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Udo Querch - LKH Stolzalpe

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6<br />

Abb. 8<br />

Abb. 9<br />

Abb. 7<br />

Fachartikel<br />

Prä OP<br />

Prä OP<br />

Teilresektion L5, S1<br />

a) wenn eine reine Lumbago das Problem<br />

ist, so kann eine ventro-dorsale Fusion<br />

erfolgen. Hierbei kann der Spinalkanal<br />

verschlossen bleiben. Es erfolgt hier<br />

eine ventrale, meist extraperitoneale<br />

(im Bauchraum ausserhalb der Blase,<br />

die die Gedärme umgibt) Ausräumung<br />

der Bandscheibe und das Einbringen<br />

eines Käfi gs (oder Knochenspanes) mit<br />

Eigenknochen gefüllt (Anterior Lumbar<br />

Interbody Fusion = ALIF). Danach<br />

wird von dorsal eine Spondylodese<br />

(Versteifung, Fusion) mittels Pedikelschrauben<br />

angebracht (Abb. 6).<br />

b) Bei einer Lumboischialgie empfi ehlt<br />

Post OP<br />

Dors. Spondylodese + PLIF<br />

Prä OP Post OP<br />

Corporektomie L5<br />

Post OP<br />

L 5<br />

S 1<br />

sich das dorsale Vorgehen, da hier die<br />

neurogenen Strukturen freipräpariert<br />

werden können. Von hinten an den<br />

Nerven vorbei Ausräumen der Bandscheiben<br />

im Sinne einer PLIF-Technik<br />

( Posterior Lumbar Interbody Fusion).<br />

Hier wird die Bandscheibe ausgeräumt,<br />

danach werden die Grund- und Deckplatten<br />

(die Grenzschichten der Wirbelkörper,<br />

an denen die Bandscheibe<br />

befestigt ist) angefrischt und der bei<br />

der Laminektomie (Entfernung der<br />

hinteren knöchernen Begrenzung des<br />

Kanales in dem die Nerven bzw. weiter<br />

kopfnah auch das Rückenmark liegt)<br />

Abb. 10: Repositionsmaneuver<br />

gewonnene Knochen kann in den<br />

Zwischenwirbelraum (wo die Bandscheibe<br />

war) eingebracht werden. Danach<br />

Einbringen von 2 Käfi gen. Vor<br />

diese Käfi ge und in diese Käfi ge sollte<br />

Patientenknochen gefüllt werden. Danach<br />

dorsale Spondylodese mittels<br />

Pedikelschraubensystem. Dies hat die<br />

Möglichkeit eine Reposition der Spondylolisthese<br />

über die Schrauben durchzuführen<br />

(Abb.7)<br />

c) Bei höhergradigen Spondylolisthesen<br />

oder einer Spondyloptose muss in den<br />

meisten Fällen ein mehrzeitiges Vorgehen<br />

gewählt werden, wie z. B. eine<br />

ventro-dorso-ventrale Versorgung.<br />

Bei diesen Verfahren werden Teile der<br />

angrenzenden Wirbelkörper entfernt<br />

(Abb. 8) oder in ausgeprägten Fällen<br />

kann überhaupt eine Corporektomie<br />

(Entfernung des ganzen Wirbelkörpers)<br />

(Gaines Procedere) notwendig<br />

werden (Abb. 9), da es sonst bei Reposition<br />

zu einem zu starken Nervenzug<br />

und zu Lähmungen kommen kann<br />

(Abb. 10).<br />

Ergebnisse<br />

Es handelt sich hier um große operative<br />

Eingriff e, welche nur in ca. 5% der therapiebedürftigen<br />

Patienten notwendig<br />

werden. Wichtig ist aber, dass bei konservativer<br />

Th erapieresistenz für den Patienten<br />

gute uns sehr gute Ergebnisse in bis zu<br />

87% der Fälle möglich sind (eigene Nachuntersuchung<br />

von 104 Patienten, die zwischen<br />

1996 und 1998 operiert wurden);<br />

mittelfristige Ergebnisse nach 5 Jahren zeigen<br />

zufriedene bis sehr zufriedene in 87 %<br />

der Fälle, 66% konnten wieder die praeoperativ<br />

geleistete Arbeit durchführen, wobei<br />

die Hälfte überhaupt schwer körperlich<br />

arbeitend war.

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