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Schlossverein Werdringen<br />
Barden schlecht behandelt oder verärgert:<br />
Mit einem Schmähvers kann der Barde<br />
das Ansehen einer Person vernichten<br />
oder den Übeltäter mit einem wirksamen<br />
Fluch belegen.Urahn und Schutzpatron<br />
aller Barden ist Waroniel. Von ihm sind<br />
viele Lieder und Melodien überliefert, die<br />
zum Repertoire eines Barden gehören.<br />
Der Sage nach wurde Waroniel von einem<br />
für seinen Jähzorn bekannten Fürsten<br />
getötet, nachdem dem Barden bei seinem<br />
Vortrag eine Saite seiner Harfe gerissen<br />
und die friedliche Stimmung durch diesen<br />
Zwischenfall unterbrochen war. Der<br />
Mörder wurde seinerseits von dem erzürnten<br />
Volk gelyncht. Waroniels Schüler<br />
Ilyan hatte sich aus der gerissenen Saite<br />
ein Band geflochten und um sein Handgelenk<br />
geschnürt. Seitdem erhalten alle Bardenschüler,<br />
die so genannten Bardlinge,<br />
zum Abschluss ihrer Lehre ein aus einer<br />
Saite geflochtenes Armband. Das Waronielband<br />
ist ein Schutzamulett. Zugleich<br />
erinnert es daran, welche Auswirkungen es<br />
haben kann, wenn der Zauber eines Bardenliedes<br />
zerstört wird.<br />
Der Legende nach entdeckten die Gelehrten<br />
kurz nach dem Mord an Waroniel<br />
zwei neue Sterne im Sternbild der Harfe –<br />
so habe Waroniel am Himmel einen Platz<br />
für die Ewigkeit bekommen.<br />
Der Tradition der Barden haben sich zwei<br />
junge Musiker verschrieben, die im September<br />
das Publikum im Wasserschloss<br />
6<br />
verzauberten. BARDIC alias Sarah-Jane<br />
und Eddie Himmelsbach schlugen die<br />
Zuhörer mit ihren Tunes and Tales (Lieder<br />
und Geschichten) aus Schottland und Irland<br />
in ihren Bann. Von Gitarre, Geige<br />
und Flöte begleitet, trugen die beiden Musiker<br />
Begebenheiten vor, die den Barden<br />
früherer Zeiten ebenfalls <strong>als</strong> Gegenstand<br />
ihrer Vorträge gedient haben würden.<br />
Da wurde berichtet von dem Matrosen<br />
William Taylor, der für seine Untreue mit<br />
dem Tod zahlen musste, oder von den unglücklichen<br />
Iren, die Irland aufgrund der<br />
großen Hungersnot verlassen mussten und<br />
sich nun in der Neuen Welt nach ihrer<br />
grünen Insel zurücksehnen. Durch launige<br />
Anmoderationen und Überleitungen bekamen<br />
die Zuhörer einen kleinen Einblick<br />
in den Inhalt der vorgetragenen Songs.<br />
Wer die in englischer Sprache vorgetragenen<br />
Texte nicht verstand, ließ sich vom<br />
Gesang und von der Musik bezaubern<br />
und in Stimmung versetzen.<br />
Als es schließlich hieß "All Song Is Sung"<br />
(Alle Lieder sind gesungen), fiel es dem<br />
Publikum spürbar schwer, sich aus der magischen<br />
Stimmung zu lösen. Wer sich<br />
diesen Zauber erhalten wollte, konnte aus<br />
dem Angebot an CDs eine Erinnerung an<br />
diesen schönen Abend erwerben.<br />
Wer BARDIC nochm<strong>als</strong> erleben möchte,<br />
kann sich im Internet auf der Homepage<br />
www.bardic.de über Konzerttermine der<br />
beiden Künstler informieren.<br />
Im Schloss findet der nächste irische<br />
Abend im Januar 2006 statt. Nähere Angaben<br />
dazu finden sich in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
des Schlossboten.<br />
Andrea Stockmann