Gefahrstofflagerung und Handling 2009

Handling
Allgemeines
Das Handling von Gefahrstoffen ist
nicht nur mit den von den Gefahrstoffen
ausgehenden Gefahren behaftet.
Auch von den Gebinden kann aufgrund
der geometrischen Verhältnisse
und des Gewichtes eine Gefahr ausgehen.
Diese Gefahren werden durch die
Arbeitsplatzgefährdungsanalyse gemäß
Arbeitsschutzgesetz erfasst. Hier werden
Arbeitsmittel und Hilfsmittel als
Lösung genannt, mit denen Tätigkeiten
ohne Gefährdung ausgeübt werden
können. Ergonomisch falsches Heben
und Tragen ist eine der häufigsten
Ursachen von Verletzungen und
Rückenleiden.
Vorsatzgeräte für Flurförderzeuge und
Hilfsmittel unterstützen die entsprechenden
Tätigkeiten durch Ausnutzen
von Hebelkräften und mindern so die
Gefahren von Verletzungen und/oder
Unfällen mit Gebinden erheblich. Jeder
Unfall mit Gefahrstoffgebinden birgt
nicht unerhebliche Gefahren im
Leckagefall durch zusätzliche Beeinträchtigung
der Umwelt oder Verletzung
weiterer Personen.
Vorsatzgeräte
Mit Vorsatzgeräten für Flurförderzeuge
(Stapler, Handhubwagen, etc.) können
große Lasten, wie Fässer oder Kunststoffballons,
innerhalb des Unternehmens...
- sicher gegriffen,
- über längere Strecken transportiert,
- gehoben,
- gedreht,
- in Regale gelegt
werden, ohne dass der Mitarbeiter eine
körperliche Belastung erfährt.
Vorsatzgeräte für Flurförderzeuge sollten
CE-gekennzeichnet sein, um den
sicheren Umgang mit dem Gerät
gewährleisten zu können.
Hilfsmittel
Die häufigsten, in der Industrie verwendeten
Hilfsmittel, sind Transportmittel,
die mit Muskelkraft bewegt werden.
Überwiegend werden Fässer und
Kunststoffballons sowie Gasflaschen
mit Transportkarren bewegt. Hierbei ist
besonders die Eignung des Gerätes zu
beachten.
Transportwagen und Fasstransporter
sind für den innerbetrieblichen
Transport von Kleingebinden gedacht.
Die Belastung der Transporter ist den
Gebinden anzupassen. Diese Transportmittel
beinhalten in der Regel
keine Auffangkapazitäten, da bei kurzen
innerbetrieblichen Transportwegen
und den geringen Sturzhöhen der
Gebinde nur eine geringe Gefährdung
auf die Gebinde einwirkt.
Arbeitsschutzgesetz
§ 1 Zielsetzung und Anwendungsbereich
(1) Dieses Gesetz dient dazu, Sicherheit
und Gesundheitsschutz der Beschäftigten
bei der Arbeit durch Maßnahmen
des Arbeitsschutzes zu sichern und zu
verbessern. Es gilt in allen Tätigkeitsbereichen.
§ 5 Beurteilung der Arbeitsbedingungen
(1) Der Arbeitgeber hat durch eine
Beurteilung der für die Beschäftigten
mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdung
zu ermitteln, welche Maßnahmen
des Arbeitsschutzes erforderlich sind.
BetrSichV/Anhang 1
3.2 Mindestvorschriften für Arbeitsmittel
zum Heben von Lasten
3.2.1 Arbeitsmittel zum Heben von
Lasten, ihre Lastaufnahmeeinrichtungen
und gegebenenfalls abnehmbare
Teile müssen mit ausreichender
Standsicherheit und Festigkeit ausgelegt
sein, sowohl im Betrieb als auch
außer Betrieb unter vorgesehenen
Witterungsbedingungen, während des
Transportes, des Auf- und Abbaus, bei
vorhersehbaren Ausfällen, bei vorgesehenen
Prüfungen, auch mit Prüflast.
Soweit erforderlich müssen Arbeitsmittel
mit einer Einrichtung versehen
Handling – Information
sein, die ein Überschreiten der zulässigen
Tragfähigkeit verhindert. Hierbei
sind insbesondere die Belastungen der
Aufhängepunkte oder der Verankerungspunkte
an den tragenden
Teilen zu berücksichtigen.
3.2.2 Arbeitsmittel zum Heben von
Lasten müssen mit einem deutlich
sichtbaren Hinweis auf die zulässige
Tragfähigkeit und gegebenenfalls mit
einem Schild versehen sein, auf dem
die zulässige Tragfähigkeit für die einzelnen
Betriebszustände angegeben
ist. Lastaufnahmeeinrichtungen sind so
zu kennzeichnen, dass ihre für eine
sichere Benutzung grundlegenden
Eigenschaften zu erkennen sind.
Arbeitsmittel zum Heben von Beschäftigten
müssen entsprechend deutlich
und sichtbar gekennzeichnet sein.
3.2.3 Arbeitsmittel zum Heben von
Lasten müssen insbesondere verhindern,
dass die Lasten sich
- ungewollt gefährlich verlagern oder
im freien Fall herabstürzen oder
- unbeabsichtigt ausgehakt werden.
Lastenhandhabungsverordnung
- LasthandhabV -
§ 1 Anwendungsbereich
(1) Diese Verordnung gilt für die manuelle
Handhabung von Lasten, die aufgrund
ihrer Merkmale oder ungünstiger
ergonomischer Bedingungen für die
Beschäftigten eine Gefährdung für
Sicherheit und Gesundheit, insbesondere
der Lendenwirbelsäule, mit sich
bringt.
(2) Manuelle Handhabung im Sinne
dieser Verordnung ist jedes Befördern
oder Abstützen einer Last durch
menschliche Kraft, unter anderem das
Heben, Absetzen, Schieben, Ziehen,
Tragen oder Bewegen einer Last.
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