Kinder kommen - Haller Tagblatt
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Daten und Fakten<br />
Einwohner: 4260<br />
Fläche: 31,89 Quadratkilometer<br />
Arbeitsplätze: etwa 700<br />
Geschichte: Erste urkundliche<br />
Erwähnung der Stöckenburg<br />
ist im Jahr 741 in einer<br />
merowingischen Urkunde.<br />
Großaltdorf wird im Jahr 848<br />
erstmals erwähnt, Vellberg<br />
im Jahr 1102 mit Heinrich<br />
von Vellberg. Die Stöckenburg<br />
ist die Urpfarrkirche des<br />
Maulachgaues. Die Vellberger<br />
Ritter hatten im 15. und<br />
16. Jahrhundert ein großes<br />
Territorium. Sie starben im<br />
Jahr 1592 aus und Vellberg<br />
wurde 1595 und 1600 von<br />
den Hohenlohern an die<br />
Reichsstadt Hall verkauft.<br />
Seit 1803 gehört die Stadt zu<br />
Württemberg.<br />
Wohnplätze: Neben dem<br />
Hauptort Vellberg gehören<br />
Talheim, Groß- und Kleinaltdorf,<br />
Lorenzenzimmern, Hilpert,<br />
Rappolden, Dürrsching,<br />
Stöckenburg, Hörgershof,<br />
Eschenau, Schneckenweiler<br />
und Merkelbach zur Stadt. Außerdem<br />
gibt es fünf allein stehende<br />
Gehöfte.<br />
Verlags-<br />
Sonderveröffentlichung<br />
29. Oktober 2011<br />
Wohnbauplätze: In Vellberg<br />
gibt es im Baugebiet Kreuzäcker<br />
noch 13 freie Bauplätze<br />
(Quadratmeterpreis: 98<br />
Euro), im Mischgebiet Kreuzäcker<br />
(Wohn- und Gewerbebauplätze)<br />
sind noch sieben<br />
Bauplätze frei (Quadratmeterpreis:<br />
78 Euro) und im Baugebiet<br />
Wolfsgraben in Großaltdorf<br />
weitere fünf Bauplätze<br />
(Quadratmeterpreis: 78<br />
Euro).<br />
Sehenswürdigkeiten: Die<br />
mittelalterliche Trutzveste<br />
Vellberg mit ihrer Stadtmauer,<br />
zwei Schlössern und<br />
einem Wehrgang. Sehenswert<br />
ist der Marktplatz mit<br />
den Fachwerkgebäuden, dem<br />
Weinbrunnen, dem historischen<br />
Gasthof Ochsen. Einen<br />
Besuch wert sind das Naturund<br />
Heimatmuseum, die<br />
Martinskirche in der Stöckenburg<br />
mit dem aufklappbaren<br />
Martinsaltar aus der Schule<br />
des Bildhauers Tilman Riemenschneider.<br />
Weitere Kirchenbesuche<br />
lohnen sich in<br />
Großaltdorf und Lorenzenzimmern.<br />
Naturfreunde<br />
freuen sich am Bühlertal.<br />
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Mein Vellberg<br />
Ein Ortsporträt aus der Sicht von Jörg und Sabine Neumann<br />
Ein Zuhause mit Aussicht<br />
In Großaltdorf findet Familie Neumann alles zum Glücklichsein<br />
Sabine und Jörg Neumann<br />
haben in Großaltdorf einen<br />
Platz gefunden, an<br />
dem sie mit ihren Zwillingen<br />
glücklich werden wollen.<br />
Vom Balkon reicht der<br />
Blick bis nach Vellberg.<br />
CHRISTINE HOFMANN<br />
Vellberg. „Die Aussicht ist einfach<br />
phänomenal“, schwärmt<br />
Sabine Neumann und lässt<br />
den Blick über Wiesen, Felder<br />
und sanfte Hügel schweifen.<br />
In der Ferne ist Vellberg zu sehen.<br />
Die Kühe auf der benachbarten<br />
Weide passen perfekt<br />
ins Panorama: Sie haben eine<br />
Glocke um den Hals hängen,<br />
die beim Fressen leise läutet.<br />
„Es erinnert mich ein bisschen<br />
ans Allgäu“, meint die<br />
31-Jährige.<br />
In Wahrheit ist es das Neubaugebiet<br />
von Großaltdorf, in<br />
dem Sabine und Jörg Neumann<br />
mit ihren Töchtern<br />
Anna und Sarah gerade ein<br />
Haus bauen. Der Rohbau<br />
steht schon, soeben wurde<br />
Richtfest gefeiert und in der<br />
<strong>kommen</strong>den Woche wird das<br />
Dach gedeckt. Bald <strong>kommen</strong><br />
auch die Fenster.<br />
„Als wir diesen schönen<br />
Bauplatz gesehen haben, fiel<br />
uns die Entscheidung für<br />
Großaltdorf nicht schwer“, erzählt<br />
Jörg Neumann, der sein<br />
ganzes Leben in Vellbergs<br />
größtem Teilort verbracht<br />
hat. Auch Sabine Neumann,<br />
die aus Obersontheim<br />
stammt, fühlt sich in der Gemeinde<br />
Vellberg wohl. „Es<br />
gibt viele Vorteile auf dem<br />
Land: Da ist natürlich die<br />
Landschaft und die Natur,<br />
dann die guten Freunde, die<br />
wir hier haben", erklärt Sabine<br />
Neumann, „und Vellberg<br />
ist nur einen Katzensprung<br />
entfernt.“<br />
Eine bewusste Entscheidung für Großaltdorf: Sabine und Jörg Neumann mit den Töchtern Anna und Sarah<br />
freuen sich schon jetzt auf den Einzug ins eigene Heim. Foto: Hofmann<br />
An Vellberg schätzt Familie<br />
Neumann das Vorhandensein<br />
der wichtigsten Infrastruktur:<br />
„Es gibt einen Arzt, einen<br />
Zahnarzt und eine Apotheke,<br />
einen Drogeriemarkt und außerdem<br />
einen Supermarkt. Alles,<br />
was man braucht, ist direkt<br />
vor der Tür.“<br />
Die Vorfreude<br />
aufs Haus steigt<br />
von Tag zu Tag<br />
Aber auch Großaltdorf hat<br />
einiges zu bieten. Hier gibt es<br />
einen <strong>Kinder</strong>garten und die<br />
Grundschule. Der Bäcker im<br />
Ort führt auch Lebensmittel<br />
für den täglichen Bedarf. „Unsere<br />
Zwillinge waren zuerst<br />
ein Jahr lang in der Kleinkindgruppe<br />
im <strong>Kinder</strong>garten Markgrafenallee.<br />
Seit sie drei Jahre<br />
alt geworden sind, besuchen<br />
sie nun den <strong>Kinder</strong>garten hier<br />
in Großaltdorf“, erklärt Sa-<br />
Die Apotheke für die ganze Familie<br />
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bine Neumann. „Ich finde es<br />
toll, dass es in Vellberg bald<br />
auch ein Betreuungsangebot<br />
für <strong>Kinder</strong> ab einem Jahr<br />
gibt“, meint die junge Frau,<br />
die halbtags in Obersontheim<br />
arbeitet.<br />
Den Wechsel vom Vellberger<br />
<strong>Kinder</strong>garten in den Großaltdorfer<br />
begründen Neumanns<br />
damit, dass die Mädchen<br />
auch Kontakte zu den<br />
anderen <strong>Kinder</strong>n im Dorf<br />
knüpfen sollen. Einige haben<br />
sie bereits kennengelernt,<br />
denn in direkter Nachbarschaft<br />
bauen zur Zeit mehrere<br />
junge Familien. „Das gefällt<br />
mir an einem Neubaugebiet,<br />
dass man von Gleichaltrigen<br />
umgeben ist und die <strong>Kinder</strong><br />
immer jemanden zum Spielen<br />
finden“, sagt die junge<br />
Mutter.<br />
Viele Kontakte haben sich<br />
für die junge Familie auch<br />
über den SV Großaltdorf ergeben.<br />
Jörg Neumann spielte<br />
hier schon als Kind Fußball,<br />
...ohne Kesseltausch bis<br />
50 % Heizkostenersparnis<br />
Sabine Neumann geht von<br />
Zeit zu Zeit zum Tischtennistraining,<br />
und die beiden Dreijährigen<br />
toben sich in den<br />
Turnstunden aus. „Im Verein<br />
fühlen wir uns gut aufgehoben,<br />
da gibt es für jeden ein<br />
passendes Angebot“, sagt<br />
Jörg Neumann.<br />
„In den vergangenen Monaten<br />
haben wir unsere sportliche<br />
Aktivität allerdings zugunsten<br />
des Hausbaus zurückgefahren.“<br />
Das wird auch<br />
wohl noch eine Weile so bleiben.<br />
Denn bis zum Einzug<br />
gibt es noch viel zu tun.<br />
„Wir haben im Juli mit dem<br />
Bau begonnen. Wenn wir es<br />
bis zum nächsten Juli geschafft<br />
haben, dann ist es<br />
gut“, wagt der 30-Jährige eine<br />
vorsichtige Prognose. „Aber<br />
so ist es halt, wenn man viel<br />
selber macht.“<br />
Die Vorfreude auf das eigene<br />
Haus mit dem einmaligen<br />
Ausblick steigt jedenfalls<br />
von Tag zu Tag.<br />
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Verlags-<br />
Sonderveröffentlichung<br />
29. Oktober 2011<br />
Ein Gaukler beim Mittelaltermarkt<br />
jongliert mit Bällen.<br />
Wieder Markt<br />
mit Gauklern<br />
Vellberg. Falken schweben<br />
über dem Bühlertal, Narren<br />
machen Streiche und Musikanten<br />
spielen am Weinbrunnen,<br />
Ritter kämpfen und Kanonen<br />
stehen auf der Bastion:<br />
Auch 2012 soll es in Vellberg<br />
wieder einen Mittelaltermarkt<br />
geben. Die Firma<br />
Bimbo Communications aus<br />
Torgau möchte vor der historischen<br />
Kulisse des Städtle wie<br />
bereits in den Jahren 2008<br />
und 2010 einen Markt mit<br />
Gauklern und Händlern veranstalten.<br />
Der Termin steht<br />
jetzt: Am 11. und 12. August<br />
sollen die Gaukler, Falkner,<br />
Ritter und Marketender aufziehen.<br />
Für die Stadt Vellberg<br />
entstehen durch die Veranstaltung<br />
keine Kosten.<br />
Am Kamin<br />
Whisky nippen<br />
Vellberg. Der Museumsgasthof<br />
Ochsen organisiert für<br />
Samstag, 19. November, ein<br />
„Whisky-Tasking am knisternden<br />
Feuer“ inklusive<br />
3-Gänge-Menü. Die Arbeiten<br />
in der denkmalgeschützten<br />
Stube sind inzwischen abgeschlossen.<br />
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Erstmal Wein trinken<br />
Hochwasser in der Talstraße: Die Anwohner nehmen's gelassen<br />
Das Leben an der Bühler<br />
ist wunderbar, sagen die<br />
Familien Schmieder und<br />
Hintermayer aus der Vellberger<br />
Talstraße einhellig.<br />
Wären da bloß nicht die<br />
Hochwasser.<br />
ELISABETH SCHWEIKERT<br />
Vellberg. Obwohl: Karl<br />
Schmieder (63) lächelt, wenn<br />
er über die Hochwasser erzählt.<br />
Es scheint fast so, als<br />
seien sie ein Abenteuer. Aber<br />
die großen Überschwemmungen<br />
liegen auch schon eine<br />
Weile zurück. Das letzte große<br />
Hochwasser war am 21. Dezember<br />
1993, drei Tage vor<br />
Weihnachten. Karl Schmieder<br />
zeigt auf Fotos: „Den Schuppen<br />
hat es über Nacht weggeschwemmt.“<br />
Seine Frau Ursula (60) indes<br />
hat das Ereignis schrecklich<br />
in Erinnerung. „Ich saß<br />
oben auf der Treppe und<br />
heulte. Ich geh’ weg. Ich halt’<br />
das nicht aus“, habe sie gesagt.<br />
Von anderen Überschwemmungen<br />
wusste sie,<br />
was auf sie zukommt: tagelanges<br />
Putzen und Saubermachen.<br />
Zudem sah alles mordsgefährlich<br />
aus – reißend<br />
strömte die Bühler vor dem<br />
Haus, mitgerissene Baumstämme<br />
schossen vorbei. Ihr<br />
Mann, der in der Talstraße aufgewachsen<br />
ist und schon etliche<br />
Hochwasser erlebt hatte,<br />
meinte dagegen: „Jetzt machen<br />
wir erstmal eine Flasche<br />
Wein auf und lassen das Wasser<br />
fließen.“<br />
Werner Hintermayer (64),<br />
ein weiterer Altbewohner der<br />
Talstraße, sitzt mit am Tisch<br />
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Mein Vellberg<br />
Karl Schmieder zeigt, wie hoch 1993 das Hochwasser stieg. Er und<br />
Werner Hintermayer stehen hinter der Platte, die Schmieder bei Hochwassergefahr<br />
vor die Haustüre schraubt. Foto: Weigert<br />
der Schmieders. Damals<br />
hatte das Hochwasser seinen<br />
Keller und die Ställe überflutet.<br />
Die Mostfässer schwammen<br />
unter der Kellerdecke,<br />
und von den Kühen habe nur<br />
noch der Kopf aus dem Wasser<br />
geschaut. Keines seiner<br />
Tiere starb oder wurde krank.<br />
Am zweiten Tag sank das Wasser,<br />
die Bewohner machten<br />
Großputz und konnten<br />
schließlich doch noch Weihnachten<br />
feiern.<br />
Weltweit<br />
Individuell<br />
Nicht erst seit dem Jahrhunderthochwasser<br />
1993 (damals<br />
führte starker Regen in<br />
ganz Deutschland zu Hochwasser)<br />
sind die Schmieders<br />
für den Fall der Fälle eingerichtet.<br />
Neben der Eingangstüre<br />
ragen Schrauben aus<br />
dem Putz. Dort werden Platten<br />
verschraubt, wenn die<br />
Bühler über die Ufer tritt. Die<br />
Platte hat Karl Schmieder neben<br />
dem Eingang verstaut –<br />
wenn das Wasser kommt,<br />
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muss es schnell gehen. Einen<br />
Keller hat sein Haus nicht –<br />
das Erdgeschoss, das an den<br />
Hang unter der Stöckenburg<br />
gebaut ist, wird als solcher genutzt.<br />
Die Räume hat er gefliest,<br />
für die Waschmaschine<br />
hat er einen Sockel gemauert.<br />
Die Regale hängen hoch – das<br />
Wasser muss schon einen halben<br />
Meter gestiegen sein, bevor<br />
etwas durchweicht wird.<br />
Karl Schmieder zeigt auf den<br />
Bodenabfluss. „Ich lege erst<br />
eine Gummi-, dann eine Stahlplatte<br />
auf den Gully und verankere<br />
einen Stahlstange zwischen<br />
Boden und Decke. Da<br />
kommt nichts durch.“ Zudem<br />
hat er drei Wasserpumpen:<br />
Was reinkommt, wird durchs<br />
Fenster wieder rausgepumpt.<br />
Werner Hintermayer kennt<br />
die Hochwasser auch aus seiner<br />
Jugend. Damals fror im<br />
Winter die Bühler regelmäßig<br />
zu, das Wasser konnte nicht<br />
abfließen. Dann schob der<br />
Fluss Eisschollen auf die Talstraße.<br />
„Das Eis blieb manchmal<br />
bis in den Juni liegen –<br />
erst dann war alles geschmolzen.“<br />
Den Fluss lieben die Anwohner<br />
der Talstraße dennoch.<br />
Im Sommer, wenn die<br />
Enkelkinder der Schmieders<br />
und Hintermayers <strong>kommen</strong>,<br />
wird im Wasser gespielt,<br />
Bootle gefahren, nach Fischen<br />
gesucht. Nur Krebse<br />
gebe es leider kaum mehr, bedauert<br />
Hintermayer.<br />
Info Die Talstraße ist seit dem 16.<br />
Jahrhundert bebaut. Große historische<br />
Hochwasser gab es 1895, am<br />
24. Dezember 1919 und am 27. Dezember<br />
1947. Weitere Hochwasser<br />
im Juni 1986, Februar 1990, Dezember<br />
1993 und April 1994.<br />
Alle Gerichte sind<br />
frisch und von uns<br />
hausgemacht.<br />
Wir freuen uns<br />
auf Ihren Besuch.<br />
Nachgefragt<br />
Seniorenrat<br />
ist nötig<br />
Vellberger beteiligen sich<br />
an der Gründung des<br />
Stadtseniorenrats. Kurt<br />
Maschka (63) ist seit<br />
Beginn dabei. Am 8. November<br />
soll der Verein gegründet<br />
werden.<br />
Warum braucht Vellberg einen<br />
Stadtseniorenrat?<br />
Maschka: Der Anteil der älteren<br />
Bevölkerung nimmt bekanntlich<br />
stark zu. Dies erfordert<br />
von Institutionen und<br />
Vereinen ein Umdenken. Die<br />
Wirtschaft und die Industrie<br />
steigen ja auch voll darauf<br />
ein. In Vellberg kamen mit der<br />
neuen Bürgermeisterin neue<br />
Gedanken und so wurde die<br />
Idee zum Seniorenrat aufgegriffen.<br />
Kurt<br />
Maschka.<br />
Welche Projekte könnte ein<br />
Stadtseniorenrat umsetzen?<br />
Durch Gespräche des Stadtseniorenrats<br />
mit den Vereinen<br />
könnten dort neue Projekte<br />
entstehen, die die Belange<br />
von uns Senioren besser treffen.<br />
Es soll sich nicht alles alleine<br />
auf Senioren beziehen.<br />
Wichtig ist es auch, Beziehungen<br />
zu anderen Generationen<br />
aufzubauen. Ich glaube, dass<br />
genügend Ansatzpunkte für<br />
Tätigkeiten gefunden werden.<br />
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Sonderveröffentlichung<br />
29. Oktober 2011<br />
Mitglieder des Gesangvereins<br />
schneiden Blooz. Archivfoto<br />
Treff am<br />
Backhäusle<br />
Vellberg. Frischer Blooz aus<br />
dem Backhäusle des Ortes –<br />
den serviert der Gesangverein<br />
Talheim seinen Gästen beim<br />
Sommerfest. Das frühere<br />
Backhäusle der Familie Klenk<br />
hat sich zu einem Treffpunkt<br />
beim Fest des Gesangvereins<br />
und bei der Maihocketse entwickelt.<br />
Die Stadt kaufte das zirka<br />
20 Quadratmeter große Backhäusle<br />
Ende der 90er Jahre gekauft<br />
und restauriert. Seit<br />
1997 hält der Gesangverein<br />
dort sein Fest ab, berichtet<br />
die ehemalige Vorsitzende<br />
Marion Moll. Zwischen 400<br />
bis 600 Gäste <strong>kommen</strong> stets<br />
zum Fest. sel<br />
Info Der Gesangverein mit<br />
zirka 40 Sängern ist der einzige<br />
Verein in Alt-Talheim. Er<br />
gestaltet Konzerte und Gottesdienste.www.gesangverein-talheim.de<br />
Mehl, Salz, Wasser, Sauerteig<br />
In altem Holzbackofen backt Helmut Weber in Talheim Brot<br />
Dienstags und freitags<br />
öffnet Heide Glasbrenner<br />
(48) die Tore der ehemaligen<br />
Schleppergarage in<br />
Talheim. Dann können<br />
die Kunden <strong>kommen</strong>.<br />
ELISABETH SCHWEIKERT<br />
Vellberg. Fährt man an den<br />
übrigen Tagen der Woche an<br />
dem Haus vorbei, unterscheidet<br />
sich das Fachwerkgebäude<br />
in nichts von den anderen:<br />
Üppig blühen Blumen,<br />
eine Katze sonnt sich auf der<br />
Fensterbank, aus dem gekippten<br />
Küchenfenster ziehen<br />
Duftschwaden. Doch dienstags<br />
und freitags, wenn die<br />
Holztore geöffnet werden,<br />
verwandelt sich das Haus in<br />
einen kleinen Laden.<br />
Es ist Dienstag, 9 Uhr. Andrea<br />
Hirschle aus Talheim<br />
kommt herein. „Ein Bauernbrot,<br />
zwei Weckle“, bestellt<br />
die 39-Jährige. „Ich habe drei<br />
<strong>Kinder</strong> und lege Wert auf gesundes<br />
Essen.“ Zu Fuß brauche<br />
sie nur ein paar Minuten,<br />
„so muss ich nicht jedes Mal<br />
ins Auto steigen“.<br />
Auch Elsbeth Müller kauft<br />
regelmäßig bei ihren Nach-<br />
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28. 10. – 3. 11. Kartoffelwoche<br />
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Mein Vellberg<br />
Andrea Hirschle lässt ihren Sohn David aussuchen, welches süße Stückle er essen mag. Heide Glasbrenner<br />
(hinten) beobachtet die Szene mit einem Lächeln. Foto: Weigert<br />
barn ein – nicht das Brot, das<br />
backt sie noch selbst – aber<br />
Brezeln und süßen Stückle.<br />
Die Seniorin freut sich, dass<br />
es in Talheim einen Laden<br />
gibt – nicht nur als Kundin,<br />
sondern auch aus Verbundenheit:<br />
Ihre Mutter hatte bis Anfang<br />
der 60er Jahre einen Kolonialwarenhandel<br />
im Ort.<br />
Die Holzofenbäckerei Weber<br />
in Talheim ist der einzige<br />
Laden im alten Teil des Ortes.<br />
Es gibt Backwaren, Geifertshofener<br />
Käse, Öl und anderes<br />
mehr. Das Geschäft ist einer<br />
der Treffpunkte im Ort. „Das<br />
ist schön, wenn die Leute im<br />
Laden stehen bleiben und<br />
schwätzen“, sagt Helmut Weber<br />
(56).<br />
Als Heide Glasbrenner und<br />
Helmut Weber vor 16 Jahren<br />
ein Haus suchten, gab der<br />
Holzbackofen den Ausschlag<br />
für Talheim. Weber ist wie<br />
sein Vater Bäckermeister. Anfangs<br />
wurde nur zwei Mal die<br />
Woche der Ofen geschürt, die<br />
übrige Zeit inspizierte Weber<br />
STADT<br />
VELLBERG<br />
als Biokontrolleur die Backstuben<br />
in Süddeutschland.<br />
Mit den Jahren wurde das<br />
Brot mehr nachgefragt, zeigten<br />
sich neue Absatzwege.<br />
Seit acht Jahren steht Weber<br />
jeden Werktag in der Backstube.Backfertigmischungen<br />
<strong>kommen</strong> ihm nicht in die<br />
Knetschüssel. Bio-Getreide,<br />
Salz, Wasser und Sauerteig –<br />
„in meinem Brot soll das drin<br />
sein, was ein Kunde erwartet“,<br />
sagt Helmut Weber –<br />
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Neue Ritter<br />
im Visier<br />
Vellberg. Erst gab’s das Lügenbeutelfest,<br />
dann die Verleihung<br />
des „Ritterschlags zum<br />
krummen Balken“. Dieser<br />
wurde Prominenten wie Regisseur<br />
Oliver Storz („Drei Tage<br />
im April“) verliehen oder Autor<br />
Gerhard Raff („Herr,<br />
schmeiß Hirn ra“). 2007 bekam<br />
Literaturpapst Hellmuth<br />
Karasek die Auszeichnung.<br />
Seitdem ist Pause. Jetzt sind<br />
die Mitglieder des Kulturvereins<br />
dran, das Fest wiederzubeleben.<br />
Ob’s schon 2012<br />
klappt hängt davon ab, ob Prominente<br />
Zeit haben, berichtet<br />
Maria Skrodsky, Vorsitzende<br />
des Vereins. Wo die Verleihung<br />
stattfinden soll, ist offen.<br />
„Unser Ritter Reinhold<br />
Würth würde uns in Hall sicher<br />
einen Raum zur Verfügung<br />
stellen. Aber wir möchten<br />
in Vellberg bleiben“, sagt<br />
Ehrenvorsitzender Karl-<br />
Heinz Rößler. sel<br />
Hellmuth Karasek bei der Verleihung<br />
des krumen Balkens.<br />
Von Eiern und<br />
Gaggelich<br />
Vellberg. Aijer, Oijer oder Gaggelich?<br />
Welches Wort für Eier<br />
verwendet wird, ist eine Frage<br />
der Herkunft, hängt davon ab,<br />
ob Alemannisch, Fränkisch<br />
oder Hochdeutsch gesprochen<br />
wird. Was sind Dialekte?<br />
Wie sind sie entstanden? Warum<br />
gibt es mal geringe und<br />
mal große Unterschiede von<br />
Ort zu Ort? Und wie unterscheiden<br />
sich die Mundarten<br />
im Raum Vellberg? Darüber<br />
spricht Hubert Klausmann<br />
am Freitag, 18. November, ab<br />
19.30 Uhr in der Alten Kaserne<br />
im Städle. Klausmann<br />
unterrichtet am Peutinger-<br />
Gymnasium in Ellwangen<br />
und lehrt seit 2000 an der Universität<br />
Bayreuth im Fach<br />
Deutsche Sprachwissenschaft.<br />
Mit der Dialektforschung<br />
beschäftigt er sich seit<br />
1985. Seit 2009 leitet er an der<br />
Universität Tübingen mit einem<br />
Kollegen das Projekt<br />
„Sprachalltag in Nord-Baden-<br />
Württemberg“.<br />
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Info: www.Vellberg.de und Oliver.Taubald@Vellberg.de<br />
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Verlags-<br />
Sonderveröffentlichung<br />
29. Oktober 2011<br />
„Geh’n wir<br />
ins Pavi?“<br />
Vellberg. Doppelter Geburtstag:<br />
Vor 20 Jahren richtete der<br />
TSV Vellberg das Fitness-Studio<br />
Pavillon ein, zeitgleich<br />
startete Christa Fritscher mit<br />
ihrer Physiotherapiepraxis.<br />
Heute ist alles unter einem<br />
Dach.<br />
„Geh’n wir ins Pavi?“ So verabreden<br />
sich mittlerweile etliche<br />
Vellberger. Das ehemalige<br />
Gesundheits-Studio ist ein<br />
Treffpunkt in der Gemeinde<br />
geworden. Die Fußballer des<br />
TSV stärken dort kostenlos<br />
ihre Muskeln, Menschen aus<br />
der Gemeinde trainieren oder<br />
nehmen die physiotherapeutischen<br />
Angebote wahr.<br />
„Gerade für Ältere ist der<br />
Pavillon zu einem Treff geworden“,<br />
sagt Christa Fritscher,<br />
Inhaberin der Physiotherapiepraxis<br />
mit integriertem Trainingsbereich.<br />
Mit Aktionen<br />
wie der Tanznacht in der<br />
Stadthalle trägt die 52-Jährige<br />
auch zum gesellschaftlichen<br />
Leben im Ort bei.<br />
24 Mitarbeiter gehören<br />
mittlerweile zum Team – mit<br />
unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />
Erweitert wurde das<br />
Angebot um die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz.<br />
sel<br />
Heidi Wollmershäuser trainiert<br />
meist zusammen mit Freundin Simone<br />
Rüdel (rechts). Sporttherapeut<br />
Steffen Spieler kontrolliert<br />
die Bewegung. Foto: Hofmann<br />
Bald zehn Jahre gibt es<br />
nun den Jugendraum in<br />
Großaltdorf. Seit Kathrin<br />
Rosenitsch die Gruppe leitet,<br />
<strong>kommen</strong> noch mehr<br />
<strong>Kinder</strong>, berichtet Bürgermeisterin<br />
Ute Zoll.<br />
VERENA BECK<br />
Vellberg. Seit einem halben<br />
Jahr ist sie nun dabei und hat<br />
noch einiges vor. Kathrin Rosenitsch<br />
ist Jugendarbeiterin<br />
und betreut mit ihrem Kollegen<br />
Richard Frey <strong>Kinder</strong> und<br />
Jugendliche im Jugendraum<br />
Großaltdorf. Dieser Tage<br />
stand Kürbissuppe kochen<br />
auf dem Programm. Rosenitsch<br />
ist es wichtig, den <strong>Kinder</strong>n<br />
und Jugendlichen etwas<br />
zu bieten. Für jeden Monat<br />
überlegen sich die beiden Jugendarbeiter<br />
ein Programm,<br />
Mein Vellberg<br />
Laura (8), Lilly (8) und Luca (11) schmecken die Suppe ab. Kathrin Rosenitsch (nicht im Bild) kocht in der<br />
Jugendeinrichtung in Großaltdorf mit den <strong>Kinder</strong>n Kürbissuppe. Foto: Weigert<br />
Mehr <strong>Kinder</strong> <strong>kommen</strong><br />
Auch Eltern sind im Jugendraum will<strong>kommen</strong><br />
das dann ausliegt. Dieses Konzept<br />
habe sich bewährt. „Nur<br />
wenn wir den Jugendraum attraktiv<br />
gestalten, hält das die<br />
<strong>Kinder</strong> hier“, sagt Kathrin Rosenitsch.<br />
Zum 10-jährigen Bestehen<br />
im <strong>kommen</strong>den Jahr<br />
soll der Raum daher auch optisch<br />
neu gestaltet werden.<br />
„Wir wollen streichen und ein<br />
neues Sofa reinstellen.“ Der<br />
Jugendraum soll ein freundlicher,<br />
heller Ort sein. Gerne<br />
können auch die Eltern der<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>kommen</strong> und helfen.<br />
Bisher kennt Rosenitsch nur<br />
wenige der Eltern. Sie freue<br />
sich, wenn auch „zu den Eltern<br />
ein gutes Verhältnis entstehen<br />
würde“.<br />
Kathrin Rosenitsch ist<br />
selbst Mutter einer dreijährigen<br />
Tochter. Sie hat eine Ausbildung<br />
zur Erzieherin absolviert,<br />
ist seitdem in der Jugendhilfe<br />
tätig und engagiert<br />
sich im Tierschutz. Ihre Hün-<br />
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Montag bis Freitag 9 bis 12.30 Uhr<br />
Montag, Dienstag,<br />
Donnerstag, Freitag 14 bis 18 Uhr<br />
Samstag 9 bis 13 Uhr<br />
Mittwochnachmittag geschlossen<br />
din Susi ist immer mit dabei,<br />
wenn sie im Jugendraum arbeitet.<br />
„Die Hündin hilft den<br />
<strong>Kinder</strong>n, sich hier schneller<br />
wohlzufühlen", erzählt die<br />
30-Jährige. Dass die <strong>Kinder</strong><br />
die Hündin mögen, ist nicht<br />
zu übersehen. Immer wieder<br />
wird sie gestreichelt.<br />
„Susi ist unser Jugendraummaskottchen“,<br />
sagt die achtjährige<br />
Laura Fach lachend.<br />
Sie ist eines der <strong>Kinder</strong>, das regelmäßig<br />
den Jugendraum besucht.<br />
Zusammen mit ihren<br />
Geschwistern freut sie sich<br />
auf das Programm. Eine<br />
Wunschliste aller <strong>Kinder</strong><br />
hängt an der Wand. Neben<br />
den Aktionen finden die <strong>Kinder</strong><br />
immer ein offenes Ohr.<br />
„Einige <strong>kommen</strong> zu mir, um<br />
mit mir zu reden“, erzählt Rosenitsch.<br />
Dabei gehe es um<br />
Probleme zu Hause, in der<br />
Schule oder um Dinge, die die<br />
<strong>Kinder</strong> beschäftigen.<br />
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Geborgenheit für die Kunst<br />
Roswitha M. Schäfer hat viele Ideen fürs Städtle<br />
Zur 900-Jahr-Feier der<br />
Stadt initiierte und organisierte<br />
Roswitha Schäfer<br />
eine Ausstellung Vellberger<br />
Künstler in der Stadthalle.<br />
Auftakt für eine<br />
Reihe von Aktivitäten.<br />
Die viel beachtete Straßengalerie<br />
gibt es nun schon im sechsten<br />
Jahr. Jetzt spielt die Kunst<br />
im neuen Tourismuskonzept<br />
eine zentrale Rolle. Vellberg<br />
wirbt mit „Kunst und Kulisse“.<br />
Das freut Sie doch sicher.<br />
Roswitha M. Schäfer: Darüber<br />
freut sich unsere komplette<br />
17-köpfige Straßengalerie-Gruppe.<br />
Durch unsere Galerie<br />
unter freiem Himmel ist<br />
die Stadt ja inzwischen zu einem<br />
Anziehungspunkt für Besucher<br />
geworden.<br />
Roswitha<br />
M. Schäfer<br />
organisierte<br />
eine Kunstausstellung<br />
in der Stadthalle.<br />
Ist der Schwerpunkt Kunst für<br />
Vellberg gut gewählt?<br />
Schäfer: Der bietet sich sehr<br />
gut an. Die schützenden Mauern<br />
ringsherum bieten eine<br />
gewisse Geborgenheit für die<br />
Kunst, deren Schöpfer und<br />
ihre Betrachter. Da passt einfach<br />
alles zusammen.<br />
Die Künstler der Straßengalerie<br />
tragen ja maßgeblich dazu<br />
bei, Vellberg zu einem Kunststädtchen<br />
zu machen. Sind in<br />
Zukunft weitere Aktionen geplant?<br />
Schäfer: Die Straßengalerie<br />
„Die Sinnende“ vor dem Alten<br />
Amtshaus im Städtle. Foto: ars<br />
wird es weiterhin geben.<br />
Schön wäre es außerdem,<br />
wenn auch die Teilorte Großaltdorf<br />
und Lorenzenzimmern<br />
bedacht würden. Ich<br />
könnte mir vorstellen, bereits<br />
bestehende Kunstwerke der<br />
letzten Jahre in den Ortsteilen<br />
aufzustellen. Im Städtle selbst<br />
gibt es ja nun ein Atelier für<br />
handgearbeiteten Schmuck<br />
sowie sehr geschmackvolle<br />
Wohnaccessoires in der Turmstube.<br />
Beides trägt zu Vellbergs<br />
künstlerischem Anspruch<br />
bei.<br />
Wo könnte aus künstlerischem<br />
Blickwinkel in Vellberg<br />
nachgebessert werden?<br />
Schäfer: Sicherlich wäre es<br />
von Vorteil, wenn die Schlossbesitzer<br />
sich auch mit einem<br />
kulturellen Beitrag einbringen<br />
würden. Zum Beispiel mit<br />
Ausstellungen überregionaler<br />
Künstler. Auch die Bastion<br />
könnte etwas mehr Kunst vertragen,<br />
damit sie belebter<br />
wird. Interessant wäre auch,<br />
kleine Malgruppen mit ihrem<br />
Kunstdozenten für einen<br />
Kurzaufenthalt nach Vellberg<br />
zu locken. Ich selbst werde<br />
mich mit einem Kunstangebot<br />
von Frühjahr bis Herbst<br />
beteiligen. hof<br />
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