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Udo Querch - LKH Stolzalpe

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Honner<br />

Mag. Elisabeth Trattnig<br />

Aus der Pfl ege / Interne Ausbildung<br />

<strong>LKH</strong> <strong>Stolzalpe</strong> hat einen Versorgungskoordinator<br />

Auf Initiative<br />

der STGKK<br />

startete 2002<br />

ein ambitioniertes<br />

Projekt aller Gesundheitsdienstleister<br />

in<br />

der Steiermark. Im<br />

<strong>LKH</strong> Hartberg wurde der Modellversuch<br />

„Optimierung des Gesundheitswesens“ ins<br />

Leben gerufen. Ziel des Projekts war es, die<br />

Versorgungskontinuität nach der Entlassung<br />

aus der stationären Pfl ege zu gewährleisten,<br />

damit nach dem Krankenhausaufenthalt<br />

für die bestmögliche Betreuung der<br />

Patienten gesorgt ist. Mittlerweile ist aus<br />

dem Modellversuch eine Institution entstanden<br />

die fast zu 95 % in der Steiermark<br />

umgesetzt ist.<br />

Seit Dezember 2005 wird das <strong>LKH</strong> <strong>Stolzalpe</strong><br />

von der Versorgungskoordinatorin Mag.<br />

Elisabeth Trattnig betreut. Mag. Trattnig<br />

erläutert ihren Zugang zur Tätigkeit folgendermaßen:<br />

„Die Herausforderung dieser<br />

Tätigkeit liegt in der Kommunikation<br />

mit den verschiedenen Leistungsanbietern.<br />

Unterschiedliche Finanzierungssysteme<br />

und Versorgungsstrukturen führen gerade<br />

für den Patienten zum Zeitpunkt der Entlassung<br />

aus dem Krankenhaus zu unüberwindbaren<br />

Problemstellungen, die sich in<br />

Unter-, Über- oder Fehlversorgungen niederschlagen.“<br />

So entstehen im Zusammenhang mit der<br />

Entlassung Fragen betreff end der zeitgerechten<br />

Beschaff ung von Heilbehelfen, der<br />

Möglichkeiten der häuslichen Betreuung<br />

aber auch zu Th emen wie Pfl egegeld und<br />

Sachwalterschaft. Wenn etwa ein Heimplatz<br />

ab Mittwoch verfügbar ist, der Patient<br />

aber schon am Montag entlassen wird,<br />

liegen dazwischen zwei Tage ohne Betreuung.<br />

Und genau da setzt der Aufgabenbereich<br />

des Versorgungskoordinators ein.“<br />

Die Versorgungskoordinatorin, die Versicherte<br />

aller Sozialversicherungsträger betreut,<br />

kann als Informationsdrehscheibe<br />

zwischen den Gesundheitsdienstleistern<br />

angesehen werden. Sie kann von allen Seiten<br />

kontaktiert werden und sorgt für die<br />

nötige Koordination der benötigten Produkte<br />

und Informationen, damit die Zeit<br />

nach der Entlassung reibungslos ablaufen<br />

kann. Mit der richtigen Vorbereitung ist<br />

das auch (fast) kein Problem!<br />

Wie sieht der Arbeitsalltag der Versorgungskoordinatorin<br />

aus?<br />

Auf den einzelnen Stationen wird mit den<br />

Ärzten und Schwestern besprochen, welche<br />

Patienten eine eventuelle Unterstützung<br />

bei der Entlassung durch die Versorgungskoordinatorin<br />

benötigen. In weiterer Folge<br />

wird mit den Patienten und deren Angehörigen<br />

vor Ort ein ausführliches Gespräch<br />

geführt. Je früher der Entlassungstermin<br />

und die weitere Versorgung der Patienten<br />

im Mittelpunkt der Gedanken aller steht,<br />

desto optimaler kann die Versorgung im<br />

häuslichen Umfeld organisiert werden. Ein<br />

wichtiger Faktor in diesem Prozess ist die<br />

rechtzeitige Einbindung des Hausarztes,<br />

welcher per Fax durch die Versorgungskoordinatorin<br />

über die laufenden Aktivitäten<br />

informiert wird.<br />

Die Versorgungskoordinatorin kann auch<br />

von Patienten und Angehörigen direkt<br />

kontaktiert werden. Auf den Stationen liegen<br />

Informationsfolder mit der Kontaktadresse<br />

sowie der Telefonnummer auf.<br />

Als Beispiel für die Tätigkeit der Versorgungskoordinatorin<br />

sei ein orthopädischer<br />

Patient genannt. Nach einer Operation<br />

(beispielsweise Knie oder Hüfte) benötigt<br />

der Patient Heilbehelfe von der Sozialversicherung.<br />

Die Versorgungskoordinatorin<br />

bekommt von der Station die Verord-<br />

nungsscheine ausgestellt und leitet diese<br />

an die entsprechenden Krankenversicherungsträger<br />

weiter. Es wird selbstverständlich<br />

nachgefragt, ob die Produkte beim<br />

Patienten auch angekommen sind.<br />

In weiterer Folge wird im persönlichen<br />

Gespräch mit dem Patienten, den Angehörigen,<br />

den behandelnden Ärzten und<br />

der Pfl ege abgeklärt, ob eine Hilfestellung<br />

durch Mobile Dienste notwendig ist. Weiters<br />

steht die Versorgungskoordinatorin<br />

für alle weiteren Fragen wie zB Pfl egegeld,<br />

Sachwalterschaft, u.ä. zur Verfügung.<br />

Sehr vielschichtig wird die Tätigkeit bei<br />

Patienten auf den medizinischen Abteilungen.<br />

Insbesondere bei multimorbiden<br />

Patienten ist die Zusammenarbeit mit<br />

den Angehörigen sehr wichtig. So wird<br />

in Gesprächen die gegenwärtige Situation<br />

des Patienten aufgearbeitet und die zukünftigen<br />

Betreuungsmöglichkeiten abgeklärt.<br />

Pfl egeheime sind nur eine Alternative,<br />

denn mit Unterstützung der Mobilen<br />

Dienste können viele Patienten wieder in<br />

die eigene Wohnung zurückkehren. Gerade<br />

in diesem Bereich ist die Aufklärung der<br />

Angehörigen ein sehr wichtiger Faktor.<br />

„Nur durch persönliche Gespräche kann<br />

man die Bedürfnisse der Patienten besser<br />

verstehen und dementsprechend handeln.<br />

Somit stellt man sicher, dass die Patienten<br />

jene Hilfe bekommen, die sie wirklich benötigen.“,<br />

erläutert Mag. Trattnig.<br />

Abschließend meint Mag. Trattnig: „Das<br />

Schönste an diesem Job ist das positive<br />

Feedback der Patienten und der Angehörigen<br />

sowie das Gefühl, dass man in einer<br />

schwierigen Phase Menschen hilfreich zur<br />

Seite stehen konnte!“<br />

Die Versorgungskoordinatorin Mag. Elisabeth<br />

Trattnig ist erreichbar unter der Telefonnummer<br />

0664/4547733 sowie unter<br />

elisabeth.trattnig@stgkk.at.<br />

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