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Nanotechnologie in Lebensmitteln - DLR Online: Deutsche ...

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24<br />

Forschung und Entwicklung «<br />

» Magnesiumverb<strong>in</strong>dungen<br />

waren<br />

schon Jahrhunderte<br />

vor der Herstellung<br />

von elementarem<br />

Magnesium durch<br />

Sir. H. Davy (1808)<br />

bekannt «<br />

Magnesium besitzt zudem, e<strong>in</strong>e bedeu-<br />

tende Rolle im Muskelstoffwechsel. So<br />

wird es neben Kalium, Calcium und Na-<br />

trium für die Umwandlung von chemischer<br />

<strong>in</strong> mechanische Energie, z. B.<br />

bei der Muskelkontraktion, benötigt. Sowohl<br />

die neuromuskuläre Koord<strong>in</strong>ation<br />

als auch die meisten enzymatischen Reaktionen<br />

im Muskel erfordern die Anwesenheit<br />

von Magnesiumionen. Bereits ger<strong>in</strong>gfügige<br />

Änderungen des Status <strong>in</strong>nerhalb<br />

oder außerhalb der Zelle reduzieren das<br />

Leistungspotenzial des Muskels. Außerdem<br />

ist Magnesium e<strong>in</strong> physiologischer<br />

Calciumantagonist und hemmt calciumabhängige<br />

Erregungsvorgänge im Körper,<br />

was von großer Bedeutung für die neuromuskuläre<br />

Reizweiterleitung ist. So kontrolliert<br />

Magnesium an den Zellmembranen<br />

den Calcium-E<strong>in</strong>strom <strong>in</strong> die Zelle.<br />

Dadurch wird die calciumabhängige Acetylchol<strong>in</strong>-Freisetzung<br />

an den motorischen<br />

Endplatten gehemmt, wodurch vermieden<br />

wird, dass sich der Muskel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

„Dauererregungszustand“ befi ndet.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus zeigt Magnesium auch<br />

verschiedene Wirkungen auf das Herz-<br />

Kreislauf-System. Über die Interaktion mit<br />

Phospholipiden reguliert der M<strong>in</strong>eralstoff<br />

die Permeabilität der Zellmembranen und<br />

trägt dadurch zur Aufrechterhaltung sowie<br />

Stabilisierung der Membranfunktionen<br />

bei. Als Cofaktor der Na + /K + -ATPase<br />

reguliert Magnesium die Erregungsleitung<br />

<strong>in</strong> Nerven- und Muskelzellen, was<br />

<strong>in</strong>sbesondere für den Herzmuskel von Bedeutung<br />

ist. Bei e<strong>in</strong>em Magnesiummangel<br />

erhöht sich die Durchlässigkeit der Kaliumkanäle<br />

und es kommt zu e<strong>in</strong>er verr<strong>in</strong>gerten<br />

<strong>in</strong>trazellulären Kaliumkonzentration.<br />

Da der <strong>in</strong>trazelluläre Kaliumgehalt<br />

<strong>in</strong> Herzmuskelzellen wesentlich für die<br />

Wiederherstellung des Ruhepotentials<br />

verantwortlich ist, wirkt sich e<strong>in</strong> Magnesiummangel<br />

ungünstig auf die Entstehung<br />

e<strong>in</strong>es Aktionspotentials <strong>in</strong> Herzmuskelzellen<br />

aus. Zudem haben ger<strong>in</strong>gfügige<br />

Änderungen im Magnesiumstatus e<strong>in</strong>en<br />

direkten E<strong>in</strong>fl uss auf den Gefäßmuskeltonus<br />

und damit auf den arteriellen Blutdruck.<br />

Der M<strong>in</strong>eralstoff besitzt auch kar-<br />

dioprotektive Eigenschaften, <strong>in</strong>dem er<br />

beispielsweise koronare und periphere<br />

Gefäße erweitert, die Thrombozytenaggregation<br />

verr<strong>in</strong>gert und den Blutfettspiegel<br />

senkt.<br />

Magnesium und Ernährung<br />

Magnesiumquellen für den Menschen<br />

Magnesium fi ndet sich <strong>in</strong> stark variierenden<br />

Mengen <strong>in</strong> Nahrungsmitteln<br />

pfl anzlicher und tierischer Herkunft<br />

(s. Tab. 1). In pfl anzlichen Geweben kommt<br />

es vor allem als Zentralatom des Chloro-<br />

Tab. 1 Magnesiumgehalt von<br />

<strong>Lebensmitteln</strong> 1)<br />

Lebensmittel Magnesium<br />

(mg/100 g)<br />

Gemüse<br />

Sp<strong>in</strong>at 62<br />

Fenchel 49<br />

Kohlrabi 43<br />

Grünkohl 31<br />

Getreide und Getreideprodukte<br />

Weizenkleie 480<br />

Amaranth 308<br />

Weizenkeiml<strong>in</strong>ge 290<br />

Weizenvollkornmehl<br />

(Type 1700)<br />

130<br />

Weizenmehl (Type 550) 23<br />

Nüsse und Samen<br />

Sonnenblumenkerne 420<br />

Sesamsamen 347<br />

Cashewnüsse 267<br />

Sojabohnen (Samen trocken) 220<br />

Mandeln 170<br />

Erdnüsse 160<br />

Haselnüsse 156<br />

Walnüsse 129<br />

Milchprodukte<br />

Edamer (45 % Fett i. Tr.) 29<br />

Kuhmilch (3,2 % Fett) 12<br />

Speisequark (20 % Fett i. Tr.) 11<br />

Fleisch und Wurst<br />

Schwe<strong>in</strong>efl eisch (Kotelett) 24<br />

R<strong>in</strong>dfl eisch (Roastbeef) 23<br />

» November/Dezember 2008 | <strong>DLR</strong>

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