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6. PLATZ<br />

IN ERSTER HILFE<br />

Eine Paketbombe ist vor dem Postamt detoniert und hat<br />

einem Geschäftsmann den Unterarm abgerissen – so<br />

lautete nur eines der vielen Einsatzszenarien, mit denen<br />

sich die Further Bergwachtler beim Bundeswettbewerb<br />

der Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes am 20.<br />

September in Darmstadt auseinandersetzen mussten.<br />

Erstmals nahmen auch Mitglieder der Bergwacht an dem nun<br />

schon zum 49. Mal ausgetragenen Wettstreit der besten Ersthelfer<br />

Deutschlands teil, wo auch der Vertreter der Bundesrepublik<br />

bei den „Europameisterschaften in Erster Hilfe“ (FACE)<br />

ermittelt wurde. So machten sich die sechs aktiven Einsatzkräfte<br />

Judith Hofstetter, Andrea Winklmüller, Eva Ringeling,<br />

Andreas Kaufmann, Matthias Karl und Sebastian Lehminger<br />

bereits am Freitagabend auf den Weg nach Hessen, wo man<br />

erst zu später Stunde im Georg-Büchner-Gymnasium eintraf<br />

und dort eine denkbar kurze Nacht verbrachte. Denn bereits<br />

im Morgengrauen machten sich alle Teilnehmergruppen auf<br />

zum Darmstädter Residenzschloss, wo sie von DRK-Präsident<br />

Dr. Rudolf Seiters begrüßt wurden. Der frühe Start hatte<br />

einen guten Grund, es mussten immerhin zwölf umfangreiche<br />

Stationen bezüglich der Themenbereiche EH-Praxis,<br />

EH-Theorie, Technik und Einzelaufgaben bewältigt werden.<br />

Die Further Bergwachtler wurden vom ortskundigen DRKler<br />

Andreas Müller durch die Innenstadt geführt, zusätzlich<br />

begleitete der Landesbereitschaftsarzt des Roten Kreuzes<br />

Rheinland-Pfalz, Michael Hörhammer, die hochmotivierte<br />

Gruppe.<br />

Das gesamte Spektrum der sanitätsdienstlichen Ausbildung<br />

wurde den Teilnehmern abverlangt, als es galt, drei schwerstverletzte<br />

Personen aus einem auf dem Dach liegenden PKW<br />

zu bergen, fachgerecht zu versorgen und bis zum Eintreffen<br />

des Notarztes zu stabilisieren. Aber auch mit Stichverletzungen<br />

nach einem Überfall auf einen Geldtransporter,<br />

einem epileptischen Anfall, einer Wirbelsäulenverletzung<br />

nach Fahrradsturz und einer hochschwangeren Frau sahen<br />

sich die Bergwachtler konfrontiert. Ein besonderes Lob gilt<br />

dabei den hervorragend geschminkten Mimen, welche die<br />

jeweiligen Unfallsituationen absolut realistisch darstellten<br />

und dabei sogar auf ein im Vorfeld von DRK-Experten erstelltes<br />

„Drehbuch“ zurückgreifen konnten. Sie reagierten auf<br />

jede Maßnahme der Helfer jeweils individuell und machten<br />

es Ihnen manchmal nicht leicht, die Lage unter Kontrolle zu<br />

bekommen. So war Nervenstärke gefragt, um drei Betrunkene<br />

am Ufer eines Sees in Sicherheit zu bringen, zumal sich<br />

einer der Saufkumpanen in die Äste eines Baumes gefl üchtet<br />

hatte, von wo er lauthals aktuelle Faschingshits zum Besten<br />

gab.<br />

01<br />

02<br />

Nach getaner Arbeit stand am späten Abend die Siegerehrung<br />

an und die Further staunten nicht schlecht, dass bei Ihrem<br />

Debüt auf Bundesebene gleich ein guter 6. Platz in dem<br />

22 Teilnehmergruppen umfassenden Feld gelungen war.<br />

Man nutzte auch die Gelegenheit, die Kameraden der Bergwacht<br />

Schwarzwald und die Gastgeber der Bergwacht Hessen<br />

näher kennen zu lernen und knüpfte freundschaftliche<br />

Kontakte. Erschöpft von dem langen und ereignisreichen<br />

Tag, aber auch glücklich und zufrieden machte sich die Gruppe<br />

auf den Heimweg, denn das Ziel, die Bergwacht Bayern<br />

auf Bundesebene würdig zu vertreten, war erreicht worden.<br />

Große Anerkennung verdient auch die hervorragende Organisation<br />

des Wettbewerbes, was dem unermüdlichen Einsatz<br />

der vielen Helfer bei Verpfl egung, Wettbewerbsparcours und<br />

Schiedsgericht zu verdanken ist.<br />

01 Gruppenfoto vor dem Wettbewerb<br />

02 Versorgung nach der Briefbombe<br />

03 Amputation vor dem Postamt<br />

Text und Fotos: Andrea Winklmüller<br />

03<br />

Landesverband | 17

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