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Schlossverein Werdringen<br />
Graf Engelbert III (1347 – 1391) residierte<br />
hier, bis er 1391 auf der Burg zu<br />
Wetter starb. Mitte des 15. Jahrhunderts<br />
spielte der Burgherr zu Wetter eine unrühmliche<br />
Rolle. Burgherr war Dirk von<br />
Mallinckrodt, der mit seiner Frau und<br />
seinen drei Söhnen die Burg Wetter bewohnte.<br />
Hermann, der älteste Sohn, überfiel<br />
im Frühjahr 1451 auf der Königsstraße<br />
zwischen Unna und Dortmund<br />
einen Dortmunder Bürger, beraubte ihn<br />
und schleppte ihn gefangen nach Unna.<br />
Um einer Anklage wegen Straßenraubes<br />
zu entgehen, sandte Hermann der Stadt<br />
Dortmund, mit der er bisher in Frieden<br />
gelebt hatte, einen Fehdebrief. Als Beweis<br />
seiner Feindschaft brannte er das Korn im<br />
hohen Felde an. Vergeblich wandte sich<br />
Dortmund an den Rat von Unna, welcher<br />
bedauerte, nicht helfen zu können, da er<br />
des Mallinckrodt nicht habhaft sei. In<br />
dieser Lage wandte sich Dortmund an die<br />
Fehme und ließ Hermann Mallickrodt am<br />
Dienstag nach Jacobi 1451 am Freistuhl<br />
unter der Linde in Dortmund vorladen.<br />
Mallinckrodt erschien jedoch nicht zu<br />
dem Termin. Er wusste nur zu gut, wie das<br />
Urteil lauten würde. Daraufhin erhielten<br />
die vier Freischöffen der Fehme den Auftrag,<br />
Mallinckrodt erneut vorzuladen.<br />
Die beauftragten vier Freischöffen<br />
machten sich nun auf den Weg zur Burg<br />
Wetter. Sie suchten auf Umwegen und<br />
mitunter auch auf gefährlichen Wegen, an<br />
das Burgtor heranzukommen. Es war ein<br />
kühnes Wagnis der vier Freischöffen. Es<br />
gelang ihnen, still und heimlich die Vorladung<br />
am Burgtor zu befestigen. Einer<br />
schnitt drei Späne aus dem Tor, und sie<br />
kehrten auf demselben Wege, auf dem sie<br />
gekommen waren, wieder zurück. Nach<br />
22<br />
dem Tode von Graf Engelbert von der<br />
Mark (Ö1391) war die Burg Wetter Witwensitz<br />
der Elisabeth von Sponheim, die<br />
Graf Engelbert in zweiter Ehe geheiratet<br />
hatte. Da diese Ehe kinderlos blieb, erbte<br />
sein Bruder Adolf III von der Mark, seit<br />
1368 auch Graf von Cleve. Später, <strong>als</strong> die<br />
Grafen von der Mark auch Herzöge von<br />
Cleve wurden, blieb die Burg zu Wetter<br />
Sitz des Drosten, der von hier aus im<br />
Namen des Grafen von der Mark bzw. des<br />
Herzogs von Cleve die Mark verwaltet<br />
hat. Inzwischen war der Kurfürst von<br />
Brandenburg Herr der Burg Wetter. Im<br />
Jahre 1647 wurde Fürst Johann Moritz<br />
von Sachsen Statthalter von Cleve und<br />
Mark. In dieser Eigenschaft weilte er anlässlich<br />
einer Besichtigungsreise durch die<br />
Mark am 26. August 1663 und am 7. Februar<br />
1664 auf der Burg Wetter.<br />
Am 18. Januar 1701 fiel die Grafschaft<br />
Mark an Preußen. Die Burg Wetter verlor<br />
immer mehr an Bedeutung, und allmählich<br />
setzte der Verfall ein. 1744 wurden die<br />
noch übrig gebliebenen Teile der Burg<br />
zum Verkauf angeboten. Als 1780 Freiherr<br />
vom Stein auf Burg Wetter weilte,<br />
wohnte er im ehemaligen Amtshaus der<br />
Burg. Im Jahre 1817 waren nur noch wenige<br />
Reste der einst so stolzen Burg verblieben.<br />
Friedrich Harkort regte an, all<br />
das zu sammeln, was von Burg und Amtshaus<br />
noch zu verwenden war. Im September<br />
1816 wurden die Burg und das dazugehörige<br />
Amtshaus zum Verkauf<br />
angeboten. Käufer der Burg wurde Friedrich<br />
Harkort. Gemeinsam mit seinem<br />
Geldgeber Heinrich Kamp aus Elberfeld<br />
erbaute er inmitten der Ringmauern eine<br />
"Mechanische Werkstatt". Heute ist von<br />
der Burg nur noch der Bergfried erhalten,