Glaube und Zweifel - Studi38
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dem Projekt, um die Idee in ihren Ländern<br />
in die Tat umzusetzen. Seit März<br />
2011 ist „Plant-for-the-Planet“ als Verein<br />
mit demokratischer Struktur <strong>und</strong> einem<br />
Weltvorstand organisiert, der aus<br />
14 Kindern aus 8 Nationen besteht.<br />
Unter dem Dach des Vereins pflanzen<br />
Kinder aus aller Welt Bäume als Zeichen<br />
für Klimagerechtigkeit. Felix klärt uns<br />
auf: „Jeder gepflanzte Baum entzieht<br />
bis er ausgewachsen ist der Atmosphäre<br />
etwa drei Tonnen CO²“. Viele Länder,<br />
so auch Deutschland, haben die Millionenmarke<br />
bereits geknackt. Pflanzpartner<br />
sind beispielsweise Costa Rica,<br />
Kongo, Ecuador, Malaysia <strong>und</strong> Namibia.<br />
Seitdem entwickelt sich „Plant-for-the-<br />
Planet“ zu einer internationalen Initiative,<br />
welche sich für die Reduktion der<br />
Emission von Treibhausgasen <strong>und</strong> einer<br />
einheitlichen Verteilung dieser Emissionen<br />
auf alle Menschen einsetzt. Um auf<br />
die Folgen der Klimakrise vor allem in<br />
ärmeren Ländern aufmerksam zu machen,<br />
reist Felix mit seiner Familie <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>en auch immer wieder zu Veranstaltungen<br />
r<strong>und</strong> um die Welt. Seit der<br />
dritten Klasse besucht Felix eine internationale<br />
Schule in Starnberg, sodass<br />
Vorträge auf Englisch gar kein Problem<br />
mehr sind. Beispielsweise spricht er auf<br />
vielen wichtigen Umwelt- <strong>und</strong> Klimaveranstaltungen,<br />
so auch 2008 vor dem<br />
europäischen Parlament. Vor den Treffen<br />
mit Staatsgrößen wie Al Gore oder<br />
Kofi Annan sei er nicht mehr aufgeregt,<br />
denn „schließlich kämpfen sie ja für die<br />
gleichen Dinge“, so Felix.<br />
Unterstützung erhält Felix von seinen<br />
Eltern. „Mein Vater begleitet mich auch<br />
sehr oft zu meinen Vorträgen <strong>und</strong> hat<br />
uns mit seiner Organisation, der Global<br />
Marshall Plan Fo<strong>und</strong>ation am Anfang<br />
mit vielen Kontakten unterstützt“, erzählt<br />
uns Felix. Gepokert hat er trotzdem.<br />
Im ersten Jahr hat er mit seinen Eltern<br />
gewettet, dass wenn die Kinder das<br />
Geld für eine Mitarbeiterin zusammenbekommen,<br />
das diese dann im zweiten<br />
Stock des Wohnhauses der Familie einen<br />
Arbeitsplatz bekommt. Inzwischen<br />
arbeiten zwölf Mitarbeiter mit im Haus,<br />
die die weltweite Arbeit koordinieren,<br />
Strukturen in allen Ländern aufbauen,<br />
Campus<br />
Anfragen beantworten <strong>und</strong> Kontakt<br />
halten zu Unternehmen, Unterstützern<br />
<strong>und</strong> Spendern.<br />
Um die Initiative bekannter zu machen<br />
<strong>und</strong> Spenden für die Organisation<br />
<strong>und</strong> das Pflanzen von Bäumen zu gewinnen,<br />
wird seit Herbst 2009 die Kommunikationskampagne<br />
„Stop talking. Start<br />
planting“ lanciert. Prominente, wie<br />
Prinz Albert II von Monaco, Harrisson<br />
„Jeder gepflanzte Baum<br />
entzieht bis er ausgewachsen<br />
ist der Atmosphäre<br />
etwa drei Tonnen CO ² .“<br />
Felix Finkbeiner<br />
Ford, Peter Maffay, Michael Stich, Gisele<br />
Bündchen, Gesine Schwan <strong>und</strong> viele<br />
weitere machen mit <strong>und</strong> lassen sich von<br />
Kindern den M<strong>und</strong> zuhalten.<br />
Felix <strong>und</strong> seine Fre<strong>und</strong>en haben die<br />
Vision, „bis 2020 eine Trillion Bäume<br />
gepflanzt zu haben“. Um dieses Ziel zu<br />
erreichen, wurden in vielen Ländern<br />
Akademien gegründet, in der Kinder<br />
9<br />
zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit<br />
ausgebildet werden. Die „Plant-for-the-<br />
Planet“- Akademien werden seit Oktober<br />
2008 zunächst deutschland-, dann<br />
auch weltweit organisiert. Die Veranstaltungen<br />
sind von Kindern für Kinder<br />
gemacht. Zentrales Anliegen ist, dass<br />
die Kinder sich gegenseitig für die Problematik<br />
der Klimakrise sensibilisieren<br />
<strong>und</strong> sich dazu befähigen, aktiv zu werden.<br />
In Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der<br />
Schweiz gibt es mittlerweile über 1.000<br />
Botschafter für Klimagerechtigkeit. Im<br />
November 2009 fand sogar die erste<br />
Klimabotschafter-Akademie in China<br />
statt. In Braunschweig ist demnächst<br />
auch eine Akademie geplant.<br />
Irgendwann hofft Felix auf globale<br />
Gerechtigkeit, aber „wie lange das<br />
dauern wird, weiß ich natürlich auch<br />
nicht“ sagt er realistisch. Deshalb sei es<br />
so wichtig, sich weiter politisch zu engagieren<br />
<strong>und</strong> die Probleme anzupacken.<br />
Studienpläne hat Felix noch nicht.<br />
Wahrscheinlich möchte er irgendetwas<br />
mit „Zukunftsschutz“ machen.<br />
Wir werden also bestimmt noch öfter<br />
von ihm hören… #<br />
felix tritt Kofi annan and anote tong, den präsidenten von Kiribati.<br />
Fotos: Franziska Ziemann