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Egelner Nachrichten März 2008 - Druckerei Lohmann

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Leserbrief<br />

<strong>Egelner</strong> Mulde <strong>Nachrichten</strong><br />

Leserbriefe<br />

Nun sind die Bürgermeisterwahlen vorbei.<br />

Allen gewählten Gemeindeoberhäuptern herzlichen Glückwunsch! Nun ist es an ihnen und an den weiterhin<br />

im Amt bleibenden Bürgermeistern zum Wohle ihrer Gemeinden zu arbeiten. Dabei sollte aber auch das<br />

Gemeinwohl nicht aus dem Auge verloren werden.<br />

Sie werden höchstens drei Jahre im Amt bleiben können, obwohl sie für sieben Jahre berufen werden. Denn<br />

spätestens im Jahre 2011 wird, dem Gesetz zufolge, die Einheitsgemeinde entstehen. Sie werden dann die<br />

Funktion des Ortsbürgermeisters des entsprechenden Ortsteiles der größeren Gemeinde bekleiden können.<br />

Allerdings nur, wenn vorher die Ortschaftsverfassung eingeführt wird. Nach dem nun inzwischen verabschiedeten<br />

Gesetz kann dies aber nur in der freiwilligen Phase der Gründung einer Einheitsgemeinde geschehen.<br />

Somit ist klar, dass diese Bürgermeisterwahlen eigentlich überflüssig waren. Durch das Land wurde von den<br />

Kommunen etwas verlangt, wofür die logischen Voraussetzungen nicht angepasst waren.<br />

Nun wird durch einige Bürgermeister und Gemeinderäte der Begriff der „Verbandsgemeinde“ ins Gespräch<br />

gebracht. Diese halte ich nicht für das bessere Modell, weil sowohl ein größerer zeitlicher, personeller und<br />

finanzieller Aufwand damit verbunden ist als auch Kompetenzstreitigkeiten zwischen Verbandsgemeinderat<br />

und den einzelnen Gemeinderäten vorprogrammiert sind. In der „Einheitsgemeinde“ gibt es einen gemeinsamen<br />

Gemeinderat (für unseren Bereich sicher einen Stadtrat) und einen hauptamtlichen Bürgermeister,<br />

die von den Bürgern aller zusammengehenden Gemeinden gewählt werden. Die Sorge der bisher selbständigen<br />

kleinen Gemeinden, „abhängig von Egeln“ oder auf „Almosen aus Egeln angewiesen“ zu sein, sind<br />

unberechtigt. Denn erstens sind sie in dem neuen Stadtrat vertreten, zweitens sind die Stadträte verpflichtet<br />

das Wohl der gesamten neuen Stadt zu wahren, und drittens sind die Ortsbürgermeister der Ortsteile im<br />

Stadtrat vertreten. Es muss nur, von allen Seiten, der Lokalpatriotismus zugunsten des Gemeinwohls überwunden<br />

werden. Die Vertreter des zentralen Ortsteils (bisherige Stadt Egeln) werden zudem nicht einmal in<br />

der Mehrheit im neuen Stadtrat sein. Mit einer „Eingemeindung“, also einem Anschluss, hat demnach die<br />

Bildung einer Einheitsgemeinde nichts zu tun. Es ist ein gemeinsames neues Gebilde. Auch die Angst um<br />

vorhandene Clubs oder Vereine oder Feuerwehr ist unbegründet. Im Gegenteil, diese dienen der Erhaltung<br />

der Identifizierung mit dem örtlichen Umfeld. Außerdem gibt es schon heute viele ortsübergreifende Interessengemeinschaften<br />

und Vereine.<br />

Da das Land eine zusätzliche Förderung von in der freiwilligen Phase gebildeten Einheitsgemeinden in<br />

Höhe von 20 Euro je Einwohner für die bisherigen Gemeinden plus einen Betrag von 100.000 Euro für die<br />

Einheitsgemeinde in Aussicht gestellt hat, müsste überlegt werden, ob wir dieses Angebot nicht annehmen<br />

sollten, bevor wir gesetzlich 2011 „zwangsvereinigt“ werden. Außerdem sind 2009 Gemeinderatswahlen<br />

fällig, die dann schon in der neuen Struktur erfolgen könnten. Das würde Kraft, Zeit und Geld sparen.<br />

Dr. Riehl, Stadtrat in Egeln<br />

Text wurde auf Diskette geliefert.

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