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Architektur Information (Arch. Johannes Zieser), PDF - Burgarena ...

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<strong>Burgarena</strong> Reinsberg<br />

<strong>Burgarena</strong> Reinsberg<br />

Niederösterreich<br />

Arena in an ancient Castle<br />

Reinsberg, Lower Austria<br />

<strong>Arch</strong>itekt:<br />

<strong>Johannes</strong> <strong>Zieser</strong>, St.Pölten - Wien<br />

Mitarbeiter:<br />

Ronald Franz, Robert Oberhuber,<br />

Claudia Postl<br />

Tragwerksplanung:<br />

Kurt Schuh<br />

Kranstatik:<br />

Erhard Krenn<br />

Fertigstellung 1999<br />

Kernstück der Anlage ist die weltweit einzigartige<br />

mobile und temporäre Überdachung<br />

des unteren Burghofes. Ein gebrauchter<br />

Autokran, der auf einem Stahlbetonfundament<br />

stationär aufgestellt ist,<br />

stellt das Herz der neuen Anlage dar. Sein<br />

hoch aufragender Gittermast trägt eine<br />

riesige elliptische Leichtkonstruktion<br />

(23,0 x 19,0m), die mittels Stahlseile am<br />

Boden verankert wird. Durch die Drehbarkeit<br />

des Autokranes sind verschiedene<br />

Positionen der Überdachung möglich.<br />

Je nach Veranstaltungstyp und Lage der<br />

Bühne können entweder bis zu 500 Zuschauer<br />

oder die jeweilige Bühne überdacht<br />

werden. Durch die enorme Tragkraft<br />

des Kranes und die besonders leichte<br />

Bauweise des Daches ist die Konstruktion<br />

bis zu einer Windgeschwindigkeit<br />

von 120 km/h benutzbar. Das Dach selbst<br />

besteht aus Aluminiumfachwerkträgern,<br />

die mit weißer Kunststoffplane sowie einem<br />

darüberliegendem Regenzerstäubernetz<br />

bespannt sind. Die Konstruktion<br />

ist sehr leicht zerlegbar und kann daher<br />

außerhalb der Spielzeit bequem abgebaut<br />

werden. Diese Lösung ist im Vergleich<br />

zu anderen mobilen Überdachungssystemen<br />

besonders kostengünstig.<br />

Während die Errichtungskosten bei konventionellen,<br />

textilen Dachsystemen ab<br />

öS 14.000.-/m2 betragen, sind dies für<br />

das Dachsystem der Burgruine Reinsberg<br />

etwa öS 4.000.-/m2 gewesen.<br />

zieser<strong>Arch</strong>itekt


<strong>Burgarena</strong> Reinsberg<br />

Unmittelbar angrenzend an den unteren<br />

Burghof wurde ein Infrastrukturgebäude<br />

mit Buffet, Küche, Büro und großer, überdachter<br />

Zuschauerterrasse im Erdgeschoß<br />

sowie Einrichtungen für den Aufführungsbetrieb<br />

und Lagerräumen in zwei<br />

Untergeschoßen errichtet. Das Gebäude<br />

besteht aus einer Stahlgrundkonstruktion<br />

mit leuchtend roter Holzfassade. Seine<br />

Gestaltung sucht sehr bewußt den<br />

Kontrast zum schweren Bruchsteinmauerwerk<br />

des Bestandes. Die langgestreckte<br />

Baukörperform bildet gleichsam eine<br />

Kulisse für den Aufführungsbetrieb und<br />

läßt einen geschützten Hofbereich entstehen.<br />

Die an das Gebäude gestellte<br />

Servicebox mit Arbeitsplatz für das Betreuungspersonal<br />

und Küche liegt im<br />

Zentrum der Anlage und gewährleistet<br />

einen idealen Überblick.<br />

Das Hauptgebäude und auch historisch<br />

älteste Teil der Burganlage wird in der<br />

Höhe des oberen Burghofes durch Stahlbetonstützen<br />

und balkonartige Stahlkonstruktionen<br />

ergänzt. Ein Durchbruch zum<br />

oberen Saal ermöglicht die leichte Begehbarkeit.<br />

Von diesen Balkonen bietet<br />

sich ein phantastischer Ausblick auf die<br />

tief darunter liegende Arena. Ebenfalls<br />

leuchtend rote Überdachungen dieser<br />

Balkone erinnern an die Symbolik von<br />

Zugbrücken und die farbliche Gestaltung<br />

von alten Burganlagen.<br />

Das gesamte Projekt ist in Zusammenarbeit<br />

und mit Genehmigung des Bundesdenkmalamtes<br />

entstanden. Es wurde<br />

vereinbart, daß der Bereich des obe-<br />

zieser<strong>Arch</strong>itekt


<strong>Burgarena</strong> Reinsberg<br />

1 Autokran<br />

2 Hauptbühne<br />

3 Terrasse<br />

4 Unterer Burghof<br />

5 Buffet/Küche<br />

6 Vorhof<br />

7 Haupteingang<br />

8 Regiegebäude<br />

9 Zuschauertribüne<br />

10 Balkone<br />

11 Rittersaal<br />

12 Oberer Burghof<br />

2<br />

ren Burghofes, der mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

noch zur Gänze unterkellert<br />

ist, in dieser Baustufe nicht verändert<br />

wird. Hier soll die Möglichkeit einer<br />

späteren Ausgrabung bestehen bleiben.<br />

Die gesamte Anlage entspricht den behördlichen<br />

Auflagen zum Betrieb einer<br />

Spielstätte. Im Bereich des unmittelbar<br />

unterhalb der Burgruine gelegenen Sat<br />

3<br />

4<br />

1<br />

9<br />

5<br />

8<br />

6<br />

10 11<br />

tels wurden ausreichend Stellplätze für<br />

Besucher errichtet. Die Anlage ist in all<br />

ihren Teilen beleuchtet, für den Theaterund<br />

Aufführungsbetrieb ist eine spezielle<br />

Bühnenausstattung vorhanden.<br />

Am 8. August 2002 wird ein mehrjährig<br />

angelegtes Mozart-Opernfestival mit der<br />

Aufführung von Don Goavanni beginnen.<br />

Die Position der elliptischen Überda-<br />

7<br />

12<br />

chung wird derart festgelegt, dass etwa<br />

500 Zuschauer überdacht sind. Insgesamt<br />

werden 650 Zuschauer unter der<br />

mobilen und temporären Überdachung<br />

Platz finden.<br />

Die fliegende, leuchtende Scheibe der<br />

Überdachung ist zum neuen Wahrzeichen<br />

von Reinsberg geworden.<br />

zieser<strong>Arch</strong>itekt

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