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Schlossverein Werdringen<br />

„Barde willst du <strong>als</strong>o werden?<br />

Wisse aber, dass mehr dazu gehört,<br />

<strong>als</strong> auf einer geschnitzten Flöte eine<br />

nette Melodie trällern zu können!“<br />

(Gwythinn, der Barde)<br />

Bei ARD und ZDF sitzen Sie in der ersten<br />

Reihe", "Spiegelleser wissen mehr" –<br />

Wissen ist Macht, das gilt heute wie dam<strong>als</strong>,<br />

aber was taten die Menschen, <strong>als</strong> es<br />

noch keinen Funk und noch kein Fernsehen<br />

gab, und auch die sogenannten<br />

"Printmedien" noch nicht allgemein verbreitet<br />

waren?<br />

Die Aufgabe, Menschen zu informieren<br />

und dabei zu unterhalten, kam im Mittelalter<br />

den Barden zu. Sie waren die Nachrichtenträger<br />

jener Zeit.<br />

Den Stoff dazu sammelten sie auf ihren<br />

Reisen. Ein Barde, der nicht auf Wanderschaft<br />

ging, war kein Barde. Auf seinen<br />

Reisen sammelte er Nachrichten und<br />

Neuigkeiten, aber auch das Wissen um<br />

Geschichte und Traditionen, Sagen und<br />

Märchen.<br />

Seine Weitgereistheit machte den Sänger<br />

auch zu einer Person, deren Ratschlags<br />

man sich gern bei Streitigkeiten und Verhandlungen<br />

bediente, kannte er doch so<br />

manchen Präzedenzfall aus der Vergangenheit,<br />

der sich zur Klärung eines aktuellen<br />

Problems heranziehen ließ.<br />

Sein großer Wissens- und Erfahrungsschatz<br />

machte den Barden zu einer persona<br />

grata: Ihn zu verletzen oder gar zu<br />

töten galt <strong>als</strong> Kapitalverbrechen. Umge-<br />

kehrt genoss ein Barde sogar bei Hofe uneingeschränktes<br />

Vortragsrecht.<br />

Der Beruf des Barden erforderte vielerlei<br />

Begabungen und Fertigkeiten. Ein Spruch<br />

aus dem Mittelalter besagt, dass ein Barde<br />

neun Instrumente beherrschen und dazu<br />

<strong>als</strong> Sänger, Tänzer, Dichter, Jongleur und<br />

Seiltänzer auftreten können müsse.<br />

Die Hauptaufgabe eines Barden bestand<br />

jedoch darin, seine Lieder und Geschichten<br />

vorzutragen. Die Themen umfassen<br />

alle Bereich des Lebens: Geburt<br />

und Tod, Liebe und Leid, Sieg und Niederlage.<br />

Durch den Klang seiner Lieder<br />

und Melodien schlägt ein Barde sein Publikum<br />

in den Bann, versetzt es in lustige<br />

oder traurige Stimmung. In diesem Zusammenhang<br />

spricht man sogar vom<br />

"Bardenzauber", dem man sich auch<br />

nicht durch Ohrenzuhalten zu entziehen<br />

vermag. Die Magie der Barden war geschätzt<br />

und gefürchtet zugleich; man sagte<br />

ihnen die Fähigkeit nach, Beeinflussungsund<br />

Liebeszauber ausüben zu können.<br />

Sogar Heilungen seien ihnen möglich.<br />

Durch Schaffung einer friedlichen Stimmung<br />

um sich herum, kann ein Barde<br />

einen gewissen Schutzzauber bewirken,<br />

der Angriffe in seiner unmittelbaren Nähe<br />

unmöglich macht. Wehe dem, der einen<br />

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