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Lernarrangement 12 Kraftstoffe und Motorenöle - MWV

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<strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />

<strong>Lernarrangement</strong> <strong>12</strong><br />

Handlungsorientiertes Lernmaterial für die Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung von Einzelhändlern an Tankstellen


<strong>Lernarrangement</strong> <strong>12</strong><br />

<strong>Kraftstoffe</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />

Ines Preuß<br />

Handlungsorientiertes Lernmaterial<br />

für die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung im Beruf<br />

Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel<br />

an Tankstellen<br />

2006<br />

Mineralölwirtschaftsverband e. V.


<strong>Lernarrangement</strong>s für die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von Einzelhändlern<br />

an Tankstellen<br />

Heft 1: Mein Ausbildungsbeginn<br />

Heft 2: Arbeitssicherheit an der Tankstelle<br />

Heft 3: Umweltschutz an der Tankstelle<br />

Heft 4: Bedeutung <strong>und</strong> Struktur der Einzelhandels<br />

Heft 5: Beratung <strong>und</strong> Verkauf<br />

Heft 6: Werbung <strong>und</strong> Verkaufsförderung<br />

Heft 7: Warenwirtschaftssystem<br />

Heft 8: Erfolgsorientiertes Beschaffen <strong>und</strong> Lagern<br />

Heft 9: Buchführen mit Erfolg<br />

Heft 10: Von der Einstellung bis zur Kündigung<br />

Heft 11: Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln<br />

Heft <strong>12</strong>: <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />

Heft 13: Starterbatterien <strong>und</strong> Reifen<br />

Folgende Symbole dienen der Orientierung in den <strong>Lernarrangement</strong>s:<br />

�<br />

Mit bereits erworbenem Wissen beantworten Sie eigenständig Fragen, führen Berechnungen<br />

durch <strong>und</strong> beurteilen Ergebnisse.<br />

Sie lösen durch aktives <strong>und</strong> kreatives Handeln Aufgaben. Dabei ist es teilweise erforderlich, den<br />

eigenen Betrieb mit Mitbewerbern zu vergleichen, Bekanntes auf Neues zu übertragen,<br />

Zusammenhänge zu erkennen <strong>und</strong> Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />

Ihnen wird das Nachschlagen in einem Fachbuch oder im Anhang empfohlen, wenn zur<br />

Bearbeitung der Aufgaben auf bereits an anderer Stelle erworbenes Wissen aufgebaut wird.<br />

Sie unterstützen Herrn Oilmann bei seinen unternehmenspolitischen Aktivitäten.<br />

Sie erhalten Verweise auf andere <strong>Lernarrangement</strong>s.<br />

Heft <strong>12</strong>: <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />

Autorin: Ines Preuß<br />

Herausgeber: Mineralölwirtschaftsverband e. V.<br />

Wertvolle Unterstützung gaben die Mitglieder des Arbeitskreises „Ausbildung an Tankstellen“<br />

des Mineralölwirtschaftsverbandes e. V., insbesondere Peter Schultz.<br />

© Mineralölwirtschaftsverband e. V.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Das <strong>Lernarrangement</strong> darf nicht ohne Zustimmung des <strong>MWV</strong><br />

Mineralölwirtschaftsverbandes e. V. vervielfältigt, abgebildet, übersetzt <strong>und</strong> verbreitet werden.<br />

Aktualisierte Ausgabe 2006<br />

Bezugsquelle: Saphir Druck + Verlag, Gutsstraße 15, 38551 Ribbesbüttel<br />

Fax: 05374/6577, E-Mail: j.kramer@saphirverlag.de


Inhalt<br />

1 R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />

<strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />

Wissen Sie eigentlich... 4<br />

Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl 5<br />

Anforderungen an die Qualität 9<br />

Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen <strong>12</strong><br />

2 Ottokraftstoff<br />

Spezielle Anforderungen 17<br />

Qualität des Kraftstoffs 21<br />

Beeinflussung von Eigenschaften durch Additive 22<br />

3 Dieselkraftstoff<br />

Spezielle Anforderungen 24<br />

Qualität von Dieselkraftstoff 28<br />

Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive 30<br />

4 <strong>Motorenöle</strong><br />

Spezielle Anforderungen 32<br />

Additive im Motorenöl 37<br />

Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl 38<br />

5 Sicherer Umgang mit <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen 43<br />

6 <strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e<br />

Der Preis des Kraftstoffs 45<br />

Verkaufsgespräch 46<br />

K<strong>und</strong>enfragen zum Kraftstoff 48<br />

Argumente zum Thema Kraftstoff sparen 49<br />

Argumente zum Thema Motorenöl sparen 51<br />

Argumente für Ihr bestes Motorenöl 55<br />

K<strong>und</strong>enfragen zum Motorenöl 56<br />

Nachfüllen von Motorenöl 57<br />

Einwandbehandlung zum Ölwechsel 59<br />

Richtiger Ölwechsel 61<br />

Annahme von Altöl 62<br />

7 Erk<strong>und</strong>ungen<br />

Produkte im Wettbewerb 63<br />

<strong>Kraftstoffe</strong> 64<br />

<strong>Motorenöle</strong> 65<br />

Sicherheit 66<br />

Verkaufsargumentation 67<br />

8 Perspektiven<br />

Alternative <strong>Kraftstoffe</strong> 69<br />

<strong>Motorenöle</strong> in der Zukunft 72<br />

Ausblick 73<br />

Resümee 74<br />

Anhang<br />

Lösungshinweise<br />

3


R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Wissen Sie eigentlich...<br />

1 R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong><br />

Wissen Sie eigentlich...<br />

... über alle Artikel Ihrer Produktpalette Bescheid? Es ist eine große Herausforderung,<br />

den Tankstellenverkauf mit allen seinen food- <strong>und</strong> nonfood-<br />

Sortimenten <strong>und</strong> Dienstleistungen zu kennen.<br />

Die K<strong>und</strong>en erwarten zu jedem Produkt, das sie interessiert, eine Auskunft:<br />

4<br />

- Haben Sie auch fettarmen Käse?<br />

- Passen die Scheibenwischer auch an mein Auto?<br />

- Welche Geschmacksrichtung hat dieser Wein?<br />

- Ist der Blätterteig mit Kirschen oder Marmelade gefüllt?<br />

- Ist es schlimm, wenn ich zur Hälfte falsches Benzin getankt habe?<br />

Sie haben sicher schon selbst erfahren, wie unterschiedlich K<strong>und</strong>en auf nicht<br />

beantwortete Fragen bzw. fachliche Unwissenheit reagieren können.<br />

Das Nichtwissen beim Käse verzeiht man Ihnen gerade noch – nicht aber das<br />

Schulternzucken bei einer Frage nach dem richtigen Motorenöl oder Kraftstoff.<br />

Welche negativen Folgen könnte dieses Schulternzucken nach sich<br />

ziehen?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Notieren Sie bitte, welche Informationen Sie sich zum Thema <strong>Kraftstoffe</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong> wünschen. Am Ende der Erarbeitung dieses Heftes<br />

kommen wir noch einmal auf Ihre Vorstellungen zurück.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................


R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl<br />

Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl<br />

In einem Motor werden Kraftstoff-Luftgemische gezündet. Die chemische<br />

Energie wandelt sich in Bewegungsenergie um – die Kurbelwelle setzt sich in<br />

eine drehende Bewegung.<br />

Was mit dem Kraftstoff in zwei verschiedenen Motoren geschieht, ist in<br />

Folgendem dargestellt.<br />

Vergleichen Sie bitte, was im Motor A <strong>und</strong> was im Motor B geschieht.<br />

1. Ansaugen<br />

A<br />

Kraftstoff-Luft-Gemisch wird<br />

durch das geöffnete<br />

Einlassventil (EV) angesaugt.<br />

2. Verdichten<br />

A<br />

Bei geschlossenen Ventilen<br />

verdichtet der Kolben das<br />

Gemisch (Druck ca. 15<br />

bar), Hitze entsteht (etwa<br />

500°C), der Kraftstoff<br />

verdampft.<br />

EV AV<br />

EV AV<br />

B<br />

Luft wird durch das geöffnete<br />

Einlassventil (EV)<br />

angesaugt<br />

B<br />

Bei geschlossenen Ventilen<br />

verdichtet der Kolben die<br />

Luft, die sich erhitzt (Druck<br />

etwa 30 bar, etwa 900°C).<br />

5


R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl<br />

3. Verbrennen<br />

A<br />

Ein Funke der Zündkerze<br />

zündet das Gemisch (über<br />

40 bar bei max. 2500°C).<br />

Der Kolben wird nach<br />

unten gedrückt.<br />

4. Ausstoßen<br />

A<br />

Das Auslassventil (AV)<br />

öffnet sich. Der Kolben<br />

drückt Abgase nach oben<br />

aus dem Brennraum<br />

hinaus.<br />

6<br />

EV<br />

EV<br />

B<br />

Kraftstoff wird eingespritzt<br />

<strong>und</strong> entzündet sich (bis<br />

100 bar, bis 2000°C).<br />

Der Kolben wird nach<br />

unten gedrückt.<br />

B<br />

Verbrannte Gase strömen<br />

durch das geöffnete<br />

Auslassventil, während sich<br />

der Kolben nach oben<br />

bewegt.<br />

Welche Anforderungen können Sie bezüglich der Brennbarkeit des Kraftstoffs<br />

in beiden Motoren erkennen?<br />

Motor A: ................................................................................................................<br />

Motor B: ………………………………………………………………………………….<br />

Richten Sie im Anhang Seite 1 den Blick in die Geschichte von<br />

<strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Motoren. Spätestens danach fällt Ihnen die<br />

Antwort auf die folgende Frage nicht mehr schwer.<br />

Welcher Motor verbirgt sich hinter A <strong>und</strong> welcher hinter B?<br />

Motor A: ………………………………………………………………………………….<br />

Motor B: ………………………………………………………………………………….<br />

AV<br />

AV


R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl<br />

Im Motor muss alles möglichst reibungslos laufen, damit er möglichst viel Kraft<br />

für den Antrieb des Wagens zur Verfügung stellt <strong>und</strong> wenig Kraftstoff verbraucht<br />

wird. Außerdem sollen die immer komplexer konstruierten Motorteile ihre hohe<br />

Lebensdauer behalten.<br />

Benennen Sie die Gr<strong>und</strong>funktion aller Schmieröle.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Man unterscheidet Trocken-, Misch- <strong>und</strong> Flüssigkeitsreibung.<br />

Tragen Sie die Überschrift richtig in die Tabelle ein.<br />

....................................<br />

Zwischen den<br />

Reibflächen ermöglicht<br />

eine Ölschicht eine<br />

gleitende Bewegung.<br />

Verschleiß gibt es nach<br />

Anspringen des Motors<br />

nur noch im Motorenöl.<br />

Beispiel:<br />

Aquaplaning bei einem<br />

Reifen, der auf nasser<br />

Straße „aufschwimmt“;<br />

in der Technik wird<br />

dieser Zustand<br />

angestrebt, um Materialverschleiß<br />

von beweglichen<br />

Teilen gering zu<br />

halten, z.B. Gleitlager bei<br />

bestimmter Drehzahl,<br />

Idealzustand ohne<br />

Verschleiß<br />

....................................<br />

Reibung von Metallteilen<br />

wird durch einen Ölfilm<br />

reduziert.<br />

Beispiel:<br />

bei jedem Startvorgang<br />

....................................<br />

Metallteile treffen ohne<br />

schützenden Schmierfilm<br />

aufeinander. Neben<br />

raschem Verschleiß<br />

können stellenweise sehr<br />

hohe Temperaturen<br />

auftreten, die zur<br />

Zerstörung der sich<br />

berührenden Teile<br />

führen.<br />

Beispiel:<br />

nach kompletter<br />

Unterbrechung der<br />

Ölzufuhr<br />

7


R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Hauptaufgaben von Kraftstoff <strong>und</strong> Motorenöl<br />

Die Reibepunkte an Kurbeltrieb <strong>und</strong> Zylinder sowie die sich bewegenden Teile<br />

der Motorsteuerung benötigen Öl.<br />

8<br />

Zeichnen Sie die fehlenden Pfeile in den Ölkreislauf ein.<br />

Pumpe<br />

Ölfilter<br />

Öl muss mehr leisten als Reibungsverluste minimieren.<br />

�Mit den weiteren Aufgaben des Motorenöls werden Sie sich im Lernabschnitt<br />

4 auseinandersetzen.<br />

Bei einem bestimmten Motor erfolgt die Schmierung nicht über den Ölkreislauf,<br />

sondern über den Kraftstoff selbst. Ihm wird dazu ein geeignetes Motorenöl<br />

hinzugefügt. Die Mischungsverhältnisse liegen zwischen 1:25 <strong>und</strong> 1:100.<br />

Um welchen Motor handelt es sich?<br />

Schmierstellen<br />

Kurbelwelle, Kolben, Zylinder...<br />

Ölwanne<br />

....................................................................................................................


Anforderungen an die Qualität<br />

Von jedem Motor wird gefordert: Er<br />

R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Anforderungen an die Qualität<br />

• soll wenig verbrauchen <strong>und</strong> gute Leistungen erbringen<br />

• muss immer (kalt <strong>und</strong> heiß) leicht starten<br />

• darf im Leerlauf nicht ausgehen oder unruhig laufen<br />

• darf bei Höchstbelastungen nicht unregelmäßig arbeiten<br />

Weitere Forderungen sind:<br />

• keine störenden Rückstände in Ansaugsystem, Ventiltrieb, Brennraum,<br />

an Kolbenboden, Kolbenringen <strong>und</strong> Ölwanne<br />

• minimale Schadstoffemissionen<br />

• Hohe Lagerdauer von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />

Ein gut funktionierender Motor setzt bei <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen Eigenschaften in<br />

einer bestimmten Qualität voraus. Sie betreffen<br />

• die Reinheit des Kraftstoffs,<br />

• seine Verbrennungseigenschaften <strong>und</strong><br />

• sein Siedeverhalten.<br />

Welchen Schaden können Fremdstoffe oder Wasser im Kraftstoff im<br />

Motor anrichten?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Welche Folgen hat ein zu hoher Schwefelanteil im Kraftstoff?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Je nach Motor unterscheiden sich die Verbrennungseigenschaften, die eine<br />

optimale Motorleistung erlauben.<br />

9


R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Anforderungen an die Qualität<br />

Für Otto- <strong>und</strong> Dieselmotor gilt jedoch die gleiche Gefahr:<br />

Die Mindestanforderungen an die Qualität des Kraftstoffs sind genormt.<br />

10<br />

Unkontrollierte heftige klopfende oder klingelnde Verbrennung<br />

• Unerwünschte Druckspitzen im Verbrennungsraum<br />

• Schwingen von Motorteilen<br />

Überhitzung, Motorschäden (Kolben, Ventiltrieb)<br />

Welche Normbezeichnungen sind Ihnen bekannt?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Der folgende Text enthält zwei Falschaussagen. Streichen Sie die bitte.<br />

<strong>Kraftstoffe</strong>, die diese Normen erfüllen, entsprechen den Mindestanforderungen/<br />

Maximalanforderungen an Kfz-Motoren.<br />

Leistungsverlust<br />

An der Erarbeitung sind beteiligt: Mineralölwirtschaft, Automobilindustrie, ADAC<br />

für die Verbraucher, Behördenvertreter.<br />

Die Kraftstoffqualitätsverordnung (1993) erlaubt nur noch <strong>Kraftstoffe</strong>, die<br />

alle/ 85% der Anforderungen der DIN-Norm erfüllen.


R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Anforderungen an die Qualität<br />

Es werden Kraftstoffsorten als verkaufsfähige Basiskraftstoffe hergestellt, die im<br />

Wesentlichen drei Zielen genügen müssen:<br />

• Erfüllung der DIN-Norm<br />

• Gleichbleibende Qualität trotz wechselnder Rohölsorten<br />

• Erfüllung jahreszeitlicher Forderungen<br />

Mit der Entwicklung immer leistungsstärkerer Motoren steigen auch die<br />

Anforderungen an das Motorenöl.<br />

Neue Öle weisen deshalb insbesondere Verbesserungen auf:<br />

• beim Korrosionsschutz,<br />

• beim Reinhaltevermögen des Motors<br />

• (Detergenzien umhüllen Verschmutzungen <strong>und</strong> Dispergenzien halten sie<br />

in der Schwebe.),<br />

• Kraftstoff- <strong>und</strong> Motorenöl-Verbrauch,<br />

• hoher Verschleißschutz,<br />

• Katalysatorverträglichkeit,<br />

• bei Eigenschaften, die die Öleindickung (Schwarzschlamm) verhindern<br />

sowie<br />

• in der Druckfestigkeit <strong>und</strong> Scherfestigkeit, um übermäßigen Verschleiß<br />

<strong>und</strong> Fressen oder Verschweißen von Metallen zu verhindern.<br />

Mindestanforderungen wurden in Spezifikationen festgelegt.<br />

Welche Spezifikationen bzw. Klassifikationen von Motorenöl sind Ihnen<br />

bereits bekannt?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

�Mehr dazu erfahren Sie im 4. Lernabschnitt.<br />

11


R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />

Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />

Die Basis der Kraftstoff- <strong>und</strong> Ölgewinnung liegt im Rohstoff Erdöl.<br />

Rohstoff Erdöl<br />

Anteile in Gewichtsprozent<br />

Die Zusammensetzung<br />

variiert nach Förder-<br />

gebieten.<br />

Farbe, Zähflüssigkeit <strong>und</strong><br />

Inhaltsstoffe unterscheiden sich.<br />

Es finden sich verschiedene Substanzen<br />

aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff <strong>und</strong> Schwefel sowie Verunreinigungen<br />

wie Wasser.<br />

Am wichtigsten für die Treibstoffgewinnung sind die Kohlenwasserstoffe, die<br />

nur aus Kohlenstoff <strong>und</strong> Wasserstoff bestehen.<br />

Kohlenwasserstoffe – wichtigster chemischer Baustein<br />

Die Tabelle zeigt, dass verschiedene Molekülstrukturen zu unterschiedlichem<br />

Verbrennungs- <strong>und</strong> Siedeverhalten führen.<br />

Gase C1 – C4<br />

<strong>12</strong><br />

Molekülgröße Siedebereich °C Flammpunkt °C Dichte kg/m³<br />

Ottokraftstoff C5 – C<strong>12</strong> 30 – 200 Bis 50 715 – 790<br />

Diesel C10 – C22 180 – 360 58 – 65 820 – 860<br />

Schmierstoffe C20 – C35<br />

Kohlenstoff<br />

83 bis 87 %<br />

Wasserstoff: 11 bis 15 %<br />

Schwefel bis 6 %<br />

Stickstoff-, Sauerstoff-,<br />

Metallspuren


Ergänzen Sie die folgende Erkenntnis:<br />

R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />

Je kleiner die Moleküle, desto ............................. die Siedetemperatur.<br />

Moleküle mit steigender Kohlenstoffzahl finden sich in schwereren Produkten.<br />

� Erinnern Sie sich an das folgende Wissen aus der Chemie, um besser zu<br />

verstehen, was in den Raffinerien geschieht.<br />

Hauptgruppen der Kohlenwasserstoffe<br />

Der Grad der Sättigung von Verbindungen lässt chemische Reaktionen leichter<br />

oder schwerer zu. Die Sättigung ist also für die Veränderung der Qualität eines<br />

Kraftstoffs wichtig.<br />

Paraffine: gesättigt, wenig reaktionsfreudig, z. B.<br />

__ __ __________<br />

Methan CH4 Propan C3H8 Hexan C6H14<br />

Sehen Sie sich die Methan- <strong>und</strong> Propan-Verbindung genau an.<br />

Skizzieren Sie daneben die gesättigte Hexan-Verbindung.<br />

Stellen Sie fest, wie sich die Art der Sättigung bei anderen Kohlenwasserstoffen<br />

auf die Eigenschaften auswirkt.<br />

chemische Verbindung Eigenschaften<br />

Olefine: ungesättigte<br />

Kohlenwasserstoffe, weniger<br />

Wasserstoffatome<br />

Naphtene: ringförmig gesättigt,<br />

reaktionsfähiger als Paraffine<br />

reaktionsfreudig, entstehen bei<br />

weiterverarbeitenden Prozessen<br />

wie den Crackverfahren<br />

kältebeständig<br />

Aromaten: stabiler ungesättigter Ring temperaturbeständig, gute<br />

Verbrennungseigenschaften<br />

13


R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />

Rohölverarbeitung<br />

Hergeleitet vom französischen „fin“ = fein bedeutet raffinieren reinigen, verfeinern,<br />

veredeln.<br />

In jeder Raffinerie finden im Wesentlichen drei Hauptprozesse statt:<br />

1. Trennen<br />

Durch Destillation (Verdampfen, Kondensieren) wird das Erdöl in Produktgruppen<br />

mit unterschiedlichen Molekülgrößen <strong>und</strong> damit verschiedenen Siedebereichen<br />

aufgeteilt.<br />

Beim Erhitzen verdampfen kleine Moleküle schon bei niedrigeren Temperaturen.<br />

Verbindungen mit niedrigem Siedepunkt können also von denen mit<br />

hohem Siedepunkt getrennt werden:<br />

14<br />

Erhitzen<br />

des<br />

Rohöls<br />

Destillation<br />

der<br />

Rückstände<br />

Leichtbenzin<br />

Schwerbenzin<br />

Petroleum<br />

Leicht-Gasöl<br />

Schwer-Gasöl<br />

Rückstand<br />

Gasöl<br />

Spindelöl<br />

Schmieröle<br />

Zylinderöl<br />

Bitumen


2. Umwandeln<br />

R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />

Durch Konversion (Umwandlung) werden Größe oder Struktur der Moleküle<br />

verändert.<br />

Beim Cracken (Spaltung) werden verschiedene Verfahren genutzt, um<br />

Destillate in andere Zustände zu verwandeln. Aus Destillaten mit hohem<br />

Siedepunkt kann eine Verbindung mit niedrigem Siedepunkt hergestellt werden.<br />

Im Anhang Seite 2 <strong>und</strong> 3 sind einige wichtige Verfahren zur<br />

Umwandlung <strong>und</strong> Nachbehandlung von Destillaten nachzulesen.<br />

Die Informationen helfen Ihnen bei der Beantwortung der<br />

folgenden Fragen.<br />

Weshalb werden Crackverfahren überhaupt angewendet?<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

3. Nachbehandeln<br />

Reinigungs- <strong>und</strong> Veredelungsverfahren werden genutzt, um unerwünschte<br />

Produktbestandteile (z. B. Schwefel) zu entfernen oder Eigenschaften (z. B.<br />

Geruch) zu verbessern.<br />

Der Reinigung der Destillate dienen Verfahren wie Entschwefelung <strong>und</strong><br />

Raffination.<br />

Wie hoch liegen die Schwefelgrenzwerte bei a.) Dieselkraftstoff <strong>und</strong> b.)<br />

Ottokraftstoff?<br />

a.) ...............................................................................................................<br />

b.) ...............................................................................................................<br />

Welcher Anforderung an den Kraftstoff wird man mit der Raffination<br />

gerecht?<br />

....................................................................................................................<br />

Der Veredelung von <strong>Kraftstoffe</strong>n erfolgt mit Verfahren wie<br />

• dem Reformieren,<br />

• dem Isomerisieren oder<br />

• dem Alkylieren.<br />

15


R<strong>und</strong> um <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>: Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />

16<br />

Welche Eigenschaft des Kraftstoffs kann beispielsweise durch das<br />

Abspalten von Wasserstoffatomen verändert werden?<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

Hilfsstoffe (Additive) dienen dazu, bestimmte Eigenschaften zu erzielen, z. B.:<br />

• Vermeidung von Reaktionen mit Luftsauerstoff,<br />

• Zusätze zur Verbesserung des Kälteverhaltens beim Dieselkraftstoff<br />

Welchen Sinn hat die Zugabe firmenspezifischer Additive?<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

Durch Mischen werden nach der Verarbeitung die verkaufsfähigen Basiskraftstoffe<br />

erzeugt.<br />

Notieren Sie die heute am Kraftstoffmarkt erforderlichen Kraftstoffsorten.<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

Alle Sorten sind in Sommer- <strong>und</strong> in Winterqualität herzustellen.<br />

Was ist die Basis für die Herstellung von Motorenöl? Sehen Sie sich<br />

gegebenenfalls noch einmal die Grafik Seite 14 an.<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................


2 Ottokraftstoff<br />

Spezielle Anforderungen<br />

Ottokraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />

Der Otto-Motor braucht einen Kraftstoff, der sich im Brennraum zünden <strong>und</strong><br />

verbrennen lässt: ein zündfähiges Gemisch aus gasförmigem Kraftstoff <strong>und</strong><br />

Luft, das bei Raumtemperatur flüssig, leicht entflammbar ist <strong>und</strong> zwischen 20<br />

<strong>und</strong> 210°C (nach DIN) verdampft.<br />

Nicht jeder Kraftstoff verbrennt präzise gesteuert durch den Zündfunken.<br />

Mancher neigt zur Selbstentzündung.<br />

normale Verbrennung klopfende Verbrennung<br />

Was geschieht bei einer unkontrollierten heftigen Verbrennung eines<br />

Kraftstoffs?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Die Neigung eines Kraftstoffs zu klopfender Verbrennung kann gemessen <strong>und</strong><br />

im Verhältnis zu sehr klopffesten Verbindungen als Zahl ausgedrückt werden:<br />

der Oktanzahl.<br />

17


Ottokraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />

So wird die Oktanzahl ermittelt:<br />

18<br />

Prüfmotor A Prüfmotor B<br />

untersuchter Kraftstoff<br />

Klopfen tritt auf<br />

Vergleichsgemisch aus<br />

iso-Oktan C8H18 (Oktanzahl 100) <strong>und</strong><br />

n-Heptan C7H16 (Oktanzahl 0)<br />

Mischungsverhältnis finden, bei dem die<br />

gleiche Klopfneigung auftritt � z.B. 90 : 10<br />

Oktanzahl 90<br />

Es gibt verschiedene Oktanzahlen. Lesen Sie im Anhang Seite 4,<br />

wie diese ermittelt werden.<br />

Wovon hängt die unterschiedliche Aussagefähigkeit der Oktanzahlen<br />

(OZ) ab?<br />

ROZ (ResearchOktanZahl): .................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

MOZ (MotorOktanZahl): .................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Sollte die Oktanzahl möglichst hoch oder möglichst niedrig sein?<br />

Was zeichnet die klopffesten <strong>Kraftstoffe</strong> aus?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................


Normal<br />

Super<br />

SuperPlus<br />

Ottokraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />

Notieren Sie bitte die Oktanzahlen für den Ottokraftstoff (evtl. mit Hilfe<br />

der Kennwert-Übersicht im Anhang Seite 5).<br />

Premium-Kraftstoff<br />

(V-Power/ultimate)<br />

ROZ MOZ<br />

Kennziffern für die Kraftstoffflüchtigkeit widerspiegeln Anforderungen, die ein<br />

kalter oder ein heißer Motor an das Benzin stellen.<br />

Für einen sicheren Kaltstart sollte der Kraftstoff leicht flüchtig sein. Das ist bei<br />

niedriger Siedelage <strong>und</strong> hohem Dampfdruck der Fall.<br />

Ergänzen Sie an Hand des Diagramms die folgende Aussage.<br />

Je größer die Flüchtigkeit des Kraftstoffs, desto ........................................<br />

....................................................................................................................<br />

schlechter Fahrverhalten besser<br />

Kaltanfahrverhalten<br />

fallend Kraftstoff-Flüchtigkeit steigend<br />

19


Ottokraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />

Die Anforderungen an den Kraftstoff sind beim heißen Motor genau umgekehrt:<br />

Bei großer Kraftstoff-Flüchtigkeit verschlechtert sich das Heißfahrverhalten.<br />

20<br />

Skizzieren <strong>und</strong> beschriften Sie im Diagramm Seite 19 die Kurve für das<br />

Heißfahrverhalten.<br />

Für welche Jahreszeit eignet sich leichtflüchtiger Kraftstoff mit niedriger<br />

Siedelage <strong>und</strong> hohem Dampfdruck?<br />

.....................................................................................................................<br />

Die entsprechenden Kennwerte (siehe Anhang Seite 5) werden<br />

für Winter- <strong>und</strong> Sommerbetrieb angemessen kombiniert.<br />

Es gibt sogar eine Norm der Flüchtigkeit für die Übergangszeiten.<br />

Eine weitere Anforderung betrifft die Reduzierung von Schadstoffen. Sie<br />

lassen sich als Verbrennungsrückstände nicht völlig vermeiden.<br />

Die Zusammensetzung des Kraftstoffs kann sich jedoch positiv auf Abgasemissionen<br />

auswirken.<br />

Emissionen sind Verbrennungsrückstände.<br />

Welche Kennwerte (siehe Anhang Seite 5) geben Auskunft über erlaubte<br />

Abgasemissionen?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................


Qualität des Kraftstoffs<br />

Ottokraftstoff: Qualität des Kraftstoffs<br />

Je nach Verarbeitungsverfahren entstehen <strong>Kraftstoffe</strong>, die sich in ihrer Qualität<br />

unterscheiden.<br />

Qualitätsstufen beim Ottokraftstoff (OK):<br />

4 Basiskomponenten + komplexes Additiv = „Hightech“-OK<br />

3 Basiskomponenten + einfaches Additiv = additivierter OK<br />

2 Basiskomponenten = OK nach DIN-EN-Norm<br />

1 Basiskomponenten + Komponente ohne Beachtung von Normen =<br />

minderwertiger OK<br />

Tragen Sie die entsprechende Qualitätsstufe in das Kästchen ein.<br />

unzureichende Qualität, dürfen nicht verkauft werden<br />

zusätzliche schärfere Anforderungen zur Verbesserung der Anwendungstechnik<br />

<strong>und</strong> des Umweltschutzes<br />

umfassende Qualitätssicherungssysteme, hohe Kosten, großes Entwicklungspotenzial<br />

alle DIN-EN-Anforderungen erfüllt<br />

Welcher Qualitätsstufe entsprechen die bei Ihnen in der Tankstelle<br />

angebotenen Sorten?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Es kommt trotz des Verbots vor, dass minderwertiger Kraftstoff verkauft wird.<br />

Verstöße gegen die Kraftstoffqualitäts-Verordnung hängen vor allem vom<br />

Preisniveau <strong>und</strong> anderen Randbedingungen ab.<br />

21


Ottokraftstoff: Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />

Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />

Additive sind Zusätze. Mit der Anreicherung mit Additiven erreicht man<br />

• eine längere Lebensdauer des Motors durch optimale Betriebsbedingungen<br />

• bei geringer Umweltbelastung.<br />

22<br />

Ordnen Sie den Additiven durch eine Verbindungslinie die richtige<br />

Funktion zu:<br />

Antiklopfmittel<br />

Reinigungsadditive<br />

Rostschutzadditive<br />

Vereisungshemmstoffe<br />

Rückstandsumwandler<br />

Alterungsschutzstoffe<br />

Verbrennungsverbesserer<br />

Reibungsminderer<br />

Reinhaltung von<br />

Vergaser/Einspritzpumpe,<br />

Einlasssystem bis zu den Ventilen<br />

bessere Lagerungsstabilität<br />

Erhöhung der Oktanzahl<br />

keine Selbstentzündung durch<br />

heiße Brennraumablagerungen<br />

keine Eisbildung im Vergaser<br />

Schutz von Metalloberflächen vor<br />

Korrosion<br />

Schutz gegen Verschleiß der<br />

Kraftstoff- <strong>und</strong> Einspritzpumpe<br />

besserer Verbrennungsablauf


Ottokraftstoff: Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />

Die Anreicherung des Kraftstoffs mit Additiven wirkt sich vorteilhaft aus auf:<br />

A den Motor<br />

B das Kraftstoffsystem<br />

C die Tanks <strong>und</strong> die Betankungsanlage<br />

Ordnen Sie die folgenden acht Additive einem oder mehreren der<br />

genannten Wirkungsbereiche zu:<br />

Antiklopfmittel, Reinigungsadditive, Rostschutzadditive, Vereisungshemmstoffe,<br />

Rückstandsumwandler, Alterungsschutzstoffe, Verbrennungsverbesserer ,<br />

Reibungsminderer für Einspritzpumpe<br />

A<br />

B<br />

C<br />

23


Dieselkraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />

3 Dieselkraftstoff<br />

Spezielle Anforderungen<br />

Die Anforderungen des Dieselmotors an den Treibstoff unterscheiden sich<br />

wegen der anderen Funktionsweise des Motors von denen an Ottokraftstoff.<br />

24<br />

Erinnern Sie sich an den Vergleich der Funktionsweisen von Otto- <strong>und</strong><br />

Dieselmotor.<br />

Worin bestand der wesentliche Unterschied?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Zündwilligkeit<br />

Da sich der Dieselkraftstoff im Motor selbst entzündet, ist die Zündwilligkeit des<br />

Kraftstoffs von entscheidender Bedeutung.<br />

Nur wenn der Kraftstoff „willig“ ist, sich nach Einspritzung in die verdichtete<br />

heiße Luft selbst zu entzünden, kommt eine Verbrennung zu Stande.<br />

Erfolgt die Zündung zu spät, kann es zur schlagartigen Verbrennung einer<br />

relativ großen Treibstoffmenge kommen.<br />

Notieren Sie, welche Folgen das haben könnte.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Die Cetanzahl (CZ) gibt Auskunft über die Zündwilligkeit des Treibstoffs.<br />

Gemessen wird die Zündverzögerung vom Einspritzbeginn bis zur Selbstentzündung.


Dieselkraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />

Die Zahl wird wie auch die Oktanzahl durch Vergleich mit einem anderen<br />

Gemisch in genormten Prüfmotoren ermittelt.<br />

Beispiel:<br />

Prüfmotor A Prüfmotor B<br />

untersuchter Kraftstoff Vergleichsgemisch aus n-Cetan C16H34 (CZ 100)<br />

<strong>und</strong> 1-Methylnaphtalin C11H10 (CZ 0)<br />

nach Einspritzbeginn wird<br />

Zündverzögerung bis zur<br />

Selbstentzündung gemessen<br />

Mengenanteil von n-Cetan finden, bei dem die<br />

gleiche Zündverzögerung auftritt � 55 : 45<br />

Erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> notieren Sie bitte, welche Cetanzahl nach DIN-EN 590<br />

mindestens gefordert ist.<br />

....................................................................................................................<br />

Welche Cetanzahl hat der Diesel an Ihrer Tankstelle?<br />

....................................................................................................................<br />

Beim Betrieb des Motors im kalten Zustand ist eine höhere Cetanzahl empfehlenswert.<br />

Fließfähigkeit<br />

Cetanzahl 55<br />

Der Anforderung an eine gute Fließfähigkeit steht das Kälteverhalten des<br />

Dieselkraftstoffs entgegen.<br />

Bei Kälte kann es bei Dieselkraftstoffen zu Paraffinausscheidungen<br />

(Wachskristalle) kommen.<br />

Der CFPP (Cold Filter Plugging Point) gibt den Grenzwert der Filtrierbarkeit<br />

an – also die Temperatur, bei der Paraffinkristalle einen Kraftstofffilter<br />

verstopfen können.<br />

Wozu führt es, wenn der Kraftstoff nicht mehr filtrierbar ist?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

25


Dieselkraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />

26<br />

Sehen Sie sich die maximalen Temperaturwerte für die<br />

entsprechenden Zeiträume eines Jahres im Anhang Seite 6 an.<br />

Stellen Sie fest, wie sich diese Grenzwerte in Sommer <strong>und</strong> Winter<br />

unterscheiden.<br />

Welcher Wert gilt derzeit?<br />

....................................................................................................................<br />

Einwandfreie Verbrennung<br />

Eine einwandfreie Verbrennung kann beim Dieselkraftstoff durch dessen<br />

Verkokungsneigung behindert werden.<br />

Es können sich Rückstände im Zylinder, an den Ventilen <strong>und</strong> Einspritzdüsen<br />

bilden.<br />

Geräuschpegel<br />

Der Koksrückstand sowie Wasser- <strong>und</strong> Schwefelgehalt sind nur<br />

bis zu Grenzwerten (Anhang Seite 6) erlaubt.<br />

Im Vergleich zu Ottomotoren gilt auch der Geräuschpegel als dieseltypisches<br />

Problem.<br />

Geräuschpegel (dBA)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

Geräusch<br />

Diesel-typische Probleme im Vergleich zu Ottomotoren<br />

70<br />

0 100<br />

Leerlauf relative Motordrehzahl (%) Nenndrehzahl<br />

Dieselmotoren<br />

Ottomotoren


Dieselkraftstoff: Spezielle Anforderungen<br />

Formulieren Sie auf der Gr<strong>und</strong>lage der Grafik Seite 26 die Anforderung<br />

an den Dieselkraftstoff.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Weitere Anforderungen<br />

Was ist Ihnen noch als dieseltypisches Problem bekannt?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Wie können solche Probleme weiter verringert werden?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

?<br />

27


Dieselkraftstoff: Qualität von Dieselkraftstoff<br />

Qualität von Dieselkraftstoff<br />

Anforderungen an die Qualität des Kraftstoffs für Dieselmotoren betreffen<br />

• Reinheit<br />

• Zündwilligkeit (Verbrennungseigenschaft)<br />

• Startverhalten/Abgas- <strong>und</strong> Geräuschemission<br />

• Siedeverlauf (Abgas/Ablagerungsbildung)<br />

• Schwefelgehalt (Korrosion/Partikel-Emission)<br />

• Filtrierbarkeit (Betrieb bei niedrigen Temperaturen)<br />

• Sicherheit (hoher Flammpunkt)<br />

Sie sind in der DIN EN 590 festgelegt.<br />

28<br />

Die Kennwerte nach DIN EN 590 sehen Sie sich bitte im Anhang<br />

Seite 6 an.<br />

Natürlich erfüllt nicht jedes Diesel-Kraftstoff-Produkt die Normen in jedem Detail<br />

<strong>und</strong> es gibt eine gewisse Bandbreite der produktspezifischen Kennwerte.<br />

Das liegt an unterschiedlichen Rohölqualitäten, Verarbeitungs- <strong>und</strong> Nachfragestrukturen.<br />

Sicherheitsdatenblätter für jede Sorte Kraftstoff geben Auskunft über die<br />

Kennwerte des jeweiligen Produkts.<br />

Ein Sicherheitsdatenblatt für einen Marken-Kraftstoff finden Sie<br />

als Beispiel im Anhang Seite 7.<br />

Lassen Sie sich von Ihrem Ausbilder das Sicherheitsdatenblatt für Ihren<br />

Dieselkraftstoff geben.


Dieselkraftstoff: Qualität von Dieselkraftstoff<br />

Vergleichen Sie die Kennwerte Ihres Dieselkraftstoffs mit den DIN-EN-<br />

590-Kennwerten (Anhang Seite 6).<br />

Welche Abweichungen Ihrer Kennwerte von der DIN EN 590 haben Sie<br />

festgestellt?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Bewerten Sie Ihre Feststellungen.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Die neuen SuperDiesel der Markengesellschaften erfüllen mit der Cetanzahl<br />

60 - 70 die derzeit höchsten Qualitätsanforderungen an die Zündwilligkeit <strong>und</strong><br />

damit an ein optimales Start- <strong>und</strong> Verbrennungsverhalten des Dieselkraftstoffs.<br />

Fortschritte gibt es hier auch<br />

- im Schwefelgehalt (max. 10 mg/kg; nach DIN EN 590 noch bis 50 mg/kg<br />

möglich),<br />

- im Geräuschpegel,<br />

- in der Verminderung von Rauch- <strong>und</strong> Partikelemission.<br />

29


Dieselkraftstoff: Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />

Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />

30<br />

Welche Aufgaben besitzen Kraftstoffadditive?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Verbinden Sie die beim Dieselkraftstoff verwendeten Additive durch eine<br />

Linie mit der richtigen Funktion, <strong>und</strong> ergänzen Sie bitte die fehlenden<br />

Funktionen.<br />

Verbrennungsverbesserer<br />

(Anti-Smoke)<br />

Schmierfähigkeitsverbesserer<br />

Reinigungsadditive<br />

Zündbeschleuniger<br />

Fließverbesserer<br />

Korrosionsschutzadditive<br />

Schaumverhinderer<br />

Reibungsminderer<br />

Alterungsschutzstoffe<br />

Aromastoffe<br />

keine Paraffinausscheidungen<br />

Einspritzdüsen funktionsfähig <strong>und</strong><br />

sauber halten<br />

verbesserte Schmierfähigkeit bei<br />

schwefelarmem Treibstoff<br />

Erleichterung des Tankens<br />

Dieselgeruch neutralisieren


Motor<br />

Dieselkraftstoff: Beeinflussung der Eigenschaften durch Additive<br />

Ordnen Sie die 10 in der Grafik Seite 30 aufgeführten Additive einem<br />

oder mehreren der folgenden Wirkungsbereiche zu.<br />

Kraftstoffsystem<br />

Tanks,<br />

Tankstelle<br />

31


<strong>Motorenöle</strong>: Spezielle Anforderungen<br />

4 <strong>Motorenöle</strong><br />

Spezielle Anforderungen<br />

Mit der Gr<strong>und</strong>aufgabe des Öls, Reibung zu mindern, haben Sie sich bereits im<br />

1. Lernabschnitt befasst. Ein gutes Öl kann <strong>und</strong> muss jedoch noch wesentlich<br />

mehr leisten.<br />

32<br />

Ergänzen Sie Aufgabenbereiche, die Ihnen einfallen.<br />

Schmieren<br />

Wählen Sie einen Aufgabenbereich aus, den Sie näher charakterisieren.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Anforderungen an<br />

<strong>Motorenöle</strong> können Sie im Anhang Seite <strong>12</strong> nachlesen <strong>und</strong><br />

eventuell Ihre Aufgabe oben vervollständigen.


<strong>Motorenöle</strong>: Spezielle Anforderungen<br />

Der Idealzustand ohne Verschleiß durch Reibung (Flüssigkeitsreibung) wird nur<br />

erreicht, wenn<br />

• ein sich verengender Schmierspalt,<br />

• ausreichende Gleitgeschwindigkeit <strong>und</strong><br />

• ausreichende Schmierstoff-Viskosität vorhanden sind.<br />

Eine wichtige Eigenschaft des Öls besteht in seiner Viskosität.<br />

Lesen Sie im Anhang Seite 15 die Erläuterung.<br />

Formulieren Sie kurz, was unter Viskosität zu verstehen ist.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Streichen Sie in den folgenden Sätze falsche Aussagen.<br />

Bei Temperaturerhöhungen wird Öl dünnflüssiger/zähflüssiger, die Viskosität<br />

nimmt ab.<br />

Werden Öle abgekühlt, fällt/steigt die Viskosität <strong>und</strong> das Öl ist dünnflüssiger/<br />

zähflüssiger.<br />

Es hat jedoch bei jedem Wetter andere/die gleichen Aufgaben zu erfüllen.<br />

Zur Kennzeichnung des Viskositäts-Temperatur-Verhalten eines Öles wird der<br />

so genannte Viskositäts-Index (VI) berechnet.<br />

Mit den Viskositätswerten bei 40°C <strong>und</strong> 100°C wird der VI (Viskositätsindex)<br />

berechnet. Je höher der VI, desto geringer ist die temperaturbedingte<br />

Viskositätsänderung.<br />

Gut ausraffinierte Gr<strong>und</strong>öle haben einen VI von 90 - 100.<br />

Der Punkt, an dem das Öl gerade noch fließt, wird Pourpoint<br />

(Kältefließfähigkeit) genannt.<br />

Es gibt Öle, die ihre Viskosität bei Temperaturänderungen nur geringfügig<br />

ändern.<br />

33


<strong>Motorenöle</strong>: Spezielle Anforderungen<br />

Sie sind am besten geeignet, die Anforderungen von Kaltstart bis hin zum<br />

Schmierfilm-Tragevermögen bei hohen Öltemperaturen gleichermaßen zu<br />

erfüllen.<br />

Da sie mehrere Aufgabenbereiche erfüllen, nennt man sie Mehrbereichsöle<br />

(siehe Seite 39).<br />

Für die Viskosität bei tiefen Winter- <strong>und</strong> hohen Sommertemperaturen wurden<br />

Viskositäts-Grenzwerte festgelegt: die so genannten SAE-Klassen*.<br />

34<br />

Sie finden einen Einblick in die SAE-Klassen im Anhang Seite 16.<br />

Ergänzen Sie bitte:<br />

Die dünnflüssigste Sorte Öl für den Einsatz in Motoren ist SAE .......,<br />

die dickflüssigste Sorte SAE ......<br />

Notieren Sie als Beispiel die Viskositätsbezeichnung eines Mehrbereichsöls<br />

aus Ihrem Sortiment. Erläutern Sie die Bedeutung.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Interpretieren Sie diese Anforderung an <strong>Motorenöle</strong>:<br />

Die heutigen Mehrbereichsöle sollen<br />

mehrere Viskositätsklassen überdecken.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Ungünstige Betriebsbedingungen <strong>und</strong> länger werdende Ölwechselfristen<br />

bergen Probleme, die bei der Entwicklung von neuen Ölen Herausforderungen<br />

darstellen:<br />

* SAE-Klassen, festgelegt von der Society of Automotive Engineers


<strong>Motorenöle</strong>: Spezielle Anforderungen<br />

Da sind zunächst die Anforderungen an das Sauberhalten des Motors <strong>und</strong> des<br />

gesamten Systems.<br />

Qualitätsprüfungen beinhalten beispielsweise einen Schlammtest.<br />

Welche Auswirkungen können Ablagerungen von Schwarzschlamm im<br />

Motor haben?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Das Öl kann dazu beitragen, Rückstände im Ein- <strong>und</strong> Auslasssystem zu<br />

verhindern.<br />

Verbrannte Ölrückstände an Kolbenringen beeinträchtigen Wärmeabfuhr <strong>und</strong><br />

Abdichtung des Brennraumes. Solche Hochtemperatur-Ablagerungen können<br />

die Kolbenringe schließlich festsetzen.<br />

Die Minderung der Reibwerte im Motor ist nach wie vor eine wichtige<br />

Forderung, weil Öle mit diesen Eigenschaften (Leichtlauföl) zu<br />

<strong>Kraftstoffe</strong>insparung führen.<br />

Erfragen Sie in Ihrer Tankstelle die Werte für die Einsparung von Kraftstoff beim<br />

Einsatz des bei Ihnen angebotenen Leichtlauföls gegenüber herkömmlichem<br />

Standardöl.<br />

Was haben Sie herausgef<strong>und</strong>en?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Die Schutzfunktion des Öls ist vielfältig.<br />

Dichtungsringe, Katalysator, Ventile <strong>und</strong> das Öl selbst – nichts soll dem<br />

Verschleiß schutzlos ausgeliefert sein.<br />

Immer kleinere Ölmengen bleiben immer länger im Motor.<br />

35


<strong>Motorenöle</strong>: Spezielle Anforderungen<br />

36<br />

In welchem Zusammenhang steht eine bessere Ölqualität mit einem<br />

gesunkenen Ölverbrauch?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Nach welcher Laufleistung im Normalfall sollte a) bei Ottomotoren <strong>und</strong><br />

b) bei Dieselmotoren das Öl gewechselt werden?<br />

a) ...............................................................................................................<br />

b) ...............................................................................................................<br />

Erk<strong>und</strong>en Sie für drei verschiedene Kfz-Hersteller die Ölwechsel-<br />

Intervalle. Nutzen Sie Betriebsanleitungen von Kraftfahrzeugen.<br />

Notieren Sie Ihre Ergebnisse.<br />

Kfz-Hersteller Ölwechsel-Intervalle


Additive im Motorenöl<br />

Die Bausteine modernen Motorenöls sind<br />

Gr<strong>und</strong>öle<br />

Mineralöl <strong>und</strong>/oder<br />

synthetische Komponenten<br />

<strong>Motorenöle</strong>: Additive im Motorenöl<br />

Welche Ziele werden mit der Beimischung von Additiven verfolgt?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Additive für <strong>Motorenöle</strong> sind u.a. die links aufgeführten. Verbinden Sie<br />

bitte jedes Feld mit der richtigen Funktion.<br />

Reibwertverbesserer<br />

Reinigungsadditive<br />

Antiverschleiß-Additive<br />

Viskositätsindex-Verbesserer<br />

Korrosionsschutzadditive<br />

Alterungsschutzstoffe<br />

+<br />

Additive<br />

öllösliche chemische Zusätze<br />

Vergrößerung der Bandbreite der<br />

Fließfähigkeit<br />

Schmutz fangen, unerwünschte<br />

Gase neutralisieren<br />

geringerer Motorverschleiß,<br />

<strong>Kraftstoffe</strong>insparung<br />

bessere Lagerstabilität<br />

Reibungsverluste bei Metallen<br />

verhindern<br />

Schutz von Metalloberflächen vor<br />

Korrosion<br />

37


<strong>Motorenöle</strong>: Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />

Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />

Nach Verwendungszweck unterscheidet man z. B. Motor-, Getriebe- <strong>und</strong><br />

Hydrauliköle. Wir haben uns in diesem Heft im Wesentlichen auf die <strong>Motorenöle</strong><br />

beschränkt.<br />

Die Einteilung des Öls nach dem Viskositäts-Temperaturverhalten ist Ihnen<br />

nicht mehr neu:<br />

38<br />

Mehrbereichsöl Einbereichsöl<br />

Öl, das eine große Bandbreite an<br />

Viskositätsklassen abdeckt <strong>und</strong> somit<br />

auf die Temperaturunterschiede in<br />

Sommer <strong>und</strong> Winter abgestimmt ist.<br />

Sie können das ganze Jahr über im<br />

Motor bleiben <strong>und</strong> weisen die benötigte<br />

Zäh- bzw. Dünnflüssigkeit auf.<br />

Ergänzen Sie in der Tabelle, was unter einem Einbereichsöl zu verstehen<br />

ist.<br />

Woran ist die Viskositäts-Bandbreite eines Mehrbereichsöls erkennbar?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Wie nennt man ein Öl, das folgendermaßen charakterisiert werden kann?<br />

Dünnflüssiges Schmieröl mit einer sehr großen Viskositätsbandbreite <strong>und</strong><br />

gleichzeitig hoher thermischer Belastbarkeit, das auch unter extremen<br />

Bedingungen absolute Schmiersicherheit, besten Verschleißschutz <strong>und</strong><br />

besonders leichten Kaltstart bietet; der Motor wird schnellstens mit Öl versorgt,<br />

was u.a. zu <strong>Kraftstoffe</strong>rsparnis <strong>und</strong> Emissionsabsenkung führt.<br />

....................................................................................................................


<strong>Motorenöle</strong>: Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />

Dieses Spitzenöl gibt es erst wenige Jahre. Der folgende kleine Rückblick ist<br />

durcheinander geraten.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Bitte bringen Sie die Sätze wieder in die richtige Reihenfolge, indem Sie<br />

die Zahlen von 1 bis 5 im rechten Kästchen eintragen.<br />

Durch Verwendung von speziellen Zusätzen konnte auch der Kraftstoffverbrauch<br />

weiter abgesenkt werden.<br />

Um bei verschiedenen Betriebstemperaturen den Motorverschleiß<br />

<strong>und</strong> den Ölverbrauch zu senken, erzeugte man “dickere“ Mehrbereichsöle,<br />

z.B. 20 W-50.<br />

Mit den modernen Leichtlaufmotorenölen wird eine <strong>Kraftstoffe</strong>insparung<br />

von 3 bis 6 % erreicht (je nach Fahrweise <strong>und</strong> Motor). Dazu<br />

kommt die besondere Kaltstartfreudigkeit, womit Batterie <strong>und</strong><br />

Anlasser geschont werden.<br />

Mit den damals verfügbaren Gr<strong>und</strong>ölen gab es aber in den moderneren<br />

Motoren unter schlechteren Betriebsbedingungen ein Problem<br />

durch höheren Ölverbrauch <strong>und</strong> Verschleiß durch Reibung im Motor.<br />

Es mussten neue dünnflüssige Gr<strong>und</strong>öle, teils synthetische, teils<br />

mineralische, entwickelt werden, die die Reibung vermindern, ohne<br />

Ölverbrauch <strong>und</strong> Verschleiß zu erhöhen.<br />

Leichtlauföle sind Mehrbereichsöle der höchsten Güteklasse.<br />

Sie werden hergestellt aus<br />

• neuartigen Gr<strong>und</strong>ölen mit idealem Hitze- <strong>und</strong> Kälteverhalten,<br />

• den zur Zeit besten chemischen Zusätzen mit reibungsmindernden Eigenschaften<br />

<strong>und</strong><br />

• nachwachsenden Rohstoffen.<br />

Haben Sie gemerkt, dass sich soeben ein Fehler eingeschlichen hat?<br />

Streichen Sie bitte in der obigen Aufzählung, was nicht im Leichtlauföl<br />

enthalten ist.<br />

39


<strong>Motorenöle</strong>: Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />

Leichtlauföle sind herkömmlichen Mehrbereichsölen qualitativ weit überlegen.<br />

40<br />

Fassen Sie die Vorteile der Leichtlauföle bitte zusammen, indem Sie<br />

folgende Wörter richtig in die Aufzählung einfügen:<br />

leichterer, weniger, sinkende, besserer, sofortige, kein, längere, leichter<br />

Vorteile gegenüber herkömmlichen Motorölen<br />

• .................................. Start, ................................... Durchölung<br />

• .................................. Motorlauf<br />

• .................................. Kraftstoffverbrauch<br />

• .................................. Schutz des Motors<br />

• .................................. Lebensdauer<br />

• ...................................Kosten<br />

• ...................................Schlamm<br />

Leichtlauföle sind gekennzeichnet durch die Bezeichnungen SAE 0W - x..,<br />

5W - x..., 10W - x...<br />

Öle mit einer Bezeichnung von mehr als 10W werden nicht als Leichtlauföle<br />

anerkannt.<br />

Welche Klassifikation der Leichtlauföle wurde soeben verwendet?<br />

....................................................................................................................<br />

Klassifikationen sind die Schlüssel für die Auswahl des optimalen Motorenöls.<br />

Auf dem europäischen Markt gilt seit 1996 für Motorenöl-Qualitäten eine Norm<br />

der Vereinigung der europäischen Fahrzeughersteller (ACEA*).<br />

Für alle Kfz, die ab 1996 zugelassen sind, ist die ACEA-Qualität verbindlich.<br />

Im Anhang Seite 17 finden Sie einige Übersichten zu den ACEA-<br />

Klassen.<br />

* Association des Constructeurs Europeen des Automobiles


<strong>Motorenöle</strong>: Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />

Manche Hersteller von Kraft- <strong>und</strong> Nutzfahrzeugen gehen mit ihren<br />

Anforderungen an das Motorenöl über die ACEA-Qualität hinaus.<br />

Mehr dazu finden Sie im Anhang Seite 21.<br />

Wählen Sie ein ACEA-klassifiziertes Öl aus Ihrem Sortiment aus <strong>und</strong><br />

beschreiben Sie dessen besondere Qualität.<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Erhältlich sind auch Öle, die nach dem amerikanischen API-Klassifizierungssystem<br />

ausgezeichnet sind.<br />

Sie können sich im Anhang Seite 22 darüber informieren.<br />

Was entnehmen Sie der folgenden Kennzeichnung?<br />

API SJ, CH-4<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Prüfen Sie sich selbst: Haben Sie für alle folgenden Abkürzungen eine<br />

Erklärung?<br />

SAE<br />

API<br />

ACEA<br />

W<br />

41


<strong>Motorenöle</strong>: Einteilung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Qualität von Motorenöl<br />

42<br />

Was sagen die Klassifikationen über die Qualität eines Öls aus?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Die Motoren werden immer anspruchsvoller. Vier- <strong>und</strong> Fünfventiltechnik,<br />

Direkteinspritzung, Turboaufladung, neue Werkstoffe <strong>und</strong> aufwändige<br />

Entwicklungen sorgen für<br />

• mehr Leistung,<br />

• größere Sparsamkeit,<br />

• längere Lebensdauer <strong>und</strong><br />

• geringere Umweltbelastung.<br />

Gleichzeitig werden die Motortemperaturen immer höher, der Druck größer <strong>und</strong><br />

die Ölwechsel-Intervalle länger: So viel Hightech verlangt modernste Schmierstoffe.<br />

Auch seitens der Autofahrer kommen Forderungen wie Umweltverträglichkeit,<br />

höhere Leistung <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit immer deutlicher hinzu.<br />

Welche <strong>Motorenöle</strong> Ihres Sortiments können Sie als Spitzenprodukte<br />

benennen?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Charakterisieren Sie bei einem der genannten Produkte, welches Sie<br />

noch nicht beschrieben haben, die besonderen Eigenschaften.<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Bedenken Sie, dass es für bestimmte Kraftfahrzeuge spezielle <strong>Motorenöle</strong><br />

gibt!<br />

Informieren Sie sich über Schmierstoffe für Motorräder <strong>und</strong><br />

2-Takt-Motoren im Anhang Seite 23.


Sicherer Umgang mit <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />

5 Sicherer Umgang mit <strong>Kraftstoffe</strong>n<br />

<strong>und</strong> Ölen<br />

Die Zahl von Unglücksfällen, die sich auf falschen Umgang mit <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong><br />

Ölen zurückführen lassen, sind wegen der Einhaltung von strengen Sicherheitsvorschriften<br />

erfreulicherweise gering.<br />

Zudem sind <strong>Kraftstoffe</strong> nur bei Luftzutritt in dampfförmigem Zustand brennbar,<br />

wenn es eine Zündquelle gibt – ohne Zündquelle also kein Brand bzw. keine<br />

Explosion.<br />

Notieren Sie die wichtigsten Verhaltensregeln in der Nähe der <strong>Kraftstoffe</strong>.<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Welche Gr<strong>und</strong>regeln für den Umgang mit den entzündlichen<br />

Flüssigkeiten sind Ihnen noch bekannt?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Für wen gelten die Gr<strong>und</strong>regeln?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Entzündliche Flüssigkeiten sind in Abhängigkeit von ihrem Flammpunkt in<br />

Gefahrenklassen eingeteilt.<br />

Was ist unter einem Flammpunkt zu verstehen?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

43


Sicherer Umgang mit <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Ölen<br />

44<br />

Begründen Sie, weshalb a) Ottokraftstoffe in die Gefahrklasse „hoch-/<br />

leichtentzündlich (früher: A I),<br />

b) Dieselkraftstoffe in die Gefahrklasse „entzündlich“ (früher: A III)<br />

gehören.<br />

Ottokraftstoff : ..........................................................................<br />

hoch-/leichtentzündlich<br />

..........................................................................<br />

Dieselkraftstoff : ..........................................................................<br />

entzündlich<br />

..........................................................................<br />

Welche Konsequenzen hat das für die Lagerung?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Untersuchungen von Otto- <strong>und</strong> Dieselkraftstoff in Lagertanks ergaben: beide<br />

blieben mindestens zwei Jahre lang einwandfrei. In Reservekanistern sollte<br />

allerdings halbjährlich ausgetauscht werden.<br />

Ziehen Sie Schlussfolgerungen bezüglich der Lagerdauer in Tanks.<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Was wird zur Verminderung des Alterns von Ottokraftstoffen getan?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

� Im <strong>Lernarrangement</strong> 8 „Erfolgsorientiertes Beschaffen <strong>und</strong> Lagern“ gibt<br />

es den Lernabschnitt „Lagerung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> Altölen“.<br />

Sie lernen,<br />

• welche Vorschriften den Umgang mit entzündlichen Flüssigkeiten regeln <strong>und</strong><br />

was z. B. laut VawS <strong>und</strong> TRbF zu beachten ist,<br />

• was bei oberirdischer <strong>und</strong> unterirdischer Lagerung von <strong>Kraftstoffe</strong>n<br />

vorgeschrieben ist,<br />

• was bei der Entsorgung von Altöl zu beachten ist.


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Der Preis des Kraftstoffs<br />

6 <strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e<br />

Der Preis des Kraftstoffs<br />

Der K<strong>und</strong>e bezahlt bei keiner Ware den reinen Warenwert. Beim Kraftstoff<br />

enthält der Preis neben Warenwert <strong>und</strong> Mehrwertsteuer noch weitere<br />

Bestandteile.<br />

Sehen Sie sich bitte im Anhang Seite 24 die Erläuterung der<br />

Preisstruktur vom Kraftstoff an.<br />

Beschriften Sie bitte die Felder in der folgenden Darstellung.<br />

................................................<br />

Zusammensetzung des Kraftstoffpreises<br />

................................................<br />

Woraus setzt sich der Steueranteil zusammen?<br />

................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

45


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Verkaufsgespräch<br />

Verkaufsgespräch<br />

K<strong>und</strong>en tanken allein <strong>und</strong> verweilen nur kurz im Shop: zwischen 30 Sek<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> 8 Minuten. Eine gute Beratung sollte also in kürzester Zeit möglich sein.<br />

Das verlangt von Ihnen<br />

• Beherrschung verschiedener Taktiken eines Verkaufsgesprächs<br />

• Einfühlungsvermögen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkenntnis<br />

• Fachkompetenz<br />

�Im <strong>Lernarrangement</strong> 5 „Beratung <strong>und</strong> Verkauf“ haben Sie diese Themen<br />

bearbeitet. Liegt das schon eine Weile zurück, wiederholen Sie bitte den<br />

Lernabschnitt 3.<br />

Der Wiederholung des Gr<strong>und</strong>wissens über ein Verkaufsgespräch dient die<br />

folgende Aufgabe aus dem genannten <strong>Lernarrangement</strong>.<br />

In diesem Heft geht es in erster Linie darum, Ihre Fachkompetenz in puncto<br />

<strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> Öle in Gesprächen mit K<strong>und</strong>en optimal einzubringen.<br />

46<br />

Notieren Sie bitte neben<br />

dem folgenden Dialog,<br />

welche Phasen eines<br />

Verkaufsgespräches Sie<br />

erkennen.<br />

In welchen Phasen eines Verkaufsgespräches können Sie Ihr Fachwissen<br />

nutzen?<br />

..................................................... ...........................................................<br />

..................................................... ...........................................................<br />

..................................................... ...........................................................


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Verkaufsgespräch<br />

K. greift zu einer Ölflasche im Regal, geht damit sichtbar<br />

unschlüssig zur Kasse: Guten Tag<br />

V.: Guten Tag. Soll es denn dieses Öl sein?<br />

K.: Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, ob es für mein<br />

Fahrzeug geeignet ist.<br />

V.: Fahren Sie ein neueres Auto?<br />

K.: Ja, er ist gerade 5 Monate alt.<br />

V. nimmt lächelnd das Öl entgegen: Das können Sie<br />

nehmen. Aber ich habe da noch was Besseres für Sie.<br />

Einen Moment. Ich komme mal rüber.<br />

Geht mit Ihm zum Ölregal.<br />

V.: Dieses Öl ist schon sehr gut. Aber ich empfehle Ihnen<br />

dieses Öl, unser Kompetition Ultra, ein Leichtlauföl, das<br />

auch noch ganz speziell die Werte Ihres Fahrzeugtyps<br />

hinten aufgelistet hat. Und Sie können es mit jedem<br />

anderen Öl mischen.<br />

K.: Das hört sich ja gut an, aber das ist ja fast doppelt so<br />

teuer!<br />

V.: Ja, die bessere Qualität rechnet sich auch:<br />

Das ist ein Hochleistungsöl, mit dem Sie ein wenig Ihren<br />

Benzinverbrauch senken können. Da es alterungsbeständiger<br />

ist, verlängert sich auch die Zeit bis zum<br />

nächsten Ölwechsel. Außerdem entlasten Sie damit die<br />

Umwelt.<br />

K.: Im Wesentlichen ist es also Umwelt schonend. Es soll<br />

aber vor allem meinen Motor schonen!<br />

V.: Fahren Sie viele Kurzstrecken mit häufigen Kaltstarts?<br />

K.: Ja.<br />

V.: Das Öl ist nämlich dünnflüssiger – es schmiert also<br />

einfach schneller. Und die Lebensdauer Ihres Motors<br />

verlängert sich. Ach ja - lächelt - die Ölhersteller<br />

sprechen sogar von ein paar PS Leistungssteigerung.<br />

K.: Na, das werde ich ja sehen. Aber Sie haben mich<br />

überzeugt. Ich nehme das Öl.<br />

V.: Dankeschön.<br />

K. bezahlt: Bitteschön. Tschüs<br />

V.: Tschüs <strong>und</strong> gute Fahrt!<br />

47


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: K<strong>und</strong>enfragen zum Kraftstoff<br />

K<strong>und</strong>enfragen zum Kraftstoff<br />

48<br />

Beantworten Sie möglichst kurz die folgenden K<strong>und</strong>enfragen zum Thema<br />

Kraftstoff.<br />

� Woher weiß ich denn, welches Benzin für mein Auto das richtige ist?<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

� Ich habe aus Versehen 10 Liter Normal getankt, brauche aber Super.<br />

Kann ich auffüllen?<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

� Tue ich meinem Auto Gutes, wenn ich ihm anstatt Super ab <strong>und</strong> zu<br />

SuperPlus gebe?<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

� Welchen Schaden kann der falsche Kraftstoff an meinem Motor<br />

anrichten?<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

� Weshalb trägt ein gutes Öl zum Spritsparen bei?<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Kraftstoff sparen<br />

Argumente zum Thema Kraftstoff sparen<br />

Kraftstoff zu sparen liegt im Interesse wohl jedes K<strong>und</strong>en.<br />

Die folgenden Maßnahmen betreffen die Fahrweise.<br />

Rang<br />

Spartipps für K<strong>und</strong>en<br />

Einsparungsmöglichkeiten<br />

Maßnahmen Gesamter OK-Markt Autofahrer<br />

in Mio. t/Jahr<br />

Liter OK/Jahr<br />

1 Früh in höheren Gang schalten – viel in<br />

höchstem Gang fahren<br />

1,6 70<br />

2 Sanft anfahren, gleichmäßig fahren 1,1 50<br />

3 Autobahngeschwindigkeit nicht über<br />

70/80 % der<br />

Fahrzeughöchstgeschwindigkeit<br />

4 Konstante Geschwindigkeiten mit<br />

ruhigem Gasfuß fahren<br />

5 Motor nicht unnötig im Leerlauf laufen<br />

lassen<br />

0,8 35<br />

0,2 8<br />

0,2 5<br />

3,9 168<br />

> 13 %<br />

Welche Möglichkeiten fallen Ihnen ein, diese Spartipps an Ihre K<strong>und</strong>en<br />

weiter zu geben?<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

49


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Kraftstoff sparen<br />

50<br />

Formulieren Sie eine kurze Aussage auf der Gr<strong>und</strong>lage der Spartipps-<br />

Tabelle, die man gut in ein K<strong>und</strong>engespräch einflechten kann.<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

Wie kann bereits beim Tanken gespart werden, wenn man auf den<br />

randvollen Tank verzichtet?<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Motorenöl sparen<br />

Argumente zum Thema Motorenöl sparen<br />

Das folgende Rechenbeispiel veranschaulicht die Einsparung bei Verwendung<br />

des teureren Leichtlauföls im Vergleich zum Standardöl:<br />

Benzin- <strong>und</strong> Motorenölkosten pro Jahr am Beispiel: Golf IV, 5 Jahre alt<br />

Standardöl (Stand: Januar 2006)<br />

Einflussfaktor Bemerkung Rechenweg Ergebnis<br />

Laufleistung pro Jahr 15.000 km<br />

Verbrauch/Jahr bei 8 l/100 km 15.000 x 8 l<br />

/100km<br />

1.200 l<br />

Kosten Kraftstoff 1,20 EUR/l pro Jahr 1.200 l x 1,20 EUR 1.440 EUR<br />

Ölmenge bei<br />

Wechsel<br />

pro Jahr; Ölmenge<br />

inkl. Filterwechsel<br />

Ölverbrauch Verbrauch zwischen<br />

zwei Wechseln<br />

3,8 l<br />

geschätzt 1,5 l<br />

Gesamtmenge Öl gekauft 3,8 l + 1,5 l 5,3 l<br />

Kosten Standardöl 1 l = 11,99 EUR 5,5 x 11,99 = 65,95 EUR<br />

Betriebskosten/<br />

Jahr<br />

Kraftstoff + Öl 1.440 + 65,95 = 1.505,95 EUR<br />

51


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Motorenöl sparen<br />

Premium-Leichtlauföl (Stand: Januar 2006)<br />

52<br />

Einflussfaktor Bemerkung Rechenweg Ergebnis<br />

Laufleistung pro Jahr 15.000 km<br />

Verbrauch/Jahr bei 7,54 l/100 km 15.000 x 7,54 l<br />

/100km<br />

1.200 l<br />

Kosten Kraftstoff 1,20 EUR/l pro Jahr 1.131 l x 1,20 EUR 1.440 EUR<br />

Ölmenge bei<br />

Wechsel<br />

pro Jahr; Ölmenge<br />

inkl. Filterwechsel<br />

Ölverbrauch Verbrauch zwischen<br />

zwei Wechseln<br />

1,5 l > 60 %<br />

(Synthetiköl)<br />

3,8 l<br />

0,5 l<br />

Gesamtmenge Öl gekauft 3,8 l + 0,5 l 4,3 l<br />

Kosten Premiumöl 1 l = 20,99 EUR 4,3 x 20,99 = 90,26 EUR<br />

Betriebskosten/<br />

Jahr<br />

Kraftstoff + Öl 1.357,20 + 90,26 = 1.447,46 EUR<br />

Nachdem für dasselbe Fahrzeug Leichtlauföl verwendet wurde, ergab die<br />

Berechnung eine Ersparnis von 58,50 EUR.<br />

Im Kurzstreckenverkehr erhöht sich die Ersparnis auf 5,8 %.<br />

Erhöhen sich Fahrleistung oder Kraftstoffpreis, wächst die Ersparnis; sinkt die<br />

Fahrleistung oder verbraucht der Golf ursprünglich weniger als 8 Liter,<br />

verringert sich die Ersparnis.


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Motorenöl sparen<br />

Errechnen <strong>und</strong> vergleichen Sie bitte für zwei Ihrer Produkte die Kosten<br />

beim Wechsel zum Leichtlauföl mit Hilfe der folgenden Tabellen.<br />

Standardöl: ......................................................<br />

Einflussfaktor Bemerkung Rechenweg Ergebnis<br />

Laufleistung pro Jahr 15.000 km<br />

Verbrauch/Jahr<br />

Kosten Kraftstoff<br />

Ölmenge bei<br />

Wechsel<br />

bei ..... l/100 km 15.000 x .....l/100km<br />

......... EUR/l pro Jahr ......... l x ........ EUR<br />

pro Jahr; Ölmenge<br />

inkl. Filterwechsel<br />

Ölverbrauch Verbrauch zwischen<br />

zwei Wechseln<br />

Gesamtmenge Öl evtl. zu kaufende Einzelmengen<br />

addieren<br />

Kosten Öl<br />

Betriebskosten/<br />

Jahr<br />

Kraftstoff + Öl<br />

........ EUR<br />

3,8 l<br />

geschätzt 1,5 l<br />

........... l<br />

............. + .............<br />

Premium-Leichtlauföl: ......................................................<br />

.............EUR<br />

Einflussfaktor Bemerkung Rechenweg Ergebnis<br />

Laufleistung pro Jahr 15.000 km<br />

Verbrauch/Jahr<br />

Kosten Kraftstoff<br />

Ölmenge bei<br />

Wechsel<br />

bei ..... l/100 km 15.000 x .....l/100km<br />

......... EUR/l pro Jahr ......... l x ........ EUR<br />

pro Jahr; Ölmenge<br />

inkl. Filterwechsel<br />

Ölverbrauch Verbrauch zwischen<br />

zwei Wechseln<br />

Gesamtmenge Öl zu kaufende Menge<br />

Kosten Öl<br />

Betriebskosten/<br />

Jahr<br />

Kraftstoff + Öl<br />

............. EUR<br />

1,5 l > 60%<br />

(Synthetiköl)<br />

........................ l<br />

............. + .............<br />

3,8 l<br />

0,5 l<br />

............ EUR<br />

53


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente zum Thema Motorenöl sparen<br />

54<br />

Leiten Sie aus Ihrem Ergebnis ein Verkaufsargument für Ihr Leichtlauföl<br />

ab.<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

Sehen Sie sich nun bitte selbst als K<strong>und</strong>e.<br />

Sollten Sie selbst ein Auto fahren - prüfen Sie bitte Ihr eigenes<br />

„Ölbewusstsein“.<br />

Mit welchem Öl fahren Sie? ...............................................................<br />

Auf welche Viskosität achten Sie? ...............................................................<br />

Wie viel Öl verbraucht Ihr Fahrzeug? ...............................................................<br />

Wie oft kontrollieren Sie den Ölstand? ...............................................................<br />

Ein kleiner Öl-Profi-Test kann Ihnen Ihr Wissen bestätigen. Sie<br />

finden den Test im Anhang Seite 26.<br />

Überlegen Sie, welches Öl Sie in der Tankstelle meist empfehlen – ist es<br />

das umsatzstärkste oder das, welches Sie selbst gern nehmen?<br />

Notieren Sie, welches Öl bei Ihnen am meisten verkauft wird <strong>und</strong> warum<br />

das vermutlich so ist.<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

Stellen Sie sich vor, der Fahrer eines Audi TT fragt Sie nach dem<br />

richtigen Motorenöl.<br />

Woran müssen Sie bei Ihrer Empfehlung denken?<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

Welches Motorenöl würden Sie ihm empfehlen?<br />

......................................................................................................................


Argumente für Ihr bestes Motorenöl<br />

<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Argumente für Ihr bestes Motorenöl<br />

Hochleistungsöle sind in der Regel teurer als Öle, die den<br />

Minimalanforderungen genügen. Viele Argumente sprechen dennoch für ihre<br />

Verwendung – Sie haben aber nur kurz Gelegenheit, einen K<strong>und</strong>en zu<br />

überzeugen.<br />

Notieren Sie hier Ihre wichtigsten Verkaufsargumente für das bei Ihnen<br />

zu verkaufende Hochleistungsöl. Beginnen Sie mit den Aussagen, die die<br />

größte Überzeugungskraft haben.<br />

1. ..................................................................................................................<br />

2. ..................................................................................................................<br />

3. ..................................................................................................................<br />

4. ..................................................................................................................<br />

5. ..................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

Welche saisonbedingten Verkaufsargumente setzen Sie ein?<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

Wie stellen Sie im Vorfeld einer Empfehlung fest, ob der K<strong>und</strong>e seinen<br />

Motor (<strong>und</strong> das Öl) stark beansprucht?<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

55


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: K<strong>und</strong>enfragen zum Motorenöl<br />

K<strong>und</strong>enfragen zum Motorenöl<br />

56<br />

Üben Sie sich im fachkompetenten Antworten auf die folgenden Fragen<br />

neugieriger K<strong>und</strong>en zum Öl.<br />

� Welche Bedeutung hat denn eigentlich die Ölqualität?<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

� Weshalb lohnt es sich, auf ein teures High-Tech-Öl umzusteigen?<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

� Wird der Motor nicht heißlaufen mit dem dünneren Öl?<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

� Was sagt denn das Etikett über die Ölqualität aus?<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

� Welche Information entnehmen Sie der Angabe zur Viskositätsklasse?<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

� Was sind Mehrbereichsöle?<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................


Nachfüllen von Motorenöl<br />

<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Nachfüllen von Motorenöl<br />

Häufig kommt es unbeabsichtigt zu einer Mischung verschiedener Öle, denn<br />

der K<strong>und</strong>e weiß nicht mehr genau, was sich in seinem Motor befindet.<br />

Manche K<strong>und</strong>en stellen die folgende Frage, während andere, ohne zu<br />

überlegen, verschiedene Produkte zusammenschütten.<br />

Kann man Motorenöl verschiedener Sorten <strong>und</strong> Marken mischen?<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

Argumentieren Sie am Beispiel eines Hochleistungsöls.<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

Stellen Sie sich einen K<strong>und</strong>en vor, der nach dem Sinn des Öl-<br />

Nachfüllens fragt.<br />

Streichen Sie bitte die Argumente für das Nachfüllen von Öl, die Sie<br />

diesem K<strong>und</strong>en gegenüber nicht anführen können.<br />

• Verbesserung des Restöls<br />

• Umsatz erhöhen<br />

• Verbesserung der Viskosität<br />

• Thermische Aufgaben von Öl sind nur bei optimalem Ölstand gewährleistet.<br />

• Öl ist immer vor dem Winter zu wechseln.<br />

• Überschrittene Ölwechselfristen können wegen Gefährdung öffentlicher<br />

Sicherheit polizeilich geahndet werden.<br />

• Umwälzgeschwindigkeit des Öls normalisieren <strong>und</strong> damit Ölbelastung der<br />

Umwelt verringern<br />

• Je älter ein Motor ist, desto öfter muss Öl gewechselt werden.<br />

57


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Nachfüllen von Motorenöl<br />

58<br />

In welchen Situationen können Sie eine Ölkontrolle anbieten?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................


Einwandbehandlung zum Ölwechsel<br />

<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Einwandbehandlung zum Ölwechsel<br />

Der Ölwechsel erfolgt seitens der Verbraucher eher unregelmäßig oder<br />

seltener als in vorgeschriebenen Ölwechsel-Intervallen.<br />

Bieten Sie einigen Ihrer K<strong>und</strong>en ein für deren Fahrzeug ausgezeichnetes<br />

gutes Öl an.<br />

Wie haben diese K<strong>und</strong>en auf Ihr Angebot reagiert?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Begründungen für skeptisches Verhalten ermittelte eine Verbraucherstudie 1) :<br />

- Mein Wagen ist alt.<br />

- Ich fahre nicht viel.<br />

- Weniger reicht auch.<br />

- Preis; Kostenersparnis<br />

- Nachlässigkeit<br />

- Zeitgründe<br />

35 %<br />

24 %<br />

20 %<br />

19 %<br />

15 %<br />

13 %<br />

Vielleicht haben Sie ähnliche Einwände gehört <strong>und</strong> konnten bereits Bedenken<br />

widerlegen?<br />

1) Mehrfachnennungen<br />

Im Anhang Seite 27 <strong>und</strong> 28 sind Argumente zur Behandlung von<br />

Einwänden aufgelistet. Lassen Sie sich anregen.<br />

59


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Einwandbehandlung zum Ölwechsel<br />

60<br />

Welche Argumente würden Sie in der kurzen Ihnen zur Verfügung<br />

stehenden Zeit nutzen, um den folgenden Einwänden zu begegnen?<br />

Der Wagen ist schon alt.<br />

...............................................................................................................................<br />

...............................................................................................................................<br />

Ich fahre nicht viel.<br />

...............................................................................................................................<br />

...............................................................................................................................<br />

Weniger reicht auch aus.<br />

...............................................................................................................................<br />

...............................................................................................................................<br />

So viel Geld gebe ich nicht aus.<br />

...............................................................................................................................<br />

...............................................................................................................................<br />

Bisher ging das auch ohne Probleme.<br />

...............................................................................................................................<br />

...............................................................................................................................<br />

Mir fehlt einfach die Zeit.<br />

...............................................................................................................................<br />

...............................................................................................................................


Richtiger Ölwechsel<br />

<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Richtiger Ölwechsel<br />

Der normale Ölwechselintervall sollte bei erschwerten Betriebsbedingungen<br />

halbiert werden.<br />

Unter welchen Bedingungen liegen erschwerte Betriebsbedingungen<br />

bzw. erhöhte Beanspruchung des Motors vor?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Die Überprüfung des Motorenöls sollte nach bestimmten<br />

Gesichtspunkten erfolgen. Sie können diese im Anhang Seite 29<br />

nachlesen.<br />

Weshalb kann die Orientierung am Ölwechselintervall von zum Beispiel<br />

10.000 km sehr irreführend sein?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Sie sollten bei einem Ölwechsel den Ölwechselanhänger (Aufkleber) sorgfältig<br />

ausfüllen <strong>und</strong> ganz deutlich auf mögliche Folgen eines versäumten Wechsels<br />

hinweisen.<br />

Was können Sie erreichen, wenn Sie sich so verhalten?<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

61


<strong>Kraftstoffe</strong>, <strong>Motorenöle</strong> <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e: Annahme von Altöl<br />

Annahme von Altöl<br />

Wenn Sie frisches Motorenöl verkaufen, sind Sie per Gesetz verpflichtet, altes<br />

Öl gegen Verkaufsnachweis anzunehmen. Sie müssen zwischen Öl bekannter<br />

<strong>und</strong> unbekannter Herkunft unterscheiden.<br />

62<br />

Nennen Sie Beispiele für Öl, das Sie a) bekannter <strong>und</strong> b) unbekannter<br />

Herkunft zuordnen.<br />

a) ...............................................................................................................<br />

b) ...............................................................................................................<br />

� Bereits im <strong>Lernarrangement</strong> 3 „Umweltschutz an der Tankstelle“ haben<br />

Sie Altöl bekannter <strong>und</strong> unbekannter Herkunft unterschieden.


7 Erk<strong>und</strong>ungen<br />

Produkte im Wettbewerb<br />

Erk<strong>und</strong>ungen: Produkte im Wettbewerb<br />

Sicher haben Sie schon erlebt, dass eine Markenware, die sich kaum von<br />

einem No-Name-Produkt unterschied, viel teurer war.<br />

Machte der Qualitätsunterschied tatsächlich den Preisunterschied wett?<br />

Notieren Sie dazu Ihre Erfahrungen.<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

.....................................................................................................................<br />

Zwischen den fast 400 Anbietern auf dem Tankstellenmarkt in Deutschland<br />

herrscht heftiger Wettbewerb. Qualitätsunterschiede der Produkte sind für den<br />

K<strong>und</strong>en oft schwer zu erkennen.<br />

Man kann z. B. vor einer Raffinerie beobachten, dass Tankwagen verschiedener<br />

Gesellschaften Kraftstoff holen, der die vereinbarten Qualitätskriterien für<br />

jede Marke erfüllt.<br />

Die Zeiten, in denen alle Stationen einer Gesellschaft aufwändig b<strong>und</strong>esweit<br />

von der Raffinerie der eigenen Gesellschaft beliefert wurden, sind vorbei.<br />

Wie kommt es dennoch zu unterschiedlicher Kraftstoffqualität an den<br />

belieferten Tankstellen?<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

Wä<br />

hre<br />

nd<br />

des<br />

Bef<br />

ülle<br />

ns<br />

des<br />

Tan<br />

kwa<br />

gen<br />

s<br />

wird<br />

das<br />

jew<br />

eils<br />

firm<br />

ens<br />

pezi<br />

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he<br />

Add<br />

itiv<br />

in<br />

den<br />

Gru<br />

ndk<br />

raft<br />

stoff<br />

eind<br />

osie<br />

rt.<br />

Für die folgenden Erk<strong>und</strong>ungsaufgaben wählen Sie bitte Tankstellen<br />

verschiedener Gesellschaften oder Besitzer aus.<br />

Überlegen Sie, welche der folgenden Aufgaben Sie zusammenfassend<br />

erk<strong>und</strong>en können.<br />

63


Erk<strong>und</strong>ungen: <strong>Kraftstoffe</strong><br />

<strong>Kraftstoffe</strong><br />

64<br />

Wie verdeutlichen Sie an Ihrer Tankstelle den K<strong>und</strong>en, welche Qualität<br />

der angebotene Kraftstoff hat?<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

......................................................................................................................<br />

Erk<strong>und</strong>en Sie, welche Möglichkeiten es darüber hinaus gibt, den K<strong>und</strong>en<br />

die verbesserte Qualität von Kraftstoffsorten ins Bewusstsein zu bringen.<br />

Notieren Sie Ihre Beobachtungen.<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

Vergleichen Sie, <strong>und</strong> diskutieren Sie die Unterschiede mit Ihrem<br />

Ausbilder.<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................


<strong>Motorenöle</strong><br />

Erk<strong>und</strong>ungen: <strong>Motorenöle</strong><br />

Stellen Sie ein Leichtlauf- <strong>und</strong> ein Standardöl aus Ihrem Sortiment je<br />

zwei Konkurrenzprodukten gegenüber.<br />

Notieren Sie bitte die charakteristischen Merkmale.<br />

Merkmale verschiedener Leichtlauföle<br />

Eigenes Produkt<br />

.......................................<br />

Merkmale verschiedener Standardöle<br />

Eigenes Produkt<br />

.......................................<br />

Vergleichsprodukt<br />

A: ...................................<br />

Vergleichsprodukt<br />

A: ...................................<br />

Vergleichsprodukt<br />

B: ...................................<br />

Vergleichsprodukt<br />

B: ...................................<br />

� Markieren Sie die Merkmale, die als Vorteil des jeweiligen Produktes<br />

betont werden können.<br />

Beurteilen Sie das „Abschneiden“ Ihrer Produkte.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

65


Erk<strong>und</strong>ungen: Sicherheit<br />

Sicherheit<br />

Gesetzliche Regelungen sowie Vorschriften der eigenen Mineralölgesellschaft<br />

dienen u. a. der Erhöhung der Sicherheit der K<strong>und</strong>en im Tankbereich.<br />

66<br />

Erk<strong>und</strong>en Sie, worauf der Tankstellenunternehmer alles im Bereich der<br />

Tanksäulen zu achten hat, um die Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Welche Sicherheitsinformationen müssen dem K<strong>und</strong>en übermittelt<br />

werden?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Beurteilen Sie die Anbringung der erforderlichen Aufkleber bzw. Schilder.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Beachten Sie bei Gelegenheit, ob Mitbewerber sich ebenfalls korrekt an<br />

diese Vorschriften halten.


Verkaufsargumentation<br />

Erk<strong>und</strong>ungen: Verkaufsargumentation<br />

Testen Sie das verkäuferische Geschick in Ihrem Team. Beziehen Sie<br />

Ihren Ausbilder bzw. Ihre Ausbilderin in Ihre Beobachtungen mit ein.<br />

� Bevor Sie die folgende Aufgabe angehen, sollten Sie sich mit dem<br />

<strong>Lernarrangement</strong> 5 „Beratung <strong>und</strong> Verkauf“ auseinandergesetzt haben. Liegt<br />

das schon eine Weile zurück, wiederholen Sie bitte die Lernabschnitte 3 <strong>und</strong> 4.<br />

Beobachten Sie K<strong>und</strong>en, die Interesse an einem Motorenöl für einen<br />

bestimmten Pkw zeigen.<br />

Verfolgen Sie dann möglichst genau, wie der/die Verkäufer/-in auf Sie<br />

eingeht <strong>und</strong> welche Argumente angeführt werden.<br />

Beurteilen Sie die Argumentation in zwei Fällen. Nutzen Sie dazu die<br />

beiden folgenden Tabellen.<br />

1. Gespräch<br />

Motorenöl Verkaufsargumente Bemerkungen<br />

67


Erk<strong>und</strong>ungen: Verkaufsargumentation<br />

2. Gespräch<br />

68<br />

Motorenöl Verkaufsargumente Bemerkungen<br />

Werten Sie Ihre Beurteilungen mit Ihrem Ausbilder aus.


8 Perspektiven<br />

Alternative <strong>Kraftstoffe</strong><br />

Perspektiven: Alternative <strong>Kraftstoffe</strong><br />

Wachsende Anforderungen an die Qualität der <strong>Kraftstoffe</strong> resultieren aus<br />

• schärferen Umweltforderungen <strong>und</strong><br />

• veränderten Fahrzeugtechnologien.<br />

Nennen Sie mindestens einen Gr<strong>und</strong>, der dazu führt, über alternative<br />

<strong>Kraftstoffe</strong> nachzudenken.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Die Kennwerte nach europäischen Vorschriften wurden so verändert, dass sie<br />

zur Verringerung der Schadstoffemission beitragen:<br />

Schärfere Abgasgrenzwerte<br />

Neue Motor- <strong>und</strong> Abgasnachbehandlungstechnologien<br />

Schärfere Anforderungen an die Kraftstoffqualität,<br />

z. B. schwefelfrei<br />

Neue Entwicklungen sauerstoffhaltiger Kraftstoffkomponenten bieten sich als<br />

Ersatz für Erdöl an. Sie können unabhängig davon hergestellt werden <strong>und</strong><br />

haben relativ hohe Labor-Oktanzahlen. Auch bei Abgasemissionen macht sich<br />

der Sauerstoffanteil positiv bemerkbar.<br />

Die Beständigkeit dieser Verbindungen ist jedoch noch nicht ausreichend.<br />

69


Perspektiven: Alternative <strong>Kraftstoffe</strong><br />

Verschiedene Kraftstoffalternativen werden sehr gegensätzlich diskutiert.<br />

70<br />

Führen Sie <strong>Kraftstoffe</strong> an, die in den künftigen Otto- <strong>und</strong> Dieselmotoren<br />

zum Einsatz kommen könnten.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Die Zukunftschancen werden oft sehr idealistisch dargestellt.<br />

Sie können Ihre Aufzählung eventuell ergänzen, wenn Sie<br />

Einblick in den Anhang Seite 30 genommen haben.<br />

Die Bewertung der Alternativen fällt je nach Sichtweise sehr unterschiedlich<br />

aus.<br />

Stellen Sie sich Umweltschützer, Fahrzeughersteller, Politiker oder Energieunternehmen<br />

mit ihren speziellen Interessen vor. Die einen bewerten die gute<br />

Energiebilanz <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>ennutzen am höchsten – die anderen halten die<br />

besonders gute Umweltverträglichkeit oder die kostengünstige Herstellung für<br />

am wichtigsten.<br />

Welches Problem ist bei Erdgasfahrzeugen insbesondere zu lösen?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Der deutsche Staat unterstützt z. B. den Einsatz von Biodiesel, indem der Preis<br />

subventioniert wird.


Stellen Sie Vor- <strong>und</strong> Nachteile des Biodiesels gegenüber.<br />

Vorteile Nachteile<br />

Perspektiven: Alternative <strong>Kraftstoffe</strong><br />

Unterstreichen Sie in der Tabelle, was Sie als Verkaufsargument nutzen<br />

würden.<br />

Die alternativen <strong>Kraftstoffe</strong> sind verschieden gut für unterschiedliche Motoren<br />

<strong>und</strong> Fahrzeuge geeignet, z. B.<br />

• für den Dieselmotor RME oder das Flüssiggas DME (Dimethylether), weil<br />

die Selbstentzündung gut erfolgt,<br />

• für Pkw mit Ottomotor Flüssiggas (Autogas), Ethanol (flüssiger Alkohol) oder<br />

verflüssigter Wasserstoff mit guten Verdampfungseigenschaften oder<br />

• für Nutzkraftfahrzeuge verflüssigtes Erdgas oder gasförmiger Wasserstoff.<br />

Alle alternativen <strong>Kraftstoffe</strong> ergänzen die Kraftstoffpalette. Otto- <strong>und</strong> Dieselkraftstoffe<br />

werden weiterhin dominieren – natürlich mit weiter verbesserten<br />

Eigenschaften.<br />

Die letzte, alle Kraftstoffsorten umfassende Verbesserung ist die<br />

ausschließliche Bereitstellung schwefelfreier <strong>Kraftstoffe</strong>.<br />

Moderne, mit Klopfsensoren ausgestattete Motoren nutzen die höhere<br />

Oktanzahl aus. Dadurch werden Leistungssteigerungen in fast allen Drehzahl-<br />

bereichen erzielt.<br />

71


Perspektiven: <strong>Motorenöle</strong> in der Zukunft<br />

<strong>Motorenöle</strong> in der Zukunft<br />

Bei den Automobilschmierstoffen setzen die Gesellschaften vor allem auf<br />

synthetische Leichtlauföle.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> einer schnelleren Durchölung des Motors in der Kaltlaufphase <strong>und</strong><br />

einer verminderten Reibung, ermöglichen diese Öle eine Absenkung des<br />

Kraftstoffverbrauchs <strong>und</strong> eine längere Lebensdauer des Motors infolge<br />

geringeren Verschleißes in der Kaltstart- <strong>und</strong> Kaltlaufphase.<br />

72<br />

Begründen Sie, weshalb der Anteil der Additive in den Mischungen<br />

steigen wird.<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Als zukunftsweisend gelten <strong>Motorenöle</strong> mit flexiblem Ölwechselintervall.<br />

Was bedeutet das für den Autofahrer?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Welches Öl in Ihrem Sortiment ist zukünftigen Anforderungen gegenwärtig<br />

am besten gewachsen?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................


Ausblick<br />

Der Wettbewerb im Kraftstoffmarkt wird härter.<br />

Perspektiven: Ausblick<br />

In einigen Jahren wird auch ein Schmieröl marktfähig sein, von dem nur noch<br />

sehr wenig benötigt wird:<br />

Nur 1 t dieses Mindermengenschmieröles wird 30 t des heutigen Öls ersetzen!<br />

Die Gründe sind in der folgenden Grafik zusammengefasst.<br />

weniger<br />

Mengenbedarf<br />

verschärfter<br />

Wettbewerb<br />

anspruchsvollere<br />

Motoren <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

Behauptung<br />

am Markt<br />

höhere<br />

Anforderungen an<br />

Kraftstoff-/Ölqualität<br />

veränderte Öl- <strong>und</strong><br />

Kraftstoffkomponenten<br />

(Raffinerie/Umweltschutz)<br />

Welche Auswirkungen dieser Konstellation können Sie sich auf Absatz<br />

<strong>und</strong> Verkauf in Ihrer Tankstelle vorstellen?<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

73


Perspektiven: Resümee<br />

Resümee<br />

Zu Beginn der Bearbeitung dieses <strong>Lernarrangement</strong>s wurden Sie nach Ihren<br />

Vorstellungen zum Thema <strong>Kraftstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong> gefragt.<br />

Sehen Sie sich bitte noch einmal an, was Sie auf der Seite 4 notiert haben.<br />

74<br />

Bitte prüfen Sie, welche Informationen Ihnen evtl. zu kurz gekommen<br />

sind.<br />

Befragen Sie Ihren Ausbilder.


Anhang<br />

Lösungshinweise


Motoren <strong>und</strong> <strong>Kraftstoffe</strong>ntwicklung in der Geschichte<br />

Anhang<br />

In den Erdölraffinerien des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde das dickflüssige Erdöl erhitzt<br />

<strong>und</strong> verdampft, um Leuchtpetroleum zu gewinnen.<br />

Die verdampften Anteile stiegen in einem Destillationsturm empor, kühlten ab<br />

<strong>und</strong> verflüssigten sich auf den verschiedenen Böden des Turms wieder.<br />

Für die leicht verdampfenden Produkte oben im Turm gab es noch keine Verwendung<br />

– bis zur Erfindung des Ottomotors 1876.<br />

Die mittleren Destillate deckten den Bedarf an Lampenöl (Petroleum).<br />

1892 wurde der Dieselmotor erf<strong>und</strong>en – für das Petroleum gab es eine neue<br />

Verwendung.<br />

Seither fällt bei der Produktion von Leichtbenzin für den Ottomotor immer auch<br />

ein Anteil Dieselkraftstoff an (Kuppelproduktion).<br />

Anhang 1


Anhang<br />

Verarbeitungsverfahren bei der Herstellung von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong><br />

Motorölen<br />

Konvertieren<br />

Bei der Treibstoffgewinnung fallen neben erwünschten Treibstoffkomponenten<br />

auch andere Verbindungen an, die sich in dieser Menge nicht verkaufen lassen.<br />

Solche Verbindungen werden je nach Marktlage <strong>und</strong> soweit möglich in andere<br />

Verbindungen umgewandelt.<br />

Drei verschiedene Verfahrensarten werden beim Cracken unterschieden:<br />

• Thermisches Cracken<br />

• Katalytisches Cracken<br />

• Hydrocracken<br />

Am ergiebigsten sind das katalytische <strong>und</strong> das Hydrocracken.<br />

Katalytisches Cracken<br />

Große Moleküle werden bei 500°C „zerrissen“. Aus Destillaten mit sehr hohem<br />

Siedepunkt entstehen solche mit niedrigem Siedepunkt.<br />

Hydrocracken<br />

Je nach Arbeitsweise werden die Ausgangsmoleküle zu ganz bestimmten Molekülgrößen<br />

zerrissen.<br />

Entschwefelung<br />

Schwefelhaltige Verbindungen reagieren zwischen 300 <strong>und</strong> 400°C mit Wasserstoff<br />

im Beisein eines Katalysators zu Schwefelwasserstoff. Der wird dann getrennt.<br />

Aus dem gewonnenen Schwefel wird vor allem Schwefelsäure für die Düngemittelindustrie<br />

hergestellt.<br />

Während der Schwefelgehalt des Rohöls bis zu 7 % beträgt, gelten bei <strong>Kraftstoffe</strong>n<br />

andere Schwefelgrenzen:<br />

Seit 1.1.2005 gelten neue gesetzliche Schwefelgrenzwerte.<br />

Die Höchstwerte für Otto- <strong>und</strong> für Dieselkraftstoff liegen bei 0,005 Gew. %.<br />

Alle <strong>Kraftstoffe</strong> in Deutschland sind schwefelfrei (max. 0,001 Gew. %).<br />

2 Anhang


Anhang<br />

Damit wird ein Beitrag zur Luftreinhaltung <strong>und</strong> zur Verminderung von Korrosionen<br />

geleistet.<br />

Beim Dieselkraftstoff wird die Zündwilligkeit erhöht.<br />

Mit der Entschwefelung gehen viele andere Schadstoffe im Abgas zurück (unverbrannte<br />

Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid <strong>und</strong> Stickoxide).<br />

Die starke Entschwefelung des Dieselkraftstoffs verringert aber gleichzeitig die<br />

Schmierwirkung, was zu hohem Verschleiß im Bereich der Kraftstoffpumpe führen<br />

kann. Dem wiederum begegnet man mit dem Hinzufügen von Additiven.<br />

Beim Dieselkraftstoff wird die Zündwilligkeit erhöht. DIN EN 590 = 51 CZ, Markendiesel<br />

= 55 CZ <strong>und</strong> Premiumdiesel = 60 Cetanzahl.<br />

Raffination<br />

Reaktionsfreudige Bestandteile der Kraftstoffrohstoffe werden mit Wasserstoff<br />

„vorgealtert“. So werden beispielsweise aus Olefinen reaktionsträge <strong>und</strong> lange<br />

haltbare Paraffine.<br />

Nach dieser Behandlung verändern sich die Verbindungen nur noch wenig während<br />

der Lagerung.<br />

Veredeln<br />

Folgende Verfahren dienen der Veredelung von Destillaten mit dem Ziel, deren<br />

Qualität zu verbessern.<br />

Reformieren<br />

Höhere Oktanzahlen werden erreicht, wenn von Benzin-Rohstoffen mit geringer<br />

Klopffestigkeit Wasserstoffatome abgespalten werden. Dabei entstehen aus<br />

Naphtenen Aromaten, die eine höhere Festigkeit aufweisen.<br />

Die Wasserstofferzeugung ist außerdem Voraussetzung für die Entschwefelung<br />

von Otto- <strong>und</strong> Dieselkraftstoff.<br />

Isomerisieren<br />

Paraffine mit niedriger Klopffestigkeit aus dem Leichtbenzin der Rohöldestillation<br />

werden in hochoktanige Paraffine umgewandelt.<br />

Alkylieren<br />

Ungesättigte Alkene werden zu größeren verzweigten Alkanen mit hoher Klopffestigkeit<br />

„umgebaut“.<br />

Anhang 3


Anhang<br />

Prüfbedingungen zur Ermittlung der Oktanzahlen<br />

Motoren werden unter unterschiedlichen Bedingungen betrieben. Die <strong>Kraftstoffe</strong><br />

weisen nicht unter allen Bedingungen die gleiche Oktanzahl auf. Deshalb existieren<br />

mehrere Methoden zur Bestimmung. Prüfbedingungen in einem CFR-<br />

Motor (1 Zylinder, 4-Takt, VH = 611 cm³).<br />

ROZ Research-Methode<br />

Messung bei 600 Umdrehungen/Minute ohne Gemischvorwärmung<br />

Zündzeitpunkt 13 = Kurbelwellengrad vor dem oberen Totpunkt<br />

4 Anhang<br />

zu niedrige ROZ � Klopfen während des Beschleunigens.<br />

MOZ Motor-Methode<br />

Messung bei 900 Umdrehungen/Minute mit Gemischvorwärmung<br />

(149 Grad Celsius)<br />

Messung mit veränderten Zündzeitpunkten<br />

zu niedrige MOZ � Klopfen bei schnellem Fahren <strong>und</strong> bei Fahren<br />

mit voller Last


Anhang<br />

Genormte Kennwerte von Ottokraftstoffen <strong>und</strong> ihre Bedeutung<br />

(Auszug)<br />

Kennwert SuperPlus<br />

DIN EN 228<br />

Klopffestigkeit<br />

(Oktanzahl)<br />

Dichte bei 15°C<br />

von<br />

bis<br />

Super<br />

DIN EN 228<br />

Normal<br />

DIN EN 228<br />

min. 98,0 ROZ min. 95,0 ROZ min. 91,0 ROZ<br />

min. 88,0 MOZ min. 85,0 MOZ min. 82,5 MOZ<br />

720 kg/m3<br />

775 kg/m3<br />

720 kg/m3<br />

775 kg/m3<br />

720 kg/m3<br />

775 kg/m3<br />

Bleigehalt max. 5 mg/l max. 5 mg/l max. 5 mg/l<br />

Dampfdruck<br />

(DVPE)<br />

Sommer<br />

Winter/Übergangs-<br />

zeit<br />

Siedeverlauf Übergang<br />

bis 70°C<br />

Sommer<br />

Winter/Übergangs-<br />

zeit<br />

Siedeverlauf Übergang<br />

bis 70°C<br />

Sommer<br />

Winter/Übergangszeit<br />

45,0 – 60,0 kPa<br />

60,0 – 90,0 kPa<br />

20,0-48,0 % (v/v)<br />

22,0-50,0 % (v/v)<br />

46,0-71,0 % (v/v)<br />

46,0-71,0 % (v/v)<br />

45,0 – 60,0 kPa<br />

60,0 – 90,0 kPa<br />

20,0-48,0 % (v/v)<br />

22,0-50,0 % (v/v)<br />

46,0-71,0 % (v/v)<br />

46,0-71,0 % (v/v)<br />

45,0 – 60,0 kPa<br />

60,0 – 90,0 kPa<br />

20,0-48,0 % (v/v)<br />

22,0-50,0 % (v/v)<br />

46,0-71,0 % (v/v)<br />

46,0-71,0 % (v/v)<br />

Siedeende max. 210 °C max. 210 °C max. 210 °C<br />

Flüchtigkkeitskennziffer<br />

VLI =<br />

10 VP + 7E70<br />

Übergangszeit<br />

max. 1150<br />

max. 1150<br />

max. 1150<br />

Einfluss auf Fahrzeugbetrieb<br />

Klopfen bei niedrigen<br />

<strong>und</strong> mittleren<br />

Drehzahlen<br />

Klopfen bei hoher<br />

Drehzahl <strong>und</strong> hoher<br />

Last<br />

Kraftstoff-Emission<br />

Ablagerungen,<br />

Katalysators-<br />

Wirksamkeit<br />

Kaltstart, Heißstart,<br />

Verdampfungsemissionen<br />

Kaltstart, Heißstart,<br />

Fahrverhalten bei<br />

heißem <strong>und</strong> kaltem<br />

Motor<br />

Kaltstart, Heißstart,<br />

Fahrverhalten bei<br />

heißem <strong>und</strong> kaltem<br />

Motor<br />

RückstandsbildungAbgas,<br />

Verschleiß<br />

im Kaltbetrieb<br />

Start- <strong>und</strong> Fahrverhalten<br />

bei heißem<br />

Motor<br />

Abdampfrückstand max. 5 mg/100ml max. 5 mg/100ml max. 5 mg/100ml Rückstandsbildung<br />

Schwefelgehalt ab<br />

2005<br />

Korrosionswirkung<br />

auf Kupfer<br />

max. 150 mg/kg<br />

max. 50 mg/kg<br />

max. 150 mg/kg<br />

max. 50 mg/kg<br />

max. 1 max. 1 max. 1<br />

max. 150 mg/kg<br />

max. 50 mg/kg<br />

Korrosion, Katalysator<br />

Korrosion<br />

Aromatengehalt max. 42 % (V/W) max. 42 % (V/W) max. 42 % (V/W) Abgasemission<br />

Benzolgehalt max. 1,0 % (V/W) max. 1,0 % (V/W) max. 1,0 % (V/W) Abgasemission<br />

Olefingehalt max. 18 (V/v) max. 18 (V/v) max. 21 (V/v)<br />

RückstandsbildungAbgasGesamtsauerstoffgehalt<br />

max. 2,7 %<br />

(m/m)<br />

max. 2,7 %<br />

(m/m)<br />

max. 2,7 %<br />

(m/m)<br />

Fahrverhalten,<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

Abgasemissionen<br />

Anhang 5


Anhang<br />

Genormte Kennwerte von Dieselkraftstoff <strong>und</strong> ihre Bedeutung (Auszug)<br />

6 Anhang<br />

DIN-EN 590 Einfluss auf Fahrbetrieb<br />

Dichte bei 15°C 820-845 kg/m³ Abgas, Verbrauch, Leistung<br />

Zündwilligkeit<br />

Cetanzahl<br />

Cetanindex<br />

Siedeverlauf<br />

min. 51<br />

min. 46<br />

bei 250°C unter 65 Vol.%<br />

bei 350°C min. 85 Vol.%<br />

bei 370°C min. 95 Vol.%<br />

Verbrennungsverhalten,<br />

Startverhalten,<br />

Abgas- <strong>und</strong> Geräuschemissionen<br />

Abgas,<br />

Ablagerungsbildung<br />

Viskosität (40°C) 2,0 – 4,5 mm²/s Verdampfbarkeit, Schmierung<br />

Flammpunkt unter 55°C Sicherheit<br />

Koksrückstand max. 0,30 % (m/m) Rückstände im Brennraum<br />

Aschegehalt max. 0,01 % (m/m) Rückstände im Brennraum<br />

Wassergehalt max. 200 mg/kg Korrosion<br />

Schwefelgehalt<br />

Ab 2005<br />

Kälteverhalten<br />

(Grenzwert Filtrierbarkeit – CFPP)<br />

max. 350 mg/kg<br />

max. 50 mg/kg<br />

15.04 bis 30.09. max. 0°C<br />

01.10. bis 15.11. max. -10°C<br />

16.11. bis 29.02. max. -20°C<br />

Korrosion, Partikel-<br />

Emissionen<br />

Betrieb bei niedrigen Temperaturen<br />

01.03. bis 14.04. max. -10°C -10°C<br />

aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

max.11 % (m/m) Emissionen


Auszug aus Aral-Sicherheitsdatenblatt gemäß 91/155/EWG<br />

1. Stoff-/Zubereitungs- <strong>und</strong> Firmenbezeichnung<br />

1.1 Angaben zum Produkt<br />

Handelsname : Aral Benzin, Super (schwefelarm)<br />

1.2 Angaben zum Hersteller/Lieferanten:<br />

Anhang<br />

2. Zusammensetzung/ Angaben zu Bestandteilen<br />

2.1 Chemische Charakterisierung: Zubereitung, Kohlenwasserstoffgemisch aus paraffinischen,<br />

cycloparaffinischen,<br />

DIN EN 228.<br />

aromatischen <strong>und</strong> olefinischen Kohlenwasserstoffen entsprechend<br />

2.2 Gefährliche Inhaltsstoffe:<br />

CAS-Nr.: Bezeichnung nach EG-<br />

Richtlinie:<br />

Gehalt: Einheit: Gef. Sym.: R-Sätze:<br />

86290-81-5 Benzin < 100 %(v/v) F+ T 45-<strong>12</strong>-38-48/20/21/22<br />

65-67<br />

Benzolgehalt 0,1 – 1 %(v/v)<br />

1634-04-4 Methyl-tert.-Butylether max.<br />

15<br />

%(v/v) Xi 11-36/38<br />

67-56-1 Methanol Max. 3 %(v/v) F T 11-23/24/25-<br />

39/23/24/25<br />

75-65-0 Tertiärbutylalkohol


Anhang<br />

5. Maßnahmen zur Brandbekämpfung<br />

5.1 Geeignete Löschmittel: Schaum; Kohlendioxid; Trockenlöschmittel; Wassernebel.<br />

5.2 Aus Sicherheitsgründen ungeeignete Löschmittel: Wasser, niemals scharfen Wasserstrahl<br />

verwenden.<br />

5.3 Besondere Gefährdung durch den Stoff, seine Verbrennungsprodukte oder entstehende<br />

Gase: Ottokraftstoff verdunstet leicht bei der Umgebungstemperatur. Die Dämpfe sind hochentzündlich<br />

<strong>und</strong> schwerer als Luft. Brand- <strong>und</strong> Explosionsschutz: Von Zündquellen fernhalten, nicht<br />

rauchen, Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung treffen. Brandklasse nach DIN EN 2: B.<br />

Verbrennungsprodukte: Ruß <strong>und</strong> andere organische Produkte, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid.<br />

5.4 Besondere Schutzausrüstung: Unabhängiges Atemschutzgerät (Isoliergerät) verwenden. Bei<br />

starker Rauch- oder Dampfentwicklung Vollschutzanzug tragen.<br />

5.5 Zusätzliche Hinweise: Kontaminiertes Löschwasser muss entsprechend den behördlichen Vorschriften<br />

entsorgt werden.<br />

6. Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung<br />

6.1 Personenbezogene Vorsichtsmaßnahmen: Arbeitshygiene: Häufigen, längeren, intensiven<br />

Hautkontakt vermeiden; ggf. persönl. Schutzausrüstung tragen; für Hautreinigung <strong>und</strong> –pflege<br />

sorgen. Benzingetränkte Kleidungsstücke umgehend ablegen. Vorsicht vor statischer Aufladung<br />

der Kleidung. Einatmen von Benzindämpfen soweit wie möglich vermeiden.<br />

6.2 Umweltschutzmaßnahmen: Beim Auslaufen einer nicht nur unbedeutenden Menge in oberirdisches<br />

Gewässer, Entwässerungsnetz oder in den Untergr<strong>und</strong> ggf. die zuständige Behörde benachrichtigen.<br />

Nicht in die Kanalisation gelangen lassen, Kanalisation abdecken. Auslaufende<br />

Flüssigkeit mit Erde <strong>und</strong>/oder anderem geeigneten Material eindämmen.<br />

6.3 Verfahren zur Reinigung/Aufnahme: Nach Verschütten Auslaufen mit flüssigkeitsbindendem<br />

Material aufnehmen <strong>und</strong> getränktes Material vorschriftsmäßig beseitigen.<br />

6.4 Zusätzliche Hinweise: Zündquellen beseitigen.<br />

7. Handhabung <strong>und</strong> Lagerung<br />

7.1. Handhabung: Hinweise zum sicheren Umgang: Verschütten <strong>und</strong> Aerosolbildung vermeiden.<br />

Persönliche Schutzausrüstung: Atemschutz bei hohen Konzentrationen, Augenschutz, Schutzbrille,<br />

antistatische Stiefel.<br />

Handschutz: Produktbeständige Schutzhandschuhe, z.B. aus NBR, verwenden.<br />

Hinweise zum Brand- <strong>und</strong> Explosionsschutz: Von Zündquellen fernhalten, nicht rauchen, Maßnahmen<br />

gegen elektrostatische Aufladungen treffen.<br />

7.2. Lagerung: Anforderung an Lagerräume <strong>und</strong> Behälter: Ausreichende Raumentlüftung; Behälter<br />

geschlossen halten; Erwärmung vermeiden; Erhitzen führt zur Drucksteigerung; Berst- <strong>und</strong> Explosionsgefahr.<br />

Nur Behälter verwenden, die für Ottokraftstoff zugelassen <strong>und</strong> gekennzeichnet<br />

sind. Zusammenlagerungshinweise: Nicht mit Oxidationsmitteln lagern.<br />

Weitere Angaben zu den Lagerbedingungen: Behälter dicht geschlossen halten. Vor Erwärmung<br />

schützen.<br />

Lagerklasse: Nach VCI-Konzept 3 A<br />

Lagerstabilität: Bei sachgemäßer Lagerung unbegrenzt.<br />

8. Expositionsbegrenzung <strong>und</strong> persönl. Schutzausrüstung<br />

8.1. Zusätzliche Hinweise zur Gestaltung technischer Anlagen: Technische Regeln für Gefahrstoffe<br />

(TRGS), Verordnung über Anlagen zum Lagern, Abfüllen <strong>und</strong> Umschlagen Wasser gefährdender<br />

Stoffe (VawS), Betriebssicherheitsverordnung [hat die frühere Verordnung über brennbare<br />

Flüssigkeiten (VbF) abgelöst, die Technische Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbF) gelten<br />

vorerst weiter] sowie Wasserhaushaltsgesetz (WHG) <strong>und</strong> Landeswassergesetze beachten.<br />

8.2. Bestandteile mit arbeitsplatzbezogenen, zu überwachenden Grenzwerten: Luftgrenzwert für<br />

komplexe kohlenwasserstoffhaltige Gemische, TRGS 901, Teil II, Punkt 72, Teil 3: <strong>Kraftstoffe</strong> für<br />

Verbrennungsmotoren: 250 mg/m³. Dieser Luftgrenzwert darf als Schichtmittelwert nicht überschritten<br />

werden <strong>und</strong> umfasst alle Kohlenwasserstoffe einschließlich Benzol <strong>und</strong> alle sauerstoffhaltigen<br />

Verbindungen wie z.B. MTBE <strong>und</strong> Alkohole. Zum Schutz vor Expositionsspitzen darf die<br />

jeweils vierfache Grenzwertkonzentration in keinem 15 Minutenzeitraum einer Schicht überschritten<br />

werden. Die Gesamtdauer der erhöhten Exposition darf in einer Schicht eine St<strong>und</strong>e nicht überschreiten.<br />

8.3. Persönliche Schutzausrüstung<br />

8.3.1 Allgemeine Schutz- <strong>und</strong> Hygienemaßnahmen: Häufigen, längeren, intensiven Hautkontakt<br />

vermeiden; ggf. persönl. Schutzausrüstung tragen; für Hautreinigung <strong>und</strong> -pflege sorgen; benzingetränkte<br />

Kleidungsstücke umgehend ablegen; Vorsicht vor statischer Aufladung der Kleidung.<br />

Bei der Arbeit nicht essen, trinken <strong>und</strong> rauchen. Keine produktgetränkten Putzlappen in den Hosentaschen<br />

mitführen.<br />

8 Anhang


Anhang<br />

8.3.2 Atemschutz: Bei Auftreten von Produktnebel oder Dampf Schutzmaske mit Filtertyp A/P2 für<br />

organische Dämpfe <strong>und</strong> Partikel verwenden. Bei sehr hohen Konzentrationen unabhängiges Atemschutzgerät<br />

(Isoliergerät) verwenden.<br />

8.3.3 Handschutz: Produktbeständige Schutzhandschuhe, z.B. aus NBR, verwenden<br />

8.3.4 Augenschutz: Schutzbrille, dicht schließend.<br />

8.3.5 Körperschutz: Vorbeugender Hautschutz erforderlich; nach der Arbeit für Hautreinigung <strong>und</strong> –<br />

pflege sorgen.<br />

9. Physikalische <strong>und</strong> chemische Eigenschaften<br />

9.1.1 Form: flüssig<br />

9.1.2 Farbe: farblos bis gelblich<br />

9.1.3 Geruch: typisch<br />

9.2 Zustandsänderung:<br />

Art der(1):<br />

Schmelzpunkt/Schmelzbereich:<br />

Wert/Bereich:<br />

1)<br />

Art der(2):<br />

Siedebereich:<br />

ca. 30 - <strong>12</strong>0<br />

Einheit:<br />

°C<br />

°C<br />

Methode:<br />

-<br />

ISO 3405<br />

9.3 Flammpunkt


Anhang<br />

11. Angaben zur Toxikologie<br />

11.1 Akute Toxizität: Einstufungsrelevante LD/LC 50 Werte:<br />

Art: Werte/Wertebereich: Spezies: Methode:<br />

Oral > 5000 mg/kg Ratte LD 50<br />

Dermal > 2000 mg/kg Kaninchen LD 50<br />

Inhalativ Keine Daten verfügbar<br />

10 Anhang<br />

Spezifische Symptome im Tierversuch: Geringe toxische Effekte bei einmaliger oraler <strong>und</strong> dermaler<br />

Applikation (CONCAWE 1983). Bei oraler Applikation Diarrhoe bei allen Dosisgruppen, histopathologische<br />

Veränderungen am Magen-/Darm-Trakt.<br />

Primäre Reizwirkung: Leichte Reizwirkung an der Lunge (CRCS, 1985; Elars, 1980)<br />

Wirkung: Spezies: Methode:<br />

An der Haut: Leichte Reizwirkung Kaninchen Draize 24 h-Test<br />

Am Auge: Leichte Reizwirkung Kaninchen Draize 24 h-Test<br />

Sensibilisierung: Nicht sensibilisierend Meerschweinchen<br />

11.2 Wirkung nach wiederholter oder länger andauernder Exposition (subakute bis chronische<br />

Toxizität):<br />

Langzeituntersuchungen:<br />

Spezies: Ratte, max. Dosis: 331,6 mg/kg (6h/d, 5d/Woche, 3 Wochen bzw, 3 Monate)<br />

Methode: Inhalation<br />

Ergebnis: Art- <strong>und</strong> geschlechtsspezifische hephrotische Veränderungen bei m. Ratten,<br />

nicht bei w. Ratten, Mäusen. Nicht übertragbar auf den Menschen.<br />

Literatur: CONCAWE product dossier gasolines no. 92/103.<br />

11.3 Erfahrungen am Menschen: Je nach Expositionshöhe <strong>und</strong> –dauer Störung des ZNS, die sich in<br />

subjektiven Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit <strong>und</strong> Brechreiz äußert. Höhere<br />

Konzentrationen haben eine narkotische Wirkung.<br />

11.4 Zusätzliche toxikologische Hinweise (insbes. Für Zubereitung): Ottokraftstoff enthält Benzol.<br />

Der Stoff hat leukämogene Wirkung. Ottokraftstoff ist als krebserzeugend eingestuft.<br />

<strong>12</strong>. Angaben zur Ökologie<br />

<strong>12</strong>.1 Angaben zur Elimination: Eindringen in Erdreich, Gewässer <strong>und</strong> Kanalisation vermeiden.<br />

<strong>12</strong>.2 Verhalten in Umweltkompartimenten: Natürliche abiotische <strong>und</strong> biologische Prozesse führten<br />

im Sediment (Wasser) zu 85%igem Verschwinden des Benzins nach 3 Wochen (90 % nach 5<br />

Wochen). Das Produkt nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangen lassen.<br />

<strong>12</strong>.3 Ökotoxische Wirkungen: Aquatische Toxizität: Keine Daten verfügbar. Verhalten in Kläranlagen:<br />

Vor Ableitung in Kläranlagen, Einwilligung der zuständigen Behörde einholen.<br />

<strong>12</strong>.4 Weitere ökologische Hinweise: Wassergefährdende Flüssigkeit nach WHG, Wassergefährdungsklasse:<br />

WGK 3. Bei Eindringen in das Gr<strong>und</strong>wasser Gefährdung des Trink-wassers möglich.<br />

13. Entsorgungshinweis<br />

13.1 Produkt: Entsorgung entsprechend den Vorschriften des Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallgesetzes.<br />

13.2 Ungereinigte Verpackungen: Behälter (Fässer <strong>und</strong> Kanister), die für eine Ottokraftstoff-<br />

Lagerung zugelassen <strong>und</strong> gekennzeichnet sind, können nach entsprechender Reinigung wieder<br />

verwendet werden.<br />

14. Transportvorschriften<br />

14.1 Landtransport ARD/RID <strong>und</strong> GGVS/GGVE (grenzüberschreitend/Inland):<br />

Klasse: 3 Ziffer/Buchstabe: 3 b<br />

Gefahr-Nr.: 33 Stoff-Nr.: <strong>12</strong>03<br />

Bezeichnung des Gutes: <strong>12</strong>03 Benzin (Ottokraftstoff)<br />

Bemerkungen: § 7 GGVS beachten.<br />

14.2 Binnenschiffstransport ADNR:<br />

Klasse: 3 Ziffer/Buchstabe: 3 b)<br />

Bezeichnung des Gutes: <strong>12</strong>03 Benzin (Ottokraftstoff)<br />

Bemerkungen: Keine.


14.3 Seeschiffstransport IMDG-code/GGVSee:<br />

Klasse: 3.1 UN-Nr.: <strong>12</strong>03 PG: II<br />

EMS-Nr.: 3-07 MFAG-Tafel Nr.: 311<br />

Marine pollutant: Nein<br />

Richtiger techn. Name: MOTOR SPIRIT<br />

Bemerkungen: Seite 3141.<br />

14.4 Lufttransport ICAO-TI <strong>und</strong> IATA-DGR:<br />

Klasse: 3 UN/ID-Nr.: <strong>12</strong>03 PG: II<br />

Richtiger techn. Name: Motor-spirit<br />

Bemerkungen: Keine.<br />

15. Vorschriften<br />

15.1 Kennzeichnung nach EU-Richtlinien: Kennbuchstabe <strong>und</strong> Gefahrenbezeichnung des Produktes:<br />

Gefahrensymbole: F+ (hochentzündlich), T. Gefahrbestimmende Komponente zur Etikettierung:<br />

Benzin, Benzolgehalt (0,1 – 1 %(v/v))<br />

R-Sätze: R 45 Kann Krebs erzeugen.<br />

R 38 Reizt die Haut.<br />

R 48/20/21/22 Ges<strong>und</strong>heitsschädlich: Gefahr ernster Ges<strong>und</strong>heitsschäden bei<br />

längerer Exposition durch Einatmen, Berührung mit der Haut <strong>und</strong><br />

durch Verschlucken.<br />

R 65 Ges<strong>und</strong>heitsschädlich: kann beim Verschlucken Lungenschäden<br />

verursachen.<br />

R 67 Dämpfe können Schläfrigkeit <strong>und</strong> Benommenheit verursachen.<br />

S-Sätze: S 53 Exposition vermeiden – Vor Gebrauch besondere Anweisungen<br />

einholen.<br />

S 45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich<br />

dieses Etikett vorzeigen)<br />

S 2 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.<br />

S 16 Von Zündquellen fernhalten – Nicht rauchen.<br />

S 23 Dämpfe nicht einatmen.<br />

S 29 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen.<br />

S 62 Beim Verschlucken kein Erbrechen herbeiführen. Sofort ärztlichen<br />

Rat einholen <strong>und</strong> Verpackung oder dieses Etikett vorzeigen.<br />

Nie zu Reinigungszwecken verwenden.<br />

15.2 Nationale Vorschriften<br />

Hinweise zur Beschäftigungsbeschränkung:<br />

Anhang<br />

Gesetz zum Schutz der arbeitenden Jugend (JarbSchG) <strong>und</strong><br />

Verordnung zum Schutz der Mütter am Arbeitsplatz beachten.<br />

Störfallverordnung: Stoff-Nr. 2 (leichtentzündliche Flüssigkeiten)<br />

Klassifizierung nach VbF: A I<br />

Technische Anleitung Luft: Anhang E: Klasse: III (eigene Einstufung)<br />

Wassergefährdungsklasse: WGK 3<br />

Kenn-Nr.: 204<br />

Sonstige Vorschriften, Beschränkungen<br />

<strong>und</strong> Verbotsverordnungen:<br />

MAK-Werte siehe 8.2.<br />

Berufsgenossenschaftliche Gr<strong>und</strong>sätze für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen, VawS,<br />

TRbF, VbF <strong>und</strong> Technische Regelwerke beachten.<br />

Die Angaben stützen sich auf den heutigen Stand unserer Kenntnisse. Sie sollen unsere<br />

Produkte im Hinblick auf Sicherheitserfordernisse beschreiben <strong>und</strong> haben somit nicht<br />

die Bedeutung, bestimmte Eigenschaften zuzusichern.<br />

Anhang 11


Anhang<br />

Anforderungen an <strong>Motorenöle</strong><br />

Kraftübertragung<br />

Abdichten<br />

Motorenöl übernimmt die Feinabdichtung des Kolbens im Zylinder. Der bei der<br />

Verbrennung entstehende Druck soll nicht entweichen, sondern möglichst vollständig<br />

auf den Kolbenboden übertragen <strong>und</strong> in nutzbare Energie umgesetzt<br />

werden.<br />

Kühlen<br />

Während Zylinderkopf <strong>und</strong> -wände durch Wasser oder Luft gekühlt werden<br />

können, muss der Kolben durch Öl gekühlt werden.<br />

In normal beanspruchten Motoren sorgt das im Motorblock herumspritzende Öl<br />

für einen Ölfilm auf den Zylinderwänden. In höher beanspruchten Sport-, Turbo-<br />

oder Mehrventilmotoren wird Öl aus einer Düse von unten hineingespritzt. Das<br />

kann durch einen zusätzlichen Ölkühler unterstützt werden, der die vom Öl aufgenommene<br />

Wärme an den Fahrtwind oder das Kühlwasser abgibt.<br />

Sauber halten<br />

Fremdstoffe nimmt das Öl auf seinem Weg durch den Motor mit <strong>und</strong> schwemmt<br />

sie in den Filter. Dieser kann jedoch nur die gröberen Verunreinigungen zurückhalten.<br />

Die bei der Verbrennung entstehenden Kleinpartikel, wie z.B. Rußteilchen,<br />

<strong>und</strong> die bei der Mischreibung unvermeidbar entstehenden Abriebteilchen<br />

müssen vom Öl in der Schwebe gehalten werden, damit sie nicht zusammenbacken<br />

<strong>und</strong> im Motor Schlamm oder Ablagerungen bilden.<br />

<strong>12</strong> Anhang<br />

Betrachtet man beispielsweise den Kolbenbolzen<br />

oder ein Pleuellager, so wird klar, dass<br />

der gesamte Verbrennungsdruck ausschließlich<br />

mit Hilfe des im Schmierspalt vorhandenen<br />

Ölfilms übertragen werden kann. Dabei<br />

entsteht ein gewaltiger Druck, der jedoch den<br />

Schmierfilm nicht zum Reißen bringen darf.<br />

Die Tragfähigkeit des Öls ist hier gefordert.


Anhang<br />

Dabei werden Schmutzträger (Detergenzien) <strong>und</strong> Schmutzlöser (Dispergenzien)<br />

unterschieden.<br />

Auch saure Verbrennungsprodukte sowie eventuell verbleibende Reste von<br />

Wasser müssen aufgenommen <strong>und</strong> unschädlich gemacht werden.<br />

Schützen vor Korrosion <strong>und</strong> vor Verschleiß<br />

An ungeschützten Metallen kann ein Ölfilm eine Wasser abweisende Barriere<br />

aufbauen.<br />

Neutralisieren<br />

Aggressive Produkte unerwünschter chemischer Reaktionen wie beispielsweise<br />

Schwefelsäure sollen neutralisiert werden, um Korrosionen zu verhindern.<br />

Pflege<br />

Dichtungen können durch Öl gepflegt werden, indem z. B. Additive im Öl das<br />

Austrocknen verhindern.<br />

Alterungsstabilisierung<br />

Ölalterung kann Motorschäden verursachen. Alterungsschutz-Additive können<br />

Alterung lange hinauszögern.<br />

Geringer Verdampfungsverlust<br />

Je dünner das Gr<strong>und</strong>öl, desto höher ist der Verdampfungsverlust bei Betriebstemperatur<br />

des Motors.<br />

Optimales Fließverhalten<br />

Motoröle sollten im kalten Zustand so dünn wie möglich <strong>und</strong> im heißen Zustand<br />

so dick wie nötig sein. Sie müssen schnell an die Schmierstellen gelangen, aber<br />

auch einen tragfähigen Schmierfilm aufbauen.<br />

Das stellt hohe Anforderungen an die Viskosität der Öle.<br />

Anhang 13


Anhang<br />

Motorenöl-Problembereiche im Überblick<br />

Verschleiß der<br />

Nockenwelle<br />

Ablagerung am<br />

Einlassventil<br />

Festsitzende<br />

Kolbenringe<br />

Kolben-<br />

verlackung<br />

14 Anhang<br />

Verträglichkeit<br />

mit Hydrostößel<br />

Schwarzschlamm<br />

Verbrennungsrückstände<br />

Plattenbildung<br />

Zylinderverschleiß<br />

Lagerverschleiß<br />

Ölverbrauch<br />

Viskositäts-<br />

veränderung<br />

Scherfestigkeit<br />

Schwarz-, Kalt-<br />

<strong>und</strong> Heißschlamm


Viskosität<br />

Anhang<br />

ist die Eigenschaft einer Flüssigkeit, ihrer Verformung einen Widerstand entgegenzusetzen.<br />

Dies spielt vor allem beim Motorenöl eine wichtige Rolle. Die Viskosität<br />

wird beeinflusst durch die Temperatur, den auf den Schmierfilm ausgeübten<br />

Druck <strong>und</strong> das Schergefälle 1) . Dünnflüssiges Öl (geringer Verformungswiderstand)<br />

hat eine niedrige Viskosität, zähflüssiges Öl eine hohe Viskosität,<br />

wobei kaltes Öl zähflüssiger ist als warmes.<br />

Das Ausmaß der Viskositätsänderung durch Temperaturänderung ist von Öl zu<br />

Öl verschieden <strong>und</strong> wird durch den Viskositätsindex beschrieben.<br />

Ausschlaggebend für eine optimale Motorfunktion ist eine möglichst große Viskositätsbandbreite,<br />

die Sicherheit auch bei extrem hohen oder niedrigen Temperaturen<br />

bietet.<br />

Funktion<br />

Nach den Normen der Automobil-Ingenieure (SAE = Society of Automotive Engineers)<br />

besteht die Bezeichnung für die Viskosität von Motoröl aus je einer<br />

Zahl zwischen 0 <strong>und</strong> 60 vor <strong>und</strong> nach dem „W“.<br />

Die Zahl vor dem „W“ (für „Winter“) gibt die Viskosität bei Temperaturen unter<br />

Null an <strong>und</strong> ist für den Kaltstart <strong>und</strong> Kaltlauf sehr wichtig. Die Zahl hinter dem<br />

„W“ kennzeichnet das Temperaturverhalten bei 100°C <strong>und</strong> damit bei hoher Beanspruchung.<br />

Die Einführung von Mehrbereichsöl hat die Ölwechsel im Herbst <strong>und</strong> im Frühjahr<br />

überflüssig gemacht. Man spricht auch von einem Ganzjahresöl.<br />

1) Das Schergefälle ergibt sich aus: Geschwindigkeit von Ölteilchen an bewegten Motorteilen<br />

(z.B. Kurbelwelle, Kolben) dividiert durch die Schmierfilmdicke.<br />

Anhang 15


Anhang<br />

Viskositätsklassifikation<br />

SAE Viskositätsklassen der <strong>Motorenöle</strong> (SAE J 300 bzw. DIN 51511)<br />

16 Anhang<br />

SAE<br />

Viskositätsklasse<br />

0W<br />

5W<br />

10W<br />

15W<br />

20W<br />

25W<br />

20<br />

30<br />

40<br />

40<br />

50<br />

60<br />

Viskosität<br />

bei Temperatur<br />

°C max.<br />

3250 bei –30<br />

3500 bei –25<br />

3500 bei –20<br />

3500 bei –15<br />

4500 bei –10<br />

6000 bei – 5<br />

Max. Grenzpumptemperatur<br />

°C<br />

-35<br />

-30<br />

-25<br />

-20<br />

-15<br />

-10


ACEA-Klassifikation<br />

Anhang<br />

Diese Klassifizierung durch die Vereinigung der europäischen Kraftfahrzeughersteller<br />

legt seit 1996 die Leistungsanforderungen für <strong>Motorenöle</strong> für europäische<br />

Anforderungen fest.<br />

In Zusammenarbeit mit der europäischen Additiv- <strong>und</strong> Mineralölindustrie werden<br />

Motortests <strong>und</strong> Prüfverfahren entwickelt, die in den einzelnen Kategorien<br />

der ACEA-Spezifikationen für europäische <strong>Motorenöle</strong> gefordert werden. In den<br />

Betriebsanleitungen neuer Fahrzeuge wird neben hauseigenen Herstelleranforderungen<br />

auf die zutreffende ACEA-Kategorie, die für den jeweiligen Motortyp<br />

in Frage kommt, verwiesen.<br />

Es folgen Übersichten zu den ACEA-Klassen für<br />

• <strong>Motorenöle</strong> für PKW-Ottomotoren<br />

• <strong>Motorenöle</strong> für PKW- <strong>und</strong> Transporter-Dieselmotoren<br />

• <strong>Motorenöle</strong> für Nutzfahrzeug (NFZ)-Dieselmotoren<br />

ACEA-<br />

Klasse<br />

<strong>Motorenöle</strong> für PKW-Ottomotoren<br />

A1 Verwendung in Benzin-PKW-Motoren, die den Einsatz eines reibungsoptimierten<br />

<strong>und</strong> niedrigviskosen <strong>Motorenöle</strong>s mit einer HTHS-<br />

Viskosität von 2.9 bis 3.5 mPa s erlauben,<br />

nicht für den Einsatz in allen PKW-Motoren geeignet,<br />

unbedingt die Herstellerempfehlungen beachten <strong>und</strong> im Zweifelsfall<br />

die Betriebsanleitung des Fahrzeuges zu Rate zu ziehen.<br />

A2 Standard-PKW-Motoröl für den Einsatz in den meisten Benzin-PKW-<br />

Motoren,<br />

spezielle Hochleistungsmotoren können höherwertigere Öle benötigen,<br />

unbedingt die Herstellerempfehlungen beachten.<br />

A3 Hochleistungs-Motoröle für Benzin-PKW-Motoren mit Stay-in-Grade-<br />

Performance, in erster Linie 0W-X-, 5W-X- <strong>und</strong> 10W-X- Mehrbereichsöle<br />

mit Leichtlaufcharakteristik,<br />

erhöhter Schutz vor Ölalterung <strong>und</strong> Motorablagerungen.<br />

Anhang 17


Anhang<br />

ACEA-<br />

Klasse<br />

18 Anhang<br />

<strong>Motorenöle</strong> für PKW- <strong>und</strong> Transporter-Dieselmotoren<br />

B1 Verwendung in Diesel-PKW-Motoren, die den Einsatz eines reibungsoptimierten<br />

<strong>und</strong> niedrigviskosen <strong>Motorenöle</strong>s mit einer HTHS-<br />

Viskosität von 2.9 bis 3.5 mPas erlauben,<br />

nicht für den Einsatz in allen PKW-Motoren geeignet,<br />

Herstellerempfehlungen beachten <strong>und</strong> im Zweifelsfall die Betriebsanleitung<br />

des Fahrzeuges zu Rate ziehen.<br />

B2 Standard-PKW-Motorenöl für den Einsatz in den meisten Diesel-<br />

PKW-Motoren,<br />

spezielle Hochleistungsmotoren können höherwertigere Öle benötigen,<br />

unbedingt die Herstellerempfehlungen beachten.<br />

B3 Hochleistungs-<strong>Motorenöle</strong> für Diesel-PKW-Motoren mit Stay-in-<br />

Grade-Performance, in erster Linie 0W-X, 5WX <strong>und</strong> 10W-X Mehrbereichsöle<br />

mit Leichtlaufcharakteristik,<br />

erhöhter Schutz vor Verschleiß <strong>und</strong> Ablagerungen.<br />

B4 Standardmotorenöl für den Einsatz in direkteinspritzenden PKW<strong>und</strong><br />

leichten LKW-Dieselmotoren,<br />

gegenüber den Forderungen der B2-Öle zusätzliche Forderungen<br />

(Kolbensauberkeit) hinsichtlich der Belange der D1-Dieselmotoren<br />

für PKW.


ACEA-<br />

Klasse<br />

<strong>Motorenöle</strong> für Nutzfahrzeug (NFZ)-Dieselmotoren<br />

Anhang<br />

E1 Einsatz in Saug- <strong>und</strong> Turbo-NFZ-Dieselmotoren in normalem <strong>und</strong><br />

leicht erschwertem Betrieb <strong>und</strong> normalen Ölwechsel-Intervallen<br />

(Herstellervorschriften beachten),<br />

entsprechen in ihrem Leistungsverhalten etwa den Anforderungen<br />

nach MB Blatt 227.1.<br />

E2 Einsatz in Saug- <strong>und</strong> Turbo-NFZ-Dieselmotoren unter normalen <strong>und</strong><br />

erschwerten Betriebsbedingungen <strong>und</strong> dem Potenzial für verlängerte<br />

Ölwechsel-Intervalle nach Herstellervorschriften,<br />

entsprechen in ihrem Leistungsverhalten in etwa den Anforderungen<br />

nach MB Blatt 228.1.,<br />

erhöhter Schutz vor Ablagerungen <strong>und</strong> Verschleiß.<br />

E3 höchster Leistungsstandard für Einsatz in Saug- <strong>und</strong> Turbo-NFZ-<br />

Dieselmotoren unter normalen <strong>und</strong> erschwerten Betriebsbedingungen<br />

<strong>und</strong> dem Potenzial für stark verlängerte Ölwechsel-Intervalle<br />

nach Herstellervorschriften,<br />

entsprechen in ihrem Leistungsverhalten in etwa den Anforderungen<br />

nach MB Blatt 228.3,<br />

bieten gegenüber Ölen nach ACEA E2 nochmals deutlich erhöhten<br />

Schutz vor Ablagerungen <strong>und</strong> Verschleiß <strong>und</strong> erlauben gegenüber<br />

diesen deutlich verlängerte Ölwechsel-Intervalle (Herstellervorschriften<br />

beachten).<br />

E4 Einsatz in Saug- <strong>und</strong> Turbo-NFZ-Dieselmotoren (EURO 1 oder EU-<br />

RO 2 Motoren) unter schwersten Betriebsbedingungen <strong>und</strong> dem Potenzial<br />

für die längsten heute zugelassenen Ölwechsel-Intervalle je<br />

nach Herstellervorschrift,<br />

entsprechen in ihrem Leistungsverhalten in etwa den Anforderungen<br />

nach MB Blatt 228.5,<br />

bieten gegenüber Ölen nach ACEA E3 wesentlich verbesserten<br />

Schutz vor Ablagerungen, Ölalterung <strong>und</strong> Verschleiß.<br />

E5 Verwendung bei verlängerten Ölwechselintervallen, aber mit nicht so<br />

hohen Anforderungen an bore-polishing (Spiegelflächenbildung) wie<br />

die E4-Öle,<br />

zusätzliche Forderungen in amerikanischen Testmotoren hinsichtlich<br />

Verschleiß <strong>und</strong> Motorsauberkeit bei hohen Rußanteilen im Motorenöl.<br />

Anhang 19


Anhang<br />

20 Anhang<br />

ACEA-Norm Benzinmotoren Dieselmotoren<br />

Unteres Niveau ACEA A1 ACEA B1<br />

ACEA A2 ACEA B2<br />

Mittleres Niveau ACEA A3 ACEA B3<br />

ACEA A4 ACEA B4<br />

Höchstes Niveau ACEA A5 ACEA B5<br />

HTHS-Viskosität (High Temperature High Shear)<br />

Um bei besonders starker Ölbeanspruchung zu praxisnäheren Viskositätsangaben<br />

zu kommen, gibt es seit einigen Jahren die HTHS-Viskosität. Dabei<br />

wird das Ölverhalten im Schmierspalt bei hoher Öltemperatur (150°C ) <strong>und</strong><br />

bei hohem Schergefälle (hoher Motordrehzahl) gemessen. Öle mit HTHS haben<br />

eine abgesenkte Hochtemperaturviskosität <strong>und</strong> sollen auch im Heißbetrieb noch<br />

Kraftstoff sparen.


Anforderungen von Kfz-Herstellern an <strong>Motorenöle</strong><br />

Anhang<br />

Einige Kfz-Hersteller stellen zusätzliche Anforderungen an die zu verwendenden<br />

<strong>Motorenöle</strong>, die im Allgemeinen deutlich über die Anforderungen von ACEA<br />

hinausgehen. Einige Hersteller verlangen Feldteste mit Fahrzeugflotten zur Erteilung<br />

von Freigaben. Wenn ein Produkt der Herstellerfreigabe entspricht, ist<br />

dies auf der Verpackung gekennzeichnet. Dazu gehören unter anderem:<br />

für Pkw:<br />

Daimler Benz (MB-Blatt)<br />

Volkswagen <strong>und</strong> Audi (VW-Norm)<br />

BMW<br />

Porsche<br />

für Lkw:<br />

MAN<br />

Scania<br />

Volvo<br />

VW-Normen<br />

Gültigkeit:<br />

VW-<br />

Zulassungen<br />

müssen alle 3<br />

Jahre erneuert<br />

werden.<br />

Gebindekennzeichnung:<br />

Freigegeben<br />

nach VW-Norm<br />

500 00<br />

Leichtlauföle SAE 5W-<br />

30/40<br />

10W-30/40 ohne<br />

Turbo, ohne Longlife<br />

501 01<br />

Ein- <strong>und</strong> Mehrbereichsöle<br />

für alle Otto- <strong>und</strong> Saugdieselmotoren<br />

503 00<br />

für Ottomotoren mit VW-<br />

Longlife-Service, ohne Turbo<br />

0W-30<br />

Motoren ab 5/99<br />

503 01<br />

für Ottomotoren<br />

mit Direkteinspritzertechnik<br />

ab 8/00 Turbolader-Longlife<br />

nur Audi S3 (154 KW)<br />

Audi TT (165 KW)<br />

Ottomotoren Dieselmotoren<br />

502 00<br />

<strong>Motorenöle</strong> für Ottomotoren<br />

mit gesteigerterLeistungsfähigkeit<br />

ohne Turbo<br />

ohne Longlife<br />

505 00<br />

Mehrbereichsöle<br />

für Saug- <strong>und</strong> Wirbelkammer/DI-<br />

Dieselmotoren<br />

ohne Longlife<br />

505 01<br />

Mehrbereichs-<br />

motorenöle<br />

SAE 5W-40<br />

TDI-Dieselmotor<br />

mit Pumpe-Düse<br />

ohne Longlife<br />

Turbolader<br />

506 00<br />

TDI-Dieselmotoren<br />

mit Longlife 0W-30<br />

Anhang 21


Anhang<br />

API - Klassifikation<br />

Die Festlegung für die verschiedenen Klassen erfolgt durch eine Einrichtung der amerikanischen<br />

Mineralölindustrie in amerikanischen Motoren unter Berücksichtigung amerikanischer<br />

Fahrbedingungen.<br />

Der Kennbuchstabe S = Service weist primär auf den Einsatz in Ottomotoren.<br />

Der Kennbuchstabe C = Commercial kennzeichnet primär API-Klassen für Nutzfahrzeug-Dieselmotorenöl.<br />

Die Folgebuchstaben kennzeichnen die jeweilige Spezifikation, also ein Leistungsprofil,<br />

das ständig wachsende Anforderungen erfüllen muss, die in aufwendigen<br />

Tests unter Beweis gestellt werden müssen.<br />

Öl, das höchsten Ansprüchen in Otto- <strong>und</strong> Dieselmotoren gerecht wird: API SJ, CH-4<br />

API-<br />

Klasse<br />

SE, SD,<br />

SC, SB,<br />

SA, SF,<br />

SG<br />

SH<br />

SJ<br />

API-<br />

Klasse<br />

CC, CB<br />

<strong>und</strong> CA<br />

22 Anhang<br />

Einsatzart bei Ottomotoren (Service-Klasse)<br />

Heute nicht mehr gültige oder in Gebrauch befindliche Vorläufer der<br />

S-Kategorien - Öle dürfen in Ottomotoren von heute im Gebrauch stehenden<br />

Fahrzeugen nicht mehr eingesetzt werden.<br />

Seit 1993 für den Einsatz in Ottomotoren von PKW, Lieferwagen <strong>und</strong> leichten<br />

Nutzfahrzeugen (Empfehlungen der Hersteller); gegenüber Vorgänger<br />

SG verbesserter Schutz vor Ablagerungen im Motor, Ölalterung, Verschleiß<br />

<strong>und</strong> Korrosion; Einsatz auch, wo Hersteller SG oder deren Vorläufer vorschreibt.<br />

Seit 1997 Einsatz in Ottomotoren moderner <strong>und</strong> früherer PKW, Lieferwagen<br />

<strong>und</strong> leichter NFZ (Empfehlungen der Hersteller); Einsatz auch, wo Hersteller<br />

SH oder deren Vorläufer vorschreibt.<br />

Einsatzart bei Dieselmotoren (Commercial-Klasse)<br />

Heute nicht mehr gültige oder in Gebrauch befindliche Vorläufer der C-<br />

Kategorien - Öle dürfen nicht mehr eingesetzt werden.<br />

CD, CE Heute nicht mehr in Verwendung (auch CD-II).<br />

Ab 1990 Einsatz in Hochleistungs-4-Takt Dieselmotoren, übertrifft die Anfor-<br />

CF-4 derungen der Vorgängerkategorie CE; hauptsächlich für NFZ, aber auch in<br />

Kombination mit der entsprechenden S-Kategorie für PKW, Lieferfahrzeuge<br />

oder leichte NFZ mit Otto- oder Dieselmotor (Herstellervorschr. beachten).<br />

Seit 1994 Motorenöl für direkt- oder indirekt-einspritzende Dieselmotoren, die<br />

CF verschiedene Dieselkraftstoffqualitäten verwenden; Einsatz auch, wo Hersteller<br />

API CD vorschreibt.<br />

CF-2 Seit 1994 Einsatz in 2-Takt-Dieselmotoren, Einsatz auch, wenn der Hersteller<br />

die Verwendung von CD-II-Ölen vorschreibt.<br />

Seit 1994 Einsatz in Hochleistungs-4-Takt-Dieselmotoren für NFZ (Diesel-<br />

CG-4 kraftstoff mit Schwefelgehalt unter 00.5 %) <strong>und</strong> Fahrzeugen im "off-highway"-<br />

Einsatz (Dieselkraftstoffgehalt unter 0.5 W %); Schutz vor Hochtemperaturablagerungen<br />

am Kolben, Verschleiß, Schaumbildung, Öloxidation<br />

<strong>und</strong> Öleindickung infolge Ruß; speziell für Motoren, die die US-<br />

Abgasvorschriften 1994 erfüllen, Einsatz auch, wo Hersteller API CD, CE<br />

oder CF-4 vorschreibt.<br />

CH-4 Für Hochleistungs-4-Takt-Dieselmotoren, die US-Abgasstandards von 1998<br />

erfüllen (Dieselkraftstoff-Schwefelgehalt unter 0,5 W %).


Spezialschmierstoffe für Motorräder<br />

Anhang<br />

Bei den meisten Motorrädern werden an das Motorenöl zusätzliche Anforderungen<br />

gestellt. Hier werden Motor, Getriebe <strong>und</strong> "nasse" Kupplung über einen<br />

gemeinsamen Ölkreislauf bedient. Die <strong>Motorenöle</strong> aus der Automobilentwicklung,<br />

die Friction Modifier enthalten, können Probleme in der Kupplung (mangelnder<br />

Kraftschluss) verursachen.<br />

Deshalb gibt es von manchen Motorradherstellern Vorgaben, dass Öle, die höher<br />

als API SJ ausgelobt sind, nicht verwendet werden dürfen. Diese Aussage<br />

beruht auf Erfahrungswerten. Eine Kupplungstauglichkeit über Tests in Motoren<br />

ohne nasse Kupplung darzustellen macht aber wenig Sinn.<br />

So wurde 1999 die Spezifikation JASO T 903 (Japanese Automotive Standards<br />

Organisation) vorgestellt, die aufbauend auf Anforderungen des API (SE, SF,<br />

SG, SH, SJ) oder der ACEA (A1, A2, A3) zusätzliche Eigenschaften für Motorradviertaktöle<br />

festlegt. Abhängig vom Reibungsverhalten in der Kupplung erfolgt<br />

eine Einstufung nach JASO MA oder JASO MB. JASO MA gibt einen höheren<br />

Reibwert als JASO MB vor.<br />

Da die Scherkräfte im Getriebe bedeutend höher als im Motor sind, werden für<br />

spezielle Motorradöle besonders scherstabile Ölformulierungen verwendet.<br />

Zweitakt-<strong>Motorenöle</strong><br />

Zweitaktmotoren werden vor allem in Mopeds <strong>und</strong> Motorrollern verbaut.<br />

Die Motoren werden über eine so genannte Verlustschmierung geschmiert. Das<br />

heißt, dass das Öl nach einmaligem Gebrauch mitverbrannt wird. Deshalb sind<br />

Öle gefordert, die rückstandsfrei <strong>und</strong> raucharm verbrannt werden können.<br />

Die Zuführung des Zweitaktöls erfolgt über eine Dosierpumpe (Getrenntschmierung)<br />

oder es wird direkt dem Benzin zugegeben (Mischungsschmierung 1:25<br />

bis 1:100).<br />

Es gibt Spezifikationen für:<br />

Hochleistungs-Motorenöl für 2-Takt-Motoren für Getrennt- <strong>und</strong> Gemischschmierung<br />

API (z.B. API TC), JASO (z.B. JASO FC) bzw. ISO (ISO-L-EGD, ISO GD)<br />

Anhang 23


Anhang<br />

Zusammensetzung des Kraftstoffpreises<br />

Der Kraftstoffpreis setzt sich aus drei Komponenten zusammen:<br />

• Warenpreis,<br />

• Steuern <strong>und</strong> Abgaben<br />

• Marge.<br />

Warenpreis<br />

Der Warenpreis ist abhängig von den Notierungen für Fertigprodukte am Handelsplatz<br />

Rotterdam. Dort befindet sich die für Westeuropa entscheidende Börse<br />

für Fertigprodukte. Hier werden die Preise für die Kraftstoffsorten Normal,<br />

Super, SuperPlus <strong>und</strong> Diesel ermittelt. Der Tankstellenunternehmer selbst kann<br />

den Warenpreis nicht beeinflussen. Neben den Rohöl- <strong>und</strong> Fertigproduktpreisen,<br />

die abhängig vom Weltmarkt sind, werden hier die Transportkosten von<br />

Rotterdam zum jeweiligen Land eingerechnet.<br />

Die Situation auf dem Weltmarkt ist zum einen bedingt durch die Fördermengen,<br />

die die Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) sowie unabhängige<br />

Förderländer, wie etwa Norwegen oder Russland, bestimmen. Seit Mitte<br />

des Jahres 2003 hat sich der Weltmarktpreis bedingt durch Spekulationen an<br />

den Ölbörsen <strong>und</strong> die Sorge vor Verknappungen durch Konflikte <strong>und</strong> Unruhen<br />

in wichtigen Förderländern drastisch erhöht. Im Jahresdurchschnitt stieg der<br />

Preis für das Nordseeöl Brent von knapp 29 US-Dollar/Barrel im Jahr 2003 auf<br />

r<strong>und</strong> 55 US-Dollar/Barrel im Jahr 2005. Auch im Jahr 2006 hat sich die Lage auf<br />

dem Weltmarkt nicht entspannt. Die Tagesnotierungen übersprangen zeitweise<br />

die 70-Dollar-Marke. Die Notierungen für Brent-Öl erreichten im Sommer 2006<br />

sogar Spitzenwerte von 78 US-Dollar/Barrel. Gründe für den Preisanstieg sind<br />

die hohe Nachfrage u.a. aus den USA <strong>und</strong> China, hoch ausgelastete Kapazitäten<br />

in Förderung <strong>und</strong> Verarbeitung von Rohöl sowie politische Unsicherheiten<br />

<strong>und</strong> Unruhen. Aufgr<strong>und</strong> der beschriebenen Entwicklung der letzten Jahre hat<br />

die Bedeutung des Warenpreises deutlich zugenommen. Sein Anteil am Gesamtpreis<br />

des <strong>Kraftstoffe</strong>s ist auf r<strong>und</strong> ein Drittel gestiegen.<br />

Steuern <strong>und</strong> Abgaben<br />

Den größten Anteil am Kraftstoffpreis haben die Steuern <strong>und</strong> Abgaben. Dazu<br />

zählen die Mineralölsteuer (einschließlich Ökosteuer) mit 65,5 Cent je Liter bei<br />

Ottokraftstoffen <strong>und</strong> 47 Cent je Liter bei Dieselkraftstoffen sowie die 16prozentige<br />

ab Januar 2007 19-prozentige Mehrwertsteuer.<br />

Weitere 0,5 Cent je Liter müssen die Mineralölgesellschaften als Beitrag an den<br />

Erdölbevorratungsverband (EBV) abführen.<br />

Bei einem durchschnittlichen Säulenpreis von <strong>12</strong>4,3 Cent/l für Superbenzin<br />

(Stand: September 2006) summieren sich die Steuern <strong>und</strong> Abgaben auf<br />

83,1 Cent/l. Das entspricht 67 Prozent des Säulenpreises.<br />

24 Anhang


Marge<br />

Anhang<br />

Lediglich die Marge ist von den Tankstellenunternehmen unmittelbar zu beeinflussen.<br />

Aus der Marge sind sämtliche anfallenden Kosten wie Spedition zur<br />

Tankstelle, Vertriebs- <strong>und</strong> Verwaltungskosten, Aufwendungen für Investitionen<br />

<strong>und</strong> Umweltauflagen, Gr<strong>und</strong>stücksmieten <strong>und</strong> Forschungskosten zu erwirtschaften.<br />

Ferner ist aus der Marge die Provision der Tankstellenpächter zu<br />

bestreiten: Diese verkaufen als selbstständige Unternehmer den Kraftstoff im<br />

Namen <strong>und</strong> auf Rechnung der Mineral-ölgesellschaften. Dafür erhalten sie eine<br />

fixe Provision, die unabhängig vom aktuellen Säulenpreis ist. Schließlich ziehen<br />

die Mineralölfirmen aus der Marge auch den Gewinn, der der Verzinsung des<br />

eingesetzten Kapitals dient. Der Gewinn liegt in der Regel zwischen 0,5 <strong>und</strong><br />

einem Cent je Liter.<br />

Am Säulenpreis hat die Marge mit durchschnittlich knapp drei Prozent den geringsten<br />

Anteil.<br />

Wie in keinem anderen Markt sorgen die Tankstellenunternehmen b<strong>und</strong>esweit<br />

für hohe Transparenz der Kraftstoffpreise.<br />

Anhang 25


Anhang<br />

Ölprofi-Test<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

Nach einem Kaltstart sollte man den Motor erst mal so<br />

richtig warm laufen lassen, damit sich das Motorenöl<br />

verteilen kann!<br />

Auch bei modernen Motoren sollte man den Ölstand<br />

etwa alle 500 km kontrollieren.<br />

Wenn der Ölstand gesunken ist, sollte man kräftig nachfüllen.<br />

Und zwar bis über die Maximalmarkierung auf<br />

dem Prüfstab, dann kann man sich mit der nächsten<br />

Kontrolle ruhig Zeit lassen.<br />

Ein gewisser Ölverbrauch, je nach Fahrzeug <strong>und</strong> Motortyp<br />

zwischen 0,05 <strong>und</strong> 0,5 Liter pro 1000 km, ist nicht<br />

ungewöhnlich.<br />

Heutzutage muss man die vom Hersteller vorgegebenen<br />

Ölwechsel-Intervalle nicht mehr so ernst nehmen,<br />

denn die modernen Ölfilter reinigen das Öl optimal, <strong>und</strong><br />

durch Nachfüllen wird es wieder aufgefrischt.<br />

Moderne Hochleistungsmotoren sind so perfekt konstruiert,<br />

dass sie sehr gut mit Motorenöl einer geringen<br />

Viskositätsbandbreite auskommen. Alles andere ist<br />

rausgeschmissenes Geld!<br />

Durch die richtige Wahl des Motorenöls kann man jede<br />

Menge Geld sparen.<br />

26 Anhang<br />

Richtig Falsch<br />

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Argumente gegen Einwände zum Ölwechsel<br />

Der Wagen ist schon alt.<br />

- Er unterliegt nach wie vor den Ölwechselintervallen.<br />

Anhang<br />

- Motor ist für bestimmte Lebenszeit konzipiert - unter der Voraussetzung<br />

regelmäßigen Ölwechselns.<br />

- Da ein alter Motor mehr Spiel in Lagerpassungen hat, entscheidet die<br />

Ölviskosität mit über die Lebenserwartung.<br />

- Schwarzschlammbildung (bei Mehrbereichsölen älterer Generation)<br />

- Alter Motor hat mehr Kraftstoffverdünnung im Öl, belastet damit das Öl<br />

<strong>und</strong> vergrößert den Verschleiß<br />

- Großes Risiko eines Motorschadens: „Motor wechseln ist teurer als Öl!“<br />

Ich fahre nicht viel.<br />

- Da der Motor nie richtig warm wird, besteht die große Gefahr der Kraftstoffverdünnung<br />

(Viskosität <strong>und</strong> Verschleißschutz fallen im Öl stark ab).<br />

- Wird der Motor mal richtig heiß gefahren (angeblich hoher Ölverbrauch,<br />

obwohl nur Kraftstoff ausdampft), kann es zu Ölmangel <strong>und</strong> zum Aus des<br />

Motors führen.<br />

- Wenigfahrer müssen Öl häufiger wechseln, da vermehrt Schwarzschlamm<br />

<strong>und</strong> Korrosion auftreten, Additive überfordert werden <strong>und</strong> sich<br />

der Verschleiß erhöht.<br />

- Vorgeschriebene Ölwechsel-Intervalle sind auch zeitlich begrenzt, je<br />

nach Fabrikat mindestens einmal im Jahr, ausgenommen Longlife-Öle.<br />

Weniger reicht auch aus.<br />

- Sicherheitshalber sollte man immer bis an die Maximal-Grenze des Peilstabes<br />

gehen.<br />

- Moderne Motoren haben kleinere Ölwannen, z. B. 3 Liter; von min bis<br />

max am Peilstab kann 1Liter aufgefüllt werden. Der Motor hat damit 1/3<br />

mehr Öl für Schutz, Kühlung, Sauberhaltung <strong>und</strong> andere Aufgaben.<br />

- Motor nicht über das Maximum auffüllen; liegt die Peilung aber zwischen<br />

min <strong>und</strong> max, sollte unbedingt nachgefüllt werden.<br />

- Kleinere Motoren haben eine geringere Ölfüllung, <strong>und</strong> das Motorenöl<br />

wird entsprechend stärker belastet (höhere Ölumwälzzahlen, Temperaturen,<br />

Lagerdrücke).<br />

- Jeder Motor braucht Öl. Je älter der Motor, desto höher der Verbrauch.<br />

Es besteht die Gefahr von Motorschäden durch zu wenig Öl.<br />

Anhang 27


Anhang<br />

So viel Geld gebe ich nicht aus.<br />

- Öl kostet weniger als ein Motor oder eine Reparatur.<br />

- Gute Ölqualität bis max einfüllen, Wechselintervall einhalten, Ölstand regelmäßig<br />

prüfen – das ist am billigsten, bringt den wenigsten Ärger <strong>und</strong><br />

garantiert von der Ölseite her ein langes Motorleben.<br />

Bisher ging das auch ohne Probleme.<br />

- Nachlässigkeit bedarf dringend der Ansprache des Fachmanns.<br />

- Persönliches Problem des K<strong>und</strong>en: Auffordern, das Problem ernst zu<br />

nehmen, bevor es zu spät ist.<br />

- Verkäufer muss bei Stammk<strong>und</strong>en besonders nachfassen.<br />

- Nachlässigkeit kann teuer werden durch Motorschaden.<br />

Mir fehlt einfach die Zeit.<br />

- Der Ölwechsel kann während des Tankens mit dem Ölwechselgerät in<br />

ca. 8-10 Minuten erfolgen.<br />

- Liegenbleiben mit dem Fahrzeug oder Motorreparaturen können St<strong>und</strong>en<br />

oder Tage dauern – Ölwechsel nur Minuten.<br />

- Es sollten zumindest Nachfüllmengen verkauft <strong>und</strong> ein Ölwechsel-Termin<br />

vereinbart werden.<br />

28 Anhang


Überprüfung des Motorenöls im Fahrzeugmotor<br />

1. Peilstand (Befüllungsgrad)<br />

Anhang<br />

Damit das Motorenöl die thermischen Aufgaben optimal erfüllen kann, ist<br />

es wichtig, dass die Ölmenge bis zum Maximum aufgefüllt wird.<br />

2. Kilometerkontrolle nach Ölwechselanhänger<br />

Ölwechselintervalle nach Herstellerangaben sollten unbedingt eingehalten<br />

werden. Bei starker Beanspruchung sollte der vorgeschriebene<br />

Wechselintervall verkürzt werden.<br />

3. Zeitkontrolle nach Ölwechselanhänger<br />

Nach Herstellerangaben mindestens einmal im Jahr, da die Alterungsbeständigkeit<br />

des Öls mit der Zeit abnimmt (ausgenommen Longlife-Öle).<br />

Das ist sehr wichtig, da viele K<strong>und</strong>en immer nur an die Kilometerzahl<br />

denken. Gerade das Öl der Wenigfahrer (Kurzstrecken) ist aber besonders<br />

belastet.<br />

4. Erschwerte Betriebsbedingungen<br />

K<strong>und</strong>en befragen nach:<br />

- Stadtfahrten, Fernfahrten oder gemischtem Betrieb (häufiger Motorstart)<br />

– durchschnittlich fährt ein Pkw-Fahrer nach jedem Start<br />

nur 8,5 km, die Betriebstemperatur des Motors kann nur selten erreicht<br />

werden<br />

- Beladungszustand <strong>und</strong>/oder Anhänger-/Wohnwagenbetrieb<br />

5. Verschmutzungsgrad – Schwärzung, Farbe<br />

Schwarzes Motorenöl kann hohen Rußanteil im Öl bedeuten (besonders<br />

im Dieselmotor).<br />

6. Verdünnung<br />

Verdünnung durch Kraftstoff kann bei warmem Motorenöl u. U. durch<br />

schlecht ablesbaren Ölstand am Peilstab <strong>und</strong> starkem Kraftstoffgeruch<br />

erkannt werden.<br />

Anhang 29


Anhang<br />

Alternative <strong>Kraftstoffe</strong><br />

In Fachkreisen <strong>und</strong> Teilen der Öffentlichkeit werden insbesondere diskutiert<br />

• der so genannte Biodiesel<br />

• Erdgas<br />

• BTL (Biomass to Liquid – synthetische <strong>Kraftstoffe</strong>)<br />

• Wasserstoff z.B. in Brennstoffzellen<br />

Benzin <strong>und</strong> Diesel können – mit ähnlichen Eigenschaften wie heutige Otto- <strong>und</strong> Dieselkraftstoffe<br />

– auch aus Erdgas (z. B. in Neuseeland) <strong>und</strong> Kohle (z. B. in Südafrika) mit<br />

bekannten Umwandlungsverfahren hergestellt werden.<br />

Biodiesel<br />

hat als alternative Antriebsmöglichkeit zurzeit die größte Bedeutung in unserem Markt.<br />

Gemeint ist in der Regel Rapsöl-Methyl-Ester (RME). Der Staat fördert diese Alternative,<br />

da es sich um ein Produkt aus einem nachwachsenden Rohstoff handelt. Die steuerliche<br />

Bevorzugung des Biodiesels bedeutet für den K<strong>und</strong>en einen Preisvorteil.<br />

Allerdings führt der geringe Energiegehalt zu einem höheren Verbrauch (ca. 8 % Mehrverbrauch<br />

gegenüber herkömmlichem Dieselkraftstoff aus Erdöl). Kritiker weisen auch<br />

auf die Herstellungskosten, die ein Mehrfaches der Dieselherstellung betragen. Außerdem<br />

benötigt Biodiesel für jeden Fahrzeugtyp eine individuelle Kfz-Hersteller-Freigabe.<br />

Die zukünftigen Chancen von Biodiesel liegen in der Beimischung zu herkömmlichem<br />

Dieselkraftstoff.<br />

Erdgas<br />

erreicht gute Ergebnisse in der Verfügbarkeit des Kraftstoffs <strong>und</strong> bei der Reduzierung<br />

von Emissionen (Schadstoffe <strong>und</strong> Geräusche). Wollte man jedoch mit Erdgas betriebenen<br />

Fahrzeugen eine ähnliche Reichweite erzielen wie mit Otto- oder Diesel-PKW,<br />

müsste das Gasspeichervolumen zu Lasten des Innenraumes verdreifacht werden.<br />

Einschränkungen ergeben sich auch aus dem Verzicht auf Zuladung wegen des hohen<br />

Gewichts der Gasflaschen. Außerdem liegen die Kosten so hoch, dass Erdgas nur<br />

Dank einer reduzierten Mineralölsteuer wettbewerbsfähig ist.<br />

BTL (Biomass to Liquid)<br />

BTL-<strong>Kraftstoffe</strong> zählen zu den Biokraftstoffen der 2. Generation. Sie können aus den<br />

Teilen der Pflanze hergestellt werden, die nicht zur Produktion von Nahrungsmitteln<br />

dienen, <strong>und</strong> sie tragen zur Verringerung der CO2-Emissionen bei. Synthetische <strong>Kraftstoffe</strong><br />

bieten den Vorteil, dass ihre Eigenschaften besser zu beeinflussen sind als die<br />

der <strong>Kraftstoffe</strong> aus Rohöl bei der herkömmlichen Raffination. Zudem können synthetische<br />

<strong>Kraftstoffe</strong> in heutigen Motoren in einem weiten Mischungsverhältnis ohne Änderung<br />

der Motortechnologie eingesetzt werden. Es gibt zurzeit noch keine großtechnischen<br />

Produktionsanlagen; die Herstellung dieser <strong>Kraftstoffe</strong> steht erst am Anfang.<br />

Wasserstoff<br />

gilt langfristig als echte Alternative. Er kann aus allen Primärenergien hergestellt werden,<br />

<strong>und</strong> bietet das höchste Potenzial für zukünftige Mobilität bei niedrigstmöglicher<br />

Umweltbelastung.<br />

Die Marktchancen sind jedoch schlecht, denn<br />

• Wasserstofftechnologie benötigt eine teure neu aufzubauende Versorgungsinfrastruktur;<br />

• Wasserstoff ist nur umweltfre<strong>und</strong>lich, wenn er mit regenerativ erzeugtem Strom<br />

produziert wird, was heute zwischen 1,50 <strong>und</strong> 10 EUR/Liter Benzinäquivalent kostet.<br />

30 Anhang


Literaturverzeichnis<br />

Anhang: Literaturverzeichnis<br />

Psutka, Alfred; Rentsch, Max; Steckel, Dietrich: Tankstellenfachk<strong>und</strong>e für den Lehrberuf<br />

Tankwart; Mainz: Verlag Kirchheim, 1992<br />

Fachreihe Forschung <strong>und</strong> Technik, ARAL Aktiengesellschaft & Co. KG<br />

Schmierstoffe <strong>und</strong> <strong>Kraftstoffe</strong> für das 21. Jahrh<strong>und</strong>ert, DEA Mineraloel AG<br />

Interne Schulungsmaterialien (ESSO Deutschland GmbH, Shell Deutschland Oil GmbH,<br />

ARAL AG)<br />

31


Lösungshinweise<br />

Seite 4<br />

32 Anhang<br />

Lösungshinweise<br />

- Der Eindruck fehlender Fachkompetenz veranlasst K<strong>und</strong>en, die Wert darauf legen, diese<br />

Ware zukünftig woanders zu kaufen.<br />

Seite 6<br />

- Motor A: zündfähig, leicht entflammbar, leicht verdampfbar<br />

Motor B:<br />

- A = 4-Takt Otto-Motor, B = 4-Takt-Diesel-Motor<br />

Seite 7<br />

- Öl verringert oder verhindert unerwünschte Reibung zwischen zwei Teilen, die sich<br />

gegeneinander bewegen.<br />

- Flüssigkeitsreibung; Mischreibung; Trockenreibung<br />

Seite 8<br />

-<br />

- Zweitaktmotor<br />

Seite 9<br />

- Einspritzdüse verstopfen <strong>und</strong> Verbrennung im Motor einschränken oder verhindern,<br />

- Schädliche Abgase, Luftverschmutzung<br />

Bildung von schwefliger Säure <strong>und</strong> Schwefelsäure führt zu Korrosion im Motor<br />

Seite 10<br />

- DIN-Normen <strong>und</strong> europäische EN-Normen<br />

- <strong>Kraftstoffe</strong>, die diese Normen erfüllen, entsprechen den Mindestanforderungen/Maximalanforderungen<br />

an Kfz-Motoren. ...<br />

Die Kraftstoffqualitätsverordnung (1993) erlaubt nur noch <strong>Kraftstoffe</strong>, die alle/85% der<br />

Anforderungen der DIN-Norm erfüllen.<br />

Seite 13<br />

Pumpe<br />

Ölfilter<br />

Schmierstellen<br />

Kurbelwelle, Kolben, Zylinder...<br />

Ölwanne<br />

- Je kleiner die Moleküle, desto niedriger die Siedetemperatur.


Seite 13<br />

- Hexan C6H14<br />

Seite 15<br />

Lösungshinweise<br />

- Nicht am Markt benötigte Verbindungen werden in verkaufbare Verbindungen<br />

umgewandelt.<br />

- Seit 1.1.2000 gelten neue gesetzliche Schwefelgrenzwerte. Die Höchstwerte liegen für<br />

Dieselkraftstoff bei 350 mg/kg. Nach EU-Richtlinie ab 2005 nur noch 50 mg/kg. Für<br />

Ottokraftstoff liegt die Höchstgrenze bei 50 mg/kg nach DIN EN 228.<br />

Ab 1.1.2003 gilt eine höhere Steuer für alle <strong>Kraftstoffe</strong> mit Gehalten über 10 mg/kg<br />

(Bezeichnung: schwefelfrei).<br />

- Eine längere Lagerdauer des Treibstoffs wird ermöglicht.<br />

Seite 16<br />

- Es entstehen Verbindungen, die eine höhere Klopffestigkeit aufweisen.<br />

- Firmenspezifische Additive dienen dazu, das bestmögliche Qualitätsniveaus am Markt zu -<br />

erreichen, das von Mitbewerbern abhebt.<br />

- Ottokraftstoff Normal, Ottokraftstoff Super, Ottokraftstoff SuperPlus, Premium-Ottostoffe,<br />

Dieselkraftstoff, Premium-Dieselkraftstoff, Zweitakt-Gemisch, Bio-Diesel<br />

- Die Destillation der Rückstände der Erdöl-Destillation<br />

Seite 17<br />

- Der Druckanstieg im Zylinder führt zum Schwingen von Motorteilen, die als Klingeln oder -<br />

Klopfen wahrgenommen werden. Schäden an Kolben-, Pleuel- <strong>und</strong> Kurbelwellen-<br />

Lagerschäden im Motor können die Folge sein.<br />

Seite 18<br />

- ROZ <strong>und</strong> MOZ hängen von den Prüfbedingungen, also dem Einfluss auf den Fahrzeugbetrieb<br />

ab.<br />

ROZ: Klopfen bei niedrigen <strong>und</strong> mittleren Drehzahlen<br />

MOZ: Klopfen bei hoher Drehzahl <strong>und</strong> hoher Last<br />

- Die Oktanzahl klopffester <strong>Kraftstoffe</strong> sollte möglichst hoch sein, weil sie die maximale<br />

Verdichtung des Motors festlegt <strong>und</strong> so die erzielbare Leistung <strong>und</strong> den Kraftstoffverbrauch<br />

wesentlich mitbestimmt. Unkontrollierte Verbrennungen treten nicht auf.<br />

Anhang 33


Lösungshinweise<br />

Seite 19<br />

34 Anhang<br />

ROZ MOZ<br />

Normal min. 91,0 min. 82,5<br />

Super min. 95,0 min. 85,0<br />

SuperPlus min. 98,0 min. 88,0<br />

Premium-Kraftstoff<br />

(V-Power/ultimate)<br />

min. 100<br />

- Das Diagramm zeigt: Je größer die Flüchtigkeit des Kraftstoffs, desto besser ist das<br />

Kaltanfahrverhalten.<br />

Seite 20<br />

- Winter<br />

- Aromaten-, Benzol-, Olefin- <strong>und</strong> Sauerstoffgehalt<br />

Seite 21<br />

schlechter Fahrverhalten besser<br />

- Qualitätsstufen: 1; 3; 4; 2<br />

fallend Kraftstoff-Flüchtigkeit steigend


Seite 22<br />

Antiklopfmittel<br />

Reinigungsadditive<br />

Rostschutzadditive<br />

Vereisungshemmstoffe<br />

Rückstandsumwandler<br />

Alterungsschutzstoffe<br />

Verbrennungsverbesserer<br />

Seite 23<br />

-<br />

A<br />

B<br />

Reibungsminderer<br />

Antiklopfmittel, Reinigungsadditive, Rückstandsumwandler,<br />

Verbrennungsverbesserer<br />

Reinigungsadditive, Rostschutzadditive, Vereisungshemmstoffe,<br />

Reibungsminderer<br />

C Rostschutzadditive, Alterungsschutzstoffe<br />

Seite 24<br />

Lösungshinweise<br />

- Der Dieselmotor ist ein Selbstzünder, d. h. in heißer Luft entzündet sich das durch<br />

eingespritzten Treibstoff entstandene Gemisch. Eine Zündanlage fehlt. Nur für den<br />

Startvorgang gibt es Zusatzeinrichtungen wie die Glühkerze bzw. den Glühstab.<br />

Seite 25<br />

- Unerwünschter Druckanstieg auf dem Kolben <strong>und</strong> das dieseltypische „Nageln“ bei einem<br />

harten Verbrennungsablauf können zu Motorschäden <strong>und</strong> damit zu Leistungsverlust führen.<br />

- Mindestens 51 (Anhang Seite 6)<br />

Reinhaltung von<br />

Vergaser/Einspritzpumpe,<br />

Einlasssystem bis zu den Ventilen<br />

bessere Lagerungsstabilität<br />

Erhöhung der Oktanzahl<br />

keine Selbstentzündung durch heiße<br />

Brennraumablagerungen<br />

keine Eisbildung im Vergaser<br />

Schutz von Metalloberflächen vor<br />

Korrosion<br />

Schutz gegen Verschleiß der<br />

Kraftstoff- <strong>und</strong> Einspritzpumpe<br />

besserer Verbrennungsablauf<br />

- Ein verstopfter Kraftstofffilter führt zur Unterbrechung der Dieselzufuhr <strong>und</strong> Abbruch des<br />

Motorbetriebs.<br />

Anhang 35


Lösungshinweise<br />

Seite 27<br />

- Der Geräuschpegel des Dieselmotors liegt im Leerlauf <strong>und</strong> bei niedrigen Drehzahlen<br />

deutlich über dem bei Ottomotoren.<br />

- weitere dieseltypische Probleme: z. B. schlechtere Abgaswerte, sichtbare Emissionen –<br />

Verbrennungsrückstände, die in die Umwelt ausgestoßen werden<br />

- Durch Hinzufügen von Additiven können diese Probleme reduziert bzw. behoben werden.<br />

Seite 30<br />

- Mit der Anreicherung mit Additiven erreicht man verbesserte Eigenschaften des Kraftstoffs<br />

<strong>und</strong> damit<br />

• eine längere Lebensdauer des Motors durch optimale Betriebsbedingungen<br />

• bei geringer Umweltbelastung.<br />

Verbrennungsverbesserer<br />

(Anti-Smoke)<br />

Schmierfähigkeitsverbesserer<br />

36 Anhang<br />

Reinigungsadditive<br />

Zündbeschleuniger<br />

Fließverbesserer,<br />

z. B. Wax Anti Settling<br />

Korrosionsschutzadditive<br />

Schaumverhinderer<br />

Reibungsminderer<br />

Alterungsschutzstoffe<br />

Aromastoffe<br />

vollständige Verbrennung ges<strong>und</strong>heitsschädlicher<br />

Kohlenstoffpartikel<br />

keine Paraffinausscheidungen<br />

Einspritzdüsen funktionsfähig <strong>und</strong><br />

sauber halten<br />

verbesserte Schmierfähigkeit bei<br />

schwefelarmem Treibstoff<br />

Erleichterung des Tankens<br />

Erhöhung der Cetanzahl<br />

Schutz gegen Verschleiß der<br />

Kraftstoffpumpe<br />

bessere Lagerstabilität<br />

Schutz von Metalloberflächen vor<br />

Korrosion<br />

Dieselgeruch neutralisieren


Seite 31<br />

Seite 32<br />

Motor Schmierfähigkeitsverbesserer, Zündbeschleuniger,<br />

Verbrennungsverbesserer<br />

Lösungshinweise<br />

Kraftstoffsystem Reinigungsadditive, Fließverbesserer, Korrosionsschutzadditive,<br />

Reibungsminderer<br />

Tanks,<br />

Tankstelle<br />

Korrosionsschutzadditive, Schaumverhinderer,<br />

Alterungsschutzstoffe<br />

- Weitere Aufgabenbereiche bestehen im Kühlen, Sauberhalten, Abdichten, Schützen,<br />

Übertragen von Kräften.<br />

- Detaillierte Informationen zu den einzelnen Anforderungen an <strong>Motorenöle</strong> können Sie im<br />

Anhang Seite 7 nachlesen <strong>und</strong> eventuell Ihre Aufgabe oben vervollständigen.<br />

Seite 33<br />

- Viskosität beschreibt das Fließverhalten oder die Fließfähigkeit eines Öls.<br />

- Bei Temperaturerhöhungen wird Öl dünnflüssiger/zähflüssiger, die Viskosität nimmt ab.<br />

Werden Öle abgekühlt, fällt/steigt die Viskosität <strong>und</strong> das Öl ist dünnflüssiger/ zähflüssiger.<br />

Es hat jedoch bei jedem Wetter andere/die gleichen Aufgaben zu erfüllen.<br />

Seite 34<br />

- Die dünnflüssigste Sorte Öl für den Einsatz in Motoren ist SAE 0 W, die dickflüssigste SAE<br />

60.<br />

- Beispiel: SAE 15 W – 40; im kalten Bereich (Winter) verhält sich das Öl wie SAE 15 W <strong>und</strong><br />

im warmen wie SAE 40.<br />

- Die große Viskositätsbandbreite bedeutet, dass das Öl in jeder Jahreszeit unter<br />

verschiedenen Betriebsbedingungen die erforderlichen Viskositätseigenschaften aufweist.<br />

Seite 35<br />

- Sie können das Ölsystem verstopfen, Lagerschäden <strong>und</strong> in der Folge Motorausfall<br />

bewirken.<br />

Seite 36<br />

- Das Sinken des Ölverbrauchs ist auf spezielle Additive im Öl zurückzuführen, die<br />

z. B. den Alterungsschutz verbessert haben.<br />

- a) 15.000 km bei Ottomotoren; b) 10.000 km bei Dieselmotoren<br />

- Beispiele: VW: 30.000 km Longlife-Öle; siehe Listen der Mineralölfirmen<br />

Anhang 37


Lösungshinweise<br />

Seite 37<br />

- Sie werden hinzugemischt, um notwendige schmierungstechnische Eigenschaften zu<br />

erzielen, zu verstärken oder um unerwünschte Eigenschaften auszuschalten.<br />

Reibwertverbesserer<br />

Reinigungsadditive<br />

Antiverschleiß-Additive<br />

Viskositätsindex-Verbesserer<br />

Rostschutzadditive<br />

Alterungsschutzstoffe<br />

Seite 38<br />

- Einbereichsöl: Das Öl erfüllt die Anforderungen nur einer Viskositätsklasse <strong>und</strong> findet für<br />

eine bestimmte Jahreszeit Anwendung. Ein Winteröl ist beispielsweise dünnflüssiger als ein<br />

Sommeröl, um den Kaltstart zu erleichtern.<br />

- Die Viskositäts-Bandbreite ist erkennbar an der SAE-Klasse.<br />

Z. B. “Name” SAE 0W-40.<br />

- Leichtlauföl<br />

Seite 39<br />

- Rangfolge der Sätze: A – 4.; B – 1.; C – 5.; D – 2.; E – 3.<br />

- Nachwachsende Rohstoffe sind nicht im Leichtlauföl enthalten.<br />

Seite 40<br />

- Vorteile gegenüber herkömmlichen Motorölen:<br />

• leichterer Start, sofortige Durchölung<br />

• leichter Motorlauf<br />

• weniger Kraftstoffverbrauch<br />

• besserer Schutz des Motors<br />

• längere Lebensdauer<br />

• sinkende Kosten<br />

• kein Schlamm<br />

38 Anhang<br />

Vergrößerung der Bandbreite der<br />

Fließfähigkeit<br />

Schmutz fangen, unerwünschte Gase<br />

neutralisieren<br />

geringerer Motorverschleiß,<br />

<strong>Kraftstoffe</strong>insparung<br />

bessere Lagerstabilität<br />

Reibungsverluste bei Metallen<br />

verhindern<br />

Schutz von Metalloberflächen vor<br />

Korrosion


- Viskositätsklassen-Bezeichnungen<br />

Seite 41<br />

Lösungshinweise<br />

- API SJ, CH-4: S = Öl für Ottomotoren; CH-4 = Einsatz in Hochleistungs-4-Takt-<br />

Dieselmotoren, die US-Abgasstandards von 1998 erfüllen (Dieselkraftstoff mit<br />

Schwefelgehalt unter 0,5 Gewichts-%).<br />

Seite 42<br />

- Die Klassen sagen etwas über Eigenschaften <strong>und</strong> Zustand des Öls aus. Wie gut es ist,<br />

hängt von den Betriebsbedingungen des Motors, den Außentemperaturen sowie den<br />

Nutzungsbedingungen des Fahrzeugs ab.<br />

- Beispiel: ein Pkw-Leichtlauföl, das extrem günstige Kaltlaufeigenschaften mit extremen<br />

Sicherheitsreserven bei Kälte <strong>und</strong> Hitze verbindet:<br />

• Schützt extrem, weil große Viskositäts-Bandbreite<br />

So sind gewährleistet: eine blitzschnelle Durchölung des Motors, schneller Schmierfilm-<br />

Aufbau, schnelles Erreichen der optimalen Druck- <strong>und</strong> Temperatur werte. Folge:<br />

erfolgreiches Verhindern von vorzeitigem Verschleiß, besonders wichtig bei den Kaltstarts.<br />

Der obere Viskositäts-Grenzwert (z. B. 40) steht für extreme Sicherheit auch bei höchsten<br />

Temperaturen <strong>und</strong> Geschwindigkeiten. Der Schmierfilm bleibt immer ausreichend stabil <strong>und</strong><br />

reißt nicht.<br />

• Spart Benzin<br />

Während Kurzstreckenfahrten - <strong>und</strong> das sind die häufigsten - wird der Motor stark belastet.<br />

Es wird mehr Kraftstoff verbraucht als sonst. Die besonders schnelle Durchölung beim<br />

Kaltstart lässt den Motor schneller r<strong>und</strong>laufen. Die Reibung wird abgesenkt, der<br />

Kraftstoffverbrauch verringert sich um bis zu 10 % in der Kaltlaufphase.<br />

• Außerdem wird der Verschleiß des Motors reduziert,<br />

• Kosten für Reparaturen werden schon im Vorfeld eingespart <strong>und</strong><br />

• die Umwelt wird geschont.<br />

Seite 43<br />

- Nicht rauchen<br />

Nicht mit Feuer oder Funken in die Nähe kommen<br />

Abstellen des Motors <strong>und</strong> Fremdbeheizung beim Betanken<br />

Keine Handy-Benutzung<br />

- Möglichst ohne Luftzutritt aufbewahren<br />

Nicht frei ausfließen lassen<br />

Nur zugelassene bruchsichere Gefäße verwenden<br />

Beim Brand nicht mit Wasser, sondern mit Sand, Löschpulver oder CO2 löschen<br />

<strong>Kraftstoffe</strong> nur begrenzt überirdisch lagern<br />

- Tankstellen, Raffinerien, Tanklager, Transportmittel, private Verbraucher<br />

- Temperatur, bei der so viel Kraftstoff verdampft, dass das Kraftstoff-Luftgemisch entflammt<br />

Anhang 39


Lösungshinweise<br />

Seite 44<br />

- OK „hochentzündlich“ (früher: A I), weil Flammpunkt unter 21°C; Petroleum<br />

„leichtentzündlich“ (früher: A II), Flüssigkeiten zwischen 21°C <strong>und</strong> 55°C; DK „entzündlich“<br />

(früher: A III), weil Flammpunkt über 55°C<br />

- Nur in jeweils zugelassenen Behältern lagern<br />

- Er sollte nicht länger als zwei Jahre lagern. Beachten: Ottokraftstoff mit Winterqualität sollte<br />

nicht im Sommer verwendet werden (stärkere Verdampfbarkeit bei höheren Temperaturen);<br />

beim Diesel sollte wegen der Kältefestigkeit Sommerware nicht im Winter benutzt werden.<br />

- Zufügen bestimmter Additive. Sie können die Bildung von Harzen verhindern, die später im<br />

Motor zu unerwünschten Ablagerungen führen.<br />

Seite 45<br />

- Mineralölsteuer (einschließlich Ökosteuer) <strong>und</strong> Mehrwertsteuer<br />

Seite 47<br />

- Bedarfsermittlung, Produktinformation, Nutzenargumentation, Preisargumentation,<br />

Einwandbehandlung, Zusatzangebote<br />

Seite 48<br />

- Die Oktanzahl ist entscheidend. Sehen Sie in die Betriebsanleitung des Kfz, eventuell auf<br />

die Tankdeckelbeschriftung oder den Innenaufkleber im Türrahmen oder auf den<br />

Armaturen.<br />

- Ja, wenn die Falschbefüllmenge unter 10 % des Tankvolumens beträgt, denn die<br />

Oktanzahlveränderung liegt im Toleranzbereich des Motors.<br />

Ja bei 10 bis 20 % des Tankvolumens, wenn durch zügig hoch geschaltet wird <strong>und</strong> Volllast<br />

sowie Höchstgeschwindigkeit vermieden werden (Aussagen der eigenen Gesellschaft sind<br />

hier ausschlaggebend.).<br />

Ja bei modernen Motoren mit Klopfsensor.<br />

- Der Hersteller hat den Motor getestet <strong>und</strong> die Kraftstoffsorte festgelegt. Eine<br />

Leistungssteigerung ist nicht gegeben, aber höhere Additivierung oder Schwefelfreiheit<br />

können das Tanken von SuperPlus sinnvoll machen. Beachten Sie die Empfehlungen Ihrer<br />

Gesellschaft.<br />

- Bei einer falschen Sortenwahl (kleinere Oktanzahl als vom Hersteller vorgeschrieben) tritt<br />

Kraftstoff-Klingeln oder Klopfen im Motor auf <strong>und</strong> kann zu Motorschäden führen.<br />

Bei einer falschen Sortenwahl (größere Oktanzahl als vom Hersteller vorgeschrieben) gibt<br />

es keine Motorprobleme – nur unnötig höhere Kosten für den K<strong>und</strong>en.<br />

- Die geringere innere Reibung im Öl bedeutet auch kleinerer Verzehr der Motorleistung. Bei<br />

gleichen Fahrsituationen kommt man mit weniger Kraftstoff aus. 0W-Leichtlauföl hat das<br />

größte Einsparpotenzial. Beachten Sie die Angaben der Gesellschaft zur<br />

<strong>Kraftstoffe</strong>insparung in %.<br />

Seite 49<br />

- Handzettel; im Kurzgespräch an der Kasse beim Bezahlen der Tankfüllung auf die<br />

statistische Feststellung hinweisen, dass man mit der Fahrweise tatsächlich Benzin sparen<br />

kann.<br />

40 Anhang


Seite 50<br />

Lösungshinweise<br />

- Beisp.: Mit der Fahrweise lässt sich gut Benzin sparen. So macht es z. B. 70 Liter pro Jahr<br />

aus, wenn man immer rechtzeitig hochschaltet.<br />

- Nicht randvoll tanken, wenn anschließend keine lange Strecke gefahren wird, weil sich<br />

kühles Benzin bei Wärme ausdehnt (80 l dehnen sich bei Umgebungstemperatur um 1 bis<br />

2 l aus)<br />

Seite 54<br />

- Ölprofi-Test: 1. richtig, 2. falsch, 3. richtig, 4. falsch, 5. richtig, 6. richtig, 7. falsch<br />

- Bei einer Empfehlung sind die Normen des Kfz-Herstellers, in diesem Fall VW, zu beachten<br />

(Anhang Seite 30).<br />

Seite 55<br />

- 1. Sie sparen Kraftstoff.<br />

2. Sie schonen Ihren Motor besonders effektiv.<br />

3. Sie sparen beim Ölnachfüllen.<br />

4. Der Motorölverbrauch geht auf ein Minimum zurück.<br />

5. Sie leisten einen Beitrag zum Umweltschutz.<br />

- Motorenöl wird durch Sommer <strong>und</strong> Urlaub stark belastet, man sollte rechtzeitig auf<br />

Leichtlauföl umsteigen.<br />

- Fragen nach häufigem Kurzstrecken-Fahren, Ölkontrolle anbieten <strong>und</strong> Ölstand feststellen<br />

Seite 56<br />

- Reibung im Motor, an der Kurbelwelle, an den Kolben in den Zylindern, an der Nockenwelle<br />

vermindern, die Arbeit der Ölpumpe erleichtern <strong>und</strong> damit Teil des Sprits sparen<br />

- Umwelt entlasten durch geringeren Verbrauch, weil weniger Reibung im Motor,<br />

Verlängerung der Lebensdauer – weniger CO2 in der Atmosphäre<br />

- Nein, auch im oberen Temperaturbereich bleibt die Schmierfähigkeit voll erhalten. Durch<br />

das bessere Fließverhalten wird die Motorwärme besser abgeführt, der Motor bleibt auch<br />

bei voller Last kühler.<br />

- SAE: Viskositätsklasse, API: Einsatzzweck <strong>und</strong> Qualität nach amerikanischer Norm, ACEA:<br />

Normen der Automobilbauer Europas, Firmen-Normen<br />

- Eignung für Wintereinsatz<br />

- Ganzjahresöle, überspannen mehrere Viskositätsklassen<br />

Seite 57<br />

- In der Regel sollten Öle nicht gemischt werden; Marken-Öle können gemischt werden,<br />

wenn sie dieselbe Klassifikation aufweisen.<br />

Anhang 41


Lösungshinweise<br />

- Das Mischen verschiedener Öle „verwässert“ ihre Leistungsfähigkeit. Denn jedes Öl –<br />

gerade Hochleistungsöl – ist eine fein aufeinander abgestimmte Mischung aus<br />

Basisflüssigkeit <strong>und</strong> Additiven, die sich optimal ergänzen. Wird hier wild gemischt, stimmt<br />

das Zusammenspiel nicht mehr. Vermengt man z. B. ein hochviskoses Öl wie SAE 0W-40<br />

mit einem Einbereichsöl, so liegt die Tieftemperaturviskosität nicht mehr bei 0W, sondern je<br />

nach eingefüllter Menge <strong>und</strong> Viskosität bei einem höheren Wert.<br />

• Verbesserung des Restöls<br />

• Umsatz erhöhen<br />

• Verbesserung der Viskosität<br />

• Thermische Aufgaben von Öl sind nur bei optimalem Ölstand gewährleistet.<br />

• Öl ist immer vor dem Winter zu wechseln<br />

• Überschrittene Ölwechselfristen können wegen Gefährdung öffentlicher Sicherheit polizeilich<br />

geahndet werden<br />

• Umwälzgeschwindigkeit des Öls normalisieren <strong>und</strong> damit Ölbelastung der Umwelt<br />

verringern<br />

• Je älter ein Motor ist, desto öfter muss Öl gewechselt werden.<br />

Seite 58<br />

- Situationen, in denen Ölkontrolle angeboten werden kann:<br />

Im Zusammenhang mit anderen Dienstleistungen; bei der Ausgabe von Waschkarten; nach<br />

K<strong>und</strong>enfragen, die die Fahrzeug-Wartung betreffen; einen Ölservice-Tag einrichten <strong>und</strong><br />

allen Wagen an diesem Tag Ölkontrolle anbieten<br />

Seite 59<br />

- Auf mündliche Angebote reagieren K<strong>und</strong>en häufig zurückhaltend, ablehnend, skeptisch,<br />

aber auch interessiert beeindruckt oder aufgeschlossen.<br />

Seite 61<br />

- Beispiele für erschwerte Betriebsbedingungen: bei überwiegend Stadt- <strong>und</strong><br />

Kurzstreckenverkehr, häufigen Gebirgsfahrten, schlechten Straßenverhältnissen, hohem<br />

Staub- <strong>und</strong> Schlammanfall, ständige Vollgasfahrten auf der Autobahn, Anhängerbetrieb,<br />

hohe Beladung<br />

- Besondere erschwerte Betriebsbedingungen, die den Verschleiß erhöhen, bleiben<br />

möglicherweise außer Acht.<br />

- Der K<strong>und</strong>e hat eine Gedächtnisstütze <strong>und</strong> wird sich gleichzeitig an das informative<br />

Gespräch mit Ihnen erinnern. Er kommt wieder.<br />

Seite 62<br />

- a) Öl, welches Sie direkt aus einem Auto ablassen<br />

- b) Öl, das Ihnen ein K<strong>und</strong>e im Behälter auf die Station bringt<br />

Seite 64<br />

- DIN-Emblem an der Zapfsäule, Angabe der ROZ, evtl. anderer Qualitätskriterien<br />

- weitere Möglichkeiten, für einen Kraftstoff zu werben: K<strong>und</strong>enbroschüren, Flyer,<br />

besonderen Namen für eine bestimmte Kraftstoffsorte, Medienwerbung, Hinweise des<br />

Verkäufers beim Tankservice oder beim kurzen Kassengespräch<br />

42 Anhang


Seite 66<br />

Lösungshinweise<br />

- DIN/EN-Kraftstoffsiegel mit Gefahrstoffhinweisen; Sortenbezeichnung auf Zapfpistole <strong>und</strong><br />

Säule; Verbotszeichen: „Feuer, offenes Licht <strong>und</strong> Rauchen verboten“; Handy-Verbot, Motor<br />

<strong>und</strong> Fremdheizung abstellen; Feuerlöscher (Brandschutzzeichen)<br />

- Anbringung an gut sichtbarer Stelle, möglichst in Augenhöhe; vorgeschriebene Farbe oder<br />

kontrastreiche Schwarz-Weiß-Symbole haben Signalcharakter; gute Lesbarkeit setzt auch<br />

Sauberkeit voraus<br />

Seite 69<br />

- Weitere Gründe: Die Abhängigkeit vom Erdöl kann vermindert werden.<br />

- Vorhandene Energieressourcen können vielfältiger genutzt werden (Nutzung von Wind-,<br />

Wasserkraft, Erdgas, Kohle <strong>und</strong> nachwachsenden Rohstoffen).<br />

Seite 70<br />

- In Fachkreisen <strong>und</strong> Teilen der Öffentlichkeit werden insbesondere diskutiert<br />

• der so genannte Biodiesel<br />

• Flüssiggas (Autogas)<br />

• Erdgas<br />

• Ethanol<br />

• BTL (Biomass to Liquid – synthetische <strong>Kraftstoffe</strong>)<br />

• Wasserstoff z.B. in Brennstoffzellen<br />

- Probleme von Erdgasfahrzeugen siehe Anhang Seite 30<br />

Seite 71<br />

- Vorteile <strong>und</strong> Nachteile von Biodiesel siehe Anhang Seite 30<br />

Seite 72<br />

- Sie leisten den entscheidenden Beitrag zur Leistungsfähigkeit eines Öls, weil sie die<br />

Eigenschaften wie die Viskosität, den Verschleißschutz, die Umweltverträglichkeit oder die<br />

Verkokungsneigung verbessern.<br />

- Ölwechsel muss nicht mehr nach starren, kilometerbegrenzten Intervallen erfolgen,<br />

sondern bald, nachdem es die Warnleuchte im Auto anzeigt. Eine solche Anzeige basiert<br />

auf dem Ölverbrauch <strong>und</strong> evtl. auch auf messbaren Eigenschaften wie dem<br />

Fremdstoffgehalt <strong>und</strong> auf Leistungsanforderungen im Einsatz.<br />

Seite 73<br />

- Der Absatz wird beständig abnehmen. Dem K<strong>und</strong>en wird die Bedeutung der<br />

Leistungsfähigkeit von <strong>Kraftstoffe</strong>n <strong>und</strong> <strong>Motorenöle</strong>n stärker bewusst. Die Verkaufsargumentation<br />

muss sich auf die Qualitätskriterien der Produkte beziehen.<br />

Anhang 43

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