Lyoner ohne Zusatzstoffe mit E-Nummern - Agroscope - admin.ch
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Diplomarbeit Suter Mi<strong>ch</strong>ael<br />
Bio<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Vorgänge im Produkt<br />
• Chemis<strong>ch</strong> modifizierte Stärke<br />
Stärke ist ein aus Glucose-Molekülen bestehendes Polysac<strong>ch</strong>arid. Das Verhältnis aus Amylose zu<br />
Amylopektin bestimmt die Eigens<strong>ch</strong>aften und das Verhalten der Stärke. Bei der Erhitzung von Stärke<br />
in Wasser werden die Wasserstoffbrücken zwis<strong>ch</strong>en den Molekülketten zerstört. Dadur<strong>ch</strong> kommt es<br />
zur Quellung und Wasser dringt zwis<strong>ch</strong>en die Molekülketten (vgl. Abbildung 9). Beim Abkühlen<br />
werden die Wasserstoffbrücken neu gebildet und es entsteht ein Gel [14,16,23,24].<br />
Dur<strong>ch</strong> die <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Modifizierung von Stärke können Eigens<strong>ch</strong>aften wie Hitzestabilität,<br />
Säurestabilität, S<strong>ch</strong>erstabilität und Gefrier- und Auftauverhalten verändert werden [14,23,24].<br />
• Hydrokolloide<br />
Der Begriff Hydrokolloide umfasst eine große Gruppe von Polysac<strong>ch</strong>ariden und Proteinen, die in<br />
Wasser als Kolloide in Lösung gehen und ein hohes Vermögen zur Gelbildung zeigen. Dur<strong>ch</strong> die<br />
Quellung der Hydrokolloide wird Wasser an die Plysac<strong>ch</strong>aridmoleküle angelagert. Dur<strong>ch</strong> die<br />
Zusammenlagerung einzelner Berei<strong>ch</strong>e dieser Makromoleküle wird ein dreidimensionales Netzwerk<br />
gebildet [14,16,23,24].<br />
Re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Grundlagen in der S<strong>ch</strong>weiz<br />
• Chemis<strong>ch</strong> modifizierte Stärken<br />
Weiss- oder Gelbdextrin, geröstete oder dextrinierte Stärke, dur<strong>ch</strong> Säure- oder Alkalibehandlung<br />
modifizierte Stärke, geblei<strong>ch</strong>te Stärke, physikalis<strong>ch</strong> modifizierte Stärke und <strong>mit</strong> amylolitis<strong>ch</strong>en<br />
Enzymen behandelte Stärke gelten gemäss Zusatzstoffverordnung ni<strong>ch</strong>t als <strong>Zusatzstoffe</strong> [17].<br />
Folgende modifizierte Stärken dürfen gemäss GHP unbes<strong>ch</strong>ränkt eingesetzt werden [17]:<br />
Oxidierte Stärke (E 1404) / Monostärkephosphat (E 1410) / Distärkephosphat (E 1412) /<br />
Phosphatiertes Distärkephosphat (E 1413) / Acetyliertes Distärkephosphat (E 1414) / Acetylierte<br />
Stärke (E 1420) / Acetyliertes Distärkeadipat (E 1422) / Hydroxypropylstärke (E 1440) /<br />
Hydroxypropyldistärkephosphat (E 1442) / Stärkenatriumoctenylsuccinat (E 1450) / Acetylierte<br />
oxidierte Stärke (E 1451)<br />
Sie müssen <strong>mit</strong> der Gattungsbezei<strong>ch</strong>nung “modifizierte Stärke“, jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t <strong>mit</strong> der<br />
Einzelbezei<strong>ch</strong>nung oder der E-Nummer deklariert werden [17].<br />
Chemis<strong>ch</strong> modifizierte Stärken dürfen für die Erzeugung biologis<strong>ch</strong> hergestellter Fleis<strong>ch</strong>erzeugnisse<br />
ni<strong>ch</strong>t verwendet werden [33].<br />
• Hydrokolloide<br />
Gemäss der Zusatzstoffverordnung sind diverse Hydrokolloide (E400 bis E 469) in der<br />
Brühwurstherstellung zugelassen. Die meistverwendeten sind [17]:<br />
Carrageen (E407) / Guarkernmehl (E 412) / Xanthan (E415) / Carboxymethylcellulose (E466)<br />
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