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Backpapier - NGG Landesbezirk NRW

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Informationen des <strong>NGG</strong> - Arbeitskreises Ruhr - Lippe für die Beschäftigten des Bäckerhandwerks in <strong>NRW</strong><br />

2. Jahrgang<br />

Tarifrunde 2003 - Arbeitgeber machen erstes Angebot:<br />

% mehr Entgelt sollen nur Gesellen und<br />

1 gelernte Bäckereifachverkäuferinnen ab<br />

April 2004 erhalten. Alle anderen Beschäftigten<br />

gehen weiterhin leer aus, es sei denn,<br />

sie bezahlen durch Verzicht ihre Gehaltserhöhung<br />

selbst. So lautet das erste Angebot,<br />

das die Arbeitgeber am 4.11.2003 unserer<br />

<strong>NGG</strong>-Tarifkommission unterbreiteten.<br />

Wie der Verzicht, der im kommenden Jahr zu<br />

etwas mehr Geld im Portemonnaie ihrer Mitarbeiter<br />

führen soll nach ihren Vorstellungen aussehen<br />

müsste, auch das teilten die Betriebsinhaber<br />

unseren Kolleginnen und Kollegen mit:<br />

� Streichung einiger Urlaubstage<br />

� Anhebung der Arbeitszeit auf 40 Wochenstunden<br />

� Kürzung der Zuschläge für Nachtarbeit<br />

� Reduzierung der Zuschläge für Mehrarbeit<br />

� Kürzung bei Sonderfreistellungen (Heirat,<br />

Umzug usw.)<br />

� Reduzierung des Urlaubsgeldes<br />

� Kürzung des Weihnachtsgeldes<br />

� Streichung der Kontoführungsgebühr<br />

� usw.<br />

Damit nicht genug. Neben dieser „Rolle-<br />

Rückwerts-Liste“ haben die Arbeitgeber noch<br />

einige weitere Wünsche:<br />

� Ausschluss der 400-€-Kräfte aus dem Tarifvertrag<br />

� Wiedereinführung der Monatsarbeitszeit<br />

(173 Std. bei wöchentlich 40 Std.) sowie<br />

Entfallen oder Vereinfachung der Flexibilisierungsregelung<br />

� Streichung der Vereinbarung, dass Verkäuferinnen<br />

wie auch Bäckerwerker nach<br />

sechs Berufsjahren den Gesellen und<br />

Fachverkäuferinnen tariflich angeglichen<br />

werden.<br />

Dass sich das Bäckerhandwerk, abgesehen<br />

von einigen Betrieben, momentan in einer<br />

schwierigen wirtschaftlichen Lage befindet, wird<br />

kaum jemand ernsthaft bestreiten. Der Konzentrationsprozess<br />

steckt voller Dynamik und<br />

der Wettbewerb verschärft sich zunehmend.<br />

Nr. 5 November/Dezember 2003<br />

Ein Jahr lang nichts - und danach Verzicht!<br />

Keine einfache Situation<br />

Foto: <strong>Backpapier</strong><br />

Wer die gefährlichen Klippen „umschiffen“ will,<br />

muss sich durch einen innovativen Marktauftritt<br />

sowie in Angebot und Service von anderen abheben.<br />

Lohndumping ist keine Lösung<br />

Die Folge der Umsetzung des „Arbeitgeber -<br />

Horrorkatalogs“, wäre Lohndumping pur. Das<br />

bringt niemanden weiter. Zu sehr trägt das Papier<br />

augenscheinlich die Handschrift von Personen,<br />

die den realen Bezug zur Lebenssituation<br />

des Großteils der Bäcker, Produktionshelfer,<br />

Verkäuferinnen, Fahrer usw. nie hatten oder<br />

inzwischen verloren haben.<br />

Außerdem, wie geil ist<br />

Geiz in letzter Konsequenz?<br />

Auch wenn<br />

keiner offen darüber<br />

spricht, immer mehr<br />

Beschäftigte aus den<br />

Backstuben kaufen<br />

inzwischen regelmäßig<br />

beim Back-<br />

Discounter ein. Ihr Einkommen liegt am Ende<br />

der handwerklichen Lohnskala und da muss<br />

genau gerechnet werden. Die zunehmende<br />

Zahl der Geltendmachungen wegen vorenthaltenem<br />

Lohn, Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />

zeigt außerdem an, dass die Tariftreue nicht<br />

nur bei den „Billigbäckern“ einiges zu wünschen<br />

übrig lässt. Das Brote keine Brötchen<br />

kaufen, sollte seit Henry Ford zum Allgemeinwissen<br />

gehören. Weiter letzte Seite<br />

in in dieser dieser dieser Ausgabe Ausgabe<br />

Ausgabe<br />

Aktuell<br />

Tucholsky 1930 - Rogowski 2003 Seite 2<br />

Rechtsprechung<br />

Das Bundesarbeitsgericht zur Haftung bei<br />

Kassenfehlbeträgen Seite 3<br />

Tarifverträge<br />

Weihnachtsgeld und tarifliche<br />

Altersvorsorge Seite 3<br />

Schlusslicht<br />

Die trockene Brezel<br />

Unterschriftenaktion<br />

<strong>NGG</strong>, ganz in Ihrer Nähe Seite 4


Kurt Kurt Tucholsky Tucholsky , , 1930<br />

1930<br />

„Die Die freie Wirtschaft“<br />

Wirtschaft“<br />

Wirtschaft“<br />

Ihr sollt die verfluchten Tarife abbauen.<br />

Ihr sollt auf Euren Direktor vertrauen.<br />

Ihr sollt die Schlichtungsausschüsse verlassen.<br />

Ihr sollt alles Weitere dem Chef überlassen.<br />

Kein Betriebsrat quatsche uns mehr herein.<br />

Wir wollen freie Wirtschaftler sein!<br />

Wir diktieren die Preise und die Verträge –<br />

Kein Schutzgesetz sei uns im Wege.<br />

Ihr braucht keine Heime für Eure Lungen,<br />

keine Renten und keine Versicherungen.<br />

Ihr solltet Euch allesamt was schämen,<br />

von dem armen Staat noch Geld zu nehmen!<br />

Ihr sollt nicht mehr zusammenstehen –<br />

Wollt Ihr wohl auseinandergehen!<br />

Ihr sagt: Die Wirtschaft müsse bestehen.<br />

Eine schöne Wirtschaft! Für wen? Für wen?<br />

Das laufende Band, das sich weiterschiebt,<br />

liefert Waren für Kunden, die es nicht gibt.<br />

Ihr habt durch Entlassung und Lohnabzug sacht<br />

Eure eigene Kundschaft kaputtgemacht.<br />

Denn Deutschland besteht –<br />

Millionäre sind selten – aus Arbeitern und aus Angestellten!<br />

Und Eure Bilanz zeigt mit einem Male<br />

einen Saldo mortale,<br />

während Millionen stempeln gehen.<br />

Die wissen, für wen!<br />

Michael ichael Rogowski,<br />

Präsident Präsident des des Bundesverbandes Bundesverbandes Bundesverbandes der der Deutschen Deutschen Industrie, Industrie, 2003<br />

2003<br />

„Ich wünsche mir manchmal ein großes Lagerfeuer, um das Betriebsverfassungsgesetz<br />

und die Tarifverträge hineinzuwerfen.“<br />

(Am 10. Mai 1933 wurden durch das Terrorregime der Nationalsozialisten in Deutschland Bücher<br />

verbrannt. Mit den Schriften vieler bedeutender Autoren wie Erich Kästner, Heinrich Mann und Carl<br />

von Ossietzky wurden auch die Werke Kurt Tucholskys ins Feuer geworfen. (Anm. d. Red.)<br />

2<br />

Die <strong>Backpapier</strong> - Redaktion<br />

wünscht allen Kolleginnen<br />

und Kollegen frohe<br />

Festtage, einen guten<br />

Rutsch sowie ein glückliches<br />

und friedliches Jahr<br />

2004<br />

Seminare<br />

Seminare<br />

28.01. - 30.01.2004<br />

Filialbäckereien in Oberjosbach<br />

24.04. - 25.04.2004<br />

Bäckerhandwerk in Lünen<br />

18.07. - 30.07.2004<br />

Bäckerfreizeit in Oberjosbach<br />

06.11. - 07.11.2004<br />

Bäckerhandwerk in Lünen<br />

Impressum<br />

Impressum<br />

Bäckerprojekt der Gewerkschaft<br />

Nahrung-Genuss-Gaststätten<br />

Redaktion:<br />

Ruth, Monika, Eberhard, Friedel<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Fritz Neumann, Wiesenstraße 70 A1,<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211 / 388 398-0<br />

Fax: 0211 / 388 398 19<br />

Email: friedrich.neumann@ngg.net<br />

<strong>Backpapier</strong> im Internet<br />

<strong>Backpapier</strong> und weitere interessante Informationen,<br />

Mitteilungen und Hinweise,<br />

nicht nur aus dem Bereich des Bäckerhandwerks,<br />

gibt es unter<br />

www.ngg-dortmund.de<br />

„<strong>Backpapier</strong>“<br />

<strong>Backpapier</strong>“<br />

<strong>Backpapier</strong>“ November/Dezember 2003


Wer haftet bei Kassenfehlbeträgen?<br />

W<br />

enn bei der Kassenabrechnung<br />

eine Differenz<br />

zwischen den eingebongten Beträgen<br />

und den Kasseninhalt auftritt,<br />

gehört es in vielen Bäckereien<br />

zur Tagesordnung, die Beschäftigten<br />

zu “verdonnern“, das entstandene<br />

Manko kurzerhand auszugleichen.<br />

Handelt es sich um<br />

geringe Beträge, machen viele<br />

Verkäuferinnen selten keine größeren<br />

Umstände und zahlen. Oft<br />

erst, wenn der Fehlbetrag so hoch<br />

ist, dass er droht, ein schmerzhaftes<br />

Loch in die persönliche Haushaltskasse<br />

zu reißen, wird überlegt,<br />

ob diese Praxis rechtens ist.<br />

Wer muss denn eigentlich für<br />

ein Kassenloch haften?<br />

Die Rechtslage ist<br />

eindeutig<br />

Die nachfolgend dargestellte<br />

Rechtslage ist hinsichtlich dieser<br />

Frage eindeutig:<br />

Am 17.08.1998 wurde vom Bundesarbeitsgericht<br />

(BAG) festgestellt,<br />

dass der Chef nicht berechtigt<br />

ist, sich ohne weiteres fehlende<br />

Kassenbestände von den Beschäftigten<br />

erstatten zu lassen<br />

bzw. ihnen Fehlbeträge zwecks<br />

Ausgleich vom Entgelt abzuziehen.<br />

Nur wenn der Arbeitgeber<br />

nachweist, dass beim Kassieren<br />

fahrlässig gehandelt wurde, kann<br />

er eine Haftung überhaupt in Betracht<br />

fassen. Allerdings darf der<br />

Ausgleich des Fehlbetrages nur<br />

bis zu einer Höhe verlangt werden,<br />

in der vorher ein sog. "Mankogeld"<br />

gezahlt wurde.<br />

Ohne Mankogeld<br />

keine<br />

Ausgleichszahlung<br />

Das bedeutet:<br />

⇒ Erhalten die Beschäftigten<br />

kein "Mankogeld", hat der Arbeitgeber<br />

grundsätzlich keinen<br />

Anspruch auf einen Ausgleich<br />

der Fehlbeträge.<br />

Weiter stellte das BAG fest:<br />

⇒ Eine Arbeitnehmerhaftung ist<br />

auch ausgeschlossen, wenn<br />

mehrere Personen auf die<br />

Kasse zugreifen können.<br />

Der Arbeitgeber muss sicherstellen,<br />

dass<br />

⇒ die kassierende Person bei<br />

der Übernahme der Kasse die<br />

nötige Zeit bekommt den Kasseninhalt<br />

zu zählen und zu<br />

bestätigen<br />

⇒ keine andere Person während<br />

einer Abwesenheit der<br />

Kassierenden (z.B. Pause)<br />

Zugriff zur Kasse hat<br />

⇒ bei der Abrechnung der Kasse<br />

mindestens zwei Personen<br />

den Inhalt zählen und bestätigen.<br />

Falls die Zählung, wenn<br />

auch kurzfristig, durch nur<br />

eine Person erfolgt, entfällt<br />

auch hier eine Arbeitnehmerhaftung.<br />

Übergabezeit<br />

ist Arbeitszeit<br />

Die Zeiten, die für die Übergabe<br />

und Abrechnung der Kasse benötigt<br />

werden sind Arbeitszeiten und<br />

als solche vom Arbeitgeber zu<br />

vergüten. Sie müssen deshalb<br />

auch organisatorisch in die regelmäßige<br />

tägliche Arbeitszeit integriert<br />

werden.<br />

(BAG: 8 AZR 175/97)<br />

Weihnachtsgeld*<br />

ie Arbeitnehmer/innen erhalten mit der Novem-<br />

D ber - Entgeltzahlung ein Weihnachtsgeld. Das<br />

Weihnachtsgeld beträgt<br />

im 1. Jahr € 204,52<br />

nach 3-jähriger ununterbrochener Betriebszugehörigkeit € 276,10<br />

nach 5-jähriger ununterbrochener Betriebszugehörigkeit € 347,68<br />

nach 10-jähriger ununterbrochener Betriebszugehörigkeit € 419,26<br />

nach 15-jähriger ununterbrochener Betriebszugehörigkeit € 460,16<br />

Der Anspruch auf das Weihnachtsgeld entsteht erstmals nach einer<br />

Betriebszugehörigkeit von 7 vollen Monaten.<br />

Nach Erfüllung der Wartezeit besteht im laufenden Kalenderjahr für<br />

jeden vollen Beschäftigungsmonat ein Anspruch von 1/12 des Weihnachtsgeldes.<br />

Das Weihnachtsgeld für Auszubildende beträgt<br />

im 1. Ausbildungsjahr € 51,13<br />

im 2. Ausbildungsjahr € 76,69<br />

im 3. Ausbildungsjahr € 102,26<br />

Teilzeitbeschäftigte (auch 400-€-Kräfte) erhalten ein im<br />

Verhältnis ihrer Arbeitszeit zur tariflichen Arbeitszeit gemindertes<br />

Weihnachtsgeld.<br />

Bei einem ruhenden Arbeitsverhältnis (z.B. Zeiten des<br />

Erziehungsurlaubs) erhalten Arbeitnehmer für jeden vollen<br />

Kalendermonat ihrer Tätigkeit 1/12 des Weihnachtsgeldes.<br />

Kündigen Beschäftigte innerhalb von 2 Monaten nach<br />

dem 30. November das Arbeitsverhältnis, so sind sie<br />

verpflichtet, das Weihnachtsgeld zurückzuzahlen.<br />

*gem. § 13 des Manteltarifvertrages für das <strong>NRW</strong>-Bäckerhandwerk<br />

Tarifliche Altersvorsorge<br />

egen viele Widerstände hat<br />

G die Gewerkschaft <strong>NGG</strong> vor<br />

Jahresfrist einen bundesweit einheitlich<br />

gültigen Tarifvertrag zur<br />

zusätzlichen Altersvorsorge im<br />

Deutschen Bäckerhandwerk abgeschlossen.<br />

Danach haben die<br />

Arbeitnehmer in <strong>NRW</strong> (außer<br />

Azubis) den Anspruch auf eine<br />

kalenderjährliche Einmalzahlung<br />

eines Altersvorsorgebetrages in<br />

Höhe von 80 €.<br />

Teilzeitkräfte oberhalb der 400-€-<br />

Grenze sowie geringfügig Beschäftigte,<br />

die auf die Versicherungsfreiheit<br />

verzichtet haben,<br />

erhalten den Arbeitgeberbeitrag<br />

anteilig entsprechend ihrer individuellen<br />

Arbeitszeit.<br />

Entsprechend der Rahmenvereinbarung<br />

mit der Pensionskasse<br />

Signal Iduna, schließt der jeweilige<br />

Innungsbetrieb als Versicherungsnehmer,<br />

für die Beschäftigten<br />

als versicherte Personen,<br />

einen Vertrag ab.<br />

Der tarifliche Altersvorsorgebetrag<br />

wird jeweils bis spätestens<br />

zum 15. Dezember eines jeden<br />

Jahres vom Arbeitgeber dem Versorgungsträger<br />

zugewendet.<br />

Zum Zwecke der zusätzlichen<br />

Altersvorsorge haben alle Arbeitnehmer<br />

darüber hinaus den Anspruch<br />

auf Umwandlung ihrer<br />

Bezüge, allerdings müssen mind.<br />

150 € pro Jahr aufgewandt werden.<br />

Fragen zur Altersvorsorge:<br />

Tel.: 0211 - 388 398 17<br />

„<strong>Backpapier</strong>“<br />

<strong>Backpapier</strong>“ November/Dezember 2003 3


weiter von Seite 1<br />

Die Bundesarbeitsrichter haben<br />

erst jüngst den Tarifvertragsparteien<br />

den Rücken gestärkt. Sie urteilten,<br />

dass Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände<br />

mit gemeinsamen Beratungsstellen<br />

für unterbezahlte Arbeitnehmer<br />

dafür sorgen können,<br />

dass allgemeinverbindliche Tarifverträge<br />

eingehalten werden. Aufgabe<br />

einer solchen Prüfstelle ist es, Beschäftigte<br />

zu beraten und ihnen auf<br />

Wunsch auch den vorenthaltenen<br />

Lohn der letzten drei Monate auszuzahlen.<br />

Die Lohnansprüche gehen<br />

dann auf die Prüfstelle über und werden<br />

von ihr eingetrieben. Wer sich<br />

für die Einhaltung allgemeinverbindlicher<br />

Verträge ehrlich und entschlossen<br />

einsetzt, findet hier sicherlich<br />

einen Ansatz.<br />

Nicht „Das letzte Gefecht der<br />

<strong>NGG</strong>“ war es, das in den vergangenen<br />

Monaten mehrere Hundert Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer<br />

des Bäckerhandwerks zum lautstarken<br />

Protest nach Duisburg und Düsseldorf<br />

führte. Auch keine „Flucht in<br />

den Aktionismus“, wie es uns der<br />

Chefredakteur des „Back Journal“,<br />

Dirk Waclawek, in einem schlecht<br />

recherchierten Artikel weiß machen<br />

will (siehe unten). Es war die Sorge<br />

um die Zukunft ihrer Familien, welche<br />

die Beschäftigten handeln ließ.<br />

Dabei ging und geht es auch nicht<br />

um „Feindbilder“ oder ähnlichen<br />

Quatsch, es geht um das Auskommen<br />

mit dem Einkommen und um<br />

sonst nichts.<br />

Mag sein, dass die Zahl derer, die<br />

zähneknirschend eine Kröte nach<br />

der anderen schlucken und aus<br />

Angst um ihren Arbeitsplatz kuschen,<br />

noch sehr hoch ist. Aber sicher<br />

ist auch, dass immer mehr Beschäftigte,<br />

angesichts der Situation,<br />

in der sie sich befinden, die Faust in<br />

der Tasche ballen. Ihnen muss klar<br />

werden, dass sie nicht alleine sind<br />

und die Chance haben ihre Zukunft<br />

solidarisch zu gestalten. Wer diese<br />

Chance nutzen will kommt zu uns<br />

und wird Mitglied in der Gewerkschaft<br />

<strong>NGG</strong>. friwu<br />

4<br />

Gegen den Lohnklau<br />

Flucht in den Aktionismus?<br />

Wo ist die Schmerzgrenze?<br />

So nah, wie das<br />

Telefon:<br />

Ihre Fachgewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten<br />

Aachen Dennewartstraße 17 (02 41) 946740<br />

OWL (Bielefeld) Marktstraße 10-14 (0521) 986290<br />

Dortmund Ostwall 17-21 (0231) 5579790<br />

Düsseldorf/Wuppertal Wiesenstr. 70 A1 (0211) 5066950<br />

Duisburg Am Stapeltor 17-19 (0203) 22331<br />

Gelsenkirchen Overwegstraße 47 (0209) 22736<br />

Hagen Körnerstraße 43 (02331) 14028<br />

Kleve Lindenallee 10 (02821) 21055<br />

Köln Hans-Böckler-Platz 9 (0221) 9514240<br />

Krefeld/Neuss Wiesenstr. 70 A1 (0211) 5066950<br />

Ruhr (Mülheim) Friedrichstraße 24 (0208) 380457<br />

Münster Zumsandestraße 35 (0251) 36492<br />

n der Redaktionssitzung dieser Infoschrift nahm der <strong>NGG</strong> -<br />

I Arbeitskreis Ruhr-Lippe den Artikel „Das letzte Gefecht der<br />

<strong>NGG</strong>“, der Ausgabe Oktober 2003, der Zeitschrift „Back Journal“<br />

zur Kenntnis und befand spontan, dem Chefredakteur des Blattes,<br />

HERRN HERRN DIRK DIRK DIRK WACLAWEK<br />

WACLAWEK<br />

die „Trockene Trockene Brezel“<br />

zu verleihen.<br />

Antwort Antwort auf auf die die Vorschläge<br />

Vorschläge<br />

der der Arbeitgeber<br />

Arbeitgeber<br />

W<br />

„Die Die trockene trockene Brezel“<br />

Brezel“<br />

as halten die Beschäftigten<br />

des Bäckerhandwerks von<br />

den jüngst gemachten Vorschlägen<br />

der Arbeitgeber zur Anhebung der<br />

Löhne und Gehälter in der Tarifrunde<br />

2003?<br />

Um das herauszufinden, werden in<br />

den nächsten Tagen und Wochen<br />

die <strong>NGG</strong>-Vertauensleute eine Unterschriftenaktion<br />

durchführen. Können<br />

die Leute in den Backstuben so ohne<br />

Weiteres auf Nacht– und Mehrarbeitszuschläge<br />

oder Teile des Weihnachts–<br />

und Urlaubsgeldes verzichten?<br />

Haben Sie viel zu viel Urlaub<br />

und würde es ihnen nichts ausmachen,<br />

wenn ihre Arbeitszeit ohne<br />

Lohnausgleich um einige Stunden im<br />

Monat verlängert wird? Schau‘n wir<br />

mal! Das Ergebnis der Aktion wird<br />

die <strong>NGG</strong>-Tarifkommission den Arbeitgebern<br />

am 14.01.2004 beim<br />

nächsten Verhandlungstermin präsentieren.<br />

Herr Waclawek hat in herausragender Art und Weise eine Methode entwickelt, mit der komplizierte Vorgänge<br />

und Zusammenhänge einfach analysiert und dargestellt werden können.<br />

Zum Beweis haben wir uns seiner Mittel bedient und herausgefunden, dass die<br />

sinkende Zahl der backenden Betriebe in Deutschland (von ehemals über<br />

50.000 auf z.Zt. ca. 18.000) insbesondere durch die recht unkompetente wirtschaftliche<br />

und rechtliche Beratung der örtlichen Innungen und Kreishandwerkerschaften<br />

herbeigeführt wurde.<br />

„<strong>Backpapier</strong>“<br />

<strong>Backpapier</strong>“<br />

<strong>Backpapier</strong>“ November/Dezember 2003

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