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Hilla Magazin 04/2012

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Das <strong>Magazin</strong> für Das HillesHeiMer lanD+<br />

hilla<br />

Kultur Tourismus region<br />

Wirtschaft<br />

n Brot - Lebensmittel mit Tradition n Ausflugstipp:<br />

Das Haus der Geschichte in Bonn<br />

n Im Orts porträt: Üxheim n Künstlerporträt:<br />

Barbara Böhringer und Dietmar Hofmann<br />

5. Jahrgang<br />

4/<strong>2012</strong>, 4 €


DER NEUE – KANN VIEL. BRAUCHT WENIG.<br />

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Foto: Claus Weischet<br />

HILLA und die Politik<br />

Mögen Sie Zwang? Finden Sie es<br />

gut, wenn Sie per Gesetz verpflichtet<br />

werden, die Schulden von anderen<br />

zu tragen? Wohl kaum. Nichts<br />

anderes plant die Landesregierung<br />

Rheinland-Pfalz, wenn sie die Verbandsgemeinden<br />

Hillesheim und<br />

Obere Kyll zur „Eheschließung“ verdonnern will. Jeder Mensch<br />

würde spätestens im Standesamt die Flucht ergreifen, wenn die<br />

„Mitgift“ des Partners aus einem Millionen-Schuldenberg bestehen<br />

würde. So groß kann keine Liebe sein. Daher bezieht auch Bürgermeisterin<br />

Heike Bohn, unterstützt von ihren Ortsgemeinden,<br />

deutlich Stellung im <strong>Hilla</strong>-Interview. Einer „Quasi-Enteignung“<br />

werde man mit allen Mitteln entgegen treten. Doch sollte man<br />

sich auch bewusst sein, dass es letztendlich immer um eine<br />

Finanzierung mit Steuergeldern geht, egal, ob die Kommunen,<br />

das Land oder der Bund die Schulden ausgleicht.<br />

Zu Wort in dieser Ausgabe kommen auch die Kandidaten für die<br />

Nachfolge von Landrat Heinz Onnertz. Heinz-Peter Thiel und<br />

Frank Bender stellen sich am 2. Dezember dem Wählervotum im<br />

Vulkaneifelkreis. Wir haben beide zur Kommunalreform, dem<br />

Ausbau der Windkraft und der Natursteingewinnung gefragt.<br />

Lesen Sie ihre Antworten und machen Sie sich selbst ein Bild.<br />

Vor allem aber: Gehen Sie zur Wahl.<br />

Eine positive Nachricht zum Schluss: Gewählt hat bereits der<br />

Michelin-Führer. Die Sterneköche in der Bundesrepublik wurden<br />

vor einigen Wochen gekürt. Erstmals dabei, das Restaurant im<br />

Kurfürstlichen Amtshaus in Daun. Gerade mal 27 Jahre alt ist<br />

Chefkoch Christoph Schmah und knapp ein Jahr in Daun am<br />

Herd. Da erfreut der „erkochte“ erste Stern doppelt. Sie sehen,<br />

zumindest kulinarisch geht es in der Vulkaneifel aufwärts.<br />

Ihr HILLA-Team wünscht Ihnen eine besinnliche Adventszeit,<br />

ein frohes Fest und einen guten Rutsch!<br />

Herzlichst Ihr<br />

Hubertus Foester<br />

editorial<br />

hilla Dezember <strong>2012</strong>>> 3


Brot - ein<br />

Lebensmittel<br />

mit Tradition<br />

Die Deutschen sind<br />

weltweit die Brotbäcker<br />

Nummer 1, wenn es um<br />

Vielfalt und Brotsorten<br />

geht. Weizen, Roggen,<br />

Dinkel - wer möchte<br />

da auf sein tägliches<br />

Brot verzichten? Wir<br />

haben uns in der<br />

Backstube umgeschaut.<br />

Und verraten auch ein<br />

leckeres Rezept für<br />

Weihnachtsplätzchen.<br />

Seite 22<br />

inhalt<br />

Das Haus der Geschichte ...<br />

... in Bonn ist der ideale Platz für Zeitreisen in die<br />

Vergangenheit. Nicht nur faszinierende Exponate, sondern<br />

auch Tondokumente von Zeitzeugen machen Erinnerungen<br />

lebendig Seite 32<br />

Im Künstlerporträt: Dietmar<br />

Hofmann und Barbara Böhringer<br />

Das Künstlerpaar aus Uedelhoven gestaltet Gesamtkunst im<br />

dreidemensionalen Raum: Keramik, Möbel, Paravents, Leuchten,<br />

Häuser und Gärten. Seite 36<br />

n Region<br />

5 Unser schönster Platz:<br />

6 <strong>Magazin</strong>: Aktuelles aus der Region<br />

14 Im Ortsporträt: Üxheim<br />

18 Nachgefragt: Landratskandidaten Thiel<br />

und Bender beziehen Stellung<br />

n Wirtschaft<br />

17 Firmenporträt: Dachdecker Mauren<br />

22 Hintergrund: Brotzeit<br />

26 Firmenporträt: Eiltec in Wiesbaum<br />

28 Reportage: Reise zu den Kaffeepflanzen in<br />

Brasilien<br />

n Tourismus<br />

32 Ausflugstipp: Haus der Geschichte in Bonn<br />

35 Wintertraum: Phantasialand in Brühl<br />

n Kultur<br />

36 Künstlerporträt: Barbara Böhringer und<br />

Dietmar Hofmann<br />

39 Kurzkrimi: Ihr Kinderlein kommet...<br />

n Rubriken<br />

3 Editorial: HILLA und die Politik<br />

13 Service: Essen, Trinken, Übernachten<br />

23 Gesundheit mit Dr. Rittich: Reflux<br />

40 Termine: Kulturelles aus dem Hillesheimer<br />

Land und Umgebung<br />

42 Vorschau: Das bringt die nächste Ausgabe<br />

42 Impressum<br />

43 Service: Gesundheit<br />

43 Service: Dienstleistung und Handel<br />

Fotos: contrastwerkstatt / Haus der Geschichte<br />

Winter im Krimiland<br />

Draußen locken weiße Flocken, Menschen in den Stuben hocken,<br />

während draußen still und leise und in ganz besonderer Weise<br />

Schnee die Welt in Zucker wandelt.<br />

Derweil, im Haus im Fernsehzimmer, (den Tatort sieht man Sonntags immer!)<br />

es nur von Mord und Totschlag handelt.<br />

4 5<br />

region<br />

Foto: Regnery. Gedicht: Revers


Foto: privat<br />

Region<br />

Heike Bohn:<br />

„Wir werden quasi enteignet“<br />

Was auf freiwilliger Basis nicht funktionierte, soll nun per Zwang durchgesetzt werden:<br />

Die Fusion der Verbandsgemeinden Hillesheim und Obere Kyll. HILLA sprach mit<br />

Bürgermeisterin Heike Bohn.<br />

HILLA: „Wie ist die Lage an der ‚Fusionsfront?’“<br />

Heike Bohn: „Innenminister Roger<br />

Lewentz hat uns einen Brief geschrieben<br />

und die Beschlüsse des Ministerrates<br />

mitgeteilt. Danach sollen wir zur Kommunalwahl<br />

2014 mit der Verbandsgemeinde<br />

Obere Kyll fusioniert werden.“<br />

HILLA: „Wäre das denn so entsetzlich?“<br />

Heike Bohn: „ Grundsätzlich kann<br />

eine Fusion und damit eine neue und<br />

umfassender aufgestellte Verwaltung<br />

viele Chancen und Möglichkeiten bieten.<br />

In unserem konkreten Fall sieht das<br />

allerdings anders aus. Es käme einer<br />

kalten Enteignung gleich. Die Obere Kyll<br />

brächte als Mitgift rund 12 Millionen<br />

Euro Kassenkredite mit. Unsere Verbandsgemeinde<br />

hingegen ist nur mit 1,2<br />

Millionen Euro Kassenkrediten belastet.<br />

Ich habe volles Verständnis für unsere<br />

Ortsgemeinden, die nicht bereit sind,<br />

durch höhere Umlagen für die wirtschaftliche<br />

Schieflage unserer Nachbargemeinde<br />

gerade zu stehen. Wir haben<br />

derzeit eine Verbandsgemeindeumlage<br />

von 42,5 Prozent, die der Oberen Kyll<br />

liegt bereits fünf Prozentpunkte höher.<br />

Auch die Hochzeitsprämie von rund<br />

drei Millionen Euro, die wir bei einem<br />

freiwilligen Zusammenschluss erhalten<br />

hätten, hätte eine Konsolidierung des<br />

Haushaltes nicht herbeiführen können.“<br />

HILLA: „Und wenn nun die Landesregierung<br />

ernst macht und die Fusion<br />

per Landesgesetz regelt?“<br />

Heike Bohn: „Wir werden uns mit<br />

allen Mitteln, auch juristisch, gegen den<br />

Zusammenschluss wehren. Erstens kann<br />

es nicht sein, dass unsere Wirtschaftskraft<br />

nach unten nivelliert wird. Zweitens haben<br />

sich sechs Ortsgemeinden der Oberen<br />

Kyll mit entsprechenden Bürgerentscheiden<br />

für ein Zusammengehen mit Prüm<br />

ausgesprochen. Dies soll allerdings erst<br />

entschieden werden, wenn es zur weiteren<br />

Kommunalreform kommt, bei der<br />

die Landkreise unter die Lupe genommen<br />

werden. Das ist doch keine Basis für die<br />

Bildung einer neuen Verbandsgemeinde.“<br />

HILLA: „Und wie sind die weiteren<br />

Schritte?“<br />

Heike Bohn: „Wir werden bis Mitte<br />

Januar zum Brief des Innenministers<br />

Stellung beziehen und erneut unsere<br />

Ablehnung begründen. Die Fusion sollte<br />

zumindest solange verschoben werden,<br />

bis geregelt ist, ob die neue Verbandsgemeinde<br />

nun mit 25 Ortsgemeinden<br />

oder nur 19 antritt.“<br />

HILLA: „Danke für das Gespräch.“ n<br />

Foto: Rolf Simmerer<br />

Kölsches Konzert: Janns doll!<br />

Leudersdorf. Ein voller<br />

Erfolg war das Kölsche<br />

Mitsing-Konzert „Loss<br />

mer singe“, das am<br />

1. November in der<br />

Leudersdorfer Musikscheune<br />

stattfand.<br />

Kafi, Bömmel und<br />

Hartmut von den<br />

Bläck Fööss spielten<br />

und sangen gemeinsam mit dem Publikum, das durch die<br />

mitgebrachten Texthefte auch sicher durch die Strophen<br />

fand. Gastgeber Tom und Susi und die zahlreichen Gästen<br />

im vollen Haus waren begeistert von der tollen Stimmung. n<br />

Weihnachtsmarkt in Kerpen<br />

Winterzauber. Am 2. Dezember findet<br />

ab 11 Uhr in Kerpen der Weihnachtsmarkt<br />

statt. Vor der Kulisse der Burg<br />

bieten zahlreiche Aussteller Kulinarisches,<br />

Handwerkliches, Selbstgemachtes<br />

und Besonderes. Auch die Unternehmer von Kerpen<br />

haben sich etwas einfallen lassen. Sie verlosen Geldgutscheinen<br />

der beteiligten Betriebe. Der Reinerlös der Verlosung ist für<br />

den Kauf neuer Spielgeräte für den Spielplatz am Stausee<br />

bestimmt. Die Bekanntgabe der Gewinner ist um 16 Uhr. n<br />

Galerie-Werkstatt eröffnet<br />

Kerpen: Marlies Jostkleigreve startete ihre zweite Karriere<br />

als Malerin 1986. Nach intensiven Schulungen ent-<br />

stehen seitdem großformatige Bilder, meist mit kräftigen Farben.<br />

In eigenen Kursen vermittelt sie auch Kunstbegeisterten<br />

das Rüstzeug, sich mit der Malerei zu befassen. Zum 2. Dezember<br />

wird die Galerie-Werkstatt in der Kerpener Bachstraße<br />

geöffnet. Dort stellt sie ihre Bilder<br />

aus, unterrichtet und malt. Der „Umzug“<br />

zeigt einmal mehr, dass Marlies<br />

Jostkleigreve auch im Alter von 80<br />

Jahren keine Herausforderungen<br />

scheut, um ihre Kunst zu leben. Die<br />

Galerie Werkstatt wird künftig an<br />

Samstagen, Sonn- und Feiertagen<br />

von 11 bis 15 Uhr geöffnet sein. n<br />

Balters<br />

L andgastH o F<br />

Hier<br />

scHmeckt man<br />

die region<br />

Balter´s landgasthof<br />

Prümer Straße 55 | D-53940 Losheim/Eifel<br />

Tel. +49 (0) 6557/920 610 | Fax: +49 (0) 6557/920 660<br />

www.balters-landgasthof.de<br />

6 7


So sehen Sieger aus<br />

Kerpen. Das Hillesheimer Land kann stolz sein auf eine kleine,<br />

aber feine Gemeinde: Kerpen, bereits einmal Bundessieger im<br />

Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“, hat nachgelegt.<br />

Am 9. November konnten Bürgermeister Raetz und eine in zwei<br />

Bussen mitgereiste Delegation von Bürgern im Kurfürstlichen<br />

Schloss in Mainz erneut jubeln. Kerpen wurde als Sieger im<br />

Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet.<br />

Das bedeutet: 2013 wird wieder um einen Bundessieg ge-<br />

Mörderische Weihnacht<br />

Witzig. „Herr Mühlbauer<br />

hasste Nachbarschaftsstreitigkeiten.<br />

Den Ast von<br />

Herrn Schöllers Apfelbaum,<br />

der weit in seinen Garten<br />

hineingeragt hatte, hatte<br />

er deshalb kurzerhand abgesägt<br />

und kleingehackt.<br />

Den darauf sitzenden Herrn<br />

Schöller gleich mit.“ Tja,<br />

Region<br />

das ist das, was neben<br />

Schokolade als Kurzkrimi<br />

hinter dem 1. Türchen in<br />

„Mörderische Weihnacht“,<br />

dem Schokoladenadventskalender<br />

von Ralf Kramp<br />

stecken könnte. Und weitere<br />

23 süße kriminelle „Kostbarkeiten“<br />

mit 23 weiteren<br />

Kürzestkrimis folgen. Da<br />

kämpft. Innenminister Roger Lewentz brachte die Kerpener<br />

Glanzleistung auf den Punkt: „Unabhängige Jurys auf Kreis-,<br />

Gebiets- und Landesebene haben bestätigt, dass Sie Zukunft<br />

und Perspektive haben“. Für Platz „Eins“ in der Sonderklasse,<br />

in der 123 Gemeinden aus dem gesamten Land starteten, gab<br />

es 1800 Euro. Damit aber nicht genug: Kerpen erhielt auch<br />

den Sonderpreis für „Innenentwicklung“. Die damit verbundene<br />

Prämie von 2500 Euro müssen sich die Kerpener jedoch<br />

nicht in Mainz abholen: Innenminister Lewentz besucht das<br />

Siegerdorf am 30. November und bringt den Preis mit. n<br />

vergeht die Zeit bis Weihnachten<br />

im Halsumdrehen…<br />

Ralf Kramp: Mörderische<br />

Weihnacht<br />

Krimineller Adventskalender<br />

- 25,5 x 35,6 cm – 150g<br />

Vollmilchschokolade mit<br />

kriminellen Motiven<br />

ISBN 978-3-940077-88-2 -<br />

Preis: 9,95 Euro n<br />

Foto: Mediathek Innenministerium RLP<br />

Mitgemacht! Im Rahmen des EU-<br />

Foto: Balter Foto: Beate Weiler-Pranter<br />

Biber sucht Kunst „Egal ob Skulptur, Malerei, Nachbau<br />

einer Biberburg, Filmbeitrag oder<br />

Projektes „Netzwerk Naturerlebnis<br />

Biber in der Nordeifel“ ruft die Internationale<br />

Kunstakademie Heimbach<br />

gemeinsam mit der Biologischen Station<br />

Düren zum<br />

größten Kunstwettbewerb<br />

der<br />

Region auf.<br />

„Wir bedienen<br />

uns eines neuen<br />

Mediums,<br />

um Kinder und<br />

Jugendliche für<br />

die Belange des<br />

Bibers zu sensibilisieren“,<br />

erklärt Biologin Heidrun<br />

Düssel-Siebert die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit: „Biber sucht Kunst“<br />

heißt die engagierte Aktion, an der<br />

sich auch Partner wie das Bonner<br />

Museum Koenig oder der Aachener<br />

und Kölner Zoo beteiligen.<br />

Kreativ und künstlerisch können sich<br />

sowohl Klassen sämtlicher Schulformen<br />

im deutschen Postleitzahlengebiet<br />

5, als auch aus der deutschsprachigen<br />

Gemeinschaft in Belgien<br />

mit der Thematik auseinandersetzen.<br />

Wie baut der Biber? Wie lebt er in<br />

der Familie? Wie gestaltet er seinen<br />

Lebensraum? Wo gibt es Interessenskonflikte<br />

zwischen Mensch und Biber?<br />

Performance… Hauptsache, die gemeinsame<br />

Idee wird mit Leidenschaft<br />

authentisch umgesetzt.“, ermuntert<br />

Kunstakademie-Direktor Prof. Frank<br />

Günter Zehnder zur Teilnahme am<br />

Wettbewerb.<br />

Neben Schulklassen<br />

können<br />

auch außerschulischeJugendgruppen<br />

jeweils eine<br />

Arbeit einreichen.<br />

Letzter<br />

Abgabetermin<br />

ist der 12. April<br />

2013. Bis Ende Mai 2013 wählt dann<br />

eine international besetzte Jury – darunter<br />

auch Künstler wie Otmar Alt<br />

(Deutschland), Ren Rong (China) und<br />

Milan Sladek (Slowakei) – die besten<br />

Beiträge aus. „Beurteilt werden Kreativität,<br />

Originalität und Engagement“,<br />

hebt Kunsthistoriker Zehnder hervor.<br />

Nach einer Präsentation auf der historischen<br />

Heimbacher Burg Hengebach,<br />

dem Sitz der Internationalen<br />

Kunstakademie, gehen die prämierten<br />

Arbeiten anschließend auf Tournee.<br />

Teilnahmebedingungen und Anmeldeformulare<br />

zum Wettbewerb „Biber<br />

sucht Kunst“ sind auf der Internetseite<br />

www.eifelbiber.com zu finden. n<br />

Das Licht der stillen Nacht<br />

ArsKrippana. Spirituelle Weihnachts-Bilder von Hans Georg Leiendecker werden<br />

in einer Sonderausstellung in der ArsKrippana präsentiert. Der Maler fand<br />

Weihnachten 1998 einen neuen Zugang zu Christus und seinem Wirken, das<br />

er in einer Reihe von Bildern zum Ausdruck brachte. Das göttliche Wirken<br />

und die Engel zur Weihnachtszeit sowie die Bedeutung der Religion für das<br />

eigene Leben sind die zentralen Themen dieser Sonderausstellung.<br />

Leiendeckers Gemälde zeigen das geistige Wirken Christi in den Farben unserer<br />

Zeit und verbinden so traditionelle Themen mit spirituellen Erkenntnissen<br />

des neuen Jahrtausends. Dabei geht es nicht um althergebrachte Sichtweisen,<br />

sondern um Christus als Tröster, Menschenfreund und Helfer, der heute noch<br />

genauso nahe ist wie vor 2000<br />

Jahren. Die Ausstellung befindet<br />

sich direkt an der deutsch/<br />

belgischen Grenze, Prümer<br />

Str. 55 in Losheim und ist<br />

täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Montags ist Ruhetag.<br />

Infos: 06557/920630, www.<br />

arskrippana.net, www.ardenner-cultur-boulevard.net<br />

n<br />

8 9


Region<br />

Eifel-Bullen - der neue Berndorf ist da!<br />

Lesetipp: Jacques<br />

Berndorf hat seinen<br />

22. Eifelkrimi fertiggestellt.<br />

Die „Eifelbullen“<br />

erleben am<br />

30. November um 20<br />

Uhr im Forum Daun<br />

ihre Premiere, wenn<br />

der „Eifel-Guru“, wie<br />

ihn die ZEIT nennt,<br />

erstmals aus seinem<br />

neuesten Werk liest:<br />

Zwei tote Polizisten<br />

liegen neben ihrem Streifenwagen auf<br />

dem Waldweg. Sie wurden mitten in der<br />

Nacht erschossen. Das größte Rätsel aber<br />

stellt der Tatort dar, der nicht in ihrem<br />

Revier, sondern viele Kilometer entfernt<br />

vom Einsatzort liegt. Das ehemalige<br />

Jagdschloss, ein riesenhaftes, geheimnisvolles<br />

Gebäude, bildet die gespenstische<br />

Kulisse für den Doppelmord. Polizeirat<br />

Kischkewitz, Kriminaloberrat<br />

a. D. Rodenstock<br />

und Journalist<br />

Siggi Baumeister<br />

versuchen hinter<br />

das Geheimnis der<br />

toten Polizisten zu<br />

kommen...<br />

Mit seinen Eifel-Krimis<br />

wurde Berndorf<br />

zum erfolgreichsten<br />

deutschen Kriminalschriftsteller<br />

mit<br />

mehrfacher Millionen-Auflage. Von ihm<br />

sind bei KBV die Eifel-Krimis „Der letzte<br />

Agent“, „Requiem für einen Henker“,<br />

„Der Bär“, „Mond über der Eifel“, „Der<br />

Monat vor dem Mord“, der Bestseller<br />

„Die Nürburg-Papiere“ und 2011 „Die<br />

Eifel-Connection“ erschienen. Außerdem<br />

ist er Herausgeber mehrerer Eifel-<br />

Kurzkrimisammlungen. n<br />

Erlebniswelten<br />

Der Ardenner Cultur Boulevard<br />

ist der ideale Ausflugstipp<br />

oder für Ihren Gruppenausflug.<br />

für die ganze Familie -<br />

Fragen Sie nach unseren Angeboten:<br />

Infos: TEL. +49 (0)6557 - 920 630<br />

www www.a-c-b.eu .a-c-b.eu<br />

Genuss zu Fuß<br />

Genuss zu Fuß: Am 13. Januar<br />

findet rund um Kerpen, Niederehe<br />

und Loogh die „Genuss<br />

zu Fuß“-Glühweinwanderung<br />

statt. Die Veranstalter<br />

verlosen die ausgefüllten<br />

Stempelkarten. Zu gewinnen<br />

sind ein Candlelight-Dinner<br />

im Gröner Hof Restaurant,<br />

ein Geschenkkorb<br />

aus dem<br />

Gröner Hof<br />

Hofladen,<br />

ein Essen im<br />

Landgasthof<br />

Schröder und<br />

ein Veranstaltungsgutschein<br />

vom Kleinen Landcafe. Die<br />

Verlosung findet diesmal<br />

statt im Landgasthof Schröder<br />

in Niederehe. n<br />

A<br />

Boulevard<br />

rdenner<br />

Cultur A<br />

Boulevard<br />

rdenner<br />

Cultur Die Kunst zu staunen.<br />

Krippen-Kunst<br />

Lebendige Welten<br />

Modellbahn pur<br />

ArsMINERALIS<br />

Die Energie aus<br />

Jahrmillionen<br />

Von dienstags bis sonntags von<br />

10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Montags Ruhetag.<br />

Direkt an der deutsch-belgischen Grenze,<br />

15 Km nördlich von Prüm. Prümer Str. 55<br />

53940 Losheim/Eifel<br />

Bungert: Mit einem erneut ausverkauften<br />

Zelt und 4000 Gästen endete<br />

am letzten Oktobertag die diesjährige<br />

Oktoberfest-Saison in Wittlich. Festwirt<br />

Winfried Bungert ist mit dem<br />

Verlauf sehr zufrieden: „Unsere Erwartungen<br />

wurden in nahezu allen<br />

Bereichen übertroffen. Die Samstage<br />

waren fast alle ausgebucht und auch<br />

freitags und sonntags war unser Zelt<br />

immer sehr gut gefüllt. Der Zuspruch<br />

ist ungebrochen und bereits jetzt Oktoberfest ein voller Erfolg<br />

wird nach dem Programm für das<br />

kommende Jahr gefragt“, zog Bungert eine erste Bilanz. Das Zelt wurde inzwischen bereits<br />

abgebaut. Rund 300 Beschäftigte waren jedes Wochenende gefordert, ob im Service, der<br />

Security oder in der Küche. Bungert lobt die hervorragende Zusammenarbeit mit der Polizei.<br />

Das neue Sicherheitskonzept mit Video-Überwachung und 40 Sicherheitskräften habe sich<br />

bewährt. Die Beliebtheit der Party- und Festzeit zeigt sich erstmals auch auf Facebook. Dort<br />

klickten über 3200 Besucher auf den „Gefällt-Mir-Button“, damit gehört diese Facebookseite<br />

zu den größten der Region. Viele Gäste nutzten den Busservice, der in der Region eingesetzt<br />

war. Angesichts der einen oder anderen Maß, die am Abend konsumiert wurde, eine richtige<br />

Entscheidung. Winfried Bungert hat nun bereits die kommende Saison im Blick. Die Erfolgsbands<br />

und Publikumslieblinge sind schon wieder fest gebucht. Bungert verspricht aber auch<br />

einige Neuigkeiten, wenn es am 27. September 2013 wieder heißt: „Oazapft ist“. n<br />

GmbH & Co.KG<br />

Kalkwerk - Natursteinwerke<br />

54579 Üxheim - Ahütte<br />

Tel. (02696) 922-200<br />

Fax (02696) 922-241<br />

Besuchen Sie uns auch im<br />

Internet unter<br />

www.muellerkalk.de<br />

Foto: Bungert<br />

Advent für<br />

alle Sinne<br />

Kommern: Am ersten<br />

Adventswochenende,<br />

1. und 2. Dezember<br />

lädt das Freilichtmuseum<br />

in Kommern<br />

zwischen 10 und 18<br />

Uhr zu einem „Advent<br />

für alle Sinne“ ein. Mit<br />

Printen und traditionellem<br />

Gebäck aus<br />

dem Museumsbackofen,<br />

Kunsthandwerk,<br />

Musik, Geschichten,<br />

Laternenführungen<br />

und mit Inszenierungen<br />

zur Geschichte<br />

des Weihnachtsbaumes<br />

wird die Vorweihnachtszeit<br />

aus alten<br />

Tagen lebendig. n<br />

10 11


Tatort Eifel 2013 - erster Aufruf für interessierte Mitmacher<br />

Mitgemacht. Der Landkreis Vulkaneifel<br />

und das Land Rheinland-<br />

Pfalz, Veranstalter des alle zwei<br />

Jahre stattfindenden Krimifestivals<br />

Tatort Eifel, haben den Termin für<br />

das nächste Krimifestival festgelegt:<br />

Vom 13. bis 22. September 2013 wird<br />

die Eifel wieder zum „Tatort“ des inzwischen sehr anerkannten<br />

und bedeutenden Ereignisses für die deut-<br />

LANDGASTHOF SCHRÖDER: EINFACH GENIESSEN.<br />

DEN JAHRES-<br />

WECHSEL FEIERN*<br />

* Anmeldung erbeten<br />

LANDGASTHOF SCHRÖDER<br />

Kerpener Straße 7<br />

54579 Üxheim-Niederehe<br />

Telefon (02696) 10 48<br />

Telefax (02696) 14 72<br />

www.landgasthof-schroeder.de<br />

info@landgasthof-schroeder.de<br />

Region<br />

Besondere Weihnachtsgeschenke: Kunststücke für jeden Geschmack<br />

Uedelhoven. Wer noch ganz besondere Weihnachtsgeschenke jenseits von SOS (Schlips, Oberhemd, Socken) sucht, sollte<br />

sich die Ausstellung vom Barbara Böhringer und Dietmar Hofmann nicht entgehen lassen. Am 24. und 25. November findet<br />

in Uedelhoven, Alte Schulstr. 6, eine Ausstellung statt mit Scherenschnitten, Karten, Faltaltärchen, kleinen Leuchten und<br />

Lichtsäulen, Filzschals, Recycling-Möbeln und vielem mehr. Schön anzusehen und käuflich zu erwerben. n<br />

Landgasthof<br />

<br />

Schröder<br />

sche Krimi-, TV- und Filmbranche.<br />

Die Planungen für das öffentliche<br />

Rahmenprogramm sind angelaufen.<br />

Interessenten aus dem Landkreis, die<br />

sich in irgendeiner Form am Festival<br />

beteiligen möchten, wenden sich bitte<br />

an: Verena Bernardy, Kreisverwaltung<br />

Vulkaneifel,Mainzer Str. 25, 54550 Daun, Tel.: 06592-<br />

933245, E-Mail: verena.bernardy@tatort-eifel.de n<br />

Fotos: Nieder<br />

Ein Stern strahlt über Daun<br />

Kulinarisches Highlight: Das Restaurant „Graf Leopold“ im<br />

Kurfürstlichen Amtshaus, Daun, wurde vom Guide Michelin<br />

mit einen Stern ausgezeichnet. Küchenchef Christoph<br />

Schmah, 27 Jahre jung, leitet das Restaurant erst seit dem<br />

1. Oktober 2011. Der Koblenzer hat in seinen bislang acht<br />

Jahren Berufserfahrung konzentriert die besten Köche als<br />

Lehrmeister und Inspirationsquellen gehabt. Seine Stationen<br />

waren unter anderem die „Traube“ in Vallendar, das Landhaus<br />

Feckl in Ehningen, der „Cocoon Club“ in Frankfurt, das<br />

„Le Canard“ in Hamburg, das Waldhotel Sonora in Dreis und<br />

das „Hummerstübchen“ in Düsseldorf - allesamt ausgezeichnet<br />

im Gault Milau oder im Michelin. „Ich wollte möglichst<br />

viele Top-Gastronomen<br />

kennen lernen, um meine<br />

eigene Handschrift zu<br />

finden“, sagt Christoph<br />

Schmah. Natürlich wurde<br />

die Nachricht ausgiebig<br />

in der Küche gefeiert.<br />

Bei dieser Gelegenheit<br />

entstand dann auch das<br />

Spaß-Foto links! n<br />

Weihnachtsfest der Liebe<br />

Lokschuppen. Guildo Horn und „Die orthopädischen Strümpfe“<br />

sind am 8. Dezember wieder in zärtlicher Mission auf dem<br />

Weg zum Christkind. Wenn sich der Weihnachtsmann, der<br />

Tannenbaum, das Christkind, der kleine, weiße Schneemann<br />

und der dicke Dieter gemeinsam auf den Weg machen, dann<br />

kann das nur eines bedeuten: „Kinder, es weihnachtet sehr!“<br />

Guildo Horn serviert traditionelles, adventliches Liedgut<br />

gepaart mit „vorweihnachtlichen“ Rock/Pop Klassikern, wie<br />

„Dreamer“, „Timewarp“, „YMCA“, „So this is Christmas“.<br />

Am Ende des Jahres können sich die Besucher im Programm<br />

voller Zärtlichkeit noch einmal<br />

so richtig verwöhnen<br />

lassen. So kann Weihnachten<br />

kommen. Tickets gibt es bei<br />

den Tourist-Informationen in<br />

Gerolstein und Hillesheim,<br />

im Lokschuppen und online<br />

unter www.ticket-regional.de<br />

– 20 Euro plus VVK-Gebühr,<br />

25 Euro an der Abendkasse.<br />

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Gröner Hof<br />

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Öffnungszeiten: Mo, Mi + Fr 10 bis 17 Uhr, Di,Do + Sa 10 bis 12,30 Uhr<br />

Tel. 06593 / 1812 • 54578 Loogh/Eifel • www.eifel-groener.de<br />

Gröner Hof Restaurant: Tel. 06593 / 9808035 • Mo + Di Ruhetag<br />

Mi.-So. durchgehend warme Küche · Sa. & So. ab 9.00 uhr Frühstück<br />

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Präsente<br />

Feinkost<br />

Tee<br />

12 13<br />

ESSEN, TRINKEN, ÜBERNACHTEN


egion<br />

Mitten im Kirchspiel<br />

„Einsam im Gebirg´ der Eifel liegt ein freundlich schöner Ort, dort wo<br />

sanft und mild der Kirbach wälzet seine Wellen fort“, so beginnt das Üxheim-Lied.<br />

Zehn Strophen hat Anton Docker seinem Heimatort gewidmet.<br />

Und als freundlich schöner Ort<br />

stellt sich Üxheim auch in der Gegenwart<br />

dar. Üxheim wurde 1968 im Rahmen<br />

der Kommunalreform zum Hauptort<br />

der neuen Ortsgemeinde, die aus den<br />

bis dahin selbstständigen Gemeinden<br />

Heyroth, Leudersdorf, Niederehe und<br />

Üxheim-Ahütte gebildet wurde. Ein<br />

Gemeinderat mit 16 Mitgliedern und<br />

dem ehrenamtlichen Bürgermeister<br />

bestimmt seither über die Geschicke<br />

der „Großgemeinde“, dem nach Hillesheim<br />

zweitgrößten Gemeinwesen.Die<br />

Geschichte Üxheims beginnt sehr früh:<br />

Bereits die Römer siedelten hier. Dies<br />

ÜxHEIm: EIN ORT STELLT SICH VOR<br />

beweisen zahlreiche Funde. So wurden<br />

1937 in der Nähe des Beuerhofs Reste<br />

eines stattlichen Gutshofs erkannt und<br />

in einem ehemaligen Hügelgrab fand<br />

man eine vollständig erhaltene Urne. Den<br />

Römern folgten die Franken. Es wird<br />

angenommen, dass die Orte, die auf -dorf<br />

oder –heim enden schon sehr bald nach<br />

dem ersten Durchzug der Franken im<br />

5. Jahrhundert entstanden. Schriftlich<br />

belegt ist Üxheim erstmals 844, da wurde<br />

der Name Ocgisesheym in einem Schriftstück<br />

erwähnt. Die Kirchengeschichte<br />

Üxheims beginnt ebenfalls sehr früh.<br />

In einer Urkunde aus der 1. Hälfte des<br />

12. Jahrhunderts wird berichtet, dass die<br />

Eigenkirche Üxheim mit den Kapellen<br />

zu Nohn, Barweiler und Ahrdorf an die<br />

Abtei St. Maxim in Trier zurückgegeben<br />

wird. Die Üxheimer Pfarrstelle war be-<br />

Fotos: Claus Weischet<br />

gehrt, da gut bezahlt. Viele Pfarrer kamen<br />

aus alten Eifeler Adelsgeschlechtern,<br />

lebten aber tatsächlich nicht in Üxheim<br />

sondern ließen sich von Priestern oder<br />

Vikaren vertreten.1283 wurde eine neue<br />

Kirche erbaut, die um 1500 einem Brand<br />

zum Opfer fiel. Ein Neubau wurde fällig,<br />

von dem heute noch Chor und Sakramentshäuschen<br />

erhalten sind. Die Kirche<br />

wurde später zur Schule umgebaut. Seit<br />

1960 wird das Gebäude als Wohnhaus<br />

benutzt. 1835 bis 1837 entstand die<br />

heutige Pfarrkirche. Kosten im Voranschlag:<br />

4224 Thaler,18 Silbergroschen<br />

und 9 Pfennig. Den Autoren des Heimatbuchs<br />

der Gemeinde Üxheim, das 1998<br />

erschien, ist zu danken. Sie haben in<br />

fleißiger Arbeit die Geschichte Üxheims<br />

und der dazugehörigen Dörfer nachvollziehbar<br />

erforscht und beschrieben.Das<br />

heutige Üxheim ist in der glücklichen<br />

Lage noch Geschäfte, einen Bäckereiverkauf<br />

mit angeschlossener Postagentur<br />

und Handwerksbetriebe im Dorf<br />

zu haben. Auch die Volksbank ist mit<br />

einer Filiale vertreten. Norbert Pörings,<br />

den Bankkunden seit Jahrzehnten bekannt,<br />

trat Ende November in den Ruhestand.<br />

Sein Nachfolger ist Manfred<br />

Pick. Die ärztliche Versorgung sichert der<br />

Allgemein- und Sportmediziner Wolfgang<br />

Luxen. Üxheim verfügt über eine<br />

Grundschule, Turnhalle, Bürgerheim mit<br />

Bücherei sowie Kindergarten mit Spielplatz.<br />

Auf dem Sportgelände stehen neben<br />

dem Sportplatz, Tennisplätze und<br />

ein modernes Klubheim zur Verfügung.<br />

Der TUS Ahbach, 1973 aus der „Fusion“<br />

des 1921 Leudersdorf und des SV 1920<br />

Kerpen/Niederehe entstanden, zählt 350<br />

Mitglieder, darunter allein 120 Kinder<br />

und Jugendliche. Genutzt werden der Rasenplatz<br />

in Niederehe und der Hartplatz<br />

in Üxheim. Aber dort soll schon bald<br />

die rote Asche einem grünen Kunstrasen<br />

weichen. Das Projektteam konnte am<br />

12. November einen großen Erfolg bei<br />

der Sitzung des Jugendhilfeausschusses<br />

14 15<br />

Foto: Gabi Gilles


des Vulkaneifelkreises erreichen.<br />

Man wurde auf<br />

Platz 1 der Prioritätenliste<br />

für Sportbauten im<br />

Landkreis gesetzt. Damit<br />

steigen die Chancen auf<br />

eine Landesförderung.<br />

Um den erforderlichen<br />

Eigenanteil zu sichern,<br />

werden „virtuelle“ Quadratmeter<br />

des Platzes an<br />

„Paten“ verkauft. Viele<br />

Sponsoren und Spender<br />

wurden bereits gefunden.<br />

Auch Vereine und Firmen<br />

unterstützen das Vorhaben.<br />

So spendet Auto-<br />

Kirwel pro verkauftem<br />

Winterreifen einen Euro<br />

für das Projekt. Nur eine<br />

von vielen kleinen und<br />

großen Initiativen, um<br />

den Traum vom grünen<br />

Platz voranzutreiben.<br />

Ortsvorsteher Franz-Josef<br />

Nelles ist für die 369 Bürger<br />

in Üxheim der erste<br />

Ansprechpartner. Er ist<br />

froh, dass viele junge<br />

Familien im Dorf bleiben<br />

oder zuziehen. Sie finden<br />

sowohl Möglichkeiten,<br />

alte Häuser zu nutzen und zu erhalten,<br />

aber es stehen auch Bauplätze zur Verfügung.<br />

Die Jugend hilft mit, den demografischen<br />

Wandel zu bremsen: 33 Kinder<br />

zählt Nelles allein im Neubaugebiet rund<br />

um den Spielplatz. Einen Landwirt gibt<br />

es zwar auch noch in Üxheim, aber der<br />

kommt aus Holland und ist gerade da-<br />

<br />

Region<br />

STECKBRIEf<br />

Lage: Nördlich von Hillesheim<br />

Höhe: ca. 420 Meter<br />

Gesamtfläche: 10,3 km 2<br />

Einwohner: 329<br />

Besonderheiten: Spendenaktion<br />

Kunstrasenplatz, Pfarrkirche, Altes<br />

Pfarrhaus, Beuerhof, div. Geschäfte<br />

bei, für 250 Kühe in der<br />

Nähe zum Beuerhof im<br />

Üxheimer Außengebiet<br />

einen Großstall fertigzustellen.<br />

Der Beuerhof ist<br />

seit 45 Jahren der Lieblingsort<br />

von Eigentümer<br />

Dieter Scholz, der hier<br />

vor 20 Jahren begann,<br />

ein Seminarzentrum und<br />

eine Begegnungsstätte<br />

für Natur liebende Menschen<br />

aufzubauen. Bereits<br />

vor 2000 Jahren war der<br />

Beuerhof eine Raststätte<br />

und Pferdewechselstation<br />

der Römer am alten Fahr-<br />

und Handelsweg. Neben<br />

den vielen Seminaren und<br />

Workshops, die am Beuerhof<br />

durchgeführt werden,<br />

gibt es zahlreiche eigene<br />

Veranstaltungen. Sie basieren<br />

auf dem Hintergrund<br />

der indianischen<br />

Traditionen. Für Seminararbeit<br />

in und mit der Natur<br />

ist das Areal ideal: es<br />

liegt auf einer Fläche von<br />

über 10 Hektar umgeben<br />

von Wäldern, Wiesen und<br />

Natur pur. Die Beliebtheit<br />

bei den Seminaristen zeigt der jüngste<br />

Eintrag ins Gästebuch: „Einmal Beuerhof,<br />

immer Beuerhof“. Holländischer Großbauer,<br />

3000 Beuerhof-Besucher jährlich,<br />

Touristen, die das Angebot an Ferienwohnungen<br />

in Üxheim nützen, bedeuten<br />

auch immer mehr „Multikulti“ in und<br />

ums alte Dorf. (hfr) n<br />

„Meisterhaftes“ aus unserem mehrfach prämierten Stollensortiment<br />

<br />

<br />

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Kennen Sie schon unsere<br />

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uns gibt es natürlich noch vieles mehr!<br />

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<br />

<br />

Fotos: Mauren<br />

Gut bedacht<br />

Seit 23 Jahren ist Helmar Mauren als Dachdeckermeister in Üxheim tätig.<br />

Seine Kinder Fabian und Sylvia sorgen dafür, dass das Unternehmen<br />

auch in Zukunft Bestand hat.<br />

obere Reihe von links: 1. Das Dach ist die Visitenkarte des Hauses. 2. Turmgestaltung in Naturschiefer. Untere Reihe von links: 1. Dacheindeckung mit Tonziegeln,<br />

Klempnerarbeiten in Rheinzink, 2. Fassadengestaltung und Skulp-Schalung, 3. Fassadengestaltung, Rheinzink und Naturschiefer, 4. Ziegeleindeckung<br />

Sohn Fabian ist dem Vater<br />

in die handwerklichen Fußstapfen<br />

gefolgt und hat 1998 seine Meisterprüfung<br />

abgelegt. Das „Familientrio“<br />

vervollständigt Tochter Silvia Theißen,<br />

die die Büroorganisation managt. Der<br />

Senior hofft, dass auch Enkel Marvin<br />

Spaß an diesem Beruf findet und das<br />

Unternehmen in 3. Generation übernehmen<br />

kann. Bis dahin sind es jedoch<br />

noch einige Jahre. Vorher steht zunächst<br />

die Übergabe an den Sohn an.<br />

Das Bedachungsunternehmen ist weniger<br />

in der Region sondern seit Beginn<br />

an hauptsächlich im Köln-Bonner Raum<br />

tätig. Dort ist man bei Architekten und<br />

Auftraggebern für gute, zuverlässige Arbeit<br />

bekannt. Stolz ist Mauren auf die<br />

Ausbildungsleistung seines Betriebs: 14<br />

junge Leute lernten bei ihm das Handwerk<br />

und eine kaufmännische Angestellte<br />

wurde ausgebildet. Auch aktuell<br />

gehört ein Lehrling zur achtköpfigen<br />

Belegschaft.<br />

Seit 2003 hat Mauren die Geschäftsräume,<br />

Hallen und Werkstatt in der Kirchstraße<br />

konzentriert. Dort steht auch der<br />

Kran-LKW, der bis zu einer Höhe von<br />

STECKBRIEf<br />

H. Mauren Bedachungs GmbH<br />

Schulstraße 16, 54579 Üxheim<br />

Gegründet: 1989<br />

Mitarbeiter: 8<br />

Infos: Telefon: 02696-602<br />

www.mauren-bedachungs-gmbh.de<br />

34 Metern einsatzfähig ist. Dieser wird<br />

nicht nur für das eigene Unternehmen<br />

genutzt, sondern häufig auch von Dachdeckerkollegen<br />

angemietet.<br />

Helmar Mauren wurde von der Handwerkskammer<br />

Trier im Jahr 2006 als<br />

Sachverständiger für das Dachdeckerhandwerk<br />

öffentlich bestellt und vereidigt.<br />

Seither hat er viele Gutachten für<br />

Gerichte und Versicherungen erstellt.<br />

Das vergangene Jahr war durch die Hagelkatastrophe<br />

an der Mosel geprägt.<br />

Noch heute sind nicht alle Schäden an<br />

Dächern und Fassaden beseitigt. Die<br />

Arbeit als Sachverständiger betrachtet<br />

er als „zweites Standbein“ und will sie<br />

auch fortsetzen, wenn er nicht mehr<br />

aktiv auf dem Dach arbeitet. (hfr) n<br />

16 17


Region<br />

Nachgefragt!<br />

Am 2. Dezember haben Sie die Chance, Ihren neuen Landrat zu wählen.<br />

Doch wofür stehen die Kandidaten, wie ist ihre Haltung zu den aktuellen<br />

Themen der Region? HILLA hat nachgefragt - unsere Fragen finden Sie im<br />

Kasten rechts. Frank Bender und Heinz-Peter Thiel haben geantwortet.<br />

heinz-Peter thiel<br />

Zu 1: Die Vulkaneifel ist meine<br />

Heimat. Ich kenne die Menschen und ihre<br />

Dörfer von klein auf. Als langjähriger<br />

Behördenleiter kenne ich die Eifeler, ihre<br />

Eigenheiten und Erwartungen, sehr gut.<br />

Ich übernehme gerne die Verantwortung<br />

für unsere Heimat. Die Bürgerinnen und<br />

Bürger wünschen sich einen Landrat mit<br />

regionaler Verbundenheit, mit bürgernahem<br />

Auftreten, der genau hinhört,<br />

sie ernst nimmt, gemeinsam mit ihnen<br />

an nachhaltigen Lösungen arbeitet und<br />

mit aller Kraft dafür einsteht, dass die<br />

ländlichen Räume von Mainz und Berlin<br />

gefördert werden.<br />

Zu 2: Der Landkreis Vulkaneifel<br />

steht aktuell nicht zur Diskussion. Die<br />

Kommunalreform greift in die richtige<br />

Richtung, jetzt darf man jedoch nicht<br />

die Bürgernähe außer Acht lassen. Ich<br />

hätte mir eine engere Kooperation mit<br />

den Orts- u. Verbandsbürgermeistern vor<br />

Verkündung der Fusionsvorschläge gewünscht.<br />

Aufgabe des neuen Landrates<br />

ist es leistungsfähige, bürgernahe und<br />

kosteneffiziente Verwaltungsstrukturen<br />

zu gewährleisten. Mein Leitbild dazu:<br />

Weniger verwalten und mehr gestalten!<br />

Jeder Verwaltungsvorgang, der zukünftig<br />

wegfallen kann, spart Zeit und Geld, dop-<br />

pelte Zuständigkeiten sind abzuschaffen.<br />

Wenn wir zukünftig bei mindestens<br />

gleicher Servicequalität für die Bürger<br />

Kosten und Anzahl der verschiedenen<br />

Verwaltungen reduzieren können, dann<br />

werde ich das unterstützen. Ich stehe für<br />

eine politische Selbstbestimmung aus unserer<br />

Vulkaneifel für unsere Vulkaneifel,<br />

ich will unseren Lebensraum möglichst<br />

bürgernah zukunftsfähig mit einem<br />

regionalen Gremium selbst gestalten.<br />

Eine vertikale Aufgabekritik ist jedoch<br />

angezeigt. Warum sollte der Vulkaneifelkreis<br />

nicht mit Umland-Gemeinden<br />

weiter gestärkt werden?<br />

Zu 3: Nur erneuerbare Energien sind<br />

langfristig zukunftsfähig. Sonne, Wind,<br />

Wasserkraft, Geothermie und Biomasse<br />

sind die einzig, nachhaltig verfügbaren<br />

und bezahlbaren Energieformen, denn<br />

die fossilen Energierohstoffe sind endlich.<br />

Zum Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

gibt es demnach keine Alternative.<br />

Ziel ist die Selbstversorgung, nicht die<br />

Gewinnmaximierung. Deshalb dürfen<br />

beim Bau neuer Windräder nicht nur die<br />

möglichen Geldeinnahmen im Fokus stehen,<br />

wichtig ist, es sorgfältig zu planen<br />

und auszuführen. Es gilt neue Anlagen<br />

auf gute, akzeptable Standorte zu konzentrieren<br />

und sensible Landschaft- und<br />

Naturräume frei zu halten. Das geltende<br />

Planungsrecht berücksichtigt die Belange<br />

des Natur- und Landschaftsschutzes und<br />

dies gilt es zu respektieren. Eine breite<br />

Solidarisierung von Einnahmen kann<br />

hier die Akzeptanz für eine sinnvolle<br />

Planung steigern.<br />

Wichtig ist mir auch, dass die Menschen<br />

in unserem Landkreis nicht nur die Lasten<br />

der neuen Anlagen tragen und fremde<br />

Investoren die Gewinne abgreifen.<br />

Bürger und Unternehmen sollen faire<br />

und gewinnbringende Beteiligungsmodelle<br />

über Pachtmodelle hinaus gestalten.<br />

Diesbezüglich dürfen wir die aktuelle<br />

„Goldgräberstimmung“ nicht plan- und<br />

tatenlos laufen lassen. Alle Kommunen<br />

sind hier gefordert, zielorientiert zu gestalten<br />

und die erneuerbaren Energien als<br />

große Chance für den ländlichen Raum<br />

für Alle zu nutzen.<br />

Zu 4: Rohstoffabbau in der Vulkaneifel<br />

hat Tradition, bereits vor der<br />

Römerzeit. Die Kalk-, Basalt- und Lavabrüche<br />

gibt es seit Jahrhunderten. Wir<br />

leben heute in einem Umfeld, wo andere<br />

gerne Urlaub machen. Deshalb setze ich<br />

mich für den Erhalt der einzigartigen<br />

Vulkaneifellandschaft mit ihrem Lebens-,<br />

aber auch Arbeitsraum ein. Neben dem<br />

herausragenden Potential für den Tourismus<br />

unterstütze ich eine aktive, ressourcenschonende<br />

Wertschöpfung aus<br />

erneuerbaren Energien und die in den<br />

bestehenden Abbaugebieten betriebene<br />

Rohstoffgewinnung. Diese ist Erwerbsgrundlage<br />

für viele Kommunen, Familien<br />

und Pendler. Die Betriebe sind sich ihrer<br />

Verantwortung für Wirtschaft, Arbeitnehmer<br />

und Umwelt bewusst. Ich werde<br />

den Betrieben vor Ort die momentane<br />

Rohstoffsicherung in den momentan genehmigten<br />

Abbaugebieten sichern und<br />

die Einhaltung der Abbauflächen streng<br />

überwachen. Ich habe mir diesbezüglich<br />

bereits ein Bild aus der Luft gemacht.<br />

Vorausschauendes ökonomisches Denken<br />

und nachhaltiges ökologisches Handeln<br />

wird hier mein Ziel sein. Die Vulkaneifel,<br />

unsere wunderschöne Landschaft, darf<br />

keinen irreparablen Schaden nehmen.<br />

Hier scheint mir auch eine Nachhaltigkeitsstrategie<br />

angezeigt, um Rohstoffe<br />

durch Recyclingverfahren zu schonen<br />

und zukünftig alternative Arbeitsplätze<br />

in nachhaltigen Wirtschaftszweigen zu<br />

schaffen.<br />

Zu 5: Die Menschen, die Natur, die<br />

zentrale Lage in Europa und ein Landrat<br />

von uns für uns n<br />

Fotos: privat<br />

Frage 1: Welche Hauptmotivation haben Sie, sich für das<br />

Amt des Landrates im Vulkaneifelkreis bewerben.<br />

Frage 2: Wie stehen Sie zur Verwaltungsreform? Bürger und<br />

kommunale Parlamente im Kreis lehnen die Vorgaben der<br />

Landesregierung, insbesondere Zwangsfusionen, ab. Unser<br />

amtierender Landrat Heinz Onnertz, kann sich auch eine<br />

Verlagerung der VG-Aufgaben an den Kreis vorstellen, also<br />

eine Art ‚vertikale Fusion‘. Wie stehen Sie dazu – und: Hat<br />

der Vulkaneifelkreis mit 60.000 Einwohnern – Verwaltungsreform<br />

hin oder her – überhaupt noch eine Zukunft?<br />

Frage 3: Erneuerbare Energien sollen in Zukunft im Bundesgebiet<br />

und in Rheinland-Pfalz eine noch größere Rolle<br />

spielen. Insbesondere ist aufgrund der topografischen Lage<br />

die Vulkaneifel für eine verstärkte Nutzung der Windenergie<br />

frank Bender<br />

Zu 1: Meine Familie stammt aus<br />

der Region zwischen Ahr und Mosel. Wir<br />

möchten nach den beruflichen Stationen<br />

in NRW wieder zurück in die Heimat.<br />

In der Kreisverwaltung der Vulkaneifel<br />

habe ich ja bereits als Verwaltungsrat<br />

Anfang der 90er Jahre gearbeitet und<br />

in Beinhausen gewohnt. Ich schätze die<br />

Natur in der Vulkaneifel, die ehrlichen<br />

und fleißigen Menschen sowie die innovativen<br />

Unternehmen, die die Basis für<br />

eine soziale und lebendige Wirtschaftsregion<br />

bilden. Ich glaube fest daran, dass<br />

die Vulkaneifel eine Zukunft hat und<br />

möchte meine Kompetenz und Erfahrung<br />

in den Dienst der gemeinsamen<br />

Sache für unseren Landkreis und seine<br />

Bevölkerung stellen.<br />

Zu 2: Die Kommunal- und Verwaltungsreform<br />

in der bürgerfeindlichen<br />

und sinnlosen Form, die jetzt in<br />

den Orts- und Verbandsgemeinden für<br />

große Unruhe sorgt, ist kompletter Un-<br />

sinn. Das wahre Problem liegt in der der<br />

mangelhaften finanziellen Ausstattung<br />

der kommunalen Familie! Hiervon will<br />

die Regierung, die immer mehr Aufgaben<br />

und immer höhere Standards von den<br />

Kommunen abfordert, aber keinerlei finanziellen<br />

Ausgleich oder eine sofortige<br />

Umverteilung der Landesmittel auf die<br />

Not leidenden Kommunen vorsieht, mit<br />

dem „Reförmchen“ ablenken. Sinnvoll<br />

ist die Frage zu Beginn, ob denn nicht<br />

schon in der Landesregierung und ihrer<br />

Verwaltung nach einer ernsthaften Aufgabenkritik<br />

die erforderlichen Mittel zur<br />

Rettung der Gemeinden zu finden sind?<br />

Eine Treppe kehrt man von oben nach<br />

unten. Für die bürger-. sach- und ortsnahen<br />

Verwaltungen in der Vulkaneifel!<br />

Zu 3: Seit Fukushima besteht in der<br />

Bundesrepublik ein breiter gesellschaftlicher<br />

Konsens für eine sofortige Energiewende.<br />

Der damit verbundene Ausstieg<br />

aus der Kernkraft führt zwangsläufig zu<br />

einem verstärkten Einstieg in erneuerbare<br />

Energien. In einer neuen Architektur der<br />

Energieversorgung müssen alle Regionen<br />

in Deutschland ihren Beitrag dazu leisten,<br />

die hierfür erforderlichen Anlagen<br />

zur Energieerzeugung sowie zum Energietransport<br />

aufzunehmen. Neben den<br />

konventionellen Kraftwerken in der Form<br />

effizienter Gas- und Kohlekraftwerke,<br />

die für die Versorgungssicherheit und<br />

Bezahlbarkeit von Strom unerlässlich<br />

bleiben, sind auf der Grundlage von<br />

Wasser, Wind, Sonne, Biomasse und Erdwärme<br />

wohnortnahe und wirtschaftliche<br />

Energieerzeugungen unverzichtbar. Ich<br />

vertrete die Auffassung, dass zur Ver-<br />

im Gespräch. Viele Gemeinden sehen im Bau von Windrädern<br />

die Chance, ihre desaströse Haushaltslage durch<br />

Pachteinnahmen und einem Mehr an Gewerbesteuer zu<br />

verbessern. Touristiker und Bürgerinitiativen warnen hingegen,<br />

die Naturlandschaft Vulkaneifel zu zerstören. Welche<br />

Position vertreten Sie?<br />

Frage 4: Die Vulkaneifel verfügt über große Ressourcen<br />

an Naturstein-Rohstoffen, die seit Jahrhunderten auch hier<br />

gewonnen werden. Rund 700 Arbeitsplätze bietet die Natursteinindustrie<br />

derzeit. Wie beurteilen Sie die Planungen, im<br />

Rahmen der Rohstoffsicherung weitere Flächen im Kreisgebiet<br />

für die zukünftige Rohstoffgewinnung auszuweisen?<br />

Frage 5: Ein letztes: Was macht die Vulkaneifel für Sie<br />

liebenswert?<br />

meidung neuer Anlagen die bestehenden<br />

älteren Windenergie-Anlagen von den<br />

Betreibern auf den aktuellen Stand der<br />

technischen Entwicklung gebracht werden<br />

sollen. Hierzu muss die Möglichkeit<br />

zur steuerlichen Sonderabschreibung<br />

gewährt werden. Des Weiteren sind<br />

die Planungsgemeinschaften auf Landesebene<br />

gefordert, nur Standorte mit<br />

nachgewiesenen wirtschaftlichen Windverhältnissen<br />

zuzulassen. Anlagen sind<br />

dann in transparenten Prozessen vor Ort<br />

so im Verbund zu planen, dass die Beeinträchtigungen<br />

für das Landschaftsbild<br />

klein gehalten werden können. Am finanziellen<br />

Ertrag müssen möglichst viele<br />

in der Form von genossenschaftlichen<br />

Beteiligungsmodellen, die für die Bürgerschaft<br />

und die Ortsgemeinden zu öffnen<br />

sind, profitieren dürfen.<br />

Zu 4: Mit den einzigartigen Bodenschätzen<br />

und unserem Naturraum<br />

ist weiterhin wertschätzend umzugehen.<br />

Die Frage zu stellen, wie viele Rohstoffe<br />

sich noch aktuell in der Erde befinden<br />

und welcher Bruchteil davon zukünftig<br />

als potentielle Abbaumenge theoretisch<br />

zur Verfügung steht, halte ich vor dem<br />

Hintergrund eines nachhaltigen Wirtschaftens<br />

für sinnvoll. Gibt es doch<br />

nach der noch vor uns liegenden öffentlichen<br />

Beratung und anschließender<br />

planungsrechtlicher Festlegung durch die<br />

zuständigen Gremien den Nutzern und<br />

allen weiteren Interessierten Planungssicherheit<br />

für die Zukunft.<br />

Zu 5: Das Miteinander der Menschen<br />

in einem herrlichen Naturraum! n<br />

18 19


Die beste Adresse für gemütliche Frühstücke, feine Kaffeekränzchen, Familienfeiern<br />

im kleinen Kreis (bis 20 Personen) und schöne Geschenke...<br />

„Beim „Beim „Beim Bäcker“ Bäcker“ Bäcker“<br />

Café - Backwaren - Lebensmittel<br />

... und regionale Produkte<br />

Mo-Fr 6,30 - 12,30 h und 14,30 - 17 h Sa 6,30 - 12,30 h, Mi nachmittags geschlossen<br />

Inh. Jutta Schlösser, Oben im Hähnchen 1, 54579 Üxheim, Tel. 02696 -382<br />

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Tel. 02696 / 323<br />

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Tel.+49 (2696) 9 22-0, e-Mail: info@wotan.de<br />

Wir in Ü xheim !<br />

Foto: Regnery<br />

Auf Buch 7<br />

54579 Üxheim-<br />

Leudersdorf<br />

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20 21


Wirtschaft<br />

„Unser tägliches Brot gib uns heute...“, „Brot<br />

und Spiele“, „der Brotfrieden“ - Brot war und ist<br />

Tradition, Religion und Politik. Und vor allem<br />

ist Brot lecker! Denn es gibt Brot<br />

für jeden Geschmack: Vom<br />

deftigen Vollkornbrot bis<br />

hin zum luftigen Weißbrot,<br />

rustikal oder süß, fein oder<br />

grob gemahlen, mit und<br />

ohne Körner und Rosinen.<br />

Fotos: contrastwerkstatt<br />

uf welches Lebensmittel<br />

könnten Sie am<br />

Wenigsten verzichten?<br />

Nicht wenige<br />

Menschen antworten<br />

auf diese Frage<br />

mit „Brot“. Kaum ein Nahrungsmittel<br />

ist so mit unserer Kultur verwurzelt wie<br />

das Brot und die Deutschen sind stolz<br />

auf ihre Brotkultur. Wie wertvoll diese<br />

Vielfalt ist, spürt man ganz besonders,<br />

wenn man im Ausland Urlaub macht.<br />

Baguette, Fladenbrote, Pitta – auch sehr<br />

lecker, aber doch dauerhaft nicht das<br />

richtige. Da freut man sich nach der<br />

Rückkehr wieder auf das heimische<br />

dunkle Vollkornbrot. Es gibt sogar Bestrebungen,<br />

die deutsche Brotkultur in<br />

einem Zentralregister zu erfassen und<br />

als Weltkulturerbe registrieren zu lassen.<br />

Bisher wurden bereits 2915 Brotspezialitäten<br />

erfasst. Die Ursache für diese<br />

Vielfalt liegt im Getreide. Hier wächst<br />

nicht nur Weizen, sondern auch Roggen<br />

und Dinkel.<br />

Und es gibt noch einen anderen Grund,<br />

weshalb in unserer Region Brot so einen<br />

hohen Stellenwert genießt. Die zahlreichen<br />

Backhäuser zeugen auch von der<br />

sozialen Bedeutung des Brotbackens. Im<br />

dörflichen „Backes“ traf man sich am<br />

Backtag zum Brot- und Kuchenbacken<br />

und nutzte die Gelegenheit des Wartens,<br />

um zu plaudern und Neuigkeiten auszutauschen.<br />

Auch in der Region gibt es<br />

noch jährliche Backfeste am dörflichen<br />

Backes, die beliebt und gut besucht sind.<br />

Inzwischen überlässt man das Backen<br />

entweder dem Bäcker oder nutzt eine<br />

Brotbackmaschine.<br />

Die Geschichte des Brotbackens ist alt.<br />

Schon im 3. Jahrtausend v. Chr. gab<br />

es in Ägypten die erste Hochkultur des<br />

Brotes. Viele Entwicklungen fanden<br />

dort statt und wurden später überliefert:<br />

das Mörsern des Getreides, das Mahlen<br />

zwischen zwei Steinen, das Backen in<br />

heißer Asche und Glut und auch die<br />

ersten bekannten Backöfen in verschiedenen<br />

Formen oder auch das Backen in<br />

Tontöpfen. Ja, selbst die Entdeckung der<br />

Teigsäuerung hat anscheinend dort stattgefunden.<br />

So hatten in der Antike die<br />

Ägypter auch den Beinamen „Brotesser“.<br />

Man geht davon aus, dass die Kenntnisse<br />

dieser Form des Brotbackens über<br />

Griechenland und das Römische Reich<br />

nach Europa gelangten. Fast jede Kul-<br />

Der Teig (siehe<br />

Sauerteig-Rezept<br />

auf der Folgeseite<br />

wird wird auf einer<br />

bemehlten Fläche<br />

kraftig durchgeknetet.<br />

Danach muss der Teig<br />

noch mehrere Stunden<br />

an einem warmen Ort<br />

ruhen, bevor er weiterverarbeitet<br />

werden<br />

kann. Danach werden<br />

die Brotlaibe geformt.<br />

Entweder ruht der Teig<br />

in der Brotform oder<br />

bei freigeschobenen<br />

Broten in sogenannten<br />

Gärkörben aus Weiden<br />

oder Peddigrohr. So<br />

behält der Teig auch<br />

beim Gären seine<br />

Form. Damit sich der<br />

Teig gut aus dem Korb<br />

löst, den Korb vorher<br />

mit Mehl bestäuben.<br />

Die Teiglinge werden<br />

aus den Gärkörben<br />

auf die Arbeitsfläche<br />

gestürzt, eingeritzt<br />

und mit Körnern<br />

bestreut. Durdch das<br />

Einschneiden der Oberfläche<br />

können die beim<br />

Backen entstehenden<br />

Gase besser entweichen<br />

und ein unkontrolliertes<br />

Aufbrechen<br />

der Brotkruste wird<br />

vermieden.<br />

Das Brot wird mit<br />

dem Schieber in<br />

den auf rund 250° C<br />

vorgeheizten Ofen eingeschossen,<br />

der später<br />

auf 160°C geregelt<br />

wird. Das Brot backt<br />

rund eine Stunde im<br />

Ofen. Per Klopfprobe<br />

wird geprüft, ob das<br />

Brot fertig ist. Klingt es<br />

dumpf, muss das Brot<br />

noch einmal in den<br />

Ofen. Durchgebacken<br />

klingt es hohl.<br />

22 23


24


LED Umrüstung für Handel,<br />

Industrie und Kommunen<br />

EILTEC: Eifler Unternehmen spezialisiert sich auf LED<br />

Lichttechnik und Umrüstungen - Leasing möglich<br />

ist<br />

nicht nur aus Um-<br />

LED-Lichttechnik<br />

weltschutzgründen<br />

bei den Kunden so beliebt. Die neuesten<br />

LED-Generationen senken die Kosten<br />

für den Stromverbrauch um bis zu 80<br />

Prozent, geben in Leuchtrichtung kaum<br />

Wärme ab und bieten verglichen mit<br />

Vorgängergenerationen eine Farbwiedergabe,<br />

die kaum mehr Wünsche mehr<br />

offen lässt.<br />

Das überzeugte auch einen großen Reifenhändler<br />

in der Eifel, der jetzt zwei<br />

neue Lagerhallen komplett mit LED<br />

Hallenleuchten der Magnom-Serie<br />

von Eiltec ausstatten ließ. Denn diese<br />

Leuchten zeichnen sich nicht nur durch<br />

optimale Lichteffizienz bei geringstem<br />

Verbrauch aus. Sie bieten Licht unmittelbar<br />

nach Knopfdruck - es gibt im<br />

Gegensatz zu HQI oder HQL Leuchten<br />

keine Anlaufphase mehr und direktes<br />

26


Viele von uns trinken morgens gerne ihre Tasse Kaffee. Doch wo<br />

kommt Kaffee eigentlich her? Heike HiIberg und Hans Richarz-Hilberg<br />

von der Dauner Kaffeerösterei waren in Brasilien an einer der<br />

Quellen. Hier ein Blick in ihr Reistagebuch.<br />

Aufregung pur. Mit<br />

einem unserer Kaffeehändler aus Hamburg<br />

und elf Rösterkollegen aus ganz<br />

Deutschland machen wir uns auf den<br />

Weg nach Brasilien. In sechs Tagen<br />

möchten wir acht Spezialitäten-Kaffeeplantagen<br />

besuchen. Wie das funktionieren<br />

soll, können wir uns noch nicht<br />

so richtig vorstellen, aber wir sind sehr<br />

gespannt. Nach insgesamt 13 Flugstunden<br />

landen wir in Belo Horizonte, der<br />

Hauptstadt von Minas Gerais, einem<br />

Bundesland so groß, wie<br />

Frankreich. Belo Horizonte<br />

hat 2,5 Mio. Einwohner. Am<br />

Abend ist gemütliches Ken-<br />

Wirtschaft<br />

Kaffeepflanzen soweit<br />

das Auge reicht...<br />

nenlernen der Rösterkollegen angesagt,<br />

bevor es am darauffolgenden Morgen<br />

um 6,30 Uhr losgeht, zu unserer ersten<br />

Kaffeeplantage „Sao Silvestre“ in<br />

Cerrado. Der Plantagenbesitzer, Ismael<br />

Andrade, ist mit dabei und begleitet uns<br />

für die nächsten drei Tage. Er sorgt auch<br />

dafür, dass hier niemand Hunger leiden<br />

muss. Wir haben noch nirgendwo gastfreundlichere<br />

Menschen kennen lernen<br />

dürfen, als hier in Brasilien.<br />

Mit dem Bus geht es teilweise über<br />

Straßen, die bei uns als mittelschwere<br />

Mountainbiketrails ausgewiesen wären.<br />

Nach neun Stunden kommen wir<br />

an – endlich im Kaffee. Mit feuchten<br />

Augen genießen wir die ersten Wanderungen<br />

durch die Plantage, lassen<br />

uns von Pflückern zeigen, wie an den<br />

noch niedrigen Kaffeebäumen mit der<br />

Hand gepflückt wird und klettern nach<br />

Hunderten von Photos wieder in den<br />

Bus, um zur zweiten Plantage Ismaels<br />

zu fahren.<br />

Auf der Fazenda Sao Silvestre lernen<br />

wir, dass bei der Kaffeeernte in Brasilien<br />

sehr viel Technik eingesetzt wird.<br />

Maschinelle Ernte, „Brooming“ und anschließendes<br />

aufwendiges Sortieren sind<br />

hier angesagt. Auf diesem Hochplateau<br />

bei 1150m ü. M. wird auf verschiedene<br />

Arten geerntet. An den kleinen Bäumen<br />

Fotos: Dauner Kaffeerösterei<br />

wird „gestrippt“, das heißt, die Pflücker,<br />

die mit entsprechender Schutzkleidung<br />

wie Handschuhen und Kappen mit Ohrenschutz<br />

und teilweise mit Brillen bekleidet<br />

sind, streifen die Kirschen vom<br />

Ast und sammeln die Früchte auf einer<br />

unter den Bäumen ausgelegten Plane.<br />

Dort, wo die Kaffeebäume bereits eine<br />

entsprechende Höhe erreicht haben,<br />

fährt als erstes die große Erntemaschine<br />

durch die Reihen. Die Besen der<br />

Maschine fahren zwischen den Ästen<br />

durch und rütteln an den Zweigen. Die<br />

abgerüttelten Kirschen werden über ein<br />

Band auf einen kleinen Anhänger gefördert,<br />

der parallel zur Erntemaschinen<br />

in der nächsten Baumreihe fährt.<br />

Anschließend gehen die Pflücker mit<br />

ihren Motorbesen an das sogenannte<br />

Brooming. Hierbei kehren die Pflücker<br />

die Äste ab. Die Kaffeekirschen fallen<br />

auch dieses Mal wieder auf ausgelegte<br />

Planen und werden am Ende eingesammelt.<br />

Dann geht es zum „Beneficio“,<br />

der Aufbereitungsanlage.<br />

Am dritten Tag bei Andrade Bros. in<br />

Carmo de Paranaibo haben wir unser<br />

erstes „Cupping“, so nennt man die Verkostung.<br />

Die einzelnen Kaffees werden<br />

geschlürft und wieder ausgespukt,<br />

wie man das auch<br />

von Weinverkostungen<br />

kennt. Von unglaublichem<br />

Geschmack ist der Sao Silvestre Late<br />

Harvest, also die „Spätlese“ von 2011.<br />

Super weich, dicht und nussig. Schade,<br />

leider ist die komplette Ernte bereits verkauft.<br />

Weiter geht’s. Von Cerrado quer<br />

durch Minas Gerais nach Sul de Minas,<br />

Pacos de Caldas. Dieses Mal sind wir elf<br />

Stunden im Bus unterwegs. Check in im<br />

Hotel um 0,30 Uhr. Egal, schnell ins Bett,<br />

schlafen. Am nächsten Morgen soll es<br />

um 8 Uhr weitergehen. Zum Frühstück<br />

gibt es vorgesüßten Filterkaffee. Das ist<br />

überhaupt nicht lecker, aber mancherorts<br />

die einzige Art, den brasilianischen<br />

Kaffee zu genießen. Was wir nämlich<br />

sehr früh gelernt haben ist, die weniger<br />

guten Kaffeequalitäten bleiben im Land,<br />

die guten Rohkaffees werden exportiert.<br />

Dann die Offenbarung bei SMC, dem Exporteur<br />

brasilianischer Spezialitätenkaffees:<br />

Traumhafte BSCA (Brasil Speciality<br />

Coffee Association) Kaffees aus alter und<br />

neuer Ernte in der Verkostung. Achtzehn<br />

Das Abernten der<br />

Kaffeefrüchte ist in<br />

vielen Plantagen noch<br />

mit Handarbeit verbunden.<br />

Nur wenn die<br />

Kaffeesträucher groß<br />

genug sind, kommen<br />

Erntemaschinen zum<br />

Einsatz. Die guten<br />

Kaffeesorten sind fast<br />

alle für den Export<br />

bestimmt. Die weniger<br />

guten Kaffeequalitäten<br />

bleiben im Land.<br />

verschiedene Kaffees stehen für uns zum<br />

Verkosten bereit. Es ist echt harte Arbeit,<br />

aber es macht unglaublichen Spaß, die<br />

verschiedenen Nuancen der einzelnen<br />

Kaffees herauszuschmecken. Drei Plantagen<br />

dieser Kaffees werden wir in den<br />

nächsten Tagen noch besuchen.<br />

Nach Verkostung und Lunch bringt uns<br />

der Bus auf die benachbarten Plantagen<br />

Facenda Lagoa und Passeio, die beide<br />

von Adolfo Henrique Vieira Ferreira<br />

geleitet werden. Adolfo führt uns über<br />

dieses traumhafte Areal. Wieder stehen<br />

wir inmitten von herrlichen Kaffeepflanzen.<br />

Der Anblick ist einfach unglaublich.<br />

Hier ist das Gelände so unwegsam und<br />

die Pflanzen stehen so dicht beieinander,<br />

dass nur mit der Hand geerntet<br />

28 29


werden kann. Das ist die Umgebung,<br />

die wir uns für „unsere“ Kaffees immer<br />

vorgestellt haben. Auch hier werden<br />

wir durch die komplette Aufbereitungsanlage<br />

geführt. Zum erstenmal sehen<br />

wir sogenannte Trockentische. Auf der<br />

Facenda Passeio werden ganz spezielle<br />

Talhão-Kaffees (Talhão ist das brasilianische<br />

Wort für Parzelle) nicht auf dem<br />

Boden getrocknet, sondern liegen auf<br />

besonderen Trockentischen, auf Netzen,<br />

auf denen der Kaffee von unten und<br />

oben gut belüftet und getrocknet werden<br />

kann. Im Falle von Regen, werden<br />

schnell die Baldachine über den Tischen<br />

aufgespannt. Dieser Ort ist mit Sicherheit<br />

einer der schönsten Plätze der Welt,<br />

die wir bisher gesehen haben. Am Ende<br />

dieses wunderbaren Tages wird uns eine<br />

ganz besondere Ehre zuteil. Auf Lagoa<br />

und Passeio ist es Brauch, dass die Besucher<br />

gemeinsam mit Adolfo einen Baum<br />

pflanzen. Wir haben einen Eukalyptus<br />

gepflanzt. Unsere Namen stehen jetzt<br />

Wirtschaft<br />

mit Pflanzdatum auf einer kleinen Tafel<br />

an dem von uns gepflanzten Baum.<br />

Am nächsten Tag geht es auf zur Plantage<br />

Carmo Estate. Mit Tulio Junqueira,<br />

dem Besitzer der Farm, erkunden wir die<br />

Produktion und die herrlich gelegene<br />

Plantage. Auf allen Plantagen, die wir<br />

besucht haben, dürfen wir uns frei bewegen,<br />

auf den Anlagen herumklettern,<br />

um ja auch wirklich jeden einzelnen<br />

Schritt in der Aufbereitungsanlage zu<br />

sehen und zu fotografieren.<br />

Auf dem Truck fahren wir hoch in die<br />

Berge, mit gigantischen Aussichten<br />

auf das Tal und den Kaffee. Auf der<br />

Rückfahrt kommen wir zum Dorf der<br />

Pflücker, Tulios Mitarbeiter. Tulio unterstützt<br />

die Pflücker dadurch, dass er<br />

ihnen die Baugrundstücke zu einem sehr<br />

niedrigen Preis verkauft. Er stellt ihnen<br />

das Holz zum Ausbau der Häuser zur<br />

Verfügung. Für die Bildung der Kinder<br />

ist auch gesorgt. Das Schulgebäude liegt<br />

am Weg zur Hauptstraße. Um 17 Uhr<br />

links: Auf der Facenda<br />

Passeio werden ganz<br />

spezielle Parzellen-<br />

Kaffees nicht auf dem<br />

Boden getrocknet,<br />

sondern liegen auf<br />

besonderen Trockentischen,<br />

auf Netzen,<br />

auf denen der Kaffee<br />

von unten und oben<br />

gut belüftet werden<br />

kann.<br />

links unten: Auf dem<br />

Trockenfeld werden<br />

die Kaffeekirschen<br />

gewendet,<br />

rechts unten: Im<br />

Entpulper wird das<br />

Fruchtfleisch von der<br />

Bohne getrennt.<br />

steht der Schulbus bereit, um die Kinder<br />

in die benachbarten Orte wieder nach<br />

Hause zu bringen. Tulios Frau ist Ärztin<br />

und kommt einmal pro Woche ins<br />

Dorf, um die Menschen, die hier leben,<br />

medizinisch zu versorgen. Natürlich<br />

gibt es auch eine Dorfkneipe, in der<br />

wir wieder einmal mit wundervollem<br />

Essen verwöhnt werden.<br />

Am sechsten und letzten Tag trennen wir<br />

uns von der Gruppe und fahren zurück<br />

nach Pocos de Caldes. Hier kommen wir<br />

bei unserem zweiten Besuch der SMC<br />

in den Genuss einer privaten Führung<br />

durch die Lagerhallen und stehen vor<br />

gigantischen Kaffeesacktürmen.<br />

Unsere erste Plantagenreise ist zu einem<br />

unvergesslichen Erlebnis geworden.<br />

Unsere nächste Reise geht wieder zu<br />

den Quellen des Kaffees. Dann steht<br />

das kleine Kaffeedorf Lampocoy in<br />

Guatemala auf<br />

unserem Reiseplan.<br />

(hh) n<br />

G e s u n d h e i t s k o l u m n e<br />

Der Weihnachtsbraten<br />

ist gegessen,<br />

die wundervoll<br />

bunten<br />

Kekse sind genascht, die<br />

Geschenke sind ausgepackt.<br />

Man liegt sein<br />

müdes Haupt zur Ruhe...<br />

Und dann quält die ganze<br />

Nacht ein brennender<br />

Schmerz im Oberbauch,<br />

bis hinter das Brustbein<br />

ziehend. Schon die Ägypter<br />

kannten das Phänomen<br />

Sodbrennen. Auch<br />

Hippokrates erwähnte es<br />

in seinen Schriften und<br />

mahnte zu Ruhe und Mäßigung. Sodbrennen zählt<br />

zu den häufigsten Beschwerden in der Bevölkerung.<br />

Eine der Hauptursachen ist ein so genannter Reflux<br />

(= Rückfluss). Dabei fließt Magensäure zurück in die<br />

Speiseröhre und reizt dort die Schleimhaut. Dies ist<br />

umso häufiger, je weniger der Verschlussmechanismus<br />

zwischen Speiseröhre und Magen funktioniert. Es kann<br />

zu einer Erweiterung des Schließmuskels kommen. Die<br />

Barriere zwischen Magen und Speiseröhre ist dadurch<br />

durchlässig. Nahrungsmittel, die einen solchen Reflux<br />

verstärken können, sind zum Beispiel Zwiebeln,<br />

Schokolade, Weißwein, Rotwein, Bier, Whisky, Wodka,<br />

Kaffee. Großvolumige üppige Mahlzeiten tragen<br />

ebenso dazu bei. Ein Sodbrennen auslösen können<br />

scharf gewürzte oder fettreiche Mahlzeiten sowie<br />

Zitrusgetränke. Lokal vor Ort die Speiseröhre irritieren<br />

können Chili, Tabasco, Orangensaft und Kaffee.<br />

Daneben gilt das Rauchen als häufiger Verursacher<br />

von Sodbrennen, weil es den Schließmuskel zwischen<br />

Magen und Speiseröhre entspannt. Eine dauerhafte<br />

Reizung der Speiseröhre kann zu Entzündungen führen<br />

(Refluxösophagitis) und in der Folge veränderten Zel-<br />

Brandgefahr in<br />

der Speiseröhre!<br />

len (Barrett-Ösophagus).<br />

Durch Auskleidung am<br />

Übergang zum Magen<br />

durch die veränderten<br />

Zellen verkürzt sich die<br />

Speiseröhre. Diese Zellen<br />

selbst können sogar<br />

entarteten und die Keimzelle<br />

eines bösartigen<br />

Tumors sein. (Von 1000<br />

Menschen mit Barrett<br />

Ösophagus erkranken 10<br />

innerhalb von 10 Jahren<br />

an einem bösartigen Tumor<br />

in diesem Bereich).<br />

Deshalb sollte bei anhaltenden<br />

Beschwerden eine<br />

Magenspiegelung durchgeführt werden mit Entnahme<br />

von Proben, so dass eine frühzeitige Erkennung und<br />

Therapie möglich ist. Wirksam gegen das Sodbrennen<br />

ist natürlich die Vermeidung der auslösenden Ursache<br />

(aus Erfahrung des Autors an Weihnachten nahezu<br />

unmöglich!). Der Mittagsschlaf sollte ersetzt werden<br />

durch einen Spaziergang, da Liegen die Magensäure<br />

schon mechanisch in Richtung Speiseröhre drückt. Im<br />

akuten Anfall und kurz helfen Natron oder so genannte<br />

Antazida (frei in der Apotheke erhältlich). Wenn diese<br />

nicht greifbar sind, kann auch<br />

ein basisches Nahrungsmittel<br />

(z.B. eine Kartoffel oder<br />

Joghurt) helfen. Langfristig<br />

und mit guter Wirkung werden<br />

Protonenpumpenhemmer<br />

eingesetzt. Sie reduzieren den<br />

Säuregehalt des Magens.<br />

In diesem Sinne mögen die<br />

Kerzen und nicht die Speiseröhre<br />

in der Weihnachtszeit<br />

brennen. n<br />

Dr. med. dipl. chem. Manfred<br />

Rittich - Facharzt für Innere<br />

Medizin/Rheumatologie,<br />

Chefarzt der Abteilung Innere<br />

Medizin im St. Elisabeth<br />

KH Gerolstein und St. Josef<br />

KH Adenau<br />

30 31<br />

Fotos: Fotolia.com / Privat


Eine Zeitreise<br />

Wir gehen auf Zeitreise im Bonner Haus der Geschichte. Das Haus<br />

ist mehr als ein Museum - es ist ein lebendiges Poesiealbum des<br />

deutschen Alltags seit 1945 und erschließt viele neue Perspektiven.<br />

Ist Geschichte nicht langweilig?<br />

Was für die Schule? Was vorbei<br />

ist, ist vorbei. Manche Menschen<br />

finden Geschichte einfach langweilig.<br />

Die Zukunft kann man gestalten,<br />

die Vergangenheit nicht. Also<br />

konzentrieren wir uns nach vorne. Doch<br />

wer einmal im Haus der Geschichte war,<br />

ändert möglicherweise seine Einstellung,<br />

denn hier ist Geschichte alles andere als<br />

langweilig, sondern hochgradig spannend,<br />

anregend, vielfältig und ja, macht<br />

auch ein wenig sentimental. Denn man<br />

stellt hier fest, dass man auch der eigenen<br />

Geschichte begegnet.<br />

Wer die Dauerausstellung betritt landet<br />

im Jahr 1945. Der Krieg liegt in den<br />

letzten Zügen, die Amerikaner sind vor<br />

Ort, doch alles ist noch chaotisch, die<br />

Erinnerungen an die letzten Kriesgsjahre<br />

sehr präsent. Anhand von Zeitungsausschnitten,Radiosendungen<br />

und Fotos<br />

versetzt man sich in<br />

die damals herrschende<br />

Stimmung. Der Aufbruch,<br />

Schwarzmarkt,<br />

Währungsreform – wie<br />

ging es weiter? Filmausschnitte,<br />

Fotos der<br />

damals bekannten und<br />

beliebten Stars, Kabarettsendungen<br />

– der<br />

Zeitgeist wird wiederbelebt.<br />

Man klettert durch<br />

einen Rosinenbomber,<br />

erfährt vieles über die<br />

damalige Not in Berlin.<br />

Vieles, was aus der<br />

zeitlichen Distanz kaum<br />

begreiflich war, wird<br />

hier klarer. So bequem<br />

Tourismus<br />

oben: Am Tag des 17. Juni fuhren die Panzer auf und erstickten die Freiheitsbestrebungen. Hier wird die<br />

Bedrohung real. unten: Die goldenen Fünfziger brachten Lebensfreude und coole Bars.<br />

Fotos: Haus der Gschichte, Bonn<br />

Deutschland ist auch Europa. Der Weg bis zum heutigen Rettungsschirm war lang und beschwerlich. Die<br />

europäische Vision - aber auch die Proteste dazu - werden hier sehr deutlich.<br />

Der Freiheitsdrang der 68er-Generation spiegelt sich im mit Regenbogen und Friedenszeichen VW-Bulli<br />

wider. Der Staat reagierte mit Gewalt und Repression auf die Protestgeneration.<br />

saßen also die Parlamentarier in Bonn.<br />

Im nachempfundenen alten Plenarsaal<br />

kann man sich politische Reden<br />

im O-Ton anhören. Die unterzeichnete<br />

Gründungsurkunde der Bundesrepublik<br />

erfüllt mit Ehrfurcht. Dann geht<br />

es in die flotten Fünfziger, eine Bar mit<br />

Wurlitzer, aber auch Alltagsdinge wie<br />

Trockenhauben, Mixer, Nierentische<br />

und Tütenlampen, der erste VW-Käfer...<br />

Ein Blick ins Ruhrgebiet. Heute<br />

kann man sich eine solche Umweltverschmutzung<br />

kaum noch vorstellen. Die<br />

ersten Gastarbeiter kommen ins Land.<br />

Der Mauerbau! Blicke in den Osten und<br />

den Westen zeigen, wie unterschiedlich<br />

sich die beiden Länder entwickelt haben.<br />

Man trifft auf vieles Bekanntes aus der<br />

Kindheit: Hitparade, Sandmännchen,<br />

beliebte Fernsehserien, alte Werbespots.<br />

Das Frauenbild war wirklich furchtbar!<br />

Die 68er-Generation mit VW-Bulli und<br />

Friedenszeichen, der kalte Krieg. Und<br />

dann natürlich auch der Terrorismus<br />

der RAF. Die Spiegel-Affäre, die Adenauer-Ära,<br />

Strauß, Wehner, Brandt, die<br />

ersten Grünen in Turnschuhen – viele<br />

alte Bekannte... Und so geht es weiter:<br />

der Fall der Mauer, die deutsche Einheit,<br />

die Ära Kohl, die Auswirkungen<br />

der Globalisierung, die Bundeswehr im<br />

Auslandseinsatz – Schritt für Schritt<br />

durch die letzten 75 Jahre.<br />

Eine Reise ins Haus der Geschichte ist<br />

immer auch eine Reise in die eigene<br />

Vergangenheit. Viele Erinnerungen<br />

kommen hoch, es ist eine Entdeckungsreise<br />

in die Kindheit.<br />

Durch die Einordnung<br />

in einen größeren Kontext<br />

bekommen diese<br />

Erinnerungen aber auch<br />

eine neue Farbe. Vieles<br />

wird heute verständlicher<br />

und klarer. Manches, was<br />

einem damals vertraut<br />

und selbstverständlich<br />

erschien, wirkt aus der<br />

Distanz heraus blauäugig<br />

und muffig. Die Welt hat<br />

sich entwickelt, Deutschland<br />

hat sich entwickelt,<br />

wir haben uns entwickelt.<br />

Selten wird einem das<br />

so bewusst wie im Haus<br />

der Geschichte. Hier folgt<br />

man nicht nur der Politik,<br />

sondern auch der<br />

32 33


Mode, der Wirtschaft,<br />

den gesellschaftlichen<br />

Perspektiven, dem ganz<br />

normalen Leben. Zeitzeugen<br />

kommen in Ton- und<br />

Textdokumenten zu Wort.<br />

Interaktive Terminals<br />

laden dazu ein, Themen<br />

neu zu entdecken, die<br />

eigenen Erinnerungen<br />

und das Wissen über die<br />

Geschichte zu überprüfen.<br />

Und liebevoll gestaltete<br />

Exponate bieten immer<br />

Neues zum Entdecken.<br />

So erfüllt die Tanksäule<br />

mit einem Literpreis von 50 Pfennig<br />

mit tiefer Wehmut.<br />

Der Besuch im 2011 wieder eröffneten<br />

Haus der Geschichte lohnt sich. Das<br />

Besondere daran: Der Eintritt ist frei!<br />

So hat Jeder die Möglichkeit, sich mit<br />

der eigenen Geschichte, der deutschen<br />

Nationalität auseinanderzusetzen, öfter<br />

Tourismus<br />

So bequem saß man auf den Sesseln im alten Plenarsaal des Bonner Bundestags.<br />

STECKBRIEf<br />

Haus der Geschichte<br />

Museumsmeile, Willy-Brandt-Allee<br />

14, 53113 Bonn, Tel. 0228 / 9165-0<br />

Öffnungszeiten des Museums:<br />

di - fr von 9 bis 19 Uhr,<br />

sa, so und feiertags von 10 bis 18 Uhr<br />

Eintritt: frei Infos: www. hdg.de<br />

Drei Schichten und trotzdem schlicht im Preis.<br />

ZUM BEISPIEL UNSERE PRODUKTLINIE CLASSIC – WIRTSCHAFTLICH KALKULIERT,<br />

MIT VIEL LIEBE ZUM DETAIL UND DREI LACKSCHICHTEN AUF JEDER SEITE.<br />

Absolute Qualität zum absolut wettbewerbsfähigen Preis – das gehört bei uns zum Programm.<br />

Ebenso wie unsere neue Produktlinie Classic. Die fünf Modelle zeichnen sich durch ihre zeitlose<br />

Eleganz bei gleichzeitig hochwertiger Verarbeitung aus. Technischer Vorteil zu den derzeit am<br />

Markt erhältlichen Modellen ist, dass die Türen nicht aus mehreren Bauteilen gesteckt, sondern<br />

gefräst sind. Dies sorgt für mehr Stabilität und vermeidet ungleichmäßige Fugenbildungen. Wie<br />

die anderen weiß lackierten Türen, erhalten auch die Classic-Modelle einen mehrschichtigen<br />

Lackauftrag pro Seite. Ihr ganz besonderes Geheimnis liegt jedoch in der zeitlosen Form und<br />

der optimalen Anpassung an jeden Raum. Alle Modelle sind auch mit Lichtausschnitt erhältlich.<br />

mal vorbeizuschauen und<br />

auch im Informationszentrum<br />

– einer Bibliothek<br />

und Mediathek zur deutschen<br />

Zeitgeschichte – in<br />

Dokumenten zu stöbern<br />

und die Eindrücke zu<br />

vertiefen. Zurzeit gibt es<br />

interessante Wechselausstellungen.<br />

Noch bis Ende<br />

Januar kann man sich<br />

Fotografien von Herlinde<br />

Koebl anschauen. Und bis<br />

Juni 2013 findet die die<br />

Ausstellung „Muslime in<br />

Deutschland“ statt. Hier<br />

werden Bilder des zenith-Fotopreises<br />

2011 gezeigt. Im November eröffnet<br />

die Ausstellung „Science Fiction“. Es<br />

lohnt sich also der Besuch. Nicht nur<br />

einmal, sondern auch mehrfach, denn<br />

es gibt unglaublich viel zu sehen und<br />

zu erkunden. Schön, dass Geschichte so<br />

spannend verpackt sein kann! (ar) n<br />

WIR FÜHREN DIE TREND-TÜREN VON HERHOLZ !<br />

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Alter Bahnhof 13, 54578 Oberbettingen<br />

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®<br />

Winterreise im Phantasialand<br />

Das Phantasialand lässt Winterträume<br />

wahr werden: Vom 24.<br />

November bis zum 6. Januar 2013<br />

zeigt es sich glitzernd und funkelnd,<br />

bietet Spaß und Action sowie verschiedene<br />

Wintershows. Zu den Höhepunkten<br />

am Ende eines Tages gehört die<br />

Aufführung der Wintergeschichte „Die<br />

magische Rose“ mit einem leuchtenden<br />

Wir backen unsere Brote<br />

mit Natursauerteig aus<br />

eigener Herstellung!<br />

Phantasialand Brühl<br />

Berggeiststr., 50321 Brühl<br />

Öffnungszeiten: vom 24. November<br />

bis zum 6. Januar, 11 bis 20 Uhr<br />

Eintritt: Erwachsene 32 Euro, Kinder<br />

14 Euro, im Vorkauf Wintertraum-<br />

Ticket mit Zusatzleistungen<br />

Infos: www.phantasialand.de<br />

Seit 100 Jahren Leidenschaft für beste Backwaren!<br />

Feuerwerk als Finale. An allen Adventssonntagen<br />

sowie an den beiden Weihnachtsfeiertagen<br />

bieten verschiedene<br />

Advents- & Weihnachtsbrunch-Pakete<br />

ausgesuchte Speisen und Spaß. Zum<br />

Jahreswechsel bietet das Phantasia -<br />

land verschiedene Party-Angebote von<br />

stilvoll-elegant über afrikanisch-temperamentvoll<br />

bis hin zur großen Sause.<br />

Während die Erwachsenen feiern, haben<br />

die Kinder ihre eigene, aufregende Silvesterparty:<br />

Auf dem Drachenfest im<br />

Hotel Ling Bao darf gebastelt, gemalt,<br />

gespielt und getanzt werden. Im Hotel<br />

Matamba lädt Maskottchen Moyo<br />

zur Dschungelparty ein. Beide Arrangements<br />

beinhalten ein Kinderbuffet<br />

mit vielen Leckereien sowie kompetente<br />

Betreuung. Das Feuerwerk erleben die<br />

Kinder gemeinsam mit ihren Eltern. n<br />

Unsere Bäckerei-Fachgeschäfte fi nden Sie z.B. in Hillesheim · Gerolstein · Daun · Ulmen · Kelberg<br />

Adenau · Prüm · Stadtkyll · Ahrweiler · Euskirchen und an vielen weiteren Standorten<br />

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34 10:0535<br />

Fotos: Phantasialand<br />

STECKBRIEf


Kultur<br />

Künstler-Porträt:<br />

Barbara Böhringer und<br />

Dietmar Hofmann<br />

Barbara Böhringen und Dietmar Hofmann hat es vor zwei Jahren in<br />

die Eifel gezogen. Seit 20 Jahren arbeiten sie miteinander. Das hat<br />

nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Kunst verändert.<br />

Fragt man Dietmar<br />

Hofmann<br />

nach seinem<br />

Beruf, zögert<br />

er ein wenig.<br />

„Bildhauer“<br />

lautet die Antwort, doch so<br />

richtig zufrieden ist er mit<br />

dieser Berufsbezeichnung<br />

nicht. „Die Leute nehmen<br />

sofort an, dass ich in Stein<br />

arbeite. Doch das Wesentliche<br />

des Bildhauers ist für<br />

mich, dass er im dreidimensionalen<br />

Raum gestaltet.“ Dietmar<br />

Hofmann baut Häuser,<br />

Möbel, gestaltet Keramik,<br />

entwirft Wohnraum- und<br />

Gartenkonzepte. „Gestaltungskräfte<br />

bestimmen das<br />

gesamte Leben. Deshalb sprechen<br />

wir gerne von ´Gesamtkunst´“. Für ihn ist ein Stuhl<br />

nicht einfach ein Stuhl, sondern er variiert Formen, spricht<br />

von der Faszination des rechten Winkels, der Quadratur des<br />

Kreises, dem Kreis als Beispiel für das Göttliche und dem<br />

Quadrat als Symbol für das Menschliche, das Materielle.<br />

Hofmann hat dabei aber auch eine Liebe für das Praktische<br />

Foto: Contrastwerkstatt<br />

Fotos: Böhringer<br />

Fotos: Claus Weischet<br />

und Komfortable. Klappmöbel mit interessantem Innenleben,<br />

Stühle mit integrierten Bücherregalen und herausziehbaren<br />

Fußteilen – alles sehr bequem und durchdacht. Auch in der<br />

Architektur wird ganzheitlich gearbeitet, klimatologische<br />

und ökologische Kriterien berücksichtigt und bevorzugt Recyclingmaterial<br />

eingesetzt. Beim Bau bedient sich Hofmann<br />

auch der Geomantie und bezieht Erdströme und Energieflüsse<br />

in die Planung ein. Im Moment arbeitet er gemeinsam mit<br />

Barbara Böhringer an einem Gartenkonzept. Sie hat sich in<br />

der Vergangenheit vor allem mit Malerei und Zeichnung<br />

beschäftigt. „Inspiriert durch die gemeinsame Arbeit sind<br />

meine Bilder von der Wand als freistehende Objekte in den<br />

Raum gewandert.“ Das Ergebnis sind wunderschöne Paravents<br />

und transparente Lichtskulpturen, die Räume verzaubern.<br />

Die Paravents sind raumumspannend, entfaltbar und beidseitig<br />

bemalt auf Holz und Glas. „Durch meine künstlerische<br />

oben: Die Werkstücke von<br />

Hofmann sind vielfältig:<br />

Stühle, Zweckmöbel,<br />

Keramikvasen oder auch<br />

das Modell des Wunsch-<br />

Biergartens für die Eifel.<br />

unten: Einige der Mauerzeichnungen<br />

von Böhringer<br />

in der Ausstellung der<br />

Kapelle der Versöhnung.<br />

Inzwischen arbeitet sie<br />

verstärkt dreidimensional<br />

und gestaltet Lichtobjekte.<br />

Arbeit möchte ich den Menschen Freude und Leichtigkeit<br />

vermitteln, das werde ich im nächsten Jahr meine Kreativkurse<br />

einfließen lassen.“<br />

Bei ihren Lichtskulpturen werden mit dem Skalpell feine Linien<br />

in leichten Karton gezogen, in einen Plexiglaskörper eingefügt<br />

und von innen beleuchtet. Was im unbeleuchteten Zustand<br />

recht unspektakulär ausschaut, entfaltet in der Beleuchtung<br />

Anmut und Leichtigkeit. Auch hier zeigt sich die Stärke von<br />

Böhringer: schnelle Striche, in einem Fluss, beschränkt auf<br />

wenige Linien, so sind auch ihre Porträtzeichnungen sehr<br />

sparsam und auf das Wesentliche reduziert. Besonders inspiriert<br />

hat sie der Fall der Berliner Mauer. „1990 fuhr ich nach<br />

Berlin im Bewußtsein zum ersten mal Geschichte so hautnah<br />

zu erleben. So habe ich den Auflösungsprozess der Mauer<br />

in zahlreichen Zeichnungen dokumentiert.“ 20 Jahre später,<br />

2009 zum Jahrestag des Mauerfalls wurden diese Zeichnungen<br />

36 37


Foto: Claus Weischet<br />

Fotos: Böhringer<br />

Kultur<br />

in der Kapelle der Versöhnung in Berlin gezeigt. Seit zwei<br />

Jahren ist das Paar nun sesshaft in Uedelhoven. Der Garten<br />

ist in wesentlichen Teilen neu gestaltet, das 3500 m 2 große<br />

Grundstück ist perfekt dazu geeignet, denn von hier aus öffnet<br />

sich die Eifellandschaft mit weitem Blick über Aremberg und<br />

Hohe Acht. Hier entsteht der „Paradiesgarten Eifel“. Ein 14<br />

Meter langes Hochbeet in Südlage dient der Selbstversorgung<br />

– hier kann viermal im Jahr geerntet werden. Eine begehbare<br />

Figur, 33 Meter lang, als liegender Mensch, bestehend aus<br />

700 Buchspflänzchen, die wir schon in<br />

der letzten <strong>Hilla</strong> vorstellten, wurde 2010<br />

unter Mithilfe von Freunden bepflanzt. In<br />

seinem Atelier wird viel mit Recyclingmaterial<br />

gearbeitet, es ist Werkstatt und<br />

Ort der Begegnung. Ein Klavier zeugt von<br />

der musikalischen Begabung: Hier wird<br />

auch mal zum Boogie-Woogie aufgespielt.<br />

Zwei 2,40 m hohe Ton-Vasen vor dem<br />

Haus bilden einen imposanten Blickfang.<br />

Natürlich sind auch diese selbstgestaltet.<br />

Wenn man bei dem Paar zu Besuch ist,<br />

lebt man in ihrer Kunst – Teegeschirr,<br />

Stühle, Möbel, das Haus, der Garten –<br />

alles ist Kunst. Nirgendwo kann man<br />

das besser spüren, als dort in Uedelhoven.<br />

Doch der Blick ist auch nach außen<br />

gerichtet. Das Düsseldorfer Paar, beide<br />

haben an der Düsseldorfer Kunstakademie<br />

studiert und verfügen über eine<br />

klassische Ausbildung, vermisst in der<br />

Eifel besonders die rund um Düsseldorf<br />

angesiedelten Biergärten. „Wieso gibt es<br />

in der Eifel keine Biergärten? Jetzt definiere<br />

ich mal, wie ich mit das vorstelle.“<br />

Herausgekommen ist das Modellprojekt<br />

eines Archtitektur- und Gartenreichs in<br />

der Region, genannt „Eifel Oase“ Die<br />

Gesamtgestaltung basiert auf der Geometrie<br />

eines Sechsecks, entlehnt an einen<br />

Schneekristall, mit zentralem Pavillon<br />

und dem ganzen Programm der Botanik:<br />

Obst, Gemüse, Kräuter, Blumenzauber.<br />

Hier spiegelt sich die Eifel wieder, auch<br />

als Steineland. „Lava speichert Wärme<br />

und Wasser – das sollte vielmehr genutzt<br />

werden“. Ein Park von Kleinwindrädern sichert die Energieversorgung.<br />

Wir sind begeistert und hoffen, dass das Modell<br />

bald einen Umsetzer findet. Hofmann und Böhringer sind in<br />

der Eifel angekommen. Im September hatten sie in der Blankenheimer<br />

Burg eine große Ausstellung, die auch jetzt noch<br />

zu besichtigen ist (tel. Vereinbarung unter 02697 - 9068<strong>04</strong>7).<br />

Jetzt ist erst mal eine Pause angesagt. Aber vom „Ruhestand“<br />

sind beide weit entfernt. Da sind noch viele Pläne und Inspirationen,<br />

die auf Umsetzung warten. (ar) n<br />

Ein absolutes Desaster! So hatte sich die Familie<br />

das Weihnachtsfest nicht vorgestellt.<br />

Gestern noch hatte Thomas liebevoll den<br />

Weihnachtsbaum geschmückt - mit den<br />

schönen alten Kugeln von Tante Sofie, rot<br />

und Silber. Mit ein wenig Fantasie die Farben<br />

des 1. FC Köln. Na, die hatten sicher kein so schönes<br />

Weihnachtsfest. Anschließend Lametta, einzeln gehängt<br />

und nicht in diesen dicken Büscheln. Wie mit Silber<br />

übergossen wirkte der Baum, als die Kerzen zur Probe<br />

angezündet wurden. Anna war begeistert gewesen.<br />

Sie hatte die Geschenke für die Kinder hübsch unterm<br />

Baum drapiert: das ipad für die 18-jährige Katrin, die<br />

sich gerade auf das Abitur vorbereitete. Gitti bekam ein<br />

eigenes Saxophon, sie nahm<br />

bereits seit zwei Jahren Unterricht<br />

und übte auf einem<br />

Schulungsinstrument. Der<br />

zwölfjährige Fritz hatte sich<br />

eine Playstation gewünscht<br />

mit einer ganzen Sammlung<br />

Spiele. Natürlich gab es nicht<br />

diese Ballerspiele, die auch auf<br />

dem Wunschzettel gestanden<br />

hatten. Aber er würde sich<br />

trotzdem freuen. Nachdem<br />

alles schön dekoriert war,<br />

hatte Thomas noch die kleine<br />

Schmuckschatulle für Anna<br />

hingelegt: Diamonds are the<br />

girls best friends. Und dabei<br />

über das Paket für sich geschmunzelt<br />

- bestimmt wieder<br />

ein Pullover. Er hasste Pullover.<br />

Obwohl die Kinder schon<br />

so groß waren, bestanden sie<br />

auf dem Ritual mit verschlossenem Raum, Glöckchen,<br />

Christkind und allem drum und dran. Alle warteten<br />

schon gespannt und Thomas wollte nur noch schnell<br />

die Kerzen anzünden, bevor es richtig losging. Da sah<br />

er es... Der Baum lag quer im Zimmer, die meisten<br />

Kugeln waren zerbrochen. Das Fenster stand offen,<br />

eine Scheibe war zerschlagen und der Wind bauschte<br />

sich in der Gardine. Es war eiskalt! Die Geschenke<br />

waren fort. „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“,<br />

hinter Thomas versammelte sich die Familie mit langen<br />

Gesichtern. Das Entsetzen war groß, so hatte man sich<br />

das Weihnachtsfest nicht vorgestellt. Es dauerte fast<br />

eine Stunde bis die Polizei kam und den Raub aufnahm.<br />

Die waren auch nicht gerade begeistert über den<br />

Einsatz, nahmen aber dankbar ein Schluck von Annas<br />

Weihnachtspunsch. Das Zimmer wurde abgeschlossen,<br />

die Spurensicherung würde sich hier noch einfinden,<br />

aber sicher nicht mehr heute Abend.<br />

Gemeinsam saß man in der Küche, die Weih-<br />

Ihr<br />

Kinderlein<br />

kommet<br />

Krimi von Andrea Revers<br />

nachtsgans war inzwischen mehr als gar, aber es hatte<br />

allen den Hunger verschlagen. „Was war denn in den<br />

Paketen?“ fragte Gitti, aber Thomas winkte ab. „Frag<br />

nicht, das hat sich jetzt sowieso erledigt. Wir haben<br />

im letzten Jahr die Raten für die Hausratversicherung<br />

nicht gezahlt!“ Anna guckte ihn entgeistert an.<br />

Er stöhnte resigniert: „Ich wollte es Euch eigentlich<br />

gar nicht sagen, aber in der Firma gibt es schon seit<br />

einiger Zeit Probleme.“ - „Jetzt brauche ich einen<br />

Punsch,“ jammerte Anna. „Mir kannst du direkt auch<br />

einen geben“, meinte Katrin und auch Gitti zeigte<br />

Interesse. „Ist jetzt auch schon egal, der Abend war<br />

schlimm genug.“ Gemeinsam - selbst der 12-jährige<br />

Fritz bekam ein kleines Glas - leerte man den Topf.<br />

Der Alkohol lockerte die Zunge<br />

und zum ersten Mal in<br />

diesem Jahr sprach Thomas<br />

offen mit seiner Familie über<br />

seine Sorgen. „Ich bin ganz<br />

froh, dass das so ist“, meinte<br />

Katrin: „Ich habe mich kaum<br />

getraut, Euch zu sagen, dass<br />

mein Abi echt auf der Kippe<br />

steht. Du machst immer so<br />

auf erfolgreich. Ich wollte<br />

nicht zugegen, dass ich ein<br />

Loser bin.“ Anna strich ihr<br />

tröstend über den Kopf.<br />

„Niemand ist hier ein Loser!“<br />

Nach einer Weile des<br />

Schweigens: „Jetzt bekomme<br />

ich doch Hunger!“, die anderen<br />

nickten. Und so begann<br />

man kurz vor Mitternacht<br />

mit dem Weihnachtsmahl.<br />

„Eigentlich war das doch ein<br />

ganz schönes Weihnachtsfest,“ meinte Katrin. „Endlich<br />

konnte ich mal sagen, was mich bedrückt.“ Thomas<br />

nickte: „Mir geht´s ähnlich!“ - „Vielleicht war das mal<br />

überfällig!“ Müde fielen alle ins Bett.<br />

Nicht alle! Fritz war noch auf. Er schien dem verlorenen<br />

Weihnachtsgeschenk nicht nachzutrauern. Stattdessen<br />

griff er nach seinem Handy und rief seinen 14jährigen<br />

Kumpel Ralf an. „Die sind jetzt alle im Bett. Die Polizei<br />

wird sich morgen noch mal das Zimmer anschauen.<br />

Ich hoffe, du warst vorsichtig“. - „Naja, mit dem blöden<br />

Baum hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte, den<br />

Krach muss doch jemand gehört haben. Ich bin fast<br />

gestorben.“ - „Ich hab extra nachmittags die Musik<br />

aufgedreht. Das gab zwar ein bisschen Ärger, aber<br />

dann hab ich Weihnachtslieder gespielt. Da haben alle<br />

mitgesungen.“ - „Ja, Ihr seid echt Weihnachtsfreaks!<br />

Ich spreche morgen mit meinem Bruder, was wir für<br />

das Zeug bekommen! Aber ich glaube, das hat sich echt<br />

gelohnt! Für dich gab´s übrigens eine Playstation.“ n<br />

38 39


NOVEMBER<br />

23.11.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Willie Logan & Band -altocumulus-.<br />

Der in Edinburgh geborene Ausnahmegitarrist<br />

Willie Logan erreichte 1997 das Finale der „Guitarrist<br />

of the Year Compatition“ in Wembley/England. Willie<br />

Logan überzeugt nicht nur mit einer Gitarre die er<br />

meisterhaft beherrscht und einer Gänsehautstimme,<br />

sondern schafft es, das Publikum auch mit seiner<br />

symphatischen Art zu begeistern. Ort: Das kleine<br />

Landcafé, Kerpen<br />

23.11.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Der Mörder ist immer der Täter<br />

– mit Sascha Gutzeit. Ort: Loft-Lounge, Gerolstein<br />

24.11.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Theater „Polnische Wirtschaft“<br />

mit dem Theaterverein Wiesbaum Mirbach e. V. Ein<br />

Schwank in drei Akten von Bernd Gombold.<br />

Ort: Jugendheim Wiesbaum<br />

24.11.<strong>2012</strong>, 19,30 Uhr: Kulinarisches & Literarisches<br />

- Lesung mit Jürgen Kehrer, Autor der Wilsberg Krimis<br />

& Sandra Lüpkes, Autorin der Wencke Tydmers<br />

Krimis. Ort: Kleinkunstbühne Stadtkyll<br />

28.11.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Moritz Netenjakob – Kabarett-<br />

Vorpremiere. Moritz Netenjakob ist einer der erfolgreichsten<br />

Comedy- und Kabarettautoren<br />

Deutschlands. Er wurde nicht nur mit dem<br />

Grimmepreis ausgezeichnet - seine Werke<br />

bringen auch Millionen von Menschen zum<br />

Lachen. Ort: Das kleine Landcafé, Kerpen<br />

30.11.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Premierenlesung „Eifel-<br />

Bullen“ von Jacques Berndorf. Ort: Forum Daun<br />

DEzEMBER<br />

Kultur<br />

01.12.<strong>2012</strong>, 19 Uhr: Krimiautoren zum Anfassen –<br />

Lesung mit Ilka Stitz. Ort: Krimihotel Hillesheim<br />

01.12.<strong>2012</strong>, 18 Uhr: Weihnachtskonzert. Ort: Pfarrkirche<br />

Üxheim<br />

01.12.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: NIGHTWASH Club mit Klaus-<br />

Jürgen „Knacki“ Deuser. Ort: Loft-Lounge, Gerolstein<br />

02.12.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Mundwinkel hoch – Kabarett<br />

mit Bernd Stelter. Ort: Forum Daun<br />

06.12.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Christmas Moments <strong>2012</strong>. Ort:<br />

Forum Daun<br />

T e r m i n e i m H i l l e S H e i m e r l a n D +<br />

„Whisky für den Weihnachtsmann“ – lustige und<br />

besinnliche Geschichten rund um die Weihnachtszeit.<br />

Ort: Feyehaus Hoffeld<br />

07.& 08.12.12, 20Uhr: (Zusatzkonzert:<br />

Sonntag, 9.12.<strong>2012</strong>):<br />

PianoBlues mit Christian Willisohn.<br />

Der Pianist und Sänger<br />

geht mit seinen Kompositionen<br />

von den ursprünglichen<br />

Wurzeln des Blues aus und führt seine Zuhörer vom<br />

Grundgedanken zu den unzähligen Facetten dieser<br />

Musik. Ort: Das kleine Landcafé, Kerpen<br />

08.12.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Guildo Horn – Adventskonzert.<br />

Seine Weihnachtskonzerte sind ein Kaleidoskop für<br />

„Hörer aller Fachbereiche“, hier treffen Schlager, Pop,<br />

Rock, Funk, Folklore und Klassik aufeinander. Ort:<br />

Lokschuppen Gerolstein<br />

12.12.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Swinging Christmas – Konzert. Joe<br />

Wulf & the Gentlemen of Swing spielen die schönsten<br />

Swingtitel und American Standards von „I’m Dreaming<br />

Of A White Christmas“ bis „Let It Snow, Let<br />

It Snow“, von Bing Crosby bis Frank Sinatra, von<br />

Louis Armstrong bis Nat King Cole. Ort: Forum Daun<br />

13.12.<strong>2012</strong>, 19Uhr: Singen, weils Spaß macht. Christine<br />

Runge und Claudia Howard laden wieder zum<br />

gemeinsamen Singen ein. Ort: Das kleine Landcafé,<br />

Kerpen<br />

15.12.<strong>2012</strong>, 19 Uhr: Krimiautoren zum Anfassen –<br />

Lesung mit Erwin Kohl. Ort: Krimihotel Hillesheim<br />

15.12.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: DON KOSAKEN CHOR SERGE<br />

JAROFF. Ein stimmungsvolles Weihnachtsprogramm<br />

„Deutsch-russische Weihnacht“ steht im Mittelpunkt<br />

des Konzertes. Ort: St. Andreas Kirche, Gillenfeld<br />

22.12.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Josef Tratnik – BenefizLesung.<br />

Josef Tratnik, der Schauspieler und Sprecher, liest<br />

und erzählt immer souverän und enthusiastisch.... Zum<br />

Thema später mehr! Ort: Das kleine Landcafé, Kerpen<br />

23.12.<strong>2012</strong>, 17 Uhr: Festliches Weihnachtskonzert.<br />

Ort: Pfarrkirche Hillesheim<br />

jANUAR<br />

02.01.2013: Königsberg Neujahrskonzerte 13. Die<br />

Staatsphilharmonie Königsberg, vom Chefdirigenten<br />

Arkadi Feldman vor 30 Jahren gegründet, widmet sich<br />

in seinem künstlerischen Auftrag neben der Aufführung<br />

der russischen Musik im Besonderen der Pflege<br />

des traditionellen Vermächtnisses der Geschichte. Ort:<br />

Stadthalle im Hotel Augustiner Kloster, Hillesheim<br />

11.01.2013, 20 Uhr: Kay Ray – „Haarscharf“. Unverblümt<br />

galoppiert Kay Ray durch alle bekannten<br />

Klischees und wenn das Publikum für kurze Zeit in<br />

einem Schock erstarrt, dann hat es bestimmt mit - im<br />

wahrsten Sinne des Wortes - „nackten Tatsachen“<br />

zu tun. Ort: Loft-Lounge, Gerolstein<br />

12.01.2013: Kulinarisches & Literarisches - Badewannenlesung.<br />

Ort: Kleinkunstbühne Stadtkyll<br />

18.01.2013, 20 Uhr: Konzert mit Christina Lux. Minimalistisch<br />

instrumentierte Geschichten, mit leuchtender<br />

Bühnenpräsenz erzählt, machen Lux seit 20<br />

Jahren zu einer der bezauberndsten Songpoetinnen<br />

in diesem Land. Ort: Das kleine Landcafé, Kerpen<br />

19.01.2013, 20,30 Uhr: Konzert mit Günther Hochgürtel.<br />

Ort: Kleinkunstbühne Stadtkyll<br />

19.01.2013, 19 Uhr: Krimiautoren zum Anfassen –<br />

Lesung mit Arnold Küsters. Ort: Krimihotel Hillesheim<br />

25.01.2013, 20 Uhr: Men in Blues. Die „Klaus „Major“<br />

Heuser Band“ (leider ohne Richard Bargel, der an<br />

einem Hörsturz erkrankt ist) gibt sich abermals die<br />

Ehre, um die Kunst des Blues zum Besten zu geben.<br />

Ort: Loft-Lunge, Lokschuppen Gerolstein<br />

25.01.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Live & in<br />

Farbe – Kabarett mit Dave Davis.<br />

Der Träger des Deutschen<br />

Comedypreises 2010 und zweifache<br />

Prix-Pantheon-Gewinner<br />

2009 interagiert auch in seinem<br />

neuen Programm gekonnt mit dem Publikum und<br />

lässt uns verstehen, warum er von „Klasse statt Rasse“<br />

spricht. Ort: Forum Daun<br />

25.01.2013, 20 Uhr: Konzert mit FOUR 2 THE BAR.<br />

Eher unspektakulär, nur auf Barhockern sitzend, mit<br />

einer Reihe von akustischen Saiteninstrumenten, Bass<br />

und einigen Schlagwerkzeugen treffen „FOUR 2 THE<br />

BAR“ mit ihrem perfekten Harmoniegesang den Nerv<br />

des Publikums. Ort: Das kleine Landcafé, Kerpen<br />

26.01.2013, 19 Uhr: Krimiautoren zum Anfassen – Lesung<br />

mit Andreas Schmidt. Ort: Krimihotel Hillesheim<br />

FEBRUAR<br />

03.02.2013, 17 Uhr: Klavierkonzert Guoda Gedvilaite.<br />

Ort: Rathaus Hillesheim<br />

T e r m i n e i m H i l l e S H e i m e r l a n D +<br />

sung mit Kathrin Heinrichs. Ort: Krimihotel Hillesheim<br />

23.02.2013, 20,30 Uhr: „Beleza!“ – Brasilianische<br />

Musik mit Ulla Haesens & João Luis Nogueira. Ort:<br />

Kleinkunstbühne Stadtkyll<br />

01.03.2013, 20 Uhr: Der große Heinz Erhardt-Abend<br />

mit Hans-Joachim Heist: „Noch´n Gedicht!“ Wenn<br />

Hans-Joachim Heist die Erhardtbrille aufsetzt, die<br />

Haltung von Heinz Erhardt annimmt und in seiner<br />

unverwechselbaren Art spricht, meint man, Heinz<br />

Erhardt stehe da. Wie er die Pointen setzt, wie er<br />

sich an die Brille greift, ganz wie der Meister! Ort:<br />

Loft-Lounge, Gerolstein<br />

08.03.2013, 20 Uhr: Uwe Belzz - Acoustic Groove<br />

mit Leib und Seele. Der Eifeler Singer/Songwriter<br />

arbeitet nahezu ausschließlich mit offenen Gitarrenstimmungen,<br />

dem so genannten „Open Tuning“, das<br />

überaus interessante Akkorde zulässt und sehr voll<br />

und rund klingt. Ort: Das kleine Landcafé, Kerpen<br />

09.03.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Purple Schulz -<br />

„Duokonzert“ mit Schrader. Schulz<br />

und Schrader zusammen schaffen<br />

eine Art „Best of“ mit Hits wie<br />

„Verliebte Jungs“, „Sehnsucht-Ich<br />

will raus!“, „Nur mit dir“.<br />

Ort: Lokschuppen Gerolstein.<br />

16.03.<strong>2012</strong>, 17 Uhr: Klavierkonzert Pervez Mody. Ort:<br />

Rathaus Hillesheim<br />

16.03.2013, 19 Uhr: Krimiautoren zum Anfassen –<br />

Lesung mit Tatjana Kruse. Ort: Krimihotel Hillesheim<br />

23.03.<strong>2012</strong>, 19,30 Uhr: Kulinarisches & Literarisches:<br />

Lesung mit Rudi Jagusch. Ort: Kleinkunstbühne Stadtkyll<br />

23.03.2013, 20 Uhr: Kabarett „Sohn der Angst“ mit<br />

Thomas C. Breuer. Er ist Kabarettist, Schriftsteller,<br />

Wortakrobat und auf allen deutschen Kleinkunstbühnen<br />

zu Hause, er gehört seit vielen Jahren, laut Elke<br />

Heidenreich „zum festen deutschen Kabarettistenbestand“.<br />

Ort: Das kleine Landcafé, Kerpen<br />

27.03.2013, 20 Uhr: Adam Rafferty – Funky Fingerstyle<br />

Guitar. Adam Rafferty gilt mit seinem virtuosen<br />

Gitarrenspiel als der Shootingstar der New Yorker Jazz<br />

Szene. Ort: Das kleine Landcafé, Kerpen<br />

07.12.<strong>2012</strong>, 17 Uhr: Jazz-Konzert unter der Leitung<br />

09.02.2013, 19 Uhr: Krimiautoren zum Anfassen –<br />

von Armin Groh. Ort: Postille Jünkerath<br />

Lesung mit Jürgen Ehlers. Ort: Krimihotel Hillesheim<br />

Alle Angaben ohne Gewähr und ohne Anspruch auf<br />

Vollständigkeit. Bitte senden Sie Ihre Termine an re-<br />

07., 08 und 09.12.<strong>2012</strong>, 20 Uhr (Sonntag 19 Uhr):<br />

23.02.2013, 19 Uhr: Krimiautoren zum Anfassen – Ledaktion@hilla-magazin.de.<br />

Vielen Dank!<br />

40 41<br />

MäRz


IN dER NäCHSTEN AuSgABE<br />

Die nächste Ausgabe erscheint Ende Februar.<br />

Folgende Themen erwarten Sie:<br />

Ausflugstipp: Die neuen Eifel-Blicke<br />

Dieses Mal im Ortsporträt: Walsdorf<br />

Trend: Mit dem E-Bike durch die Eifel<br />

ImpRESSum<br />

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1) Mit einem von Natur aus ausgewogen hohen Gehalt an Mineralien.<br />

2) Höchster Gehalt an Magnesium der deutschen Versandmineralwässer.<br />

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