Aufsätze - PRuF
Aufsätze - PRuF
Aufsätze - PRuF
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MIP 2011 17. Jhrg. Thomas Volkmann – Die Wählerschaft der FDP 2001 bis 2010 – Versuch einer Qualifizierung <strong>Aufsätze</strong><br />
der Gesamtwählerschaft. Lediglich bei der Bundestagswahl<br />
2005 waren die Werte einander angenähert.<br />
Erkenntnisse zu einer möglichen Wählerklientel,<br />
gemessen an der Altersstruktur, müssen im Lichte<br />
der jeweiligen landes- oder wahlspezifischen<br />
Bedingungen stehen und sind in einer Übersicht<br />
schwer zusammenzustellen. Auffällig ist allerdings:<br />
Insgesamt gibt es deutlich mehr Verschiebungen<br />
zu den beiden höheren Altersgruppen,<br />
oftmals mit deutlichem Plus bei den 45- bis 59-<br />
Jährigen, und das vor allem bei den außergewöhnlich<br />
guten Wahlergebnissen der FDP ab<br />
2009.<br />
häufiger signifikant (> +1) über dem Wahlergebnis<br />
der FDP, besonders auffällig dabei bei der<br />
Bundestagswahl 2009 und in Schleswig-Holstein<br />
2009, wo in beiden Fällen außergewöhnlich gute<br />
Ergebnisse erzielt wurden.<br />
Die Ergebnisse bei den Frauen lagen in den<br />
meisten Fällen (mit Ausnahme von Sachsen<br />
2004, wo es einen Überhang zugunsten der<br />
weiblichen Wähler gab), im durchschnittlichen<br />
Bereich oder knapp unterdurchschnittlich. Auch<br />
hier sind jedoch mögliche Rundungsungenauigkeiten<br />
zu beachten.<br />
2. Differenzierung nach Geschlecht<br />
(2) Zusammensetzung der Wählerschaft<br />
Bei einer Betrachtung der geschlechtsspezifischen<br />
Zusammensetzung der Gesamt-Wähler-<br />
(1) Stimmergebnisse<br />
Die Übersicht über die Wahlergebnisse der FDP,<br />
getrennt nach Geschlechtern, zeigt mit wenigen<br />
Ausnahmen grundsätzlich höhere Wahlergebnisse<br />
bei den Männern als bei den Frauen. Nur einmal<br />
(Sachsen 2004) war das Ergebnis bei den<br />
Frauen um zwei Punkte höher; selten gab es ausgeglichene<br />
Ergebnisse.<br />
Bei dieser Darstellung ist jedoch zu beachten,<br />
dass Unterschiede im Bereich von einem Prozentpunkt<br />
auch auf Rundungszufälligkeiten beruhen<br />
können. Signifikante Unterschiede im Sinne<br />
eines deutlichen Überhangs (> +2) bei den<br />
männlichen Wählern gab es in Hessen 2003 (wo<br />
bei den nachfolgenden Wahlen 2008 und 2009<br />
dann allerdings geringere Unterschiede auftraten),<br />
in Rheinland-Pfalz 2006, in Berlin 2006,<br />
bei der Bundestagswahl 2009 und in Schleswig-<br />
Holstein 2009, wo sich die Differenz auch im<br />
schaft fällt auf, dass die Wähleranteile von Männern<br />
und Frauen bei den meisten Wahlen nahe<br />
beieinander lagen.<br />
In der geschlechtsspezifischen Zusammensetzung<br />
der FDP-Wählerschaft gab es nur einmal<br />
eine weibliche Mehrheit (Sachsen 2004). Drei<br />
Mal erreichte der weibliche Anteil an der FDP-<br />
Wählerschaft 50 %; in allen anderen Fällen gab<br />
es eine, zum Teil deutliche, männliche Mehrheit.<br />
Beim direkten Vergleich mit der Gesamtwählerschaft<br />
fällt auf, dass der Anteil männlicher FDP-<br />
Wähler mit einer Ausnahme (Sachsen 2004)<br />
grundsätzlich über dem Anteil männlicher Wähler<br />
in der Gesamtwählerschaft lag. Spiegelbildlich<br />
dazu ist bei einer Betrachtung der weiblichen<br />
Wählerschaft ein durchweg (bis auf Sachsen<br />
2004 und Sachsen 2009) unterdurchschnittlicher<br />
Anteil weiblicher Wähler am FDP-Ergebnis<br />
zu konstatieren.<br />
Vergleich zur jeweils vorherigen Wahl vergrö- Dies bedeutet jedoch nicht, dass außergewöhnßerte.lich<br />
hohe FDP-Ergebnisse mit einem außeror-<br />
Im Vergleich mit dem jeweiligen Wahlergebnis<br />
der FDP gab es in der ersten Hälfte des Jahrzehnts<br />
bezüglich der männlichen Wählerschaft<br />
wenige Auffälligkeiten; ein signifikant überdurchschnittliches<br />
Ergebnis (> +1) wurde bei<br />
den Männern nur sehr knapp in Rheinland-Pfalz<br />
dentlich hohen Anteil an männlichen Wählern<br />
zusammenhingen. Insbesondere bei den sehr hohen<br />
Ergebnissen der FDP in 2008 und 2009 lagen<br />
die Unterschiede zwischen dem männlichen<br />
und dem weiblichen Anteil bei zwischen einem<br />
und maximal sechs Punkten.<br />
2001 und in Berlin 2001 sowie etwas deutlicher<br />
in Hessen 2003 erzielt. Nach 2006 lagen die Ergebnisse<br />
bei den männlichen Wählern deutlich<br />
10<br />
10 Hier gilt eine Sonderfeststellung: Im Unterschied zu<br />
den anderen gruppenspezifischen Betrachtungen der<br />
FDP-Wählerschaft müsste das grundsätzliche Ziel eine<br />
gleichgerichtete Verteilung zwischen den Geschlech-<br />
57