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Glaube und Zweifel - Studi38

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Schlussakkord<br />

Bildungsmobil mit<br />

dem Bachelor?<br />

die neuen aBSchlüSSe Sollten VoR allem WechSel<br />

ZWiSchen den uniS eRleichteRn – tun Sie aBeR nicht!<br />

Von Christian Matz<br />

Alles Absagen. Nach <strong>und</strong> nach<br />

trudelten in den vergangen Wochen<br />

die kleinen, dünnen Briefchen<br />

verschiedener Universitäten ein,<br />

die auf dem Weg zur nächsten akademischen<br />

Veredelung wie ein Stopschild<br />

wirken.<br />

Dass der Bologna Prozess nicht nur<br />

Vorteile bietet ist ja bereits Konsens<br />

unserer Generation. Dass nun auch die<br />

so hartnäckig angepriesenen Möglichkeiten<br />

zu Unmöglichkeiten werden,<br />

war mir bisher nicht bewusst. Ich spre-<br />

che dabei nicht von trivialen Standartfloskeln<br />

wie mehr Mitbestimmung für<br />

Studierende auf allen Ebenen oder die<br />

Einheitlichkeit der Abschlüsse. Solche<br />

Aussagen hallen vielleicht in weiter<br />

Ferne, haben aber auf den ersten Blick<br />

kaum etwas mit mir <strong>und</strong> meinem Studium<br />

zu tun. Viel interessanter, besser<br />

gesagt, dass einzig interessante an der<br />

Hochschulreform war die Förderung<br />

der Mobilität zwischen den Bildungsstufen.<br />

Also die Möglichkeit nach dem<br />

fertigen Bachelorabschluss Stadt <strong>und</strong><br />

50<br />

Studiengang zu wechseln. Neben Braunschweig<br />

bewarb ich mich für die Hip-<br />

Metropolen Berlin <strong>und</strong> Hamburg, wo ja<br />

zumindest jeder Kreative angeblich mal<br />

gelebt haben sollte – mit meiner Bachelornote<br />

<strong>und</strong> meinem Abizeugnis.<br />

Da hat man also in den drei Jahren<br />

Studium nebenher Praktika absolviert,<br />

gearbeitet <strong>und</strong> andere supertolle Fertigkeiten<br />

erlernt <strong>und</strong> nun geht es um ausschließlich<br />

zwei Zahlen mit einem Komma<br />

dazwischen. Mit meinem Schnitt<br />

bin ich sehr zufrieden. Das sollte mal<br />

gesagt werden. Trotzdem gab es jeweils<br />

nur einen dünnen Brief aus den Hipmetropolen.<br />

Eine Bekannte aus einem anderen<br />

Studiengang, die ihren Bachelor<br />

sogar mit 1,3 abgeschlossen hatte, lag<br />

bei ihrer Berlin-Bewerbung lediglich im<br />

vorderen Mittelfeld, allerdings ohne reelle<br />

Chancen auf einen Studienplatz.<br />

Mit einer 1,0 hätte sie bestimmt nachrücken<br />

dürfen.<br />

Eine weitere Fre<strong>und</strong>in von mir wurde,<br />

was eher zur Ausnahme gehört, zum<br />

Vorstellungsgespräch eingeladen. Ihr<br />

Motivationsschreiben schien die Uni<br />

einer kleineren Stadt zu interessieren.<br />

Dann vor Ort – vor allem Boshaftigkeiten.<br />

Die meisten Module des Masterstudienganges<br />

habe sie bereits an ihrer<br />

alten Uni im Bachelor gehabt <strong>und</strong> überhaupt<br />

wären ihre Berufsziele nicht mit<br />

dem angestrebten Master vereinbar. Die<br />

Einladung versteht sie bis heute nicht.<br />

In der Bewerbung waren schließlich<br />

alle späteren Ablehnungsgründe bereits<br />

vorhanden. Wir alle sind letztendlich<br />

in den Städten der ersten Semester geblieben.<br />

Braunschweig war bereits im<br />

Vorfeld meine erste Wahl, nur auf diese<br />

Weise hat die Sache einen faden Beigeschmack.<br />

Wahrscheinlich bin ich einfach<br />

nur enttäuscht, weil ich das Gefühl<br />

habe, es wurden mir Möglichkeiten genommen,<br />

anstatt gegeben. #<br />

Foto: Karrierebibel.de

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