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Egelner Nachrichten März 2008 - Druckerei Lohmann

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Diese Stadt am Rande des Harzes ist eine kleine Kreisstadt in<br />

Sachsen –Anhalt. Es wohnen kaum mehr als 25.000 Einwohner<br />

in dieser idyllisch gelegenen Stadt. Für die Erhaltung der historischen<br />

Altstadt war zu DDR-Zeiten kein Geld da. Sie verfiel<br />

immer mehr. Nach der Wende wurde man aufmerksam auf den<br />

desolaten Zustand dieser einst mal sehr schönen Stadt.<br />

Heute findet man hier ein Kulturdenkmal, das von der UNESCO<br />

auf die „Liste des Weltkultur- und Naturerbes gesetzt wurde.<br />

Auf einer Fläche von ungefähr 80 ha stehen rund 1200 Fachwerkhäuser<br />

aus 5 Jahrhunderten. Hier in Quedlinburg wurde<br />

deutsche Geschichte geschrieben. Man kann mit Fug und Recht<br />

behaupten, hier stand die Wiege des ersten Deutschen Reiches.<br />

Quedlinburg war die Lieblingspfalz Heinrichs I., der damals<br />

die deutschen Stämme zusammenführte und ihr erster König<br />

wurde. Seine Nachfolger hielten hier sehr wichtige Reichstage<br />

ab und die Geschichte des Stiftes war sehr lange Zeit mit der<br />

des Reiches verknüpft. Unter diesen sehr günstigen Voraussetzungen<br />

konnte sich die Stadt im Mittelalter rasch zu einem<br />

blühenden Gemeinwesen mit vielen weit reichenden Privilegien<br />

und überregionalen Beziehungen entwickeln.<br />

Heute die Zweigstelle der Bundesanstalt für Züchtungsforschung<br />

diese Tradition fortzuführen.<br />

Die alte Stadt Quedlinburg wird oft als „Eingangspforte zum<br />

Harz“ bezeichnet. Im 5. Jahrhundert soll einer Legende zufolge<br />

ein Thüringer Edler Namens Quitilo mit seinem Gefolge auf dem<br />

etwa 30 Meter aufragenden Felsen des Burgberges, den heute<br />

das Schloss krönt, die ersten befestigten Anlagen geschaffen<br />

haben. Damals entstand wahrscheinlich die Bezeichnung „Quitilingen“,<br />

Siedlung des Quitilo.<br />

<strong>Egelner</strong> Mulde <strong>Nachrichten</strong><br />

Quedlinburg – eine Stadt, in der Geschichte geschrieben wurde<br />

romanische Stiftskirche St. Servatius<br />

auf dem Schlossberg<br />

Erstmals wurde das mittelalterliche Quedlinburg am 22. April<br />

922 in einer Urkunde Heinrich I. als Quitilingaburg erwähnt.<br />

Später bestand es aus zwei städtischen Anlagen, der Altstadt<br />

und der Neustadt. In der Altstadt waren seit dem 10. Jahrh. die<br />

Kaufmanns- und Handwerksniederlassungen und in der Neustadt<br />

waren ab dem 12.Jahrh. die Ackerbauern.<br />

Im Mittelalter trafen hier die wichtigsten Handelswege unserer<br />

Region aufeinander. Es waren die Handelswege die nach Halberstadt<br />

/ Magdeburg, Leipzig und Goslar führten.<br />

Um die Jahrtausendwende war die Stadt ein wichtiges Zentrum<br />

der politischen Ereignisse des deutschen Kaiserreiches, wie aus<br />

alten Urkunden hervorgeht.<br />

Restaurierungsarbeiten an<br />

den Türmen Stiftskirche<br />

Restauriertes Fachwerkhaus<br />

Nach dem Tode Heinrichs<br />

I. entstand auf dem Burgberg<br />

ein freiweltliches<br />

Damenstift, in dem die<br />

Töchter des deutschen<br />

Hochadels eine umfassende<br />

Bildung genossen.<br />

Die Stadt und die 15 umliegenden<br />

Orte waren dem<br />

Stift abgabepflichtig. In<br />

dieser Blütezeit siedelten<br />

sich hier wohlhabende<br />

Patrizier an, die rund um<br />

den Markt ihre prächtigen,<br />

zum Teil noch heute<br />

erhaltenen Wohn- und<br />

Geschäftshäuser errichten<br />

ließen. Das älteste erhaltene<br />

Fachwerkhaus ist<br />

ein Hochständerhaus und<br />

befindet sich in der Word-<br />

gasse, der im ersten Drittel des 14. Jahrhundert<br />

errichtet wurde. Der Ständerbau gilt als einfachste Form des<br />

Fachwerkbaus. Ab dem 15. Jahrhundert folgte der technisch<br />

ausgereiftere Stockwerkbau.<br />

1995 wurde die historische Altstadt zum Weltkulturerbe erhoben.<br />

Über 800 Häuser im Stadtkern sind als Baudenkmale klassifiziert,<br />

von denen müssten ca. 100 sofort saniert werden.<br />

Bei meinem Besuch von Quedlinburg kam ich auch durch die<br />

„Hölle“ und seinem lustigen Bewohner. Aber das ist wieder<br />

eine neue Geschichte.<br />

D. Gernegroß<br />

Text wurde auf Diskette geliefert.

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