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Frauenklinik Patientenmagazin2.indd - Evangelisches Diakoniewerk ...

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REISE DURCH UNSERE HEBAMMENAUSBILDUNG<br />

Reise durch unsere Hebammenausbildung<br />

Dies sind Eindrücke zweier<br />

Hebammen über eine prägende<br />

Ausbildungszeit, die jede<br />

Hebamme einzigartig erlebt<br />

und empfunden hat. Bestimmt<br />

wird es viele geben, die eine<br />

andere Sichtweise auf diese Zeit<br />

haben...<br />

Begonnen hat es mit einer<br />

deutschlandweiten Bewerbung<br />

an allen Hebammenschulen,<br />

nachdem der Wunsch Hebamme<br />

zu werden schon lange in<br />

uns wachsen durfte. Geendet<br />

hat es mit 16 naiv-glücklichen<br />

Hebammenschülerinnen,<br />

darunter auch wir. Nach langem<br />

Warten kam im Mai der<br />

große Tag. Es ging endlich los!<br />

Begrüßt und durch die drei<br />

Jahre begleitet wurden wir von<br />

unseren Wichteln aus dem Kurs<br />

über uns. Ihre Aufgabe war es,<br />

uns an die Hand zu nehmen und<br />

mit uns ein Stück gemeinsam<br />

zu gehen.<br />

Nach einem Einführungsblock,<br />

in dem die Grundlagen durch<br />

die Lehrhebammen vermittelt<br />

wurden, folgte zusätzlich zu<br />

wöchentlichen Schultagen die<br />

Ausbildung in der Praxis.<br />

Am Anfang ging es, gebrandmarkt<br />

mit dem roten Punkt<br />

auf dem Namensschild, los.<br />

Dieser Punkt ermöglichte allen<br />

schon von Weitem zu erkennen,<br />

in welchem Ausbildungs-<br />

jahr man sich befand. Wie bei<br />

einer Ampel hieß die Farbe rot<br />

„Achtung“ -eigentlich nur dazu<br />

befähigt um zu putzen. Diese<br />

intensive Reinigungsperiode<br />

dauerte ungefähr ein Jahr.<br />

Und endlich war der gelbe<br />

Punkt in Sicht und damit der<br />

Dammschutz. Damals dachten<br />

wir noch, das ist alles was<br />

zählt. Doch verstanden wir in<br />

dieser Zeit auch, dass sich das<br />

Hebammenwissen nicht nur<br />

auf den Kreißsaal beschränkt,<br />

sondern dass unsere Einsätze<br />

im OP und auf den Stationen,<br />

zum Beispiel der Onkologie<br />

sowie der Neugeborenenintensivstation<br />

uns vieles<br />

lehren konnte.<br />

Nach vielen Hochs und Tiefs<br />

rückte nun endlich die Halbzeit<br />

der Ausbildung in greifbare<br />

Nähe, die mit einem Bergfest<br />

gefeiert wurde. Mit einer<br />

Auszeit auf einer Hütte wurden<br />

dort die in der Ausbildung<br />

entstandenen Freundschaften<br />

vertieft und gepflegt. Diese<br />

trugen einen mit durch die<br />

nicht immer einfache Zeit.<br />

Denn „Lehrjahre sind keine<br />

Herrenjahre“ - ja, das haben<br />

wir am eigenen Leib erfahren.<br />

Den grünen Punkt in Sichtweite,<br />

ging es in die „angstbegleitete“<br />

Selbständigkeit.<br />

Nun betreuten wir die Frauen<br />

weitestgehend selbständig.<br />

Doch das letzte Jahr verging<br />

wie im Flug, und das Examen<br />

rückte unaufhaltsam in riesen<br />

Schritten näher. Ein letzter<br />

Lichtblick vor der Prüfungszeit<br />

war die Examensfahrt, bei<br />

der wir trotz Schlafmangels<br />

unsere Kraftreserven noch ein<br />

letztes Mal auffüllen konnten.<br />

Dachten wir noch im Unterkurs,<br />

das war die härteste<br />

Zeit, wurden wir schnell<br />

eines Besseren belehrt. Denn<br />

schlimmer geht immer!<br />

Vor uns stand ein unbezwingbar<br />

scheinender Berg von<br />

Prüfungen. Sorge machte uns<br />

vor allem die unbeeinflussbare<br />

Examensgeburt.<br />

Und trotz allem ließ uns<br />

die Faszination an unserem<br />

erfüllenden Beruf, rund um<br />

das Wunder der Geburt, das<br />

alles überstehen.<br />

Hätten wir zu Beginn der<br />

Ausbildung gewusst, welcher<br />

Weg in den drei Jahren vor<br />

uns liegt, hätten wir uns nie<br />

zugetraut, diesen zu gehen.<br />

Und doch hat er uns geformt<br />

und zu dem gemacht, wer wir<br />

heute sind. Im Rückblick war<br />

es für uns beide wichtig und<br />

wertvoll, durch diese harte<br />

Schule gegangen zu sein, um<br />

die Verantwortung einer Hebamme<br />

tragen zu können.<br />

Unendlich dankbar sind wir<br />

denjenigen, die wir seither<br />

am Beginn des Lebens, das<br />

manchmal auch dort endet,<br />

begleiten durften. Sie sind die<br />

Menschen, die unseren Weg<br />

immer wieder einzigartig und<br />

neu gestalten.<br />

Prof. Rempen mit Hebammen<br />

und Kinderkrankenschwestern<br />

der Entbindungsstation.<br />

Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong> 7

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