Kultur - Sport - Freizeit
Kultur - Sport - Freizeit
Kultur - Sport - Freizeit
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Eck<br />
punkte<br />
Zeitschrift der<br />
Behindertenhilfe DIAK<br />
Ausgabe 01 / Juni 2006<br />
D‘r Eggagugg‘r<br />
Hinter die Kulissen geschaut<br />
Die Behindertenhilfe stellt sich vor
Veranstaltungskalender Sommer 2006<br />
Schöneck<br />
23. Juni Johannisfeuer<br />
im Juni Besuch des „WM-Dorfes“ in Ilshofen<br />
09. Juli WM-Finale im Lotzesaal auf Großbildleinwand<br />
23. Juli Glockenfest St. Michael<br />
24. Juli bis Sommerprogramm mit verschiedenen Ausfl ügen<br />
11. August und Veranstaltungen<br />
10. August Einstimmung auf Figaros Hochzeit<br />
16. August Besuch der Freilichtspiele: Figaros Hochzeit<br />
17. September Besuch des Freundschaftstages in Schwäbisch Hall<br />
29. September Abschlussveranstaltung des Stadtfestes SHA<br />
im September Besuch eines Fußballbundesligaspiels des VfB<br />
Stuttgart<br />
Vellberg<br />
08. Juni <strong>Freizeit</strong>angebot: 850 Jahre SHA<br />
20. Juni Fußball-WM auf Großleinwand, Terrassencafé<br />
Deutschland-Ecuador<br />
06. Juli <strong>Freizeit</strong>angebot: Bunter Sommersalat<br />
20. Juli <strong>Freizeit</strong>angebot: Sommerkräuter<br />
03. August <strong>Freizeit</strong>angebot: Wir singen Sommerlieder<br />
Evangelisches<br />
Diakoniewerk<br />
Schwäbisch Hall e.V.<br />
Impressum<br />
Evangelisches Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V.<br />
Am Mutterhaus 1 · 74523 Schwäbisch Hall<br />
Behindertenhilfe DIAK<br />
Herausgeber/ ViSdP: Geschäftsbereichsleitung Helmut Braun<br />
Verantwortliche Redakteure: Beate Krimmer, Barbara Schrade,<br />
Christoph Holl, Stephan Werner<br />
Layout: Simone Waldbüßer<br />
Eckpunkte erscheint 6x im Jahr<br />
Druck: Kochendörfer Druckerei und Verlag GmbH<br />
Aufl age: 2200<br />
Veranstaltungskalender /<br />
Impressum Seite 2<br />
Wir über uns Seite 4<br />
Vorstellung der Behindertenhilfe Seite 6<br />
Herzlich Willkommen Seite 9<br />
Hinter die Kulissen geschaut Seite 10<br />
Der Heimbeirat Seite 12<br />
D‘r Eggagugg‘r Seite 13<br />
Zur Person: Anne Muhler Seite 14<br />
Typisch! Seite 16<br />
Gedanken zu Pfi ngsten Seite 17<br />
Rätsel Seite 18<br />
„Eckpunkte“ Inserenten Seite 19<br />
Der GrüneWerkstattLaden Seite 20<br />
Inhalt<br />
2 3
Eck punkte<br />
4<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
vielleicht halten Sie heute zum ersten Mal die „Eckpunkte“ in Händen.<br />
Oder aber Sie kennen sie auch schon seit einigen Jahren.<br />
In jedem Fall wird diese Zeitschrift für Sie irgendwie neu wirken.<br />
Deshalb möchte ich Ihnen die „Eckpunkte“ und die Idee, die dazu<br />
gehört, vorstellen.<br />
Die Zeitschrift wird von der Behindertenhilfe des Evangelischen<br />
Diakoniewerkes Schwäbisch Hall e.V. (DIAK) herausgegeben. Durch<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtungen werden<br />
insgesamt über 180 Menschen betreut. Diese Personen gelten<br />
aufgrund ihrer Lebensgeschichte und ihren daraus resultierenden<br />
Fähigkeiten in unserer Gesellschaft als behindert. Für sie bieten wir<br />
persönliche Begleitung und Assistenz an.<br />
Mit der Zeitschrift „Eckpunkte“ verfolgen wir verschiedene Ziele:<br />
• Wir wollen zu aller erst einmal unterhalten! Es soll Spaß machen<br />
sie zu lesen oder sie sich vorlesen zu lassen.<br />
• Wir wollen für die Menschen, die in unseren Einrichtungen leben<br />
und arbeiten, eine Möglichkeit bieten, über sich selbst, ihre<br />
Erlebnisse und ihre Erfahrungen zu berichten.<br />
• Wir wollen Hintergründe und Informationen liefern, die das Leben<br />
und Arbeiten in der Behindertenhilfe DIAK betreffen.<br />
• Wir wollen unsere Partner und Nachbarn einbeziehen und<br />
teilhaben lassen.<br />
• Wir wollen Menschen erreichen, die bisher nur wenig Kontakt mit<br />
uns hatten. Wir hoffen, dass dadurch Interesse geweckt wird und<br />
Hemmschwellen abgebaut werden.<br />
Die Idee zu den „Eckpunkten“ existiert schon seit vielen Jahren.<br />
Mit der Ausgabe Juni 2006 haben wir das Erscheinungsbild<br />
verändert. Wie Sie sehen können, sind die „Eckpunkte“ jetzt<br />
professionell erstellt und gedruckt worden. Die Kosten hierfür<br />
versuchen wir über Inserate unserer Partner wieder einzuspielen.<br />
Die „Eckpunkte“ wird innerhalb eines Jahres 6 mal erscheinen.<br />
Die Zeitschrift wird kostenlos verteilt unter anderem an:<br />
• Bewohner der Behindertenhilfe DIAK<br />
• Mitarbeiter, Angehörige und Betreuer<br />
• Sozialämter, Behörden, Schulen<br />
• Kirchengemeinden, Diakonie- und Sozialstationen<br />
• Stationen unseres DIAK-Krankenhauses<br />
• Spender der Behindertenhilfe DIAK,<br />
Wir von der Redaktion würden uns freuen, wenn Sie uns mitteilen<br />
könnten, wie Ihnen die Zeitschrift gefällt.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Ihr<br />
Helmut Braun<br />
Geschäftsbereichsleiter der Behindertenhilfe<br />
im Evangelischen Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V.<br />
5
Die Behindertenhilfe<br />
im Evang. Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V.<br />
Das Evangelische Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V besteht seit 120<br />
Jahren. Es wurde gegründet um Schwestern auszubilden, die in den ländlichen<br />
Gemeinden des Hohenloher Landes die Gesundheit der Menschen fördern<br />
sollten. Dazu wurde ein Krankenhaus gebaut, welches heute mit über 500<br />
Betten den Kern des Werkes bildet. Schnell erkannte man, dass neben der<br />
ambulanten und stationären Krankenpfl ege andere Menschen noch Hilfe<br />
bedürfen, alte und behinderte Menschen. Somit gründete das Evang.<br />
Diakoniewerk Schwäbisch Hall vor 106 Jahren die Behindertenhilfe.<br />
Es gibt Menschen, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte und ihren daraus<br />
resultierenden Fähigkeiten in unserer Gesellschaft als geistig behindert gelten.<br />
Für diese Personen bieten wir persönliche Begleitung und Assistenz an.<br />
Unser Angebot ist grundsätzlich für alle erwachsenen Menschen mit einer<br />
geistigen Behinderung offen. Unsere Dienstleistungen richten sich an Menschen<br />
mit schweren und mehrfachen Behinderungen, sowie an Personen, die eine<br />
hohe Kompetenz bei der Eigenversorgung haben.<br />
Unsere Angebote beruhen auf unserem christlichen Menschenbild. Wir wollen<br />
bei einer individuellen Lebensgestaltung behilfl ich sein. Die Teilhabe an gesellschaftlichen<br />
Angeboten in den Bereichen <strong>Kultur</strong>, <strong>Freizeit</strong>, Bildung und Arbeit ist<br />
hierbei von zentraler Bedeutung.<br />
„Jeder Mensch ist kostbar,<br />
einmalig und einzigartig<br />
und verdient die Chance,<br />
dass wir ihn so sehen.“<br />
Die Ausprägung oder die Art der Behinderung oder das Alter eines Menschen<br />
stehen dabei nicht im Vordergrund. Vielmehr sind die persönlichen Wünsche und<br />
Ziele für uns bindend. An ihnen richten wir unsere Angebote aus. Dabei ist es uns<br />
wichtig, dass alle Bereiche, in denen eine Begleitung angeboten wird, effektiv<br />
zusammenarbeiten. Der Wohnbereich und der so genannte<br />
„Zweite Lebensbereich“, also die Förder- und Betreuungsgruppen, die Werkstatt<br />
für behinderte Menschen, oder die Schule, stimmen ihre Angebote aufeinander ab.<br />
Standorte<br />
Schwäbisch Hall<br />
Wohnbereiche, Förder- und Betreuungsgruppen befi nden sich<br />
am Standort Schwäbisch Hall, in der Behindertenhilfe<br />
Schöneck, dem Kern der Behindertenhilfe im<br />
Wilhelm-Lotze-Weg. Weitere Wohnhäuser gibt es in der<br />
Stauferstraße und im Vogelsang.<br />
Vellberg<br />
Am Standort Vellberg in der Bucher Straße ist seit 2002 ein<br />
Wohnheim und eine Tagesförderstätte in Betrieb.<br />
6 7
8<br />
Die Behindertenhilfe<br />
im Evang. Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V.<br />
Therapeutische Angebote<br />
In der Behindertenhilfe DIAK gibt es:<br />
· Gesundheitsfürsorge<br />
· Kinästhetik<br />
· Gestalttherapie<br />
· Gestützte und Unterstützte Kommunikation<br />
<strong>Kultur</strong> - <strong>Sport</strong> - <strong>Freizeit</strong><br />
Die Vielfalt des Lebens muss jedem Menschen zugänglich gemacht werden.<br />
Die Erweiterung des eigenen Horizontes und die Möglichkeit zum<br />
lebenslangen Lernen spielt daher eine wichtige Rolle für die Ausgestaltung<br />
des kulturellen Bereiches. Die Teilnahme an Veranstaltungen in der Region<br />
und die Nutzung vorhandener Angebote liegen uns daher am Herzen.<br />
Darüber hinaus organisieren wir vielfältige Angebote, um auf spezielle<br />
Bedürfnisse und Wünsche in der <strong>Freizeit</strong> gezielt eingehen zu können.<br />
Ehrenamtliche Begleitung von Menschen mit Behinderung<br />
Die Assistenz und Begleitung von geistig behinderten Menschen erfordert<br />
neben den „Profi s“ viele Hände! Vielfältige Aufgaben bei der persönlichen<br />
Lebensgestaltung werden auch von ehrenamtlich tätigen Menschen<br />
übernommen: Von der Unterstützung unseres internen Café-Betriebes über<br />
die Begleitung bei Spaziergängen bis hin zur individuellen Gestaltung von<br />
Spiel- und Leseangeboten.<br />
Herzlich Willkommen<br />
Stephanie Hofmann<br />
Bei einem morgendlichen Interview auf 33 OG durfte ich ein<br />
wenig über Stephanie Hofmann erfahren. Seit über 3 Monaten<br />
lebt sie nun schon im Schöneck, zum ersten Mal ohne Eltern<br />
und Brüder, ganz erwachsen. Sie bestätigt mir, dass es ihr hier<br />
sehr gut gefällt. Herr Landes, ihr Bezugsbetreuer, unterstützt sie<br />
beim Erzählen. Sie besucht die Werkstätte im Aschenhausweg.<br />
In ihrer <strong>Freizeit</strong> und am Wochenende weiß sie immer etwas zu tun:<br />
Montags geht sie zum <strong>Sport</strong>, donnerstags ins Schenkenseebad,<br />
alle 14 Tage in die Sonnenhof-Disco, samstags einkaufen mit der<br />
Wohngruppe, tanzen, schmusen, Männer in den „Schwitzkasten“<br />
nehmen. Sie lacht übers ganze Gesicht. Bald ist auch ihr<br />
30. Geburtstag!<br />
Vorgestellt von Beate Krimmer<br />
Norbert Herrmann<br />
Ebenso begrüßen wir Norbert Herrmann auf unserer<br />
Wohngruppe 35 EG. Herr Herrmann ist am 10.10.1973<br />
geboren und lebte viele Jahre bei seinen Eltern auf dem<br />
Bauernhof in Krautheim. Dort konnte er mithelfen und viel<br />
erleben. Kurz vor seinem Einzug ins Schöneck war er noch<br />
wenige Wochen in den Johannes-Anstalten in Mosbach.<br />
Heute erkennt man, dass er sich seit seinem Einzug bei uns<br />
schon gut eingelebt hat und er kennt sich auf dem Gelände<br />
aus. Besonders gerne besucht Herr Herrmann die Schafe und<br />
die Ziegen. Vermutlich erinnern sie ihn an die Landwirtschaft<br />
seiner Eltern. Speziell Pudding oder Milchreis haben es ihm<br />
angetan. Und überhaupt ist er fast überall gerne dabei, spielt<br />
gerne Ball und mag lange Spaziergänge.<br />
Vorgestellt von Horst Nagel<br />
9
Hinter die Kulissen geschaut<br />
Mittwoch 15.00 Uhr Cafeteria im Heimzentrum :<br />
„zuverlässig,<br />
freundlich,<br />
wunderbar.“.<br />
Der Laden brummt; hier ein Cappuccino, dort ein Stück Rhabarberkuchen<br />
oder eine Butterbrezel, ganz Unentwegte nehmen auch schon mal einen kleinen<br />
Eisbecher. Stammgäste werden von den beiden Frauen hinter der Kuchentheke<br />
Katrin Hübner und Sabine Schuster begrüßt und da ist deren Lieblingsgetränk<br />
auch schon in Arbeit. Man kennt sich! Da kommen die Förder- und<br />
Betreuungsgruppen mit mindestens 10 Personen – sie haben reservierte Plätze,<br />
an denen auch Rollstühle gut Platz haben können. Musik, die zum Kaffeehaus<br />
passt, erklingt im Hintergrund, und das ist das Stichwort:<br />
Was spielt sich eigentlich hinter den Kulissen ab? Wie wird das<br />
wöchentliche Café vorbereitet und von wem? Und wer ist das da in der Küche<br />
hinter der halb geöffneten Tür? Routiniert stellen die hauswirtschaftlichen<br />
Mitarbeiterinnen bereits am Mittwochmorgen alles bereit, die Kühltheke läuft<br />
an, die Tische werden eingedeckt, die Verbindungstür zum Lotzesaal geöffnet,<br />
noch zwei Tische dazugestellt, ein paar Butterbrezeln geschmiert und die große<br />
Kaffeemaschine gerüstet und die kleine neue feine Espressomaschine ebenso.<br />
Und dann geht es Hand in Hand. Während die Bedienung sich um ihre Kunden<br />
kümmert, beginnt in der Küche der Abwaschmarathon. Die gute Arbeitsteilung<br />
schafft zügige Abläufe. Und doch wäre das alles nur halb so gut zu bewältigen,<br />
gäbe es da nicht „Die helfenden Hände“.<br />
Zusammen mit der Mitarbeiterin Barbara Dörr<br />
ist heute Anna Artes der gute Geist an der Spülmaschine<br />
und für alle Extrawünsche. Die Besonderheit:<br />
Frau Artes erledigt diese Hilfe ehrenamtlich,<br />
wie ihre <strong>Sport</strong>sfreundinnen Anita Hoppe, Elena<br />
Baier, Galina Krebel, Lilija Berger, Nelli Kirsch und<br />
Maria Krebel. Galina Krebel suchte vor vielen<br />
Monaten eine Räumlichkeit im Teurershof für die<br />
kleine Frauensportgruppe zum wöchentlichen Training. Schon bei diesem ersten<br />
Besuch wurde klar: wir werden uns gegenseitig nützlich sein. Wir stellen die<br />
Gymnastikhalle zur Verfügung und die sportlichen Frauen helfen uns im Café.<br />
Gesagt, getan, und das nun schon seit vielen Monaten.<br />
Guten Tag, Herr Hofmann. Bitte stellen Sie sich den<br />
Leserinnen kurz vor.<br />
Hofmann: Mein Name ist Gerd Hofmann, ich bin 37 Jahre alt.<br />
Ich bin verheiratet und habe ein Kind, unseren Jannik. Ich bin<br />
seit 1991 Bauingenieur und arbeite selbständig als<br />
Tragwerksplaner (Statiker) Mein Büro ist in Vellberg-Großaltdorf.<br />
„Mir ist es wichtig,<br />
die Arbeit der Menschen<br />
mit Behinderung zu unterstützen.“<br />
Sie beziehen Ihre Grußkarten für Weihnachten seit 2002<br />
von der Behindertenhilfe Vellberg. Was sind Ihre Gründe Gerd Hofmann<br />
dafür ?<br />
Hofmann: Seit dem Jahr 2000 bin ich selbständig. Ich schreibe meinen Kunden<br />
immer einen Weihnachtsgruß. Mir ist es wichtig, die Arbeit der Menschen mit<br />
Behinderung zu unterstützen. Daher kaufte ich früher die Karten bei der<br />
Beschützenden Werkstätte Heilbronn in Schwäbisch Hall. Seit dem Neubau der<br />
Behindertenhilfe hier in Vellberg liegt es jedoch nahe, die Weihnachtskarten bei<br />
den „Einheimischen“ zu bestellen.<br />
Ich fi nde es einfach wichtig den Bewohnerinnen „Arbeit zu machen“. Jeder von<br />
uns weiß, wie wichtig es ist, beschäftigt zu sein. Zudem bin ich der Meinung,<br />
dass handgemachte Karten zu Weihnachten einfach persönlicher sind.<br />
Sie unterstützen uns im Gegenzug durch Ihre Spenden. Was ist Ihnen<br />
wichtig im Umgang mit Ihrer Spende.<br />
Hofmann: Ich weiß, dass diese Spende hier ankommt. Das Geld wird für einen<br />
guten Zweck eingesetzt.<br />
Mit Ihrer Hilfe konnten wir Räume unserer Tagesförderstätte fachgerecht<br />
ausstatten. Was sind Ihre Gefühle, wenn Sie heute diese Räume<br />
anschauen?<br />
Hofmann: Die Dankbarkeit, die hier zu mir zurückkommt, ist für mich ein gutes<br />
Gefühl. Hier im Haus herrscht eine freundliche und offene Atmosphäre. Ich habe<br />
das Gefühl hier jederzeit willkommen zu sein. Wenn ich möchte, kann ich das<br />
anschauen, was mit meiner Spende angeschafft wurde. Wie diese aktuelle<br />
Interviewanfrage zeigt, bezieht sich die Dankbarkeit und das Gefragtsein auch<br />
nicht nur auf Weihnachten.<br />
Herr Hofmann, DANKE für ihre Unterstützung und für das Gespräch.<br />
Das Interview führte: Stephan Werner<br />
10 11
Der Heimbeirat<br />
Der Heimbeirat am Standort Schwäbisch Hall<br />
hat seine erste Sitzung abgehalten. In den<br />
nächsten Wochen wird er seine Arbeit<br />
aufnehmen.<br />
1. Sprecherin: Manuela Rohrig<br />
2. Sprecherin: Rosa Seeßle<br />
Schriftführerin: Doris Gaupp,<br />
Isolde Bäuerle<br />
Sonja Doebert<br />
Emma Gless<br />
Unsere Sozialförderung:<br />
Gut für die Menschen. Gut für die Region.<br />
Sparkassen-Finanzgruppe<br />
s<br />
Soziales Verhalten ist wichtig für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Deshalb unterstützen wir Einrichtungen, in denen das soziale Verhalten entwickelt<br />
und gefördert wird. Damit sind wir der größte nichtstaatliche <strong>Kultur</strong>förderer in Deutschland. Die Unterstützung von Kindergärten, Schulen und<br />
sozialen Einrichtungen ist zum Beispiel Teil dieses Engagements. Sparkassen-Finanzgruppe. Gut für die Region.<br />
D‘r Eggagugg‘r und sei Moinung<br />
So, jetzt Grüß Gott.<br />
I möcht me Ihna ganz kurz amol vorstella.<br />
I bin d´r Eggagugg‘r. Eigentlich hen mi meine Eltra jo mit<br />
am richtiga Noma ausg´stattet. Nämlich Dietrich Richard<br />
Eggagugg‘r. Bei dene beide Vornoma ko mer sich was spara,<br />
wenn mer g´schickt zammazieht und dann kommt an<br />
Diet-Rich-Ard raus. Ja, mir Schwoba sparet halt wo´s geht.<br />
Aber es hert sich halt net oifach o und drum nennat me halt<br />
alle D´r Eggaguggr. Und weil I jo im a Werk schaff wo viele<br />
Doktor rumrennat passt so an Dr. (g´sprocha als Doktor!)<br />
Eggaguggr ganz gut.<br />
Mei Aufgab in dene Eckpunkt isch die, dass I dort no gugg,<br />
wo sonst koiner noguggt. Also in die Egga, in dene vielleicht<br />
was komisches liegt oder ebbas was irgendwie schräg isch.<br />
Vielleicht hört sich des manchmol a bissle spitzig o was i<br />
zum saga hab, aber es isch eher liab gmoint.<br />
Ach ja, wenn es Schwierigkeita hen des z´lesa, no hängt<br />
des net mit der neia Rechtschreibreform zamma, sondern<br />
vielleicht mit Ihrem Geburtsort...<br />
Also dann, bis demnäxt.<br />
D´r Eggagugg‘r<br />
12 13
– das sagt die junge Frau öfter und meint damit nicht nur ihren Namen. Aber<br />
dazu später.<br />
Als sie 1 Jahr alt ist, gehen ihre Eltern von Stuttgart nach Schwäbisch Hall – die<br />
Mama lässt sich als Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapie in Löwenstein<br />
nieder, der Papa arbeitet bei der Telecom als Ingenieur, und der jüngere Bruder<br />
Richard besucht das Evangelische Schulzentrum Michelbach. „Das sind alle<br />
Familienmitglieder?“, frage ich. Da blitzt es zum ersten Mal in ihren ausdrucksvollen<br />
Augen auf: „O nein, da ist noch „Nanni“ – die Bernersennen-<br />
Schäferhundmischlingsdame. Engster Begleiter auf allen Spaziergängen,<br />
Geheimnisträger vieler pubertärer Fragen, einfach da – genau wie ihre Pferde,<br />
gehörte das Reiten doch zu ihren bevorzugten <strong>Sport</strong>- und Fortbewegungsarten.<br />
Diese Liebe zu großen Tieren ist geblieben, auch wenn es in ihrem jetzt<br />
erwachsenen Leben nur noch für Besuche reicht.<br />
Neue Inhalte und Herausforderungen sind zu meistern. Umzug in die erste<br />
eigene Wohnung und der erste große Einschnitt in ihrem Leben: wohl überlegt und<br />
sicher das Gymnasium am erfolgreichen Ende der 11. Klasse zu verlassen, weil sie<br />
spürt und weiß, da drängt etwas ans Licht, das hat mit praktischem Handeln und<br />
Erleben zu tun. Das ist ihre Stärke.<br />
Aus den vielen Spaziergängen rund um den nahe gelegenen Sonnenhof e.V., in<br />
dem Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung leben und zur Schule gehen,<br />
hat sich ein Bild geformt von der möglichen Aufgabe, mit diesen Menschen eine<br />
gemeinsame Wirklichkeit zu teilen. Sehr anziehend waren für sie diese frühen<br />
heiteren und unkomplizierten Begegnungen, und nach einem<br />
Berufsorientierungspraktikum im Sonnenhof stand es felsenfest – und da ist es<br />
wieder: das Leuchten in ihren Augen – ich werde Heilerziehungspfl egerin.<br />
Und dann bewarb sie sich in der Behindertenhilfe DIAK, die sie bis dahin nicht<br />
kannte, aber von der Lage und Größe angetan war. „Im Sonnenhof war es mir<br />
einfach alles zu groß und weitläufi g. Ich mag es nahe beieinander“.<br />
Nun ist sie seit 7 Monaten Praktikantin in einer Förder- und Betreuungsgruppe der<br />
tagesstrukturierenden Abteilung, arbeitet mit einer Fachkraft zusammen und<br />
übernimmt schon viele auch eigenständige Arbeiten und Projekte. Sicherheit bezieht<br />
sie aus dieser engen kollegialen Gestaltung des Alltags, sie lernt die höchst unterschiedliche<br />
Individualität der Bewohner kennen und schätzen, ja bewundern, weil<br />
die „Aufrichtigkeit im Tun und Lassen für uns regelrecht vorbildlich sein kann“, meint<br />
Anne Muhler. Da ist er wieder, der Einstiegssatz „Ich bin einfach Anne Muhler“ und<br />
das soll auch heißen, ich möchte jeden anderen Menschen auch einfach den sein<br />
lassen, der er ist. Punkt.<br />
14<br />
Zur Person:<br />
„Ich bin einfach Anne Muhler“<br />
„TOLL“ ist ihr häufi gstes Attribut, wenn sie von<br />
Mitarbeitern und Bewohnern spricht. Sie lässt<br />
keinen Zweifel aufkommen, dass ihre Entscheidung<br />
für diesen Beruf vollkommen richtig ist – und der<br />
bestandene Aufnahmetest an der Evangelischen<br />
Fachschule für Heilerziehungspfl ege Schwäbisch Hall unterstreicht das deutlich,<br />
genauso wie die Einschätzung der Mitarbeiter im Team. So sehr der sanfte Einstieg<br />
in die Vielfalt der Betreuungsaufgaben in der Fördergruppe hilfreich war, freut sich<br />
Anne Muhler auf die Wohngruppe ab September, wenn die Ausbildung beginnt.<br />
Geschnuppert an diesem viel komplexeren Geschehen hat sie bei einem<br />
zweiwöchigen Einsatz im Haus 35. Begeistert erzählt sie von den sehr persönlichen,<br />
auch durch die Pfl ege intimeren Begegnungen mit Bewohnern, das deutlich spürbare<br />
Zuhausegefühl. Nach einem besonderen Erlebnis während dieser Zeit gefragt,<br />
berichtet sie von einer Kuschelstunde unter einer Decke auf dem Wasserbett im<br />
Snoezelenraum mit einer ihr bis dahin noch ziemlich fremden Bewohnerin, die das<br />
offensichtlich sehr genoss. Gänsehautgefühl!<br />
Auch am Heiligabend im Lotzesaal des Schönecks. Schon oft erzählte Anne Muhler<br />
ihren Eltern von der sehr besonderen Art, Gottesdienst zu feiern. Laut, fröhlich,<br />
feierlich, ungeordneter auch als sonst in Kirchen, aber eben sehr authentisch und<br />
unverwechselbar. Und nicht nur ihr Papa hatte Zeit, mitzukommen, sondern auch<br />
eine Bewohnerin aus ihrer Fördergruppe, die keinen Besuch hatte. Und zum<br />
Sommerfest am 2.Juli hat ihre Mama versprochen, sich nun auch die Arbeitswelt<br />
ihrer Tochter anzusehen. Für Anne Muhler ist es bedeutsam, dass ihre Eltern wissen<br />
und auch miterleben, wo sie mit wem für was sich engagiert.<br />
Überhaupt Familie...auf die Frage nach den Träumen in eine noch ferne Zukunft,<br />
kommt prompt „Australien“, ein Haus, auch für die ganze Familie, irgendwo da, wo<br />
ihre Sehnsucht sie jetzt schon oft sein lässt. Zunächst aber noch im Hier und Jetzt<br />
geht sie erst mal weiter ihren Lieblingsbeschäftigungen nach: Freunde treffen,<br />
quasselnd die Welt erkennen, Musik hören, sich selbst und ihre kleine Wohnung<br />
stylen, ja, und wenn die Zeit reicht, auch lesen, neuerdings schon die ersten<br />
Fachbücher, und überhaupt einfach Spaß am Leben haben!<br />
Das Gespräch ist vorbei.<br />
Da sitze ich und denke nach dieser schönen kleinen Stunde „TOLL!“<br />
Barbara Schrade<br />
„Ich möchte jeden anderen Menschen<br />
auch einfach den sein lassen, der er ist.“<br />
„Ich möchte da stehen, sicher und fest auf meinen<br />
zwei Beinen und die Hände ausstrecken,<br />
als Angebot und als Versprechen.“<br />
15
16<br />
Typisch!<br />
Eine ältere Frau kauft sich im Schnellrestaurant eine Suppe. Sie trägt den<br />
dampfenden Teller an einen Stehtisch und hängt ihre Tasche darunter. Dann<br />
geht sie noch einmal zur Theke, um einen Löffel zu holen.<br />
Als sie zurückkehrt, sieht sie am Tisch einen dunkelhaarigen Mann, der ihre<br />
Suppe löffelt. „Typisch Ausländer, was fällt dem ein?!“, denkt die Frau empört.<br />
Sie drängt sich neben ihn, sieht ihn wütend an und taucht ihren Löffel ebenfalls<br />
in die Suppe. Sie sprechen kein Wort, aber nach dem Essen holt der Mann für<br />
beide einen Kaffee und verabschiedet sich dann höfl ich. Erstaunt bedankt sich<br />
die Frau mit einem Lächeln.<br />
Als sie ebenfalls gehen will, hängt ihre Handtasche nicht mehr am Haken unterm<br />
Tisch. Also doch ein hinterhältiger Betrüger. Das hätte man sich doch gleich<br />
denken können! Mit rotem Gesicht schaut sie sich um. Er ist verschwunden. Aber<br />
am Nachbartisch sieht sie ihre Handtasche. Und einen Teller Suppe, inzwischen<br />
kalt geworden.<br />
Diese und weitere nette Geschichten fi nden sie im folgenden Buch:<br />
Typisch! Kleine Geschichten für andere Zeiten<br />
Andere Zeiten e.V.<br />
Hamburg, 2005<br />
4. Aufl age<br />
www.anderezeiten.de<br />
DIAK<br />
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Evang. Diakoniewerk e. V.<br />
Am Mutterhaus 1<br />
Personalabteilung<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
www.diaksha.de<br />
Gedanken zu Pfi ngsten<br />
von Pfarrer Georg Ottmar<br />
In der Pfi ngstgeschichte berichtet die Bibel, wie die Jünger in<br />
Jerusalem den Heiligen Geist empfangen haben. Die Jünger haben gespürt:<br />
Im Heiligen Geist ist Gott selbst da und gibt ihnen die richtigen Worte, um<br />
ihre Mitmenschen für den Glauben an Jesus zu be-geistern.<br />
Aber wie können wir uns den Heiligen Geist vorstellen?<br />
Die Evangelien beschreiben ihn wie eine Taube, die vom Himmel kommt.<br />
Er sorgt für den guten Kontakt zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott<br />
und Menschen. Und der Heilige Geist ist, wie es im folgenden Gedicht heißt,<br />
„ein bunter Vogel“.<br />
DER HEILIGE GEIST IST EIN BUNTER VOGEL<br />
der heilige geist<br />
er ist nicht schwarz<br />
er ist nicht blau<br />
er ist nicht rot<br />
er ist nicht gelb<br />
er ist nicht weiß<br />
der heilige geist ist ein bunter vogel<br />
er ist da<br />
wo einer den anderen trägt ...<br />
der heilige geist ist da<br />
wo die welt bunt ist<br />
wo das denken bunt ist<br />
wo das denken und reden und leben<br />
gut ist<br />
... der heilige geist<br />
ist spontan<br />
er ist bunt<br />
sehr bunt<br />
und er duldet<br />
keine uniformen<br />
er liebt die phantasie<br />
er liebt das unberechenbare<br />
er ist selbst unberechenbar.<br />
Wilhelm Willms<br />
17
18<br />
Rätsel<br />
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Eck punkte<br />
Behindertenhilfe DIAK<br />
Anprechpartner:<br />
Helmut Braun<br />
Wilhelm-Lotze-Weg 21<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Fon: 0791 / 756 250<br />
Fax: 0791 / 756 254<br />
helmut.braun@diaksha.de<br />
Um ein ansprechendes und professionelles<br />
Erscheinungsbild zu gewährleisten und gleichzeitig<br />
diesen weit gefächerten Verteiler zu ermöglichen,<br />
benötigen wir die Mitwirkung von Inserenten. Wir<br />
würden uns freuen, wenn Sie die Behindertenhilfe<br />
DIAK durch ein Inserat unterstützen würden.<br />
Bei Interesse und Fragen stehen wir Ihnen jederzeit<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Das Redaktionsteam<br />
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GrünerWerkstattLaden<br />
• frische Blumensträuße auf Bestellung.<br />
Bestellungsannahme Montag - Donnerstag von 8 - 12 Uhr<br />
für die kommende Woche, telefonisch unter 0791/ 756 236.<br />
• Immer ein Sortiment an Grün- und Blühpfl anzen<br />
• Trockensträuße- und Gestecke<br />
• Kleine Geschenke<br />
• Bienenwachskerzen aus eigener Herstellung<br />
• Advents- und Weihnachtsfl oristik<br />
• Selbstgezogene Gemüse- und Blumensetzlinge im Frühjahr<br />
Wir, das sind:<br />
Bewohnerinnen und Bewohner der Behindertenhilfe DIAK und<br />
Katrin Hübner als Mitarbeiterin. Fast alle im Angebot befi ndlichen<br />
Dinge werden von uns in der Werkstatt selbst hergestellt bzw. im<br />
Gewächshaus gezogen. Nur wenig wird zugekauft.<br />
GrünerWerkstattladen<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag - Mittwoch und Freitag<br />
von 10.00-11.30 Uhr<br />
Donnerstag von 14.00 – 16.00 Uhr<br />
Behindertenhilfe DIAK<br />
Wilhelm-Lotze-Weg 35<br />
Im UG von Haus 35<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
0791/ 756 236