Lernarrangement 12 Kraftstoffe und Motorenöle - MWV
Lernarrangement 12 Kraftstoffe und Motorenöle - MWV
Lernarrangement 12 Kraftstoffe und Motorenöle - MWV
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<strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />
<strong>Lernarrangement</strong> <strong>12</strong><br />
Handlungsorientiertes Lernmaterial für die Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildung von Einzelhändlern an Tankstellen
<strong>Lernarrangement</strong> <strong>12</strong><br />
<strong>Kraftstoffe</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />
Ines Preuß<br />
Handlungsorientiertes Lernmaterial<br />
für die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung im Beruf<br />
Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel<br />
an Tankstellen<br />
2006<br />
Mineralölwirtschaftsverband e. V.
<strong>Lernarrangement</strong>s für die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von Einzelhändlern<br />
an Tankstellen<br />
Heft 1: Mein Ausbildungsbeginn<br />
Heft 2: Arbeitssicherheit an der Tankstelle<br />
Heft 3: Umweltschutz an der Tankstelle<br />
Heft 4: Bedeutung <strong>und</strong> Struktur der Einzelhandels<br />
Heft 5: Beratung <strong>und</strong> Verkauf<br />
Heft 6: Werbung <strong>und</strong> Verkaufsförderung<br />
Heft 7: Warenwirtschaftssystem<br />
Heft 8: Erfolgsorientiertes Beschaffen <strong>und</strong> Lagern<br />
Heft 9: Buchführen mit Erfolg<br />
Heft 10: Von der Einstellung bis zur Kündigung<br />
Heft 11: Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln<br />
Heft <strong>12</strong>: <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />
Heft 13: Starterbatterien <strong>und</strong> Reifen<br />
Folgende Symbole dienen der Orientierung in den <strong>Lernarrangement</strong>s:<br />
�<br />
Mit bereits erworbenem Wissen beantworten Sie eigenständig Fragen, führen Berechnungen<br />
durch <strong>und</strong> beurteilen Ergebnisse.<br />
Sie lösen durch aktives <strong>und</strong> kreatives Handeln Aufgaben. Dabei ist es teilweise erforderlich, den<br />
eigenen Betrieb mit Mitbewerbern zu vergleichen, Bekanntes auf Neues zu übertragen,<br />
Zusammenhänge zu erkennen <strong>und</strong> Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />
Ihnen wird das Nachschlagen in einem Fachbuch oder im Anhang empfohlen, wenn zur<br />
Bearbeitung der Aufgaben auf bereits an anderer Stelle erworbenes Wissen aufgebaut wird.<br />
Sie unterstützen Herrn Oilmann bei seinen unternehmenspolitischen Aktivitäten.<br />
Sie erhalten Verweise auf andere <strong>Lernarrangement</strong>s.<br />
Heft <strong>12</strong>: <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />
Autorin: Ines Preuß<br />
Herausgeber: Mineralölwirtschaftsverband e. V.<br />
Wertvolle Unterstützung gaben die Mitglieder des Arbeitskreises „Ausbildung an Tankstellen“<br />
des Mineralölwirtschaftsverbandes e. V., insbesondere Peter Schultz.<br />
© Mineralölwirtschaftsverband e. V.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Das <strong>Lernarrangement</strong> darf nicht ohne Zustimmung des <strong>MWV</strong><br />
Mineralölwirtschaftsverbandes e. V. vervielfältigt, abgebildet, übersetzt <strong>und</strong> verbreitet werden.<br />
Aktualisierte Ausgabe 2006<br />
Bezugsquelle: Saphir Druck + Verlag, Gutsstraße 15, 38551 Ribbesbüttel<br />
Fax: 05374/6577, E-Mail: j.kramer@saphirverlag.de
Inhalt<br />
1 R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />
<strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />
Wissen Sie eigentlich... 4<br />
Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl 5<br />
Anforderungen an die Qualität 9<br />
Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen <strong>12</strong><br />
2 Ottokraftstoff<br />
Spezielle Anforderungen 17<br />
Qualität des Kraftstoffs 21<br />
Beeinflussung von Eigenschaften durch Additive 22<br />
3 Dieselkraftstoff<br />
Spezielle Anforderungen 24<br />
Qualität von Dieselkraftstoff 28<br />
Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive 30<br />
4 <strong>Motorenöle</strong><br />
Spezielle Anforderungen 32<br />
Additive im Motorenöl 37<br />
Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl 38<br />
5 Sicherer Umgang mit <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen 43<br />
6 <strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e<br />
Der Preis des Kraftstoffs 45<br />
Verkaufsgespräch 46<br />
K<strong>und</strong>enfragen zum Kraftstoff 48<br />
Argumente zum Thema Kraftstoff sparen 49<br />
Argumente zum Thema Motorenöl sparen 51<br />
Argumente für Ihr bestes Motorenöl 55<br />
K<strong>und</strong>enfragen zum Motorenöl 56<br />
Nachfüllen von Motorenöl 57<br />
Einwandbehandlung zum Ölwechsel 59<br />
Richtiger Ölwechsel 61<br />
Annahme von Altöl 62<br />
7 Erk<strong>und</strong>ungen<br />
Produkte im Wettbewerb 63<br />
<strong>Kraftstoffe</strong> 64<br />
<strong>Motorenöle</strong> 65<br />
Sicherheit 66<br />
Verkaufsargumentation 67<br />
8 Perspektiven<br />
Alternative <strong>Kraftstoffe</strong> 69<br />
<strong>Motorenöle</strong> in der Zukunft 72<br />
Ausblick 73<br />
Resümee 74<br />
Anhang<br />
Lösungshinweise<br />
3
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Wissen Sie eigentlich...<br />
1 R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />
Wissen Sie eigentlich...<br />
... über alle Artikel Ihrer Produktpalette Bescheid? Es ist eine große Herausforderung,<br />
den Tankstellenverkauf mit allen seinen food- <strong>und</strong> nonfood-<br />
Sortimenten <strong>und</strong> Dienstleistungen zu kennen.<br />
Die K<strong>und</strong>en erwarten zu jedem Produkt, das sie interessiert, eine Auskunft:<br />
4<br />
- Haben Sie auch fettarmen Käse?<br />
- Passen die Scheibenwischer auch an mein Auto?<br />
- Welche Geschmacksrichtung hat dieser Wein?<br />
- Ist der Blätterteig mit Kirschen oder Marmelade gefüllt?<br />
- Ist es schlimm, wenn ich zur Hälfte falsches Benzin getankt habe?<br />
Sie haben sicher schon selbst erfahren, wie unterschiedlich K<strong>und</strong>en auf nicht<br />
beantwortete Fragen bzw. fachliche Unwissenheit reagieren können.<br />
Das Nichtwissen beim Käse verzeiht man Ihnen gerade noch – nicht aber das<br />
Schulternzucken bei einer Frage nach dem richtigen Motorenöl oder Kraftstoff.<br />
Welche negativen Folgen könnte dieses Schulternzucken nach sich<br />
ziehen?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Notieren Sie bitte, welche Informationen Sie sich zum Thema <strong>Kraftstoffe</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong> wünschen. Am Ende der Erarbeitung dieses Heftes<br />
kommen wir noch einmal auf Ihre Vorstellungen zurück.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl<br />
Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl<br />
In einem Motor werden Kraftstoff-Luftgemische gezündet. Die chemische<br />
Energie wandelt sich in Bewegungsenergie um – die Kurbelwelle setzt sich in<br />
eine drehende Bewegung.<br />
Was mit dem Kraftstoff in zwei verschiedenen Motoren geschieht, ist in<br />
Folgendem dargestellt.<br />
Vergleichen Sie bitte, was im Motor A <strong>und</strong> was im Motor B geschieht.<br />
1. Ansaugen<br />
A<br />
Kraftstoff-Luft-Gemisch wird<br />
durch das geöffnete<br />
Einlassventil (EV) angesaugt.<br />
2. Verdichten<br />
A<br />
Bei geschlossenen Ventilen<br />
verdichtet der Kolben das<br />
Gemisch (Druck ca. 15<br />
bar), Hitze entsteht (etwa<br />
500°C), der Kraftstoff<br />
verdampft.<br />
EV AV<br />
EV AV<br />
B<br />
Luft wird durch das geöffnete<br />
Einlassventil (EV)<br />
angesaugt<br />
B<br />
Bei geschlossenen Ventilen<br />
verdichtet der Kolben die<br />
Luft, die sich erhitzt (Druck<br />
etwa 30 bar, etwa 900°C).<br />
5
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl<br />
3. Verbrennen<br />
A<br />
Ein Funke der Zündkerze<br />
zündet das Gemisch (über<br />
40 bar bei max. 2500°C).<br />
Der Kolben wird nach<br />
unten gedrückt.<br />
4. Ausstoßen<br />
A<br />
Das Auslassventil (AV)<br />
öffnet sich. Der Kolben<br />
drückt Abgase nach oben<br />
aus dem Brennraum<br />
hinaus.<br />
6<br />
EV<br />
EV<br />
B<br />
Kraftstoff wird eingespritzt<br />
<strong>und</strong> entzündet sich (bis<br />
100 bar, bis 2000°C).<br />
Der Kolben wird nach<br />
unten gedrückt.<br />
B<br />
Verbrannte Gase strömen<br />
durch das geöffnete<br />
Auslassventil, während sich<br />
der Kolben nach oben<br />
bewegt.<br />
Welche Anforderungen können Sie bezüglich der Brennbarkeit des Kraftstoffs<br />
in beiden Motoren erkennen?<br />
Motor A: ................................................................................................................<br />
Motor B: ………………………………………………………………………………….<br />
Richten Sie im Anhang Seite 1 den Blick in die Geschichte von<br />
<strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Motoren. Spätestens danach fällt Ihnen die<br />
Antwort auf die folgende Frage nicht mehr schwer.<br />
Welcher Motor verbirgt sich hinter A <strong>und</strong> welcher hinter B?<br />
Motor A: ………………………………………………………………………………….<br />
Motor B: ………………………………………………………………………………….<br />
AV<br />
AV
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl<br />
Im Motor muss alles möglichst reibungslos laufen, damit er möglichst viel Kraft<br />
für den Antrieb des Wagens zur Verfügung stellt <strong>und</strong> wenig Kraftstoff verbraucht<br />
wird. Außerdem sollen die immer komplexer konstruierten Motorteile ihre hohe<br />
Lebensdauer behalten.<br />
Benennen Sie die Gr<strong>und</strong>funktion aller Schmieröle.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Man unterscheidet Trocken-, Misch- <strong>und</strong> Flüssigkeitsreibung.<br />
Tragen Sie die Überschrift richtig in die Tabelle ein.<br />
....................................<br />
Zwischen den<br />
Reibflächen ermöglicht<br />
eine Ölschicht eine<br />
gleitende Bewegung.<br />
Verschleiß gibt es nach<br />
Anspringen des Motors<br />
nur noch im Motorenöl.<br />
Beispiel:<br />
Aquaplaning bei einem<br />
Reifen, der auf nasser<br />
Straße „aufschwimmt“;<br />
in der Technik wird<br />
dieser Zustand<br />
angestrebt, um Materialverschleiß<br />
von beweglichen<br />
Teilen gering zu<br />
halten, z.B. Gleitlager bei<br />
bestimmter Drehzahl,<br />
Idealzustand ohne<br />
Verschleiß<br />
....................................<br />
Reibung von Metallteilen<br />
wird durch einen Ölfilm<br />
reduziert.<br />
Beispiel:<br />
bei jedem Startvorgang<br />
....................................<br />
Metallteile treffen ohne<br />
schützenden Schmierfilm<br />
aufeinander. Neben<br />
raschem Verschleiß<br />
können stellenweise sehr<br />
hohe Temperaturen<br />
auftreten, die zur<br />
Zerstörung der sich<br />
berührenden Teile<br />
führen.<br />
Beispiel:<br />
nach kompletter<br />
Unterbrechung der<br />
Ölzufuhr<br />
7
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl<br />
Die Reibepunkte an Kurbeltrieb <strong>und</strong> Zylinder sowie die sich bewegenden Teile<br />
der Motorsteuerung benötigen Öl.<br />
8<br />
Zeichnen Sie die fehlenden Pfeile in den Ölkreislauf ein.<br />
Pumpe<br />
Ölfilter<br />
Öl muss mehr leisten als Reibungsverluste minimieren.<br />
�Mit den weiteren Aufgaben des Motorenöls werden Sie sich im Lernabschnitt<br />
4 auseinandersetzen.<br />
Bei einem bestimmten Motor erfolgt die Schmierung nicht über den Ölkreislauf,<br />
sondern über den Kraftstoff selbst. Ihm wird dazu ein geeignetes Motorenöl<br />
hinzugefügt. Die Mischungsverhältnisse liegen zwischen 1:25 <strong>und</strong> 1:100.<br />
Um welchen Motor handelt es sich?<br />
Schmierstellen<br />
Kurbelwelle, Kolben, Zylinder...<br />
Ölwanne<br />
....................................................................................................................
Anforderungen an die Qualität<br />
Von jedem Motor wird gefordert: Er<br />
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Anforderungen an die Qualität<br />
• soll wenig verbrauchen <strong>und</strong> gute Leistungen erbringen<br />
• muss immer (kalt <strong>und</strong> heiß) leicht starten<br />
• darf im Leerlauf nicht ausgehen oder unruhig laufen<br />
• darf bei Höchstbelastungen nicht unregelmäßig arbeiten<br />
Weitere Forderungen sind:<br />
• keine störenden Rückstände in Ansaugsystem, Ventiltrieb, Brennraum,<br />
an Kolbenboden, Kolbenringen <strong>und</strong> Ölwanne<br />
• minimale Schadstoffemissionen<br />
• Hohe Lagerdauer von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />
Ein gut funktionierender Motor setzt bei <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen Eigenschaften in<br />
einer bestimmten Qualität voraus. Sie betreffen<br />
• die Reinheit des Kraftstoffs,<br />
• seine Verbrennungseigenschaften <strong>und</strong><br />
• sein Siedeverhalten.<br />
Welchen Schaden können Fremdstoffe oder Wasser im Kraftstoff im<br />
Motor anrichten?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Welche Folgen hat ein zu hoher Schwefelanteil im Kraftstoff?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Je nach Motor unterscheiden sich die Verbrennungseigenschaften, die eine<br />
optimale Motorleistung erlauben.<br />
9
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Anforderungen an die Qualität<br />
Für Otto- <strong>und</strong> Dieselmotor gilt jedoch die gleiche Gefahr:<br />
Die Mindestanforderungen an die Qualität des Kraftstoffs sind genormt.<br />
10<br />
Unkontrollierte heftige klopfende oder klingelnde Verbrennung<br />
• Unerwünschte Druckspitzen im Verbrennungsraum<br />
• Schwingen von Motorteilen<br />
Überhitzung, Motorschäden (Kolben, Ventiltrieb)<br />
Welche Normbezeichnungen sind Ihnen bekannt?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Der folgende Text enthält zwei Falschaussagen. Streichen Sie die bitte.<br />
<strong>Kraftstoffe</strong>, die diese Normen erfüllen, entsprechen den Mindestanforderungen/<br />
Maximalanforderungen an Kfz-Motoren.<br />
Leistungsverlust<br />
An der Erarbeitung sind beteiligt: Mineralölwirtschaft, Automobilindustrie, ADAC<br />
für die Verbraucher, Behördenvertreter.<br />
Die Kraftstoffqualitätsverordnung (1993) erlaubt nur noch <strong>Kraftstoffe</strong>, die<br />
alle/ 85% der Anforderungen der DIN-Norm erfüllen.
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Anforderungen an die Qualität<br />
Es werden Kraftstoffsorten als verkaufsfähige Basiskraftstoffe hergestellt, die im<br />
Wesentlichen drei Zielen genügen müssen:<br />
• Erfüllung der DIN-Norm<br />
• Gleichbleibende Qualität trotz wechselnder Rohölsorten<br />
• Erfüllung jahreszeitlicher Forderungen<br />
Mit der Entwicklung immer leistungsstärkerer Motoren steigen auch die<br />
Anforderungen an das Motorenöl.<br />
Neue Öle weisen deshalb insbesondere Verbesserungen auf:<br />
• beim Korrosionsschutz,<br />
• beim Reinhaltevermögen des Motors<br />
• (Detergenzien umhüllen Verschmutzungen <strong>und</strong> Dispergenzien halten sie<br />
in der Schwebe.),<br />
• Kraftstoff- <strong>und</strong> Motorenöl-Verbrauch,<br />
• hoher Verschleißschutz,<br />
• Katalysatorverträglichkeit,<br />
• bei Eigenschaften, die die Öleindickung (Schwarzschlamm) verhindern<br />
sowie<br />
• in der Druckfestigkeit <strong>und</strong> Scherfestigkeit, um übermäßigen Verschleiß<br />
<strong>und</strong> Fressen oder Verschweißen von Metallen zu verhindern.<br />
Mindestanforderungen wurden in Spezifikationen festgelegt.<br />
Welche Spezifikationen bzw. Klassifikationen von Motorenöl sind Ihnen<br />
bereits bekannt?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
�Mehr dazu erfahren Sie im 4. Lernabschnitt.<br />
11
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />
Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />
Die Basis der Kraftstoff- <strong>und</strong> Ölgewinnung liegt im Rohstoff Erdöl.<br />
Rohstoff Erdöl<br />
Anteile in Gewichtsprozent<br />
Die Zusammensetzung<br />
variiert nach Förder-<br />
gebieten.<br />
Farbe, Zähflüssigkeit <strong>und</strong><br />
Inhaltsstoffe unterscheiden sich.<br />
Es finden sich verschiedene Substanzen<br />
aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff <strong>und</strong> Schwefel sowie Verunreinigungen<br />
wie Wasser.<br />
Am wichtigsten für die Treibstoffgewinnung sind die Kohlenwasserstoffe, die<br />
nur aus Kohlenstoff <strong>und</strong> Wasserstoff bestehen.<br />
Kohlenwasserstoffe – wichtigster chemischer Baustein<br />
Die Tabelle zeigt, dass verschiedene Molekülstrukturen zu unterschiedlichem<br />
Verbrennungs- <strong>und</strong> Siedeverhalten führen.<br />
Gase C1 – C4<br />
<strong>12</strong><br />
Molekülgröße Siedebereich °C Flammpunkt °C Dichte kg/m³<br />
Ottokraftstoff C5 – C<strong>12</strong> 30 – 200 Bis 50 715 – 790<br />
Diesel C10 – C22 180 – 360 58 – 65 820 – 860<br />
Schmierstoffe C20 – C35<br />
Kohlenstoff<br />
83 bis 87 %<br />
Wasserstoff: 11 bis 15 %<br />
Schwefel bis 6 %<br />
Stickstoff-, Sauerstoff-,<br />
Metallspuren
Ergänzen Sie die folgende Erkenntnis:<br />
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />
Je kleiner die Moleküle, desto ............................. die Siedetemperatur.<br />
Moleküle mit steigender Kohlenstoffzahl finden sich in schwereren Produkten.<br />
� Erinnern Sie sich an das folgende Wissen aus der Chemie, um besser zu<br />
verstehen, was in den Raffinerien geschieht.<br />
Hauptgruppen der Kohlenwasserstoffe<br />
Der Grad der Sättigung von Verbindungen lässt chemische Reaktionen leichter<br />
oder schwerer zu. Die Sättigung ist also für die Veränderung der Qualität eines<br />
Kraftstoffs wichtig.<br />
Paraffine: gesättigt, wenig reaktionsfreudig, z. B.<br />
__ __ __________<br />
Methan CH4 Propan C3H8 Hexan C6H14<br />
Sehen Sie sich die Methan- <strong>und</strong> Propan-Verbindung genau an.<br />
Skizzieren Sie daneben die gesättigte Hexan-Verbindung.<br />
Stellen Sie fest, wie sich die Art der Sättigung bei anderen Kohlenwasserstoffen<br />
auf die Eigenschaften auswirkt.<br />
chemische Verbindung Eigenschaften<br />
Olefine: ungesättigte<br />
Kohlenwasserstoffe, weniger<br />
Wasserstoffatome<br />
Naphtene: ringförmig gesättigt,<br />
reaktionsfähiger als Paraffine<br />
reaktionsfreudig, entstehen bei<br />
weiterverarbeitenden Prozessen<br />
wie den Crackverfahren<br />
kältebeständig<br />
Aromaten: stabiler ungesättigter Ring temperaturbeständig, gute<br />
Verbrennungseigenschaften<br />
13
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />
Rohölverarbeitung<br />
Hergeleitet vom französischen „fin“ = fein bedeutet raffinieren reinigen, verfeinern,<br />
veredeln.<br />
In jeder Raffinerie finden im Wesentlichen drei Hauptprozesse statt:<br />
1. Trennen<br />
Durch Destillation (Verdampfen, Kondensieren) wird das Erdöl in Produktgruppen<br />
mit unterschiedlichen Molekülgrößen <strong>und</strong> damit verschiedenen Siedebereichen<br />
aufgeteilt.<br />
Beim Erhitzen verdampfen kleine Moleküle schon bei niedrigeren Temperaturen.<br />
Verbindungen mit niedrigem Siedepunkt können also von denen mit<br />
hohem Siedepunkt getrennt werden:<br />
14<br />
Erhitzen<br />
des<br />
Rohöls<br />
Destillation<br />
der<br />
Rückstände<br />
Leichtbenzin<br />
Schwerbenzin<br />
Petroleum<br />
Leicht-Gasöl<br />
Schwer-Gasöl<br />
Rückstand<br />
Gasöl<br />
Spindelöl<br />
Schmieröle<br />
Zylinderöl<br />
Bitumen
2. Umwandeln<br />
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />
Durch Konversion (Umwandlung) werden Größe oder Struktur der Moleküle<br />
verändert.<br />
Beim Cracken (Spaltung) werden verschiedene Verfahren genutzt, um<br />
Destillate in andere Zustände zu verwandeln. Aus Destillaten mit hohem<br />
Siedepunkt kann eine Verbindung mit niedrigem Siedepunkt hergestellt werden.<br />
Im Anhang Seite 2 <strong>und</strong> 3 sind einige wichtige Verfahren zur<br />
Umwandlung <strong>und</strong> Nachbehandlung von Destillaten nachzulesen.<br />
Die Informationen helfen Ihnen bei der Beantwortung der<br />
folgenden Fragen.<br />
Weshalb werden Crackverfahren überhaupt angewendet?<br />
.................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................<br />
3. Nachbehandeln<br />
Reinigungs- <strong>und</strong> Veredelungsverfahren werden genutzt, um unerwünschte<br />
Produktbestandteile (z. B. Schwefel) zu entfernen oder Eigenschaften (z. B.<br />
Geruch) zu verbessern.<br />
Der Reinigung der Destillate dienen Verfahren wie Entschwefelung <strong>und</strong><br />
Raffination.<br />
Wie hoch liegen die Schwefelgrenzwerte bei a.) Dieselkraftstoff <strong>und</strong> b.)<br />
Ottokraftstoff?<br />
a.) ...............................................................................................................<br />
b.) ...............................................................................................................<br />
Welcher Anforderung an den Kraftstoff wird man mit der Raffination<br />
gerecht?<br />
....................................................................................................................<br />
Der Veredelung von <strong>Kraftstoffe</strong>n erfolgt mit Verfahren wie<br />
• dem Reformieren,<br />
• dem Isomerisieren oder<br />
• dem Alkylieren.<br />
15
R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />
16<br />
Welche Eigenschaft des Kraftstoffs kann beispielsweise durch das<br />
Abspalten von Wasserstoffatomen verändert werden?<br />
.................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................<br />
Hilfsstoffe (Additive) dienen dazu, bestimmte Eigenschaften zu erzielen, z. B.:<br />
• Vermeidung von Reaktionen mit Luftsauerstoff,<br />
• Zusätze zur Verbesserung des Kälteverhaltens beim Dieselkraftstoff<br />
Welchen Sinn hat die Zugabe firmenspezifischer Additive?<br />
.................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................<br />
Durch Mischen werden nach der Verarbeitung die verkaufsfähigen Basiskraftstoffe<br />
erzeugt.<br />
Notieren Sie die heute am Kraftstoffmarkt erforderlichen Kraftstoffsorten.<br />
.................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................<br />
Alle Sorten sind in Sommer- <strong>und</strong> in Winterqualität herzustellen.<br />
Was ist die Basis für die Herstellung von Motorenöl? Sehen Sie sich<br />
gegebenenfalls noch einmal die Grafik Seite 14 an.<br />
.................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................
2 Ottokraftstoff<br />
Spezielle Anforderungen<br />
Ottokraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />
Der Otto-Motor braucht einen Kraftstoff, der sich im Brennraum zünden <strong>und</strong><br />
verbrennen lässt: ein zündfähiges Gemisch aus gasförmigem Kraftstoff <strong>und</strong><br />
Luft, das bei Raumtemperatur flüssig, leicht entflammbar ist <strong>und</strong> zwischen 20<br />
<strong>und</strong> 210°C (nach DIN) verdampft.<br />
Nicht jeder Kraftstoff verbrennt präzise gesteuert durch den Zündfunken.<br />
Mancher neigt zur Selbstentzündung.<br />
normale Verbrennung klopfende Verbrennung<br />
Was geschieht bei einer unkontrollierten heftigen Verbrennung eines<br />
Kraftstoffs?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Die Neigung eines Kraftstoffs zu klopfender Verbrennung kann gemessen <strong>und</strong><br />
im Verhältnis zu sehr klopffesten Verbindungen als Zahl ausgedrückt werden:<br />
der Oktanzahl.<br />
17
Ottokraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />
So wird die Oktanzahl ermittelt:<br />
18<br />
Prüfmotor A Prüfmotor B<br />
untersuchter Kraftstoff<br />
Klopfen tritt auf<br />
Vergleichsgemisch aus<br />
iso-Oktan C8H18 (Oktanzahl 100) <strong>und</strong><br />
n-Heptan C7H16 (Oktanzahl 0)<br />
Mischungsverhältnis finden, bei dem die<br />
gleiche Klopfneigung auftritt � z.B. 90 : 10<br />
Oktanzahl 90<br />
Es gibt verschiedene Oktanzahlen. Lesen Sie im Anhang Seite 4,<br />
wie diese ermittelt werden.<br />
Wovon hängt die unterschiedliche Aussagefähigkeit der Oktanzahlen<br />
(OZ) ab?<br />
ROZ (ResearchOktanZahl): .................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
MOZ (MotorOktanZahl): .................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Sollte die Oktanzahl möglichst hoch oder möglichst niedrig sein?<br />
Was zeichnet die klopffesten <strong>Kraftstoffe</strong> aus?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................
Normal<br />
Super<br />
SuperPlus<br />
Ottokraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />
Notieren Sie bitte die Oktanzahlen für den Ottokraftstoff (evtl. mit Hilfe<br />
der Kennwert-Übersicht im Anhang Seite 5).<br />
Premium-Kraftstoff<br />
(V-Power/ultimate)<br />
ROZ MOZ<br />
Kennziffern für die Kraftstoffflüchtigkeit widerspiegeln Anforderungen, die ein<br />
kalter oder ein heißer Motor an das Benzin stellen.<br />
Für einen sicheren Kaltstart sollte der Kraftstoff leicht flüchtig sein. Das ist bei<br />
niedriger Siedelage <strong>und</strong> hohem Dampfdruck der Fall.<br />
Ergänzen Sie an Hand des Diagramms die folgende Aussage.<br />
Je größer die Flüchtigkeit des Kraftstoffs, desto ........................................<br />
....................................................................................................................<br />
schlechter Fahrverhalten besser<br />
Kaltanfahrverhalten<br />
fallend Kraftstoff-Flüchtigkeit steigend<br />
19
Ottokraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />
Die Anforderungen an den Kraftstoff sind beim heißen Motor genau umgekehrt:<br />
Bei großer Kraftstoff-Flüchtigkeit verschlechtert sich das Heißfahrverhalten.<br />
20<br />
Skizzieren <strong>und</strong> beschriften Sie im Diagramm Seite 19 die Kurve für das<br />
Heißfahrverhalten.<br />
Für welche Jahreszeit eignet sich leichtflüchtiger Kraftstoff mit niedriger<br />
Siedelage <strong>und</strong> hohem Dampfdruck?<br />
.....................................................................................................................<br />
Die entsprechenden Kennwerte (siehe Anhang Seite 5) werden<br />
für Winter- <strong>und</strong> Sommerbetrieb angemessen kombiniert.<br />
Es gibt sogar eine Norm der Flüchtigkeit für die Übergangszeiten.<br />
Eine weitere Anforderung betrifft die Reduzierung von Schadstoffen. Sie<br />
lassen sich als Verbrennungsrückstände nicht völlig vermeiden.<br />
Die Zusammensetzung des Kraftstoffs kann sich jedoch positiv auf Abgasemissionen<br />
auswirken.<br />
Emissionen sind Verbrennungsrückstände.<br />
Welche Kennwerte (siehe Anhang Seite 5) geben Auskunft über erlaubte<br />
Abgasemissionen?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................
Qualität des Kraftstoffs<br />
Ottokraftstoff: Qualität des Kraftstoffs<br />
Je nach Verarbeitungsverfahren entstehen <strong>Kraftstoffe</strong>, die sich in ihrer Qualität<br />
unterscheiden.<br />
Qualitätsstufen beim Ottokraftstoff (OK):<br />
4 Basiskomponenten + komplexes Additiv = „Hightech“-OK<br />
3 Basiskomponenten + einfaches Additiv = additivierter OK<br />
2 Basiskomponenten = OK nach DIN-EN-Norm<br />
1 Basiskomponenten + Komponente ohne Beachtung von Normen =<br />
minderwertiger OK<br />
Tragen Sie die entsprechende Qualitätsstufe in das Kästchen ein.<br />
unzureichende Qualität, dürfen nicht verkauft werden<br />
zusätzliche schärfere Anforderungen zur Verbesserung der Anwendungstechnik<br />
<strong>und</strong> des Umweltschutzes<br />
umfassende Qualitätssicherungssysteme, hohe Kosten, großes Entwicklungspotenzial<br />
alle DIN-EN-Anforderungen erfüllt<br />
Welcher Qualitätsstufe entsprechen die bei Ihnen in der Tankstelle<br />
angebotenen Sorten?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Es kommt trotz des Verbots vor, dass minderwertiger Kraftstoff verkauft wird.<br />
Verstöße gegen die Kraftstoffqualitäts-Verordnung hängen vor allem vom<br />
Preisniveau <strong>und</strong> anderen Randbedingungen ab.<br />
21
Ottokraftstoff: Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />
Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />
Additive sind Zusätze. Mit der Anreicherung mit Additiven erreicht man<br />
• eine längere Lebensdauer des Motors durch optimale Betriebsbedingungen<br />
• bei geringer Umweltbelastung.<br />
22<br />
Ordnen Sie den Additiven durch eine Verbindungslinie die richtige<br />
Funktion zu:<br />
Antiklopfmittel<br />
Reinigungsadditive<br />
Rostschutzadditive<br />
Vereisungshemmstoffe<br />
Rückstandsumwandler<br />
Alterungsschutzstoffe<br />
Verbrennungsverbesserer<br />
Reibungsminderer<br />
Reinhaltung von<br />
Vergaser/Einspritzpumpe,<br />
Einlasssystem bis zu den Ventilen<br />
bessere Lagerungsstabilität<br />
Erhöhung der Oktanzahl<br />
keine Selbstentzündung durch<br />
heiße Brennraumablagerungen<br />
keine Eisbildung im Vergaser<br />
Schutz von Metalloberflächen vor<br />
Korrosion<br />
Schutz gegen Verschleiß der<br />
Kraftstoff- <strong>und</strong> Einspritzpumpe<br />
besserer Verbrennungsablauf
Ottokraftstoff: Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />
Die Anreicherung des Kraftstoffs mit Additiven wirkt sich vorteilhaft aus auf:<br />
A den Motor<br />
B das Kraftstoffsystem<br />
C die Tanks <strong>und</strong> die Betankungsanlage<br />
Ordnen Sie die folgenden acht Additive einem oder mehreren der<br />
genannten Wirkungsbereiche zu:<br />
Antiklopfmittel, Reinigungsadditive, Rostschutzadditive, Vereisungshemmstoffe,<br />
Rückstandsumwandler, Alterungsschutzstoffe, Verbrennungsverbesserer ,<br />
Reibungsminderer für Einspritzpumpe<br />
A<br />
B<br />
C<br />
23
Dieselkraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />
3 Dieselkraftstoff<br />
Spezielle Anforderungen<br />
Die Anforderungen des Dieselmotors an den Treibstoff unterscheiden sich<br />
wegen der anderen Funktionsweise des Motors von denen an Ottokraftstoff.<br />
24<br />
Erinnern Sie sich an den Vergleich der Funktionsweisen von Otto- <strong>und</strong><br />
Dieselmotor.<br />
Worin bestand der wesentliche Unterschied?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Zündwilligkeit<br />
Da sich der Dieselkraftstoff im Motor selbst entzündet, ist die Zündwilligkeit des<br />
Kraftstoffs von entscheidender Bedeutung.<br />
Nur wenn der Kraftstoff „willig“ ist, sich nach Einspritzung in die verdichtete<br />
heiße Luft selbst zu entzünden, kommt eine Verbrennung zu Stande.<br />
Erfolgt die Zündung zu spät, kann es zur schlagartigen Verbrennung einer<br />
relativ großen Treibstoffmenge kommen.<br />
Notieren Sie, welche Folgen das haben könnte.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Die Cetanzahl (CZ) gibt Auskunft über die Zündwilligkeit des Treibstoffs.<br />
Gemessen wird die Zündverzögerung vom Einspritzbeginn bis zur Selbstentzündung.
Dieselkraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />
Die Zahl wird wie auch die Oktanzahl durch Vergleich mit einem anderen<br />
Gemisch in genormten Prüfmotoren ermittelt.<br />
Beispiel:<br />
Prüfmotor A Prüfmotor B<br />
untersuchter Kraftstoff Vergleichsgemisch aus n-Cetan C16H34 (CZ 100)<br />
<strong>und</strong> 1-Methylnaphtalin C11H10 (CZ 0)<br />
nach Einspritzbeginn wird<br />
Zündverzögerung bis zur<br />
Selbstentzündung gemessen<br />
Mengenanteil von n-Cetan finden, bei dem die<br />
gleiche Zündverzögerung auftritt � 55 : 45<br />
Erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> notieren Sie bitte, welche Cetanzahl nach DIN-EN 590<br />
mindestens gefordert ist.<br />
....................................................................................................................<br />
Welche Cetanzahl hat der Diesel an Ihrer Tankstelle?<br />
....................................................................................................................<br />
Beim Betrieb des Motors im kalten Zustand ist eine höhere Cetanzahl empfehlenswert.<br />
Fließfähigkeit<br />
Cetanzahl 55<br />
Der Anforderung an eine gute Fließfähigkeit steht das Kälteverhalten des<br />
Dieselkraftstoffs entgegen.<br />
Bei Kälte kann es bei Dieselkraftstoffen zu Paraffinausscheidungen<br />
(Wachskristalle) kommen.<br />
Der CFPP (Cold Filter Plugging Point) gibt den Grenzwert der Filtrierbarkeit<br />
an – also die Temperatur, bei der Paraffinkristalle einen Kraftstofffilter<br />
verstopfen können.<br />
Wozu führt es, wenn der Kraftstoff nicht mehr filtrierbar ist?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
25
Dieselkraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />
26<br />
Sehen Sie sich die maximalen Temperaturwerte für die<br />
entsprechenden Zeiträume eines Jahres im Anhang Seite 6 an.<br />
Stellen Sie fest, wie sich diese Grenzwerte in Sommer <strong>und</strong> Winter<br />
unterscheiden.<br />
Welcher Wert gilt derzeit?<br />
....................................................................................................................<br />
Einwandfreie Verbrennung<br />
Eine einwandfreie Verbrennung kann beim Dieselkraftstoff durch dessen<br />
Verkokungsneigung behindert werden.<br />
Es können sich Rückstände im Zylinder, an den Ventilen <strong>und</strong> Einspritzdüsen<br />
bilden.<br />
Geräuschpegel<br />
Der Koksrückstand sowie Wasser- <strong>und</strong> Schwefelgehalt sind nur<br />
bis zu Grenzwerten (Anhang Seite 6) erlaubt.<br />
Im Vergleich zu Ottomotoren gilt auch der Geräuschpegel als dieseltypisches<br />
Problem.<br />
Geräuschpegel (dBA)<br />
100<br />
90<br />
80<br />
Geräusch<br />
Diesel-typische Probleme im Vergleich zu Ottomotoren<br />
70<br />
0 100<br />
Leerlauf relative Motordrehzahl (%) Nenndrehzahl<br />
Dieselmotoren<br />
Ottomotoren
Dieselkraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />
Formulieren Sie auf der Gr<strong>und</strong>lage der Grafik Seite 26 die Anforderung<br />
an den Dieselkraftstoff.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Weitere Anforderungen<br />
Was ist Ihnen noch als dieseltypisches Problem bekannt?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Wie können solche Probleme weiter verringert werden?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
?<br />
27
Dieselkraftstoff: Qualität von Dieselkraftstoff<br />
Qualität von Dieselkraftstoff<br />
Anforderungen an die Qualität des Kraftstoffs für Dieselmotoren betreffen<br />
• Reinheit<br />
• Zündwilligkeit (Verbrennungseigenschaft)<br />
• Startverhalten/Abgas- <strong>und</strong> Geräuschemission<br />
• Siedeverlauf (Abgas/Ablagerungsbildung)<br />
• Schwefelgehalt (Korrosion/Partikel-Emission)<br />
• Filtrierbarkeit (Betrieb bei niedrigen Temperaturen)<br />
• Sicherheit (hoher Flammpunkt)<br />
Sie sind in der DIN EN 590 festgelegt.<br />
28<br />
Die Kennwerte nach DIN EN 590 sehen Sie sich bitte im Anhang<br />
Seite 6 an.<br />
Natürlich erfüllt nicht jedes Diesel-Kraftstoff-Produkt die Normen in jedem Detail<br />
<strong>und</strong> es gibt eine gewisse Bandbreite der produktspezifischen Kennwerte.<br />
Das liegt an unterschiedlichen Rohölqualitäten, Verarbeitungs- <strong>und</strong> Nachfragestrukturen.<br />
Sicherheitsdatenblätter für jede Sorte Kraftstoff geben Auskunft über die<br />
Kennwerte des jeweiligen Produkts.<br />
Ein Sicherheitsdatenblatt für einen Marken-Kraftstoff finden Sie<br />
als Beispiel im Anhang Seite 7.<br />
Lassen Sie sich von Ihrem Ausbilder das Sicherheitsdatenblatt für Ihren<br />
Dieselkraftstoff geben.
Dieselkraftstoff: Qualität von Dieselkraftstoff<br />
Vergleichen Sie die Kennwerte Ihres Dieselkraftstoffs mit den DIN-EN-<br />
590-Kennwerten (Anhang Seite 6).<br />
Welche Abweichungen Ihrer Kennwerte von der DIN EN 590 haben Sie<br />
festgestellt?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Bewerten Sie Ihre Feststellungen.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Die neuen SuperDiesel der Markengesellschaften erfüllen mit der Cetanzahl<br />
60 - 70 die derzeit höchsten Qualitätsanforderungen an die Zündwilligkeit <strong>und</strong><br />
damit an ein optimales Start- <strong>und</strong> Verbrennungsverhalten des Dieselkraftstoffs.<br />
Fortschritte gibt es hier auch<br />
- im Schwefelgehalt (max. 10 mg/kg; nach DIN EN 590 noch bis 50 mg/kg<br />
möglich),<br />
- im Geräuschpegel,<br />
- in der Verminderung von Rauch- <strong>und</strong> Partikelemission.<br />
29
Dieselkraftstoff: Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />
Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />
30<br />
Welche Aufgaben besitzen Kraftstoffadditive?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Verbinden Sie die beim Dieselkraftstoff verwendeten Additive durch eine<br />
Linie mit der richtigen Funktion, <strong>und</strong> ergänzen Sie bitte die fehlenden<br />
Funktionen.<br />
Verbrennungsverbesserer<br />
(Anti-Smoke)<br />
Schmierfähigkeitsverbesserer<br />
Reinigungsadditive<br />
Zündbeschleuniger<br />
Fließverbesserer<br />
Korrosionsschutzadditive<br />
Schaumverhinderer<br />
Reibungsminderer<br />
Alterungsschutzstoffe<br />
Aromastoffe<br />
keine Paraffinausscheidungen<br />
Einspritzdüsen funktionsfähig <strong>und</strong><br />
sauber halten<br />
verbesserte Schmierfähigkeit bei<br />
schwefelarmem Treibstoff<br />
Erleichterung des Tankens<br />
Dieselgeruch neutralisieren
Motor<br />
Dieselkraftstoff: Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />
Ordnen Sie die 10 in der Grafik Seite 30 aufgeführten Additive einem<br />
oder mehreren der folgenden Wirkungsbereiche zu.<br />
Kraftstoffsystem<br />
Tanks,<br />
Tankstelle<br />
31
<strong>Motorenöle</strong>: Spezielle Anforderungen<br />
4 <strong>Motorenöle</strong><br />
Spezielle Anforderungen<br />
Mit der Gr<strong>und</strong>aufgabe des Öls, Reibung zu mindern, haben Sie sich bereits im<br />
1. Lernabschnitt befasst. Ein gutes Öl kann <strong>und</strong> muss jedoch noch wesentlich<br />
mehr leisten.<br />
32<br />
Ergänzen Sie Aufgabenbereiche, die Ihnen einfallen.<br />
Schmieren<br />
Wählen Sie einen Aufgabenbereich aus, den Sie näher charakterisieren.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Anforderungen an<br />
<strong>Motorenöle</strong> können Sie im Anhang Seite <strong>12</strong> nachlesen <strong>und</strong><br />
eventuell Ihre Aufgabe oben vervollständigen.
<strong>Motorenöle</strong>: Spezielle Anforderungen<br />
Der Idealzustand ohne Verschleiß durch Reibung (Flüssigkeitsreibung) wird nur<br />
erreicht, wenn<br />
• ein sich verengender Schmierspalt,<br />
• ausreichende Gleitgeschwindigkeit <strong>und</strong><br />
• ausreichende Schmierstoff-Viskosität vorhanden sind.<br />
Eine wichtige Eigenschaft des Öls besteht in seiner Viskosität.<br />
Lesen Sie im Anhang Seite 15 die Erläuterung.<br />
Formulieren Sie kurz, was unter Viskosität zu verstehen ist.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Streichen Sie in den folgenden Sätze falsche Aussagen.<br />
Bei Temperaturerhöhungen wird Öl dünnflüssiger/zähflüssiger, die Viskosität<br />
nimmt ab.<br />
Werden Öle abgekühlt, fällt/steigt die Viskosität <strong>und</strong> das Öl ist dünnflüssiger/<br />
zähflüssiger.<br />
Es hat jedoch bei jedem Wetter andere/die gleichen Aufgaben zu erfüllen.<br />
Zur Kennzeichnung des Viskositäts-Temperatur-Verhalten eines Öles wird der<br />
so genannte Viskositäts-Index (VI) berechnet.<br />
Mit den Viskositätswerten bei 40°C <strong>und</strong> 100°C wird der VI (Viskositätsindex)<br />
berechnet. Je höher der VI, desto geringer ist die temperaturbedingte<br />
Viskositätsänderung.<br />
Gut ausraffinierte Gr<strong>und</strong>öle haben einen VI von 90 - 100.<br />
Der Punkt, an dem das Öl gerade noch fließt, wird Pourpoint<br />
(Kältefließfähigkeit) genannt.<br />
Es gibt Öle, die ihre Viskosität bei Temperaturänderungen nur geringfügig<br />
ändern.<br />
33
<strong>Motorenöle</strong>: Spezielle Anforderungen<br />
Sie sind am besten geeignet, die Anforderungen von Kaltstart bis hin zum<br />
Schmierfilm-Tragevermögen bei hohen Öltemperaturen gleichermaßen zu<br />
erfüllen.<br />
Da sie mehrere Aufgabenbereiche erfüllen, nennt man sie Mehrbereichsöle<br />
(siehe Seite 39).<br />
Für die Viskosität bei tiefen Winter- <strong>und</strong> hohen Sommertemperaturen wurden<br />
Viskositäts-Grenzwerte festgelegt: die so genannten SAE-Klassen*.<br />
34<br />
Sie finden einen Einblick in die SAE-Klassen im Anhang Seite 16.<br />
Ergänzen Sie bitte:<br />
Die dünnflüssigste Sorte Öl für den Einsatz in Motoren ist SAE .......,<br />
die dickflüssigste Sorte SAE ......<br />
Notieren Sie als Beispiel die Viskositätsbezeichnung eines Mehrbereichsöls<br />
aus Ihrem Sortiment. Erläutern Sie die Bedeutung.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Interpretieren Sie diese Anforderung an <strong>Motorenöle</strong>:<br />
Die heutigen Mehrbereichsöle sollen<br />
mehrere Viskositätsklassen überdecken.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Ungünstige Betriebsbedingungen <strong>und</strong> länger werdende Ölwechselfristen<br />
bergen Probleme, die bei der Entwicklung von neuen Ölen Herausforderungen<br />
darstellen:<br />
* SAE-Klassen, festgelegt von der Society of Automotive Engineers
<strong>Motorenöle</strong>: Spezielle Anforderungen<br />
Da sind zunächst die Anforderungen an das Sauberhalten des Motors <strong>und</strong> des<br />
gesamten Systems.<br />
Qualitätsprüfungen beinhalten beispielsweise einen Schlammtest.<br />
Welche Auswirkungen können Ablagerungen von Schwarzschlamm im<br />
Motor haben?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Das Öl kann dazu beitragen, Rückstände im Ein- <strong>und</strong> Auslasssystem zu<br />
verhindern.<br />
Verbrannte Ölrückstände an Kolbenringen beeinträchtigen Wärmeabfuhr <strong>und</strong><br />
Abdichtung des Brennraumes. Solche Hochtemperatur-Ablagerungen können<br />
die Kolbenringe schließlich festsetzen.<br />
Die Minderung der Reibwerte im Motor ist nach wie vor eine wichtige<br />
Forderung, weil Öle mit diesen Eigenschaften (Leichtlauföl) zu<br />
<strong>Kraftstoffe</strong>insparung führen.<br />
Erfragen Sie in Ihrer Tankstelle die Werte für die Einsparung von Kraftstoff beim<br />
Einsatz des bei Ihnen angebotenen Leichtlauföls gegenüber herkömmlichem<br />
Standardöl.<br />
Was haben Sie herausgef<strong>und</strong>en?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Die Schutzfunktion des Öls ist vielfältig.<br />
Dichtungsringe, Katalysator, Ventile <strong>und</strong> das Öl selbst – nichts soll dem<br />
Verschleiß schutzlos ausgeliefert sein.<br />
Immer kleinere Ölmengen bleiben immer länger im Motor.<br />
35
<strong>Motorenöle</strong>: Spezielle Anforderungen<br />
36<br />
In welchem Zusammenhang steht eine bessere Ölqualität mit einem<br />
gesunkenen Ölverbrauch?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Nach welcher Laufleistung im Normalfall sollte a) bei Ottomotoren <strong>und</strong><br />
b) bei Dieselmotoren das Öl gewechselt werden?<br />
a) ...............................................................................................................<br />
b) ...............................................................................................................<br />
Erk<strong>und</strong>en Sie für drei verschiedene Kfz-Hersteller die Ölwechsel-<br />
Intervalle. Nutzen Sie Betriebsanleitungen von Kraftfahrzeugen.<br />
Notieren Sie Ihre Ergebnisse.<br />
Kfz-Hersteller Ölwechsel-Intervalle
Additive im Motorenöl<br />
Die Bausteine modernen Motorenöls sind<br />
Gr<strong>und</strong>öle<br />
Mineralöl <strong>und</strong>/oder<br />
synthetische Komponenten<br />
<strong>Motorenöle</strong>: Additive im Motorenöl<br />
Welche Ziele werden mit der Beimischung von Additiven verfolgt?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Additive für <strong>Motorenöle</strong> sind u.a. die links aufgeführten. Verbinden Sie<br />
bitte jedes Feld mit der richtigen Funktion.<br />
Reibwertverbesserer<br />
Reinigungsadditive<br />
Antiverschleiß-Additive<br />
Viskositätsindex-Verbesserer<br />
Korrosionsschutzadditive<br />
Alterungsschutzstoffe<br />
+<br />
Additive<br />
öllösliche chemische Zusätze<br />
Vergrößerung der Bandbreite der<br />
Fließfähigkeit<br />
Schmutz fangen, unerwünschte<br />
Gase neutralisieren<br />
geringerer Motorverschleiß,<br />
<strong>Kraftstoffe</strong>insparung<br />
bessere Lagerstabilität<br />
Reibungsverluste bei Metallen<br />
verhindern<br />
Schutz von Metalloberflächen vor<br />
Korrosion<br />
37
<strong>Motorenöle</strong>: Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />
Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />
Nach Verwendungszweck unterscheidet man z. B. Motor-, Getriebe- <strong>und</strong><br />
Hydrauliköle. Wir haben uns in diesem Heft im Wesentlichen auf die <strong>Motorenöle</strong><br />
beschränkt.<br />
Die Einteilung des Öls nach dem Viskositäts-Temperaturverhalten ist Ihnen<br />
nicht mehr neu:<br />
38<br />
Mehrbereichsöl Einbereichsöl<br />
Öl, das eine große Bandbreite an<br />
Viskositätsklassen abdeckt <strong>und</strong> somit<br />
auf die Temperaturunterschiede in<br />
Sommer <strong>und</strong> Winter abgestimmt ist.<br />
Sie können das ganze Jahr über im<br />
Motor bleiben <strong>und</strong> weisen die benötigte<br />
Zäh- bzw. Dünnflüssigkeit auf.<br />
Ergänzen Sie in der Tabelle, was unter einem Einbereichsöl zu verstehen<br />
ist.<br />
Woran ist die Viskositäts-Bandbreite eines Mehrbereichsöls erkennbar?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Wie nennt man ein Öl, das folgendermaßen charakterisiert werden kann?<br />
Dünnflüssiges Schmieröl mit einer sehr großen Viskositätsbandbreite <strong>und</strong><br />
gleichzeitig hoher thermischer Belastbarkeit, das auch unter extremen<br />
Bedingungen absolute Schmiersicherheit, besten Verschleißschutz <strong>und</strong><br />
besonders leichten Kaltstart bietet; der Motor wird schnellstens mit Öl versorgt,<br />
was u.a. zu <strong>Kraftstoffe</strong>rsparnis <strong>und</strong> Emissionsabsenkung führt.<br />
....................................................................................................................
<strong>Motorenöle</strong>: Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />
Dieses Spitzenöl gibt es erst wenige Jahre. Der folgende kleine Rückblick ist<br />
durcheinander geraten.<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Bitte bringen Sie die Sätze wieder in die richtige Reihenfolge, indem Sie<br />
die Zahlen von 1 bis 5 im rechten Kästchen eintragen.<br />
Durch Verwendung von speziellen Zusätzen konnte auch der Kraftstoffverbrauch<br />
weiter abgesenkt werden.<br />
Um bei verschiedenen Betriebstemperaturen den Motorverschleiß<br />
<strong>und</strong> den Ölverbrauch zu senken, erzeugte man “dickere“ Mehrbereichsöle,<br />
z.B. 20 W-50.<br />
Mit den modernen Leichtlaufmotorenölen wird eine <strong>Kraftstoffe</strong>insparung<br />
von 3 bis 6 % erreicht (je nach Fahrweise <strong>und</strong> Motor). Dazu<br />
kommt die besondere Kaltstartfreudigkeit, womit Batterie <strong>und</strong><br />
Anlasser geschont werden.<br />
Mit den damals verfügbaren Gr<strong>und</strong>ölen gab es aber in den moderneren<br />
Motoren unter schlechteren Betriebsbedingungen ein Problem<br />
durch höheren Ölverbrauch <strong>und</strong> Verschleiß durch Reibung im Motor.<br />
Es mussten neue dünnflüssige Gr<strong>und</strong>öle, teils synthetische, teils<br />
mineralische, entwickelt werden, die die Reibung vermindern, ohne<br />
Ölverbrauch <strong>und</strong> Verschleiß zu erhöhen.<br />
Leichtlauföle sind Mehrbereichsöle der höchsten Güteklasse.<br />
Sie werden hergestellt aus<br />
• neuartigen Gr<strong>und</strong>ölen mit idealem Hitze- <strong>und</strong> Kälteverhalten,<br />
• den zur Zeit besten chemischen Zusätzen mit reibungsmindernden Eigenschaften<br />
<strong>und</strong><br />
• nachwachsenden Rohstoffen.<br />
Haben Sie gemerkt, dass sich soeben ein Fehler eingeschlichen hat?<br />
Streichen Sie bitte in der obigen Aufzählung, was nicht im Leichtlauföl<br />
enthalten ist.<br />
39
<strong>Motorenöle</strong>: Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />
Leichtlauföle sind herkömmlichen Mehrbereichsölen qualitativ weit überlegen.<br />
40<br />
Fassen Sie die Vorteile der Leichtlauföle bitte zusammen, indem Sie<br />
folgende Wörter richtig in die Aufzählung einfügen:<br />
leichterer, weniger, sinkende, besserer, sofortige, kein, längere, leichter<br />
Vorteile gegenüber herkömmlichen Motorölen<br />
• .................................. Start, ................................... Durchölung<br />
• .................................. Motorlauf<br />
• .................................. Kraftstoffverbrauch<br />
• .................................. Schutz des Motors<br />
• .................................. Lebensdauer<br />
• ...................................Kosten<br />
• ...................................Schlamm<br />
Leichtlauföle sind gekennzeichnet durch die Bezeichnungen SAE 0W - x..,<br />
5W - x..., 10W - x...<br />
Öle mit einer Bezeichnung von mehr als 10W werden nicht als Leichtlauföle<br />
anerkannt.<br />
Welche Klassifikation der Leichtlauföle wurde soeben verwendet?<br />
....................................................................................................................<br />
Klassifikationen sind die Schlüssel für die Auswahl des optimalen Motorenöls.<br />
Auf dem europäischen Markt gilt seit 1996 für Motorenöl-Qualitäten eine Norm<br />
der Vereinigung der europäischen Fahrzeughersteller (ACEA*).<br />
Für alle Kfz, die ab 1996 zugelassen sind, ist die ACEA-Qualität verbindlich.<br />
Im Anhang Seite 17 finden Sie einige Übersichten zu den ACEA-<br />
Klassen.<br />
* Association des Constructeurs Europeen des Automobiles
<strong>Motorenöle</strong>: Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />
Manche Hersteller von Kraft- <strong>und</strong> Nutzfahrzeugen gehen mit ihren<br />
Anforderungen an das Motorenöl über die ACEA-Qualität hinaus.<br />
Mehr dazu finden Sie im Anhang Seite 21.<br />
Wählen Sie ein ACEA-klassifiziertes Öl aus Ihrem Sortiment aus <strong>und</strong><br />
beschreiben Sie dessen besondere Qualität.<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Erhältlich sind auch Öle, die nach dem amerikanischen API-Klassifizierungssystem<br />
ausgezeichnet sind.<br />
Sie können sich im Anhang Seite 22 darüber informieren.<br />
Was entnehmen Sie der folgenden Kennzeichnung?<br />
API SJ, CH-4<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Prüfen Sie sich selbst: Haben Sie für alle folgenden Abkürzungen eine<br />
Erklärung?<br />
SAE<br />
API<br />
ACEA<br />
W<br />
41
<strong>Motorenöle</strong>: Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />
42<br />
Was sagen die Klassifikationen über die Qualität eines Öls aus?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Die Motoren werden immer anspruchsvoller. Vier- <strong>und</strong> Fünfventiltechnik,<br />
Direkteinspritzung, Turboaufladung, neue Werkstoffe <strong>und</strong> aufwändige<br />
Entwicklungen sorgen für<br />
• mehr Leistung,<br />
• größere Sparsamkeit,<br />
• längere Lebensdauer <strong>und</strong><br />
• geringere Umweltbelastung.<br />
Gleichzeitig werden die Motortemperaturen immer höher, der Druck größer <strong>und</strong><br />
die Ölwechsel-Intervalle länger: So viel Hightech verlangt modernste Schmierstoffe.<br />
Auch seitens der Autofahrer kommen Forderungen wie Umweltverträglichkeit,<br />
höhere Leistung <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit immer deutlicher hinzu.<br />
Welche <strong>Motorenöle</strong> Ihres Sortiments können Sie als Spitzenprodukte<br />
benennen?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Charakterisieren Sie bei einem der genannten Produkte, welches Sie<br />
noch nicht beschrieben haben, die besonderen Eigenschaften.<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Bedenken Sie, dass es für bestimmte Kraftfahrzeuge spezielle <strong>Motorenöle</strong><br />
gibt!<br />
Informieren Sie sich über Schmierstoffe für Motorräder <strong>und</strong><br />
2-Takt-Motoren im Anhang Seite 23.
Sicherer Umgang mit <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />
5 Sicherer Umgang mit <strong>Kraftstoffe</strong>n<br />
<strong>und</strong> Ölen<br />
Die Zahl von Unglücksfällen, die sich auf falschen Umgang mit <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong><br />
Ölen zurückführen lassen, sind wegen der Einhaltung von strengen Sicherheitsvorschriften<br />
erfreulicherweise gering.<br />
Zudem sind <strong>Kraftstoffe</strong> nur bei Luftzutritt in dampfförmigem Zustand brennbar,<br />
wenn es eine Zündquelle gibt – ohne Zündquelle also kein Brand bzw. keine<br />
Explosion.<br />
Notieren Sie die wichtigsten Verhaltensregeln in der Nähe der <strong>Kraftstoffe</strong>.<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Welche Gr<strong>und</strong>regeln für den Umgang mit den entzündlichen<br />
Flüssigkeiten sind Ihnen noch bekannt?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Für wen gelten die Gr<strong>und</strong>regeln?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Entzündliche Flüssigkeiten sind in Abhängigkeit von ihrem Flammpunkt in<br />
Gefahrenklassen eingeteilt.<br />
Was ist unter einem Flammpunkt zu verstehen?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
43
Sicherer Umgang mit <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />
44<br />
Begründen Sie, weshalb a) Ottokraftstoffe in die Gefahrklasse „hoch-/<br />
leichtentzündlich (früher: A I),<br />
b) Dieselkraftstoffe in die Gefahrklasse „entzündlich“ (früher: A III)<br />
gehören.<br />
Ottokraftstoff : ..........................................................................<br />
hoch-/leichtentzündlich<br />
..........................................................................<br />
Dieselkraftstoff : ..........................................................................<br />
entzündlich<br />
..........................................................................<br />
Welche Konsequenzen hat das für die Lagerung?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Untersuchungen von Otto- <strong>und</strong> Dieselkraftstoff in Lagertanks ergaben: beide<br />
blieben mindestens zwei Jahre lang einwandfrei. In Reservekanistern sollte<br />
allerdings halbjährlich ausgetauscht werden.<br />
Ziehen Sie Schlussfolgerungen bezüglich der Lagerdauer in Tanks.<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Was wird zur Verminderung des Alterns von Ottokraftstoffen getan?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
� Im <strong>Lernarrangement</strong> 8 „Erfolgsorientiertes Beschaffen <strong>und</strong> Lagern“ gibt<br />
es den Lernabschnitt „Lagerung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Altölen“.<br />
Sie lernen,<br />
• welche Vorschriften den Umgang mit entzündlichen Flüssigkeiten regeln <strong>und</strong><br />
was z. B. laut VawS <strong>und</strong> TRbF zu beachten ist,<br />
• was bei oberirdischer <strong>und</strong> unterirdischer Lagerung von <strong>Kraftstoffe</strong>n<br />
vorgeschrieben ist,<br />
• was bei der Entsorgung von Altöl zu beachten ist.
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Der Preis des Kraftstoffs<br />
6 <strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e<br />
Der Preis des Kraftstoffs<br />
Der K<strong>und</strong>e bezahlt bei keiner Ware den reinen Warenwert. Beim Kraftstoff<br />
enthält der Preis neben Warenwert <strong>und</strong> Mehrwertsteuer noch weitere<br />
Bestandteile.<br />
Sehen Sie sich bitte im Anhang Seite 24 die Erläuterung der<br />
Preisstruktur vom Kraftstoff an.<br />
Beschriften Sie bitte die Felder in der folgenden Darstellung.<br />
................................................<br />
Zusammensetzung des Kraftstoffpreises<br />
................................................<br />
Woraus setzt sich der Steueranteil zusammen?<br />
................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
45
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Verkaufsgespräch<br />
Verkaufsgespräch<br />
K<strong>und</strong>en tanken allein <strong>und</strong> verweilen nur kurz im Shop: zwischen 30 Sek<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> 8 Minuten. Eine gute Beratung sollte also in kürzester Zeit möglich sein.<br />
Das verlangt von Ihnen<br />
• Beherrschung verschiedener Taktiken eines Verkaufsgesprächs<br />
• Einfühlungsvermögen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkenntnis<br />
• Fachkompetenz<br />
�Im <strong>Lernarrangement</strong> 5 „Beratung <strong>und</strong> Verkauf“ haben Sie diese Themen<br />
bearbeitet. Liegt das schon eine Weile zurück, wiederholen Sie bitte den<br />
Lernabschnitt 3.<br />
Der Wiederholung des Gr<strong>und</strong>wissens über ein Verkaufsgespräch dient die<br />
folgende Aufgabe aus dem genannten <strong>Lernarrangement</strong>.<br />
In diesem Heft geht es in erster Linie darum, Ihre Fachkompetenz in puncto<br />
<strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> Öle in Gesprächen mit K<strong>und</strong>en optimal einzubringen.<br />
46<br />
Notieren Sie bitte neben<br />
dem folgenden Dialog,<br />
welche Phasen eines<br />
Verkaufsgespräches Sie<br />
erkennen.<br />
In welchen Phasen eines Verkaufsgespräches können Sie Ihr Fachwissen<br />
nutzen?<br />
..................................................... ...........................................................<br />
..................................................... ...........................................................<br />
..................................................... ...........................................................
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Verkaufsgespräch<br />
K. greift zu einer Ölflasche im Regal, geht damit sichtbar<br />
unschlüssig zur Kasse: Guten Tag<br />
V.: Guten Tag. Soll es denn dieses Öl sein?<br />
K.: Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, ob es für mein<br />
Fahrzeug geeignet ist.<br />
V.: Fahren Sie ein neueres Auto?<br />
K.: Ja, er ist gerade 5 Monate alt.<br />
V. nimmt lächelnd das Öl entgegen: Das können Sie<br />
nehmen. Aber ich habe da noch was Besseres für Sie.<br />
Einen Moment. Ich komme mal rüber.<br />
Geht mit Ihm zum Ölregal.<br />
V.: Dieses Öl ist schon sehr gut. Aber ich empfehle Ihnen<br />
dieses Öl, unser Kompetition Ultra, ein Leichtlauföl, das<br />
auch noch ganz speziell die Werte Ihres Fahrzeugtyps<br />
hinten aufgelistet hat. Und Sie können es mit jedem<br />
anderen Öl mischen.<br />
K.: Das hört sich ja gut an, aber das ist ja fast doppelt so<br />
teuer!<br />
V.: Ja, die bessere Qualität rechnet sich auch:<br />
Das ist ein Hochleistungsöl, mit dem Sie ein wenig Ihren<br />
Benzinverbrauch senken können. Da es alterungsbeständiger<br />
ist, verlängert sich auch die Zeit bis zum<br />
nächsten Ölwechsel. Außerdem entlasten Sie damit die<br />
Umwelt.<br />
K.: Im Wesentlichen ist es also Umwelt schonend. Es soll<br />
aber vor allem meinen Motor schonen!<br />
V.: Fahren Sie viele Kurzstrecken mit häufigen Kaltstarts?<br />
K.: Ja.<br />
V.: Das Öl ist nämlich dünnflüssiger – es schmiert also<br />
einfach schneller. Und die Lebensdauer Ihres Motors<br />
verlängert sich. Ach ja - lächelt - die Ölhersteller<br />
sprechen sogar von ein paar PS Leistungssteigerung.<br />
K.: Na, das werde ich ja sehen. Aber Sie haben mich<br />
überzeugt. Ich nehme das Öl.<br />
V.: Dankeschön.<br />
K. bezahlt: Bitteschön. Tschüs<br />
V.: Tschüs <strong>und</strong> gute Fahrt!<br />
47
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: K<strong>und</strong>enfragen zum Kraftstoff<br />
K<strong>und</strong>enfragen zum Kraftstoff<br />
48<br />
Beantworten Sie möglichst kurz die folgenden K<strong>und</strong>enfragen zum Thema<br />
Kraftstoff.<br />
� Woher weiß ich denn, welches Benzin für mein Auto das richtige ist?<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
� Ich habe aus Versehen 10 Liter Normal getankt, brauche aber Super.<br />
Kann ich auffüllen?<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
� Tue ich meinem Auto Gutes, wenn ich ihm anstatt Super ab <strong>und</strong> zu<br />
SuperPlus gebe?<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
� Welchen Schaden kann der falsche Kraftstoff an meinem Motor<br />
anrichten?<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
� Weshalb trägt ein gutes Öl zum Spritsparen bei?<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Kraftstoff sparen<br />
Argumente zum Thema Kraftstoff sparen<br />
Kraftstoff zu sparen liegt im Interesse wohl jedes K<strong>und</strong>en.<br />
Die folgenden Maßnahmen betreffen die Fahrweise.<br />
Rang<br />
Spartipps für K<strong>und</strong>en<br />
Einsparungsmöglichkeiten<br />
Maßnahmen Gesamter OK-Markt Autofahrer<br />
in Mio. t/Jahr<br />
Liter OK/Jahr<br />
1 Früh in höheren Gang schalten – viel in<br />
höchstem Gang fahren<br />
1,6 70<br />
2 Sanft anfahren, gleichmäßig fahren 1,1 50<br />
3 Autobahngeschwindigkeit nicht über<br />
70/80 % der<br />
Fahrzeughöchstgeschwindigkeit<br />
4 Konstante Geschwindigkeiten mit<br />
ruhigem Gasfuß fahren<br />
5 Motor nicht unnötig im Leerlauf laufen<br />
lassen<br />
0,8 35<br />
0,2 8<br />
0,2 5<br />
3,9 168<br />
> 13 %<br />
Welche Möglichkeiten fallen Ihnen ein, diese Spartipps an Ihre K<strong>und</strong>en<br />
weiter zu geben?<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
49
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Kraftstoff sparen<br />
50<br />
Formulieren Sie eine kurze Aussage auf der Gr<strong>und</strong>lage der Spartipps-<br />
Tabelle, die man gut in ein K<strong>und</strong>engespräch einflechten kann.<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
Wie kann bereits beim Tanken gespart werden, wenn man auf den<br />
randvollen Tank verzichtet?<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Motorenöl sparen<br />
Argumente zum Thema Motorenöl sparen<br />
Das folgende Rechenbeispiel veranschaulicht die Einsparung bei Verwendung<br />
des teureren Leichtlauföls im Vergleich zum Standardöl:<br />
Benzin- <strong>und</strong> Motorenölkosten pro Jahr am Beispiel: Golf IV, 5 Jahre alt<br />
Standardöl (Stand: Januar 2006)<br />
Einflussfaktor Bemerkung Rechenweg Ergebnis<br />
Laufleistung pro Jahr 15.000 km<br />
Verbrauch/Jahr bei 8 l/100 km 15.000 x 8 l<br />
/100km<br />
1.200 l<br />
Kosten Kraftstoff 1,20 EUR/l pro Jahr 1.200 l x 1,20 EUR 1.440 EUR<br />
Ölmenge bei<br />
Wechsel<br />
pro Jahr; Ölmenge<br />
inkl. Filterwechsel<br />
Ölverbrauch Verbrauch zwischen<br />
zwei Wechseln<br />
3,8 l<br />
geschätzt 1,5 l<br />
Gesamtmenge Öl gekauft 3,8 l + 1,5 l 5,3 l<br />
Kosten Standardöl 1 l = 11,99 EUR 5,5 x 11,99 = 65,95 EUR<br />
Betriebskosten/<br />
Jahr<br />
Kraftstoff + Öl 1.440 + 65,95 = 1.505,95 EUR<br />
51
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Motorenöl sparen<br />
Premium-Leichtlauföl (Stand: Januar 2006)<br />
52<br />
Einflussfaktor Bemerkung Rechenweg Ergebnis<br />
Laufleistung pro Jahr 15.000 km<br />
Verbrauch/Jahr bei 7,54 l/100 km 15.000 x 7,54 l<br />
/100km<br />
1.200 l<br />
Kosten Kraftstoff 1,20 EUR/l pro Jahr 1.131 l x 1,20 EUR 1.440 EUR<br />
Ölmenge bei<br />
Wechsel<br />
pro Jahr; Ölmenge<br />
inkl. Filterwechsel<br />
Ölverbrauch Verbrauch zwischen<br />
zwei Wechseln<br />
1,5 l > 60 %<br />
(Synthetiköl)<br />
3,8 l<br />
0,5 l<br />
Gesamtmenge Öl gekauft 3,8 l + 0,5 l 4,3 l<br />
Kosten Premiumöl 1 l = 20,99 EUR 4,3 x 20,99 = 90,26 EUR<br />
Betriebskosten/<br />
Jahr<br />
Kraftstoff + Öl 1.357,20 + 90,26 = 1.447,46 EUR<br />
Nachdem für dasselbe Fahrzeug Leichtlauföl verwendet wurde, ergab die<br />
Berechnung eine Ersparnis von 58,50 EUR.<br />
Im Kurzstreckenverkehr erhöht sich die Ersparnis auf 5,8 %.<br />
Erhöhen sich Fahrleistung oder Kraftstoffpreis, wächst die Ersparnis; sinkt die<br />
Fahrleistung oder verbraucht der Golf ursprünglich weniger als 8 Liter,<br />
verringert sich die Ersparnis.
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Motorenöl sparen<br />
Errechnen <strong>und</strong> vergleichen Sie bitte für zwei Ihrer Produkte die Kosten<br />
beim Wechsel zum Leichtlauföl mit Hilfe der folgenden Tabellen.<br />
Standardöl: ......................................................<br />
Einflussfaktor Bemerkung Rechenweg Ergebnis<br />
Laufleistung pro Jahr 15.000 km<br />
Verbrauch/Jahr<br />
Kosten Kraftstoff<br />
Ölmenge bei<br />
Wechsel<br />
bei ..... l/100 km 15.000 x .....l/100km<br />
......... EUR/l pro Jahr ......... l x ........ EUR<br />
pro Jahr; Ölmenge<br />
inkl. Filterwechsel<br />
Ölverbrauch Verbrauch zwischen<br />
zwei Wechseln<br />
Gesamtmenge Öl evtl. zu kaufende Einzelmengen<br />
addieren<br />
Kosten Öl<br />
Betriebskosten/<br />
Jahr<br />
Kraftstoff + Öl<br />
........ EUR<br />
3,8 l<br />
geschätzt 1,5 l<br />
........... l<br />
............. + .............<br />
Premium-Leichtlauföl: ......................................................<br />
.............EUR<br />
Einflussfaktor Bemerkung Rechenweg Ergebnis<br />
Laufleistung pro Jahr 15.000 km<br />
Verbrauch/Jahr<br />
Kosten Kraftstoff<br />
Ölmenge bei<br />
Wechsel<br />
bei ..... l/100 km 15.000 x .....l/100km<br />
......... EUR/l pro Jahr ......... l x ........ EUR<br />
pro Jahr; Ölmenge<br />
inkl. Filterwechsel<br />
Ölverbrauch Verbrauch zwischen<br />
zwei Wechseln<br />
Gesamtmenge Öl zu kaufende Menge<br />
Kosten Öl<br />
Betriebskosten/<br />
Jahr<br />
Kraftstoff + Öl<br />
............. EUR<br />
1,5 l > 60%<br />
(Synthetiköl)<br />
........................ l<br />
............. + .............<br />
3,8 l<br />
0,5 l<br />
............ EUR<br />
53
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Motorenöl sparen<br />
54<br />
Leiten Sie aus Ihrem Ergebnis ein Verkaufsargument für Ihr Leichtlauföl<br />
ab.<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
Sehen Sie sich nun bitte selbst als K<strong>und</strong>e.<br />
Sollten Sie selbst ein Auto fahren - prüfen Sie bitte Ihr eigenes<br />
„Ölbewusstsein“.<br />
Mit welchem Öl fahren Sie? ...............................................................<br />
Auf welche Viskosität achten Sie? ...............................................................<br />
Wie viel Öl verbraucht Ihr Fahrzeug? ...............................................................<br />
Wie oft kontrollieren Sie den Ölstand? ...............................................................<br />
Ein kleiner Öl-Profi-Test kann Ihnen Ihr Wissen bestätigen. Sie<br />
finden den Test im Anhang Seite 26.<br />
Überlegen Sie, welches Öl Sie in der Tankstelle meist empfehlen – ist es<br />
das umsatzstärkste oder das, welches Sie selbst gern nehmen?<br />
Notieren Sie, welches Öl bei Ihnen am meisten verkauft wird <strong>und</strong> warum<br />
das vermutlich so ist.<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
Stellen Sie sich vor, der Fahrer eines Audi TT fragt Sie nach dem<br />
richtigen Motorenöl.<br />
Woran müssen Sie bei Ihrer Empfehlung denken?<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
Welches Motorenöl würden Sie ihm empfehlen?<br />
......................................................................................................................
Argumente für Ihr bestes Motorenöl<br />
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente für Ihr bestes Motorenöl<br />
Hochleistungsöle sind in der Regel teurer als Öle, die den<br />
Minimalanforderungen genügen. Viele Argumente sprechen dennoch für ihre<br />
Verwendung – Sie haben aber nur kurz Gelegenheit, einen K<strong>und</strong>en zu<br />
überzeugen.<br />
Notieren Sie hier Ihre wichtigsten Verkaufsargumente für das bei Ihnen<br />
zu verkaufende Hochleistungsöl. Beginnen Sie mit den Aussagen, die die<br />
größte Überzeugungskraft haben.<br />
1. ..................................................................................................................<br />
2. ..................................................................................................................<br />
3. ..................................................................................................................<br />
4. ..................................................................................................................<br />
5. ..................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
Welche saisonbedingten Verkaufsargumente setzen Sie ein?<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
Wie stellen Sie im Vorfeld einer Empfehlung fest, ob der K<strong>und</strong>e seinen<br />
Motor (<strong>und</strong> das Öl) stark beansprucht?<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
55
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: K<strong>und</strong>enfragen zum Motorenöl<br />
K<strong>und</strong>enfragen zum Motorenöl<br />
56<br />
Üben Sie sich im fachkompetenten Antworten auf die folgenden Fragen<br />
neugieriger K<strong>und</strong>en zum Öl.<br />
� Welche Bedeutung hat denn eigentlich die Ölqualität?<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
� Weshalb lohnt es sich, auf ein teures High-Tech-Öl umzusteigen?<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
� Wird der Motor nicht heißlaufen mit dem dünneren Öl?<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
� Was sagt denn das Etikett über die Ölqualität aus?<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
� Welche Information entnehmen Sie der Angabe zur Viskositätsklasse?<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
� Was sind Mehrbereichsöle?<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................
Nachfüllen von Motorenöl<br />
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Nachfüllen von Motorenöl<br />
Häufig kommt es unbeabsichtigt zu einer Mischung verschiedener Öle, denn<br />
der K<strong>und</strong>e weiß nicht mehr genau, was sich in seinem Motor befindet.<br />
Manche K<strong>und</strong>en stellen die folgende Frage, während andere, ohne zu<br />
überlegen, verschiedene Produkte zusammenschütten.<br />
Kann man Motorenöl verschiedener Sorten <strong>und</strong> Marken mischen?<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
Argumentieren Sie am Beispiel eines Hochleistungsöls.<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
Stellen Sie sich einen K<strong>und</strong>en vor, der nach dem Sinn des Öl-<br />
Nachfüllens fragt.<br />
Streichen Sie bitte die Argumente für das Nachfüllen von Öl, die Sie<br />
diesem K<strong>und</strong>en gegenüber nicht anführen können.<br />
• Verbesserung des Restöls<br />
• Umsatz erhöhen<br />
• Verbesserung der Viskosität<br />
• Thermische Aufgaben von Öl sind nur bei optimalem Ölstand gewährleistet.<br />
• Öl ist immer vor dem Winter zu wechseln.<br />
• Überschrittene Ölwechselfristen können wegen Gefährdung öffentlicher<br />
Sicherheit polizeilich geahndet werden.<br />
• Umwälzgeschwindigkeit des Öls normalisieren <strong>und</strong> damit Ölbelastung der<br />
Umwelt verringern<br />
• Je älter ein Motor ist, desto öfter muss Öl gewechselt werden.<br />
57
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Nachfüllen von Motorenöl<br />
58<br />
In welchen Situationen können Sie eine Ölkontrolle anbieten?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................
Einwandbehandlung zum Ölwechsel<br />
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Einwandbehandlung zum Ölwechsel<br />
Der Ölwechsel erfolgt seitens der Verbraucher eher unregelmäßig oder<br />
seltener als in vorgeschriebenen Ölwechsel-Intervallen.<br />
Bieten Sie einigen Ihrer K<strong>und</strong>en ein für deren Fahrzeug ausgezeichnetes<br />
gutes Öl an.<br />
Wie haben diese K<strong>und</strong>en auf Ihr Angebot reagiert?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Begründungen für skeptisches Verhalten ermittelte eine Verbraucherstudie 1) :<br />
- Mein Wagen ist alt.<br />
- Ich fahre nicht viel.<br />
- Weniger reicht auch.<br />
- Preis; Kostenersparnis<br />
- Nachlässigkeit<br />
- Zeitgründe<br />
35 %<br />
24 %<br />
20 %<br />
19 %<br />
15 %<br />
13 %<br />
Vielleicht haben Sie ähnliche Einwände gehört <strong>und</strong> konnten bereits Bedenken<br />
widerlegen?<br />
1) Mehrfachnennungen<br />
Im Anhang Seite 27 <strong>und</strong> 28 sind Argumente zur Behandlung von<br />
Einwänden aufgelistet. Lassen Sie sich anregen.<br />
59
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Einwandbehandlung zum Ölwechsel<br />
60<br />
Welche Argumente würden Sie in der kurzen Ihnen zur Verfügung<br />
stehenden Zeit nutzen, um den folgenden Einwänden zu begegnen?<br />
Der Wagen ist schon alt.<br />
...............................................................................................................................<br />
...............................................................................................................................<br />
Ich fahre nicht viel.<br />
...............................................................................................................................<br />
...............................................................................................................................<br />
Weniger reicht auch aus.<br />
...............................................................................................................................<br />
...............................................................................................................................<br />
So viel Geld gebe ich nicht aus.<br />
...............................................................................................................................<br />
...............................................................................................................................<br />
Bisher ging das auch ohne Probleme.<br />
...............................................................................................................................<br />
...............................................................................................................................<br />
Mir fehlt einfach die Zeit.<br />
...............................................................................................................................<br />
...............................................................................................................................
Richtiger Ölwechsel<br />
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Richtiger Ölwechsel<br />
Der normale Ölwechselintervall sollte bei erschwerten Betriebsbedingungen<br />
halbiert werden.<br />
Unter welchen Bedingungen liegen erschwerte Betriebsbedingungen<br />
bzw. erhöhte Beanspruchung des Motors vor?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Die Überprüfung des Motorenöls sollte nach bestimmten<br />
Gesichtspunkten erfolgen. Sie können diese im Anhang Seite 29<br />
nachlesen.<br />
Weshalb kann die Orientierung am Ölwechselintervall von zum Beispiel<br />
10.000 km sehr irreführend sein?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Sie sollten bei einem Ölwechsel den Ölwechselanhänger (Aufkleber) sorgfältig<br />
ausfüllen <strong>und</strong> ganz deutlich auf mögliche Folgen eines versäumten Wechsels<br />
hinweisen.<br />
Was können Sie erreichen, wenn Sie sich so verhalten?<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
61
<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Annahme von Altöl<br />
Annahme von Altöl<br />
Wenn Sie frisches Motorenöl verkaufen, sind Sie per Gesetz verpflichtet, altes<br />
Öl gegen Verkaufsnachweis anzunehmen. Sie müssen zwischen Öl bekannter<br />
<strong>und</strong> unbekannter Herkunft unterscheiden.<br />
62<br />
Nennen Sie Beispiele für Öl, das Sie a) bekannter <strong>und</strong> b) unbekannter<br />
Herkunft zuordnen.<br />
a) ...............................................................................................................<br />
b) ...............................................................................................................<br />
� Bereits im <strong>Lernarrangement</strong> 3 „Umweltschutz an der Tankstelle“ haben<br />
Sie Altöl bekannter <strong>und</strong> unbekannter Herkunft unterschieden.
7 Erk<strong>und</strong>ungen<br />
Produkte im Wettbewerb<br />
Erk<strong>und</strong>ungen: Produkte im Wettbewerb<br />
Sicher haben Sie schon erlebt, dass eine Markenware, die sich kaum von<br />
einem No-Name-Produkt unterschied, viel teurer war.<br />
Machte der Qualitätsunterschied tatsächlich den Preisunterschied wett?<br />
Notieren Sie dazu Ihre Erfahrungen.<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
.....................................................................................................................<br />
Zwischen den fast 400 Anbietern auf dem Tankstellenmarkt in Deutschland<br />
herrscht heftiger Wettbewerb. Qualitätsunterschiede der Produkte sind für den<br />
K<strong>und</strong>en oft schwer zu erkennen.<br />
Man kann z. B. vor einer Raffinerie beobachten, dass Tankwagen verschiedener<br />
Gesellschaften Kraftstoff holen, der die vereinbarten Qualitätskriterien für<br />
jede Marke erfüllt.<br />
Die Zeiten, in denen alle Stationen einer Gesellschaft aufwändig b<strong>und</strong>esweit<br />
von der Raffinerie der eigenen Gesellschaft beliefert wurden, sind vorbei.<br />
Wie kommt es dennoch zu unterschiedlicher Kraftstoffqualität an den<br />
belieferten Tankstellen?<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
Wä<br />
hre<br />
nd<br />
des<br />
Bef<br />
ülle<br />
ns<br />
des<br />
Tan<br />
kwa<br />
gen<br />
s<br />
wird<br />
das<br />
jew<br />
eils<br />
firm<br />
ens<br />
pezi<br />
fisc<br />
he<br />
Add<br />
itiv<br />
in<br />
den<br />
Gru<br />
ndk<br />
raft<br />
stoff<br />
eind<br />
osie<br />
rt.<br />
Für die folgenden Erk<strong>und</strong>ungsaufgaben wählen Sie bitte Tankstellen<br />
verschiedener Gesellschaften oder Besitzer aus.<br />
Überlegen Sie, welche der folgenden Aufgaben Sie zusammenfassend<br />
erk<strong>und</strong>en können.<br />
63
Erk<strong>und</strong>ungen: <strong>Kraftstoffe</strong><br />
<strong>Kraftstoffe</strong><br />
64<br />
Wie verdeutlichen Sie an Ihrer Tankstelle den K<strong>und</strong>en, welche Qualität<br />
der angebotene Kraftstoff hat?<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
......................................................................................................................<br />
Erk<strong>und</strong>en Sie, welche Möglichkeiten es darüber hinaus gibt, den K<strong>und</strong>en<br />
die verbesserte Qualität von Kraftstoffsorten ins Bewusstsein zu bringen.<br />
Notieren Sie Ihre Beobachtungen.<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
Vergleichen Sie, <strong>und</strong> diskutieren Sie die Unterschiede mit Ihrem<br />
Ausbilder.<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................
<strong>Motorenöle</strong><br />
Erk<strong>und</strong>ungen: <strong>Motorenöle</strong><br />
Stellen Sie ein Leichtlauf- <strong>und</strong> ein Standardöl aus Ihrem Sortiment je<br />
zwei Konkurrenzprodukten gegenüber.<br />
Notieren Sie bitte die charakteristischen Merkmale.<br />
Merkmale verschiedener Leichtlauföle<br />
Eigenes Produkt<br />
.......................................<br />
Merkmale verschiedener Standardöle<br />
Eigenes Produkt<br />
.......................................<br />
Vergleichsprodukt<br />
A: ...................................<br />
Vergleichsprodukt<br />
A: ...................................<br />
Vergleichsprodukt<br />
B: ...................................<br />
Vergleichsprodukt<br />
B: ...................................<br />
� Markieren Sie die Merkmale, die als Vorteil des jeweiligen Produktes<br />
betont werden können.<br />
Beurteilen Sie das „Abschneiden“ Ihrer Produkte.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................<br />
65
Erk<strong>und</strong>ungen: Sicherheit<br />
Sicherheit<br />
Gesetzliche Regelungen sowie Vorschriften der eigenen Mineralölgesellschaft<br />
dienen u. a. der Erhöhung der Sicherheit der K<strong>und</strong>en im Tankbereich.<br />
66<br />
Erk<strong>und</strong>en Sie, worauf der Tankstellenunternehmer alles im Bereich der<br />
Tanksäulen zu achten hat, um die Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Welche Sicherheitsinformationen müssen dem K<strong>und</strong>en übermittelt<br />
werden?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Beurteilen Sie die Anbringung der erforderlichen Aufkleber bzw. Schilder.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Beachten Sie bei Gelegenheit, ob Mitbewerber sich ebenfalls korrekt an<br />
diese Vorschriften halten.
Verkaufsargumentation<br />
Erk<strong>und</strong>ungen: Verkaufsargumentation<br />
Testen Sie das verkäuferische Geschick in Ihrem Team. Beziehen Sie<br />
Ihren Ausbilder bzw. Ihre Ausbilderin in Ihre Beobachtungen mit ein.<br />
� Bevor Sie die folgende Aufgabe angehen, sollten Sie sich mit dem<br />
<strong>Lernarrangement</strong> 5 „Beratung <strong>und</strong> Verkauf“ auseinandergesetzt haben. Liegt<br />
das schon eine Weile zurück, wiederholen Sie bitte die Lernabschnitte 3 <strong>und</strong> 4.<br />
Beobachten Sie K<strong>und</strong>en, die Interesse an einem Motorenöl für einen<br />
bestimmten Pkw zeigen.<br />
Verfolgen Sie dann möglichst genau, wie der/die Verkäufer/-in auf Sie<br />
eingeht <strong>und</strong> welche Argumente angeführt werden.<br />
Beurteilen Sie die Argumentation in zwei Fällen. Nutzen Sie dazu die<br />
beiden folgenden Tabellen.<br />
1. Gespräch<br />
Motorenöl Verkaufsargumente Bemerkungen<br />
67
Erk<strong>und</strong>ungen: Verkaufsargumentation<br />
2. Gespräch<br />
68<br />
Motorenöl Verkaufsargumente Bemerkungen<br />
Werten Sie Ihre Beurteilungen mit Ihrem Ausbilder aus.
8 Perspektiven<br />
Alternative <strong>Kraftstoffe</strong><br />
Perspektiven: Alternative <strong>Kraftstoffe</strong><br />
Wachsende Anforderungen an die Qualität der <strong>Kraftstoffe</strong> resultieren aus<br />
• schärferen Umweltforderungen <strong>und</strong><br />
• veränderten Fahrzeugtechnologien.<br />
Nennen Sie mindestens einen Gr<strong>und</strong>, der dazu führt, über alternative<br />
<strong>Kraftstoffe</strong> nachzudenken.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Die Kennwerte nach europäischen Vorschriften wurden so verändert, dass sie<br />
zur Verringerung der Schadstoffemission beitragen:<br />
Schärfere Abgasgrenzwerte<br />
Neue Motor- <strong>und</strong> Abgasnachbehandlungstechnologien<br />
Schärfere Anforderungen an die Kraftstoffqualität,<br />
z. B. schwefelfrei<br />
Neue Entwicklungen sauerstoffhaltiger Kraftstoffkomponenten bieten sich als<br />
Ersatz für Erdöl an. Sie können unabhängig davon hergestellt werden <strong>und</strong><br />
haben relativ hohe Labor-Oktanzahlen. Auch bei Abgasemissionen macht sich<br />
der Sauerstoffanteil positiv bemerkbar.<br />
Die Beständigkeit dieser Verbindungen ist jedoch noch nicht ausreichend.<br />
69
Perspektiven: Alternative <strong>Kraftstoffe</strong><br />
Verschiedene Kraftstoffalternativen werden sehr gegensätzlich diskutiert.<br />
70<br />
Führen Sie <strong>Kraftstoffe</strong> an, die in den künftigen Otto- <strong>und</strong> Dieselmotoren<br />
zum Einsatz kommen könnten.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Die Zukunftschancen werden oft sehr idealistisch dargestellt.<br />
Sie können Ihre Aufzählung eventuell ergänzen, wenn Sie<br />
Einblick in den Anhang Seite 30 genommen haben.<br />
Die Bewertung der Alternativen fällt je nach Sichtweise sehr unterschiedlich<br />
aus.<br />
Stellen Sie sich Umweltschützer, Fahrzeughersteller, Politiker oder Energieunternehmen<br />
mit ihren speziellen Interessen vor. Die einen bewerten die gute<br />
Energiebilanz <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>ennutzen am höchsten – die anderen halten die<br />
besonders gute Umweltverträglichkeit oder die kostengünstige Herstellung für<br />
am wichtigsten.<br />
Welches Problem ist bei Erdgasfahrzeugen insbesondere zu lösen?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Der deutsche Staat unterstützt z. B. den Einsatz von Biodiesel, indem der Preis<br />
subventioniert wird.
Stellen Sie Vor- <strong>und</strong> Nachteile des Biodiesels gegenüber.<br />
Vorteile Nachteile<br />
Perspektiven: Alternative <strong>Kraftstoffe</strong><br />
Unterstreichen Sie in der Tabelle, was Sie als Verkaufsargument nutzen<br />
würden.<br />
Die alternativen <strong>Kraftstoffe</strong> sind verschieden gut für unterschiedliche Motoren<br />
<strong>und</strong> Fahrzeuge geeignet, z. B.<br />
• für den Dieselmotor RME oder das Flüssiggas DME (Dimethylether), weil<br />
die Selbstentzündung gut erfolgt,<br />
• für Pkw mit Ottomotor Flüssiggas (Autogas), Ethanol (flüssiger Alkohol) oder<br />
verflüssigter Wasserstoff mit guten Verdampfungseigenschaften oder<br />
• für Nutzkraftfahrzeuge verflüssigtes Erdgas oder gasförmiger Wasserstoff.<br />
Alle alternativen <strong>Kraftstoffe</strong> ergänzen die Kraftstoffpalette. Otto- <strong>und</strong> Dieselkraftstoffe<br />
werden weiterhin dominieren – natürlich mit weiter verbesserten<br />
Eigenschaften.<br />
Die letzte, alle Kraftstoffsorten umfassende Verbesserung ist die<br />
ausschließliche Bereitstellung schwefelfreier <strong>Kraftstoffe</strong>.<br />
Moderne, mit Klopfsensoren ausgestattete Motoren nutzen die höhere<br />
Oktanzahl aus. Dadurch werden Leistungssteigerungen in fast allen Drehzahl-<br />
bereichen erzielt.<br />
71
Perspektiven: <strong>Motorenöle</strong> in der Zukunft<br />
<strong>Motorenöle</strong> in der Zukunft<br />
Bei den Automobilschmierstoffen setzen die Gesellschaften vor allem auf<br />
synthetische Leichtlauföle.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> einer schnelleren Durchölung des Motors in der Kaltlaufphase <strong>und</strong><br />
einer verminderten Reibung, ermöglichen diese Öle eine Absenkung des<br />
Kraftstoffverbrauchs <strong>und</strong> eine längere Lebensdauer des Motors infolge<br />
geringeren Verschleißes in der Kaltstart- <strong>und</strong> Kaltlaufphase.<br />
72<br />
Begründen Sie, weshalb der Anteil der Additive in den Mischungen<br />
steigen wird.<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Als zukunftsweisend gelten <strong>Motorenöle</strong> mit flexiblem Ölwechselintervall.<br />
Was bedeutet das für den Autofahrer?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Welches Öl in Ihrem Sortiment ist zukünftigen Anforderungen gegenwärtig<br />
am besten gewachsen?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................
Ausblick<br />
Der Wettbewerb im Kraftstoffmarkt wird härter.<br />
Perspektiven: Ausblick<br />
In einigen Jahren wird auch ein Schmieröl marktfähig sein, von dem nur noch<br />
sehr wenig benötigt wird:<br />
Nur 1 t dieses Mindermengenschmieröles wird 30 t des heutigen Öls ersetzen!<br />
Die Gründe sind in der folgenden Grafik zusammengefasst.<br />
weniger<br />
Mengenbedarf<br />
verschärfter<br />
Wettbewerb<br />
anspruchsvollere<br />
Motoren <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />
Behauptung<br />
am Markt<br />
höhere<br />
Anforderungen an<br />
Kraftstoff-/Ölqualität<br />
veränderte Öl- <strong>und</strong><br />
Kraftstoffkomponenten<br />
(Raffinerie/Umweltschutz)<br />
Welche Auswirkungen dieser Konstellation können Sie sich auf Absatz<br />
<strong>und</strong> Verkauf in Ihrer Tankstelle vorstellen?<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
73
Perspektiven: Resümee<br />
Resümee<br />
Zu Beginn der Bearbeitung dieses <strong>Lernarrangement</strong>s wurden Sie nach Ihren<br />
Vorstellungen zum Thema <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong> gefragt.<br />
Sehen Sie sich bitte noch einmal an, was Sie auf der Seite 4 notiert haben.<br />
74<br />
Bitte prüfen Sie, welche Informationen Ihnen evtl. zu kurz gekommen<br />
sind.<br />
Befragen Sie Ihren Ausbilder.
Anhang<br />
Lösungshinweise
Motoren <strong>und</strong> <strong>Kraftstoffe</strong>ntwicklung in der Geschichte<br />
Anhang<br />
In den Erdölraffinerien des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde das dickflüssige Erdöl erhitzt<br />
<strong>und</strong> verdampft, um Leuchtpetroleum zu gewinnen.<br />
Die verdampften Anteile stiegen in einem Destillationsturm empor, kühlten ab<br />
<strong>und</strong> verflüssigten sich auf den verschiedenen Böden des Turms wieder.<br />
Für die leicht verdampfenden Produkte oben im Turm gab es noch keine Verwendung<br />
– bis zur Erfindung des Ottomotors 1876.<br />
Die mittleren Destillate deckten den Bedarf an Lampenöl (Petroleum).<br />
1892 wurde der Dieselmotor erf<strong>und</strong>en – für das Petroleum gab es eine neue<br />
Verwendung.<br />
Seither fällt bei der Produktion von Leichtbenzin für den Ottomotor immer auch<br />
ein Anteil Dieselkraftstoff an (Kuppelproduktion).<br />
Anhang 1
Anhang<br />
Verarbeitungsverfahren bei der Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong><br />
Motorölen<br />
Konvertieren<br />
Bei der Treibstoffgewinnung fallen neben erwünschten Treibstoffkomponenten<br />
auch andere Verbindungen an, die sich in dieser Menge nicht verkaufen lassen.<br />
Solche Verbindungen werden je nach Marktlage <strong>und</strong> soweit möglich in andere<br />
Verbindungen umgewandelt.<br />
Drei verschiedene Verfahrensarten werden beim Cracken unterschieden:<br />
• Thermisches Cracken<br />
• Katalytisches Cracken<br />
• Hydrocracken<br />
Am ergiebigsten sind das katalytische <strong>und</strong> das Hydrocracken.<br />
Katalytisches Cracken<br />
Große Moleküle werden bei 500°C „zerrissen“. Aus Destillaten mit sehr hohem<br />
Siedepunkt entstehen solche mit niedrigem Siedepunkt.<br />
Hydrocracken<br />
Je nach Arbeitsweise werden die Ausgangsmoleküle zu ganz bestimmten Molekülgrößen<br />
zerrissen.<br />
Entschwefelung<br />
Schwefelhaltige Verbindungen reagieren zwischen 300 <strong>und</strong> 400°C mit Wasserstoff<br />
im Beisein eines Katalysators zu Schwefelwasserstoff. Der wird dann getrennt.<br />
Aus dem gewonnenen Schwefel wird vor allem Schwefelsäure für die Düngemittelindustrie<br />
hergestellt.<br />
Während der Schwefelgehalt des Rohöls bis zu 7 % beträgt, gelten bei <strong>Kraftstoffe</strong>n<br />
andere Schwefelgrenzen:<br />
Seit 1.1.2005 gelten neue gesetzliche Schwefelgrenzwerte.<br />
Die Höchstwerte für Otto- <strong>und</strong> für Dieselkraftstoff liegen bei 0,005 Gew. %.<br />
Alle <strong>Kraftstoffe</strong> in Deutschland sind schwefelfrei (max. 0,001 Gew. %).<br />
2 Anhang
Anhang<br />
Damit wird ein Beitrag zur Luftreinhaltung <strong>und</strong> zur Verminderung von Korrosionen<br />
geleistet.<br />
Beim Dieselkraftstoff wird die Zündwilligkeit erhöht.<br />
Mit der Entschwefelung gehen viele andere Schadstoffe im Abgas zurück (unverbrannte<br />
Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid <strong>und</strong> Stickoxide).<br />
Die starke Entschwefelung des Dieselkraftstoffs verringert aber gleichzeitig die<br />
Schmierwirkung, was zu hohem Verschleiß im Bereich der Kraftstoffpumpe führen<br />
kann. Dem wiederum begegnet man mit dem Hinzufügen von Additiven.<br />
Beim Dieselkraftstoff wird die Zündwilligkeit erhöht. DIN EN 590 = 51 CZ, Markendiesel<br />
= 55 CZ <strong>und</strong> Premiumdiesel = 60 Cetanzahl.<br />
Raffination<br />
Reaktionsfreudige Bestandteile der Kraftstoffrohstoffe werden mit Wasserstoff<br />
„vorgealtert“. So werden beispielsweise aus Olefinen reaktionsträge <strong>und</strong> lange<br />
haltbare Paraffine.<br />
Nach dieser Behandlung verändern sich die Verbindungen nur noch wenig während<br />
der Lagerung.<br />
Veredeln<br />
Folgende Verfahren dienen der Veredelung von Destillaten mit dem Ziel, deren<br />
Qualität zu verbessern.<br />
Reformieren<br />
Höhere Oktanzahlen werden erreicht, wenn von Benzin-Rohstoffen mit geringer<br />
Klopffestigkeit Wasserstoffatome abgespalten werden. Dabei entstehen aus<br />
Naphtenen Aromaten, die eine höhere Festigkeit aufweisen.<br />
Die Wasserstofferzeugung ist außerdem Voraussetzung für die Entschwefelung<br />
von Otto- <strong>und</strong> Dieselkraftstoff.<br />
Isomerisieren<br />
Paraffine mit niedriger Klopffestigkeit aus dem Leichtbenzin der Rohöldestillation<br />
werden in hochoktanige Paraffine umgewandelt.<br />
Alkylieren<br />
Ungesättigte Alkene werden zu größeren verzweigten Alkanen mit hoher Klopffestigkeit<br />
„umgebaut“.<br />
Anhang 3
Anhang<br />
Prüfbedingungen zur Ermittlung der Oktanzahlen<br />
Motoren werden unter unterschiedlichen Bedingungen betrieben. Die <strong>Kraftstoffe</strong><br />
weisen nicht unter allen Bedingungen die gleiche Oktanzahl auf. Deshalb existieren<br />
mehrere Methoden zur Bestimmung. Prüfbedingungen in einem CFR-<br />
Motor (1 Zylinder, 4-Takt, VH = 611 cm³).<br />
ROZ Research-Methode<br />
Messung bei 600 Umdrehungen/Minute ohne Gemischvorwärmung<br />
Zündzeitpunkt 13 = Kurbelwellengrad vor dem oberen Totpunkt<br />
4 Anhang<br />
zu niedrige ROZ � Klopfen während des Beschleunigens.<br />
MOZ Motor-Methode<br />
Messung bei 900 Umdrehungen/Minute mit Gemischvorwärmung<br />
(149 Grad Celsius)<br />
Messung mit veränderten Zündzeitpunkten<br />
zu niedrige MOZ � Klopfen bei schnellem Fahren <strong>und</strong> bei Fahren<br />
mit voller Last
Anhang<br />
Genormte Kennwerte von Ottokraftstoffen <strong>und</strong> ihre Bedeutung<br />
(Auszug)<br />
Kennwert SuperPlus<br />
DIN EN 228<br />
Klopffestigkeit<br />
(Oktanzahl)<br />
Dichte bei 15°C<br />
von<br />
bis<br />
Super<br />
DIN EN 228<br />
Normal<br />
DIN EN 228<br />
min. 98,0 ROZ min. 95,0 ROZ min. 91,0 ROZ<br />
min. 88,0 MOZ min. 85,0 MOZ min. 82,5 MOZ<br />
720 kg/m3<br />
775 kg/m3<br />
720 kg/m3<br />
775 kg/m3<br />
720 kg/m3<br />
775 kg/m3<br />
Bleigehalt max. 5 mg/l max. 5 mg/l max. 5 mg/l<br />
Dampfdruck<br />
(DVPE)<br />
Sommer<br />
Winter/Übergangs-<br />
zeit<br />
Siedeverlauf Übergang<br />
bis 70°C<br />
Sommer<br />
Winter/Übergangs-<br />
zeit<br />
Siedeverlauf Übergang<br />
bis 70°C<br />
Sommer<br />
Winter/Übergangszeit<br />
45,0 – 60,0 kPa<br />
60,0 – 90,0 kPa<br />
20,0-48,0 % (v/v)<br />
22,0-50,0 % (v/v)<br />
46,0-71,0 % (v/v)<br />
46,0-71,0 % (v/v)<br />
45,0 – 60,0 kPa<br />
60,0 – 90,0 kPa<br />
20,0-48,0 % (v/v)<br />
22,0-50,0 % (v/v)<br />
46,0-71,0 % (v/v)<br />
46,0-71,0 % (v/v)<br />
45,0 – 60,0 kPa<br />
60,0 – 90,0 kPa<br />
20,0-48,0 % (v/v)<br />
22,0-50,0 % (v/v)<br />
46,0-71,0 % (v/v)<br />
46,0-71,0 % (v/v)<br />
Siedeende max. 210 °C max. 210 °C max. 210 °C<br />
Flüchtigkkeitskennziffer<br />
VLI =<br />
10 VP + 7E70<br />
Übergangszeit<br />
max. 1150<br />
max. 1150<br />
max. 1150<br />
Einfluss auf Fahrzeugbetrieb<br />
Klopfen bei niedrigen<br />
<strong>und</strong> mittleren<br />
Drehzahlen<br />
Klopfen bei hoher<br />
Drehzahl <strong>und</strong> hoher<br />
Last<br />
Kraftstoff-Emission<br />
Ablagerungen,<br />
Katalysators-<br />
Wirksamkeit<br />
Kaltstart, Heißstart,<br />
Verdampfungsemissionen<br />
Kaltstart, Heißstart,<br />
Fahrverhalten bei<br />
heißem <strong>und</strong> kaltem<br />
Motor<br />
Kaltstart, Heißstart,<br />
Fahrverhalten bei<br />
heißem <strong>und</strong> kaltem<br />
Motor<br />
RückstandsbildungAbgas,<br />
Verschleiß<br />
im Kaltbetrieb<br />
Start- <strong>und</strong> Fahrverhalten<br />
bei heißem<br />
Motor<br />
Abdampfrückstand max. 5 mg/100ml max. 5 mg/100ml max. 5 mg/100ml Rückstandsbildung<br />
Schwefelgehalt ab<br />
2005<br />
Korrosionswirkung<br />
auf Kupfer<br />
max. 150 mg/kg<br />
max. 50 mg/kg<br />
max. 150 mg/kg<br />
max. 50 mg/kg<br />
max. 1 max. 1 max. 1<br />
max. 150 mg/kg<br />
max. 50 mg/kg<br />
Korrosion, Katalysator<br />
Korrosion<br />
Aromatengehalt max. 42 % (V/W) max. 42 % (V/W) max. 42 % (V/W) Abgasemission<br />
Benzolgehalt max. 1,0 % (V/W) max. 1,0 % (V/W) max. 1,0 % (V/W) Abgasemission<br />
Olefingehalt max. 18 (V/v) max. 18 (V/v) max. 21 (V/v)<br />
RückstandsbildungAbgasGesamtsauerstoffgehalt<br />
max. 2,7 %<br />
(m/m)<br />
max. 2,7 %<br />
(m/m)<br />
max. 2,7 %<br />
(m/m)<br />
Fahrverhalten,<br />
Kraftstoffverbrauch<br />
Abgasemissionen<br />
Anhang 5
Anhang<br />
Genormte Kennwerte von Dieselkraftstoff <strong>und</strong> ihre Bedeutung (Auszug)<br />
6 Anhang<br />
DIN-EN 590 Einfluss auf Fahrbetrieb<br />
Dichte bei 15°C 820-845 kg/m³ Abgas, Verbrauch, Leistung<br />
Zündwilligkeit<br />
Cetanzahl<br />
Cetanindex<br />
Siedeverlauf<br />
min. 51<br />
min. 46<br />
bei 250°C unter 65 Vol.%<br />
bei 350°C min. 85 Vol.%<br />
bei 370°C min. 95 Vol.%<br />
Verbrennungsverhalten,<br />
Startverhalten,<br />
Abgas- <strong>und</strong> Geräuschemissionen<br />
Abgas,<br />
Ablagerungsbildung<br />
Viskosität (40°C) 2,0 – 4,5 mm²/s Verdampfbarkeit, Schmierung<br />
Flammpunkt unter 55°C Sicherheit<br />
Koksrückstand max. 0,30 % (m/m) Rückstände im Brennraum<br />
Aschegehalt max. 0,01 % (m/m) Rückstände im Brennraum<br />
Wassergehalt max. 200 mg/kg Korrosion<br />
Schwefelgehalt<br />
Ab 2005<br />
Kälteverhalten<br />
(Grenzwert Filtrierbarkeit – CFPP)<br />
max. 350 mg/kg<br />
max. 50 mg/kg<br />
15.04 bis 30.09. max. 0°C<br />
01.10. bis 15.11. max. -10°C<br />
16.11. bis 29.02. max. -20°C<br />
Korrosion, Partikel-<br />
Emissionen<br />
Betrieb bei niedrigen Temperaturen<br />
01.03. bis 14.04. max. -10°C -10°C<br />
aromatische Kohlenwasserstoffe<br />
max.11 % (m/m) Emissionen
Auszug aus Aral-Sicherheitsdatenblatt gemäß 91/155/EWG<br />
1. Stoff-/Zubereitungs- <strong>und</strong> Firmenbezeichnung<br />
1.1 Angaben zum Produkt<br />
Handelsname : Aral Benzin, Super (schwefelarm)<br />
1.2 Angaben zum Hersteller/Lieferanten:<br />
Anhang<br />
2. Zusammensetzung/ Angaben zu Bestandteilen<br />
2.1 Chemische Charakterisierung: Zubereitung, Kohlenwasserstoffgemisch aus paraffinischen,<br />
cycloparaffinischen,<br />
DIN EN 228.<br />
aromatischen <strong>und</strong> olefinischen Kohlenwasserstoffen entsprechend<br />
2.2 Gefährliche Inhaltsstoffe:<br />
CAS-Nr.: Bezeichnung nach EG-<br />
Richtlinie:<br />
Gehalt: Einheit: Gef. Sym.: R-Sätze:<br />
86290-81-5 Benzin < 100 %(v/v) F+ T 45-<strong>12</strong>-38-48/20/21/22<br />
65-67<br />
Benzolgehalt 0,1 – 1 %(v/v)<br />
1634-04-4 Methyl-tert.-Butylether max.<br />
15<br />
%(v/v) Xi 11-36/38<br />
67-56-1 Methanol Max. 3 %(v/v) F T 11-23/24/25-<br />
39/23/24/25<br />
75-65-0 Tertiärbutylalkohol
Anhang<br />
5. Maßnahmen zur Brandbekämpfung<br />
5.1 Geeignete Löschmittel: Schaum; Kohlendioxid; Trockenlöschmittel; Wassernebel.<br />
5.2 Aus Sicherheitsgründen ungeeignete Löschmittel: Wasser, niemals scharfen Wasserstrahl<br />
verwenden.<br />
5.3 Besondere Gefährdung durch den Stoff, seine Verbrennungsprodukte oder entstehende<br />
Gase: Ottokraftstoff verdunstet leicht bei der Umgebungstemperatur. Die Dämpfe sind hochentzündlich<br />
<strong>und</strong> schwerer als Luft. Brand- <strong>und</strong> Explosionsschutz: Von Zündquellen fernhalten, nicht<br />
rauchen, Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung treffen. Brandklasse nach DIN EN 2: B.<br />
Verbrennungsprodukte: Ruß <strong>und</strong> andere organische Produkte, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid.<br />
5.4 Besondere Schutzausrüstung: Unabhängiges Atemschutzgerät (Isoliergerät) verwenden. Bei<br />
starker Rauch- oder Dampfentwicklung Vollschutzanzug tragen.<br />
5.5 Zusätzliche Hinweise: Kontaminiertes Löschwasser muss entsprechend den behördlichen Vorschriften<br />
entsorgt werden.<br />
6. Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung<br />
6.1 Personenbezogene Vorsichtsmaßnahmen: Arbeitshygiene: Häufigen, längeren, intensiven<br />
Hautkontakt vermeiden; ggf. persönl. Schutzausrüstung tragen; für Hautreinigung <strong>und</strong> –pflege<br />
sorgen. Benzingetränkte Kleidungsstücke umgehend ablegen. Vorsicht vor statischer Aufladung<br />
der Kleidung. Einatmen von Benzindämpfen soweit wie möglich vermeiden.<br />
6.2 Umweltschutzmaßnahmen: Beim Auslaufen einer nicht nur unbedeutenden Menge in oberirdisches<br />
Gewässer, Entwässerungsnetz oder in den Untergr<strong>und</strong> ggf. die zuständige Behörde benachrichtigen.<br />
Nicht in die Kanalisation gelangen lassen, Kanalisation abdecken. Auslaufende<br />
Flüssigkeit mit Erde <strong>und</strong>/oder anderem geeigneten Material eindämmen.<br />
6.3 Verfahren zur Reinigung/Aufnahme: Nach Verschütten Auslaufen mit flüssigkeitsbindendem<br />
Material aufnehmen <strong>und</strong> getränktes Material vorschriftsmäßig beseitigen.<br />
6.4 Zusätzliche Hinweise: Zündquellen beseitigen.<br />
7. Handhabung <strong>und</strong> Lagerung<br />
7.1. Handhabung: Hinweise zum sicheren Umgang: Verschütten <strong>und</strong> Aerosolbildung vermeiden.<br />
Persönliche Schutzausrüstung: Atemschutz bei hohen Konzentrationen, Augenschutz, Schutzbrille,<br />
antistatische Stiefel.<br />
Handschutz: Produktbeständige Schutzhandschuhe, z.B. aus NBR, verwenden.<br />
Hinweise zum Brand- <strong>und</strong> Explosionsschutz: Von Zündquellen fernhalten, nicht rauchen, Maßnahmen<br />
gegen elektrostatische Aufladungen treffen.<br />
7.2. Lagerung: Anforderung an Lagerräume <strong>und</strong> Behälter: Ausreichende Raumentlüftung; Behälter<br />
geschlossen halten; Erwärmung vermeiden; Erhitzen führt zur Drucksteigerung; Berst- <strong>und</strong> Explosionsgefahr.<br />
Nur Behälter verwenden, die für Ottokraftstoff zugelassen <strong>und</strong> gekennzeichnet<br />
sind. Zusammenlagerungshinweise: Nicht mit Oxidationsmitteln lagern.<br />
Weitere Angaben zu den Lagerbedingungen: Behälter dicht geschlossen halten. Vor Erwärmung<br />
schützen.<br />
Lagerklasse: Nach VCI-Konzept 3 A<br />
Lagerstabilität: Bei sachgemäßer Lagerung unbegrenzt.<br />
8. Expositionsbegrenzung <strong>und</strong> persönl. Schutzausrüstung<br />
8.1. Zusätzliche Hinweise zur Gestaltung technischer Anlagen: Technische Regeln für Gefahrstoffe<br />
(TRGS), Verordnung über Anlagen zum Lagern, Abfüllen <strong>und</strong> Umschlagen Wasser gefährdender<br />
Stoffe (VawS), Betriebssicherheitsverordnung [hat die frühere Verordnung über brennbare<br />
Flüssigkeiten (VbF) abgelöst, die Technische Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbF) gelten<br />
vorerst weiter] sowie Wasserhaushaltsgesetz (WHG) <strong>und</strong> Landeswassergesetze beachten.<br />
8.2. Bestandteile mit arbeitsplatzbezogenen, zu überwachenden Grenzwerten: Luftgrenzwert für<br />
komplexe kohlenwasserstoffhaltige Gemische, TRGS 901, Teil II, Punkt 72, Teil 3: <strong>Kraftstoffe</strong> für<br />
Verbrennungsmotoren: 250 mg/m³. Dieser Luftgrenzwert darf als Schichtmittelwert nicht überschritten<br />
werden <strong>und</strong> umfasst alle Kohlenwasserstoffe einschließlich Benzol <strong>und</strong> alle sauerstoffhaltigen<br />
Verbindungen wie z.B. MTBE <strong>und</strong> Alkohole. Zum Schutz vor Expositionsspitzen darf die<br />
jeweils vierfache Grenzwertkonzentration in keinem 15 Minutenzeitraum einer Schicht überschritten<br />
werden. Die Gesamtdauer der erhöhten Exposition darf in einer Schicht eine St<strong>und</strong>e nicht überschreiten.<br />
8.3. Persönliche Schutzausrüstung<br />
8.3.1 Allgemeine Schutz- <strong>und</strong> Hygienemaßnahmen: Häufigen, längeren, intensiven Hautkontakt<br />
vermeiden; ggf. persönl. Schutzausrüstung tragen; für Hautreinigung <strong>und</strong> -pflege sorgen; benzingetränkte<br />
Kleidungsstücke umgehend ablegen; Vorsicht vor statischer Aufladung der Kleidung.<br />
Bei der Arbeit nicht essen, trinken <strong>und</strong> rauchen. Keine produktgetränkten Putzlappen in den Hosentaschen<br />
mitführen.<br />
8 Anhang
Anhang<br />
8.3.2 Atemschutz: Bei Auftreten von Produktnebel oder Dampf Schutzmaske mit Filtertyp A/P2 für<br />
organische Dämpfe <strong>und</strong> Partikel verwenden. Bei sehr hohen Konzentrationen unabhängiges Atemschutzgerät<br />
(Isoliergerät) verwenden.<br />
8.3.3 Handschutz: Produktbeständige Schutzhandschuhe, z.B. aus NBR, verwenden<br />
8.3.4 Augenschutz: Schutzbrille, dicht schließend.<br />
8.3.5 Körperschutz: Vorbeugender Hautschutz erforderlich; nach der Arbeit für Hautreinigung <strong>und</strong> –<br />
pflege sorgen.<br />
9. Physikalische <strong>und</strong> chemische Eigenschaften<br />
9.1.1 Form: flüssig<br />
9.1.2 Farbe: farblos bis gelblich<br />
9.1.3 Geruch: typisch<br />
9.2 Zustandsänderung:<br />
Art der(1):<br />
Schmelzpunkt/Schmelzbereich:<br />
Wert/Bereich:<br />
1)<br />
Art der(2):<br />
Siedebereich:<br />
ca. 30 - <strong>12</strong>0<br />
Einheit:<br />
°C<br />
°C<br />
Methode:<br />
-<br />
ISO 3405<br />
9.3 Flammpunkt
Anhang<br />
11. Angaben zur Toxikologie<br />
11.1 Akute Toxizität: Einstufungsrelevante LD/LC 50 Werte:<br />
Art: Werte/Wertebereich: Spezies: Methode:<br />
Oral > 5000 mg/kg Ratte LD 50<br />
Dermal > 2000 mg/kg Kaninchen LD 50<br />
Inhalativ Keine Daten verfügbar<br />
10 Anhang<br />
Spezifische Symptome im Tierversuch: Geringe toxische Effekte bei einmaliger oraler <strong>und</strong> dermaler<br />
Applikation (CONCAWE 1983). Bei oraler Applikation Diarrhoe bei allen Dosisgruppen, histopathologische<br />
Veränderungen am Magen-/Darm-Trakt.<br />
Primäre Reizwirkung: Leichte Reizwirkung an der Lunge (CRCS, 1985; Elars, 1980)<br />
Wirkung: Spezies: Methode:<br />
An der Haut: Leichte Reizwirkung Kaninchen Draize 24 h-Test<br />
Am Auge: Leichte Reizwirkung Kaninchen Draize 24 h-Test<br />
Sensibilisierung: Nicht sensibilisierend Meerschweinchen<br />
11.2 Wirkung nach wiederholter oder länger andauernder Exposition (subakute bis chronische<br />
Toxizität):<br />
Langzeituntersuchungen:<br />
Spezies: Ratte, max. Dosis: 331,6 mg/kg (6h/d, 5d/Woche, 3 Wochen bzw, 3 Monate)<br />
Methode: Inhalation<br />
Ergebnis: Art- <strong>und</strong> geschlechtsspezifische hephrotische Veränderungen bei m. Ratten,<br />
nicht bei w. Ratten, Mäusen. Nicht übertragbar auf den Menschen.<br />
Literatur: CONCAWE product dossier gasolines no. 92/103.<br />
11.3 Erfahrungen am Menschen: Je nach Expositionshöhe <strong>und</strong> –dauer Störung des ZNS, die sich in<br />
subjektiven Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit <strong>und</strong> Brechreiz äußert. Höhere<br />
Konzentrationen haben eine narkotische Wirkung.<br />
11.4 Zusätzliche toxikologische Hinweise (insbes. Für Zubereitung): Ottokraftstoff enthält Benzol.<br />
Der Stoff hat leukämogene Wirkung. Ottokraftstoff ist als krebserzeugend eingestuft.<br />
<strong>12</strong>. Angaben zur Ökologie<br />
<strong>12</strong>.1 Angaben zur Elimination: Eindringen in Erdreich, Gewässer <strong>und</strong> Kanalisation vermeiden.<br />
<strong>12</strong>.2 Verhalten in Umweltkompartimenten: Natürliche abiotische <strong>und</strong> biologische Prozesse führten<br />
im Sediment (Wasser) zu 85%igem Verschwinden des Benzins nach 3 Wochen (90 % nach 5<br />
Wochen). Das Produkt nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangen lassen.<br />
<strong>12</strong>.3 Ökotoxische Wirkungen: Aquatische Toxizität: Keine Daten verfügbar. Verhalten in Kläranlagen:<br />
Vor Ableitung in Kläranlagen, Einwilligung der zuständigen Behörde einholen.<br />
<strong>12</strong>.4 Weitere ökologische Hinweise: Wassergefährdende Flüssigkeit nach WHG, Wassergefährdungsklasse:<br />
WGK 3. Bei Eindringen in das Gr<strong>und</strong>wasser Gefährdung des Trink-wassers möglich.<br />
13. Entsorgungshinweis<br />
13.1 Produkt: Entsorgung entsprechend den Vorschriften des Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallgesetzes.<br />
13.2 Ungereinigte Verpackungen: Behälter (Fässer <strong>und</strong> Kanister), die für eine Ottokraftstoff-<br />
Lagerung zugelassen <strong>und</strong> gekennzeichnet sind, können nach entsprechender Reinigung wieder<br />
verwendet werden.<br />
14. Transportvorschriften<br />
14.1 Landtransport ARD/RID <strong>und</strong> GGVS/GGVE (grenzüberschreitend/Inland):<br />
Klasse: 3 Ziffer/Buchstabe: 3 b<br />
Gefahr-Nr.: 33 Stoff-Nr.: <strong>12</strong>03<br />
Bezeichnung des Gutes: <strong>12</strong>03 Benzin (Ottokraftstoff)<br />
Bemerkungen: § 7 GGVS beachten.<br />
14.2 Binnenschiffstransport ADNR:<br />
Klasse: 3 Ziffer/Buchstabe: 3 b)<br />
Bezeichnung des Gutes: <strong>12</strong>03 Benzin (Ottokraftstoff)<br />
Bemerkungen: Keine.
14.3 Seeschiffstransport IMDG-code/GGVSee:<br />
Klasse: 3.1 UN-Nr.: <strong>12</strong>03 PG: II<br />
EMS-Nr.: 3-07 MFAG-Tafel Nr.: 311<br />
Marine pollutant: Nein<br />
Richtiger techn. Name: MOTOR SPIRIT<br />
Bemerkungen: Seite 3141.<br />
14.4 Lufttransport ICAO-TI <strong>und</strong> IATA-DGR:<br />
Klasse: 3 UN/ID-Nr.: <strong>12</strong>03 PG: II<br />
Richtiger techn. Name: Motor-spirit<br />
Bemerkungen: Keine.<br />
15. Vorschriften<br />
15.1 Kennzeichnung nach EU-Richtlinien: Kennbuchstabe <strong>und</strong> Gefahrenbezeichnung des Produktes:<br />
Gefahrensymbole: F+ (hochentzündlich), T. Gefahrbestimmende Komponente zur Etikettierung:<br />
Benzin, Benzolgehalt (0,1 – 1 %(v/v))<br />
R-Sätze: R 45 Kann Krebs erzeugen.<br />
R 38 Reizt die Haut.<br />
R 48/20/21/22 Ges<strong>und</strong>heitsschädlich: Gefahr ernster Ges<strong>und</strong>heitsschäden bei<br />
längerer Exposition durch Einatmen, Berührung mit der Haut <strong>und</strong><br />
durch Verschlucken.<br />
R 65 Ges<strong>und</strong>heitsschädlich: kann beim Verschlucken Lungenschäden<br />
verursachen.<br />
R 67 Dämpfe können Schläfrigkeit <strong>und</strong> Benommenheit verursachen.<br />
S-Sätze: S 53 Exposition vermeiden – Vor Gebrauch besondere Anweisungen<br />
einholen.<br />
S 45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich<br />
dieses Etikett vorzeigen)<br />
S 2 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.<br />
S 16 Von Zündquellen fernhalten – Nicht rauchen.<br />
S 23 Dämpfe nicht einatmen.<br />
S 29 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen.<br />
S 62 Beim Verschlucken kein Erbrechen herbeiführen. Sofort ärztlichen<br />
Rat einholen <strong>und</strong> Verpackung oder dieses Etikett vorzeigen.<br />
Nie zu Reinigungszwecken verwenden.<br />
15.2 Nationale Vorschriften<br />
Hinweise zur Beschäftigungsbeschränkung:<br />
Anhang<br />
Gesetz zum Schutz der arbeitenden Jugend (JarbSchG) <strong>und</strong><br />
Verordnung zum Schutz der Mütter am Arbeitsplatz beachten.<br />
Störfallverordnung: Stoff-Nr. 2 (leichtentzündliche Flüssigkeiten)<br />
Klassifizierung nach VbF: A I<br />
Technische Anleitung Luft: Anhang E: Klasse: III (eigene Einstufung)<br />
Wassergefährdungsklasse: WGK 3<br />
Kenn-Nr.: 204<br />
Sonstige Vorschriften, Beschränkungen<br />
<strong>und</strong> Verbotsverordnungen:<br />
MAK-Werte siehe 8.2.<br />
Berufsgenossenschaftliche Gr<strong>und</strong>sätze für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen, VawS,<br />
TRbF, VbF <strong>und</strong> Technische Regelwerke beachten.<br />
Die Angaben stützen sich auf den heutigen Stand unserer Kenntnisse. Sie sollen unsere<br />
Produkte im Hinblick auf Sicherheitserfordernisse beschreiben <strong>und</strong> haben somit nicht<br />
die Bedeutung, bestimmte Eigenschaften zuzusichern.<br />
Anhang 11
Anhang<br />
Anforderungen an <strong>Motorenöle</strong><br />
Kraftübertragung<br />
Abdichten<br />
Motorenöl übernimmt die Feinabdichtung des Kolbens im Zylinder. Der bei der<br />
Verbrennung entstehende Druck soll nicht entweichen, sondern möglichst vollständig<br />
auf den Kolbenboden übertragen <strong>und</strong> in nutzbare Energie umgesetzt<br />
werden.<br />
Kühlen<br />
Während Zylinderkopf <strong>und</strong> -wände durch Wasser oder Luft gekühlt werden<br />
können, muss der Kolben durch Öl gekühlt werden.<br />
In normal beanspruchten Motoren sorgt das im Motorblock herumspritzende Öl<br />
für einen Ölfilm auf den Zylinderwänden. In höher beanspruchten Sport-, Turbo-<br />
oder Mehrventilmotoren wird Öl aus einer Düse von unten hineingespritzt. Das<br />
kann durch einen zusätzlichen Ölkühler unterstützt werden, der die vom Öl aufgenommene<br />
Wärme an den Fahrtwind oder das Kühlwasser abgibt.<br />
Sauber halten<br />
Fremdstoffe nimmt das Öl auf seinem Weg durch den Motor mit <strong>und</strong> schwemmt<br />
sie in den Filter. Dieser kann jedoch nur die gröberen Verunreinigungen zurückhalten.<br />
Die bei der Verbrennung entstehenden Kleinpartikel, wie z.B. Rußteilchen,<br />
<strong>und</strong> die bei der Mischreibung unvermeidbar entstehenden Abriebteilchen<br />
müssen vom Öl in der Schwebe gehalten werden, damit sie nicht zusammenbacken<br />
<strong>und</strong> im Motor Schlamm oder Ablagerungen bilden.<br />
<strong>12</strong> Anhang<br />
Betrachtet man beispielsweise den Kolbenbolzen<br />
oder ein Pleuellager, so wird klar, dass<br />
der gesamte Verbrennungsdruck ausschließlich<br />
mit Hilfe des im Schmierspalt vorhandenen<br />
Ölfilms übertragen werden kann. Dabei<br />
entsteht ein gewaltiger Druck, der jedoch den<br />
Schmierfilm nicht zum Reißen bringen darf.<br />
Die Tragfähigkeit des Öls ist hier gefordert.
Anhang<br />
Dabei werden Schmutzträger (Detergenzien) <strong>und</strong> Schmutzlöser (Dispergenzien)<br />
unterschieden.<br />
Auch saure Verbrennungsprodukte sowie eventuell verbleibende Reste von<br />
Wasser müssen aufgenommen <strong>und</strong> unschädlich gemacht werden.<br />
Schützen vor Korrosion <strong>und</strong> vor Verschleiß<br />
An ungeschützten Metallen kann ein Ölfilm eine Wasser abweisende Barriere<br />
aufbauen.<br />
Neutralisieren<br />
Aggressive Produkte unerwünschter chemischer Reaktionen wie beispielsweise<br />
Schwefelsäure sollen neutralisiert werden, um Korrosionen zu verhindern.<br />
Pflege<br />
Dichtungen können durch Öl gepflegt werden, indem z. B. Additive im Öl das<br />
Austrocknen verhindern.<br />
Alterungsstabilisierung<br />
Ölalterung kann Motorschäden verursachen. Alterungsschutz-Additive können<br />
Alterung lange hinauszögern.<br />
Geringer Verdampfungsverlust<br />
Je dünner das Gr<strong>und</strong>öl, desto höher ist der Verdampfungsverlust bei Betriebstemperatur<br />
des Motors.<br />
Optimales Fließverhalten<br />
Motoröle sollten im kalten Zustand so dünn wie möglich <strong>und</strong> im heißen Zustand<br />
so dick wie nötig sein. Sie müssen schnell an die Schmierstellen gelangen, aber<br />
auch einen tragfähigen Schmierfilm aufbauen.<br />
Das stellt hohe Anforderungen an die Viskosität der Öle.<br />
Anhang 13
Anhang<br />
Motorenöl-Problembereiche im Überblick<br />
Verschleiß der<br />
Nockenwelle<br />
Ablagerung am<br />
Einlassventil<br />
Festsitzende<br />
Kolbenringe<br />
Kolben-<br />
verlackung<br />
14 Anhang<br />
Verträglichkeit<br />
mit Hydrostößel<br />
Schwarzschlamm<br />
Verbrennungsrückstände<br />
Plattenbildung<br />
Zylinderverschleiß<br />
Lagerverschleiß<br />
Ölverbrauch<br />
Viskositäts-<br />
veränderung<br />
Scherfestigkeit<br />
Schwarz-, Kalt-<br />
<strong>und</strong> Heißschlamm
Viskosität<br />
Anhang<br />
ist die Eigenschaft einer Flüssigkeit, ihrer Verformung einen Widerstand entgegenzusetzen.<br />
Dies spielt vor allem beim Motorenöl eine wichtige Rolle. Die Viskosität<br />
wird beeinflusst durch die Temperatur, den auf den Schmierfilm ausgeübten<br />
Druck <strong>und</strong> das Schergefälle 1) . Dünnflüssiges Öl (geringer Verformungswiderstand)<br />
hat eine niedrige Viskosität, zähflüssiges Öl eine hohe Viskosität,<br />
wobei kaltes Öl zähflüssiger ist als warmes.<br />
Das Ausmaß der Viskositätsänderung durch Temperaturänderung ist von Öl zu<br />
Öl verschieden <strong>und</strong> wird durch den Viskositätsindex beschrieben.<br />
Ausschlaggebend für eine optimale Motorfunktion ist eine möglichst große Viskositätsbandbreite,<br />
die Sicherheit auch bei extrem hohen oder niedrigen Temperaturen<br />
bietet.<br />
Funktion<br />
Nach den Normen der Automobil-Ingenieure (SAE = Society of Automotive Engineers)<br />
besteht die Bezeichnung für die Viskosität von Motoröl aus je einer<br />
Zahl zwischen 0 <strong>und</strong> 60 vor <strong>und</strong> nach dem „W“.<br />
Die Zahl vor dem „W“ (für „Winter“) gibt die Viskosität bei Temperaturen unter<br />
Null an <strong>und</strong> ist für den Kaltstart <strong>und</strong> Kaltlauf sehr wichtig. Die Zahl hinter dem<br />
„W“ kennzeichnet das Temperaturverhalten bei 100°C <strong>und</strong> damit bei hoher Beanspruchung.<br />
Die Einführung von Mehrbereichsöl hat die Ölwechsel im Herbst <strong>und</strong> im Frühjahr<br />
überflüssig gemacht. Man spricht auch von einem Ganzjahresöl.<br />
1) Das Schergefälle ergibt sich aus: Geschwindigkeit von Ölteilchen an bewegten Motorteilen<br />
(z.B. Kurbelwelle, Kolben) dividiert durch die Schmierfilmdicke.<br />
Anhang 15
Anhang<br />
Viskositätsklassifikation<br />
SAE Viskositätsklassen der <strong>Motorenöle</strong> (SAE J 300 bzw. DIN 51511)<br />
16 Anhang<br />
SAE<br />
Viskositätsklasse<br />
0W<br />
5W<br />
10W<br />
15W<br />
20W<br />
25W<br />
20<br />
30<br />
40<br />
40<br />
50<br />
60<br />
Viskosität<br />
bei Temperatur<br />
°C max.<br />
3250 bei –30<br />
3500 bei –25<br />
3500 bei –20<br />
3500 bei –15<br />
4500 bei –10<br />
6000 bei – 5<br />
Max. Grenzpumptemperatur<br />
°C<br />
-35<br />
-30<br />
-25<br />
-20<br />
-15<br />
-10
ACEA-Klassifikation<br />
Anhang<br />
Diese Klassifizierung durch die Vereinigung der europäischen Kraftfahrzeughersteller<br />
legt seit 1996 die Leistungsanforderungen für <strong>Motorenöle</strong> für europäische<br />
Anforderungen fest.<br />
In Zusammenarbeit mit der europäischen Additiv- <strong>und</strong> Mineralölindustrie werden<br />
Motortests <strong>und</strong> Prüfverfahren entwickelt, die in den einzelnen Kategorien<br />
der ACEA-Spezifikationen für europäische <strong>Motorenöle</strong> gefordert werden. In den<br />
Betriebsanleitungen neuer Fahrzeuge wird neben hauseigenen Herstelleranforderungen<br />
auf die zutreffende ACEA-Kategorie, die für den jeweiligen Motortyp<br />
in Frage kommt, verwiesen.<br />
Es folgen Übersichten zu den ACEA-Klassen für<br />
• <strong>Motorenöle</strong> für PKW-Ottomotoren<br />
• <strong>Motorenöle</strong> für PKW- <strong>und</strong> Transporter-Dieselmotoren<br />
• <strong>Motorenöle</strong> für Nutzfahrzeug (NFZ)-Dieselmotoren<br />
ACEA-<br />
Klasse<br />
<strong>Motorenöle</strong> für PKW-Ottomotoren<br />
A1 Verwendung in Benzin-PKW-Motoren, die den Einsatz eines reibungsoptimierten<br />
<strong>und</strong> niedrigviskosen <strong>Motorenöle</strong>s mit einer HTHS-<br />
Viskosität von 2.9 bis 3.5 mPa s erlauben,<br />
nicht für den Einsatz in allen PKW-Motoren geeignet,<br />
unbedingt die Herstellerempfehlungen beachten <strong>und</strong> im Zweifelsfall<br />
die Betriebsanleitung des Fahrzeuges zu Rate zu ziehen.<br />
A2 Standard-PKW-Motoröl für den Einsatz in den meisten Benzin-PKW-<br />
Motoren,<br />
spezielle Hochleistungsmotoren können höherwertigere Öle benötigen,<br />
unbedingt die Herstellerempfehlungen beachten.<br />
A3 Hochleistungs-Motoröle für Benzin-PKW-Motoren mit Stay-in-Grade-<br />
Performance, in erster Linie 0W-X-, 5W-X- <strong>und</strong> 10W-X- Mehrbereichsöle<br />
mit Leichtlaufcharakteristik,<br />
erhöhter Schutz vor Ölalterung <strong>und</strong> Motorablagerungen.<br />
Anhang 17
Anhang<br />
ACEA-<br />
Klasse<br />
18 Anhang<br />
<strong>Motorenöle</strong> für PKW- <strong>und</strong> Transporter-Dieselmotoren<br />
B1 Verwendung in Diesel-PKW-Motoren, die den Einsatz eines reibungsoptimierten<br />
<strong>und</strong> niedrigviskosen <strong>Motorenöle</strong>s mit einer HTHS-<br />
Viskosität von 2.9 bis 3.5 mPas erlauben,<br />
nicht für den Einsatz in allen PKW-Motoren geeignet,<br />
Herstellerempfehlungen beachten <strong>und</strong> im Zweifelsfall die Betriebsanleitung<br />
des Fahrzeuges zu Rate ziehen.<br />
B2 Standard-PKW-Motorenöl für den Einsatz in den meisten Diesel-<br />
PKW-Motoren,<br />
spezielle Hochleistungsmotoren können höherwertigere Öle benötigen,<br />
unbedingt die Herstellerempfehlungen beachten.<br />
B3 Hochleistungs-<strong>Motorenöle</strong> für Diesel-PKW-Motoren mit Stay-in-<br />
Grade-Performance, in erster Linie 0W-X, 5WX <strong>und</strong> 10W-X Mehrbereichsöle<br />
mit Leichtlaufcharakteristik,<br />
erhöhter Schutz vor Verschleiß <strong>und</strong> Ablagerungen.<br />
B4 Standardmotorenöl für den Einsatz in direkteinspritzenden PKW<strong>und</strong><br />
leichten LKW-Dieselmotoren,<br />
gegenüber den Forderungen der B2-Öle zusätzliche Forderungen<br />
(Kolbensauberkeit) hinsichtlich der Belange der D1-Dieselmotoren<br />
für PKW.
ACEA-<br />
Klasse<br />
<strong>Motorenöle</strong> für Nutzfahrzeug (NFZ)-Dieselmotoren<br />
Anhang<br />
E1 Einsatz in Saug- <strong>und</strong> Turbo-NFZ-Dieselmotoren in normalem <strong>und</strong><br />
leicht erschwertem Betrieb <strong>und</strong> normalen Ölwechsel-Intervallen<br />
(Herstellervorschriften beachten),<br />
entsprechen in ihrem Leistungsverhalten etwa den Anforderungen<br />
nach MB Blatt 227.1.<br />
E2 Einsatz in Saug- <strong>und</strong> Turbo-NFZ-Dieselmotoren unter normalen <strong>und</strong><br />
erschwerten Betriebsbedingungen <strong>und</strong> dem Potenzial für verlängerte<br />
Ölwechsel-Intervalle nach Herstellervorschriften,<br />
entsprechen in ihrem Leistungsverhalten in etwa den Anforderungen<br />
nach MB Blatt 228.1.,<br />
erhöhter Schutz vor Ablagerungen <strong>und</strong> Verschleiß.<br />
E3 höchster Leistungsstandard für Einsatz in Saug- <strong>und</strong> Turbo-NFZ-<br />
Dieselmotoren unter normalen <strong>und</strong> erschwerten Betriebsbedingungen<br />
<strong>und</strong> dem Potenzial für stark verlängerte Ölwechsel-Intervalle<br />
nach Herstellervorschriften,<br />
entsprechen in ihrem Leistungsverhalten in etwa den Anforderungen<br />
nach MB Blatt 228.3,<br />
bieten gegenüber Ölen nach ACEA E2 nochmals deutlich erhöhten<br />
Schutz vor Ablagerungen <strong>und</strong> Verschleiß <strong>und</strong> erlauben gegenüber<br />
diesen deutlich verlängerte Ölwechsel-Intervalle (Herstellervorschriften<br />
beachten).<br />
E4 Einsatz in Saug- <strong>und</strong> Turbo-NFZ-Dieselmotoren (EURO 1 oder EU-<br />
RO 2 Motoren) unter schwersten Betriebsbedingungen <strong>und</strong> dem Potenzial<br />
für die längsten heute zugelassenen Ölwechsel-Intervalle je<br />
nach Herstellervorschrift,<br />
entsprechen in ihrem Leistungsverhalten in etwa den Anforderungen<br />
nach MB Blatt 228.5,<br />
bieten gegenüber Ölen nach ACEA E3 wesentlich verbesserten<br />
Schutz vor Ablagerungen, Ölalterung <strong>und</strong> Verschleiß.<br />
E5 Verwendung bei verlängerten Ölwechselintervallen, aber mit nicht so<br />
hohen Anforderungen an bore-polishing (Spiegelflächenbildung) wie<br />
die E4-Öle,<br />
zusätzliche Forderungen in amerikanischen Testmotoren hinsichtlich<br />
Verschleiß <strong>und</strong> Motorsauberkeit bei hohen Rußanteilen im Motorenöl.<br />
Anhang 19
Anhang<br />
20 Anhang<br />
ACEA-Norm Benzinmotoren Dieselmotoren<br />
Unteres Niveau ACEA A1 ACEA B1<br />
ACEA A2 ACEA B2<br />
Mittleres Niveau ACEA A3 ACEA B3<br />
ACEA A4 ACEA B4<br />
Höchstes Niveau ACEA A5 ACEA B5<br />
HTHS-Viskosität (High Temperature High Shear)<br />
Um bei besonders starker Ölbeanspruchung zu praxisnäheren Viskositätsangaben<br />
zu kommen, gibt es seit einigen Jahren die HTHS-Viskosität. Dabei<br />
wird das Ölverhalten im Schmierspalt bei hoher Öltemperatur (150°C ) <strong>und</strong><br />
bei hohem Schergefälle (hoher Motordrehzahl) gemessen. Öle mit HTHS haben<br />
eine abgesenkte Hochtemperaturviskosität <strong>und</strong> sollen auch im Heißbetrieb noch<br />
Kraftstoff sparen.
Anforderungen von Kfz-Herstellern an <strong>Motorenöle</strong><br />
Anhang<br />
Einige Kfz-Hersteller stellen zusätzliche Anforderungen an die zu verwendenden<br />
<strong>Motorenöle</strong>, die im Allgemeinen deutlich über die Anforderungen von ACEA<br />
hinausgehen. Einige Hersteller verlangen Feldteste mit Fahrzeugflotten zur Erteilung<br />
von Freigaben. Wenn ein Produkt der Herstellerfreigabe entspricht, ist<br />
dies auf der Verpackung gekennzeichnet. Dazu gehören unter anderem:<br />
für Pkw:<br />
Daimler Benz (MB-Blatt)<br />
Volkswagen <strong>und</strong> Audi (VW-Norm)<br />
BMW<br />
Porsche<br />
für Lkw:<br />
MAN<br />
Scania<br />
Volvo<br />
VW-Normen<br />
Gültigkeit:<br />
VW-<br />
Zulassungen<br />
müssen alle 3<br />
Jahre erneuert<br />
werden.<br />
Gebindekennzeichnung:<br />
Freigegeben<br />
nach VW-Norm<br />
500 00<br />
Leichtlauföle SAE 5W-<br />
30/40<br />
10W-30/40 ohne<br />
Turbo, ohne Longlife<br />
501 01<br />
Ein- <strong>und</strong> Mehrbereichsöle<br />
für alle Otto- <strong>und</strong> Saugdieselmotoren<br />
503 00<br />
für Ottomotoren mit VW-<br />
Longlife-Service, ohne Turbo<br />
0W-30<br />
Motoren ab 5/99<br />
503 01<br />
für Ottomotoren<br />
mit Direkteinspritzertechnik<br />
ab 8/00 Turbolader-Longlife<br />
nur Audi S3 (154 KW)<br />
Audi TT (165 KW)<br />
Ottomotoren Dieselmotoren<br />
502 00<br />
<strong>Motorenöle</strong> für Ottomotoren<br />
mit gesteigerterLeistungsfähigkeit<br />
ohne Turbo<br />
ohne Longlife<br />
505 00<br />
Mehrbereichsöle<br />
für Saug- <strong>und</strong> Wirbelkammer/DI-<br />
Dieselmotoren<br />
ohne Longlife<br />
505 01<br />
Mehrbereichs-<br />
motorenöle<br />
SAE 5W-40<br />
TDI-Dieselmotor<br />
mit Pumpe-Düse<br />
ohne Longlife<br />
Turbolader<br />
506 00<br />
TDI-Dieselmotoren<br />
mit Longlife 0W-30<br />
Anhang 21
Anhang<br />
API - Klassifikation<br />
Die Festlegung für die verschiedenen Klassen erfolgt durch eine Einrichtung der amerikanischen<br />
Mineralölindustrie in amerikanischen Motoren unter Berücksichtigung amerikanischer<br />
Fahrbedingungen.<br />
Der Kennbuchstabe S = Service weist primär auf den Einsatz in Ottomotoren.<br />
Der Kennbuchstabe C = Commercial kennzeichnet primär API-Klassen für Nutzfahrzeug-Dieselmotorenöl.<br />
Die Folgebuchstaben kennzeichnen die jeweilige Spezifikation, also ein Leistungsprofil,<br />
das ständig wachsende Anforderungen erfüllen muss, die in aufwendigen<br />
Tests unter Beweis gestellt werden müssen.<br />
Öl, das höchsten Ansprüchen in Otto- <strong>und</strong> Dieselmotoren gerecht wird: API SJ, CH-4<br />
API-<br />
Klasse<br />
SE, SD,<br />
SC, SB,<br />
SA, SF,<br />
SG<br />
SH<br />
SJ<br />
API-<br />
Klasse<br />
CC, CB<br />
<strong>und</strong> CA<br />
22 Anhang<br />
Einsatzart bei Ottomotoren (Service-Klasse)<br />
Heute nicht mehr gültige oder in Gebrauch befindliche Vorläufer der<br />
S-Kategorien - Öle dürfen in Ottomotoren von heute im Gebrauch stehenden<br />
Fahrzeugen nicht mehr eingesetzt werden.<br />
Seit 1993 für den Einsatz in Ottomotoren von PKW, Lieferwagen <strong>und</strong> leichten<br />
Nutzfahrzeugen (Empfehlungen der Hersteller); gegenüber Vorgänger<br />
SG verbesserter Schutz vor Ablagerungen im Motor, Ölalterung, Verschleiß<br />
<strong>und</strong> Korrosion; Einsatz auch, wo Hersteller SG oder deren Vorläufer vorschreibt.<br />
Seit 1997 Einsatz in Ottomotoren moderner <strong>und</strong> früherer PKW, Lieferwagen<br />
<strong>und</strong> leichter NFZ (Empfehlungen der Hersteller); Einsatz auch, wo Hersteller<br />
SH oder deren Vorläufer vorschreibt.<br />
Einsatzart bei Dieselmotoren (Commercial-Klasse)<br />
Heute nicht mehr gültige oder in Gebrauch befindliche Vorläufer der C-<br />
Kategorien - Öle dürfen nicht mehr eingesetzt werden.<br />
CD, CE Heute nicht mehr in Verwendung (auch CD-II).<br />
Ab 1990 Einsatz in Hochleistungs-4-Takt Dieselmotoren, übertrifft die Anfor-<br />
CF-4 derungen der Vorgängerkategorie CE; hauptsächlich für NFZ, aber auch in<br />
Kombination mit der entsprechenden S-Kategorie für PKW, Lieferfahrzeuge<br />
oder leichte NFZ mit Otto- oder Dieselmotor (Herstellervorschr. beachten).<br />
Seit 1994 Motorenöl für direkt- oder indirekt-einspritzende Dieselmotoren, die<br />
CF verschiedene Dieselkraftstoffqualitäten verwenden; Einsatz auch, wo Hersteller<br />
API CD vorschreibt.<br />
CF-2 Seit 1994 Einsatz in 2-Takt-Dieselmotoren, Einsatz auch, wenn der Hersteller<br />
die Verwendung von CD-II-Ölen vorschreibt.<br />
Seit 1994 Einsatz in Hochleistungs-4-Takt-Dieselmotoren für NFZ (Diesel-<br />
CG-4 kraftstoff mit Schwefelgehalt unter 00.5 %) <strong>und</strong> Fahrzeugen im "off-highway"-<br />
Einsatz (Dieselkraftstoffgehalt unter 0.5 W %); Schutz vor Hochtemperaturablagerungen<br />
am Kolben, Verschleiß, Schaumbildung, Öloxidation<br />
<strong>und</strong> Öleindickung infolge Ruß; speziell für Motoren, die die US-<br />
Abgasvorschriften 1994 erfüllen, Einsatz auch, wo Hersteller API CD, CE<br />
oder CF-4 vorschreibt.<br />
CH-4 Für Hochleistungs-4-Takt-Dieselmotoren, die US-Abgasstandards von 1998<br />
erfüllen (Dieselkraftstoff-Schwefelgehalt unter 0,5 W %).
Spezialschmierstoffe für Motorräder<br />
Anhang<br />
Bei den meisten Motorrädern werden an das Motorenöl zusätzliche Anforderungen<br />
gestellt. Hier werden Motor, Getriebe <strong>und</strong> "nasse" Kupplung über einen<br />
gemeinsamen Ölkreislauf bedient. Die <strong>Motorenöle</strong> aus der Automobilentwicklung,<br />
die Friction Modifier enthalten, können Probleme in der Kupplung (mangelnder<br />
Kraftschluss) verursachen.<br />
Deshalb gibt es von manchen Motorradherstellern Vorgaben, dass Öle, die höher<br />
als API SJ ausgelobt sind, nicht verwendet werden dürfen. Diese Aussage<br />
beruht auf Erfahrungswerten. Eine Kupplungstauglichkeit über Tests in Motoren<br />
ohne nasse Kupplung darzustellen macht aber wenig Sinn.<br />
So wurde 1999 die Spezifikation JASO T 903 (Japanese Automotive Standards<br />
Organisation) vorgestellt, die aufbauend auf Anforderungen des API (SE, SF,<br />
SG, SH, SJ) oder der ACEA (A1, A2, A3) zusätzliche Eigenschaften für Motorradviertaktöle<br />
festlegt. Abhängig vom Reibungsverhalten in der Kupplung erfolgt<br />
eine Einstufung nach JASO MA oder JASO MB. JASO MA gibt einen höheren<br />
Reibwert als JASO MB vor.<br />
Da die Scherkräfte im Getriebe bedeutend höher als im Motor sind, werden für<br />
spezielle Motorradöle besonders scherstabile Ölformulierungen verwendet.<br />
Zweitakt-<strong>Motorenöle</strong><br />
Zweitaktmotoren werden vor allem in Mopeds <strong>und</strong> Motorrollern verbaut.<br />
Die Motoren werden über eine so genannte Verlustschmierung geschmiert. Das<br />
heißt, dass das Öl nach einmaligem Gebrauch mitverbrannt wird. Deshalb sind<br />
Öle gefordert, die rückstandsfrei <strong>und</strong> raucharm verbrannt werden können.<br />
Die Zuführung des Zweitaktöls erfolgt über eine Dosierpumpe (Getrenntschmierung)<br />
oder es wird direkt dem Benzin zugegeben (Mischungsschmierung 1:25<br />
bis 1:100).<br />
Es gibt Spezifikationen für:<br />
Hochleistungs-Motorenöl für 2-Takt-Motoren für Getrennt- <strong>und</strong> Gemischschmierung<br />
API (z.B. API TC), JASO (z.B. JASO FC) bzw. ISO (ISO-L-EGD, ISO GD)<br />
Anhang 23
Anhang<br />
Zusammensetzung des Kraftstoffpreises<br />
Der Kraftstoffpreis setzt sich aus drei Komponenten zusammen:<br />
• Warenpreis,<br />
• Steuern <strong>und</strong> Abgaben<br />
• Marge.<br />
Warenpreis<br />
Der Warenpreis ist abhängig von den Notierungen für Fertigprodukte am Handelsplatz<br />
Rotterdam. Dort befindet sich die für Westeuropa entscheidende Börse<br />
für Fertigprodukte. Hier werden die Preise für die Kraftstoffsorten Normal,<br />
Super, SuperPlus <strong>und</strong> Diesel ermittelt. Der Tankstellenunternehmer selbst kann<br />
den Warenpreis nicht beeinflussen. Neben den Rohöl- <strong>und</strong> Fertigproduktpreisen,<br />
die abhängig vom Weltmarkt sind, werden hier die Transportkosten von<br />
Rotterdam zum jeweiligen Land eingerechnet.<br />
Die Situation auf dem Weltmarkt ist zum einen bedingt durch die Fördermengen,<br />
die die Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) sowie unabhängige<br />
Förderländer, wie etwa Norwegen oder Russland, bestimmen. Seit Mitte<br />
des Jahres 2003 hat sich der Weltmarktpreis bedingt durch Spekulationen an<br />
den Ölbörsen <strong>und</strong> die Sorge vor Verknappungen durch Konflikte <strong>und</strong> Unruhen<br />
in wichtigen Förderländern drastisch erhöht. Im Jahresdurchschnitt stieg der<br />
Preis für das Nordseeöl Brent von knapp 29 US-Dollar/Barrel im Jahr 2003 auf<br />
r<strong>und</strong> 55 US-Dollar/Barrel im Jahr 2005. Auch im Jahr 2006 hat sich die Lage auf<br />
dem Weltmarkt nicht entspannt. Die Tagesnotierungen übersprangen zeitweise<br />
die 70-Dollar-Marke. Die Notierungen für Brent-Öl erreichten im Sommer 2006<br />
sogar Spitzenwerte von 78 US-Dollar/Barrel. Gründe für den Preisanstieg sind<br />
die hohe Nachfrage u.a. aus den USA <strong>und</strong> China, hoch ausgelastete Kapazitäten<br />
in Förderung <strong>und</strong> Verarbeitung von Rohöl sowie politische Unsicherheiten<br />
<strong>und</strong> Unruhen. Aufgr<strong>und</strong> der beschriebenen Entwicklung der letzten Jahre hat<br />
die Bedeutung des Warenpreises deutlich zugenommen. Sein Anteil am Gesamtpreis<br />
des <strong>Kraftstoffe</strong>s ist auf r<strong>und</strong> ein Drittel gestiegen.<br />
Steuern <strong>und</strong> Abgaben<br />
Den größten Anteil am Kraftstoffpreis haben die Steuern <strong>und</strong> Abgaben. Dazu<br />
zählen die Mineralölsteuer (einschließlich Ökosteuer) mit 65,5 Cent je Liter bei<br />
Ottokraftstoffen <strong>und</strong> 47 Cent je Liter bei Dieselkraftstoffen sowie die 16prozentige<br />
ab Januar 2007 19-prozentige Mehrwertsteuer.<br />
Weitere 0,5 Cent je Liter müssen die Mineralölgesellschaften als Beitrag an den<br />
Erdölbevorratungsverband (EBV) abführen.<br />
Bei einem durchschnittlichen Säulenpreis von <strong>12</strong>4,3 Cent/l für Superbenzin<br />
(Stand: September 2006) summieren sich die Steuern <strong>und</strong> Abgaben auf<br />
83,1 Cent/l. Das entspricht 67 Prozent des Säulenpreises.<br />
24 Anhang
Marge<br />
Anhang<br />
Lediglich die Marge ist von den Tankstellenunternehmen unmittelbar zu beeinflussen.<br />
Aus der Marge sind sämtliche anfallenden Kosten wie Spedition zur<br />
Tankstelle, Vertriebs- <strong>und</strong> Verwaltungskosten, Aufwendungen für Investitionen<br />
<strong>und</strong> Umweltauflagen, Gr<strong>und</strong>stücksmieten <strong>und</strong> Forschungskosten zu erwirtschaften.<br />
Ferner ist aus der Marge die Provision der Tankstellenpächter zu<br />
bestreiten: Diese verkaufen als selbstständige Unternehmer den Kraftstoff im<br />
Namen <strong>und</strong> auf Rechnung der Mineral-ölgesellschaften. Dafür erhalten sie eine<br />
fixe Provision, die unabhängig vom aktuellen Säulenpreis ist. Schließlich ziehen<br />
die Mineralölfirmen aus der Marge auch den Gewinn, der der Verzinsung des<br />
eingesetzten Kapitals dient. Der Gewinn liegt in der Regel zwischen 0,5 <strong>und</strong><br />
einem Cent je Liter.<br />
Am Säulenpreis hat die Marge mit durchschnittlich knapp drei Prozent den geringsten<br />
Anteil.<br />
Wie in keinem anderen Markt sorgen die Tankstellenunternehmen b<strong>und</strong>esweit<br />
für hohe Transparenz der Kraftstoffpreise.<br />
Anhang 25
Anhang<br />
Ölprofi-Test<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
Nach einem Kaltstart sollte man den Motor erst mal so<br />
richtig warm laufen lassen, damit sich das Motorenöl<br />
verteilen kann!<br />
Auch bei modernen Motoren sollte man den Ölstand<br />
etwa alle 500 km kontrollieren.<br />
Wenn der Ölstand gesunken ist, sollte man kräftig nachfüllen.<br />
Und zwar bis über die Maximalmarkierung auf<br />
dem Prüfstab, dann kann man sich mit der nächsten<br />
Kontrolle ruhig Zeit lassen.<br />
Ein gewisser Ölverbrauch, je nach Fahrzeug <strong>und</strong> Motortyp<br />
zwischen 0,05 <strong>und</strong> 0,5 Liter pro 1000 km, ist nicht<br />
ungewöhnlich.<br />
Heutzutage muss man die vom Hersteller vorgegebenen<br />
Ölwechsel-Intervalle nicht mehr so ernst nehmen,<br />
denn die modernen Ölfilter reinigen das Öl optimal, <strong>und</strong><br />
durch Nachfüllen wird es wieder aufgefrischt.<br />
Moderne Hochleistungsmotoren sind so perfekt konstruiert,<br />
dass sie sehr gut mit Motorenöl einer geringen<br />
Viskositätsbandbreite auskommen. Alles andere ist<br />
rausgeschmissenes Geld!<br />
Durch die richtige Wahl des Motorenöls kann man jede<br />
Menge Geld sparen.<br />
26 Anhang<br />
Richtig Falsch<br />
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Argumente gegen Einwände zum Ölwechsel<br />
Der Wagen ist schon alt.<br />
- Er unterliegt nach wie vor den Ölwechselintervallen.<br />
Anhang<br />
- Motor ist für bestimmte Lebenszeit konzipiert - unter der Voraussetzung<br />
regelmäßigen Ölwechselns.<br />
- Da ein alter Motor mehr Spiel in Lagerpassungen hat, entscheidet die<br />
Ölviskosität mit über die Lebenserwartung.<br />
- Schwarzschlammbildung (bei Mehrbereichsölen älterer Generation)<br />
- Alter Motor hat mehr Kraftstoffverdünnung im Öl, belastet damit das Öl<br />
<strong>und</strong> vergrößert den Verschleiß<br />
- Großes Risiko eines Motorschadens: „Motor wechseln ist teurer als Öl!“<br />
Ich fahre nicht viel.<br />
- Da der Motor nie richtig warm wird, besteht die große Gefahr der Kraftstoffverdünnung<br />
(Viskosität <strong>und</strong> Verschleißschutz fallen im Öl stark ab).<br />
- Wird der Motor mal richtig heiß gefahren (angeblich hoher Ölverbrauch,<br />
obwohl nur Kraftstoff ausdampft), kann es zu Ölmangel <strong>und</strong> zum Aus des<br />
Motors führen.<br />
- Wenigfahrer müssen Öl häufiger wechseln, da vermehrt Schwarzschlamm<br />
<strong>und</strong> Korrosion auftreten, Additive überfordert werden <strong>und</strong> sich<br />
der Verschleiß erhöht.<br />
- Vorgeschriebene Ölwechsel-Intervalle sind auch zeitlich begrenzt, je<br />
nach Fabrikat mindestens einmal im Jahr, ausgenommen Longlife-Öle.<br />
Weniger reicht auch aus.<br />
- Sicherheitshalber sollte man immer bis an die Maximal-Grenze des Peilstabes<br />
gehen.<br />
- Moderne Motoren haben kleinere Ölwannen, z. B. 3 Liter; von min bis<br />
max am Peilstab kann 1Liter aufgefüllt werden. Der Motor hat damit 1/3<br />
mehr Öl für Schutz, Kühlung, Sauberhaltung <strong>und</strong> andere Aufgaben.<br />
- Motor nicht über das Maximum auffüllen; liegt die Peilung aber zwischen<br />
min <strong>und</strong> max, sollte unbedingt nachgefüllt werden.<br />
- Kleinere Motoren haben eine geringere Ölfüllung, <strong>und</strong> das Motorenöl<br />
wird entsprechend stärker belastet (höhere Ölumwälzzahlen, Temperaturen,<br />
Lagerdrücke).<br />
- Jeder Motor braucht Öl. Je älter der Motor, desto höher der Verbrauch.<br />
Es besteht die Gefahr von Motorschäden durch zu wenig Öl.<br />
Anhang 27
Anhang<br />
So viel Geld gebe ich nicht aus.<br />
- Öl kostet weniger als ein Motor oder eine Reparatur.<br />
- Gute Ölqualität bis max einfüllen, Wechselintervall einhalten, Ölstand regelmäßig<br />
prüfen – das ist am billigsten, bringt den wenigsten Ärger <strong>und</strong><br />
garantiert von der Ölseite her ein langes Motorleben.<br />
Bisher ging das auch ohne Probleme.<br />
- Nachlässigkeit bedarf dringend der Ansprache des Fachmanns.<br />
- Persönliches Problem des K<strong>und</strong>en: Auffordern, das Problem ernst zu<br />
nehmen, bevor es zu spät ist.<br />
- Verkäufer muss bei Stammk<strong>und</strong>en besonders nachfassen.<br />
- Nachlässigkeit kann teuer werden durch Motorschaden.<br />
Mir fehlt einfach die Zeit.<br />
- Der Ölwechsel kann während des Tankens mit dem Ölwechselgerät in<br />
ca. 8-10 Minuten erfolgen.<br />
- Liegenbleiben mit dem Fahrzeug oder Motorreparaturen können St<strong>und</strong>en<br />
oder Tage dauern – Ölwechsel nur Minuten.<br />
- Es sollten zumindest Nachfüllmengen verkauft <strong>und</strong> ein Ölwechsel-Termin<br />
vereinbart werden.<br />
28 Anhang
Überprüfung des Motorenöls im Fahrzeugmotor<br />
1. Peilstand (Befüllungsgrad)<br />
Anhang<br />
Damit das Motorenöl die thermischen Aufgaben optimal erfüllen kann, ist<br />
es wichtig, dass die Ölmenge bis zum Maximum aufgefüllt wird.<br />
2. Kilometerkontrolle nach Ölwechselanhänger<br />
Ölwechselintervalle nach Herstellerangaben sollten unbedingt eingehalten<br />
werden. Bei starker Beanspruchung sollte der vorgeschriebene<br />
Wechselintervall verkürzt werden.<br />
3. Zeitkontrolle nach Ölwechselanhänger<br />
Nach Herstellerangaben mindestens einmal im Jahr, da die Alterungsbeständigkeit<br />
des Öls mit der Zeit abnimmt (ausgenommen Longlife-Öle).<br />
Das ist sehr wichtig, da viele K<strong>und</strong>en immer nur an die Kilometerzahl<br />
denken. Gerade das Öl der Wenigfahrer (Kurzstrecken) ist aber besonders<br />
belastet.<br />
4. Erschwerte Betriebsbedingungen<br />
K<strong>und</strong>en befragen nach:<br />
- Stadtfahrten, Fernfahrten oder gemischtem Betrieb (häufiger Motorstart)<br />
– durchschnittlich fährt ein Pkw-Fahrer nach jedem Start<br />
nur 8,5 km, die Betriebstemperatur des Motors kann nur selten erreicht<br />
werden<br />
- Beladungszustand <strong>und</strong>/oder Anhänger-/Wohnwagenbetrieb<br />
5. Verschmutzungsgrad – Schwärzung, Farbe<br />
Schwarzes Motorenöl kann hohen Rußanteil im Öl bedeuten (besonders<br />
im Dieselmotor).<br />
6. Verdünnung<br />
Verdünnung durch Kraftstoff kann bei warmem Motorenöl u. U. durch<br />
schlecht ablesbaren Ölstand am Peilstab <strong>und</strong> starkem Kraftstoffgeruch<br />
erkannt werden.<br />
Anhang 29
Anhang<br />
Alternative <strong>Kraftstoffe</strong><br />
In Fachkreisen <strong>und</strong> Teilen der Öffentlichkeit werden insbesondere diskutiert<br />
• der so genannte Biodiesel<br />
• Erdgas<br />
• BTL (Biomass to Liquid – synthetische <strong>Kraftstoffe</strong>)<br />
• Wasserstoff z.B. in Brennstoffzellen<br />
Benzin <strong>und</strong> Diesel können – mit ähnlichen Eigenschaften wie heutige Otto- <strong>und</strong> Dieselkraftstoffe<br />
– auch aus Erdgas (z. B. in Neuseeland) <strong>und</strong> Kohle (z. B. in Südafrika) mit<br />
bekannten Umwandlungsverfahren hergestellt werden.<br />
Biodiesel<br />
hat als alternative Antriebsmöglichkeit zurzeit die größte Bedeutung in unserem Markt.<br />
Gemeint ist in der Regel Rapsöl-Methyl-Ester (RME). Der Staat fördert diese Alternative,<br />
da es sich um ein Produkt aus einem nachwachsenden Rohstoff handelt. Die steuerliche<br />
Bevorzugung des Biodiesels bedeutet für den K<strong>und</strong>en einen Preisvorteil.<br />
Allerdings führt der geringe Energiegehalt zu einem höheren Verbrauch (ca. 8 % Mehrverbrauch<br />
gegenüber herkömmlichem Dieselkraftstoff aus Erdöl). Kritiker weisen auch<br />
auf die Herstellungskosten, die ein Mehrfaches der Dieselherstellung betragen. Außerdem<br />
benötigt Biodiesel für jeden Fahrzeugtyp eine individuelle Kfz-Hersteller-Freigabe.<br />
Die zukünftigen Chancen von Biodiesel liegen in der Beimischung zu herkömmlichem<br />
Dieselkraftstoff.<br />
Erdgas<br />
erreicht gute Ergebnisse in der Verfügbarkeit des Kraftstoffs <strong>und</strong> bei der Reduzierung<br />
von Emissionen (Schadstoffe <strong>und</strong> Geräusche). Wollte man jedoch mit Erdgas betriebenen<br />
Fahrzeugen eine ähnliche Reichweite erzielen wie mit Otto- oder Diesel-PKW,<br />
müsste das Gasspeichervolumen zu Lasten des Innenraumes verdreifacht werden.<br />
Einschränkungen ergeben sich auch aus dem Verzicht auf Zuladung wegen des hohen<br />
Gewichts der Gasflaschen. Außerdem liegen die Kosten so hoch, dass Erdgas nur<br />
Dank einer reduzierten Mineralölsteuer wettbewerbsfähig ist.<br />
BTL (Biomass to Liquid)<br />
BTL-<strong>Kraftstoffe</strong> zählen zu den Biokraftstoffen der 2. Generation. Sie können aus den<br />
Teilen der Pflanze hergestellt werden, die nicht zur Produktion von Nahrungsmitteln<br />
dienen, <strong>und</strong> sie tragen zur Verringerung der CO2-Emissionen bei. Synthetische <strong>Kraftstoffe</strong><br />
bieten den Vorteil, dass ihre Eigenschaften besser zu beeinflussen sind als die<br />
der <strong>Kraftstoffe</strong> aus Rohöl bei der herkömmlichen Raffination. Zudem können synthetische<br />
<strong>Kraftstoffe</strong> in heutigen Motoren in einem weiten Mischungsverhältnis ohne Änderung<br />
der Motortechnologie eingesetzt werden. Es gibt zurzeit noch keine großtechnischen<br />
Produktionsanlagen; die Herstellung dieser <strong>Kraftstoffe</strong> steht erst am Anfang.<br />
Wasserstoff<br />
gilt langfristig als echte Alternative. Er kann aus allen Primärenergien hergestellt werden,<br />
<strong>und</strong> bietet das höchste Potenzial für zukünftige Mobilität bei niedrigstmöglicher<br />
Umweltbelastung.<br />
Die Marktchancen sind jedoch schlecht, denn<br />
• Wasserstofftechnologie benötigt eine teure neu aufzubauende Versorgungsinfrastruktur;<br />
• Wasserstoff ist nur umweltfre<strong>und</strong>lich, wenn er mit regenerativ erzeugtem Strom<br />
produziert wird, was heute zwischen 1,50 <strong>und</strong> 10 EUR/Liter Benzinäquivalent kostet.<br />
30 Anhang
Literaturverzeichnis<br />
Anhang: Literaturverzeichnis<br />
Psutka, Alfred; Rentsch, Max; Steckel, Dietrich: Tankstellenfachk<strong>und</strong>e für den Lehrberuf<br />
Tankwart; Mainz: Verlag Kirchheim, 1992<br />
Fachreihe Forschung <strong>und</strong> Technik, ARAL Aktiengesellschaft & Co. KG<br />
Schmierstoffe <strong>und</strong> <strong>Kraftstoffe</strong> für das 21. Jahrh<strong>und</strong>ert, DEA Mineraloel AG<br />
Interne Schulungsmaterialien (ESSO Deutschland GmbH, Shell Deutschland Oil GmbH,<br />
ARAL AG)<br />
31
Lösungshinweise<br />
Seite 4<br />
32 Anhang<br />
Lösungshinweise<br />
- Der Eindruck fehlender Fachkompetenz veranlasst K<strong>und</strong>en, die Wert darauf legen, diese<br />
Ware zukünftig woanders zu kaufen.<br />
Seite 6<br />
- Motor A: zündfähig, leicht entflammbar, leicht verdampfbar<br />
Motor B:<br />
- A = 4-Takt Otto-Motor, B = 4-Takt-Diesel-Motor<br />
Seite 7<br />
- Öl verringert oder verhindert unerwünschte Reibung zwischen zwei Teilen, die sich<br />
gegeneinander bewegen.<br />
- Flüssigkeitsreibung; Mischreibung; Trockenreibung<br />
Seite 8<br />
-<br />
- Zweitaktmotor<br />
Seite 9<br />
- Einspritzdüse verstopfen <strong>und</strong> Verbrennung im Motor einschränken oder verhindern,<br />
- Schädliche Abgase, Luftverschmutzung<br />
Bildung von schwefliger Säure <strong>und</strong> Schwefelsäure führt zu Korrosion im Motor<br />
Seite 10<br />
- DIN-Normen <strong>und</strong> europäische EN-Normen<br />
- <strong>Kraftstoffe</strong>, die diese Normen erfüllen, entsprechen den Mindestanforderungen/Maximalanforderungen<br />
an Kfz-Motoren. ...<br />
Die Kraftstoffqualitätsverordnung (1993) erlaubt nur noch <strong>Kraftstoffe</strong>, die alle/85% der<br />
Anforderungen der DIN-Norm erfüllen.<br />
Seite 13<br />
Pumpe<br />
Ölfilter<br />
Schmierstellen<br />
Kurbelwelle, Kolben, Zylinder...<br />
Ölwanne<br />
- Je kleiner die Moleküle, desto niedriger die Siedetemperatur.
Seite 13<br />
- Hexan C6H14<br />
Seite 15<br />
Lösungshinweise<br />
- Nicht am Markt benötigte Verbindungen werden in verkaufbare Verbindungen<br />
umgewandelt.<br />
- Seit 1.1.2000 gelten neue gesetzliche Schwefelgrenzwerte. Die Höchstwerte liegen für<br />
Dieselkraftstoff bei 350 mg/kg. Nach EU-Richtlinie ab 2005 nur noch 50 mg/kg. Für<br />
Ottokraftstoff liegt die Höchstgrenze bei 50 mg/kg nach DIN EN 228.<br />
Ab 1.1.2003 gilt eine höhere Steuer für alle <strong>Kraftstoffe</strong> mit Gehalten über 10 mg/kg<br />
(Bezeichnung: schwefelfrei).<br />
- Eine längere Lagerdauer des Treibstoffs wird ermöglicht.<br />
Seite 16<br />
- Es entstehen Verbindungen, die eine höhere Klopffestigkeit aufweisen.<br />
- Firmenspezifische Additive dienen dazu, das bestmögliche Qualitätsniveaus am Markt zu -<br />
erreichen, das von Mitbewerbern abhebt.<br />
- Ottokraftstoff Normal, Ottokraftstoff Super, Ottokraftstoff SuperPlus, Premium-Ottostoffe,<br />
Dieselkraftstoff, Premium-Dieselkraftstoff, Zweitakt-Gemisch, Bio-Diesel<br />
- Die Destillation der Rückstände der Erdöl-Destillation<br />
Seite 17<br />
- Der Druckanstieg im Zylinder führt zum Schwingen von Motorteilen, die als Klingeln oder -<br />
Klopfen wahrgenommen werden. Schäden an Kolben-, Pleuel- <strong>und</strong> Kurbelwellen-<br />
Lagerschäden im Motor können die Folge sein.<br />
Seite 18<br />
- ROZ <strong>und</strong> MOZ hängen von den Prüfbedingungen, also dem Einfluss auf den Fahrzeugbetrieb<br />
ab.<br />
ROZ: Klopfen bei niedrigen <strong>und</strong> mittleren Drehzahlen<br />
MOZ: Klopfen bei hoher Drehzahl <strong>und</strong> hoher Last<br />
- Die Oktanzahl klopffester <strong>Kraftstoffe</strong> sollte möglichst hoch sein, weil sie die maximale<br />
Verdichtung des Motors festlegt <strong>und</strong> so die erzielbare Leistung <strong>und</strong> den Kraftstoffverbrauch<br />
wesentlich mitbestimmt. Unkontrollierte Verbrennungen treten nicht auf.<br />
Anhang 33
Lösungshinweise<br />
Seite 19<br />
34 Anhang<br />
ROZ MOZ<br />
Normal min. 91,0 min. 82,5<br />
Super min. 95,0 min. 85,0<br />
SuperPlus min. 98,0 min. 88,0<br />
Premium-Kraftstoff<br />
(V-Power/ultimate)<br />
min. 100<br />
- Das Diagramm zeigt: Je größer die Flüchtigkeit des Kraftstoffs, desto besser ist das<br />
Kaltanfahrverhalten.<br />
Seite 20<br />
- Winter<br />
- Aromaten-, Benzol-, Olefin- <strong>und</strong> Sauerstoffgehalt<br />
Seite 21<br />
schlechter Fahrverhalten besser<br />
- Qualitätsstufen: 1; 3; 4; 2<br />
fallend Kraftstoff-Flüchtigkeit steigend
Seite 22<br />
Antiklopfmittel<br />
Reinigungsadditive<br />
Rostschutzadditive<br />
Vereisungshemmstoffe<br />
Rückstandsumwandler<br />
Alterungsschutzstoffe<br />
Verbrennungsverbesserer<br />
Seite 23<br />
-<br />
A<br />
B<br />
Reibungsminderer<br />
Antiklopfmittel, Reinigungsadditive, Rückstandsumwandler,<br />
Verbrennungsverbesserer<br />
Reinigungsadditive, Rostschutzadditive, Vereisungshemmstoffe,<br />
Reibungsminderer<br />
C Rostschutzadditive, Alterungsschutzstoffe<br />
Seite 24<br />
Lösungshinweise<br />
- Der Dieselmotor ist ein Selbstzünder, d. h. in heißer Luft entzündet sich das durch<br />
eingespritzten Treibstoff entstandene Gemisch. Eine Zündanlage fehlt. Nur für den<br />
Startvorgang gibt es Zusatzeinrichtungen wie die Glühkerze bzw. den Glühstab.<br />
Seite 25<br />
- Unerwünschter Druckanstieg auf dem Kolben <strong>und</strong> das dieseltypische „Nageln“ bei einem<br />
harten Verbrennungsablauf können zu Motorschäden <strong>und</strong> damit zu Leistungsverlust führen.<br />
- Mindestens 51 (Anhang Seite 6)<br />
Reinhaltung von<br />
Vergaser/Einspritzpumpe,<br />
Einlasssystem bis zu den Ventilen<br />
bessere Lagerungsstabilität<br />
Erhöhung der Oktanzahl<br />
keine Selbstentzündung durch heiße<br />
Brennraumablagerungen<br />
keine Eisbildung im Vergaser<br />
Schutz von Metalloberflächen vor<br />
Korrosion<br />
Schutz gegen Verschleiß der<br />
Kraftstoff- <strong>und</strong> Einspritzpumpe<br />
besserer Verbrennungsablauf<br />
- Ein verstopfter Kraftstofffilter führt zur Unterbrechung der Dieselzufuhr <strong>und</strong> Abbruch des<br />
Motorbetriebs.<br />
Anhang 35
Lösungshinweise<br />
Seite 27<br />
- Der Geräuschpegel des Dieselmotors liegt im Leerlauf <strong>und</strong> bei niedrigen Drehzahlen<br />
deutlich über dem bei Ottomotoren.<br />
- weitere dieseltypische Probleme: z. B. schlechtere Abgaswerte, sichtbare Emissionen –<br />
Verbrennungsrückstände, die in die Umwelt ausgestoßen werden<br />
- Durch Hinzufügen von Additiven können diese Probleme reduziert bzw. behoben werden.<br />
Seite 30<br />
- Mit der Anreicherung mit Additiven erreicht man verbesserte Eigenschaften des Kraftstoffs<br />
<strong>und</strong> damit<br />
• eine längere Lebensdauer des Motors durch optimale Betriebsbedingungen<br />
• bei geringer Umweltbelastung.<br />
Verbrennungsverbesserer<br />
(Anti-Smoke)<br />
Schmierfähigkeitsverbesserer<br />
36 Anhang<br />
Reinigungsadditive<br />
Zündbeschleuniger<br />
Fließverbesserer,<br />
z. B. Wax Anti Settling<br />
Korrosionsschutzadditive<br />
Schaumverhinderer<br />
Reibungsminderer<br />
Alterungsschutzstoffe<br />
Aromastoffe<br />
vollständige Verbrennung ges<strong>und</strong>heitsschädlicher<br />
Kohlenstoffpartikel<br />
keine Paraffinausscheidungen<br />
Einspritzdüsen funktionsfähig <strong>und</strong><br />
sauber halten<br />
verbesserte Schmierfähigkeit bei<br />
schwefelarmem Treibstoff<br />
Erleichterung des Tankens<br />
Erhöhung der Cetanzahl<br />
Schutz gegen Verschleiß der<br />
Kraftstoffpumpe<br />
bessere Lagerstabilität<br />
Schutz von Metalloberflächen vor<br />
Korrosion<br />
Dieselgeruch neutralisieren
Seite 31<br />
Seite 32<br />
Motor Schmierfähigkeitsverbesserer, Zündbeschleuniger,<br />
Verbrennungsverbesserer<br />
Lösungshinweise<br />
Kraftstoffsystem Reinigungsadditive, Fließverbesserer, Korrosionsschutzadditive,<br />
Reibungsminderer<br />
Tanks,<br />
Tankstelle<br />
Korrosionsschutzadditive, Schaumverhinderer,<br />
Alterungsschutzstoffe<br />
- Weitere Aufgabenbereiche bestehen im Kühlen, Sauberhalten, Abdichten, Schützen,<br />
Übertragen von Kräften.<br />
- Detaillierte Informationen zu den einzelnen Anforderungen an <strong>Motorenöle</strong> können Sie im<br />
Anhang Seite 7 nachlesen <strong>und</strong> eventuell Ihre Aufgabe oben vervollständigen.<br />
Seite 33<br />
- Viskosität beschreibt das Fließverhalten oder die Fließfähigkeit eines Öls.<br />
- Bei Temperaturerhöhungen wird Öl dünnflüssiger/zähflüssiger, die Viskosität nimmt ab.<br />
Werden Öle abgekühlt, fällt/steigt die Viskosität <strong>und</strong> das Öl ist dünnflüssiger/ zähflüssiger.<br />
Es hat jedoch bei jedem Wetter andere/die gleichen Aufgaben zu erfüllen.<br />
Seite 34<br />
- Die dünnflüssigste Sorte Öl für den Einsatz in Motoren ist SAE 0 W, die dickflüssigste SAE<br />
60.<br />
- Beispiel: SAE 15 W – 40; im kalten Bereich (Winter) verhält sich das Öl wie SAE 15 W <strong>und</strong><br />
im warmen wie SAE 40.<br />
- Die große Viskositätsbandbreite bedeutet, dass das Öl in jeder Jahreszeit unter<br />
verschiedenen Betriebsbedingungen die erforderlichen Viskositätseigenschaften aufweist.<br />
Seite 35<br />
- Sie können das Ölsystem verstopfen, Lagerschäden <strong>und</strong> in der Folge Motorausfall<br />
bewirken.<br />
Seite 36<br />
- Das Sinken des Ölverbrauchs ist auf spezielle Additive im Öl zurückzuführen, die<br />
z. B. den Alterungsschutz verbessert haben.<br />
- a) 15.000 km bei Ottomotoren; b) 10.000 km bei Dieselmotoren<br />
- Beispiele: VW: 30.000 km Longlife-Öle; siehe Listen der Mineralölfirmen<br />
Anhang 37
Lösungshinweise<br />
Seite 37<br />
- Sie werden hinzugemischt, um notwendige schmierungstechnische Eigenschaften zu<br />
erzielen, zu verstärken oder um unerwünschte Eigenschaften auszuschalten.<br />
Reibwertverbesserer<br />
Reinigungsadditive<br />
Antiverschleiß-Additive<br />
Viskositätsindex-Verbesserer<br />
Rostschutzadditive<br />
Alterungsschutzstoffe<br />
Seite 38<br />
- Einbereichsöl: Das Öl erfüllt die Anforderungen nur einer Viskositätsklasse <strong>und</strong> findet für<br />
eine bestimmte Jahreszeit Anwendung. Ein Winteröl ist beispielsweise dünnflüssiger als ein<br />
Sommeröl, um den Kaltstart zu erleichtern.<br />
- Die Viskositäts-Bandbreite ist erkennbar an der SAE-Klasse.<br />
Z. B. “Name” SAE 0W-40.<br />
- Leichtlauföl<br />
Seite 39<br />
- Rangfolge der Sätze: A – 4.; B – 1.; C – 5.; D – 2.; E – 3.<br />
- Nachwachsende Rohstoffe sind nicht im Leichtlauföl enthalten.<br />
Seite 40<br />
- Vorteile gegenüber herkömmlichen Motorölen:<br />
• leichterer Start, sofortige Durchölung<br />
• leichter Motorlauf<br />
• weniger Kraftstoffverbrauch<br />
• besserer Schutz des Motors<br />
• längere Lebensdauer<br />
• sinkende Kosten<br />
• kein Schlamm<br />
38 Anhang<br />
Vergrößerung der Bandbreite der<br />
Fließfähigkeit<br />
Schmutz fangen, unerwünschte Gase<br />
neutralisieren<br />
geringerer Motorverschleiß,<br />
<strong>Kraftstoffe</strong>insparung<br />
bessere Lagerstabilität<br />
Reibungsverluste bei Metallen<br />
verhindern<br />
Schutz von Metalloberflächen vor<br />
Korrosion
- Viskositätsklassen-Bezeichnungen<br />
Seite 41<br />
Lösungshinweise<br />
- API SJ, CH-4: S = Öl für Ottomotoren; CH-4 = Einsatz in Hochleistungs-4-Takt-<br />
Dieselmotoren, die US-Abgasstandards von 1998 erfüllen (Dieselkraftstoff mit<br />
Schwefelgehalt unter 0,5 Gewichts-%).<br />
Seite 42<br />
- Die Klassen sagen etwas über Eigenschaften <strong>und</strong> Zustand des Öls aus. Wie gut es ist,<br />
hängt von den Betriebsbedingungen des Motors, den Außentemperaturen sowie den<br />
Nutzungsbedingungen des Fahrzeugs ab.<br />
- Beispiel: ein Pkw-Leichtlauföl, das extrem günstige Kaltlaufeigenschaften mit extremen<br />
Sicherheitsreserven bei Kälte <strong>und</strong> Hitze verbindet:<br />
• Schützt extrem, weil große Viskositäts-Bandbreite<br />
So sind gewährleistet: eine blitzschnelle Durchölung des Motors, schneller Schmierfilm-<br />
Aufbau, schnelles Erreichen der optimalen Druck- <strong>und</strong> Temperatur werte. Folge:<br />
erfolgreiches Verhindern von vorzeitigem Verschleiß, besonders wichtig bei den Kaltstarts.<br />
Der obere Viskositäts-Grenzwert (z. B. 40) steht für extreme Sicherheit auch bei höchsten<br />
Temperaturen <strong>und</strong> Geschwindigkeiten. Der Schmierfilm bleibt immer ausreichend stabil <strong>und</strong><br />
reißt nicht.<br />
• Spart Benzin<br />
Während Kurzstreckenfahrten - <strong>und</strong> das sind die häufigsten - wird der Motor stark belastet.<br />
Es wird mehr Kraftstoff verbraucht als sonst. Die besonders schnelle Durchölung beim<br />
Kaltstart lässt den Motor schneller r<strong>und</strong>laufen. Die Reibung wird abgesenkt, der<br />
Kraftstoffverbrauch verringert sich um bis zu 10 % in der Kaltlaufphase.<br />
• Außerdem wird der Verschleiß des Motors reduziert,<br />
• Kosten für Reparaturen werden schon im Vorfeld eingespart <strong>und</strong><br />
• die Umwelt wird geschont.<br />
Seite 43<br />
- Nicht rauchen<br />
Nicht mit Feuer oder Funken in die Nähe kommen<br />
Abstellen des Motors <strong>und</strong> Fremdbeheizung beim Betanken<br />
Keine Handy-Benutzung<br />
- Möglichst ohne Luftzutritt aufbewahren<br />
Nicht frei ausfließen lassen<br />
Nur zugelassene bruchsichere Gefäße verwenden<br />
Beim Brand nicht mit Wasser, sondern mit Sand, Löschpulver oder CO2 löschen<br />
<strong>Kraftstoffe</strong> nur begrenzt überirdisch lagern<br />
- Tankstellen, Raffinerien, Tanklager, Transportmittel, private Verbraucher<br />
- Temperatur, bei der so viel Kraftstoff verdampft, dass das Kraftstoff-Luftgemisch entflammt<br />
Anhang 39
Lösungshinweise<br />
Seite 44<br />
- OK „hochentzündlich“ (früher: A I), weil Flammpunkt unter 21°C; Petroleum<br />
„leichtentzündlich“ (früher: A II), Flüssigkeiten zwischen 21°C <strong>und</strong> 55°C; DK „entzündlich“<br />
(früher: A III), weil Flammpunkt über 55°C<br />
- Nur in jeweils zugelassenen Behältern lagern<br />
- Er sollte nicht länger als zwei Jahre lagern. Beachten: Ottokraftstoff mit Winterqualität sollte<br />
nicht im Sommer verwendet werden (stärkere Verdampfbarkeit bei höheren Temperaturen);<br />
beim Diesel sollte wegen der Kältefestigkeit Sommerware nicht im Winter benutzt werden.<br />
- Zufügen bestimmter Additive. Sie können die Bildung von Harzen verhindern, die später im<br />
Motor zu unerwünschten Ablagerungen führen.<br />
Seite 45<br />
- Mineralölsteuer (einschließlich Ökosteuer) <strong>und</strong> Mehrwertsteuer<br />
Seite 47<br />
- Bedarfsermittlung, Produktinformation, Nutzenargumentation, Preisargumentation,<br />
Einwandbehandlung, Zusatzangebote<br />
Seite 48<br />
- Die Oktanzahl ist entscheidend. Sehen Sie in die Betriebsanleitung des Kfz, eventuell auf<br />
die Tankdeckelbeschriftung oder den Innenaufkleber im Türrahmen oder auf den<br />
Armaturen.<br />
- Ja, wenn die Falschbefüllmenge unter 10 % des Tankvolumens beträgt, denn die<br />
Oktanzahlveränderung liegt im Toleranzbereich des Motors.<br />
Ja bei 10 bis 20 % des Tankvolumens, wenn durch zügig hoch geschaltet wird <strong>und</strong> Volllast<br />
sowie Höchstgeschwindigkeit vermieden werden (Aussagen der eigenen Gesellschaft sind<br />
hier ausschlaggebend.).<br />
Ja bei modernen Motoren mit Klopfsensor.<br />
- Der Hersteller hat den Motor getestet <strong>und</strong> die Kraftstoffsorte festgelegt. Eine<br />
Leistungssteigerung ist nicht gegeben, aber höhere Additivierung oder Schwefelfreiheit<br />
können das Tanken von SuperPlus sinnvoll machen. Beachten Sie die Empfehlungen Ihrer<br />
Gesellschaft.<br />
- Bei einer falschen Sortenwahl (kleinere Oktanzahl als vom Hersteller vorgeschrieben) tritt<br />
Kraftstoff-Klingeln oder Klopfen im Motor auf <strong>und</strong> kann zu Motorschäden führen.<br />
Bei einer falschen Sortenwahl (größere Oktanzahl als vom Hersteller vorgeschrieben) gibt<br />
es keine Motorprobleme – nur unnötig höhere Kosten für den K<strong>und</strong>en.<br />
- Die geringere innere Reibung im Öl bedeutet auch kleinerer Verzehr der Motorleistung. Bei<br />
gleichen Fahrsituationen kommt man mit weniger Kraftstoff aus. 0W-Leichtlauföl hat das<br />
größte Einsparpotenzial. Beachten Sie die Angaben der Gesellschaft zur<br />
<strong>Kraftstoffe</strong>insparung in %.<br />
Seite 49<br />
- Handzettel; im Kurzgespräch an der Kasse beim Bezahlen der Tankfüllung auf die<br />
statistische Feststellung hinweisen, dass man mit der Fahrweise tatsächlich Benzin sparen<br />
kann.<br />
40 Anhang
Seite 50<br />
Lösungshinweise<br />
- Beisp.: Mit der Fahrweise lässt sich gut Benzin sparen. So macht es z. B. 70 Liter pro Jahr<br />
aus, wenn man immer rechtzeitig hochschaltet.<br />
- Nicht randvoll tanken, wenn anschließend keine lange Strecke gefahren wird, weil sich<br />
kühles Benzin bei Wärme ausdehnt (80 l dehnen sich bei Umgebungstemperatur um 1 bis<br />
2 l aus)<br />
Seite 54<br />
- Ölprofi-Test: 1. richtig, 2. falsch, 3. richtig, 4. falsch, 5. richtig, 6. richtig, 7. falsch<br />
- Bei einer Empfehlung sind die Normen des Kfz-Herstellers, in diesem Fall VW, zu beachten<br />
(Anhang Seite 30).<br />
Seite 55<br />
- 1. Sie sparen Kraftstoff.<br />
2. Sie schonen Ihren Motor besonders effektiv.<br />
3. Sie sparen beim Ölnachfüllen.<br />
4. Der Motorölverbrauch geht auf ein Minimum zurück.<br />
5. Sie leisten einen Beitrag zum Umweltschutz.<br />
- Motorenöl wird durch Sommer <strong>und</strong> Urlaub stark belastet, man sollte rechtzeitig auf<br />
Leichtlauföl umsteigen.<br />
- Fragen nach häufigem Kurzstrecken-Fahren, Ölkontrolle anbieten <strong>und</strong> Ölstand feststellen<br />
Seite 56<br />
- Reibung im Motor, an der Kurbelwelle, an den Kolben in den Zylindern, an der Nockenwelle<br />
vermindern, die Arbeit der Ölpumpe erleichtern <strong>und</strong> damit Teil des Sprits sparen<br />
- Umwelt entlasten durch geringeren Verbrauch, weil weniger Reibung im Motor,<br />
Verlängerung der Lebensdauer – weniger CO2 in der Atmosphäre<br />
- Nein, auch im oberen Temperaturbereich bleibt die Schmierfähigkeit voll erhalten. Durch<br />
das bessere Fließverhalten wird die Motorwärme besser abgeführt, der Motor bleibt auch<br />
bei voller Last kühler.<br />
- SAE: Viskositätsklasse, API: Einsatzzweck <strong>und</strong> Qualität nach amerikanischer Norm, ACEA:<br />
Normen der Automobilbauer Europas, Firmen-Normen<br />
- Eignung für Wintereinsatz<br />
- Ganzjahresöle, überspannen mehrere Viskositätsklassen<br />
Seite 57<br />
- In der Regel sollten Öle nicht gemischt werden; Marken-Öle können gemischt werden,<br />
wenn sie dieselbe Klassifikation aufweisen.<br />
Anhang 41
Lösungshinweise<br />
- Das Mischen verschiedener Öle „verwässert“ ihre Leistungsfähigkeit. Denn jedes Öl –<br />
gerade Hochleistungsöl – ist eine fein aufeinander abgestimmte Mischung aus<br />
Basisflüssigkeit <strong>und</strong> Additiven, die sich optimal ergänzen. Wird hier wild gemischt, stimmt<br />
das Zusammenspiel nicht mehr. Vermengt man z. B. ein hochviskoses Öl wie SAE 0W-40<br />
mit einem Einbereichsöl, so liegt die Tieftemperaturviskosität nicht mehr bei 0W, sondern je<br />
nach eingefüllter Menge <strong>und</strong> Viskosität bei einem höheren Wert.<br />
• Verbesserung des Restöls<br />
• Umsatz erhöhen<br />
• Verbesserung der Viskosität<br />
• Thermische Aufgaben von Öl sind nur bei optimalem Ölstand gewährleistet.<br />
• Öl ist immer vor dem Winter zu wechseln<br />
• Überschrittene Ölwechselfristen können wegen Gefährdung öffentlicher Sicherheit polizeilich<br />
geahndet werden<br />
• Umwälzgeschwindigkeit des Öls normalisieren <strong>und</strong> damit Ölbelastung der Umwelt<br />
verringern<br />
• Je älter ein Motor ist, desto öfter muss Öl gewechselt werden.<br />
Seite 58<br />
- Situationen, in denen Ölkontrolle angeboten werden kann:<br />
Im Zusammenhang mit anderen Dienstleistungen; bei der Ausgabe von Waschkarten; nach<br />
K<strong>und</strong>enfragen, die die Fahrzeug-Wartung betreffen; einen Ölservice-Tag einrichten <strong>und</strong><br />
allen Wagen an diesem Tag Ölkontrolle anbieten<br />
Seite 59<br />
- Auf mündliche Angebote reagieren K<strong>und</strong>en häufig zurückhaltend, ablehnend, skeptisch,<br />
aber auch interessiert beeindruckt oder aufgeschlossen.<br />
Seite 61<br />
- Beispiele für erschwerte Betriebsbedingungen: bei überwiegend Stadt- <strong>und</strong><br />
Kurzstreckenverkehr, häufigen Gebirgsfahrten, schlechten Straßenverhältnissen, hohem<br />
Staub- <strong>und</strong> Schlammanfall, ständige Vollgasfahrten auf der Autobahn, Anhängerbetrieb,<br />
hohe Beladung<br />
- Besondere erschwerte Betriebsbedingungen, die den Verschleiß erhöhen, bleiben<br />
möglicherweise außer Acht.<br />
- Der K<strong>und</strong>e hat eine Gedächtnisstütze <strong>und</strong> wird sich gleichzeitig an das informative<br />
Gespräch mit Ihnen erinnern. Er kommt wieder.<br />
Seite 62<br />
- a) Öl, welches Sie direkt aus einem Auto ablassen<br />
- b) Öl, das Ihnen ein K<strong>und</strong>e im Behälter auf die Station bringt<br />
Seite 64<br />
- DIN-Emblem an der Zapfsäule, Angabe der ROZ, evtl. anderer Qualitätskriterien<br />
- weitere Möglichkeiten, für einen Kraftstoff zu werben: K<strong>und</strong>enbroschüren, Flyer,<br />
besonderen Namen für eine bestimmte Kraftstoffsorte, Medienwerbung, Hinweise des<br />
Verkäufers beim Tankservice oder beim kurzen Kassengespräch<br />
42 Anhang
Seite 66<br />
Lösungshinweise<br />
- DIN/EN-Kraftstoffsiegel mit Gefahrstoffhinweisen; Sortenbezeichnung auf Zapfpistole <strong>und</strong><br />
Säule; Verbotszeichen: „Feuer, offenes Licht <strong>und</strong> Rauchen verboten“; Handy-Verbot, Motor<br />
<strong>und</strong> Fremdheizung abstellen; Feuerlöscher (Brandschutzzeichen)<br />
- Anbringung an gut sichtbarer Stelle, möglichst in Augenhöhe; vorgeschriebene Farbe oder<br />
kontrastreiche Schwarz-Weiß-Symbole haben Signalcharakter; gute Lesbarkeit setzt auch<br />
Sauberkeit voraus<br />
Seite 69<br />
- Weitere Gründe: Die Abhängigkeit vom Erdöl kann vermindert werden.<br />
- Vorhandene Energieressourcen können vielfältiger genutzt werden (Nutzung von Wind-,<br />
Wasserkraft, Erdgas, Kohle <strong>und</strong> nachwachsenden Rohstoffen).<br />
Seite 70<br />
- In Fachkreisen <strong>und</strong> Teilen der Öffentlichkeit werden insbesondere diskutiert<br />
• der so genannte Biodiesel<br />
• Flüssiggas (Autogas)<br />
• Erdgas<br />
• Ethanol<br />
• BTL (Biomass to Liquid – synthetische <strong>Kraftstoffe</strong>)<br />
• Wasserstoff z.B. in Brennstoffzellen<br />
- Probleme von Erdgasfahrzeugen siehe Anhang Seite 30<br />
Seite 71<br />
- Vorteile <strong>und</strong> Nachteile von Biodiesel siehe Anhang Seite 30<br />
Seite 72<br />
- Sie leisten den entscheidenden Beitrag zur Leistungsfähigkeit eines Öls, weil sie die<br />
Eigenschaften wie die Viskosität, den Verschleißschutz, die Umweltverträglichkeit oder die<br />
Verkokungsneigung verbessern.<br />
- Ölwechsel muss nicht mehr nach starren, kilometerbegrenzten Intervallen erfolgen,<br />
sondern bald, nachdem es die Warnleuchte im Auto anzeigt. Eine solche Anzeige basiert<br />
auf dem Ölverbrauch <strong>und</strong> evtl. auch auf messbaren Eigenschaften wie dem<br />
Fremdstoffgehalt <strong>und</strong> auf Leistungsanforderungen im Einsatz.<br />
Seite 73<br />
- Der Absatz wird beständig abnehmen. Dem K<strong>und</strong>en wird die Bedeutung der<br />
Leistungsfähigkeit von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>n stärker bewusst. Die Verkaufsargumentation<br />
muss sich auf die Qualitätskriterien der Produkte beziehen.<br />
Anhang 43