Traumberuf Dachdecker - Handwerkskammer Rheinhessen
Traumberuf Dachdecker - Handwerkskammer Rheinhessen
Traumberuf Dachdecker - Handwerkskammer Rheinhessen
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Donnerstag, 14. Januar 2010<br />
KURSANGEBOTE<br />
Lehrgänge in Mainz<br />
Betriebswirt (HWK) – Vollzeitkurs<br />
1.2. – 30.4. / Montag bis Donnerstag, 9 –<br />
16.30 Uhr / 3.150 Euro<br />
Betriebswirt (HWK) – Wochenendkurs<br />
26.3. – 6.11. / Freitag, 13 – 19.30 Uhr und<br />
Samstag, 9 – 15.30 Uhr / 3.150 Euro<br />
Kaufmännische Qualifizierung<br />
13. – 22.1. Modul IV Grundlagen des Rechnungswesens<br />
und der Lohn- und Gehaltsabrechnung<br />
25. – 28.1. Modul V Finanzbuchhaltung mit<br />
DATEV<br />
29.1. – 3.2. Modul VI Lohn- und Gehaltsabrechnung<br />
mit DATEV<br />
4. – 9.2. Modul VII Finanzbuchhaltung mit<br />
Lexware<br />
10. – 17.2. Modul VIII Lohn- und Gehaltsabrechnung<br />
mit Lexware<br />
18. – 23.2. Modul IX Auftragsbearbeitung,<br />
Bestellung mit Lexware<br />
1. – 5.3. Modul X Rechnungswesen mit SAP<br />
Basisseminar Existenzgründung<br />
2., 3., 4. Februar / jeweils 9 – 15 Uhr / 30<br />
Euro<br />
EDV-Grundlagen und das Betriebssystem<br />
Windows XP<br />
26.2. / 16 bis 19 Uhr und 27.2. / 9 bis 16 Uhr<br />
/ 80 Euro zzgl. Lehrmaterial<br />
CAD-Kurs<br />
1., 3., 8., 10., 15, 17. und 22.3. / 17 bis<br />
20.45 Uhr / 270 Euro<br />
Lehrgänge in Worms<br />
Ausbildung der Ausbilder<br />
Wochenendkurse<br />
6., 13., 20., 27.2. und 6.3.<br />
Prüfung am 13.3.<br />
Vollzeitkurse<br />
19. – 23.4.<br />
Prüfung am 30.4.<br />
Jeweils 499 Euro inklusive Prüfung und Lehrmittel<br />
Meistervorbereitung<br />
Termine Vollzeitkurse III und IV<br />
20.2. – 26.3. in Mainz<br />
26.4. – 2.6. in Mainz<br />
Information<br />
Vera End, Tel.: 06131/ 99 92 53, E-Mail:<br />
v.end@hwk.de; Doris Berger, Tel. 06131/ 99<br />
92 56, E-Mail: d.berger@hwk.de; Meistervorbereitung:<br />
Stefan Kehrer, Tel.: 06131/ 99 92<br />
716 sowie E-Mail: s.kehrer@hwk.de; Cornelia<br />
Seibert, Tel. 06131/ 99 92 715, E-Mail: c.seibert@hwk.de.<br />
www.hwk.de<br />
REGIONALREDAKTION<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong><br />
Dagobertstraße 2, 55116 Mainz<br />
Tel.: 06131/ 99 92-0<br />
Fax: 06131/ 99 92-63<br />
E-Mail: info@hwk.de<br />
Verantwortlich:<br />
Dipl.-Vw. Günther Tartter<br />
Sybille Richter<br />
Am Römertor 12 55116 Mainz<br />
Tel.: 06131 /57 27 07<br />
Deutsches Handwerksblatt<br />
INFOS & SERVICE ONLINE UNTER WWW.HWK.DE Nr. 1/2<br />
<strong>Traumberuf</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />
LEHRLING DES MONATS: Auszeichnung für Mehmet Önal und seinen<br />
Ausbildungsbetrieb Ernst-Neger Bedachungs-GmbH in Mainz<br />
VON SYBILLE RICHTER<br />
Mehmet Önal ist als letzter Auszubildender<br />
des Jahres 2009 mit<br />
demTitel „Lehrling des Monats<br />
ausgezeichnet worden. Er erhielt<br />
die Anerkennung aus den Händen von<br />
Hans-Jörg Friese, HwK-Vizepräsident Arbeitgeberseite<br />
und Günther Tartter, Hauptgeschäftsführer<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong>.<br />
Als ausbildender Betrieb wurde die<br />
Ernst-Neger Bedachungs-GmbH durch den<br />
Kammer-Vizepräsidenten der Arbeitnehmerseite,<br />
Karl-Heinz Adam, mit einer Urkunde<br />
geehrt.<br />
Der 19-Jährige, der im dritten Ausbildungsjahr<br />
ist und dieses Jahr seine Gesellenprüfung<br />
ablegen wird, zeichnet sich<br />
nach den Worten von Ausbildungsmeister<br />
Norbert Sold durch seine Lernbereitschaft<br />
und seinen großen Fleiß aus. Kein Wunder,<br />
ist der Beruf des <strong>Dachdecker</strong>s doch genau<br />
das, was sich Mehmet Önal für seine berufliche<br />
Laufbahn gewünscht hat.<br />
Wie er zu dieser Entscheidung gekommen<br />
ist? Über einen Freund, der selbst bei<br />
Neger diesen Beruf erlernt und ihm erzählt<br />
hat, wie viel Spaß ihm die Ausbildung<br />
macht. So animiert, hat sich Mehmet Önal<br />
um ein Praktikum bei dem Bedachungsunternehmen<br />
beworben und schnell erkannt:<br />
Das ist das Richtige für mich. Daraufhin<br />
hat er nicht lange gefackelt und Bewerbungen<br />
losgeschickt, darunter natürlich wiederum<br />
an Neger. Mit Erfolg hat er auch<br />
noch den Eingangstest durchlaufen und damit<br />
war ihm die Ausbildungsstelle sicher.<br />
Nun hat er gute Chancen, bei entsprechender<br />
Gesellenprüfung, übernommen zu<br />
werden, sagt Norbert Sold, der aktuell insgesamt<br />
sieben Auszubildende betreut. Seit<br />
18 Jahren kümmert er sich um den handwerklichen<br />
Nachwuchs. Seinen Weiterbildungsgutschein<br />
will Mehmet Önal, in<br />
Ausbildung<br />
so gut wie die<br />
Ausbilder<br />
Durch eine innovative und fundierte betriebliche<br />
Ausbildung können Unternehmen<br />
nachhaltig ihren Erfolg am Markt sichern.<br />
Die Ausbilder sind stark gefordert,<br />
da die Eingangsvoraussetzungen vieler<br />
Schulabgänger nach wie vor durch mangelnde<br />
Grundkenntnisse etwa in Deutsch<br />
und Rechnen nicht gerade die besten sind.<br />
Wer erfolgreich ausbildet, hat in den<br />
kommenden Jahren einen entscheidenden<br />
Vorsprung bei der Deckung des Fachkräftebedarfs,<br />
denn aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung wird der Wettbewerb<br />
um leistungsfähige und motivierte Jugendliche<br />
immer größer werden.<br />
Seit Mitte letzten Jahres ist die Ausbilder-<br />
Eignungsverordnung (AEVO) in Kraft, die<br />
dem Thema Ausbildung ebenfalls ein noch<br />
größeres Gewicht verleihen soll. Sie legt die<br />
wichtigsten Aufgaben der Ausbilderinnen<br />
und Ausbilder fest. Diese sollen beurteilen,<br />
ob im Betrieb die Voraussetzungen für eine<br />
gute Ausbildung erfüllt sind, bei der Einstellung<br />
von Auszubildenden mitwirken<br />
und die Ausbildung im Unternehmen vorbereiten.<br />
Um die Lehrlinge zu einem erfolgreichen<br />
Abschluss zu führen, sollen sie<br />
auf individuelle Anliegen eingehen und<br />
mögliche Konflikte frühzeitig lösen. Die<br />
HwK bietet dazu auch im neuen Jahr entsprechende<br />
Lehrgänge an: Infos: Vera End,<br />
Tel.: 06131 / 99 92 53 und Doris Berger,<br />
Tel.: 06131 / 99 92 56.<br />
www.hwk.de<br />
Gratulation: Tobias Schuhmacher, Hans-Jörg Friese, Mehmet Önal, Günther Tartter, Karl-<br />
Christian Neger, Karl-Heinz Adam, Norbert Sold, Yvonne Grübel (v.r.).<br />
Mainz geborener türkischer Staatsangehöriger,<br />
wahrscheinlich in die Meistervorbereitung<br />
stecken. Denn eines steht für den<br />
jungen Mann fest: Er will sich nicht auf seinen<br />
Lorbeeren ausruhen, sondern in die<br />
Weiterbildung investieren, wobei ihn allerdings<br />
die Selbstständigkeit nicht so richtig<br />
lockt.<br />
Die Vielseitigkeit seines Berufs, das Erleben,<br />
wie unter seinen Händen eine Arbeit<br />
entsteht – für Mehmet Önal zwei Faktoren,<br />
die für ihn den „<strong>Dachdecker</strong>“ besonders interessant<br />
machen.<br />
Auch Chef Karl-Christian Neger ist mit<br />
seinem Auszubildenden ausgesprochen zufrieden.<br />
Überhaupt liegt ihm die Ausbildung<br />
sehr am Herzen, und so hätte er auch<br />
in diesem Jahr wieder gerne mehr als einen<br />
neuen Auszubildenden eingestellt, doch hat<br />
es an qualifizierten Bewerbern gemangelt,<br />
wie er sagt. Insgesamt beschäftigt das Mainzer<br />
Bedachungs-Unternehmen 55 Mitarbeiter.<br />
Gemeinsam mit den Kreishandwerkerschaften<br />
Mainz-Bingen und Alzey-Worms<br />
hat die <strong>Handwerkskammer</strong> Ende 2008 die<br />
Auszeichnung „Lehrling des Monats“ ins<br />
Leben gerufen, um den Jugendlichen ein<br />
Dankeschön für ihr Engagement und ihre<br />
guten Leistungen zu sagen sowie den Betrieben<br />
eine Anerkennung für ihre hochqualifizierten<br />
Ausbildungsleistungen auszusprechen.<br />
Auch in diesem Jahr wird die<br />
Initiative fortgesetzt werden.<br />
Fusion der Innungen<br />
war ein richtiger Schritt<br />
JUBILÄUM: 15 Jahre Fusion<br />
feierte die Innung für Landund<br />
Baumaschinentechnik<br />
Trier-<strong>Rheinhessen</strong>-Pfalz<br />
Die Jahreshauptversammlung der Innung<br />
für Land- und Baumaschinentechnik<br />
Trier-<strong>Rheinhessen</strong>-Pfalz Ende letzten Jahres<br />
stand unter einem ganz besonderen<br />
Motto: Im Juni 1994 wurde die Fusion der<br />
ehemaligen Innungen Trier und <strong>Rheinhessen</strong>-Pfalz<br />
zur heutigen Innung vollzogen.<br />
In seiner Eröffnungsansprache ließ Obermeister<br />
Leo Thiesgen die vergangenen 15<br />
Jahre seit der Fusion Revue passieren. Die<br />
Innung habe sich durch den Zusammenschluss<br />
zu einer mitgliederstarken und finanzkräftigen<br />
Einheit entwickelt. Man<br />
könne hier mit Fug und Recht von einem<br />
Erfolgsmodell sprechen. Der Satz „Gemeinschaft<br />
macht stark“ habe sich bis<br />
heute immer wieder bewahrheitet.<br />
Die Themen „Ausbildung“ und „Nachwuchsförderung/Weiterbildung“<br />
seien seit<br />
jeher Schwerpunkte der Innungsarbeit.<br />
Dies zeige sich unter anderem auch in<br />
Sachspenden wie Getriebemodellen für die<br />
überbetriebliche Ausbildung. „Die Qualität<br />
der überbetrieblichen Ausbildung im<br />
Land- und Baumaschinenhandwerk hat<br />
hierdurch eine erhebliche Verbesserung er-<br />
fahren, von der letztendlich alle, insbesondere<br />
aber die Azubis unserer Betriebe profitieren,“<br />
so Obermeister Leo Thiesgen. Was<br />
das Thema Nachwuchs anbelange, so<br />
könne dessen Bedeutung für die Zukunft<br />
gar nicht hoch genug bewertet werden. Es<br />
bestehe bereits heute ein Mangel an geeigneten<br />
Lehrlingen. Neue Strategien müssten<br />
verfolgt werden, um die ausbildungswilligen<br />
Jugendlichen auch tatsächlich zu erreichen.<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Beckschulte vom Bundesverband<br />
H.A.G. berichtete in diesem<br />
Zusammenhang über die Nachwuchswerbung<br />
„Starke Typen,“ die auch im Internet<br />
läuft. Er stellte die speziell gestaltete Web-<br />
Site des Verbandes „www.starke-typen.<br />
info“ vor. Auf dieser Plattform präsentieren<br />
sich ausschließlich Innungsbetriebe, um<br />
hierdurch an diesem Gewerk interessierte<br />
Jugendliche gezielt kontaktieren zu können.<br />
Das Landmaschinenhandwerk sei eine<br />
hoch technologisierte und damit interessante<br />
Branche, in der Nachwuchskräfte<br />
händeringend gesucht werden. „In der derzeitigen<br />
Wirtschaftskrise bietet gerade unser<br />
Handwerk eine Vielzahl zukunftssicherer<br />
Arbeitsplätze. Ganz im Gegensatz zur<br />
Industrie. Dies muss den jungen Leuten<br />
und ihren Eltern da draußen klar gemacht<br />
werden,“ appellierte Obermeister Thiesgen<br />
an die Versammlung.<br />
Foto: Sämmer<br />
MELDUNGEN<br />
Sachverständige<br />
Bestellung erloschen<br />
Die öffentliche Bestellung und Vereidigung<br />
von Walter Marouelli,<br />
Nack, zum Sachverständigen für das<br />
Maurer- und Betonbauerhandwerk<br />
ist mit Wirkung vom 31 .Dezember<br />
2009 erloschen. Ebenfalls zum 31.<br />
Dezember ist die öffentliche Bestellung<br />
und Vereidigung von Joachim<br />
F. Müller, Stadecken-Elsheim, zum<br />
Sachverständigen für das Installateurund<br />
Heizungsbauerhandwerk erloschen.<br />
Unternehmerfrauen<br />
Seminar für<br />
Kaffeeliebhaber<br />
Auch in diesem Jahr werden die<br />
rheinhessischen Unternehmerfrauen<br />
im Handwerk wieder ein attraktives<br />
Programm anbieten. Am Dienstag,<br />
2. Februar, 19 Uhr, heißt es: „Kaffeehaus<br />
– Ein Genuss-Seminar für Kaffeeliebhaber/innen<br />
– Rund um die<br />
schwarze Bohne und die original italienische<br />
Caffé-Kultur“. Referent ist<br />
Jörg Diehl, Veranstaltungort die<br />
Volksbank Worms-Wonnegau eG,<br />
Friedrich-Ebert-Str.15, Osthofen.<br />
Auch Nichtmitglieder sind willkommen.<br />
Meisterbrief<br />
Ehrung für 25 Jahre<br />
Im Rahmen der Freisprechungsfeier<br />
der Kreishandwerkerschaft Alzey-<br />
Worms für die Gesellinnen und Gesellen<br />
wurden Horst Göttelmann,<br />
Norbert Hauck, Jürgen Kurtz und<br />
Friedrich Weiler von Kreishandwerksmeister<br />
Axel Reinhardt dafür geehrt,<br />
dass sie vor 25 Jahren ihren Meisterbrief<br />
abgelegt haben.<br />
Existenz<br />
Magazin spricht<br />
Gründer an<br />
Das neue Magazin „existenz“, eine<br />
Gemeinschaftsproduktion von HwK<br />
und IHK, ist mit seiner zweiten Ausgabe<br />
auf dem Markt. Es enthält eine<br />
interessante Mischung aus Betriebsreportagen<br />
über Gründer sowie<br />
wertvolle Tipps für diejenigen, die in<br />
die Selbstständigkeit starten wollen.<br />
Ergänzt wird das Ganze durch eine<br />
gerade auch für Existenzgründer und<br />
solche, die es werden wollen,. breit<br />
gefächerte Terminübersicht.<br />
Broschüren<br />
Tipps und Infos<br />
für Handwerker<br />
„Meisterhaft – Handfestes für Handwerker“<br />
– so heißt die Überschrift eines<br />
Kapitels der Broschüre „Aufbruch<br />
– Tipps und Infos für Existenzgründer“.<br />
Erschienen ist die Publikation<br />
in der Reihe „Zukunft klipp +<br />
klar“des Informationszentrums der<br />
deutschen Versicherer. Sie enthält einen<br />
Überblick über Themen, mit denen<br />
sich der Unternehmer in spe vor,<br />
während und nach der Gründung in<br />
der Regel beschäftigt.<br />
Eine weitere Broschüre widmet sich<br />
dem Thema „betriebliche Altersversorgung“.<br />
Beide Broschüren können kostenfrei<br />
über das Informationszentrum der<br />
deutschen Versicherer. Bestellhotline:<br />
0800/ 742 43 75, bezogen werden.<br />
www.klipp-und-klar.de
RH2 HANDWERKSKAMMER RHEINHESSEN<br />
Donnerstag, 14. Januar 2010 Deutsches Handwerksblatt Nr. 1/2<br />
Junge Maler und<br />
Lackierer einfach super<br />
GESELLENPRFÜFUNG: Maler- und Lackiererinnung<br />
Mainz-Bingen zeichnete junge Handwerkerinnen und<br />
Handwerker für gute Prüfungsergebnisse aus<br />
Zeigten ihr Können: Die Spitze der Maler- und Lackierergesellen<br />
Bildung und Ausbildung ist noch immer<br />
die „beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit“<br />
betonte Hans-Jörg Friese, Vizepräsident<br />
Arbeitgeberseite der <strong>Handwerkskammer</strong>,<br />
bei der Freisprechungsfeier der Malerund<br />
Lackiererinnung Mainz-Bingen.Wörtlich<br />
betonte er in Anwesenheit von Obermeister<br />
Johannes Steigerwald: „Das bedeutet:<br />
das Ermöglichen von Bildungschancen<br />
für alle, ist eine unserer wichtigsten Herausforderungen.“<br />
Vom Zustand des Bildungswesens werde<br />
es abhängen, ob die nachfolgenden Generationen<br />
den Anforderungen gewachsen<br />
seien, die wirtschaftlich problematische<br />
Zeiten und ein steter technologischer Fortschritt<br />
an jeden Betrieb stellten. Friese appellierte<br />
in diesem Zusammenhang an die<br />
jungen Handwerkerinnen und Handwerker,<br />
sich kontinuierlich weiterzubilden, wobei<br />
dem Meistertitel nach wie vor eine hohe<br />
Bedeutung zukomme.<br />
Wenn man heute davon ausgehen müsse,<br />
dass die „Halbwert-Zeit“ für Wissen noch<br />
bei gerade mal fünf Jahren liege, so zeige<br />
dies die Dringlichkeit, seine Kenntnisse immer<br />
auf akutellem Stand zu halten. Gut<br />
ausgebildete Fachkräfte würden angesichts<br />
der demografischen Entwicklung dringend<br />
gebraucht. Auch wer sich selbstständig machen<br />
wolle, könne dies nur mit Erfolg,<br />
wenn er sich und seine Mitarbeiter fortlaufend<br />
weiterbilde.<br />
Als Prüfungsbeste wurden ausgezeichnet<br />
Jonas Rother, zugleich Landessieger beim<br />
Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks<br />
(Thomas Andreas Schleis, Mainz, Jerome<br />
Gerharts (Krauter GmbH, Mainz)<br />
und Roman Spreckels (Hagmeister GmbH<br />
& Co. KG, Undenheim). Die besten Berichtshefte<br />
lieferten Sabrina Derstroff (Josef<br />
Schönwälder, Ingelheim), Dennis Leonard<br />
(Michael Frohnapfel, Oppenheim)<br />
und Pierre-Alexander Paragnik (Werner<br />
Nonnenmacher, Mainz) ab.<br />
Geehrt wurden überdies für das 50-jährige<br />
Betriebsjubiläum Peter Lorenz (Ingelheim)<br />
und für 25 Jahre Selbstständigkeit<br />
Günther Nicolai (Mainz). Auf 25-jährige<br />
Betriebszugehörigkeit können Udo Beilmann<br />
(Ferdinand Angelkort, Ockenheim),<br />
Frank Müller (Norbert Megerlin, Mainz)<br />
und Serafino Vetrano (Werner Nonnenmacher,<br />
Mainz) blicken. SR<br />
<strong>Dachdecker</strong>innung:<br />
Umwelt und Soziales<br />
PHOTOVOLTAIKANLAGEN: Technik hilft helfen<br />
Dass man sich auch regional für<br />
das Gelingen der Energiewende<br />
und den Kampf gegen den Klimawandel<br />
einsetzen kann, zeigt die<br />
<strong>Dachdecker</strong>-Innung Mainz. In<br />
über 20 Projekten, in denen die Innung<br />
verschiedene Dachflächen renovierte,<br />
installierte sie gleichzeitig<br />
eine Photovoltaikanlage. Der produzierte<br />
Solarstrom wird ins Netz<br />
der Stadtwerke Mainz eingespeist.<br />
Die <strong>Dachdecker</strong>-Innung erhält<br />
hierfür für einen gewissen Zeitraum<br />
die gesetzlich garantierte<br />
Einspeisevergütung und spendet<br />
den Überschuss sozialen Einrichtungen.<br />
„Wir wollen mit diesen<br />
Projekten kein Geld verdienen“, erklärt<br />
Karl-Christian Neger, Obermeister<br />
der <strong>Dachdecker</strong>-Innung<br />
Mainz. „Das ist für alle Seiten eine<br />
schöne Geschichte. Wir tun etwas<br />
für die Umwelt und erzielen einen<br />
<strong>Dachdecker</strong> spendeten für den Förderverein<br />
Ertrag, der sinnvollen Projekten zufließt.“<br />
Ihre neuste Photovoltaikanlage<br />
installierte die Innung auf der<br />
Schulsporthalle in der Schulrat-<br />
Sprang-Straße in Mainz-Ebersheim.<br />
Der Überschuss wird 20<br />
Jahre lang einem sozialen Projekt in<br />
Mainz zugute kommen. Die erste<br />
Spende von 2.250 Euro überreichte<br />
Neger dem Förderverein der<br />
Grundschule im Feldgarten, auf deren<br />
Dach die Anlage ist.<br />
„In unsere Kinder und in deren<br />
schulische Ausbildung zu investieren,<br />
sehen wir als sehr wichtig an,<br />
da die Kinder diejenigen sind, die<br />
von unseren heutigen Entscheidungen,<br />
Strom und Umweltverträge<br />
ohne CO²-Ausstoß zu produzieren,<br />
am meisten profitieren“, sagt Neger.<br />
In den nächsten 20 Jahren würden<br />
sich die Erträge dieser einen Anlage<br />
auf rund 45.000 Euro belaufen. DR<br />
Foto: Sömmer<br />
Foto: sämmer<br />
Foto: Sömmer<br />
Weiterbildung heißt<br />
Investition in die Zukunft<br />
FREISPRECHUNGSFEIER: Gute Leistungen der Prüflinge aus dem Einzugsgebiet<br />
der Kreishandwerkerschaft Alzey-Worms<br />
VON SYBILLE RICHTER<br />
Bestellcoupon<br />
Einfach faxen an:<br />
0211/390 98-33<br />
Firma<br />
Name<br />
Straße<br />
PLZ/Ort<br />
Datum/Unterschrift<br />
Weiterbildung und Qualifizierung<br />
sind das A und O. Dies<br />
sieht auch die rheinland-pfälzischeSPD-Landtagsabgeordnete<br />
Kathrin Anklam-Trapp so. Bei der Freisprechungsfeier<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
Alzey-Worms forderte sie die Nachwuchshandwerkerinen<br />
und -handwerker als Festrednerin<br />
dazu auf, sich nicht auf ihren Lorbeeren<br />
auszuruhen, sondern engagiert, flexibel<br />
und wissbegierig zu sein.<br />
Entsprechend appellierte sie an die jungen<br />
Handwerkerinnen und Handwerker,<br />
ihren Meisterbrief zu machen und dann<br />
auch über eine Selbstständigkeit nachzudenken.<br />
Diese sei eine der größten Chancen,<br />
die die Marktwirtschaft biete. Gleichzeitig<br />
erinnerte Anklam-Trapp an die Lockerung<br />
des Hochschulzangs für qualifizierte<br />
Berufstätige durch die Landesregierung.<br />
Eine Ausbildung halte folglich viele<br />
Karrieremöglichkeiten offen.<br />
Anerkennung zollte sie nicht nur den Gesellinnen<br />
und Gesellen („Sie können auf<br />
Ihr erreichtes Ziel stolz sein“), sondern<br />
auch den Betrieben, die jungen Leuten eine<br />
Chance auf Ausbildung gäben. Sie zeigten<br />
ein mustergültiges Verhalten, indem sie in<br />
die kommende Generation investierten.<br />
Dies auch vor dem Hintergrund dringend<br />
benötigter Fachkräfte.<br />
Wer entsprechend qualifiziert sei, habe<br />
nach wie vor gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt,<br />
so Anklam-Trapp. Wörtlich<br />
meinte Sie: „Nichts schützt besser vor Arbeitslosigkeit<br />
als eine gute Fachausbildung.“<br />
Entsprechend sieht sie eine gute Zukunft<br />
für die jungen Handwerkerinnen und<br />
Handwerker: „Sie werden benötigt, wir<br />
brauchen Sie.“<br />
Mit Blick auf die von der Wirtschaft immer<br />
wieder geäußerte Kritik an mangelndem<br />
Grundlagenwissen der Schulabgänger<br />
unterstrich die SPD-Parlamentarierin, dass<br />
die Weichen für eine bessere Schulausbildung<br />
durch bildungspolitische Reformen<br />
im Land gestellt worden seien. Gleichzeitig<br />
Aushangpflichtige Gesetze<br />
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Bestellung innerhalb Deutschlands zzgl. € 3,80<br />
Versand, ab € 25,- portofrei (gilt nicht in Verbindung<br />
mit Rabatt/Staffeln, Versandkosten<br />
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Irrtümer vorbehalten.<br />
Verlagsanstalt Handwerk GmbH<br />
Auf’m Tetelberg 7, 40221 Düsseldorf<br />
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Foto: Schmitz<br />
betonte sie, dass inzwischen auch für eine<br />
frühzeitige und umfassende Berufsorientierung<br />
mehr getan werde. Sinnvoll sei es auf<br />
jeden Fall, Schule und Betriebe enger zusammenzuführen.<br />
Dem Handwerk bescheinigte sie, als historisch<br />
gewachsener Wirtschaftsbereich das<br />
Fundament der sozialen Marktwirtschaft<br />
zu bilden. Es vereinbare Tradition mit Fortschrittlichkeit<br />
und sei zugleich wichtiger<br />
kultureller Impulsgeber. Handwerk gehöre<br />
daher zu den „zukunftsträchtigsten Wirtschaftszweigen,<br />
die unser Land hat“.<br />
Auch Kreishandwerksmeister Axel Reinhardt<br />
würdigte das Engagement und den<br />
Fleiß der Jungesellinnen und Jungesellen.<br />
Von 116 Prüflingen hätten 86 den ersten<br />
Karrieresprung auf Anhieb geschafft. Wie<br />
Kathrin Anklam-Trapp sah auch er für den<br />
Handwerkernachwuchs durchaus positive<br />
Zeiten, „wenn man sein Handwerk versteht“.<br />
Das setze Fleiß, Talent und Lernbereitschaft<br />
voraus. In diesem Zusammenhang<br />
verwies er darauf, dass die Prüfungsleistungen<br />
ausgesprochen gute Noten bedingt<br />
hätten („große Leistungsdichte“).<br />
Dazu trügen natürlich auch die Ausbilder<br />
Erfolg auf der ganzen Linie: Auszeichnung für die Besten<br />
Anzeige?<br />
mit geändertem<br />
Bundeselterngeld- und<br />
Elternzeitgesetz<br />
Buchshop<br />
Kommen Sie Ihrer<br />
Aushangpflicht nach!<br />
entscheidend bei, denen ebenfalls der Dank<br />
von Axel Reinhardt und seinem Stellvertreter<br />
Ullrich Huth galt. Dieser warb desweiteren<br />
gegenüber den Betrieben für eine Innungsmitgliedschaft,<br />
denn „je besser unsere<br />
Gemeinschaft, desto besser unsere Interessenvertretung“.<br />
Mit dem Ausbildungsmax wurden für besondere<br />
Leistungen durch die Sparkasse<br />
Worms-Alzey-Ried ausgezeichnet: Metallbauer<br />
Mark Krismer aus Armsheim<br />
(Schramm Metallbau GmbH, Wörrstadt)<br />
mit 300 Euro, Maler und Lackierer Sebastian<br />
Schreiber aus Saulheim (Christoph<br />
Schreiber, Saulheim) mit 200 Euro und Friseurin<br />
Sina Schmuck aus Fürfeld (Friedrich<br />
Friseure, Gau-Bickelheim) mit 100 Euro.<br />
Die Innungsbesten, Elektroniker Markus<br />
Harth aus Saulheim, der auch beim Landeswettbewerb<br />
des Leistungswettbewerbs<br />
der Deutschen Handwerkjugend den ersten<br />
Platz errungen hatte und von Elektro-Schäfer<br />
in Gabsheim ausgebildet wurde, sowie<br />
Anlagenmechaniker Christian Huppert aus<br />
Saulheim (Haustechnik Seitner, Alzey)<br />
wurden von der Signal Iduna ebenfals mit<br />
einem Präsent bedacht.<br />
§<br />
§ DIN § §<br />
Alle aushangpflichtigen Gesetze<br />
in aktueller Fassung inkl. dem<br />
geänderten Bundeselterngeld-<br />
und Elternzeitgesetz<br />
A5<br />
Auflage 2009<br />
100 Seiten<br />
€ 8,50
Donnerstag, 14. Januar 2010 Deutsches Handwerksblatt Nr. 1/2<br />
INTERVIEW<br />
Noch flexibler werden<br />
Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mainzer Agentur für Arbeit,<br />
erwartet für die Wirtschaft kein einfaches Jahr<br />
Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Mainzer Agentur für Arbeit, hat<br />
auf das Jahr 2009 zurückgeblickt und einen<br />
Ausblick auf 2010 gewagt..<br />
DHB: Ein Jahr im Zeichen der Wirtschaftskrise<br />
liegt hinter uns. Welche Entwicklungen<br />
erwarten Sie im Jahr 2010?<br />
Dippold: Grundsätzlich hat sich die rheinhessische<br />
Wirtschaft in der Krise recht<br />
robust gezeigt. Zu großen Teilen ist das<br />
der Weitsicht der vielen Betriebe zu<br />
verdanken, die die Erleichterungen bei der<br />
Kurzarbeit genutzt und dadurch eine<br />
Menge Jobs gerettet haben. Aber auch die<br />
hiesige Wirtschaftsstruktur hat dazu beitragen,<br />
dass uns die Krise nicht mit voller<br />
Wucht getroffen hat. Bei uns arbeitet knapp<br />
die Hälfte aller Beschäftigten in Branchen<br />
mit einem relativ geringen Beschäftigungsrisiko.<br />
Das sind wesentlich mehr als im<br />
Bundesdurchschnitt. Lediglich 18 Prozent<br />
arbeiten in Branchen, die als Folge der<br />
Wirtschaftskrise ein sehr hohes Beschäftigungsrisiko<br />
aufweisen. Hierzu gehören neben<br />
Finanzdienstleistungen und dem Automobil-<br />
und Maschinenbau auch die Chemie,<br />
die Metallerzeugung, die Zeitarbeit sowie<br />
Gastronomie und Architektur. Aber natürlich<br />
gibt es auch hier Betriebe, die die<br />
Folgen der Wirtschaftskrise besonders hart<br />
treffen. Deshalb müssen wir 2010 mit steigenden<br />
Arbeitslosenzahlen und auch mit<br />
einigen Unternehmensinsolvenzen rechnen.<br />
DHB: Welchen Beitrag kann die Agentur für<br />
Arbeit in der Krise leisten?<br />
Dippold: Wir können keine Arbeitsplätze<br />
schaffen, aber wir können den Prozess zwischen<br />
Kündigung und neuer Beschäftigung<br />
freundlich, schnell und kompetent gestalten.<br />
Das beginnt mit einer professionellen<br />
Vermittlungsarbeit und reicht über eine<br />
Verbesserung der Chancen am Arbeitsmarkt<br />
durch Anpassungsqualifizierung<br />
und andere arbeitsmarktpolitische Hilfen<br />
bis hin zur Zahlung von Arbeitslosengeld,<br />
Kurzarbeitergeld oder auch Insolvenzgeld.<br />
Darüber hinaus beobachten wir die Ent-<br />
Kunsthandwerk<br />
trifft Auto<br />
Die Löhr Automobile GmbH ist in<br />
Mainz-Weisenau mit der nach eigenen<br />
Angaben „modernsten Automeile<br />
Europas“ an den Start gegangen.<br />
Dabei hat sie bei der Eröffnung<br />
des Toyota-Autohauses das Kfz-Handwerk<br />
mit dem Kunsthandwerk verbunden<br />
und gleichzeitig zu einer kleinen<br />
kunsthandwerklichen Ausstellung<br />
geladen. Investitionen in zweistelliger<br />
Millionenhöhe sollen in die<br />
Mainzer Automeile fließen. Die in Koblenz<br />
ansässige Autohandelsgruppe<br />
umfast einen Verbund von 27 Autohäusern<br />
im Land und beschäftigt über<br />
1.200 Mitarbeiter. Das Unternehmen<br />
vermarktet jährlich im Schnitt 23.000<br />
Autos der Marken Audi, Lexus, Porsche,<br />
Skoda, Toyota, VW Pkw und VW<br />
Nutzfahrzeuge sowie Gebrauchtwagen.<br />
www.loehrgruppe.de<br />
Foto: Bahr<br />
wicklungen sehr genau und können Betriebe<br />
individuell beraten, wie sie ihre Personalpolitik<br />
an die Veränderungen in der<br />
Arbeitswelt anpassen und nach den aktuellen<br />
Trends ausrichten können.<br />
DHB: Wie wird sich die Arbeitswelt künftig<br />
verändern?<br />
Dippold: Die Zukunft wird von drei Megatrends<br />
bestimmt: dem demografischen<br />
Wandel, der Globalisierung und dem technologischen<br />
Wandel. Für Arbeitgeber und<br />
Arbeitnehmer bedeutet dies, dass sie künftig<br />
noch flexibler handeln und sich häufiger<br />
auf Veränderungen einstellen müssen. Aktuelle<br />
Berechnungen gehen davon aus, dass<br />
es in 20 Jahren in Deutschland über zehn<br />
Prozent weniger Erwerbspersonen geben<br />
wird. Das sind für unseren Agenturbezirk<br />
rund 20.000 erwerbsfähige Menschen weniger,<br />
die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung<br />
stehen werden. Das bedeutet, der Mangel<br />
an Arbeitskräften wird schon bald über alle<br />
Branchen hinweg spürbar werden.<br />
DHB: Was können Betriebe konkret tun,<br />
um für die künftigen Veränderungen gerüstet<br />
zu sein?<br />
Dippold: Betriebe müssen sich vor allem<br />
auf alternde Belegschaften einstellen. Gerade<br />
in <strong>Rheinhessen</strong> haben wir einen relativ<br />
hohen Anteil an Beschäftigten über 55<br />
Jahre. Die Betriebe müssen sich deshalb<br />
verstärkt mit betrieblichem Gesundheitsmanagement<br />
und Weiterbildung der Beschäftigten<br />
auseinandersetzen. Allerdings<br />
haben wir in unserem Agenturbezirk mit<br />
derzeit über 13 Prozent auch einen höheren<br />
Anteil Hochqualifizierter unter den Erwerbstätigen<br />
als im Bundesdurchschnitt.<br />
Damit sind Betriebe mit Bedarf an hochqualifizierten<br />
Mitarbeitern in unserer Region<br />
leicht im Vorteil. Neben Berufseinsteigern<br />
sollten die Unternehmen aber auch<br />
das Potenzial der so genannten „stillen Reserve“,<br />
vor allem Frauen und Männer nach<br />
der Familienphase, für die Deckung des<br />
künftigen Fachkräftebedarfs nutzen. Hier<br />
wird es notwendig werden, sich mit Modellen<br />
zur besseren Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf zu beschäftigen. Unternehmen,<br />
die bei der Entwicklung<br />
von Arbeitszeitmodellen<br />
flexibel und<br />
kreativ sind, werden<br />
künftig die Nase vorn<br />
haben, denn damit<br />
sind sie gleichzeitig für<br />
Krisenzeiten besser ge-<br />
Thomas Dippold<br />
rüstet. Mit Arbeitszeitkonten<br />
und Teilzeitmodellen<br />
können in<br />
Krisenzeiten Jobs gerettet werden.<br />
Um das wichtigste Kapital unserer Volkswirtschaft,<br />
nämlich qualifiziertes Personal,<br />
langfristig zu sichern, ist aber auch der<br />
Staat gefragt. Er muss dafür sorgen, dass es<br />
flächendeckende, zuverlässige und flexible<br />
Kinderbetreuungsangebote gibt, und er<br />
muss vor allem einen Weg aus der Bildungsmisere<br />
finden. Eine aktuelle Studie<br />
des ifo-Instituts hat ergeben, dass die Wirtschaftskraft<br />
Deutschlands bis 2090 um<br />
rund 2,8 Billionen Euro zulegen könnte,<br />
wenn der Anteil der Risikoschüler – das<br />
sind derzeit rund ein Viertel aller Schüler –<br />
in den nächsten zehn Jahren um 90 Prozent<br />
gesenkt werden könnte. Das übersteigt das<br />
aktuelle Bruttoinlandsprodukt, das 2008<br />
rund zweieinhalb Billionen Euro ausmachte.<br />
DHB: Da verwundert es nicht, dass immer<br />
mehr Arbeitgeber darüber klagen, dass sowohl<br />
Ausbildungs- als auch Arbeitsstellen<br />
immer länger unbesetzt bleiben, weil sich<br />
kein passender Bewerber findet. Was raten<br />
Sie den Personalverantwortlichen?<br />
Dippold: Bei Vakanzen lohnt es sich durchaus,<br />
auch mal Bewerbern aus der zweiten<br />
Reihe, also solchen, die den Anforderungen<br />
vielleicht nicht hundertprozentig entsprechen,<br />
eine Chance zu geben. Fehlende Teilqualifikationen<br />
lassen sich in der Regel gut<br />
nachholen, und in manchen Fällen unterstützen<br />
wir die Einstellung auch mit Fördergeldern.<br />
Vor allem Jugendliche, die –<br />
auch wenn sie anfangs vielleicht noch etwas<br />
Unterstützung brauchen – in der Regel großes<br />
Entwicklungspotenzial haben, haben<br />
auf jeden Fall eine Chance verdient.<br />
HANDWERKSKAMMER RHEINHESSEN RH3<br />
Arbeitslosigkeit wird<br />
wahrscheinlich wachsen<br />
ARBEITSMARKT: Mainzer Agentur für Arbeit stellte<br />
die neusten Zahlen vor<br />
VON DENNIS RINK<br />
Als Folge der weltweiten Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise glichen die Prognosen für<br />
den Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr einem<br />
Horrorszenario. Von einem raschen<br />
Anstieg der Arbeitslosenzahlen war die<br />
Rede. Zwar wurde der Arbeitsmarkt im<br />
Jahr 2009 von den Auswirkungen der Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise bestimmt,<br />
doch der rheinhessische Arbeitsmarkt<br />
zeigte sich trotz der schlechten wirtschaftlichen<br />
Lage robust.<br />
„Die rasante wirtschaftliche Talfahrt hat<br />
sich auf dem Arbeitsmarkt nur zum Teil<br />
widergespiegelt“, sagte Thomas Dippold,<br />
Chef der Mainzer Arbeitsagentur, „wir befinden<br />
uns momentan immer noch auf einem<br />
Niveau, mit dem wir vor Jahren sehr<br />
zufrieden gewesen wären.“ Insgesamt<br />
nahm die Arbeitslosigkeit in <strong>Rheinhessen</strong><br />
im Jahresdurschnitt gegenüber 2008 um<br />
rund neun Prozent zu. Dass viele gefährdete<br />
Arbeitsplätze erhalten werden konnten,<br />
lag laut Dippold an der Kurzarbeit.<br />
„Die Kurzarbeit hat die Beschäftigung stabilisiert<br />
und größere Einbrüche verhindert.“<br />
Im April 2009 wurde in über 140 rheinhessischen<br />
Betrieben kurz gearbeitet. Betroffen<br />
waren 4.300 Arbeitnehmer. Die<br />
Zahl der Stellenangebote verringerte sich<br />
2009 gegenüber dem Vorjahr um 17,5 Prozent.<br />
Im Dezember nahm die Zahl der Arbeitslosen<br />
in <strong>Rheinhessen</strong> leicht zu. „Das<br />
BEKANNTMACHUNG<br />
Aufgrund der Beschlüsse des Berufsbildungsausschusses<br />
vom 7.10.2009 und der Vollversammlung<br />
vom 24.8.2009 erlässt die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Rheinhessen</strong> als zuständige<br />
Stelle nach § 42 f in Verbindung mit § 42 g<br />
der Handwerksordnung vom 24. September<br />
1998 (BGBI. I S. 3074), zuletzt geändert durch<br />
Art. 2 des Gesetzes vom 17. Juli 2009 (BGBl. I<br />
S. 2091), und aufgrund § 71 Abs. 7 in Verbindung<br />
mit §§ 59 und 60 des Berufsbildungsgeset-zes<br />
vom 23. März 2005 (BGBI. I, Seite<br />
931), zuletzt geändert durch Art. 15 Abs. 90<br />
des Gesetzes vom 5. Februar 2009 (BGBl. I S<br />
160), die folgende Umschulungsprüfungsregelung:<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
§ 1 Anwendungsbereich<br />
§ 2 Ziel, Inhalt und Anforderungen der Umschulungsprüfung<br />
§ 3 Bezeichnung des Umschulungsabschlusses<br />
§ 4 Zulassung zur Umschulungsprüfung<br />
§ 5 Prüfungsverfahren<br />
§ 6 Inkrafttreten<br />
§ 1<br />
Anwendungsbereich<br />
Nachstehende Vorschriften gelten für Umschulungsprüfungen<br />
für Umschulungen der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong> in nach der<br />
Handwerksordnung staatlich anerkannten<br />
Ausbildungsberufen sowie für Umschulungen<br />
in nach dem Berufsbildungsgesetz staatlich<br />
anerkannten Ausbildungsberufen.<br />
§ 2<br />
Ziel, Inhalt und Anforderungen der Umschulungsprüfung<br />
Für Umschulungsprüfungen in anerkannten<br />
Ausbildungsberufen gelten die Bestimmungen<br />
über die Gesellen- und Abschlussprüfung<br />
der jeweils einschlägigen Ausbildungsordnung.<br />
§ 3<br />
Bezeichnung des Umschulungsabschlusses<br />
Die erfolgreich abgelegte Umschulungsprüfung<br />
führt zu der in der jeweiligen Ausbildungsordnung<br />
genannten Abschlussbezeichnung.<br />
§ 4<br />
Zulassung zur Prüfung<br />
(1) Zur Prüfung ist zuzulassen<br />
1. wer an einer auf das Ausbildungsziel<br />
des jeweiligen staatlich anerkannten Ausbildungsberufs<br />
gerichteten Umschulungs-<br />
war aufgrund der nach wie vor schleppenden<br />
Konjunktur aber zu erwarten“, relativierte<br />
Dippold. Insgesamt 18.053 Männer<br />
und Frauen waren im Dezember in <strong>Rheinhessen</strong><br />
arbeitslos gemeldet. Das waren rund<br />
235 mehr als im November und 1.326 mehr<br />
als im Vorjahr.<br />
Mit Kurzarbeit und Qualifizierung<br />
Entlassungen vermeiden<br />
Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber<br />
November konstant bei 5,6 Prozent. Für<br />
2010 kündigte Dippold einen weiteren Anstieg<br />
der Arbeitslosenzahlen an. „Wir werden<br />
zwar nicht die befürchtete Fünf-Millionen-Marke<br />
erreichen, aber es scheint sicher<br />
zu sein, dass die Arbeitslosigkeit steigt.“<br />
„In 2010 wird es noch mehr als im zurückliegenden<br />
Jahr darauf ankommen, dass<br />
wir auch präventiv am Arbeitsmarkt tätig<br />
sind“, so der Chef der Arbeitsagentur. „Das<br />
heißt, wir müssen weiterhin versuchen, mit<br />
Kurzarbeit und mit Qualifizierung der Beschäftigten<br />
Entlassungen zu verhindern.“<br />
Für steigenden Arbeitslosenzahlen sieht<br />
er die Arbeitsverwaltung gut gerüstet „Wir<br />
sind gut darauf vorbereitet, uns kompetent<br />
und serviceorientiert um eine steigende<br />
Zahl von Menschen zu kümmern, die ihren<br />
Job verloren haben. Hier wird es vor allem<br />
darauf ankommen, möglichst schnell einen<br />
intensiven Vermittlungsprozess anzustoßen,<br />
denn in der ersten Zeit nach der Kündigung<br />
sind die Chancen auf einen neuen<br />
Job am größten.“<br />
Prüfungsregelung der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong> für<br />
Umschulungen in anerkannten Ausbildungsberufen<br />
maßnahme teilgenommen hat, welche<br />
nach Art, Ziel und Dauer den besonderen<br />
Erfordernissen der beruflichen Erwachsenenbildung<br />
entsprochen hat,<br />
2. wessen Umschulungsmaßnahme der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> schriftlich angezeigt<br />
wurde und<br />
3. wer die im Umschulungsvertrag vereinbarte<br />
Ausbildungsdauer zurückgelegt hat.<br />
(2) Sofern die Umschulungsprüfung in zwei<br />
zeitlich auseinanderfallenden Teilen durchgeführt<br />
wird, ist über die Zulassung gesondert<br />
zu entscheiden. Dies gilt nicht, wenn Umschüler/innen<br />
aus Gründen, die sie nicht zu<br />
vertreten haben, am ersten Teil der Umschulungsprüfung<br />
nicht teilgenommen haben. In<br />
diesem Fall ist der erste Teil der Umschulungsprüfung<br />
zusammen mit dem zweiten<br />
Teil abzulegen.<br />
§ 5<br />
Prüfungsverfahren<br />
Für die Durchführung von Umschulungsprüfungen<br />
gelten die Bestimmungen der Prüfungsordnungen<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Rheinhessen</strong> für die Durchführung von Gesellen-<br />
und Umschulungsprüfungen sowie Abschluss-<br />
und Umschulungsprüfungen, veröffentlicht<br />
im DHB – Deutsches Handwerksblatt<br />
am 25. Oktober 2007 und am 8. November<br />
2007.<br />
§ 6<br />
Inkrafttreten<br />
Diese Umschulungsprüfungsregelung tritt am<br />
Tage der Veröffentlichung im Mitteilungsblatt<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong>, DHB –<br />
Deutsches Handwerksblatt, in Kraft.<br />
Genehmigungsvermerk<br />
Die von der Vollversammlung der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Rheinhessen</strong> am 24.8.2009 beschlossene<br />
Prüfungsregelung für Umschulungen<br />
in anerkannten Ausbildungsberufen wird<br />
im Einvernehmen mit dem Ministerium für Bildung,<br />
Wissenschaft, Jugend und Kultur gemäß<br />
§ 106 Abs. 2 der Handwerksordnung<br />
genehmigt.<br />
Mainz, 20.10.2009<br />
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft<br />
und Weinbau Rheinland-Pfalz<br />
4003 – 009 – 8405/2009<br />
Im Auftrag<br />
Dr. Fred Schmittgen