Fluoreszenzpolarisation - Dre- hungen im Gigahertzbereich - DGZfP
Fluoreszenzpolarisation - Dre- hungen im Gigahertzbereich - DGZfP
Fluoreszenzpolarisation - Dre- hungen im Gigahertzbereich - DGZfP
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Best<strong>im</strong>mung des Rotationsvolumens Acridin Orange<br />
Das Rotationsvolumen von Acridin Orange habe ich mit Hilfe einer Zuckerlösung, deren Viskosität durch den<br />
Zuckergehalt variiert wurde, gemessen. Da Acridin Orange sich nicht in Zucker einlagert, ist die gemessene<br />
Fluoreszenz und Polarisation nur auf die AO – Moleküle zurückzuführen.<br />
Mit zunehmender Viskosität (1cS = 0,001Ns/m2 ) wurde ein Anstieg der Polarisation des emittierten<br />
Fluoreszenzlichts gemessen, was mit einer gehemmten <strong>Dre</strong>hbewegung zu begründen ist. Das Rotationsvolumen<br />
lässt sich ermitteln, wenn man 1/A gegen V/η aufträgt. (Urbanke, Curth)<br />
Erstaunlich war, dass auch die Intensität des Fluoreszenzlichts mit zunehmender Viskosität stieg. Eine mögliche<br />
Ursache ist die Verschiebung der Fluoresenzbande von Acridin Orange in der Zuckerlösung. Ein Farbunterschied<br />
konnte mit dem Auge aber nicht erkannt werden.<br />
Diagramm 6) Zunahme der Fluoreszenzintensität mit der Viskosität und errechnete Fluoreszenzlebensdauer<br />
Fotostrom, ausgelöst<br />
durch Fluoreszenzlicht<br />
Fotostrom in Abhängigkeit der Viskosität<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
1 10 100<br />
Viskosität (cS)<br />
Fluoreszenzlebensdauer gegen<br />
Viskosität<br />
y = 0,4881Ln(x) + 1,8185<br />
Der Grund für den Anstieg der Fluoreszenzintensität besteht vermutlich in der verlängerten Lebensdauer des<br />
angeregten Zustands in höheren Viskositäten. Dies wurde auch bei anderen Farbstoffen beobachtet. (Raikar et<br />
al) Bei Farbstoffen, die keine Quantenausbeute von 100 % aufweisen, ist die Fluoreszenz nur eine von<br />
verschiedenen Möglichkeiten der Energieabgabe, d. h. Relaxationsprozessen. Werden diese anderen<br />
Möglichkeiten, beispielsweise durch eine geringe Möglichkeit zur Rotation gehemmt, n<strong>im</strong>mt die<br />
Fluoreszenzintensität zu.<br />
Bei Acridin Orange liegt die Fluoreszenzquantenausbeute bei 20% in Ethanol. (Scott Prahl) Die Fluoreszenz in<br />
Wasser liegt nach Handversuchen in einem ähnlichen Bereich, zumindest deutlich unter 100 %. Damit kann eine<br />
Abschätzung der steigenden Fluoreszenzlebensdauer erstellt werden. Die Fluoreszenz n<strong>im</strong>mt exponentiell mit<br />
der Zeit ab. Wenn die Gesamtintensität um den Faktor 1,7 gesteigert wird, bedeutet dies, dass das Integral unter<br />
der Fluoreszenz-Zeit Kurve um diesen Faktor zugenommen hat. Mit einer Fluoreszenzlebensdauer aus der<br />
Literatur von 2 ns (Shaw et al.) in Wasser kann damit die Fluoreszenzlebensdauer in anderen Viskositäten wie in<br />
Diagramm 6 dargestellt errechnet werden. In anderen Umgebungen höherer Viskosität, allerdings auch einer<br />
elektronischen Wechselwirkung von Farbstoff mit der Umgebung wie in DNA wurden Werte von 6 ns in der<br />
Literatur angegeben. (Shaw et al.)<br />
Fluoreszenzlebensdauer (ns)<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1 10<br />
Viskokostät (Ns/m2)<br />
100<br />
7