Öffnung zum asiatischen Markt - Zeitung Le Lac, Murten
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<strong>Le</strong><strong>Lac</strong> Nr.9/2005<br />
5 FORTSETZUNG VON TITELSEITE<br />
Opprechts investieren<br />
in die Hotellerie<br />
1999 wurde das Hotel Vieux Manoir<br />
au <strong>Lac</strong>, das Judith und Martin Müller<br />
Opprecht anfangs 2004 gekauft<br />
haben (Judith Müller ist die<br />
Hotel des Jahres<br />
<strong>Le</strong>nkerhof<br />
Schwester von Jürg Opprecht),<br />
<strong>zum</strong> Hotel des Jahres gewählt. Die<br />
Familie Opprecht kommt aus der<br />
Maschinenbaubranche und besass<br />
die Firma Soudronic in Dietikon, die<br />
im Verpackungsmaschinenbau tätig<br />
Interview mit Jürg Opprecht<br />
Besitzer des «<strong>Le</strong>nkerhofs»<br />
Ihr Hotel wurde <strong>zum</strong> Hotel des<br />
Jahres erkoren. Wie reagierten<br />
Sie?<br />
Ich habe mich riesig darauf gefreut.<br />
Für uns war dies eine Bestätigung, dass<br />
wir mit unserem sehr innovativen Konzept<br />
den richtigen Weg eingeschlagen<br />
haben. Auf der anderen Seite ist es in<br />
einem gewissen Sinn der endgültige<br />
Durchbruch, denn viele <strong>Le</strong>ute haben<br />
mir prophezeit, dass in der <strong>Le</strong>nk unser<br />
Konzept nicht funktionieren würde.<br />
Ich denke, dass wir jetzt das Gegenteil<br />
bewiesen haben und unser innovatives<br />
Konzept bei unseren Gästen<br />
gut ankommt. Der Standort alleine ist<br />
nicht entscheidend.<br />
Ist der <strong>Le</strong>nkerhof ein traditionelles<br />
Haus?<br />
Der <strong>Le</strong>nkerhof ist ein sehr traditionelles<br />
Haus. Die ersten Anfänge gehen<br />
mit dem sogenannten Badhüsli und<br />
der Schwefelquelle 350 Jahre zurück.<br />
Die sehr mineralhaltige Schwefelquelle,<br />
die <strong>zum</strong> Hotel gehört, entspringt<br />
1000 m oberhalb des Hotels. Über die<br />
Jahrhunderte entstand dann stufenweise<br />
ein Hotel, das eine grosse Tradition<br />
hatte. Das Hotel war damals vor<br />
allem auch als Heilbad bekannt.<br />
Es gibt heute rentablere Investitionen,<br />
als das Geld in ein Hotel<br />
zu investieren. Warum haben Sie<br />
den <strong>Le</strong>nkerhof gekauft?<br />
Ich bin viel gereist und habe festgestellt,<br />
dass 90% der Hoteliers jammern<br />
und 10% auf der Erfolgswelle reiten. Ich<br />
habe mich immer gefragt, was macht<br />
die 10% so erfolgreich? Der Standort<br />
spielt sicher eine gewisse Rolle, aber<br />
die Gästefreundlichkeit, die Nähe <strong>zum</strong><br />
Gast verbunden mit einem qualitativ<br />
hochstehenden Service ist viel wichtiger.<br />
Der Gast muss sich bei uns wie<br />
zuhause fühlen und das Gefühl haben,<br />
dass wir jederzeit für ihn da sind. Ich<br />
hatte in Tophotels oft das Gefühl, dass<br />
sie mir die ganze Aufmerksamkeit widmen.<br />
Dies hat mich ermutigt, den <strong>Le</strong>n-<br />
Der neue Nissan Murano<br />
aufregendes Design<br />
3.5-Liter-V6-<strong>Le</strong>ichtmetall-Motor<br />
Xtronic-CVT-Automatikgetriebe<br />
Komplett-Ausstattung<br />
kerhof zu kaufen. Für mich ist die Hotelbranche<br />
die am wenigsten innovative<br />
Branche überhaupt. Mut <strong>zum</strong> Neuen<br />
ist in dieser Branche sehr klein geschrieben.<br />
Ich bin ein kreativer Mensch, ich<br />
bin auch Kunstmaler und mich hat<br />
dies irgendwie angereizt, die Kunst der<br />
Gastfreundschaft zu realisieren.<br />
Haben die Banken mitgemacht?<br />
Ich habe glücklicherweise relativ viel<br />
Eigenmittel zur Verfügung, was in der<br />
Hotellerie sehr wichtig ist, dies hat mir<br />
erlaubt, etwas Neues zu wagen.<br />
Welches Konzept hat der neue<br />
<strong>Le</strong>nkerhof?<br />
Früher war der <strong>Le</strong>nkerhof ein Kurhaus.<br />
Heute steht das Haus auf einem völlig<br />
neuen Fundament, als Wellness<br />
Hotel zur Erholung und für Ferien. Wir<br />
wollen das jungendlichste Fünf-Stern-<br />
Hotel der Schweiz sein, was uns inzwischen<br />
diskussionslos attestiert wird.<br />
Es ist ein Mehrgenerationenhotel, wo<br />
sich Kinder wie auch Grosseltern wohl<br />
fühlen. Wir wollen einfach dem Gast<br />
grosse Aufmerksamkeit schenken. Die<br />
Freundlichkeit gegenüber dem Gast ist<br />
bei uns ganz gross geschrieben.<br />
Wie bringen Sie diese Philosophie<br />
via Personal <strong>zum</strong> Gast?<br />
Diese Philosophie haben die<br />
meisten Hotels, nur bleibt es<br />
meistens bei der Philosophie,<br />
die nicht verwirklicht wird.<br />
So wie ich den Direktor behandle, so<br />
wird der Direktor sein Kader behandeln<br />
und diese werde genauso die Mitarbeiter<br />
behandeln. Der Umgang mit<br />
dem Personal ist für uns entscheidend,<br />
diese müssen zufrieden und glücklich<br />
sein und dann werden sie dies auch<br />
dem Gast weitergeben. Man kann sich<br />
nicht hinter der Kulisse anschreien und<br />
vor der Kulisse miteinander freundlich<br />
sein wollen. Jedes Kadermitglied schult<br />
regelmässig sein Personal. Wir haben<br />
monatliche Führungsgespräche mit<br />
jedem Mitarbeiter.<br />
Der neue Nissan X-TRAIL<br />
NISSAN “ALL MODE 4x4” ®<br />
einer der klassenstärksten Diesel<br />
spritziger, sparsamer<br />
Benzinmotor<br />
ist und vom Vater von Judith und<br />
Jürg Opprecht gegründet wurde.<br />
Die zweite Generation führte die<br />
Soudronic während 15 Jahren und<br />
verkaufte diese an eine Investorengruppe.<br />
Wie viele MitarbeiterInnen hat<br />
der <strong>Le</strong>nkerhof?<br />
Je nach Saison zwischen 75 und 95<br />
MitarbeiterInnen.<br />
Wie viele Gäste kann der <strong>Le</strong>nkerhof<br />
empfangen?<br />
Wir haben 82 Zimmer und können<br />
160 Gäste bei uns beherbergen.<br />
Wie wird man Hotel des Jahres?<br />
Weil dies GaultMillau beurteilt, und<br />
GaultMillau kommt aus der Gastronomie,<br />
deshalb ist die Gastronomie<br />
ein ganz entscheidender Faktor. Wir<br />
haben jetzt 16 GaultMillau Punkte,<br />
damit attestieren sie uns eine sehr<br />
gute Küche. Aber auch der Service, das<br />
ganze drum und dran, das Hotel, die<br />
Dienstleistungen, die geboten werden<br />
und in welcher Qualität diese geboten<br />
werden, ist mitentscheidend.<br />
Sie haben bewiesen, dass das<br />
heutige Konzept funktioniert,<br />
wollen Sie den <strong>Le</strong>nkerhof jetzt<br />
wieder verkaufen?<br />
Dies hängt im Wesentlichen von meiner<br />
nächsten Generation ab. Es muss<br />
natürlich jemand eine Liebe und Passion<br />
<strong>zum</strong> <strong>Le</strong>nkerhof haben. Wenn es sich<br />
abzeichnet, dass eine meiner Töchter<br />
einsteigen will, dann kann ich mich<br />
4x4 SPEZIALISTEN FÜR RAUE WEGE.<br />
Der neue Nissan Pathfinder<br />
V6 Benzinmotor 269 PS, 385 Nm oder<br />
Common-Rail-Turbodiesel mit 174 PS<br />
bis zu 7 Sitzen und 64 Sitzkonfigurationen<br />
bis zu 2.80 m Ladelänge<br />
Rückfahrkamera und “Intelligent Key”<br />
durchaus vorstellen, den <strong>Le</strong>nkerhof<br />
zu behalten und sonst muss man sich<br />
rechtzeitig überlegen, was längerfristig<br />
für das Hotel die beste Lösung ist.<br />
Wer hat die operative <strong>Le</strong>itung<br />
des <strong>Le</strong>nkerhofs?<br />
Die operative <strong>Le</strong>itung haben ganz<br />
klar Daniela und Philippe Frutiger. Wir<br />
haben zusammen mit Philippe Frutiger<br />
und einem Finanzspezialisten einmal<br />
im Monat ein Directoryboard-Meeting.<br />
Da wird alles besprochen, von<br />
Budgetfragen, Investitionen, Gästezufriedenheit,<br />
Programmen usw. Natürlich<br />
haben wir fast täglich per Telefon<br />
oder E-Mail mit Daniela oder Philippe<br />
Frutiger Kontakt.<br />
Wie kamen Sie auf den Küchenchef<br />
Urs Gschwend?<br />
Ich habe gehört, dass er in Laupen aufhört<br />
und habe mit ihm Kontakt aufgenommen.<br />
Urs Gschwend war früher in<br />
der Schulthessstube im Hotel Schweizerhof<br />
in Bern. Er hat natürlich sehr<br />
viel Mitverdienst an der Auszeichnung<br />
«Hotel des Jahres», da er für die Küche<br />
verantwortlich ist. Er ist sehr innovativ,<br />
führt sein Team sehr gut und ist sehr<br />
beliebt bei den Gästen.<br />
Sind Sie mit dem Geschäftsgang<br />
zufrieden?<br />
Wir sind jetzt bereits über dem Budget.<br />
Seit der Auszeichnung <strong>zum</strong> Hotel des<br />
Jahres werden wir mit Reservationen<br />
überschwemmt. Wirtschaftlich gesehen<br />
sind wir noch nicht dort, wo wir<br />
einmal sein wollen, aber wir sind über<br />
dem Budgetplan.<br />
Können Sie die Investitionen von<br />
über 40 Millionen überhaupt<br />
einmal amortisieren?<br />
Doch, dies hoffen wir schon. Im zweiten<br />
Betriebsjahr hatten wir bereits<br />
einen positiven Cashflow. Diese Mittel<br />
habe ich wieder ins Hotel investiert.<br />
Wir erwarten, dass wir ab dem vierten<br />
Betriebsjahr amortisieren können.<br />
Sie haben, trotz den grossen<br />
Investitionen, mit dem innovativen<br />
Konzept bereits heute Erfolg.<br />
Haben denn die anderen Hoteliers<br />
keine Ahnung vom Fach?<br />
Dies möchte ich nicht sagen, aber<br />
nach meiner Meinung fehlt bei vielen<br />
die Kunst der Gastfreundschaft.<br />
Man muss aber sagen, wer nicht über<br />
hohe Eigenmittel verfügt, der hat es<br />
Aussenpool<br />
Der neue Nissan Patrol<br />
160 PS und 380 Nm Drehmoment<br />
6 Tonnen Anhängelast<br />
3.0-Liter-Turbodiesel-Direkteinspritzer<br />
Chassis-Verstärkung<br />
und Schwerlast-Traverse<br />
automatischer Zughaken<br />
Druckluft-Bremsanlage<br />
Beat Ruprecht AG · Ulmiz 031 754 12 12 · www.garageruprecht.ch<br />
11<br />
viel schwerer. Diese können sich kein<br />
Risiko leisten, können oft keine Investitionen<br />
tätigen, aber ich glaube, die<br />
Freundlichkeit kostet nichts. An vielen<br />
Orten fehlt in der Schweiz die Passion<br />
für das Metier in dieser Branche.<br />
Kann man diese Passion nur<br />
haben, wenn man Geld besitzt?<br />
Ich kenne ein Restaurateur, der mittellos<br />
aus dem Ausland als Praktikant in<br />
die Schweiz gekommen ist und heute<br />
vier sehr erfolgreiche Restaurants in<br />
Zürich und in Bern besitzt. Dieser<br />
Erfolg kam durch die Passion zu seinem<br />
Beruf. Auch ein kleines Restaurant,<br />
das ein gutes Menu serviert und<br />
eine nette Bedienung hat, kann auch<br />
heute noch erfolgreich sein. Ich gebe<br />
schon zu, wenn man über die nötigen<br />
Mittel verfügt, hat man ein ganz grosses<br />
Privileg.<br />
Wie gross muss ein Hotel sein, um<br />
es rentabel führen zu können?<br />
Ein kleines Hotel, das über weniger als<br />
60 Zimmer verfügt, hat es viel schwerer,<br />
einen guten Service aufrecht zu<br />
erhalten und gleichzeitig noch Geld zu<br />
verdienen. Wenn wir <strong>zum</strong> Beispiel im<br />
<strong>Le</strong>nkerhof nur 30 Gäste haben, brauchen<br />
wir trotzdem 60 MitarbeiterInnen,<br />
um den vollen Service zu bieten.<br />
Wir können nicht einfach die Bar oder<br />
den Wellness Bereich usw. schliessen,<br />
wenn weniger Gäste hier sind.<br />
Wie sieht die Auslastung vom<br />
<strong>Le</strong>nkerhof aus?<br />
Im zweiten Betriebsjahr hatten wir<br />
knapp 50% Auslastung und damit den<br />
Breakeven erreicht. Für das dritte Jahr<br />
haben wir eine Auslastung von 60%<br />
budgetiert.<br />
Wie ist die Familie im Hotelbetrieb<br />
integriert?<br />
(lacht) Meine drei Töchter lassen sich<br />
natürlich sehr gerne im Beauty-Wellness<br />
bedienen. Sie sind emotionell<br />
sehr aktiv dabei und freuen sich riesig<br />
mit, sind aber nicht mit einer Funktion<br />
direkt involviert. Meine Frau und ich<br />
haben einen regen Kontakt <strong>zum</strong> Direktionsehepaar<br />
und legen Wert darauf,<br />
dass es auch einen persönlichen Kontakt<br />
ist.<br />
Jürg Opprecht, wir danken Ihnen<br />
für das Gespräch und wünschen<br />
Ihnen weiterhin Erfolg mit dem<br />
<strong>Le</strong>nkerhof.<br />
Der neue Nissan Navara<br />
mit 174 Diesel-PS stärkster Pickup<br />
seiner Klasse<br />
Anhängelast 3 Tonnen<br />
5-Stufen-Automat auf Wunsch<br />
innovatives “C-Channel-System”<br />
zur Befestigung der Ladung<br />
klassenbester Laderaum<br />
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