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business facts 03/2009 - UPC Cablecom Business

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3/09<br />

BUSINESS<br />

<strong>facts</strong><br />

Oliver Klee, IT-Leiter, Pneu Egger AG:<br />

«Das perfekte Teamwork zwischen cablecom und<br />

Telefonbau Schneider hat uns viel Koordina tionsarbeit<br />

erspart.»<br />

■ Pneu Egger AG und Adam Touring GmbH: Im Markt Konkurrenten, in der<br />

IT Partner – das erfolgreiche Kooperationsmodell PneuCom<br />

■ Kuoni Reisen AG: Millionenschwere Investitio nen in strategische IT­Projekte<br />

sollen die Kosten senken und das Online geschäft beflügeln<br />

■ Sika AG: Zentralisierung der Unter nehmens daten und Kern applikationen<br />

in der Schweiz erfordern Innovationen im globalen Firmennetz<br />

22<br />

· 2<br />

BILANZ<br />

TELEKOM RATING<br />

«CORPORATE NETWORK»<br />

2<br />

2222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222220 000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 5 55555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555 · 2 0 00000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666 · ································ 2 0<br />

111. RAAAN NNGGG<br />

<strong>2009</strong><br />

00000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 00000000000000000000000000000000000000000 8


2 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09<br />

FOCUS<br />

Oliver Klee: «Qualität gibt es nicht gratis» 4<br />

Der Reifenspezialist Pneu Egger legt nicht nur besonderen Wert<br />

auf witzige TV-Werbung, sondern auch auf die Qualität der Geschäftsprozesse.<br />

Dass hohe Qualitätsansprüche und tiefe Zielkosten nicht<br />

zwingend disharmonieren, beweist ein ungewöhnliches IT-Kooperationsprojekt<br />

mit der Adam Touring GmbH.<br />

SHOwCASE<br />

Iwan Schröter: «wir verstehen das Internet<br />

auch als Inspirationsmedium» 8<br />

Der <strong>2009</strong> neu lancierte Webauftritt von Kuoni Schweiz verrät viel über<br />

die aktuelle Unternehmensstrategie, die sich verstärkt auf das Internet<br />

ausrichtet. Erklärtes Ziel ist neben der Verbesserung des Online-Kundenerlebnisses<br />

auch die Stimulierung des Onlinegeschäfts. Interview mit<br />

Iwan Schröter, Head of Global IT Operations.<br />

Ulrich Bauer: «wir benötigen eine Servicequalität,<br />

die uns ruhig schlafen lässt» 12<br />

Der Bauchemiekonzern Sika vereinheitlicht weltweit das ERP-System und<br />

zentralisiert die Rechenkapazitäten in der Schweiz. Für die hochverfügbare<br />

und performante Vernetzung der Rechenzentren hat Sika ein massgeschneidertes<br />

Glas faser-WAN bei cablecom bestellt. Interview mit Netzwerkchef<br />

Ulrich Bauer.<br />

PORTRAIT<br />

Ihre Ansprechpartner bei cablecom <strong>business</strong> 15<br />

Wünschen Sie nähere Informationen über die Corporate Network Services von<br />

cablecom <strong>business</strong>? Hier finden Sie Ihren persönlichen Ansprechpartner.<br />

B2B Communication<br />

Network <strong>2009</strong><br />

Major POP<br />

Metro POP<br />

Regional POP<br />

Fibre­Backbone<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber : <strong>Cablecom</strong> GmbH, Förrlibuckstrasse 181, 8021 Zürich, Tel. 0800 888 310, Fax 043 343 66 22,<br />

www.cablecom.biz Redaktion : Marco Quinter (Leitung), Olav Frei, Guido Biland Projektleitung : Guido Biland,<br />

alphatext.com Layout/Typografie : Daniel Keller, feinkost.ch Korrektorat : textcontrol.ch Übersetzung D/F :<br />

TextraPlus AG, Pfäffikon SZ Druck : Schmid-Fehr AG, Goldach SG. Erscheint vierteljährlich in Deutsch und<br />

Französisch. Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.<br />

Aktuell<br />

22<br />

· 2<br />

8 0 000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 22 2222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222<br />

BILANZ<br />

22222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222200000000000000000000000000000000000000000 0 5 ····································································· 2 0 00000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 66666666666666666666666666666666666666666666666666666666666 · 2 2<br />

TELEKOM RATING<br />

«CORPORATE NETWORK»<br />

1. RRRAN NNGGG<br />

<strong>2009</strong><br />

BILANZ Telekom Rating <strong>2009</strong>:<br />

Zum vierten Mal Gold<br />

Im BILANZ Telekom Rating <strong>2009</strong> belegt cablecom<br />

erneut den Spitzenplatz in der Kategorie<br />

«Corporate Network» – wie bereits in den Jahren<br />

2005, 2006 und 2008. Das Rating ist ein solider<br />

Indikator für die Kundenzufriedenheit. Rang 1<br />

bedeutet, dass cablecom aus Kundensicht im<br />

Bereich Standortvernetzung den besten Service<br />

in der Schweiz liefert.<br />

Das Resultat ist umso bemerkenswerter, als<br />

cablecom seit 2005 zum vierten Mal zum «besten<br />

Schweizer Corporate Network Carrier» gewählt<br />

wurde. In der schnelllebigen Telekombranche<br />

darf diese konstante Top-Performance als Sensation<br />

bezeichnet werden.<br />

Aktuelle Veranstaltungen:<br />

24. September, Seerestaurant ACQUA,<br />

Zürich<br />

IT­Outsourcing im KMU: Effizienzsteigerung<br />

oder Augenwischerei?<br />

Die steigende Komplexität der IT einerseits und<br />

der wachsende Kostendruck anderseits stellen<br />

immer mehr KMU vor eine wichtige Grundsatzfrage:<br />

Wie viel IT können wir selbst managen,<br />

und was lagern wir aus? Experten und Anwender<br />

beantworten Ihre Fragen.<br />

14. Oktober, Bauschänzli Zürich<br />

Zürcher Oktoberfest <strong>2009</strong><br />

Nach mehrjähriger Tradition ist cablecom <strong>business</strong><br />

auch dieses Jahr wieder dabei, um mit<br />

Kunden und Partnern anzustossen.<br />

20. Oktober <strong>2009</strong>, Paul Klee Zentrum, Bern<br />

in4U und cablecom <strong>business</strong> –<br />

eine starke Partnerschaft.<br />

Erfahren Sie mehr über gemeinsame Aktivitäten.<br />

Infos und Anmeldung:<br />

www.cablecom.biz > Events<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Wie an dieser stelle mehrfach hervorgehoben, ist eine leistungsfähige<br />

Infra struktur der beste Humus für Innovationen und Prosperität. Ohne<br />

Infrastruktur können weder materielle noch immaterielle Werte sicher<br />

bewegt werden. für Letztere sind die Kommunikationsnetze zuständig.<br />

Welche Bedeutung diesen Netzen im tagesgeschäft zukommt, wird spä-<br />

testens dann deutlich, wenn sie mal ein paar Minuten ausfallen.<br />

cablecom investiert mit ihrer Hybrid-fibre-coax-Infrastruktur seit vielen<br />

Jahren in grossflächige Glasfasernetze. Über ihre Hfc-Plattform liefert<br />

das marktführende Kabelnetzunternehmen seit über zehn Jahren die<br />

schnellsten und innovativsten Dienste in die schweizer Haushalte. Das<br />

ist möglich, weil 95% der Wegstrecke im Hfc-Netz aus Glasfaser beste-<br />

hen. Jüngster coup: ultraschnelle Internetverbindungen mit Datenraten<br />

bis zu 100 Mbit/s. Die sogenannten «fiber Power»-Dienste stehen vieler-<br />

orts bereits ab diesem Herbst zur Verfügung. UPc Broadband, die euro-<br />

päische Muttergesellschaft von cablecom, lanciert dieses Jahr «fiber<br />

Power»-Dienste in ganz Europa.<br />

Diesem konstanten state-of-the-art-angebot für eine breite Bevölkerung<br />

sind milliardenschwere (private) Investitionen in die Infrastruktur voraus-<br />

gegangen. Die frage, so spekulativ sie scheinen mag, darf in diesem<br />

Zusammenhang gestellt werden: Wie gut stünde der schweizerische Breit-<br />

bandmarkt heute im internationalen Vergleich da ohne die Infra struktur der<br />

Kabelnetzunternehmen? Es ist zweifellos das Verdienst der Kabelnetz-<br />

unternehmen, den Wettbewerb in diesem schlüssel bereich der Gesell-<br />

schaft massgebend belebt zu haben. auch wenn heute in den Medien<br />

aus aktuellem anlass mehr über die fttH-Projekte der Elektrizitäts-<br />

werke und der swisscom berichtet wird, war und bleibt der Beitrag der<br />

Kabelnetzunternehmen an die Infrastrukturentwicklung dieses Landes<br />

eminent.<br />

Entscheidend ist letztlich, was die Konsumenten wollen: spannende Multi-<br />

play-Produkte, faire Preise, eine echte auswahl und einen anständigen<br />

Kundendienst. Dass cablecom in der Vergangenheit viel Energie in die<br />

Innovation und dabei zu wenig Energie in den Kundendienst investiert<br />

hat, wird derzeit systematisch korrigiert. Unser Unternehmen befindet<br />

sich in einem vielversprechenden change-Prozess. Die Resultate dieses<br />

Prozesses werden bald spür- und sichtbar sein.<br />

für Ihre engagierte Mitwirkung an dieser ausgabe bedanke ich mich ganz<br />

besonders bei Oliver Klee, Iwan Schröter und Uli Bauer. Es freut uns,<br />

dass sich anspruchsvolle Kunden wie Pneu Egger, Kuoni Reisen und sika<br />

bei uns seit geraumer Zeit pudelwohl fühlen.<br />

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!<br />

Ihr Marco Quinter<br />

Vice President <strong>Business</strong> Markets<br />

EDITORIAL<br />

cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 3


FOCUS<br />

«Qualität gibt es nicht gratis»<br />

Der Reifenspezialist Pneu Egger legt nicht nur besonderen Wert auf witzige tV-Werbung, sondern<br />

auch auf die Qualität der Geschäftsprozesse. Dass hohe Qualitätsansprüche und tiefe Zielkosten<br />

nicht zwingend disharmonieren, beweist das ungewöhnliche Kooperationsprojekt Pneucom.<br />

Wenn konkurrierende Unternehmen dieselbe<br />

IT-Infrastruktur teilen, ist der IT-Dienstleister<br />

in der Regel eine neutrale Drittpartei.<br />

Einen unkonventionellen Weg haben<br />

die beiden Unternehmen Pneu Egger<br />

und Adam Touring Mitte der 90er-Jahre<br />

beschritten: Um Kosten zu senken, haben<br />

die konkurrierenden Reifenhändler eine<br />

Zusammenarbeit im Bereich IT etabliert.<br />

Das ungewöhnliche Projekt erhielt den<br />

Namen PneuCom. Das PneuCom-Prinzip<br />

lässt sich mit vier Wörtern beschreiben:<br />

Getrennte Logik, gemeinsame Plattform.<br />

In der ersten Phase der Zusammenarbeit<br />

betreute Pneu Egger als IT-Dienstleister die<br />

IT-Systeme in allen Filialen der beiden Unternehmen.<br />

Die Daten wurden tagsüber lokal<br />

in den Filialen erfasst und nachts via Telefonleitung<br />

mit dem Rechenzentrum abgeglichen.<br />

2005 wurde die IT umfassend modernisiert.<br />

Neu entschied sich Adam Touring für die<br />

europäische Vertriebslösung ihrer Muttergesellschaft<br />

Continental. Beide Partner waren<br />

an der Fortsetzung der Zusammenarbeit interessiert,<br />

und so einigte man sich auf die Einführung<br />

der neuen Software in beiden Unternehmen.<br />

Von nun an sollten die Applikationen<br />

aber nicht mehr dezentral in den Filialen<br />

laufen, sondern nur noch zentral im Rechenzentrum<br />

am Hauptsitz von Pneu Egger. Dieser<br />

Wunsch erweiterte die Liste der Innovationen<br />

um zwei weitere Punkte: Firmennetz und<br />

Citrix-Technologie. Pneu Egger und Adam<br />

Touring etablierten 2005 eine gemeinsame<br />

WAN-Plattform, und aus den Fat Clients in<br />

den Filialen wurden Citrix-fähige Thin Clients.<br />

Bereits damals liebäugelte Pneu Egger mit<br />

dem nächsten Modernisierungsschritt: der<br />

Einführung von Voice over IP. 2007 wurde mit<br />

der schrittweisen Migration begonnen.<br />

Im März <strong>2009</strong> gab es eine weitere Veränderung:<br />

Das Rechenzentrum der beiden<br />

Firmen wurde an Siemens IT Solutions and<br />

Services in Hannover ausgelagert und die<br />

Serverfarm in Aarau stillgelegt. Der Architektur<br />

ist man treu geblieben.<br />

Oliver Klee ist 2005 als IT-Leiter zu Pneu<br />

Egger gestossen und hat den Zentralisierungsprozess<br />

noch in der Schlussphase<br />

miterlebt. Er ist direkt der Geschäftsleitung<br />

unterstellt und zusammen mit zwei Mitarbeitern<br />

für die gesamte ICT zuständig, inklusive<br />

IP-Telefonie. BUSINESS FACTS hat sich am<br />

16. Juli in Aarau mit ihm unterhalten.<br />

Herr Klee, Sie haben bis 2005 in Deutschland<br />

gelebt und gearbeitet, zuletzt in<br />

Hannover. Welche neuen Herausforderungen<br />

bietet eine Stadt wie Aarau und<br />

ein Arbeitgeber wie Pneu Egger?<br />

In Hannover war ich stellvertretender IT-<br />

Leiter. Pneu Egger bot mir die IT-Leitung<br />

für zwei Firmen an – und das im schönen<br />

Urlaubsland Schweiz! Davon abgesehen<br />

freute sich mein Motorrad auf die kurvenreichen<br />

Schweizer Alpen.<br />

Pneu Egger bereichert das TV-Programm<br />

seit Jahren mit amüsanten Werbe spots.<br />

Die witzige Werbung kommt im Schweizer<br />

Publikum gut an. Gefällt Ihnen unser<br />

Humor?<br />

Absolut! Mein Favorit ist «Pool». Das war der<br />

erste Spot aus dem Jahr 1999. Die Werbe-<br />

Zur Person<br />

spots von Pneu Egger sind echte Highlights<br />

in der drögen TV-Werbung. Ich bin stolz, für<br />

ein Unternehmen zu arbeiten, das so tolle<br />

Werbung macht.<br />

Sie haben in Deutschland viele Jahre<br />

für Vergölst gearbeitet. Vergölst betreibt<br />

dasselbe Geschäft wie Pneu Egger. Was<br />

hat sich in den letzten 15 Jahren generell<br />

in diesem Geschäft verändert?<br />

Die Autotechnik ist anspruchsvoller geworden.<br />

Das hat zu einer Produktdifferenzierung<br />

geführt. Das Geschäft ist heute viel beratungsintensiver.<br />

Parallel sind auch die Vertragsleistungen<br />

für Grosskunden komplexer<br />

geworden. Im heutigen <strong>Business</strong> fliessen<br />

viel mehr Informationen. Die Prozesse und<br />

die IT müssen optimal aufeinander abgestimmt<br />

sein. Auch der Preisdruck ist enorm<br />

gestiegen.<br />

Welches sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren<br />

im Geschäfts modell von Pneu<br />

Egger?<br />

Pneu Egger legt grossen Wert auf Kontinuität.<br />

Wir wollen in unserem Fachbereich<br />

höchsten Qualitätsansprüchen genügen<br />

und bieten daher nur Leistungen an, von<br />

Oliver Klee, 36, ist seit 2005 IT-Leiter bei<br />

Pneu Egger und in dieser Position für den<br />

IT-Betrieb der Firmen Pneu Egger und<br />

Adam Touring verantwortlich. Seine Ausbildung<br />

zum Datenverarbeitungskaufmann<br />

hat er von 1992 bis 1995 bei der Vergölst<br />

GmbH in Bad Nauheim absolviert. Für das<br />

zum Conti Trade-Netzwerk des Continental-Konzerns<br />

gehörende Handelsunternehmen<br />

Vergölst war er bis zu seinem Eintritt<br />

bei Pneu Egger in verschiedenen Funktionen<br />

tätig, u. a. als Projektleiter Einführung<br />

DiDaC (POS-System), europäischer<br />

Key-User für das POS-System und stellvertretender<br />

IT-Leiter. 2004 hat er sein<br />

berufs begleitendes Studium zum Informatik-Betriebswirt<br />

abgeschlossen.<br />

Oliver Klee ist verheiratet und Vater eines<br />

Sohnes. Die Familie wohnt in Küttigen AG.<br />

Auf die richtige Gummimischung kommt es an: Reifenlager in der Aarauer Zentrale.<br />

denen wir tatsächlich etwas verstehen. Das<br />

drückt sich sowohl im dreifach zertifizierten<br />

Prozessmanagement als auch im Personalmanagement<br />

aus. Die interne Weiterbildung<br />

wird bei Pneu Egger grossgeschrieben.<br />

Kaderstellen werden in der Regel mit internen<br />

Leuten besetzt. Die Fluktuationsrate ist<br />

sehr gering. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die<br />

flache Hierarchie und damit die Kundennähe.<br />

Hier in Aarau zum Beispiel trifft man den Chef<br />

in der Hochsaison auch mal in der Filiale als<br />

Kundenberater.<br />

Welche Prioritäten setzen Sie als IT-Leiter,<br />

um den Geschäftserfolg zu unterstützen?<br />

Als IT-Leiter habe ich drei Möglichkeiten. Ich<br />

kann die Kosten senken, indem ich die Technik<br />

standardisiere. Ich kann zweitens dafür<br />

sorgen, dass die Informationen richtig fliessen<br />

und sauber verwaltet werden. Und drittens<br />

kann ich sicherstellen, dass die Software<br />

zu den Geschäftsprozessen passt. In<br />

vielen Fällen läuft es ja gerade umgekehrt.<br />

Auf ihrer Website teilt Pneu Egger mit,<br />

dass der Name für anhaltende Qualität<br />

stehe. Wie schlagen sich Qualitätsprogramme<br />

auf die IT-Organisation und die<br />

IT-Tools nieder?<br />

Das bedeutet natürlich, dass Prozesse dokumentiert<br />

werden müssen. Dabei kommen<br />

Defizite zum Vorschein. Solche Erkenntnisse<br />

sind eine wichtige Grundlage zur Optimie-<br />

rung der Prozesse. Passt man einen Prozess<br />

an, muss man auch das prozessunterstützende<br />

IT-System anpassen.<br />

Die IT kann auch Tools zur Verfügung stellen,<br />

welche die Optimierungsprozesse visualisieren.<br />

Ein Beispiel: Es gibt bei Pneu Egger<br />

ein Best-Practice-Programm, das sich «Best<br />

Egger» nennt. Das Programm soll die Leis-<br />

Selbst entwickelte Cockpit­Software zum<br />

Best­Practice­Programm «BestEgger».<br />

tungen aller 38 Profitcenter transparent darstellen<br />

und dazu beitragen, dass die Guten<br />

von den Besseren lernen können. Um diese<br />

Leistungen anhand von Kennzahlen zu visualisieren,<br />

haben wir eine Art Cockpit-Software<br />

auf der Basis von Microsoft ASP.NET<br />

selbst entwickelt: ein praktisches Werkzeug<br />

für den täglichen Gebrauch!<br />

Wie entwickelt sich das Kosten-Nutzen-<br />

Verhältnis der IT in einem qualitätsgetriebenen<br />

Arbeitsumfeld?<br />

4 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 5<br />

FOCUS<br />

Da besteht tatsächlich ein Zielkonflikt. Qualität<br />

gibt es nicht gratis. Wir sind vor Jahren<br />

mal mit einem IT-Budget von 0,6 Prozent des<br />

Umsatzes gestartet und sind heute bei zirka<br />

1 Prozent. Doch die IT-Leistungen sind ganz<br />

klar viel stärker gewachsen als die Kosten.<br />

Insofern hat sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

positiv entwickelt.<br />

Was haben Sie mit Ihrem Team in den<br />

letzten vier Jahren im ICT-Bereich qualitativ<br />

verbessern können?<br />

Durch die Standardisierung der Plattformen<br />

und die Zentralisierung der Intelligenz konnten<br />

wir den Pflegeaufwand massiv reduzieren.<br />

Der Einsatz von Citrix reduziert die<br />

«Turnschuh-EDV» auf ein Minimum. Wenn<br />

irgendwo in einer Filiale ein Client aussteigt,<br />

liefert die Post am nächsten Tag einen Ersatz,<br />

und weiter gehts.<br />

Die Mobilität ist eine weitere Errungenschaft.<br />

Dank des Online-Konzepts kann man heute<br />

von überall auf alle Daten zugreifen.<br />

Eine enorme Verbesserung haben wir im<br />

Festnetzbereich erreicht. Dank der VoIP-<br />

Einführung im gesamten Filialnetz können<br />

endlich alle Filialen definierte Voice-Services<br />

nutzen. Auch hier wurde viel Komplexität<br />

reduziert, was sich nachhaltig positiv auf<br />

die Produktivität, den Unterhalt und die Kostenentwicklung<br />

auswirkt.<br />

Mit der Zentralisierung der Rechenleistung<br />

im Jahr 2005 hat Pneu Egger ein<br />

neues Kapitel in der IT aufgeschlagen.<br />

Aus löser dafür war die vom «IT-Kunden»<br />

Adam Touring initiierte Umstellung auf<br />

eine neue Vertriebslösung von Conti Trade,<br />

die Pneu Egger dann ebenfalls übernommen<br />

hat. Kooperation in der IT, Konkurrenz<br />

im Markt – funktioniert das?<br />

Ohne einen Vertrauensvorschuss der beiden<br />

Geschäftsleitungen wäre PneuCom wohl nie<br />

entstanden. In der Praxis hat sich das Modell<br />

bestens bewährt. Beide Partner sind sich<br />

bewusst, dass sie sich allein den vorhandenen<br />

IT-Standard kaum leisten könnten. Die<br />

Technik allein ist ja nicht wettbewerbsentscheidend.<br />

Sie kann den Wettbewerb aber<br />

stark beeinflussen. Warum Ressourcen, die<br />

wenig Einfluss auf den Wettbewerb haben,<br />

nicht teilen? Dort, wo die Ressourcen wettbewerbsrelevant<br />

sind, geht man getrennte<br />

Wege. Wir Informatiker sind an der Schnittstelle<br />

und schauen in beide Welten.


FOCUS<br />

Die Zentralisierungsstrategie machte<br />

eine neue Partnerschaft im Netzwerkbereich<br />

erforderlich. Welchen Anforderungen<br />

musste das neue Firmennetz<br />

genügen?<br />

Wir wollten einen Vertrag mit einem Partner<br />

für alle bestehenden und zukünftigen<br />

Standorte. Ein wichtiges Kriterium<br />

war daher die schweizweite Verfügbarkeit.<br />

Weiter mussten die Verbindungen ins<br />

Rechenzentrum Aarau schnell und stabil<br />

sein. Im Hinblick auf die spätere Einführung<br />

von VoIP war auch Quality of Service<br />

ein Thema. Ebenfalls sehr wichtig war uns<br />

die Reaktionsgeschwindigkeit im Fall eines<br />

Dienstunterbruchs. Im neuen IT-Konzept<br />

kann eine Filiale ohne WAN-Verbindung<br />

nicht mehr arbeiten.<br />

Wie haben Sie den passenden Carrier<br />

evaluiert?<br />

Wir haben unsere Wünsche formuliert und<br />

fünf grosse Carrier eingeladen, eine passende<br />

Lösung zu präsentieren. Mit dem<br />

etwas unorthodoxen Verfahren wollten wir<br />

testen, welcher Partner langfristig am besten<br />

zu uns passt.<br />

Warum haben Sie sich für cablecom entschieden?<br />

<strong>Cablecom</strong> hatte das beste Gesamtpaket.<br />

Später hat sich herausgestellt, dass cablecom<br />

alle Versprechen einhalten konnte.<br />

Beispiel proaktive Netzüberwachung: Der<br />

Kundendienst hat uns Störungen gemeldet,<br />

bevor es die betroffene Filiale überhaupt<br />

gemerkt hat. Beispiel Umstellung auf QoS-<br />

Betrieb: Bei der Einführung von VoIP wurden<br />

die Router wie versprochen ausgetauscht.<br />

Das ging alles völlig unkompliziert und speditiv<br />

über die Bühne.<br />

Sie haben sich im Zuge der Standortvernetzung<br />

auch für eine standortübergreifende<br />

VoIP-Lösung interessiert.<br />

Welche Überlegungen standen dabei<br />

im Vordergrund?<br />

Auf der Basis eines multimediafähigen Firmennetzes<br />

können in der Festnetztele fonie<br />

mit zeitgemässer Technologie viele Vor-<br />

Pneu Egger AG und Adam Touring GmbH<br />

Die Pneu Egger AG ist mit 38 Standorten in der ganzen Schweiz vertreten.<br />

2001 wurde das Unternehmen – als erster Betrieb aus der<br />

Reifenbranche – nach ISO 9001 zertifiziert. Im Herbst 2005 erlangte<br />

der grösste nationale Pneuspezialist die Zertifikate ISO 14 001 für Umweltmanagementsysteme<br />

und OHSAS 18 001 für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Pneu Egger AG<br />

bietet ein umfassendes Dienstleistungsangebot rund ums Fahrzeug. Hauptsitz der 1949 in<br />

St. Gallen gegründeten Firma ist Aarau.<br />

Mit rund 340 Mitarbeitern, wovon über 40 Auszubildende sind, einem Umsatz von gegen<br />

110 Millionen Franken und jährlich 400 000 verkauften Reifen ist die Pneu Egger AG Marktleaderin<br />

im Schweizer Reifenfachhandel.<br />

Infos: www.pneu-egger.ch<br />

Die Reifenhandels- und Autoservicekette Adam Touring hat<br />

ihren Ursprung in der 1963 gegründeten Firma Pneuhaus<br />

Würenlos GmbH. Kerngeschäft war und ist der Verkauf von<br />

Reifen und Autobatterien. Bald schon wurden Filialen in Pratteln, Bern und Baltenswil eröffnet<br />

und das Unternehmen in Adam Touring Autobedarf umbenannt. 1982 übernahm die Firma<br />

Semperit (Schweiz) AG das Unternehmen mit seinen damals 21 Verkaufsstellen. Vier Jahre<br />

später wurde Semperit vom deutschen Konzern Continental AG übernommen. Seitdem firmiert<br />

das Unternehmen unter dem Namen Adam Touring GmbH. Heute verfügt Adam Touring<br />

über 54 Verkaufsstellen in der Schweiz und in Liechtenstein.<br />

Infos: www.adam-touring.ch<br />

Von cablecom bezogene Leistungen<br />

Services connect LAN, connect Internet<br />

Standorte 80 (Pneu Egger und Adam Touring)<br />

Access LL, SDSL, Fibre<br />

Bandbreiten connect LAN: 512 Kbit/s bis 30 Mbit/s<br />

connect Internet: 10 Mbit/s<br />

Infos Nenad Baranasic, Named Account Manager, Tel. 043 343 66 40,<br />

nenad.baranasic@cablecom.ch<br />

6 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09<br />

teile realisiert werden: einheitliches Funktionsspektrum<br />

für alle Filialen, einheitlicher<br />

Nummernplan, Zentralisierung der Verwaltung<br />

und Wartung, problemlose Skalierbarkeit,<br />

Kostenreduktion bei den Abo- und<br />

Verbindungskosten, Integration der Telefondienste<br />

in die Applikations umgebungen<br />

usw.<br />

«Das telefon ist das wichtigste<br />

Gateway zu unseren Kunden.<br />

Hier können wir uns keine<br />

Experimente erlauben.»<br />

Welche Argumente haben Sie überzeugt,<br />

dass sich die Umstellung auf VoIP für<br />

Pneu Egger lohnt?<br />

Mit der neuen VoIP-Plattform konnten wir<br />

die Anschlussleitungen in den Filialen auf<br />

ein Minimum reduzieren. Heute sind noch<br />

rund 40 Backup-Anschlüsse für Notfälle in<br />

Betrieb, vorher waren es über 120. Interne<br />

Gespräche im gesamten Filialnetz sind kostenlos,<br />

und das ohne Knebelvertrag mit<br />

einem Voice-Provider. Die Funktionen der<br />

lokalen Telefonanlagen lassen sich zentral<br />

steuern, da diese sich die Konfiguration<br />

aus der Masteranlage holen. Die Homogenisierung<br />

der Hardware vereinfacht die Wartung,<br />

die ebenfalls zentral erfolgen kann.<br />

Da nun alle Outbound-Calls des Unternehmens<br />

zentral über Aarau geführt werden,<br />

lassen sich auch die Telefonkosten leichter<br />

optimieren.<br />

Wie haben Sie dieses Migrationsprojekt<br />

geplant und umgesetzt?<br />

Unsere Mitarbeiter in den Filialen sind in erster<br />

Linie Verkaufsberater und Werkstattmitarbeiter.<br />

Eine VoIP-Anlage bietet Abertausende<br />

toller Funktionen. Aber mit solchen<br />

Featurekolossen überfordert man die Zielgruppe.<br />

Darum haben wir uns für eine sanfte<br />

Migration entschieden. Nachdem wir jede<br />

einzelne Filiale sorgfältig analysiert hatten,<br />

tauschten wir erst mal nur den Tischapparat<br />

aus. Die lokalen Ringschaltungen wurden<br />

eins zu eins übernommen. Dann haben wir<br />

die interne Nummerierung für das gesamte<br />

Filial netz bekannt gegeben. Erst jetzt, im<br />

Sommer, haben wir mit der Kündigung der<br />

überflüssigen Telefonanschlüsse begonnen.<br />

Das Telefon ist das wichtigste Gateway zu<br />

unseren Kunden. Hier können wir uns keine<br />

Experimente erlauben.<br />

Wie sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?<br />

Wir sind sehr zufrieden. Das neue System<br />

hat alle Anforderungen erfüllt. Nach und<br />

nach schalten wir neue Funktionen frei. Derzeit<br />

arbeiten wir am einheitlichen internen<br />

Telefonverzeichnis. Später folgt die Integration<br />

der Telefonanlage in die POS-Software.<br />

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit<br />

mit cablecom <strong>business</strong> und Telefonbau<br />

Schneider?<br />

Klasse! TBS haben wir 2005 im Rahmen<br />

des WAN-Projektes durch cablecom kennengelernt.<br />

TBS hat sich um die neue LAN-<br />

Verkabelung in den Filialen gekümmert. Bei<br />

der kürzlichen Umrüstung auf QoS arbeiteten<br />

die beiden Lieferanten Hand in Hand. Der<br />

Tausch der Router wurde effizient im Zuge<br />

der VoIP-Installationen erledigt. Das perfekte<br />

Teamwork zwischen cablecom und TBS hat<br />

uns viel Koordinationsarbeit erspart.<br />

Wenn Technologien wie Citrix und VoIP<br />

im Firmennetz zum Einsatz kommen,<br />

sind die Performance und die Verfügbarkeit<br />

der Netzressourcen matchentscheidend.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie mit<br />

dem WAN von cablecom gemacht?<br />

<strong>Cablecom</strong> hat die seinerzeit versprochenen<br />

Leistungen zu hundert Prozent geliefert.<br />

Wenn es zu einer Störung kommt, ist<br />

es in 99 Prozent der Fälle nicht auf eine von<br />

cablecom gelieferte Komponente zurückzuführen.<br />

Trotzdem unternimmt cablecom<br />

jeweils alles, um die Störung rasch zu beseitigen.<br />

Dabei werden wir laufend über den<br />

Status informiert. Der Kundendienst leistet<br />

sehr gute Arbeit.<br />

Welche Projekte und Themen stehen in<br />

der IT-Planung 2010 an?<br />

Die aktuelle POS-Software, die auf Microsoft<br />

XAL basiert, wird auf Microsoft AX migriert.<br />

Es freut mich, dass ich in diesem Projekt als<br />

Vertreter von Adam Touring mitwirken darf.<br />

Weitere Projekte sind das Outsourcing des<br />

Rechnungsdrucks und der weitere Ausbau<br />

der VoIP-Features.<br />

Herr Klee, besten Dank für das Gespräch.<br />

Interview: Guido Biland, alphatext.com<br />

Fotos: Daniel Hager, Fotograf<br />

Neue VoIP­Plattform für 38 Standorte<br />

Für die VoIP-Migration im gesamten<br />

Filial netz hat Pneu Egger die Zürcher<br />

Firma Telefonbau Schneider AG (TBS)<br />

beige zogen. TBS war für das Konzept, die<br />

Instal lation und die Konfiguration verantwortlich.<br />

Kurzinterview mit Geschäftsleiter<br />

Marco Ehrismann:<br />

Herr Ehrismann, wie lautete die Aufgabenstellung<br />

im Fall Pneu Egger?<br />

Pneu Egger bekam 2005 ein komplett neues<br />

Firmennetz. Die alten Telefonsysteme in den<br />

Filialen sollten nun sanft auf eine einheitliche<br />

VoIP-Plattform migriert werden. Dabei mussten<br />

wir eine Reihe von Wünschen berücksichtigen:<br />

Beibehaltung der lokalen Rufnummern,<br />

Beschränkung auf ein Produkt für alle Filialen,<br />

zentrale Erfassung, Auswertung und Verrechnung<br />

von sämtlichen Outbound-Calls, Weiterverwendung<br />

von analogen Funktelefonen und<br />

Faxgeräten, zentrales Voicemail-Management,<br />

CTI-Fähigkeit usw.<br />

Wie haben Sie die Probleme Netzausfall,<br />

Notrufnummern und Fax gelöst?<br />

Standardmässig sind alle Filialen mit einem<br />

ISDN-Basisanschluss ausgerüstet.<br />

In der Regel werden<br />

die beiden Kanäle nur für<br />

Inbound-Calls und Faxverkehr<br />

benutzt. Outbound-Calls werden<br />

im Normalbetrieb via Firmennetz<br />

über die Aarauer<br />

Firmenzentrale geleitet. Fällt<br />

das Firmennetz aus, leitet die<br />

lokale IP-PBX automatisch<br />

alle Outbound-Calls über das<br />

ISDN-Netz. Da pro Filiale nur<br />

noch zwei ISDN-Kanäle zur Verfügung stehen,<br />

kann es passieren, dass ein Kunde das Besetztzeichen<br />

hört. Das wollen wir nicht. Sind beide<br />

Kanäle besetzt, wird der Anruf daher automatisch<br />

über die Aarauer Zentrale via VoIP-Plattform<br />

an die Filiale dirigiert. Sind alle Mitarbeiter in<br />

der Filiale besetzt oder geht niemand ans Telefon,<br />

landet der Anruf im zentralen Voicemail-System.<br />

Unsere VoIP-Plattform ist auch in der Lage, Notrufe<br />

so zu codieren, dass die Feuerwehr, die<br />

Ambulanz oder die Polizei garantiert zur richtigen<br />

Filiale ausrücken.<br />

Wie wichtig ist die Qualität des Kunden-<br />

LANs und des Carrier-WANs bei einer<br />

VoIP-Migration?<br />

Die Netze und ihre Komponenten müssen<br />

den Quality-of-Service-Standard unterstützen.<br />

VoIP­Equipment Pneu Egger<br />

Hauptsitz:<br />

2 Innovaphone IP6000 (Redundanz)<br />

3 PRI (90 Kanäle)<br />

8 analoge Ports<br />

33 IP-Apparate<br />

12 IP DECT Cordless<br />

32 Handapparate<br />

500 PBX-Registrierungs-Lizenzen<br />

500 Billing-Lizenzen<br />

90 Voicemail-Lizenzen<br />

Filialen:<br />

38 Unterzentralen Innovaphone IP302/305<br />

84 IP-Apparate Innovaphone IP230/110<br />

92 analoge Ports<br />

82 Funktelefone<br />

38 Fax<br />

Info: www.telefonbau-schneider.ch<br />

FOCUS<br />

Das ist eine wichtige Voraussetzung. Während<br />

die Bandbreite im LAN kein Problem darstellt,<br />

sollte die Bandbreite im WAN ausreichend kalkuliert<br />

sein. Ein Telefon gespräch<br />

in guter Qualität erfordert eine<br />

Bandbreite von 100 Kbit/s.<br />

Wie muss die VoIP-Plattform<br />

künftig gewartet werden?<br />

Kleinere Anpassungen kann der<br />

Kunde selber vornehmen. Für<br />

grössere Eingriffe sind wir Spezialisten<br />

da. Wir können die zentrale<br />

IP-PBX per Fernwartung<br />

konfigurieren und auf jedes Endgerät<br />

in jeder Filiale zugreifen. Mit Updates sind<br />

wir eher zurückhaltend. Entscheidend ist, dass<br />

das System zuverlässig funktioniert.<br />

Welche Tipps würden Sie Unternehmen<br />

geben, die ihr Telefonsystem modernisieren<br />

müssen oder möchten?<br />

Nicht lange studieren. Kommen Sie gleich zu<br />

uns!<br />

Herr Ehrismann, danke für das Gespräch.<br />

cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 7


SHOwCASE<br />

«wir verstehen das Internet auch<br />

als Inspirationsmedium»<br />

Der <strong>2009</strong> neu lancierte Webauftritt von Kuoni schweiz verrät viel über die aktuelle Unternehmensstrategie,<br />

die sich verstärkt auf das Internet ausrichtet. Die virtuelle site lädt zum Verweilen und<br />

träumen ein. Ein Baukastensystem von Reisearten, Reiseträumen und Reisezielen soll die Besucher<br />

inspirieren und bis zum Kaufentscheid begleiten. Erklärtes Ziel ist neben der Verbesserung des Online-<br />

Kunden erlebnisses auch die stimulierung des Onlinegeschäfts. Welchen Beitrag die It dazu leistet,<br />

erklärt Iwan schröter, Head of Global It Operations, im folgenden Interview.<br />

Herr Schröter, Kuoni fällt seit kurzem<br />

mit einem neuen Corporate Design<br />

auf. Auch hinter den Fassaden bewegt<br />

sich vieles. So wurde 2007 und 2008<br />

das Optimierungsprogramm «Future<br />

<strong>Business</strong> & IT Architecture», kurz FITA,<br />

umgesetzt. Welche Ziele sollen mit diesem<br />

Programm erreicht werden?<br />

Wie der Name schon vermuten lässt, strebt<br />

FITA eine Harmonisierung und Standardisierung<br />

unserer Systemplattformen an. Da<br />

Kuoni nicht nur organisch wächst, sind die<br />

daraus entstehenden heterogenen Umgebungen<br />

eine der grössten Herausforderungen<br />

für uns, die wir mit gezielten Konsolidierungen<br />

angehen wollen. Eine Vereinheitlichung<br />

der Systemlandschaft bringt<br />

wesentliche Vorteile für die Benutzer, das<br />

Unternehmen und die IT mit sich.<br />

Welche neuen IT-Projekte hat FITA<br />

gruppenweit ausgelöst?<br />

Drei zentrale FITA-Projekte betreffen die<br />

Produktion und die Präsentation der Marktangebote<br />

sowie die Pflege der Kunden-<br />

Zur Person<br />

Der gebürtige Walliser Iwan Schröter, 36,<br />

hat nach der neusprachlichen Matura Wirtschaftsinformatik<br />

an der Höheren Fachschule<br />

für Wirtschaftsinformatik in Sierre<br />

studiert. Von 2000 bis <strong>2009</strong> war er in verschiedenen<br />

IT-Führungspositionen bei der<br />

Lonza AG tätig, zuletzt in der Position des<br />

Head IT Services Europe. Im Februar <strong>2009</strong><br />

trat er die Stelle als Head Global IT Operations<br />

bei Kuoni in Zürich an.<br />

Iwan Schröter ist verheiratet und wohnt in<br />

Bern.<br />

beziehungen. Das Projekt Cross Media<br />

Publishing optimiert die Datenverwaltung<br />

in der Medienproduktion. Neu werden<br />

Bilder, Texte und Filme in einer zentralen<br />

Datenbank abgelegt. Auf diese Datenbank<br />

haben alle Zugriff, die Kataloge, Prospekte<br />

oder Webseiten produzieren. Speziell für<br />

den Onlinebereich wurde ein einheitliches<br />

Content Management System eingeführt.<br />

Dieses vereinfacht und standardisiert die<br />

Publikation der Informationen im Web. Mit<br />

der Einführung einer CRM-Lösung wollen<br />

wir unsere Kundenbeziehungen besser<br />

und effizienter verwalten. Neben den drei<br />

momentanen Kernprojekten CMP, CMS<br />

und CRM wird FITA künftig auch Projekte<br />

in den Bereichen <strong>Business</strong> Intelligence, Pricing<br />

& Yield, ERP/Finance sowie Buchungs-<br />

und Inventarsysteme umfassen.<br />

Wo stehen Sie heute mit der Umsetzung,<br />

und welche Erfolge können<br />

bereits verbucht werden?<br />

In allen drei Kernbereichen können wir erste<br />

Erfolge vermelden. Das neue CMS harmonisiert<br />

bereits die Webseiten zahlreicher<br />

Ver anstaltermarken der Kuoni-Gruppe.<br />

Das CMP-System bewährte sich bei der<br />

einheitlichen Produktion der neu gestalteten<br />

Kuoni-Reisekataloge und als Basis für<br />

die Online-Plattformen. Auch das CRM-<br />

System generiert heute bereits einen entscheidenden<br />

Mehrwert. Unser Ziel ist es,<br />

die Kunden jeden Tag besser kennenzulernen.<br />

Im «Marktbericht 2008» ist zu lesen, dass<br />

Kuoni den Anteil des Direktvertriebs<br />

am Gesamtumsatz ausbauen will. Insgesamt<br />

war der Direktverkauf im letz-<br />

ten Jahr mit 51 Prozent am Gesamterlös<br />

beteiligt – 16 Prozent Internet,<br />

17 Prozent Callcenter und 18 Prozent<br />

eigene Filialen. Die Absatz region Skandinavien<br />

gilt als Vorbild – dort fallen<br />

42 Prozent des Gesamt erlöses im Internet<br />

an. Was kann und soll das IT-Team<br />

dazu beitragen, um den Internetabsatz<br />

zu stimulieren?<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig,<br />

dass die Zusammenarbeit verschiedener<br />

Abteilungen innerhalb des Unternehmens<br />

stimmt. Der Verkauf und die E-<strong>Business</strong>-<br />

Abteilung zusammen mit dem Marketing<br />

sind wichtige Partner der IT. Wenn Sie<br />

heute unsere auf dem neuen CMS basierenden<br />

Online-Plattformen zum Beispiel für<br />

Skandinavien oder die Schweiz anschauen,<br />

merken Sie sofort, dass wir die Kunden<br />

zugleich informieren und inspirieren möchten.<br />

Die Präsentation lässt Sie bereits in<br />

Reiseträumen schwelgen, bevor Sie ein<br />

erstes Gespräch mit einem Berater geführt<br />

haben. Die IT muss also verstehen, welches<br />

die Bedürfnisse unserer internen und<br />

externen Kunden sind. Dann muss sie in<br />

der Lage sein, die Systeme zur Umsetzung<br />

der Unternehmensstrategie zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Wie wird das IT-Team dabei von der<br />

Geschäftsleitung unterstützt?<br />

Die Kuoni-Gruppe wird in den nächsten<br />

drei Jahren 106 Millionen Franken in strategische<br />

Schlüsselinitiativen investieren. Im<br />

Fokus stehen die Produktdifferenzierung,<br />

die Vertriebsoptimierung und die Kostenreduktion.<br />

Wenn man die wichtigsten Elemente<br />

dieser geplanten Initiativen – die Stärkung<br />

des elektronischen Vertriebskanals<br />

Iwan Schröter, Head Global IT Operations, Kuoni Gruppe: «wir möchten EINE IT sein.»<br />

und die Vereinheitlichung der Buchungssysteme<br />

– betrachtet, sieht man, dass ein<br />

wesentlicher Teil des Geldes in strategische<br />

IT-Projekte fliesst. Dieses Engagement und<br />

die daraus abgeleitete IT-Strategie bilden<br />

die notwendige Grundlage für eine effiziente<br />

und zielorientierte Projekt arbeit.<br />

«Unser Ziel ist es,<br />

die Kunden jeden tag besser<br />

kennenzulernen.»<br />

Wie verändern diese Pläne die Arbeit<br />

im IT-Team?<br />

Um die genannten Initiativen zum Erfolg zu<br />

führen, müssen wir noch stärker umdenken<br />

und uns «globaler» ausrichten. Die neuen<br />

Systeme müssen so aufgestellt werden,<br />

dass gruppenübergreifend von den Applikationen<br />

und Services profitiert werden<br />

kann. Dies bringt natürlich auch gewisse<br />

organisatorische Anpassungen mit sich.<br />

Wir arbeiten deshalb sehr viel mit internationalen<br />

Teams und versuchen so, vom «lokalen»<br />

Denken wegzukommen. Wir möchten<br />

eine IT sein. Die Verständigung über geo-<br />

grafische Grenzen hinweg ist wichtig, da<br />

wir die Bedürfnisse verschiedener Regionen<br />

und Kulturen innerhalb von einer Plattform<br />

abbilden müssen und deshalb auf das<br />

Wissen der Mitarbeitenden gruppenweit<br />

angewiesen sind.<br />

Kuoni strebt im Premium- und Spezialistengeschäft<br />

die Marktführerschaft<br />

an. Nun ist die Luxusreisen-Klientel<br />

nicht unbedingt auf Schnäppchenjagd<br />

im Internet aus. Welche Services kann<br />

die IT bereitstellen, um das Geschäft<br />

mit der Highend-Zielgruppe zu unterstützen?<br />

Unsere Online-Plattformen vermitteln<br />

auch Angebote für Kunden mit gehobenen<br />

Ansprüchen. Wir haben eine Art Baukastensystem<br />

entwickelt, das den Besuchern<br />

hilft, ihre Ferien online nach den<br />

eigenen Wünschen zu gestalten – in aller<br />

Ruhe, gemütlich zu Hause und wenn es<br />

zeitlich passt. Wie teuer dieser Traum dann<br />

sein soll, spielt keine entscheidende Rolle.<br />

Wir müssen dort präsent sein, wo uns der<br />

Kunde sucht und findet. Und wir müs-<br />

sen uns bewusst sein, dass die Kunden<br />

heute besser informiert sein möchten als<br />

je zuvor. Darum stellen wir dieses Online-<br />

Angebot zur Verfügung. Dabei verstehen<br />

wir das Internet nicht nur als Informations-<br />

und Transaktionsmedium, sondern auch<br />

als Inspirationsmedium. Es regt die Fantasie<br />

an und konkretisiert die Vorstellung von<br />

den Traumferien. Mit dieser konkreten Vorstellung<br />

können die Besucher anschliessend<br />

buchen oder später unser Reisebüro<br />

für eine vertiefte Beratung aufsuchen. Wir<br />

sorgen dafür, dass die Angebote anregend<br />

und benutzerfreundlich präsentiert werden<br />

und Interaktionswerkzeuge zur Verfügung<br />

stehen.<br />

2007 haben umfassende Modernisierungsmassnahmen<br />

die IT-Landschaft<br />

im Schweizer Kuoni-Universum nachhaltig<br />

verändert. Wie sah die Situation<br />

davor aus, und wo bestand Handlungsbedarf?<br />

Kuoni ist in den letzten Jahren wesentlich<br />

durch Akquisitionen gewachsen. Wenn<br />

eine akquirierte Firma nicht direkt in die<br />

8 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 9


SHOwCASE<br />

bestehende Systemlandschaft eingebettet<br />

wird, entstehen Probleme durch heterogene<br />

Systeme und Prozesse. Um solche<br />

Probleme zu vermeiden, hat man versucht,<br />

durch Standardisierung und Zentralisierung<br />

ein homogenes Umfeld zu schaffen. Deshalb<br />

bestanden und bestehen auch heute<br />

noch Initiativen, die das Ziel verfolgen, eine<br />

gemeinsame Systemlandschaft zu schaffen,<br />

Synergien zu nutzen und die entsprechend<br />

frei werdenden Kapazitäten anderweitig<br />

zu nutzen.<br />

Bei den IT Operations, also in meinem Zuständigkeitsbereich,<br />

betrifft dies vor allem<br />

die Bereiche Netzwerk, Server und Telefonie.<br />

Bei der Konsolidierung der Netzanbieter<br />

stellte sich die Frage, welche Mindestkriterien<br />

ein Service Provider zu erfüllen<br />

hat, damit alle Standorte optimal<br />

angebunden sind. Welche Anforderungen<br />

stellten Sie an den neuen Netzwerkpartner<br />

und das neue Firmennetz?<br />

Unser künftiger Carrier sollte im Schweizer<br />

Markt bekannt und in der Lage sein, eine<br />

Kuoni­Gruppe<br />

Die Kuoni-Gruppe gehört mit einem Nettoerlös von<br />

4855 Mio. Franken im Jahr 2008 zu den führenden<br />

Touristikunternehmen in Europa und beschäftigte<br />

im Berichtsjahr weltweit 9797 Mit arbeitende<br />

(Vollzeitstellen). Kuoni ist auf die Kerngeschäfte<br />

Ferien reisen und Destination Management<br />

fokussiert.<br />

Der Hauptsitz der Kuoni Reisen Holding AG ist<br />

in Zürich, wo Alfred Kuoni das Unternehmen<br />

1906 gründete. Die Kuoni-Gruppe hat ihre Position<br />

auf dem Weltmarkt stetig und systematisch<br />

ausgebaut und besitzt heute Niederlassungen in<br />

über 40 Ländern in Europa, Asien, Afrika, Australien<br />

und Nordamerika. Das Ziel von Kuoni ist es, der international<br />

am besten abgestützte und erfolgreichste Premium-<br />

und Spezialistenveranstalter zu sein. 2008 wurde die<br />

Kuoni-Gruppe zum elften Mal in Folge als «World’s Leading Tour<br />

Operator» bei den World Travel Awards ausgezeichnet.<br />

Zahlen und Fakten Kuoni-Gruppe 2008<br />

• Nettoerlös: CHF 4855 Mio. (+ 3,3%)<br />

• EBIT: CHF 151,5 Mio. (+ 8,6%)<br />

• EBIT-Marge: 3,1%<br />

• Konzernergebnis: CHF 152,1 Mio.<br />

• Cashflow aus Betriebstätigkeit: CHF 108,7 Mio.<br />

• ROIC: 18,9%<br />

• Eigenkapitalquote: 35,4%<br />

WAN-Infrastruktur gemäss den künftig steigenden<br />

Anforderungen durch neue Anwendungen<br />

wie Citrix, Video-Conferencing und<br />

Converged Communications bereitzustellen.<br />

Der Carrier sollte auch fähig sein, den<br />

Auftrag an jedem beliebigen Standort in der<br />

Schweiz auszuführen.<br />

cablecom stellte<br />

uns ein klares Konzept<br />

mit einer modularen<br />

servicearchitektur vor.<br />

Wie sind Sie bei der Evaluation vorgegangen?<br />

Wir haben die Marktstärke, die Fähigkeit zur<br />

Ausführung, die Konzepte, die Services und<br />

die Preise von vier grossen Anbietern miteinander<br />

verglichen.<br />

Wie hat sich cablecom im Vergleich zu<br />

den Mitbewerbern präsentiert?<br />

Die Services, die von den vier Anbietern<br />

präsentiert wurden, entsprachen alle dem<br />

State of the Art. <strong>Cablecom</strong> stellte uns ein<br />

Infos: www.kuoni.ch<br />

klares Konzept mit einer modularen Servicearchitektur<br />

vor. Wir waren überzeugt,<br />

dass wir mit diesem Konzept unsere<br />

zukünftigen Bedürfnisse optimal ab decken<br />

können.<br />

Was waren die Hauptgründe für die<br />

Wahl von cablecom?<br />

Einerseits die gut strukturierte Architektur,<br />

die es Kuoni ermöglichen würde, die Services<br />

modular zu beziehen, und andererseits<br />

die klare und gute Preisstruktur, die cablecom<br />

vorgelegt hat.<br />

Wie wurde der Migrationsprozess<br />

organisiert? Und wie beurteilen Sie<br />

das Migrationsmanagement?<br />

Die Migration war sehr gut organisiert und<br />

erfolgte ohne Schwierigkeiten. Man hat<br />

am Standort Zürich die zwei Hauptrouter<br />

für die redundante Anbindung in Betrieb<br />

genommen und dann regional mit der Ausstattung,<br />

dem Testen und der Inbetriebnahme<br />

der einzelnen Büros weitergemacht.<br />

Für die Büros war kein markanter Unterbruch<br />

nötig.<br />

Kuoni Schweiz<br />

Die Strategische Geschäftseinheit Schweiz<br />

steigerte im Jahr 2008 ihren Nettoerlös<br />

um 2,7% auf 1028 Mio. Franken. Kuoni<br />

besitzt in der Schweiz mehr als hundert<br />

Reise büros und fünf Franchise-Partner,<br />

welche eigene Produkte wie auch<br />

diejenigen anderer Reiseveranstalter<br />

ver treiben. Rund 900 andere gute<br />

Schweizer Reisebüros verkaufen ebenfalls<br />

Reisen von Kuoni und seinen Veranstaltermarken.<br />

In der Schweiz setzen sich über 1500 Mitarbeitende<br />

dafür ein, dass die Kundinnen und<br />

Kunden in ihren Ferien und Reisen «Perfect<br />

Moments» erleben.<br />

Von cablecom bezogene Leistungen<br />

Services connect LAN, connect Internet<br />

Standorte Über 100<br />

Access HFC, DSL, Fibre<br />

Bandbreiten connect LAN: 2 Mbit/s<br />

connect Internet: 100 Mbit/s<br />

Infos Peter Horvath, Named Account Manager,<br />

Tel. 043 343 65 17, peter.horvath@cablecom.ch<br />

Welche Lösung haben Sie für die<br />

Internet anbindung gewählt?<br />

Wir haben mit cablecom eine 100-Megabit-<br />

Anbindung. Der Portspeed liegt zurzeit bei<br />

50 Megabit. Zur Sicherstellung der Redundanz<br />

haben wir eine weitere 50-Megabit-<br />

Anbindung mit einem anderen Provider.<br />

Wie viele Standorte sind am cablecom<br />

Netz angeschlossen?<br />

Am cablecom Netz sind alle Kuoni-Filialen<br />

der Schweiz sowie die Tochterfirmen wie<br />

zum Beispiel Helvetic Tours, Manta Reisen,<br />

Intens Travel und Kontiki Saga angeschlossen.<br />

Insgesamt sind es über 100 Filialen.<br />

Wie hat sich die neue WAN-Lösung auf<br />

das IT-Konzept von Kuoni ausgewirkt?<br />

Durch die höhere Bandbreite, die uns im<br />

neuen cablecom WAN zur Verfügung steht,<br />

konnten wir zusätzlich kleinere Applikationen<br />

und Services zentralisieren und somit<br />

lokal den Installationsaufwand und die<br />

Anzahl Server reduzieren.<br />

Welche Vorteile hat das aktuelle IT-<br />

Konzept im Vergleich zum alten?<br />

Ein eminenter Effekt der Standardisierung<br />

und Zentralisierung der IT-Ressourcen ist<br />

das einfachere Handling. Zwar wachsen<br />

auf der einen Seite die Anforderungen und<br />

die Verantwortung in der Zentrale, doch<br />

auf der anderen Seite können wir den Aufwand<br />

in den Filialen erheblich reduzieren.<br />

Die wachsende Produktivität wirkt sich<br />

positiv auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

der IT aus.<br />

«In Zukunft werden wir<br />

vermehrt converged communi-<br />

cations nutzen. als triple-Play-<br />

Pionierin ist cablecom<br />

prädestiniert für converged<br />

communications.»<br />

Kuoni Schweiz arbeitet nun seit zwei<br />

Jahren auf dem cablecom Netz. Wie<br />

lautet Ihre Zwischenbilanz?<br />

Die Zusammenarbeit mit cablecom hat sich<br />

bewährt und war bisher sehr gut. Wir hatten<br />

keine nennenswerten Unterbrüche, und<br />

der Service ist einwandfrei.<br />

Flagship Stores für Top­Klientel<br />

In den neuen Kuoni-Flagship Stores wird<br />

bereits das Buchen einer Reise zu einem<br />

besonderen Erlebnis. Als Premium-Dienstleister<br />

war es für Kuoni von grosser Bedeutung,<br />

ausgewählte Reisebüros als Orte zu<br />

gestalten, in denen die Einzigartigkeit einer<br />

Kuoni-Reise bereits spürbar ist. So wird<br />

durch die Verwendung hochwertiger Materialien<br />

wie edler Hölzer und Bronze, durch<br />

die dezente Präsenz des neu geschaffenen<br />

Kuoni-Raumdufts sowie durch die Präsentation<br />

wertvoller Kunstwerke aus verschiedenen<br />

Ländern ein aussergewöhnliches<br />

Ambiente geschaffen, das in der Reisebranche<br />

einzigartig ist.<br />

Die gediegene, einladende Atmosphäre<br />

bietet den angemessenen Rahmen für die<br />

gemeinsame Planung einer individuellen<br />

Reise auf höchstem Niveau. Mit seinen<br />

Flagship Stores setzt Kuoni Massstäbe und<br />

hebt sich deutlich von der zunehmenden<br />

Profanierung des Reisens im Massensegment<br />

ab – die ersten «Perfect Moments»<br />

können Kuoni-Kunden nun bereits an ihrem<br />

Heimatort erleben.<br />

Im Bild: Der im Mai 2008 eröffnete Flagship<br />

Store am Bellevue in Zürich. Hier hat die Geschichte<br />

des Unternehmens ihren Ursprung.<br />

Kuoni wurde 1906 gegründet.<br />

Wenn Sie in die Zukunft blicken – welche<br />

Bedürfnisse hat Kuoni im Bereich<br />

Datenkommunikation?<br />

In Zukunft werden wir vermehrt Converged<br />

Communications nutzen. Aktuell rollen<br />

wir auch ein VoIP-Projekt aus. Dazu kommt,<br />

dass Kuoni ein Unternehmen ist, das intensiv<br />

mit Bildinformationen arbeitet, um die<br />

Kunden zu inspirieren und Träume zu visualisieren.<br />

Die «audiovisuelle Aufrüstung» der<br />

Datennetze führt zum einen zu einem erhöhten<br />

Bandbreitenbedarf und zum andern zu<br />

erhöhten Qualitätsansprüchen. Fotogalerien,<br />

Videostreaming und Echtzeitkommunikation<br />

machen keinen Spass, wenn das Netz damit<br />

nicht fertig wird.<br />

SHOwCASE<br />

Welches Potenzial sehen Sie längerfristig<br />

in der Partnerschaft mit cablecom?<br />

Als Triple-Play-Pionierin ist cablecom prädestiniert<br />

für Converged Communications.<br />

Da cablecom ihr Glasfasernetz schon sehr<br />

grossflächig gebaut hat, sehen wir langfristig<br />

auch keine Engpässe bei den Bandbreiten.<br />

Herr Schröter, besten Dank für das<br />

Interview.<br />

Interview: Guido Biland, alphatext.com<br />

Fotos: Kuoni und Daniel Hager, Fotograf<br />

10 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 11


SHOwCASE SHOwCASE<br />

«wir benötigen eine Servicequalität,<br />

die uns ruhig schlafen lässt»<br />

Der Bauchemiekonzern sika vereinheitlicht weltweit das ERP-system und zentralisiert die Rechenkapazitäten<br />

in der schweiz. für die hochverfügbare und performante Vernetzung der Rechenzentren<br />

hat sika ein massgeschneidertes Glasfaser-WaN bei cablecom bestellt. Netzwerkchef Ulrich Bauer<br />

berichtet über die aktuellen Herausforderungen im globalen firmennetz.<br />

Herr Bauer, der Technologiejournalist<br />

Daniel Meierhans hat kürzlich in einer<br />

Kolumne eine provokative Aussage<br />

gemacht: «Ein fähiger Netzwerktechniker<br />

bringt einem Unternehmen viel<br />

mehr – oder besser gesagt, er verhindert<br />

viel mehr Probleme – als die meisten<br />

hochtrabenden <strong>Business</strong>-Berater.»<br />

Erheben Sie Einspruch?<br />

Sicher nicht – wobei seine Aussage natürlich<br />

polarisiert. Aber dass Netzwerke und<br />

damit ihre Verantwortlichen immer wichtiger<br />

werden, kann man in vielen Fachzeitschriften<br />

lesen, und wir spüren das selbst auch.<br />

Jeder Benutzer benötigt ein Netzwerk, um<br />

sich mit den Applikationen, die er für seine<br />

Arbeit braucht, zu verbinden.<br />

Die Zeitschrift «Swiss IT Magazine» hat<br />

in der August-Ausgabe einen Quick Poll<br />

zum Thema Firmennetzwerk publiziert.<br />

Demnach haben über zwei Drittel der<br />

Benutzer Probleme mit der aktuellen<br />

Netzwerkinfrastruktur. Am häufigsten<br />

mit wurden 31 Prozent Verzögerungen<br />

bei den Datentransfers genannt. Machen<br />

die Netzwerkingenieure etwas falsch?<br />

Für die Anwender ist es immer lästig, auf<br />

die Applikation zu warten. Meine Erfahrung<br />

ist, dass hier selten das Netzwerk schuld<br />

ist, sondern teilweise die Applikation oder<br />

die Sorglosigkeit der Anwender. Heute sind<br />

Downloads aus dem Internet mit 100 Megabytes<br />

keine Seltenheit mehr, und man wundert<br />

sich dann, warum der Vorgang so lange<br />

dauert und der gleichzeitige Zugriff auf das<br />

Mailsystem so langsam ist. Durch zentralisierte<br />

Anwendungen und den sorglosen<br />

Datenkonsum stieg die Nachfrage nach<br />

Bandbreite in den letzten Jahren dramatisch<br />

an. Diese Nachfrage kann aber aus Kosten-<br />

und Effizienzgründen nicht in diesem<br />

Masse bedient werden. Man muss auch bei<br />

Zur Person<br />

Ulrich Bauer, 49, hat nach dem Gymnasium<br />

in Neckarsulm zunächst an der Universität<br />

Stuttgart und danach an der Fachhochschule<br />

für Technik Esslingen fünf<br />

Jahre Nachrichtentechnik studiert und<br />

schloss als Diplom-Ingenieur FH ab. Nach<br />

dem Studium arbeitete er zuerst als IC-Entwicklungsingenieur<br />

bei der Temic GmbH<br />

(heute Atmel) in Heilbronn, später als CAD-<br />

Tool-Verantwortlicher in verschiedenen IT-<br />

Projekten. 1998 trat er in die Sika Informationssysteme<br />

AG in Stuttgart ein. 2004<br />

wechselte er in die Zentrale nach Widen,<br />

wo er heute als Head of Network Services<br />

ein vierköpfiges Team leitet und 150 Standorte<br />

in 70 Ländern betreut.<br />

Ulrich Bauer ist verheiratet und hat zwei<br />

Kinder.<br />

den Bezeichnungen Netzwerkinfrastruktur<br />

und Netzwerkadministrator aufpassen. Die<br />

meisten meinen damit Microsoft-Windows-<br />

Netzwerke, und damit ist mehr die Applikationsseite<br />

gemeint. Viele Anwender können<br />

das aufgrund der Komplexität nicht unterscheiden.<br />

Datennetze mutieren immer mehr zu<br />

Multimediaplattformen für Echtzeitapplikationen.<br />

Wie wichtig ist das Zusammenspiel<br />

von Applikationsverantwortlichen<br />

und Netzwerkverantwortlichen<br />

für die «gefühlte» Performance<br />

im Netzwerk?<br />

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass neue<br />

Applikationen in Betrieb genommen werden,<br />

ohne dass ein Netzwerkspezialist beteiligt<br />

ist. Wir machen spätestens ein halbes Jahr<br />

später Bekanntschaft mit der Applikation,<br />

weil dann die ersten Performanceprobleme<br />

auftreten. Daniel Meierhans betont in seiner<br />

Kolumne zu Recht, dass es sehr wich-<br />

tig ist, Netzwerktechniker in der Firma zu<br />

haben, die auch Erfahrung mit dem Betrieb<br />

von Applikationen haben. Dann kann man<br />

zusammen mit den Applikationsverantwortlichen<br />

mögliche Probleme analysieren und<br />

Verbesserungsmassnahmen einleiten, die<br />

nicht immer in eine Erhöhung der Netzwerkleistung<br />

münden. Deswegen bin ich auch der<br />

Meinung, dass im Netzwerkbereich ein Co-<br />

Sourcing die bessere Wahl ist als ein Voll-<br />

Outsourcing.<br />

Sorgfältige Planung, laufende Überwachung<br />

und regelmässige Optimierungsmassnahmen<br />

sind Garanten für<br />

einen problemfreien Netzbetrieb. Wie<br />

erfüllt ein Team von vier Spezialisten<br />

diese Aufgaben für einen Konzern mit<br />

weltweit 12 900 Mitarbeitenden?<br />

Das Zauberwort ist bereits gefallen: Co-<br />

Sourcing. Wir haben derzeit fünf starke Partner,<br />

die uns mit Connectivity versorgen und<br />

sich um unsere Security kümmern. Sie sind<br />

auch für das Monitoring und die Strörungsbeseitigung<br />

zuständig, so dass uns ausreichend<br />

Zeit für die Beratung der Sika-Gesellschaften<br />

und die Entwicklung von neuen<br />

Lösungen und Strukturen bleibt. Ein weiterer<br />

wichtiger Punkt ist auch die Steuerung<br />

und das Management unserer Partner mit<br />

regel mässigen Betriebsmeetings. Aber es<br />

ist ein sehr anspruchsvoller Job mit vielen<br />

Überstunden und einem Pikettdienst, um<br />

bei Störungen erreichbar zu sein.<br />

Sika gilt als hoch innovatives Unternehmen.<br />

Ein Drittel aller verkauften Produkte<br />

wurde im Verlauf der letzten fünf Jahre<br />

entwickelt. Wie wirkt sich diese Innovationskultur<br />

auf das IT-Management aus?<br />

Da sind wir genauso gefordert. Dynamik und<br />

Flexibilität werden auch von uns erwartet.<br />

Zum Beispiel wenn wir neue Standorte wie<br />

Ulrich Bauer, Head of Network Services: «wir schätzen die konzeptionelle Kreativität.»<br />

das russische Sotschi anbinden, wo 2014<br />

die Olympischen Winterspiele stattfinden.<br />

Auf der anderen Seite müssen wir ein zuverlässiges<br />

und stabiles Netzwerk zur Verfügung<br />

stellen. Deshalb müssen wir zusammen mit<br />

unseren Partnern unterschiedliche Produkte<br />

anbieten: flexible und schnelle Internet-VPN-<br />

Verbindungen und hochverfügbare und performante<br />

Datacenter-Anbindungen.<br />

Sie beschäftigen sich seit einigen Jahren<br />

intensiv mit dem Ausbau und dem<br />

Betrieb des internationalen Firmennetzes.<br />

Im Sommer haben Sie ein Projekt<br />

über mehrere Millionen ausgeschrieben.<br />

Dabei geht es um die Anbindung von welt-<br />

weit über 250 Standorten. In welchem IT-<br />

Kontext steht diese Ausschreibung?<br />

Die aktuellen Verträge mit unseren Partnern<br />

laufen nach sechs Jahren im nächsten Jahr<br />

aus. Es wird Zeit, die Technologie, die Topologie<br />

und die Kosten neu zu bewerten. Das<br />

ist ein spannender Prozess für uns. Mit den<br />

Erfahrungen aus der Arbeit mit der heutigen<br />

Technologie im Hinterkopf müssen wir uns<br />

gedanklich vom Bestehenden lösen und das<br />

optimale Konzept für Sika entwickeln. Da wir<br />

mit den Applikationsverantwortlichen bezüglich<br />

Applikationstopologie, Performance und<br />

Datenvolumen in engem Kontakt stehen, können<br />

wir diese Erfahrungen hier einfliessen lassen.<br />

Wir führen dieses Projekt auch nicht allein<br />

innerhalb der zentralen IT durch, sondern<br />

haben ein Innovationsprojekt daraus gemacht<br />

und beteiligen Netzwerkspezialisten aus allen<br />

Regionen der Sika Gruppe daran. In Online-<br />

Meetings erläutern und diskutieren wir die<br />

neuen Planungen und Strukturen und nehmen<br />

gerne Anregungen und Ideen auf.<br />

Welche unternehmerischen Ziele verfolgt<br />

Sika mit dem Projekt?<br />

Die Konzernleitung hat vor zwei Jahren entschieden,<br />

ein zentrales ERP-System weltweit<br />

einzuführen. Kurz darauf hat das <strong>Business</strong><br />

ein sehr ehrgeiziges Projekt gestartet, bei<br />

dem die zentrale IT stark unterstützt. Wichtig<br />

ist, dass nicht nur eine einheitliche Applikation<br />

eingesetzt wird, sondern auch weltweit<br />

dieselben Prozesse. Dadurch lässt sich effizienter<br />

und dynamischer produzieren.<br />

Welche Hauptkriterien muss das Firmennetz<br />

künftig erfüllen?<br />

Bei einem Netzwerk kennt man generell<br />

drei beschreibende Parameter: Bandbreite,<br />

Laufzeiten und Verfügbarkeit. Wir haben<br />

vorher darüber geredet, dass 31 Prozent der<br />

Benutzer die Verzögerungen beim Datentransfer<br />

als grösstes Problem bezeichnen.<br />

Daher haben wir als Hauptkriterium die Laufzeit<br />

zwischen den Standorten und im Speziellen<br />

hin zum zentralen Datacenter in der<br />

Schweiz erkannt. Die Bandbreite sehen wir<br />

als eine ständige Gratwanderung zwischen<br />

Kosten und Performance, während die Verfügbarkeit<br />

heute im Gegensatz zu früher<br />

sehr gut ist und durch eine Failover-Leitung<br />

noch verbessert werden kann. Immer<br />

wichtiger werden regionale Datenzentren,<br />

in denen Services zentralisiert und konsolidiert<br />

werden können und die dennoch eine<br />

kurze Laufzeit aufweisen. Sicherlich sind<br />

die Kosten ein weiteres wichtiges Kriterium.<br />

Wir erhoffen uns durch die Ausschreibung<br />

aller WAN-Anbindungen gerade in diesem<br />

Bereich einen Vorteil.<br />

Wie gehen Sie vor, um bei der Ausschreibung<br />

ein optimales Resultat zu erhalten?<br />

Der eigentlichen Ausschreibung gingen zwei<br />

Phasen voraus. In der ersten Phase haben<br />

wir Know-how aufgebaut. Damit wir die<br />

Angebote verstehen und besser beurteilen<br />

können, haben wir uns einen technischen<br />

Überblick durch einen Spezialisten von der<br />

Hochschule in Rapperswil geben lassen.<br />

12 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 13


SHOwCASE<br />

In der zweiten Phase haben wir Informationen<br />

bei möglichen Anbietern angefordert.<br />

Mit dem Request for Information wollten wir<br />

sehen, ob unsere Ideen realisierbar sind, und<br />

von der Kreativität der Anbieter profitieren.<br />

Ein RFI ist viel offener und weniger spezifisch<br />

als eine Ausschreibung, bei der auch die Vergleichbarkeit<br />

eine grosse Rolle spielt. Einige<br />

der Anbieter haben unsere Anfrage gar nicht<br />

beantwortet oder eine Teilnahme abgelehnt,<br />

so dass wir nun mit vier Anbietern in den<br />

Request for Proposal gehen.<br />

Welche Eigenschaften erwarten Sie von<br />

Ihren Lösungspartnern – mal abgesehen<br />

von der Fachkompetenz?<br />

Ein neuer Partner muss uns rundum überzeugen.<br />

Das fängt bei den Serviceprozessen<br />

wie Incident- und Problemmanagement<br />

an und geht weiter zu den Angebotsprozessen,<br />

zur Einhaltung der Realisierungszeiten<br />

bis hin zu den Finanzprozessen, die uns<br />

helfen, die interne Kostenverrechnung zu<br />

vereinfachen. Wir benötigen eine Servicequalität,<br />

die uns ruhig schlafen lässt und<br />

uns genug Zeit für die Kundenberatung und<br />

die Produktentwicklung gibt. Leider lassen<br />

sich diese Anforderungen nur zum Teil in<br />

Service Level Agreements fassen. Ich will<br />

SLAs nicht schlecht machen, habe aber den<br />

Eindruck, dass einige Provider «kommer-<br />

Sika AG<br />

zielle» SLAs vereinbaren, wohl wissend, dass<br />

sie diese nicht immer halten können. Deshalb<br />

spielt der Gesamteindruck für uns eine<br />

grosse Rolle.<br />

Mit der Zentralisierung des ERP-<br />

Systems wird die Schweiz zur vitalen<br />

Informationsdrehscheibe des Konzerns.<br />

Welches Konzept kommt bei<br />

den Rechenzentren zum Einsatz?<br />

Das zentrale ERP-System wird in zwei<br />

Rechenzentren in der Schweiz, die mindestens<br />

30 Kilometer voneinander entfernt sind,<br />

gehostet und durch einen Partner betrieben.<br />

Geclusterte Server und Datenspeicher<br />

sind auf beide Standorte verteilt und bieten<br />

daher eine hohe Ausfallsicherheit. Wichtig<br />

war für die Konzernleitung der Standort<br />

Schweiz auch bezüglich der Lagerung der<br />

Unternehmensdaten.<br />

Welche Anforderungen resultieren daraus<br />

für das Schweizer Firmennetz, speziell<br />

die Vernetzung der RZ-Standorte?<br />

Mit den beiden neuen RZ-Standorten haben<br />

wir nun vier Rechenzentren in der Schweiz.<br />

Die Herausforderung bestand darin, alle vier<br />

Standorte hochverfügbar mit ausreichend<br />

Bandbreite zu verbinden – für uns ein interessantes<br />

Projekt, weil man hier Neues gestalten<br />

und seiner Kreativität freien Lauf lassen kann.<br />

Die Sika AG gehört zu den weltweit grössten Spezialitätenchemie-Produzenten.<br />

Im Sortiment führt der Konzern Betonzusatzmittel, Spezialmörtel,<br />

Dicht- und Klebstoffe, Dämpf- und Verstärkungsmaterialien,<br />

Systeme für die strukturelle Verstärkung, Industrieböden und<br />

Abdichtfolien. Die innovativen Lösungen von Sika ersetzen alte<br />

Technologien wie Schrauben, Nieten und Schweissen. Hauptkunden sind die Bauwirtschaft<br />

(80%) und die Industrie (20%).<br />

2008 wies der Konzern einen konsolidierten Umsatz von 4,62 Mrd. Franken aus. Sika<br />

beschäftigt 12 900 Mitarbeitende in 90 Produktions- und Marketinggesellschaften in 70<br />

Ländern. Insgesamt hat Sika über 13 000 Warenzeichen in 163 Ländern registriert. Der<br />

Hauptsitz des 1910 in Zürich gegründeten Unternehmens befindet sich in Baar ZG.<br />

Die Sika Informationssysteme AG mit Sitz in Widen AG ist für die IT-Services der Sika-Gesellschaften<br />

weltweit zuständig.<br />

Infos: www.sika.com<br />

Von cablecom bezogene Leistungen<br />

Services connect Internet, GigaClass Services<br />

Standorte 4<br />

Access Fibre<br />

Bandbreiten GigaClass Services: 2 x 1 Gbit/s<br />

connect Internet: 100 Mbit/s<br />

Infos Olav Frei, Sales Director, Tel. 043 343 65 <strong>03</strong>, olav.frei@cablecom.ch<br />

Nach der vierten Variante fanden wir dann im<br />

Gespräch mit cablecom eine Lösung. Wir<br />

haben nun alle vier Standorte über Glasfaserverbindungen<br />

direkt vernetzt und können<br />

auf dieser Plattform selber weitere VLANs<br />

implementieren. An zwei Standorten platzieren<br />

wir unsere zentralen Security-Einrichtungen.<br />

Diese Standorte sind auch mit je 100<br />

Megabit ans Internet angeschlossen.<br />

Übrigens wurde dieser Glasfaserdoppelring<br />

nicht mit in die WAN-Ausschreibung<br />

auf genommen, da wir nach einer massgeschneiderten<br />

Lösung gesucht haben.<br />

Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit<br />

mit cablecom?<br />

Die konzeptionelle Kreativität und die unkomplizierte<br />

und direkte Beziehung zum Account<br />

Management. Mit der Verfügbarkeit der Leitungen<br />

und der Störungsbeseitigung sind wir<br />

sehr zufrieden.<br />

Wie sieht das Sika-Firmennetz in fünf<br />

Jahren aus?<br />

Hier kann man nur vermuten. Bisher hat<br />

man eher Zyklen der Zentralisierung und<br />

Dezentralisierung gesehen. In letzter Zeit ist<br />

ein anhaltender Trend zur Zentralisierung<br />

zu beobachten: Outsourcing, Co-Sourcing,<br />

Cloud Computing usw. Damit wird auch<br />

das Netzwerk immer bedeutender. Flexible<br />

On-Demand-Bandbreiten, schnelle Realisierungszeiten<br />

für neue Anbindungen, mehr<br />

Videokonferenzen und möglicherweise noch<br />

mehr Home office-Anschlüsse werden die<br />

künftigen Anforderungen sein.<br />

Durch die Vereinheitlichung der Prozesse<br />

und des ERP-Systems wird es auch innerhalb<br />

der Sika einen deutlich höheren Bandbreitenbedarf<br />

geben. Möglich, dass Videokonferenzen<br />

an jedem Arbeitsplatz normal<br />

sind und die weltweite Kommunikation stark<br />

ansteigt. Das ist ein Thema, über das wir gar<br />

nicht geredet haben, das sich aber in den<br />

letzten Jahren ganz stark in den Netzwerkbereich<br />

verlagert hat.<br />

Weiter werden sich Prozesse weltweit verteilen<br />

und dabei mehr Daten und Statusinformationen<br />

austauschen. Das Netzwerk wird<br />

das alles ermöglichen.<br />

Herr Bauer, wir danken Ihnen für das<br />

Interview.<br />

Interview: Guido Biland, alphatext.com<br />

Fotos: Daniel Hager, Fotograf, Zürich<br />

Ihre Ansprechpartner bei cablecom <strong>business</strong><br />

Deutschschweiz 0800 888 310<br />

Romandie 0800 888 304<br />

Geschäftsstellen cablecom <strong>business</strong><br />

Basel ........................................061 331 29 66<br />

Bern ..........................................<strong>03</strong>1 385 21 68<br />

Chur..........................................081 250 14 20<br />

Genève ...................................022 796 69 71<br />

Gerlafingen ..........................<strong>03</strong>2 675 32 43<br />

Jona .........................................055 212 29 45<br />

Lugano....................................091 612 40 97<br />

St. Gallen ...............................071 383 25 93<br />

14 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 cablecom BUsINEss <strong>facts</strong> 3/09 15<br />

Olav Frei<br />

Sales Director<br />

olav.frei<br />

@cablecom.ch<br />

Simone Caradonna<br />

Regional Sales<br />

Manager<br />

simone.caradonna<br />

@cablecom.ch<br />

Pascal Hêche<br />

Key Account Manager<br />

pascal.heche<br />

@cablecom.ch<br />

Tatjana Schwager<br />

Key Account Manager<br />

tatjana.schwager<br />

@cablecom.ch<br />

Eray Pamdir<br />

Sales Specialist KMU<br />

eray.pamdir<br />

@cablecom.ch<br />

Christian Pizza<br />

Leiter Partner<br />

Channel<br />

christian.pizza<br />

@cablecom.ch<br />

Sébastien Dufaux<br />

Regional Sales<br />

Manager a.i.<br />

sebastien.dufaux<br />

@cablecom.ch<br />

Grégory Posse<br />

Key Account Manager<br />

gregory.posse<br />

@cablecom.ch<br />

Nenad Baranasic<br />

Named Account<br />

Manager<br />

nenad.baranasic<br />

@cablecom.ch<br />

Gilbert Erne<br />

Regional Sales<br />

Manager<br />

gilbert.erne<br />

@cablecom.ch<br />

Fabio Manca<br />

Key Account Manager<br />

fabio.manca<br />

@cablecom.ch<br />

Roberto Taibo<br />

Key Account Manager<br />

roberto.taibo<br />

@cablecom.ch<br />

Claudio<br />

Santosuosso<br />

Sales Specialist KMU<br />

claudio.santosuosso<br />

@cablecom.ch<br />

Larry Estevez<br />

Channel Manager<br />

West<br />

larry.estevez<br />

@cablecom.ch<br />

Laurent Fine<br />

Named Account<br />

Manager<br />

laurent.fine<br />

@cablecom.ch<br />

David Dürrenmatt<br />

Channel Manager<br />

Romandie<br />

david.duerrenmatt<br />

@cablecom.ch<br />

Peter Horvath<br />

Named Account<br />

Manager<br />

peter.horvath<br />

@cablecom.ch<br />

Michael Büttler<br />

Key Account Manager<br />

michael.buettler<br />

@cablecom.ch<br />

André Meyes<br />

Key Account Manager<br />

andre.meyes<br />

@cablecom.ch<br />

Christof Villiger<br />

Key Account Manager<br />

christof.villiger<br />

@cablecom.ch<br />

Ekrem Köylüer<br />

Manager<br />

Wholesale<br />

ekrem.koeylueer<br />

@cablecom.ch<br />

Andrea Pistoia<br />

Wholesale Romandie<br />

andrea.pistoia<br />

@cablecom.ch<br />

PORTRAIT<br />

Jochen<br />

Siegenthaler<br />

Named Account<br />

Manager<br />

jochen.siegenthaler<br />

@cablecom.ch<br />

Christian de Mont<br />

Key Account Manager<br />

christian.demont<br />

@cablecom.ch<br />

Mathias Ruosch<br />

Key Account Manager<br />

mathias.ruosch<br />

@cablecom.ch<br />

Benoit Haab<br />

Manager KMU<br />

benoit.haab<br />

@cablecom.ch<br />

Josef Furger<br />

Wholesale Voice<br />

josef.furger<br />

@cablecom.ch<br />

Ticino 0800 888 302<br />

Rodrigo De Ambrosi<br />

Key Account Manager<br />

rodrigo.deambrosi<br />

@cablecom.ch<br />

Winterthur.............................052 202 93 18<br />

Yverdon-les-Bains ...........024 423 36 56<br />

Zürich ......................................043 818 27 48


«Lösungen mit Weitblick» – unter dieses Motto stellt die Outsourcing-Spezialistin in4U AG (www.in4u.ch)<br />

ihr umfassendes Dienstleistungsangebot für Unternehmen, die ihre Informatik auslagern möchten.<br />

Zu den Kunden zählen sowohl typische KMU als auch Grossunternehmen mit mehreren tausend<br />

Mit arbeitenden. Das 50-köpfige Team setzt je nach Projektanforderungen auf die Unterstützung von<br />

starken Partnern. Zum Beispiel cablecom.<br />

<strong>Cablecom</strong> <strong>business</strong> liefert in4U und ihren Kunden die benötigten Ressourcen für eine tadellose Daten-<br />

kommunikation, vom einfachen DSL-Link bis zur massgeschneiderten GigaClass-Verbindung ab 1 Gbit/s.<br />

Wir gratulieren unserer langjährigen Partnerin aus dem bernischen Lyss zum zehnjährigen Firmenjubiläum<br />

und wünschen dem Spitzenteam alles Gute für die Zukunft!<br />

<strong>Cablecom</strong> <strong>business</strong>. Ihre erste Adresse für Firmennetze.<br />

www.cablecom.biz<br />

«Unser Erfolg als Outsourcing-<br />

Dienstleister basiert auf gutem<br />

Kundenservice, praxis naher<br />

Lösungskompetenz und moder-<br />

nen, geografisch getrennten<br />

Datacenters. Hochverfügbare<br />

storage-Lösungen ermög lichen<br />

unseren Kunden die Um-<br />

setzung ihrer Notfallkonzepte<br />

nach IKs. Das Hochleistungs-<br />

netz und die innovativen Daten-<br />

dienste von cablecom bilden seit<br />

vielen Jahren starke Glieder in<br />

unserer Wertschöpfungskette.»<br />

Bruno Morandi<br />

CEO, in4U AG<br />

· 2<br />

BILANZ<br />

5 000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 22<br />

55555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555555 · 222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222 0 000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666 · ··········· 0 2<br />

TELEKOM RATING<br />

«CORPORATE NETWORK»<br />

2<br />

1. RRRAN NNGGG<br />

<strong>2009</strong><br />

00000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 0 888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888

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