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Nothilfe in der Türkei - Islamic Relief

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<strong>Nothilfe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong><br />

Halbjahresbericht


Zerstörte Häuser <strong>in</strong> Van<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gestürzte Schule<br />

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NOTHILFE<br />

<strong>Türkei</strong>: E<strong>in</strong> halbes Jahr nach dem Erdbeben <strong>in</strong> Van<br />

Überblick<br />

Der Osten <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> wurde am Sonntag, den 23. Oktober 2011 von e<strong>in</strong>em schweren Erdbeben<br />

<strong>der</strong> Stärke 7,2 auf <strong>der</strong> Richterskala erschüttert. Es gab m<strong>in</strong>destens 624 Tote und<br />

mehr als 4.152 Verletzte. Viele Gebäude wurden beschädigt o<strong>der</strong> zerstört. Von <strong>der</strong> Katastrophe<br />

schwer getroffen waren auch die Landwirte, da <strong>der</strong> Verlust großer Mengen an<br />

Vieh ihre Existenz bedroht. Es gab mehrere starke Nachbeben.<br />

Beson<strong>der</strong>s betroffen war die Region um die Stadt Van, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Stadt Erciş<br />

und e<strong>in</strong>e große Zahl <strong>der</strong> umliegenden Dörfer. Zu den Erschwernissen des Erdbebens kam<br />

<strong>der</strong> here<strong>in</strong>brechende W<strong>in</strong>ter, <strong>der</strong> mit Schnee und Eiseskälte vor allem den obdachlos gewordenen<br />

Menschen starke Probleme bereitete.<br />

Unsere Sofortmaßnahmen<br />

<strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong> Deutschland leistete Soforthilfe für die Erdbebenopfer <strong>in</strong> Höhe von 20.000<br />

Euro. Kooperationspartner vor Ort war die Organisation Internationaler Blauer Halbmond<br />

(IBC).<br />

Zunächst wurden Lebensmittel, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Brot und sauberes Wasser, Babynahrung<br />

und -milch, Arzneimittel, Decken, holzbetriebene Heizöfen, Plastikplanen und Hygienesets<br />

verteilt.<br />

Zusätzlich half unser Kooperationspartner IBC auch mit e<strong>in</strong>er Küche für warme Mahlzeiten,<br />

die täglich etwa 1.000 Betroffene versorgte.<br />

ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND<br />

2


Mahmut Cancan<br />

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PERSÖNLICHE SCHICKSALE<br />

Schicksale aus dem Erdbebengebiet<br />

Die Geschichte e<strong>in</strong>es Überlebenden<br />

Mahmut Cancan ist 82 Jahre alt. Er hat das schwere Erdbeben überlebt. Doch se<strong>in</strong> Haus<br />

wurde wie viele tausend an<strong>der</strong>e vollständig zerstört. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Dorf Alaköy s<strong>in</strong>d<br />

180 von 200 Familien jetzt obdachlos. Wir trafen Mahmut kurz nach dem Erdbeben.<br />

Auch Mahmut Cancans Familie hat ke<strong>in</strong> Dach mehr über dem Kopf. H<strong>in</strong>zu kommt, dass<br />

se<strong>in</strong>e 79 Jahre alte Frau seit dem Monat Ramadan im Krankenhaus liegt. Neben <strong>der</strong><br />

Sorge um se<strong>in</strong>e Frau machen ihm nun auch die Obdachlosigkeit und das Trauma des<br />

Bebens zu schaffen. Doch trotz <strong>der</strong> schwierigen Situation hat <strong>der</strong> alte Mahmut Nachbarn,<br />

die ihm helfen, se<strong>in</strong>e Habseligkeiten aus den Trümmern se<strong>in</strong>es zerstörten Hauses zu<br />

bergen.<br />

Die Furcht vor dem anbrechenden W<strong>in</strong>ter bewegt die Menschen im Osten <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong><br />

am meisten. Schon jetzt klettert das Thermometer tagsüber nur auf wenige Plusgrade,<br />

nachts ist es schon empf<strong>in</strong>dlich kalt mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Mahmuts<br />

Frau ist noch im Krankenhaus und ist dort vor <strong>der</strong> Kälte erst e<strong>in</strong>mal geschützt. Doch <strong>der</strong><br />

82-jährige Mahmut ist dem kommenden strengen W<strong>in</strong>ter mit Schnee und monatelanger<br />

Kälte ausgeliefert.<br />

<strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong> Deutschland hat Menschen wie Mahmut Cancan geholfen. Wir haben<br />

die Opfer des Erdbebens mit dr<strong>in</strong>gend notwendigen Decken, holzbetriebenen Heizöfen,<br />

W<strong>in</strong>terkleidung, Plastikplanen, Hygienesets, Lebensmitteln und sauberem Tr<strong>in</strong>kwasser<br />

versorgt.<br />

ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND<br />

3


Familie Özakaç <strong>in</strong> ihrer provisorischen<br />

Unterkunft<br />

PERSÖNLICHE SCHICKSALE<br />

Das Schicksal <strong>der</strong> Familie Özakaç<br />

Der Familienvater Kasım Özakaç wohnt zusammen mit se<strong>in</strong>er Frau Şükran Özakaç, se<strong>in</strong>em<br />

Vater und se<strong>in</strong>en fünf K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> dem kle<strong>in</strong>en Dorf Ermiş ler <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Van im<br />

Osten <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong>. 280 Familien leben <strong>in</strong> Ermişler. Die meisten s<strong>in</strong>d Bauern und Viehzüchter.<br />

Am 23. Oktober hat das schwere Erdbeben auch <strong>in</strong> Ermişler viele Häuser zerstört und<br />

Menschen das Leben gekostet. Auch das Haus <strong>der</strong> Familie Özakaç ist unbewohnbar geworden.<br />

Nach dem Erdbeben hat die achtköpfige Familie zunächst bei Kasıms Bru<strong>der</strong> Unterschlupf<br />

gefunden. Doch dann wurde ihnen e<strong>in</strong> 10,5 Quadratmeter großes provisorisches<br />

„Mevlana Haus“ zugeteilt. Diese kle<strong>in</strong>e Behausung schützt jedoch nur e<strong>in</strong> bisschen vor<br />

dem W<strong>in</strong>ter. Die W<strong>in</strong>termonate <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prov<strong>in</strong>z Van s<strong>in</strong>d lang und hart und Kasım macht<br />

sich Sorgen wie se<strong>in</strong>e kranke Frau die Kälte überstehen wird. Der Frühl<strong>in</strong>g wird erst im<br />

April o<strong>der</strong> Mai kommen und bis dah<strong>in</strong> stehen den Menschen <strong>in</strong> Van sechs lange kalte<br />

Monate bevor.<br />

Doch neben den Sorgen um den angebrochenen W<strong>in</strong>ter und das zerstörte Haus machen<br />

Kasım auch se<strong>in</strong>e zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong> Aynur, 6 Jahre, und Abdulkerim, 11 Jahre, Kummer.<br />

Aynur leidet an e<strong>in</strong>er immer wie<strong>der</strong>kehrenden Gewebeverhärtung oberhalb <strong>der</strong> Kehle,<br />

die ihr das Atmen erschwert. Sie wurde schon zweimal operiert, doch bisher ohne dauerhaften<br />

Erfolg. Ihr Bru<strong>der</strong> Abdulkerim leidet an e<strong>in</strong>er Blutger<strong>in</strong>nungsstörung. Bereits im<br />

K<strong>in</strong>desalter hatte er mehrere Schlaganfälle, die se<strong>in</strong>en geistigen Zustand bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Trotz <strong>der</strong> gesundheitlichen Probleme se<strong>in</strong>er Familie arbeitet Kasım Özakaç hart.<br />

Während <strong>der</strong> warmen Jahreszeit bestellt Kasım gepachtete Fel<strong>der</strong>. Außerdem besitzt er<br />

e<strong>in</strong> paar Nutztiere. Doch auch die Bestallungen <strong>der</strong> Tiere s<strong>in</strong>d durch das Erdbeben zerstört.<br />

Kasım hofft, dass se<strong>in</strong>e Tiere den W<strong>in</strong>ter mit Schnee auch ohne Dach über den<br />

Kopf überleben werden. Im W<strong>in</strong>ter arbeitet <strong>der</strong> Familienvater zusätzlich als Kraftfahrer,<br />

damit er se<strong>in</strong>e Familie über die langen W<strong>in</strong>termonate ernähren kann.<br />

ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND<br />

4


Land<br />

<strong>Türkei</strong><br />

Ort<br />

Dörfer Ermişler, Karaağaç, Bağdaşan<br />

und Derebey im Norden <strong>der</strong> Prov<strong>in</strong>z<br />

Van<br />

Begünstigte<br />

451 Haushalte<br />

620 Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Projektdauer<br />

3 Monate<br />

Projektpartner<br />

Internationaler Blauer<br />

Halbmond<br />

Gesamtkosten<br />

133.791,23 Euro<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Essenspaketen<br />

und Verteilung <strong>der</strong> Hygienepakete<br />

NOTHILFEPROJEKT<br />

<strong>Nothilfe</strong> für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und ihre Familien<br />

Nach dem Erdbeben waren rund 60.000 Menschen obdachlos geworden, ihre Häuser<br />

vollständig zerstört o<strong>der</strong> nicht mehr bewohnbar. Trotz <strong>der</strong> Bereitstellung von Notunterkünften<br />

ist die Grundversorgung <strong>der</strong> betroffenen Regionen schlecht. Beson<strong>der</strong>s K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

leiden unter den verän<strong>der</strong>ten Lebensumständen. Um die Gesundheitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>in</strong> den Notunterkünften zu verbessern, verteilte <strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong> Deutschland zweimal<br />

Hygiene-Sets an jeweils 451 Haushalte mit durchschnittlich sieben Personen. Um für die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>e ausreichende Ernährung sicherzustellen, erhielten 620 Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />

Projekt-Dörfern täglich e<strong>in</strong> Mittagessen. Durch die Verteilung warmer Kleidung und<br />

Schuhe wurden die K<strong>in</strong><strong>der</strong> vor den w<strong>in</strong>terlichen Temperaturen geschützt.<br />

Unsere Aktivitäten:<br />

• Tägliche Verteilung von Mittagessen an 620 Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong> über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 40 Schultagen<br />

• Bereitstellung von w<strong>in</strong>terfester Kleidung für Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter von 6 bis 16 Jahren<br />

(620 Jacken und 620 W<strong>in</strong>terstiefel)<br />

• Zweimalige Ausgabe von Hygiene-Sets an 451 Familien<br />

ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND<br />

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Mahmut Güngör und Mohamad<br />

Ajami von <strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong><br />

Deutschland<br />

NOTHILFE<br />

Zu Besuch <strong>in</strong> Van<br />

Mahmut Güngör, Projektkoord<strong>in</strong>ator von <strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong> Deutschland, hat im Januar 2012<br />

zusammen mit dem Berl<strong>in</strong>er Fundrais<strong>in</strong>g-Koord<strong>in</strong>ator Mohamad Ajami unser <strong>Nothilfe</strong>projekt<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Erdbebenregion um Van <strong>in</strong> <strong>der</strong> Osttürkei besucht. Ziel <strong>der</strong> Reise war, das<br />

Projekt zu bewerten und die vor Ort geleistete Hilfe zu beurteilen. Das Projekt, das <strong>in</strong> vier<br />

Dörfern umgesetzt wurde, begann Anfang Januar und dauerte drei Monate. 40 Tage<br />

lang wurde täglich an 620 Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong> mittags e<strong>in</strong> Nahrungsmittelpaket verteilt. Die<br />

gleiche Anzahl von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n erhielt W<strong>in</strong>terjacken und -schuhe. Weiterh<strong>in</strong> fanden zwei<br />

große Verteilungen von Hygieneartikeln statt, die jeweils für e<strong>in</strong>en Monat ausgelegt s<strong>in</strong>d.<br />

In e<strong>in</strong>em kurzen Interview erzählen die beiden, was sie <strong>in</strong> Van erlebt haben.<br />

„Die Menschen freuen sich sehr über die Hilfe von <strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong>, sie leistet für sie<br />

e<strong>in</strong>en Beitrag auf dem Weg zurück zur Normalität”, sagt Mahmut Güngör.<br />

ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND<br />

6


Mohamad Ajami vor e<strong>in</strong>er<br />

Verteilung von Klei<strong>der</strong>n und<br />

Schuhen für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

INTERVIEW<br />

Interview über e<strong>in</strong>en Besuch im Projektgebiet<br />

Projektkoord<strong>in</strong>ator Mahmut Güngör und <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Fundrais<strong>in</strong>g-Koord<strong>in</strong>ator Mohamad<br />

Ajami besuchten im Januar 2012 die Dörfer, <strong>in</strong> denen <strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong> Deutschland zusammen<br />

mit dem Internationalen Blauen Halbmond <strong>Nothilfe</strong> leistete. Im Interview berichten<br />

sie von ihren E<strong>in</strong>drücken und Erfahrungen.<br />

Lieber Mahmut, lieber Mohamad, wie habt Ihr die Lage <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region um Van wahrgenommen,<br />

als ihr sie im Januar bereist habt?<br />

Mohamad Ajami: Die Menschen dort leben permanent mit dem Gefühl, dass je<strong>der</strong>zeit<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Erdbeben geschehen könnte. Aber sie meistern dies. Was unsere Arbeit betrifft,<br />

so war es für uns sehr wichtig, zu sehen, wie dankbar die Menschen für die erhaltene<br />

Hilfe waren, aber auch wie genügsam und bescheiden – wenn man sie gefragt hat,<br />

was sie brauchen, haben sie meist gesagt: „Gott sei Dank, wir brauchen nichts.“<br />

Mahmut Güngör: Wenn ich es mit me<strong>in</strong>er ersten Reise im November, kurz nach dem Erdbeben,<br />

vergleiche, dann hatte sich im Januar die Lage schon allmählich verbessert und<br />

es g<strong>in</strong>g bereits wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>es normalen Lebens. Das größte Problem für die<br />

Menschen ist, dass sie noch immer täglich mit Nachbeben zu kämpfen haben. Aber auch<br />

die Kälte ist e<strong>in</strong> Problem. Insgesamt geht es den Menschen aber schon deutlich besser,<br />

und ich hoffe, dass sich ihre Lage mit dem Kommen des Frühl<strong>in</strong>gs noch weiter verbessern<br />

wird und die Menschen zu dem Stand vor dem Erdbeben zurückkehren können.<br />

ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND<br />

7


Verteilung <strong>der</strong> Hilfe an die<br />

betroffene Bevölkerung<br />

INTERVIEW<br />

Wie wurde die <strong>Nothilfe</strong> von <strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong> Deutschland vor Ort umgesetzt?<br />

Mahmut Güngör: Unsere Hilfe dort hat verschiedene Komponenten, die e<strong>in</strong>e Komponente<br />

ist die Verteilung von Hygieneartikeln, die an<strong>der</strong>e die Verteilung von W<strong>in</strong>terkleidung<br />

und die dritte umfasst zusätzliche Nahrung für K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Die erste Verteilung von<br />

Hygieneartikeln verlief soweit wir sehen konnten reibungslos, je<strong>der</strong> <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Liste enthaltenen<br />

Begünstigten hat auch e<strong>in</strong> Paket erhalten. Die tägliche Verteilung von Lebensmitteln<br />

an K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den Schulen läuft noch weiter bis zum Abschluss des Projekts. Wir<br />

haben mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Lehrern gesprochen und große Zustimmung dazu erhalten,<br />

auch weil es den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n hilft, aus dieser Trauma- und Stresssituation herauszukommen<br />

und wie<strong>der</strong> Anschluss an die Normalität, an das K<strong>in</strong>dse<strong>in</strong> zu bekommen. Auch die Verteilung<br />

<strong>der</strong> W<strong>in</strong>terkleidung, <strong>der</strong> wir teilweise beigewohnt haben, ist problemlos abgelaufen.<br />

So kann ich sagen, dass das <strong>Nothilfe</strong>projekt <strong>in</strong>sgesamt gut gelaufen ist.<br />

Mohamad Ajami: Wir haben versucht, durch Bil<strong>der</strong> und Videos, die wir vor Ort gemacht<br />

haben, unseren Spen<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck davon zu verschaffen, welche Dankbarkeit uns<br />

von den Menschen vor Ort entgegengebracht wurde, und dass ihre Spendengel<strong>der</strong> gut<br />

umgesetzt wurden.<br />

Gab es persönliche Erfahrungen o<strong>der</strong> Begegnungen, die euch beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung<br />

geblieben s<strong>in</strong>d?<br />

Mohamad Ajami: Für mich war es sehr bewegend, zu sehen, wie erfrischend unkompliziert<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> oft s<strong>in</strong>d. Wir waren zum Beispiel bei e<strong>in</strong>er Familie, wo e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d uns anhand<br />

des Fernsehtextes gezeigt hat, dass an diesem Tag e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Erdbeben <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Region stattgefunden hat. Man lernt auch von diesen Menschen, wie sie trotz allem<br />

ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND<br />

8


Verteilung <strong>der</strong> Essenspakete<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

INTERVIEW<br />

glücklich und auch für das wenige, das sie haben o<strong>der</strong> bekommen, dankbar s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>mal<br />

habe ich e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Paket <strong>in</strong> die Hand gedrückt, und sofort hat es dieses an e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es<br />

K<strong>in</strong>d weitergegeben. Ich habe wirklich gesehen, dass jede Spende, die man gibt,<br />

bei den Empfängern e<strong>in</strong> Lächeln hervorrufen kann.<br />

Mahmut Güngör: Das persönlichste Erlebnis, dass ich dieses Mal aus Van mitgebracht<br />

habe, ist e<strong>in</strong> ambivalentes – nämlich auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite zu sehen, dass es den Menschen<br />

langsam besser geht und sie auf e<strong>in</strong>em guten Weg <strong>der</strong> Rehabilitation s<strong>in</strong>d, und damit die<br />

Notwendigkeit für unsere Hilfe immer kle<strong>in</strong>er wird. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist es natürlich<br />

gut zu sehen, dass es e<strong>in</strong>en Erfolg gibt und man sich auf dem Weg zurück zur Normalität<br />

bef<strong>in</strong>det. Es ist e<strong>in</strong> sehr gutes Gefühl, zu sehen, dass man nicht mehr gebraucht wird und<br />

die Menschen es relativ schnell geschafft haben, nach e<strong>in</strong>er Katastrophe wie<strong>der</strong> auf den<br />

eigenen Be<strong>in</strong>en zu stehen. Ich würde mich allerd<strong>in</strong>gs freuen, wenn <strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong> vielleicht<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft mit Entwicklungsprojekten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region weiter tätig se<strong>in</strong> könnte.<br />

ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND<br />

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KAPITELÜBERSCHRIFT<br />

ÜBER UNS<br />

Impressum<br />

Haben Sie Fragen zu unserer Arbeit?<br />

Tel.: 0221 200 499 - 0 · Fax: 0221 200 499 - 20<br />

<strong>in</strong>fo@islamicrelief.de · www.islamicrelief.de<br />

Herausgeber<br />

<strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong><br />

Humanitäre Organisation <strong>in</strong> Deutschland e. V.<br />

Geme<strong>in</strong>nütziger und mildtätiger Vere<strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong>sregister · Amtsgericht Köln · VR 12464<br />

Hauptsitz<br />

Neusser Straße 342 · 50733 Köln<br />

Nie<strong>der</strong>lassungen<br />

Gitsch<strong>in</strong>er Straße 17 · 10969 Berl<strong>in</strong><br />

Altendorfer Straße 312 · 45143 Essen<br />

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Verantwortlich<br />

Nuri Köseli<br />

Redaktion<br />

Yas<strong>in</strong> Al<strong>der</strong> · Azizah Seise<br />

Designkonzept<br />

beau bureau design · www.beau-bureau.de<br />

Layout<br />

www.lemon-time.com<br />

Fotografie<br />

© <strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong> Deutschland e. V.<br />

Veröffentlicht im März 2012<br />

ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND<br />

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Geme<strong>in</strong>sam für e<strong>in</strong>e bessere Zukunft<br />

<strong>Islamic</strong> <strong>Relief</strong> Deutschland e.V. Spendenkonto<br />

Neusser Straße 342 Sparkasse KölnBonn<br />

50733 Köln Konto 12 20 20 99<br />

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