Frauenklinik Patientenmagazin2.indd - Evangelisches Diakoniewerk ...
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Fühl Dich wohl<br />
Das halbjährliche Magazin der <strong>Frauenklinik</strong><br />
im Diak für Patientinnen | 2010 | Ausgabe 2<br />
Diakonie-Klinikum<br />
Schwäbisch Hall<br />
Impfungen vor<br />
und während der<br />
Schwangerschaft<br />
Seite 3<br />
Sport & Krebs<br />
Seite 12<br />
Gynäkologisches<br />
Krebszentrum<br />
Seite 16
INHALT GRUSSWORT<br />
Impfungen vor und während<br />
der Schwangerschaft ............................. 3<br />
Wiegenlieder-CD:<br />
Willkommen im Leben ........................... 6<br />
Reise durch unsere<br />
Hebammenausbildung .......................... 7<br />
Infant Handling und Babymassage........ 8<br />
Der lästige Ausfluss ............................... 9<br />
Die Harninkontinenz-Sprechstunde .... 10<br />
Patientinnentag in Gaildorf .................. 11<br />
Sport und Krebs ................................... 12<br />
Rotklee ................................................. 13<br />
Mammasonographie ............................ 14<br />
Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen<br />
nach Krebsbehandlung ...... 15<br />
Gynäkologisches Krebszentrum .......... 16<br />
Kunsttherapie ...................................... 17<br />
Hunderätsel ........................................ 18<br />
Blick in die Sekretariate ..................... 19<br />
IMPRESSUM<br />
Ausgabe 2010, Nr. 2<br />
Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong><br />
des Diakonie-Klinikums<br />
Schwäbisch Hall gGmbH<br />
Diakoniestraße 10<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Telefon 0791 753–4605<br />
frauenklinik@dasdiak.de<br />
brustzentrum@dasdiak.de<br />
gynkrebszentrum@dasdiak.de<br />
Spendenkonto: Nr. 8002,<br />
Sparkasse Schwäbisch Hall-<br />
Crailsheim, BLZ 622 500 30<br />
Verantwortlich i.S.d.P.<br />
Prof. Dr. Andreas Rempen, Chefarzt<br />
Fotos: Gawron, Pixelio, Pfisterer,<br />
Rempen, Privat, Ucik-Seybold<br />
Satz + Druck:<br />
Kochendörfer Druckerei + Verlag GmbH<br />
Erscheinungsweise:<br />
Zweimal im Jahr<br />
Liebe Patientinnen,<br />
erst einmal herzlichen Dank<br />
für Ihre zahlreichen positiven<br />
und inspirierenden Rückmeldungen<br />
auf unsere Erstausgabe<br />
von „Fühl Dich wohl“. Sie<br />
bestärken uns in dem Wunsch,<br />
Ihnen zeitnah wichtige medizinische<br />
und patientenrelevante<br />
Informationen weiterzugeben.<br />
Das erste Halbjahr begann in<br />
unserer <strong>Frauenklinik</strong> spannend<br />
und glücklicherweise<br />
erfolgreich: die Zertifizierung<br />
unseres Brustzentrums wurde<br />
bestätigt und das Gynäkologische<br />
Krebszentrum für<br />
bösartige Unterleibserkrankungen<br />
mit einem Zertifikat<br />
ausgezeichnet. Das spornt<br />
uns an, weiter umsichtig und<br />
nach neuesten Erkenntnissen<br />
unsere Krebsbehandlungen zu<br />
gestalten.<br />
Bitte lesen Sie selbst, was uns<br />
sonst noch so beschäftigte<br />
und was wir Ihnen unbedingt<br />
mitteilen wollen.<br />
Sie sollen sich bei uns wohl<br />
und geborgen fühlen.<br />
Danke für Ihr Vertrauen<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. Andreas Rempen,<br />
Chefarzt der <strong>Frauenklinik</strong> mit<br />
Brustzentrum und<br />
Gynäkologischem Krebszentrum<br />
2 Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong>
IMPFUNGEN VOR UND WÄHREND DER SCHWANGERSCHAFT<br />
Impfungen vor und während der Schwangerschaft<br />
Gemäß den Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO)<br />
Sowohl die werdende Mutter<br />
als auch das ungeborene Kind<br />
können infolge infektiöser<br />
Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />
gesundheitlich<br />
erheblich gefährdet sein. Bei<br />
der Mutter können bestimmte<br />
Infektionskrankheiten, wie<br />
Influenza oder Windpocken,<br />
durch die veränderte Immunabwehr<br />
wesentlich komplizierter<br />
verlaufen als im nicht-<br />
schwangeren Zustand. Bei den<br />
ungeborenen Kindern können<br />
die Erreger über die Plazenta<br />
übertragen werden und Fehlbildungen<br />
sowie chronische<br />
Erkrankungen des Kindes<br />
hervorrufen.<br />
Daher informieren wir Sie an<br />
dieser Stelle, welchen Impfschutz<br />
die Frau vor Eintritt<br />
einer Schwangerschaft haben<br />
sollte, welche Impfungen man<br />
in der Schwangerschaft bedenkenlos<br />
verabreichen kann<br />
und welche zu unterlassen<br />
sind. Im Einzelfall muss natürlich<br />
der behandelnde Arzt über<br />
die zu treffenden Maßnahmen<br />
entscheiden.<br />
Eine Frau mit Kinderwunsch<br />
sollte gegen folgende Infektionserkrankungen<br />
geimpft<br />
sein:<br />
Tetanus, Diphtherie, Keuch-<br />
husten, Kinderlähmung<br />
Windpocken, Röteln,<br />
Masern, Mumps<br />
Influenza, Hepatitis B<br />
Da es sich um Lebendimpfstoffe<br />
handelt, darf hier in<br />
der Schwangerschaft nicht<br />
geimpft werden bzw. soll nach<br />
der Impfung 3 Monate keine<br />
Schwangerschaft eintreten.<br />
Wenn nötig, können folgende<br />
Impfungen laut STIKO auch<br />
in der Schwangerschaft ohne<br />
Bedenken durchgeführt werden:<br />
Diphtherie<br />
Hepatitis A und B<br />
FSME<br />
Influenza<br />
Meningokokken-Enzephalitis<br />
Pneumokokken-Pneumonie<br />
Kinderlähmung<br />
Tetanus<br />
Tollwut<br />
Typhus<br />
Wenden Sie sich bitte vor einer<br />
geplanten Schwangerschaft in<br />
genügend zeitlichem Abstand<br />
an Ihren Frauenarzt, um den<br />
Impfschutz zu überprüfen und<br />
gegebenenfalls rechtzeitig<br />
zu ergänzen. Sie können sich<br />
und Ihrem Kind damit einen<br />
wirksamen Infektionsschutz<br />
bescheren.<br />
Wir laden ein: Mittwoch, 28. Juli 2010, 18:30 Uhr Mittwoch, 4. August 2010, 18:30 Uhr, Speisesaal des Diakonie-Klinikums<br />
Cumulus Cultur „Tango im Freien“ zum Zuhören und Tanzen „Südafrika – mal ganz ohne Fußball-WM“<br />
im Diak Livemusik mit Exprompt Reisebericht von Eckhard Flaxa<br />
Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong> 3
NT UND DAS SOGENANNTE ERSTTRIMESTER-SCREENING<br />
NT und das sogenannte Ersttrimester-Screening<br />
Die allermeisten Kinder<br />
werden natürlich gesund<br />
geboren, und das Risiko für<br />
die Geburt eines Kindes mit<br />
körperlichen und geistigen<br />
Entwicklungsstörungen ist<br />
insgesamt gering. Doch haben<br />
werdende Eltern nicht selten<br />
die Sorge, dass ihr Kind eine<br />
Behinderung aufgrund einer<br />
Chromosomenanomalie (z.B.<br />
Trisomie 21 = Down-Syndrom)<br />
oder einer Organfehlbildung<br />
(z.B. Herzfehler) hat. Wenn<br />
die Eltern es wünschen, kann<br />
das Kind durch eine spezielle<br />
Ultraschalluntersuchung zwischen<br />
11 und 14 Schwangerschaftswochen<br />
(das Kind hat<br />
hier eine Scheitelsteißlänge<br />
zwischen 45 und 84 mm) auf<br />
einige schwere körperliche<br />
Fehlbildungen untersucht<br />
werden. Das Risiko für das<br />
Vorliegen einer Chromosomenanomalie<br />
kann aus den<br />
Ultraschallbefunden unter Berücksichtigung<br />
des Alters und<br />
eventuell einer zusätzlichen<br />
Hormonbestimmung aus dem<br />
mütterlichen Blut abgeschätzt<br />
werden.<br />
Wenn die Eltern allerdings<br />
sicher wissen möchten, ob<br />
das Kind eine Chromosomenanomalie<br />
hat oder nicht, ist<br />
eine invasive Diagnostik (z.B.<br />
Chorionzottenbiopsie, Amniozentese)<br />
notwendig, mit deren<br />
Hilfe der Chromosomensatz<br />
aus den gewonnenen kindlichen<br />
Zellen direkt untersucht<br />
wird. Allerdings haben diese<br />
Verfahren ein Risiko von etwa<br />
einem halben Prozent für die<br />
Auslösung einer Fehlgeburt.<br />
Wir laden ein: Mittwoch, 11. August 2010, 18:30 Uhr,<br />
Cumulus Cultur Speisesaal des Diakonie-Klinikums<br />
im Diak Bericht einer Reise nach Brasilien mit Pfarrer Silvio Meinke<br />
Die Häufigkeit der Trisomie 21<br />
und auch anderer Chromosomenstörungen<br />
(z.B. Trisomie<br />
13 oder 18) steigt mit zunehmendem<br />
mütterlichen Alter<br />
an. Zu Beginn der Schwangerschaft<br />
ist dieses Risiko höher<br />
als zum Zeitpunkt der Geburt,<br />
da viele betroffene Schwangerschaften<br />
als natürliche<br />
Fehlgeburt vorzeitig enden.<br />
Die nachfolgende Tabelle gibt<br />
einen Überblick:<br />
Risiko für Trisomie 21<br />
Alter bei Geburt mit 12 SSW<br />
20 1: 1527 1: 1068<br />
25 1: 1352 1: 946<br />
30 1: 895 1: 626<br />
35 1: 356 1: 249<br />
40 1: 97 1: 68<br />
45 1: 23 1: 16<br />
Zur Bestimmung des individuellen<br />
Risikos wird die sog.<br />
Nackentransparenz (kurz: NT)<br />
beim Kind gemessen. Unter<br />
der Nackentransparenz wird<br />
eine Flüssigkeitsansammlung<br />
im Nackenbereich des Kindes<br />
verstanden, die bei nahezu allen<br />
Kindern im Zeitraum 11-14<br />
SSW auf dem Ultraschallbild<br />
zu sehen ist. Mit zunehmender<br />
Flüssigkeitsmenge, gemessen<br />
als Distanz des dunkel<br />
erscheinenden Bereichs<br />
zwischen der Haut und dem<br />
Hinterhauptsknochen bzw. der<br />
Wirbelsäule (Abb.), steigt nun<br />
das Risiko für eine Chromosomenanomalie.<br />
Umgekehrt<br />
sinkt dieses Risiko mit abnehmender<br />
Flüssigkeitsmenge.<br />
Mittels eines Computerprogramms,<br />
welches auf den<br />
Erfahrungen bei mehr als<br />
100.000 Schwangerschaften<br />
basiert und die kindliche<br />
Nackentransparenzdicke, das<br />
mütterliche Alter und eventuell<br />
die Hormonwerte im Blut<br />
der Mutter berücksichtigt,<br />
kann eine individuelle Risikoabschätzung<br />
für ein Kind mit<br />
einer Chromosomenanomalie<br />
erfolgen.<br />
Diese Risikoangabe dient als<br />
Grundlage für die Entscheidung<br />
der Eltern,<br />
entweder keine weiteren<br />
Untersuchungen durchführen<br />
zu lassen, wenn sie das Risiko<br />
als gering ansehen,<br />
oder eine invasive Diagnostik<br />
(Chorionzottenbiopsie, Amniozentese)<br />
durchführen zu<br />
lassen, wenn sie dieses Risiko<br />
hoch einschätzen.<br />
Die Risikoberechnung für<br />
eine Chromosomenanomalie<br />
mittels Nackentransparenzmessung<br />
kann, wie bereits<br />
erwähnt, durch die Analyse<br />
von zwei Hormonen (freies<br />
ß-HCG, PAPP-A) aus dem Blut<br />
der Mutter ergänzt werden,<br />
was die Aussagekraft weiter<br />
verbessert. Das Gesamtergebnis<br />
der Risikoberechnung liegt<br />
dann nach ca. 2 Tagen vor.<br />
Mittlerweile haben weitere<br />
sogenannte Ultraschallmarker<br />
zur Bestimmung des Risikos<br />
einer Chromosomenstörung<br />
Eingang in die frühe Ultraschalldiagnostik<br />
gefunden.<br />
4 Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong>
NT UND DAS SOGENANNTE ERSTTRIMESTER-SCREENING<br />
NT und das sogenannte Ersttrimester-Screening (Fortsetzung)<br />
Hier sind zu nennen: das<br />
Nasenbein (d.h. die Darstellung<br />
des Knochens der<br />
Nasenwurzel), der Blutfluss<br />
über der Herzklappe zwischen<br />
dem rechten Vorhof und der<br />
rechten Kammer (Trikuspidalklappe),<br />
der Blutfluss in<br />
einer Vene vor dem rechten<br />
Vorhof (Ductus venosus) sowie<br />
der Winkel zwischen Stirn<br />
und Oberkiefer. Auch diese<br />
zusätzlichen Marker machen<br />
die Risikoangabe genauer,<br />
ermöglichen jedoch ebenso<br />
keine definitive diagnostische<br />
Angabe zum Vorliegen einer<br />
Chromosomenanomalie.<br />
Eine verlässliche Risikoberechnung<br />
setzt voraus, dass<br />
die genauen Vorschriften zur<br />
Darstellung und Messung<br />
der frühen Marker streng<br />
eingehalten werden. Nur so<br />
können Messfehler bei diesen<br />
winzigen Strukturen gering<br />
gehalten werden. Hierzu ist<br />
ein spezielles Training durch<br />
Kurse (Zertifizierung) notwendig<br />
und sind regelmäßige, d.h.<br />
jährliche Qualitätskontrollen<br />
(sog. „Audits“) unverzichtbar.<br />
Zudem sollen nur geprüfte<br />
Computerprogramme angewendet<br />
werden. Diese Berechnungsprogramme<br />
werden<br />
nur an solche Untersucher<br />
ausgegeben, die sich zertifiziert<br />
haben und an regelmäßigen<br />
Audits teilnehmen. Das<br />
Ersttrimester-Screening (zertifiziert<br />
durch die FMF London)<br />
kann am Diak durchgeführt<br />
werden (Anmeldung über die<br />
Gynäkologische Ambulanz<br />
unter Tel.: 0791-753 4605).<br />
Wir laden ein: Mittwoch, 18. August 2010, 18:30 Uhr, Speisesaal des Diakonie-Klinikums<br />
Cumulus Cultur „Venenleiden“ - Vortrag von Dr. med Slobodan Dikic<br />
im Diak Oberarzt der Chirurgischen Klinik I<br />
Die frühe Ultraschalluntersuchung<br />
ermöglicht es auch,<br />
eine Reihe schwerer körperlicher<br />
Anomalien des Kindes<br />
aufzudecken, wie z.B. Herzfehler,<br />
offener Rücken (Spina<br />
bifida) oder Bauchwanddefekte<br />
(Omphalozele, Gastroschsis).<br />
Doch muss beachtet werden,<br />
dass zu diesem frühen Zeitpunkt<br />
der Schwangerschaft<br />
eine Vielzahl von Fehlbildungen<br />
und Erkrankungen bei<br />
den winzigen Dimensionen<br />
nicht erkannt werden können.<br />
Eine erneute Ultraschalluntersuchung<br />
mit 20 Schwangerschaftswochen<br />
wird daher<br />
zur genaueren Diagnostik der<br />
Organe empfohlen.<br />
Sonographische<br />
Darstellung der<br />
Nackentransparenz<br />
Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong> 5
WIEGENLIED-CD: WILLKOMMEN IM LEBEN<br />
Wiegenlied-CD: Willkommen im Leben<br />
Glücksmomente sind bekanntlich<br />
wertvoll und sollten<br />
festgehalten werden.<br />
Das bewog Professor Rempen<br />
und sein Team, Eltern und<br />
ihren Neugeborenem ein<br />
besonderes Geschenk zur Geburt<br />
zu machen: Sie nahmen<br />
mit professioneller Hilfe eine<br />
entzückende Wiegenlieder-<br />
CD auf, deren Besonderheit<br />
darin besteht, dass darauf die<br />
jeweils bekanntesten Schlaflieder<br />
aus 6 Ländern zu finden<br />
sind.<br />
Wir laden ein: Mittwoch, 15. September 2010, 18:30 Uhr<br />
Cumulus Cultur Speisesaal des Diakonie-Klinikums<br />
im Diak Kino: „Bis nichts mehr bleibt“ Film über Scientology-Aussteiger<br />
Damit soll wertgeschätzt<br />
werden, dass auch viele Kinder<br />
mit Wurzeln in der Türkei,<br />
Russland, Polen, England und<br />
Spanien im Diak zur Welt kommen<br />
und mit einem Wiegenlied<br />
in ihrer Muttersprache begrüßt<br />
werden sollen. Außerdem bekommen<br />
die Eltern und Kinder<br />
einen Eindruck davon, wie die<br />
Kinder in den Nachbarländern<br />
in den Schlaf gesungen<br />
werden.<br />
Die Wiegenlieder-CD erfreut<br />
sich großer Beliebtheit, eine<br />
weitere Überraschung für<br />
die Diak-Kinder ist gerade in<br />
Arbeit.<br />
6 Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong>
REISE DURCH UNSERE HEBAMMENAUSBILDUNG<br />
Reise durch unsere Hebammenausbildung<br />
Dies sind Eindrücke zweier<br />
Hebammen über eine prägende<br />
Ausbildungszeit, die jede<br />
Hebamme einzigartig erlebt<br />
und empfunden hat. Bestimmt<br />
wird es viele geben, die eine<br />
andere Sichtweise auf diese Zeit<br />
haben...<br />
Begonnen hat es mit einer<br />
deutschlandweiten Bewerbung<br />
an allen Hebammenschulen,<br />
nachdem der Wunsch Hebamme<br />
zu werden schon lange in<br />
uns wachsen durfte. Geendet<br />
hat es mit 16 naiv-glücklichen<br />
Hebammenschülerinnen,<br />
darunter auch wir. Nach langem<br />
Warten kam im Mai der<br />
große Tag. Es ging endlich los!<br />
Begrüßt und durch die drei<br />
Jahre begleitet wurden wir von<br />
unseren Wichteln aus dem Kurs<br />
über uns. Ihre Aufgabe war es,<br />
uns an die Hand zu nehmen und<br />
mit uns ein Stück gemeinsam<br />
zu gehen.<br />
Nach einem Einführungsblock,<br />
in dem die Grundlagen durch<br />
die Lehrhebammen vermittelt<br />
wurden, folgte zusätzlich zu<br />
wöchentlichen Schultagen die<br />
Ausbildung in der Praxis.<br />
Am Anfang ging es, gebrandmarkt<br />
mit dem roten Punkt<br />
auf dem Namensschild, los.<br />
Dieser Punkt ermöglichte allen<br />
schon von Weitem zu erkennen,<br />
in welchem Ausbildungs-<br />
jahr man sich befand. Wie bei<br />
einer Ampel hieß die Farbe rot<br />
„Achtung“ -eigentlich nur dazu<br />
befähigt um zu putzen. Diese<br />
intensive Reinigungsperiode<br />
dauerte ungefähr ein Jahr.<br />
Und endlich war der gelbe<br />
Punkt in Sicht und damit der<br />
Dammschutz. Damals dachten<br />
wir noch, das ist alles was<br />
zählt. Doch verstanden wir in<br />
dieser Zeit auch, dass sich das<br />
Hebammenwissen nicht nur<br />
auf den Kreißsaal beschränkt,<br />
sondern dass unsere Einsätze<br />
im OP und auf den Stationen,<br />
zum Beispiel der Onkologie<br />
sowie der Neugeborenenintensivstation<br />
uns vieles<br />
lehren konnte.<br />
Nach vielen Hochs und Tiefs<br />
rückte nun endlich die Halbzeit<br />
der Ausbildung in greifbare<br />
Nähe, die mit einem Bergfest<br />
gefeiert wurde. Mit einer<br />
Auszeit auf einer Hütte wurden<br />
dort die in der Ausbildung<br />
entstandenen Freundschaften<br />
vertieft und gepflegt. Diese<br />
trugen einen mit durch die<br />
nicht immer einfache Zeit.<br />
Denn „Lehrjahre sind keine<br />
Herrenjahre“ - ja, das haben<br />
wir am eigenen Leib erfahren.<br />
Den grünen Punkt in Sichtweite,<br />
ging es in die „angstbegleitete“<br />
Selbständigkeit.<br />
Nun betreuten wir die Frauen<br />
weitestgehend selbständig.<br />
Doch das letzte Jahr verging<br />
wie im Flug, und das Examen<br />
rückte unaufhaltsam in riesen<br />
Schritten näher. Ein letzter<br />
Lichtblick vor der Prüfungszeit<br />
war die Examensfahrt, bei<br />
der wir trotz Schlafmangels<br />
unsere Kraftreserven noch ein<br />
letztes Mal auffüllen konnten.<br />
Dachten wir noch im Unterkurs,<br />
das war die härteste<br />
Zeit, wurden wir schnell<br />
eines Besseren belehrt. Denn<br />
schlimmer geht immer!<br />
Vor uns stand ein unbezwingbar<br />
scheinender Berg von<br />
Prüfungen. Sorge machte uns<br />
vor allem die unbeeinflussbare<br />
Examensgeburt.<br />
Und trotz allem ließ uns<br />
die Faszination an unserem<br />
erfüllenden Beruf, rund um<br />
das Wunder der Geburt, das<br />
alles überstehen.<br />
Hätten wir zu Beginn der<br />
Ausbildung gewusst, welcher<br />
Weg in den drei Jahren vor<br />
uns liegt, hätten wir uns nie<br />
zugetraut, diesen zu gehen.<br />
Und doch hat er uns geformt<br />
und zu dem gemacht, wer wir<br />
heute sind. Im Rückblick war<br />
es für uns beide wichtig und<br />
wertvoll, durch diese harte<br />
Schule gegangen zu sein, um<br />
die Verantwortung einer Hebamme<br />
tragen zu können.<br />
Unendlich dankbar sind wir<br />
denjenigen, die wir seither<br />
am Beginn des Lebens, das<br />
manchmal auch dort endet,<br />
begleiten durften. Sie sind die<br />
Menschen, die unseren Weg<br />
immer wieder einzigartig und<br />
neu gestalten.<br />
Prof. Rempen mit Hebammen<br />
und Kinderkrankenschwestern<br />
der Entbindungsstation.<br />
Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong> 7
INFANT HANDLING UND BABYMASSAGE<br />
Infant Handling<br />
ist ein Teilgebiet der Kinästhetik, sie ist ein Instrument zur Analyse von menschlichen Bewegungsmustern, das in den USA entwickelt wurde.<br />
Die Bezeichnung „Kinästhetik“ ist eine Kombination der beiden griechischen Wörter „kinesis“ (Bewegung) und „aesthesie“ (Wahrnehmung).<br />
Ganz allgemein formuliert<br />
befasst sich die Kinästhetik<br />
mit dem Studium der menschlichen<br />
Bewegung, die für die<br />
Ausübung der Aktivitäten des<br />
täglichen Lebens erforderlich<br />
ist.<br />
Infant Handling unterstützt<br />
die Bewegungsaspekte der<br />
menschlichen Entwicklung.<br />
Wie lernt ein Kind sich zu<br />
bewegen, sich vom Rücken auf<br />
den Bauch zu drehen, zu sitzen<br />
und sich aus unterschiedlichen<br />
Positionen fortzubewegen?<br />
Infant Handling fördert das<br />
Lernen von Bewegungsfähigkeiten<br />
und Bewegungsmustern.<br />
Eltern und Pflegekräfte<br />
wickeln, füttern und tragen<br />
die Kinder. Wie sie das tun, hat<br />
einen wesentlichen Einfluss<br />
Babymassage<br />
Die Haut eines Menschen ist<br />
die äußere Hülle des Körpers.<br />
Sie hat eine schützende, abgrenzende<br />
Funktion und stellt<br />
eine Verbindung zwischen der<br />
Innenwelt des Menschen<br />
und seiner Umgebung und<br />
Außenwelt her. Sie dient der<br />
nonverbalen Kommunikation.<br />
Babymassage ist keine direkte<br />
Massagetherapie!<br />
Sie ist ein Wechselspiel<br />
zwischen Geben und Nehmen<br />
von zärtlichen Gefühlen.<br />
Körperkontakt und Berührung<br />
sind wichtige Bausteine<br />
in der Entwicklung zu einem<br />
glücklichen, ausgeglichenen<br />
Menschen.<br />
Die Haut ist eines der primären<br />
Sinnesorgane des Babys,<br />
das Kontaktbedürfnis der Kleinen<br />
ist so stark ausgebildet,<br />
wie das Bedürfnis zu hören,<br />
Wir laden ein: Mittwoch, 29. September 2010, 18:30 Uhr<br />
Cumulus Cultur Raum der Stille des Diakonie-Klinikums<br />
im Diak „Alte Schlager - Erinnerungen, Geschichten, heitere Szenen“<br />
darauf, welche Bewegungsmuster<br />
ein Kind entwickelt.<br />
Interaktionen durch Berührung<br />
und Bewegung in den<br />
ersten Lebensjahren sind eine<br />
wichtige Grundlage für die<br />
Entwicklung und Qualität der<br />
kommunikativen Fähigkeiten<br />
eines Kindes.<br />
Beim Infant Handling lernt<br />
man, sich mit Kindern zu<br />
bewegen.<br />
Eltern und Pflegekräfte lernen,<br />
die Kinder so zu unterstützen,<br />
dass diese mit ihrer Reaktion<br />
am Geschehen beteiligt sind<br />
und sie die Aktivitäten mit ihrer<br />
Bewegungswahrnehmung<br />
nachvollziehen können. So<br />
erlangen Kinder die Fähigkeit,<br />
essen und trinken. Hautkontakt,<br />
Berührungen und die<br />
Stimme von Mutter und Vater<br />
sind positive Sinnesreize für<br />
das Kind. Babymassage fördert<br />
die Ruhe und Entspannung der<br />
Babys und der Eltern, hält die<br />
Muskulatur weich und elastisch.<br />
Sie regt die Durchblutung<br />
an und fördert das Gefühl<br />
körperlicher Geborgenheit.<br />
Babymassage ergänzt die<br />
sprachliche Kommunikation<br />
und hilft den Eltern, sich ganz<br />
bewusst auf ihr Kind einzulassen.<br />
Der Abend ist ein günstiger<br />
Zeitpunkt für Babymassage —<br />
mit einem guten Körpergefühl<br />
und nach intensiver Zuwendung<br />
kann ein Kind „gesättigt“<br />
einschlafen.<br />
Man kann aber auch einen<br />
ihre eigene Bewegung gesundheitsfördernd<br />
einzusetzen. Auf<br />
der Entbindungsstation H3.2<br />
der <strong>Frauenklinik</strong> im Diak werden<br />
die Eltern von den Pflegekräften<br />
in Infant Handling<br />
angeleitet.<br />
Ein zusätzliches Angebot<br />
besteht durch die angehenden<br />
Physiotherapeuten aus der<br />
Schule in Waldenburg. Sie<br />
bieten mehrmals in der Woche<br />
Anleitung in Infant Handling<br />
für die Eltern an.<br />
neuen Tag mit der Babymassage<br />
beginnen.<br />
Mutter und Vater sollten Zeit<br />
und Lust auf eine intensive<br />
Unterhaltung mit ihrem Kind<br />
haben.<br />
Berührt, gestreichelt<br />
und massiert zu werden,<br />
das ist Nahrung für das Kind.<br />
Nahrung, die genauso wichtig ist<br />
wie Mineralien, Vitamine und<br />
Proteine.<br />
Nahrung, die Liebe ist.<br />
Im Gesundheitszentrum<br />
werden alle 2 Monate<br />
Babymassagekurse<br />
angeboten.<br />
Informationen und<br />
Anmeldung:<br />
Tel 0791 753-4567<br />
F. Leboyer<br />
8 Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong>
DER LÄSTIGE AUSFLUSS...UND WAS SICH DAHINTER VERBERGEN KANN<br />
Der lästige Ausfl uss...und was sich dahinter verbergen kann<br />
Der Fluor vaginalis, also der<br />
Scheidenausfl uss, ist eine der<br />
häufi gsten Ursachen, derentwegen<br />
die Frau den Gynäkologen<br />
aufsucht. Meistens liegt<br />
eine harmlose Ursache den<br />
lästigen Beschwerden zugrunde.<br />
Die Behandlung kann aber<br />
sehr langwierig sein.<br />
In der Mehrheit der Fälle<br />
stammt der Fluor aus dem<br />
Gebärmutterhals, der Zervix,<br />
oder der Scheide, der Vagina.<br />
Dazu sollte man etwas über<br />
das Scheidensekret wissen,<br />
das die Selbstreinigung der<br />
Scheide wesentlich beeinfl usst<br />
und diese im gesunden Zustand<br />
vor Bakterien schützt.<br />
Ein gesundes Scheidensekret<br />
kann nur dann vorliegen, wenn<br />
das Verhältnis von Östrogen,<br />
Glykogen (einem Stoff aus den<br />
abgestossenen Scheidenwandzellen),<br />
Milchsäure und den<br />
Döderleinschen Scheidenbakterien<br />
stimmt und zusätzlich<br />
auch noch Keimarmut in der<br />
Scheide herrscht. Ein kompliziertes<br />
System, wie man<br />
unschwer erkennt.<br />
Durch Stoffwechselstörungen,<br />
ein Hormonungleichgewicht,<br />
Antibiotikagaben, die die<br />
Döderleinbakterien zerstören,<br />
und vieles mehr kann das<br />
Gleichgewicht im Scheidensekret<br />
gestört werden. Das saure<br />
Milieu der Scheide wird verändert,<br />
und es entsteht Ausfl uss.<br />
Neben dem blutigen Ausfl uss,<br />
der auf eine bösartige Genitalerkrankung<br />
hinweisen kann,<br />
unterscheiden wir zwischen<br />
dem abakteriellen und bakteriellen<br />
Fluor. Mit den letzten<br />
beiden Formen wollen wir uns<br />
hier beschäftigen:<br />
Der abakterielle Fluor, also<br />
der Ausfl uss, der nicht durch<br />
eine Infektion verursacht wird,<br />
ist gekennzeichnet durch einen<br />
milchig-trüben Sekretfl uss<br />
und hat keine Hinweise auf<br />
eine entzündliche Veränderung<br />
der Scheidenschleimhaut, wie<br />
Rötung und Schmerzen.<br />
Der bakterielle Fluor hingegen<br />
ist charakterisiert durch<br />
eine grünlich eitrige Farbe,<br />
riecht oft übel und geht mit<br />
entzündlichen Veränderungen<br />
der Vaginalschleimhaut einher.<br />
Hier können im Kindesalter<br />
Fremdkörper in der Scheide<br />
ursächlich zugrunde liegen, im<br />
Erwachsenenalter ist dieser<br />
Ausfl uss nicht selten Folge<br />
von Hygienefehlern, in der<br />
Zeit nach den Wechseljahren<br />
kann der Hormonmangel diese<br />
Beschwerden mitverursachen.<br />
Auch eine Entzündung des<br />
Gebärmutterhalses kann sich<br />
durch einen bakteriell besiedelten<br />
Ausfl uss zeigen.<br />
Wir laden ein: Samstag, 16. Oktober 2010, 19:30 Uhr, Sonntag, 14. November 2010, 18:30 Uhr,<br />
Konzerte in der Flautando Köln Exprompt mit dem Aktionskünstler und Tubist<br />
Auferstehungskirche mit der Lautenistin Andrea Baur Klaus Burger<br />
Unbedingt sollte man bei<br />
therapieresistentem Ausfl<br />
uss an die Möglichkeit einer<br />
Trichomonadeninfektion sowie<br />
einer Pilzbesiedlung denken,<br />
letztere mit weißlich-krümeliger<br />
Sekretion und starkem<br />
Juckreiz.<br />
All diese Formen des Fluor<br />
vaginalis sollten ärztlich abgeklärt<br />
und behandelt werden,<br />
damit die Patientin bald wieder<br />
beschwerdefrei sein kann.<br />
Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong> 9
DIE HARNINKONTINENZ-SPRECHSTUNDE<br />
Die Harninkontinenz-Sprechstunde<br />
Etwa 4.000.000 Frauen in<br />
Deutschland leiden unter<br />
dem ungewollten Urinverlust<br />
(Harninkontinenz). Für die<br />
Blasenschwäche können<br />
die unterschiedlichsten<br />
Ursachen verantwortlich<br />
sein. In der <strong>Frauenklinik</strong><br />
wird daher seit über 10<br />
Jahren eine urogynäkologischeSpezialsprechstunde<br />
angeboten, die<br />
von Schwester Elisabeth<br />
Kunz betreut wird.<br />
Die Abklärung der Harninkontinenz<br />
erfordert eine<br />
umfassende frauenärztliche<br />
Diagnostik, die zu Beginn aus<br />
einer gynäkologischen Untersuchung<br />
zur Erfassung von<br />
Senkungszuständen und in<br />
einer Urinuntersuchung zum<br />
Ausschluss einer Blaseninfektion<br />
besteht. Es schließt<br />
sich eine Blasenfunktionsprüfung<br />
(sog. urodynamische<br />
Untersuchung) an, bei der<br />
die Blase über einen dünnen<br />
Katheter mit Wasser aufgefüllt<br />
wird. Hierdurch werden unter<br />
anderem das Fassungsvermögen<br />
der Blase oder der<br />
Verschlussdruck der Harnröhre<br />
gemessen. Auch die<br />
Überprüfung, ob sich die Blase<br />
vollständig entleeren kann,<br />
gehört zur Abklärung.<br />
Gerät zur Funktionsprüfung der<br />
Blase (Urodynamik)<br />
Wird zur Behandlung ein<br />
spezielles Beckenbodentraining<br />
mit Elektrostimulationsgeräten<br />
und Biofeedback<br />
erforderlich, so weist<br />
Schwester Elisabeth die<br />
Patienten mit viel Engagement<br />
und Wissen<br />
in die Handhabung<br />
der verschriebenen<br />
Geräte ein und kann<br />
aufgrund ihrer reichhaltigen<br />
Erfahrung<br />
auch bei den Kontrollterminen<br />
die Patientin<br />
mit wertvollen Hinweisen<br />
zur Anwendung der Geräte<br />
in Ihrem Bemühen unterstützen,<br />
den Beckenboden zu<br />
verstehen und seine Muskulatur<br />
zu stärken.<br />
Wir laden ein: Samstag, 10. Juli 2010, Samstag, 09. Oktober 2010,<br />
Das Diak „Chronische Schmerzen“ „Halsbandscheibenvorfall und die Behandlungsmöglichkeiten“<br />
im Gespräch Referent: Dr. Thomas Hopf, Belegarzt Neurochirugie Referent: Gerd Steffen, Belegarzt Neurochirugie<br />
10 Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong>
PATIENTINNENTAG IN GAILDORF<br />
Patientinnentag in Gaildorf<br />
WECHSELJAHRE - HORMONE - BRUSTKREBSRISIKO<br />
Der diesjährige Patientinnentag<br />
der <strong>Frauenklinik</strong> fand am<br />
24. März in den Räumen des<br />
Gaildorfer Krankenhauses<br />
statt und war sehr gut<br />
besucht.<br />
Schließlich ging es um Themen,<br />
die fast jede Frau interessieren<br />
dürften: die vielgefürchteten<br />
Wechseljahre und<br />
die kontroverse Diskussion, ob<br />
Hormone in der Behandlung<br />
der Wechseljahrsbeschwerden<br />
ein Segen oder ein Risiko<br />
seien.<br />
Auf all diese Fragen ging der<br />
Chefarzt der <strong>Frauenklinik</strong> am<br />
Diak, Prof. Dr. Andreas<br />
Rempen ausführlich in seinem<br />
40-minütigen Vortrag ein.<br />
Das Fazit seiner<br />
Ausführungen war:<br />
Die Wechseljahre bringen den<br />
betroffenen Frauen unterschiedlich<br />
große und lang<br />
anhaltende Störungen in der<br />
Befindlichkeit.<br />
Die Intensität der Symptomatik<br />
und der Blick auf<br />
Nebenerkrankungen und<br />
Ausschlusskriterien sollte<br />
die medizinische Behandlung<br />
bestimmen.<br />
Wir laden ein: Samstag, 13. November 2010,<br />
Das Diak „Sieben gute Gründe, den Urologen aufzusuchen“<br />
im Gespräch Referent: Dr. Albrecht Nonnenmacher, Chefarzt Urologie<br />
Hormone sind weder ein Jungbrunnen<br />
noch eine Riesen-<br />
gefahr. Sie sollten bei stark<br />
symptomatischen Patientinnen<br />
mit fehlenden Gegenindikationen<br />
über einen überschaubaren<br />
Zeitraum verabreicht<br />
werden. Erhöhte Krebsrisiken<br />
fanden sich in den großen<br />
Studien nur bei einer Anwendungsdauer<br />
von mehr als fünf<br />
Jahren.<br />
Sport und Maßnahmen zum<br />
Erhalt eines Normalgewichtes<br />
sind förderlich für das Wohlbefinden<br />
im Klimakterium.<br />
Nur wenige rein pflanzliche<br />
Mittel (Soja, Traubensilberkerze)<br />
bewirken eine erkennbare<br />
und dann auch nur leichte<br />
Reduktion der Hitzewallungen<br />
in den Wechseljahren. Bei<br />
urogenitalen Östrogenmangelsymptomen<br />
(trockene Scheide,<br />
Harndrang) ist objektiv keine<br />
Besserung zu finden.<br />
Nikotin- und Koffeinkonsum<br />
können die Wechseljahrsbeschwerden<br />
verstärken.<br />
Nach einer regen Diskussion<br />
mit den Besucherinnen leitete<br />
Prof. Rempen über zur Vorstellung<br />
des „ONKOSPORT“-<br />
Projektes, einer Bewegungstherapie<br />
für Patientinnen mit<br />
Brustkrebs, die die Physiotherapiepraxis<br />
Ehrmann und<br />
Rössler aus Ilshofen/Satteldorf<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
dem Brustzentrum Hohenlohe<br />
durchführt.<br />
Frau Schneider als Projektleiterin<br />
stellte das insgesamt<br />
14 Wochen umfassende Bewegungskonzept<br />
zur Senkung<br />
des Rezidivrisikos nach Brustkrebsbehandlung<br />
bei hormonabhängigen<br />
Tumoren anschaulich<br />
vor. Es wird in dem Artikel<br />
auf der nächsten Seite dieses<br />
Magazins näher beschrieben.<br />
Dieses Projekt ist sicherlich<br />
ein hochinteressantes Angebot<br />
für die betroffenen Patientinnen,<br />
das es in ähnlich<br />
strukturierter Form nur an<br />
wenigen großen Kliniken in<br />
Deutschland gibt.<br />
Am Ende ihrer Ausführungen<br />
gab Frau Schneider eine kleine<br />
Kostprobe der Bewegungstherapie<br />
und animierte die<br />
Teilnehmerinnen des Patientinnentages<br />
erfolgreich zur<br />
aktiven Teilnahme.<br />
Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong> 11<br />
Brustzentrum<br />
Hohenlohe<br />
an der <strong>Frauenklinik</strong>
SPORT UND KREBS<br />
Sport und Krebs<br />
Spätestens seit der Veröffentlichung der Nurses Health Studie weiß man, dass körperliche Aktivität zur Reduktion<br />
des Rezidivrisikos bei Mammakarzinom beitragen kann. Endlich gibt es für Patientinnen mit hormonabhängigem<br />
Mammakarzinom eine Möglichkeit, selbst den Krankheitsverlauf mit zu beeinflussen.<br />
Je nach Intensität der körperlichen<br />
Aktivität der Patientinnen<br />
sind Rezidivrisikoreduktionen<br />
von 20 bis 47 Prozent nachgewiesen<br />
worden.<br />
Das Brustzentrum Hohenlohe<br />
hat in Zusammenarbeit mit<br />
einer externen Physio- und<br />
Sporttherapiepraxis ein spezielles<br />
Trainingsprogramm zusammengestellt,<br />
das auf diesen<br />
Erkenntnissen basiert. Grundsätzlich<br />
soll dabei durch das<br />
intensive Bewegungstraining<br />
eine Verminderung des Körperfetts<br />
erreicht werden, was<br />
mit einer nachlassendenÖstrogenfreisetzung<br />
verbunden ist.<br />
Somit können die Östrogene das<br />
Wachstum der Karzinomzellen<br />
nicht mehr stimulieren.<br />
Gleichzeitig werden durch die<br />
sportliche Aktivität die Lebensqualität<br />
und das Selbstvertrauen<br />
gestärkt sowie der Stress und<br />
die Müdigkeit reduziert.<br />
Daher nennen wir das Programm:<br />
„Onkosport - wieder<br />
durchstarten“.<br />
Es besteht in den ersten sechs<br />
Wochen nach abgeschlossener<br />
Primärtherapie aus drei 60minütigen<br />
Trainingseinheiten, die<br />
sich in ein Ausdauertraining,<br />
eine Funktionsgymnastik und<br />
eine Entspannungsübung gliedern.<br />
Wir laden ein: Sonntag, 12. Dezember 2010, 10:30 Uhr<br />
Cumulus Cultur Musik Gottesdienst<br />
im Diak gestaltet von der Kantorei und dem Flötenkreis<br />
Dann folgen für weitere acht<br />
Wochen zwei Trainingseinheiten<br />
pro Woche, in denen ein zusätzlicher<br />
Muskelaufbau durch<br />
Krafttraining erfolgt.<br />
Die Gruppengröße beträgt<br />
höchstens zehn Teilnehmerinnen.<br />
Wir haben das Programm im<br />
März diesen Jahres in Ilshofen<br />
gestartet. Unsere Erfahrungen<br />
sind sehr positiv. Das Training<br />
stärkt das Gefühl der Patientinnen,<br />
wieder körperliche Leistungen<br />
vollbringen zu können<br />
und hebt in der Gruppe deutlich<br />
die Stimmung.<br />
Die Kosten belaufen sich auf<br />
5 Euro pro Trainingsstunde<br />
bzw. auf 210 Euro für dias<br />
gesamte Programm.<br />
Sie werden in unterschiedlichen<br />
Anteilen von den Krankenkassen<br />
erstattet.<br />
Informationen und Anmeldung<br />
für Onkosport bei:<br />
Pro Vitae,<br />
Frau Evelin Schneider,<br />
Barenhalderstr. 1,<br />
74589 Satteldorf,<br />
Tel.: 07951/9619744 oder<br />
E-mail:eve-schneider@web.de<br />
12 Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong>
ROTKLEE<br />
Rotklee - eine Heilpflanze der Frauenheilkunde<br />
Ja, es ist das gewöhnliche<br />
Rotkleepflänzchen, das zu<br />
Hunderten auf unseren Wiesen<br />
vorkommt, dem so viele Heilwirkungen<br />
in der Frauenheilkunde<br />
nachgesagt werden.<br />
Uns interessiert in diesem<br />
Zusammenhang sein positiver<br />
Einfluss auf die Wechseljahrsbeschwerden,<br />
den er<br />
wohl dem Vorhandensein von<br />
bestimmten Isoflavonen zu<br />
verdanken hat, die übrigens<br />
auch in der Sojabohne zu<br />
finden sind. Diese Isoflavone<br />
haben eine östrogenartige<br />
Wirkung, die in den Wechseljahren<br />
die typischen Hitzewallungen<br />
etwas vermindern<br />
können und die Ernährung<br />
der immer dünner werdenden<br />
Haut und Schleimhaut verbessern.<br />
Es gibt den Rotklee als standardisiertes<br />
Fertigpräparat in<br />
der Apotheke zu kaufen.<br />
Wir stellen Ihnen eine Teemischung<br />
mit Rotklee, Hopfen<br />
und Salbei vor, die vor allem<br />
die Hitzewallungen und die<br />
Schweißneigung verringern<br />
soll:<br />
Lassen Sie sich folgende<br />
Mischung in der Apotheke<br />
zusammenstellen:<br />
Rotkleeblüten 20g<br />
Hopfen 20g<br />
Salbei 30g<br />
Greifen Sie mit den Fingerspitzen<br />
3x in die Teemischung,<br />
überbrühen Sie diese Teemenge<br />
mit 200 ml 70 Grad Celsius<br />
warmem Wasser und lassen<br />
das Ganze nur 3 Minuten<br />
ziehen.<br />
3 Tassen pro Tag sollten Sie<br />
davon trinken.<br />
Wir laden ein: Mittwoch, 08. September 2010, 18:30 Uhr Kapellensall auf dem Diakgelände<br />
Kunsttherapieangebot Tanztherapeutische Körperreise<br />
an der <strong>Frauenklinik</strong> Charlotte Dunz, Tanztherapeutin aus Langenburg<br />
Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong> 13
MAMMASONOGRAPHIE - UNTERSUCHUNG DER BRUSTDRÜSE MIT ULTRASCHALL<br />
Mammasonographie -<br />
Untersuchung der Brustdrüse mit Ultraschall<br />
Die Ultraschalluntersuchung<br />
der Brustdrüse hat sich durch<br />
die moderne hochauflösende<br />
Ultraschalltechnik und die<br />
zunehmende Erfahrung der<br />
Ärzte mit dieser Methode zu<br />
einem wertvollen Instrument<br />
entwickelt, um Brusterkrankungen<br />
abzuklären. Sie kann<br />
damit auch zur Früherkennung<br />
von Brustkrebstumoren<br />
beitragen, Die Mammasonographie<br />
und die Mammographie<br />
(= Röntgenuntersuchung<br />
der Brustdrüse) ergänzen<br />
sich dabei sehr gut. So kann<br />
z.B. die Mammographie sehr<br />
gut Mikroverkalkungen als<br />
Hinweis auf eine Krebsentwicklung<br />
entdecken und ist für<br />
ein sog. Screeningverfahren<br />
geeignet, bei dem in Form<br />
einer Reihenuntersuchung<br />
bei Frauen (z.Zt. nach dem 50.<br />
Lebensjahr) ohne Anzeichen<br />
für eine Brusterkrankung nach<br />
versteckten Krebsknoten gesucht<br />
wird. Wenn der Drüsenkörper<br />
jedoch ein sehr dichtes<br />
Gewebe aufweist, ist die Aussagekraft<br />
der Mammographie<br />
deutlich eingeschränkt.<br />
Ultraschallbild eines<br />
Brustkrebstumors<br />
Hier ist die Ergänzung durch<br />
eine Mammasonographie sinnvoll,<br />
da sich im Ultraschallbild<br />
die Krebsknoten meist gut vom<br />
dichten Drüsengewebe unterscheiden<br />
und somit zusätzliche<br />
Krebsknoten aufgedeckt<br />
werden können. Bei Frauen<br />
unter dem 40. Lebensjahr ist<br />
die Mammasonographie heute<br />
die Methode der ersten Wahl,<br />
da hier die Brustdrüse durch<br />
den Drüsenreichtum meist<br />
sehr dicht ist. Die Ultraschallmethode<br />
wird eingesetzt, wenn<br />
Drüsenverhärtungen oder<br />
Schmerzen Anlass zur Beunruhigung<br />
geben.<br />
Beispiele sind die unter<br />
dem 30. Lebensjahr auftretenden<br />
Fibroadenome oder<br />
die zwischen dem 35. und<br />
50. Lebensjahr durch Bindegewebsvermehrung<br />
und<br />
Zystenbildung entstehenden<br />
knotigen mastopathischen<br />
Veränderungen. Die Tastuntersuchung<br />
ist dabei wenig<br />
zur eindeutigen Abklärung<br />
geeignet.<br />
Wir laden ein: Mittwoch, 17. November 2010, 18:30 Uhr Kapellensall auf dem Diakgelände<br />
Kunsttherapieangebot Tanztherapeutischer Abend<br />
an der <strong>Frauenklinik</strong> Charlotte Dunz, Tanztherapeutin aus Langenburg<br />
Hier hilft die Mammasonographie<br />
als nicht schmerzhafte<br />
Methode in vielen Fällen, die<br />
Ursache der Beschwerden<br />
abzuklären. Die Mammasonographie<br />
hat sich heute längst<br />
darüber hinaus entwickelt, nur<br />
zwischen zystischen (=flüssigkeitsgefüllten)<br />
und soliden<br />
(=gewebehaltigen) Veränderungen<br />
zu unterscheiden.<br />
Bei entsprechender Erfahrung<br />
des Untersuchers ist<br />
sie heute in der Lage, mit<br />
hoher Genauigkeit zwischen<br />
gut- und bösartigen Tumoren<br />
zu unterscheiden. Hierzu<br />
wird die Form und Struktur<br />
eines sog. Herdbefundes<br />
nach einheitlichen Kriterien<br />
beurteilt. Es ist allerdings zu<br />
beachten, dass die Sonographie<br />
- wie jede bildgebende<br />
Methode - keine definitive<br />
Gewebediagnose („Histologie“)<br />
liefern kann. Häufig muß<br />
die endgültige Diagnose durch<br />
eine minimal-invasive Gewebeprobeentnahme<br />
mittels<br />
Spezialnadeln unter örtlicher<br />
Betäubung gesichert werden.<br />
14 Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong>
MAMMASONOGRAPHIE - UNTERSUCHUNG DER BRUSTDRÜSE MIT ULTRASCHALL<br />
Mammasonographie -<br />
Untersuchung der Brustdrüse mit Ultraschall (Fortsetzung)<br />
Zusammenfassend ist der Einsatz<br />
des Ultraschalls zur<br />
Brutuntersuchung in<br />
folgenden Situationen<br />
begründet:<br />
bei dichtem Drüsenkörper<br />
als Ergänzung der Mammographie<br />
zur besseren Tumorentdeckung,<br />
Methode der ersten Wahl bei<br />
Frauen unter 40 Jahren,<br />
zuverlässige Unterscheidung<br />
von Zysten und soliden<br />
Tumoren,<br />
ergänzende Abklärung von<br />
mammographisch sichtbaren<br />
Veränderungen,<br />
bei Brustdrüsenentzündungen,<br />
Untersuchung bei Brustimplantaten<br />
aus Silikon,<br />
Operationsplanung:<br />
Ausmessung des Tumors,<br />
Nachweis oder Ausschluss<br />
weiterer Knoten neben<br />
dem Tumor, präoperative<br />
Drahtmarkierung eines nicht<br />
tastbaren Tumors,<br />
Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen<br />
nach Krebsbehandlung<br />
„Hoffentlich werde ich nun nicht<br />
auch noch dement“, das ist eine<br />
nicht selten zu hörende Sorge<br />
bei Patientinnen nach und unter<br />
Chemotherapie und Antihormonbehandlung.<br />
In der Tat leiden diese Frauen<br />
oft unter Konzentrationsschwäche,<br />
Lernschwierigkeiten und<br />
Merkfähigkeitsstörungen. Alle<br />
diese Erscheinungen sind aber<br />
nur vorübergehend und verschwinden<br />
nach geraumer Zeit.<br />
Somit gibt es keinen Anlass,<br />
Angst vor einer dementiellen<br />
Entwicklung aufzubauen.<br />
Welche organische Veränderung<br />
für diese kognitiven Defi zite verantwortlich<br />
ist, konnte bis heute<br />
nicht eindeutig geklärt werden.<br />
Deshalb gibt es auch keine<br />
medikamentöse Behandlungsmöglichkeit.<br />
Als therapeutisch günstig haben<br />
sich jedoch erwiesen:<br />
ausreichend Schlaf,<br />
regelmäßiges Gehirnjogging,<br />
Kreuzworträtsel lösen,<br />
Memory spielen,<br />
körperliche Bewegung,<br />
die tageszeitlichen Schwankungen<br />
der kognitiven<br />
Leistungsfähigkeit berücksichtigen,<br />
regelmäßige Auszeiten.<br />
Bücherei: ein kostenloser Service für alle Patienten.<br />
Die Bücherei im 6. Stock des Hochhauses hat an Werktagen von 8:00 bis 9:00 Uhr geöffnet<br />
Der Buchdienst kommt mit dem Bücherwagen in wöchentlichem Rhythmus auf Ihre Station.<br />
Verlaufskontrolle des<br />
bösartigen Tumors unter<br />
einer (präoperativen)<br />
Chemotherapie,<br />
Früherkennung bei<br />
Frauen mit hohen Krebsrisiko<br />
(erblicher Brustkrebs),<br />
im Rahmen der Nachsorge<br />
nach Brustkrebsoperation.<br />
Bei aller Einschränkung<br />
durch diese Medikamentennebenwirkungen<br />
sollten Sie<br />
nicht vergessen:<br />
Die Konzentrationsschwäche<br />
bildet sich bald wieder<br />
zurück!<br />
Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong> 15
GYNÄKOLOGISCHES KREBSZENTRUM<br />
Geschafft! - Nun sind wir Gynäkologisches Krebszentrum<br />
Wir dürfen ein klein wenig<br />
stolz sein, dass wir an unserer<br />
<strong>Frauenklinik</strong> im Diak zwei zertifi<br />
zierte Organzentren haben,<br />
nämlich das Brustzentrum und<br />
das Gynäkologische Krebszentrum.<br />
Die Ansprüche an die Erteilung<br />
der Zertifi zierung sind hoch,<br />
um so größer die Freude über<br />
den Erhalt der begehrten Auszeichnung.<br />
Bislang haben nur 33 <strong>Frauenklinik</strong>en<br />
in Deutschland diese<br />
Zertifi zierung erfolgreich abgeschlossen,<br />
meistens handelt<br />
es sich um Universitätskliniken<br />
und große Stadtkliniken.<br />
Gleichzeitig wurde die Zertifi<br />
zierung des bestehenden<br />
Brustzentrums bestätigt.<br />
Im Gynäkologischen Krebszentrum<br />
werden bösartige<br />
Tumoren der Gebärmutter, der<br />
Eierstöcke, der Scheide und<br />
des Scheideneingangs, also<br />
aller weiblichen Genitalorgane<br />
behandelt.<br />
Das Besondere an solch<br />
einem Zentrum ist, dass die<br />
Operateure eine hohe Anzahl<br />
an solchen Krebsoperationen<br />
vorweisen und damit<br />
reichlich Erfahrung in der<br />
operativen Behandlung dieser<br />
Erkrankungen haben müssen.<br />
Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />
für Ärzte, Pfl egepersonal<br />
und Psychologen sind<br />
Voraussetzung.<br />
Die Planung und Durchführung<br />
der Therapie erfolgt<br />
interdisziplinär, das heißt, die<br />
Vertreter der beteiligten Fachrichtungen<br />
des Hauses, wie<br />
z.B. der Strahlentherapie, der<br />
Pathologie und der Röntgendiagnostik,<br />
treffen sich regelmäßig<br />
zu Tumorkonferenzen,<br />
um das Vorgehen bei jedem<br />
einzelnen Fall ausführlich zu<br />
diskutieren und nach neuesten<br />
Erkenntnissen festzulegen.<br />
Die Teilnahme an klinischen<br />
Studien ermöglichen den<br />
Patientinnen, von den neuesten<br />
Weiterentwicklungen der<br />
Krebsforschung zu profi tieren.<br />
Die psychosoziale Betreuung<br />
mit den Gesprächsgruppen<br />
wurde in ihrer Qualität im<br />
Gutachten der Prüfer als<br />
vorbildlich bezeichnet, so dass<br />
sich die Patientin zu jedem<br />
Zeitpunkt der Behandlung gut<br />
aufgehoben fühlen sollte. Hier<br />
erfuhren auch die kunsttherapeutischen<br />
Angebote, die auch<br />
bereits entlassenen Patientinnen<br />
stets eine kostenlose<br />
Teilnahme ermöglichen, eine<br />
besondere Anerkennung durch<br />
eine fi nanzielle Unterstützung<br />
der Susan Komen Stiftung.<br />
Diese Organisation hat ihren<br />
Ursprung in den USA und<br />
fördert innovative Projekte<br />
auf der ganzen Welt, die die<br />
Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen<br />
verbessern<br />
(Internetadresse: www.komen.<br />
de).<br />
Insgesamt ist es Professor<br />
Rempen und seinem Team<br />
wichtig, dass die Patientinnen<br />
aktiv an der Therapie mitwirken<br />
und der Dialog zwischen<br />
Arzt und Patientin weiterhin<br />
fruchtbar und rege bleibt. Dafür<br />
sorgen Patientinnentage,<br />
Workshops und nicht zuletzt<br />
dieses halbjährlich erscheinende<br />
Magazin.<br />
Sie sollen sich wohlfühlen.<br />
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Gottesdienste Kapelle / Raum der Stille (HG) : Mo., Mi., Fr. 18:30 Uhr Abendandacht in der Auferstehungskirche<br />
und Andachten: Di. 18:30 Uhr evangelischer Gottesdienst So. 9:30 Uhr Gottesdienst in der Auferstehungskirche<br />
Do.16:00 Uhr römisch-katholischer Gottdienst Mo. - Sa. 9:05 Uhr Morgengruß live im Hausrundfunk<br />
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16 Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong>
KUNSTTHERAPIE<br />
Kunsttherapie -<br />
ein Weg zur Krankheitsverarbeitung in der Onkologie<br />
Der Vortrag des<br />
Kunsttherapeuten und<br />
Dozenten an der Nürtinger<br />
FH für Kunsttherapie Thomas<br />
Staroszynski am Abend des<br />
17. März 2010 im Kapellensaal<br />
war sicher ein Höhepunkt in<br />
der Veranstaltungsreihe der<br />
<strong>Frauenklinik</strong> über komplementärtherapeutische<br />
Verfahren<br />
in der Onkologie, die von der<br />
Susan Komen Stiftung e.V. in<br />
diesem Jahr ausgezeichnet und<br />
finanziell unterstützt wird.<br />
Vor zahlreichen interessierten<br />
Patientinnen und Klinikmitarbeiterinnen<br />
erläuterte<br />
der in der Schweiz lebende<br />
Dozent die Wirkfaktoren<br />
und die Wirksamkeit kunsttherapeutischer<br />
Behandlungen<br />
bei Krebspatienten. Anschaulich<br />
und einfühlsam schilderte er<br />
anhand von Einzelfällen, wie die<br />
Techniken der bildenden Kunst<br />
den Patienten die Möglichkeit<br />
eröffnen, im künstlerischen<br />
Schaffen, Emotionen und<br />
Gedanken auszudrücken, sich<br />
selbst besser kennenzulernen<br />
und Blockaden zu überwinden.<br />
Hier kommt es nicht darauf an,<br />
mit welchen Techniken man<br />
arbeitet (Ton, Malerei, textiles<br />
Gestalten oder Fotografie) und<br />
ob die entstandenen Arbeiten<br />
ästhetisch anspruchsvoll sind.<br />
Die Kunsttherapie, die bereits<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
in der Medizin angewandt<br />
wurde, ist inzwischen in<br />
der Onkologie ein fester<br />
therapeutischer Bestandteil<br />
geworden, zumindest in<br />
den Rehabilitations- und<br />
Nachsorgeeinrichtungen.<br />
Hier sollen sie Entspannung<br />
bringen, den Ausdruck von<br />
Gefühlen fördern, Stimmungen<br />
visualisieren und inneren<br />
Bildern Formen geben.<br />
Sie dient der Förderung<br />
persönlicher Stärken und<br />
unterstützt den Prozess der<br />
Krankheitsverarbeitung.<br />
Leider werden die Kosten<br />
für eine solche Behandlung<br />
in den meisten Fällen von<br />
der Krankenkasse nicht<br />
übernommen, so dass<br />
die Kunsttherapie in der<br />
Primärbehandlung der<br />
Cafeteria und Kiosk Mo. - Fr. 8:00 - 20:00 Uhr (Sommerzeit) So. 13:00 - 20:00 Uhr (Sommerzeit)<br />
im Erdgeschoss: Mo. - Fr. 8:00 - 18:00 Uhr (Winterzeit) So. 13:00 - 18:00 Uhr (Winterzeit)<br />
Öffnungszeiten Sa. 13:00 - 18:00 Uhr<br />
Krebserkrankung wenig<br />
Raum hat. Herr Staroszynski<br />
konnte jedoch von einer<br />
zunehmenden Anzahl von<br />
spendenunterstützten<br />
Kunsttherapieangeboten<br />
berichten, die Krebspatienten<br />
in Deutschland zugänglich<br />
sind und auch für Schwäbisch<br />
Hall Vorbildcharakter haben<br />
könnten.<br />
Erfreulicherweise wird es<br />
im kommenden Jahr einen<br />
Workshop „Kunsttherapie“ für<br />
Krebspatientinnen der <strong>Frauenklinik</strong><br />
im Diak geben, an<br />
dem Herr Staroszynski mehrere<br />
künstlerische Verfahren<br />
wie Tonen, Malen usw. anbieten<br />
wird. Wir dürfen uns schon<br />
heute darauf freuen!<br />
Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong> 17
HUNDERÄTSEL<br />
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18 Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong><br />
Lösungswort auf Seite 19
BLICK IN DIE SEKRETARIATE<br />
Blick in die Sekretariate<br />
Ursula Jansen<br />
Stationssekretärin der <strong>Frauenklinik</strong><br />
im Diak seit 01.07.2008<br />
2 erwachsene Kinder<br />
Hobbys: Wandern, Radfahren<br />
Monika Kreß<br />
Studiensekretärin des<br />
Brustzentrums und<br />
des Gynäkologischen<br />
Krebszentrums<br />
im Diak seit 01.04.2010<br />
2 Kinder, 4 und 6 Jahre alt<br />
Hobbys: Reiten und Lesen<br />
Patientenmagazin der <strong>Frauenklinik</strong> 19<br />
Lösungswort zum Rätsel Seite 18: Hebamme
LEISTUNGSSPEKTRUM<br />
Auszug aus dem Leistungsspektrum der<br />
<strong>Frauenklinik</strong> im Diak<br />
Pränatalmedizin<br />
· Spezielle Ultraschalldia-<br />
gnostik des Ungeborenen<br />
der höchsten Qualifikations-<br />
stufe (DEGUM III)<br />
· Dopplersonographie<br />
· Vorgeburtliche Therapie des<br />
Ungeborenen (z.B. intra-<br />
uterine Bluttransfusion)<br />
· Nackentransparenzmessung<br />
mit 11-14 SSW<br />
· Fruchtwasserentnahme<br />
(Amniozentese), Zottenbiop-<br />
sie, Nabelschnurpunktion<br />
· Spezielle Betreuung bei<br />
Risikosituationen, wie z.B.<br />
Schwangerschaftsdiabetes,<br />
Mehrlingsschwangerschaft,<br />
Plazentainsuffizienz, Wachs-<br />
tumsretardierung u.a.<br />
Geburtshilfe<br />
· Vaginale Entbindung nach<br />
vorausgegangenem Kaiser-<br />
schnitt<br />
· Mehrlingsgeburten<br />
· Unterwassergeburt<br />
· Periduralanästhesie<br />
· Akupunktur, Aromatherapie<br />
· Familienzimmer<br />
· Stillberatung<br />
· Kinderklinik im Hause<br />
Brustzentrum<br />
· Ultraschalluntersuchung<br />
und Stanzbiopsie bei Brust-<br />
tumoren<br />
· Wächterlymphknoten-<br />
darstellung bei Brustkrebs-<br />
operation<br />
· Sämtliche operative Ver-<br />
fahren zur Behandlung des<br />
Brustkrebses<br />
· Chemotherapie, Antikörper-<br />
therapie, Hormontherapie<br />
· Psychoonkologische Einzel-<br />
und Gruppenbetreuung<br />
· Kostenlose Kosmetik- und<br />
Haarpflege-Fachberatung im<br />
Hause<br />
· Breast-Care-Nurse<br />
Gynäkologisches<br />
Krebszentrum<br />
· Sämtliche Operationsme-<br />
thoden zur Behandlung von<br />
Genitalkrebserkrankungen<br />
· Bestrahlungsbehandlung<br />
zusammen mit der Klinik für<br />
Strahlentherapie<br />
· Chemotherapie nach<br />
neues tem Standard<br />
· Psychoonkologische Einzel-<br />
und Gruppenbetreuung<br />
Urogynäkologische<br />
Spezialsprechstunde<br />
· Urodynamische Diagnostik<br />
· Biofeedback-Training<br />
· Operationen der Harninkon-<br />
tinenz (z.B.TVT/TOT)<br />
· Senkungsoperationen (auch<br />
mit Netzeinlagen)<br />
Allgemeine Gynäkologie<br />
· Endometriosebehandlung<br />
· Laparoskopische Behand-<br />
lung z.B von Myomen,<br />
gutartigen Eierstockszysten<br />
und bei der Eileiter-<br />
schwangerschaft,<br />
· Laperoskopische<br />
Hysterektomie<br />
Ambulante Operationen<br />
· Hysteroskopische Entfer-<br />
nung von Polypen, Myomen<br />
aus der Gebärmutterhöhle<br />
· Ausschabung (Kürettage)<br />
der Gebärmutter<br />
· Laparoskopische<br />
Sterilisation<br />
· Lasertherapie von Erkran-<br />
kungen am Scheideneingang<br />
und Muttermund