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C.C.BUCHNER

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Lektüre<br />

Der kleine Roman Wellen gilt als ein Meisterwerk<br />

des späten Jugendstils und ein Hauptwerk des bedeutenden<br />

deutsch-baltischen Erzählers Eduard<br />

von Keyserling.<br />

Im Mittelpunkt des Romans steht die schöne<br />

Gräfin Doralice. Sie stiftet mit ihrer erotischen<br />

Ausstrahlung Unruhe und frühes Leid in der aristokratischen<br />

Sommergesellschaft des kleinen<br />

Badeortes auf der Kurischen Nehrung. Halb willentlich,<br />

halb unwillentlich gibt sie für nur eine<br />

kurze Weile ihren Wünschen und Träumen nach,<br />

verliert ihre aristokratische Haltung und richtet<br />

damit das Lebensglück anderer Menschen und<br />

auch ihr eigenes zugrunde.<br />

Keyserlings Stil „ist beherrscht, formklar und geschmackssicher,<br />

und man hat an dieser Prosa sein<br />

Vergnügen.“ (Peter von Matt)<br />

Uwe Timm erinnert sich an den 16 Jahre älteren<br />

Bruder, an den Vater, an die Mutter und wie sie<br />

sich verhalten haben angesichts der Tatsache,<br />

dass ihr Sohn Karl-Heinz freiwillig der Waffen-SS<br />

beitrat, dass er „tapfer“ in den Krieg zog und dass<br />

er schließlich an seinen Kriegsverletzungen starb.<br />

Uwe Timm zitiert aus den Feldpostbriefen seines<br />

Bruders an Vater und Mutter, er spricht über den<br />

Charakter seiner Eltern. Erinnerungen an das, was<br />

geschehen, was er nach 60 Jahren zu begreifen<br />

sucht. Es sind gerade dieses dokumentarische Verfahren<br />

und die persönliche Betroffenheit, die dem<br />

Buch Authentizität verleihen.<br />

Der Kommentar bereitet aufwendig die persönlich-biografischen<br />

und zeithistorischen Hintergründe<br />

auf.<br />

Dass die Ost-West-Spaltung nicht nur tragische,<br />

sondern auch komische Seiten hat(te), beweist Jens<br />

Sparschuhs „burlesker Vertreterroman“, in dem der<br />

„abgewickelte“ Angestellte der Ostberliner Kommunalen<br />

Wohnungsverwaltung in seiner neuen<br />

Position als „Springbrunnenvertreter“ die zum Teil<br />

(aber)witzige deutsche Wirklichkeit er- und durchlebt.<br />

Das so oft ernst abgehandelte Thema<br />

„Wende“ wird hier in ironischer und humorvoller<br />

Form beschrieben und ist deshalb gerade für junge<br />

Leser verständlich und nachvollziehbar.<br />

Eduard von Keyserling,<br />

Wellen<br />

Kommentiert von Karl Hotz,<br />

128 Seiten, BN 3975, $ 7,– 3<br />

Uwe Timm, Am Beispiel<br />

meines Bruders<br />

Kommentiert von<br />

Heinz Gockel,<br />

138 Seiten, BN 3976, $ 7,– 3<br />

Jens Sparschuh,<br />

Der Zimmerspringbrunnen<br />

Kommentiert von<br />

Wolfgang Reitzammer,<br />

136 Seiten, BN 3977, $ 7,– 3<br />

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