Udo Querch - LKH Stolzalpe
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PT Ana Kozomara<br />
Eine optimale Skoliosebehandlung<br />
aus physiotherapeutischer Sicht setzt<br />
die Beachtung des medizinischen<br />
als auch des sozialen Umfeldes voraus und<br />
bedarf einer sehr guten interdisziplinären<br />
Teamarbeit. Der „Humanfaktor Mensch“<br />
spielt dabei eine enorm große Rolle.<br />
Der Skoliosepatient ist ein Langzeitpatient.<br />
Daher muss er sehr konsequent täglich<br />
üben und immer wieder erneut zur<br />
Th erapie kommen. Die Aufgabe der Physiotherapeuten<br />
ist es, die Übungen mit dem<br />
Patienten durchzuführen und ihn darauf<br />
aufmerksam zu machen, das konsequentes<br />
Üben einen essenziellen Wert hat. In den<br />
Übungseinheiten sollten auch Übungsfehler<br />
sowie individuelle Übungsprobleme<br />
besprochen werden. Weitere Aufgabe der<br />
Physiotherapeuten ist es, auf Übungserfolge<br />
hinzuweisen und immer wieder erneut<br />
zu motivieren.<br />
8<br />
Physiotherapie<br />
Honner<br />
Forderung einer optimalen<br />
Skoliosebehandlung<br />
Eine optimale Behandlung setzt voraus:<br />
• Gute interdisziplinäre Teamarbeit, aller<br />
mit der Behandlung betrauten Personen<br />
• Akzeptanz der Erkrankung als Langzeitproblem<br />
• Wille bzw. Bereitschaft des Patienten<br />
konsequent zu üben<br />
• Interaktionskrisen müssen erkannt und<br />
gelöst werden<br />
Hausarzt<br />
Physiotherapeut<br />
Behandlung der Patienten mit Skoliose aus<br />
physiotherapeutischer Sicht<br />
Orthopädietechniker<br />
Orthopäde<br />
Defi nition der Skoliose<br />
• Verschiebung in der Transversalebene<br />
im Sinne einer Rotation<br />
• Verkrümmung in der Frontalebene im<br />
Sinne einer Lateralfl exion<br />
• Veränderung in der Sagitalebene im<br />
Sinne einer BWS Kyphose<br />
• Torsion der Wirbelkörper als strukturelle<br />
Veränderung<br />
Von einer Skoliose spricht man, wenn die<br />
Veränderung gemessen nach Cobb mehr<br />
als 10 Grad beträgt.<br />
Die Körperabschnitte und wie sich diese<br />
bei der Skoliose verschieben und<br />
verdrehen (Lehnert – Schroth,<br />
2000, 76)<br />
Th erapie<br />
Die Behandlung beginnt mit der<br />
physiotherapeutische Befundaufnahme.<br />
Diese ist sehr wichtig,<br />
weil sich danach die Inhalte und<br />
Schwerpunkte in der Einzeltherapie<br />
richten. Dabei lernt der Patient<br />
auf ihm abgestimmte spezielle und<br />
individuelle aktive Übungen zur<br />
Haltungskorrektur und zur Verbesserung<br />
der Atmung selbständig<br />
auszuführen. Die therapeutischen<br />
Techniken und eine Wahrnehmungsschulung<br />
vervollständigen<br />
die Einzelbehandlung. Unterstützend<br />
besteht die Möglichkeit<br />
eine WS Stabilisationsgruppe zu<br />
PATIENT<br />
Klinik<br />
Eltern<br />
Freund und<br />
Partner<br />
besuchen und eine Rückenschule zu absolvieren.<br />
Das Ziel dabei ist es zu lernen<br />
wie man rückenschonend die Alltagstätigkeiten<br />
bewältigt. Massagen und warme Packungen<br />
für verspannte Muskulatur sind<br />
wohltuend. Von Sportarten empfehlen wir<br />
Rückenschwimmen und Langlaufen.<br />
Wir sind da, unseren Patienten Unterstützung<br />
und Lösungen anzubieten, die<br />
Entscheidung jedoch, ob das Angebotene<br />
angenommen wird liegt im Bereich der<br />
Eigenverantwortung jedes Einzelnen.<br />
Übungsbeispiel:<br />
KK<br />
Th erapeutische Übung: „Zwischen 2 Stäbe“<br />
(siehe Foto) hat das Ziel die Wahrnehmung<br />
zu Schulen, das Gefühl die statische<br />
Einordnung der Gelenke in der Norm zu<br />
fördern und diese während forcierter Ein<br />
–und Ausatmung mit vermehrter Muskelspannung<br />
zu halten. So entsteht eine<br />
Korrektur.<br />
Viel Spaß beim Üben!