Informationen - Schweizer Optik

Informationen
vom LowVision-Spezialisten
Leitfaden für die Versorgung von
sehbehinderten Menschen mit
elektronischen Sehhilfen

Wenn das Sehvermögen
stark eingeschränkt ist …
... und durch eine Brille oder Kontaktlinsen
nicht mehr korrigiert werden kann, gehen oft
grundlegende Kompetenzen des Alltags ver-
loren. Nach Angaben des „Kuratoriums
Gutes Sehen“ (KGS) sieht jeder Fünfte über
70 Jahre so schlecht, dass er mit seiner
Standardbrille nicht mehr zurechtkommt.
Fehlende Sehkraft bedeutet aber, dass die
Möglichkeit zur Teilhabe am sozialen Leben
fehlt, der Aktionsradius schrumpft.
Heute gibt es jedoch viele Möglichkeiten, die
vorhandene Restsehschärfe optimal zu nut-
zen. Helfen können hier spezielle optische
oder optoelektronische Vergrößerungsgeräte.
Die Bandbreite reicht von Lösungen im
privaten Umfeld bis hin zur Möglichkeit für
jüngere Betroffene, auch den Arbeitsplatz
neu zu gestalten.
In dieser Informationsbroschüre bietet
SCHWEIZER einen Überblick über die
Möglichkeiten der LowVision-Versor-
gung mit elektronischen Sehhilfen.
Elektronisch
vergrößernde
Sehhilfen
Neben den optischen Sehhilfen gibt es immer mehr elektronisch
vergrößernde Hilfsmittel. Der Vorteil dieser Geräte ist,
dass sie den Kontrast verstärken und dass die Vergrößerung
den aktuellen Anforderungen des sehbehinderten Menschen
angepasst werden kann.
Zum Bereich der elektronischen Hilfsmittel zählen:
Bildschirmlesegeräte
Elektronische Lupen
Vorlesegeräte
Zusätzliche Hilfen für Tätigkeiten am Computer
Vorteile von elektronischen
Sehhilfen
Es kann eine hohe Vergrößerung
erzielt werden.
Der Kontrast kann durch die
geeignete Wahl der Bildschirm-
darstellung verbessert werden.
Es besteht die Möglichkeit,
zwischen positivem und
negativem Kontrast zu wechseln
Das Lesen ist in einer
ergonomischen Haltung möglich.
Die binokulare Versorgung ist
auch bei sehr hoher Vergrößerung
gewährleistet.

Elektronische vergrößernde Sehhilfen ermöglichen enorme
Vergrößerungen von 30-fach und mehr. Der bei diesen Vergrößerungen
dargestellte Ausschnitt aus einer Zeitung wird
allerdings extrem klein. Oft sind nur noch wenige oder kleinere
Worte auf dem Bildschirm zu sehen, längere Worte finden
schon keinen Platz mehr.
Um die geschilderten Schwierigkeiten bei hohen Vergrößerungen
zu umgehen, sollten elektronische vergrößernde Sehhilfen
schon bei einem moderaten Vergrößerungsbedarf eingesetzt
werden. Ein 6-facher bis 12-facher Vergrößerungsbedarf stellt
erfahrungsgemäß einen idealen Einstieg in den Gebrauch dar.
Wenn im Krankheitsverlauf der Visus abnimmt – meistens
geschieht das relativ langsam –, kann der Betroffene nach
und nach die Vergrößerung steigern, um weiterhin lesen zu
können. Er kann sich so über einen längeren Zeitraum an die
vermehrten Schwierigkeiten der hohen Vergrößerung gewöhnen
– und das in der Regel mit Erfolg!
Bildschirmlesegeräte
Das am häufigsten benutzte und bekannteste elektronisch
vergrößernde Hilfsmittel ist das Bildschirmlesegerät. Eine fest
installierte Kamera bildet z. B. einen Zeitungsausschnitt auf
dem Bildschirm ab. Die gewünschte bzw. notwendige
Vergrößerung kann nach Bedarf eingestellt werden.
Die Zeitung wird unter der Kamera so bewegt, dass auf dem
Bildschirm der vergrößerte Zeitungsausschnitt gelesen werden
kann. Kamera, Monitor und Kreuztisch, auf dem die Zeitung
sicher unter der Kamera bewegt werden kann, sind meistens
zu einer kompakten Einheit zusammengefasst.
Die wichtigste Eigenschaft eines Bildschirmlesegerätes ist
die Kontrastverstärkung, die eben nur mit Hilfe elektronischer
Schaltungen, aber nie allein durch optische Bauteile verwirklicht
werden kann.
Vorteil
Bildschirmlesegeräte sind besonders
vorteilhaft bei eingeschränktem
Kontrastsehen und wenn hohe
Vergrößerungen benötigt werden.
Eine auf die Distanz Auge – Bildschirm
eingestellte Nahkorrektur ist zum
Lesen am Bildschirmlesegerät beson-
ders hilfreich – nicht nur nach
einer Katarakt-OP.

Einsatzgebiete von
Bildschirmlesegeräten
Bildschirmlesegeräte nehmen mit einer Kamera Texte und
Bilder auf und geben diese unmittelbar vergrößert auf
einem Monitor wieder. Dabei kann die Größe des dargestellten
Bildes auf dem Monitor in einem weiten Bereich
(Abbildungsmaßstab) variiert werden. Zusätzlich können bei
elektronischen Bildschirmlesegeräten – im Gegensatz zu
optisch vergrößernden Sehhilfen – die Kontrastdarstellung, die
Helligkeit und die Farben von Text und Hintergrund verändert
werden.
Bildschirmlesegeräte sind zudem zum Lesen längerer Texte in
Zeitungen, Zeitschriften oder Büchern sowie zum Schreiben
oder Ausfüllen von Formularen geeignet.
Die meisten Bildschirmlesegeräte stehen fest auf einem Tisch.
Zum Lesen wird ein Text auf einem zum Gerät gehörenden,
beweglichen Tisch (Kreuztisch) unter der Kamera verschoben.
Der Kreuztisch kann in seiner Beweglichkeit gehemmt werden.
Das bringt zusätzliche Sicherheit beim Lesen, Schreiben
und bei anderen Anwendungen.
Die Bedienung des Gerätes lernen die meisten Nutzer relativ
schnell. Hilfreich ist hier, wie bei allen Hilfsmitteln, ein
Hilfsmitteltraining.
Geübte Anwender arbeiten mit einem Bildschirmlesegerät
in einem für sehtüchtige Menschen Schwindel erregenden
Tempo.
Die Scharfstellung der Kamera erfolgt bei den neueren
Geräten meist automatisch über einen Autofokus. Die
Bildgrößen an Bildschirmlesegeräten können im Bereich
von ca. 1,9-fach bis über 70-fach verändert werden. Dabei
ermöglicht eine kleinere Darstellung einen besseren Überblick,
während zum Lesen oder Betrachten von Details die
Vergrößerung üblicherweise erhöht wird. Aber auch hier gilt:
Je höher die Vergrößerung gewählt wird, desto kleiner ist der
Ausschnitt aus dem Original, der vergrößert dargestellt wird.
Eine hohe Vergrößerung unterstützt das Lesen kaum, wenn
nur noch wenige Buchstaben dargestellt werden können.
Flachbildschirme bringen
mehr Komfort
Immer mehr Bildschirmlesegeräte werden mit Flachbildschirmen
angeboten. Diese haben den Vorteil, dass sie
nicht flimmern, strahlungsarm sind und weniger Platz als
Röhrenmonitore benötigen. Bei den von SCHWEIZER
angebotenen Modellen ist der sogenannte Nachzieheffekt
(Verschmieren des Bildes bei Bewegung) kaum mehr vorhanden.
Die Monitorgröße variiert im Allgemeinen zwischen
17 Zoll und 24 Zoll. Einige Geräte weisen weitere
Eigenschaften auf, wie z. B. ein Zeilenlineal oder eine
Zeilenmaske zur besseren Orientierung im Text.
Bildschirmlesegeräte brauchen einen Stromanschluss und
sind aufgrund ihrer Größe in der Regel nicht mobil anwendbar.
Bei der Auswahl eines Gerätes sollte auf eine einfache
Bedienbarkeit und gute Ergonomie geachtet werden.

Damit das Lesen leichter fällt
Um ein flüssiges Lesen zu erreichen, müssen
die optischen Eigenschaften des Bildschirm-
lesegerätes (Kontrast, Helligkeit, Farben und
Vergrößerung) optimal nach den individuellen
Anforderungen eingestellt werden. Wichtig ist
dabei das Zusammenspiel aller Komponenten
eines Bildschirmlesegerätes.
Die Anpassung
eines Bildschirmlesegerätes
Die sehbehinderte Person sitzt bequem vor dem Bildschirmlesegerät
– so nah, dass sie den Kreuztisch, auf dem eine
Tageszeitung liegt, sicher bewegen kann.
Aus den Voruntersuchungen ist der Vergrößerungsbedarf
für das Zeitunglesen bekannt. Die entsprechende Vergrößerung
wird jetzt am Bildschirm eingestellt. Sie sollte
mindestens 6-fach sein, was ungefähr einem Nahvisus
von 0,2 oder weniger entspricht. Jetzt wird kontrolliert, ob
das Lesen überhaupt möglich ist, was nach regelrechter
Ermittlung des Vergrößerungsbedarfs mit einer entsprechenden
Leseprobentafel der Fall sein sollte. Es folgt die
Optimierung der Vergrößerung und ein Überprüfen, ob sich
eine Kontrastumkehr positiv auf den Seheindruck bzw. die
Lesegeschwindigkeit auswirkt. Die angenehmste Einstellung
wird beibehalten.
Zum Lesen muss der Sehbehinderte jetzt den Kreuztisch mit
der daraufliegenden Zeitung unter der fest stehenden Kamera
von rechts nach links bewegen und so den laufenden Text
auf dem Bildschirm verfolgen. Es ist völlig normal, wenn dies
zunächst Mühe bereitet. Denn oft ist der Vergrößerungsbedarf
so hoch, dass eine Zeitungsspalte nicht mehr auf dem
Monitor abgebildet werden kann.
Der Anpasstipp von SCHWEIZER
Ein auf die Lesedistanz (Auge – Bildschirm) abgestimmter
Nahzusatz bringt noch mehr Komfort beim Lesen.
1 Gewohnheitsgemäß liegen die Hände dort, wo gelesen
wird, also an der Zeitung oder dem Buch. Die gewohnte
Blickrichtung beim „normalen“ Lesen oder bei Tätigkeiten in
der Nähe zeigt nach unten.
2 Am Bildschirmlesegerät wird unten hantiert (d. h. am
Kreuztisch mit der daraufliegenden Vorlage) und oben wird
gelesen – auf dem höher stehenden Monitor. Am Bildschirmlesegerät
muss man geradeaus auf den Monitor schauen.
Komfortable Geräte erlauben auch hier die Anpassung der
Bildschirmpositionierung an die Ergonomie.
3 Die Leserichtung auf dem Monitor ist wie gewohnt von
links nach rechts, die Handbewegung am Kreuztisch dagegen
von rechts nach links, während beim „normalen“ Lesen die
Zeitung ruhig gehalten wird.
1 2
Die vertraute Koordination ist also beeinträchtigt, im
Grenzfall sogar gestört. Bei ausreichender Motivation des
Sehbehinderten und einer kleinen Eingewöhnungsphase
wird das Handling jedoch spielend erlernt.
Die Nachbetreuung der – meist älteren – Menschen, an die
ein Bildschirmlesegerät abgegeben wurde, ist immens wichtig.
Wenn das Gerät längere Zeit nicht genutzt wurde, vergessen
sie die Funktionen und müssen erneut eingewiesen werden.
3

517002 eMag 170
Vergrößerung: 2,4-fach bis 40-fach
Gewicht: 15,4 kg
Gesamtgröße (B x H x T):
ca. 43 x 71 x 44 cm
Kreuztischgröße: ca. 43,7 x 38,1 cm
Bildschirmdiagonale: 43,5 cm (17")
Anschlusskabel: 2,4 m
eMag 170
Das 17’’-Bildschirm-Lesegerät eMag 170 verbindet
Funktionalität mit komfortablen Bedienelementen.
Der zu lesende Text wird auf den arretierbaren Kreuztisch
gelegt und die bevorzugte Vergrößerungsstufe am Drehknopf
eingestellt; ein Autofokus reguliert die Bildschärfe. Für guten
Kontrast sorgen diverse Kontrasteinstellungen. Die 16 verschiedenen
Vergrößerungsstufen und diverse Kontrast-Farb-
Kombinationen ermöglichen eine sehr gute Abstimmung
auf das individuelle Sehvermögen. Verschiedenfarbige,
große Bedientasten mit Symbolen ermöglichen eine intuitive
Bedienung.
517002 eMag Table
Für eMag 170, 200 und 240 Hd,
trapezförmig, mit feststellbaren
Rollen, höhenverstellbar
B x H x T: 80 x 60 x 70–100 cm
Optional können alle Großgeräte der Serie eMag auf einem
höhenverstellbaren Untergestell platziert werden. Für
Rollstuhlfahrer ist es so einfacher, eine bequeme Haltung
einzunehmen bzw. das Lesesystem flexibel in einen anderen
Raum(teil) zu bewegen.
eMag 200
eMag 200 mit seinem 20’’-TFT-Monitor lässt sich optimal
an die Bedürfnisse des Sehbehinderten anpassen.
Drei Drehregler genügen, um die Grundfunktionen dieses
Bildschirmlesegerätes zu nutzen: die Vergrößerung
erhöhen oder verringern, eine der verfügbaren Farbkombinationen
auswählen und die Helligkeit regulieren.
Alle Bedienelemente sind direkt unter dem Bildschirm
angebracht und somit bequem erreichbar. Die Position des
Bildschirms lässt sich ganz einfach den ergonomischen
Bedürfnissen anpassen. Durch den 21 cm hohen Abstand
des großen und leicht zu bewegenden Kreuztisches zur
Kamera kann man bequem darunter schreiben und auch
mühelos auf die nächste Seite des Buches oder der
Zeitschrift umblättern.
Die Bildscharfstellung (Autofokus) wird automatisch aktiviert,
wenn die Lesevorlage bewegt wird, und garantiert
dadurch eine perfekte Bildqualität. Diese Funktion garantiert,
dass sich die Kamera immer automatisch auf die
bestmögliche Bildschärfe einstellt, selbst dann, wenn die
Vorlage durch ihre Dicke (Buch höher als Zeitung) unterschiedliche
Abstände zur Kamera vorgibt.
Ein Positionsanzeiger (Lichtpunkt) erleichtert die Orientierung
beim Schreiben, eine einblendbare Leselinie unterstützt beim
Lesen. Kontrastreiche Farbeinstellungen für Text und Hintergrund,
Echtfarben und verstärkte Fehlfarbdarstellungen und der weitreichende
Vergrößerungsbereich bieten auch stark sehbehinderten
Menschen die Erhaltung der Lesefähigkeit und eine größt mögliche
Unabhängigkeit.
520002 eMag 200
Vergrößerung: 2,3- bis 60-fach
Gewicht: 18,6 kg
Gesamtgröße (B x H min./max. x T):
56,5 x 48,0/63,0 x 43,9 cm
Kreuztischgröße: ca. 43,7 x 40,6 cm
Bildschirmdiagonale: 50,5 cm (20")
Anschlusskabel: 2,0 m

eMag 240 HD
Das komfortable Bildschirmlesegerät mit optimierter
HD-Qualität bietet eine noch bessere Abbildung und
Randschärfe bei einer bequemen Lesehaltung und individuellen
Einstellmöglichkeiten. Es ist so konzipiert, dass auch
Benutzer mit starker Sehbehinderung höchst effizient Text-
und Bildvorlagen betrachten können. Wie bei eMag 200 auch,
genügen drei Drehregler, um die Grundfunktionen einzustellen
(die Vergrößerung erhöhen oder verringern, eine der verfügbaren
Farbkombinationen auswählen und die Helligkeit regulieren).
Der große 24" Monitor bietet eine bessere Übersicht und
erhöht zusammen mit der einstellbaren Textmaske, der
Leselinie und der 16:9-Kamera die Lesegeschwindigkeit.
Dieser Komfort wird besonders von Sehbehinderten mit
altersbedingter Makuladegeneration geschätzt.
Die „Finde-Funktion“ erleichtert durch schnelles Reduzieren
der Vergrößerung, eine andere Stelle der Vorlage zu finden.
Danach wird automatisch die ursprüngliche Vergrößerung
wiederhergestellt. eMag 24 HD erinnert sich auch bei erneutem
Einschalten an die letzte verwendete Vergrößerung und
Kontrasteinstellung.
Durch 4 leistungsstarke SMD-LEDs wird die Vorlage auf
dem leicht zu bewegenden und arretierbaren Kreuztisch
homogen und blendfrei ausgeleuchtet. Durch eine
integrierte Halterung im Kreuztisch können Dosen und
Fläschchen fixiert werden. Für ergonomisches Arbeiten
kann der Bildschirm vom Nutzer selbst sehr einfach
bewegt werden.
Durch die geringe Startvergrößerung von 1,9-fach
und die 30 unterschiedlichen kontrastreichen
Farbeinstellungen für Text und Hintergrund sowie
Echtfarben und verstärkte Fehlfarbdarstellungen
ist es besonders für RP-Patienten geeignet.
Kontratsreiche, flimmerfreie Bilder in
HD-Bildqualität
Ergonomische Lesehaltung durch variable
Monitoreinstellung
Komfortables und ermüdungsfreies
Lesen dank Einstellungsspeicher,
Textmaske und Zeilenlineal
524002 eMag 240 HD
Vergrößerung: 1,9- bis 71-fach
Gewicht: 19,8 kg
Gesamtgröße (B x H min./max. x T):
56,5 x 50,5/67,5 x 43,9 cm
Kreuztischgröße: ca. 43,7 x 40,6 cm
Bildschirmdiagonale: 61 cm (24")
Anschlusskabel: 2,0 m

Elektronische
Lupen
Elektronische Lupen sind kleine, mobil nutzbare Bildschirmlesegeräte
und sehen aus wie moderne Mobiltelefone. Sie verfügen
über nahezu die gleichen Funktionen wie die klassischen
Bildschirmlesegeräte, müssen jedoch über das Schriftgut bewegt
werden. Einschränkungen gibt es zudem in der Darbietungsgröße
der Bilder und beim Überblick. Die im Vergleich zum klassischen
Bildschirmlesegerät deutlich kleineren Displays (zwischen
3,5 Zoll und 7 Zoll) sind jedoch 2–3-mal größer als die
modernen Digitalkameras.
Die Stromversorgung erfolgt bei elektronischen Lupen über einen
Akku. Einige Modellvarianten erlauben das kurzzeitige Schreiben
unter dem Gerät, andere Geräte verfügen zudem über eine
Fernlesefunktion, die eine vergrößerte Abbildung naher und ferner
Objekte ermöglicht. Zudem können manche elektronischen Lupen
an ein Fernsehgerät angeschlossen werden.
Ein für Anwender komfortabler Nutzen ist die Schnappschussfunktion.
Diese ermöglicht es, ein oder mehrere Fotos (z. B. von
einem Fahrplan) zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt
erneut zu betrachten. So können z. B. auch schwer zugängliche
Dinge aufgenommen, angesehen und zusätzlich vergrößert
werden (z. B. Preisschilder über Kopf am Supermarktregal
oder hoch hängende Fahrpläne).
Bei der Entscheidung zwischen Bildschirmlesegerät und
elektronischer Lupe sollte beachtet werden, dass Letztere ein
klassisches Bildschirmlesegerät nicht ersetzen kann.
Ihr großer Vorteil liegt aber in der Mobilität!
Die Anpassung erfolgt wie bei einem Bildschirmlesegerät. Nach
erfolgreicher Anamnese und der Ermittlung des Vergrößerungsbedarfs
wird die entsprechende Vergrößerung an der elektronischen
Lupe eingestellt. Mit einem entsprechenden Nahzusatz
sollte der Sehbehinderte jetzt in der Lage sein, Zeitungsdruck
lesen zu können. Bei Kontrastproblemen kann aus unterschiedlichen
Darstellmodi der angenehmste gewählt
werden.
Sie bieten den idealen Einstieg in den Bereich der elektronischen
Lupen – sowohl für den Benutzer als auch für den Anpasser.
eMag 34
eMag 43
eMag 70

534002 eMag 34
Vergrößerung: 2- bis 14-fach
(abstandsabhängig), in 2 digitalen Stufen
umschaltbar
Gewicht: 121 g
Bildschirmdiagonale: 8,5 cm (3,5")
Lithium-Ionen-Akku; Betriebszeit: 2,5 Std.
eMag 34
Mit nur 121 g ist eMag 34 eine der leichtesten elektronischen
Leselupen am Markt. Sie ist klein und handlich, findet
daher selbst in einer Hemdtasche Platz – und ist dennoch
mit sinnvollen technischen, aber leicht zu bedienenden
Besonderheiten versehen.
Jede Funktion (Inbetriebnahme, Einstellung der Vergrößerung,
Kontrastdarstellung und Schnappschussfunktion) lässt
sich durch einen klar positionierten Knopf steuern. Die
Tiefenschärfe der Kamera erlaubt einen komfortablen
Spielraum zum Leseobjekt und die mittige Position der
Kamera erleichtert die Orientierung auf dem Text.
Die brillante LED-Ausleuchtung des Lesegutes gewährleistet
eine kontrastreiche Abbildung auf dem Bildschirm und verbessert
so die Lesefähigkeit bei ungenügender Raumbeleuchtung
oder kontrastarmen Vorlagen. Aufgrund der kompakten
Abmaße wird sie besonders von mobilitätsorientierten
Anwendern bevorzugt.
eMag 43
Die perfekte Lesehilfe für unterwegs oder zuhause – leicht,
kompakt, mobil und leistungsstark! eMag 43 hat zunächst
aufgrund des ausklappbaren Griffs die Anmutung einer herkömmlichen
Lupe. Vergrößerung (2- bis 14-fach), Kontrast und
Schnappschussfunktion sind per Knopfdruck ganz einfach einzustellen.
Die mittige Position der Kamera erleichtert die Orientierung auf
dem Text. eMag 43 hat ein großes Display – und ist dabei trotzdem
handlich, so dass man sie mühelos in der Mantel- oder
Handtasche mit sich führen kann.
Wahlweise kann eMag 43 mit ausgeklapptem Griff in der Hand
gehalten oder mit eingeklapptem Griff auf das Lesegut aufgelegt
werden. Aufgelegt dient der Griff dabei als Abstandshalter. Die frei
wählbaren Kontrastfarben gewähren dem Nutzer eine optimale
Kontrasteinstellung zwischen Hintergrund und Buchstaben und
erleichtern dadurch das Lesen erheblich. Die Schärfentiefe erlaubt
eine Entfernung zum Objekt von 13 bis 76 mm. Jede Funktion
dieser elektronischen Lupe lässt sich durch einen klar positionierten
farbigen Knopf steuern. Über die Schnappschussfunktion
sind bis zu 15 Bilder speicherbar, welche dann nachträglich in der
Vergrößerung angepasst werden können. Ein optionaler Schreib-
und Leseständer (eMag Base) bietet noch mehr Komfort.
543002 eMag 43
Vergrößerung: 2- bis 14-fach in 3 Stufen
Gewicht: 218 g
Bildschirmdiagonale:
11 cm (4,3"), Format 16 : 9
4 NiMH-Akkus; Betriebszeit: 2 Std.
535042 eMag Base
Schreib- und Leseständer, für eMag 43
geeignet

eMag 70
Mit ihrem großen Display (17,5 cm/7 Zoll Diagonale) im
16:9-Format verbindet eMag 70 die Eigenschaften eines
Bildschirmlesesystems mit der Flexibilität einer elektronischen
Handlupe. Die Vergrößerung von 3,4- bis 16-fach lässt
sich einfach per Schieberegler einstellen. An den Fernseher
angeschlossen, ist eine deutlich höhere Vergrößerung möglich.
Mit dem ausklappbaren Schreibständer hilft eMag 70
auch beim Schreiben. Und durch einen kleinen Dreh können
sogar Aufschriften von gewölbten Gegenständen wie
Tablettendosen ganz einfach entziffert werden.
Für eine möglichst ergonomische Lesehaltung lässt sich das
Display durch Neigen jeweils in die bequemste Leseposition
einstellen. Dank der Optionen Echtfarben, weißer oder
schwarzer Hintergrund und kontraststarke Fehlfarbkombinationen
findet jeder Anwender seine ideale Kontrasteinstellung.
Das Praktischste an eMag 70: Alle Funktionen
werden über große und auffällige Bedienelemente gesteuert.
Der Anpasstipp von SCHWEIZER
Schwierig wird die Orientierung auf dem Bildschirm
bei hoher Vergrößerung. Da nur ein oder zwei Worte
Platz finden, wird auch das flüssige Lesen erschwert.
Hier bietet eMag 70 dank des relativ großen Bildschirms
die Möglichkeit, die Vergrößerung geringer einzustellen und
zusätzlich eine Lupenbrille ML BINO zu nutzen.
Die Vergrößerung erfolgt also nicht allein durch das elektronische
Hilfsmittel an und für sich, sondern das vergrößerte
Netzhautbild resultiert aus der elektronischen Vergrößerung
und der durch die erhöhte Addition möglichen Annäherung an
das elektronische Bild.
Das elektronische Hilfsmittel sorgt nur für die nötige Qualität
des Netzhautbildes. Durch diese Kombination kann ein größerer
Objektausschnitt auf der Netzhaut erfasst werden. Davon
profitieren wiederum Lesefähigkeit und Lesegeschwindigkeit.
1
1
2
2
570002 eMag 70
Vergrößerung: 3,4- bis 16-fach
Größe: 203 x 137 x 46 mm (geschlossen)
Gewicht: 880 g
Bildschirmdiagonale: 17,5 cm (7")
Lithium-Ionen-Akku; Betriebszeit: 4 Std.

Übersicht über die elektronischen Sehhilfen von SCHWEIZER
eMag 34 eMag 43 eMag 70
Vergrößerung 2- bis 14-fach in 2 Stufen 2- bis 14-fach in 3 Stufen 3,4- bis 16-fach stufenlos verstellbar,
bei Anschluss an ein TV-Gerät
entsprechend höher (Bsp: 13,6-
bis 64-fach bei 28 Zoll)
Darstellmodus
Echtfarben, schwarzer Text auf
weißem Hintergrund, weißer Text
auf schwarzem Hintergrund
Echtfarben, schwarzer Text auf
weißem Hintergrund, weißer Text
auf schwarzem Hintergrund,
gelber Text auf blauem Hintergrund,
gelber Text auf schwarzem
Hintergrund
Gewicht 121 g 218 g 880 g
Echtfarben, schwarzer Text auf
weißem Hintergrund, weißer Text
auf schwarzem Hintergrund,
gelber Text auf blauem Hintergrund,
gelber Text auf schwarzem
Hintergrund
Größe 105 x 72 x 17 mm 125 x 75 x 34 mm (geschlossen) 20,3 x 13,7 x 4,6 cm (geschlossen)
Zubehör
Schutzhülle, Handgelenkschlaufe,
Netzladegerät
Etui mit Gürtelschlaufe und
Trageband, Handgelenkschlaufe,
Netzladegerät
Beleuchtung SMD-LEDs SMD-LEDs SMD-LEDs
Betriebszeit 2,5 Stunden 2 Stunden 4 Stunden
Akku
Display/Bildschirm
Lithium-Ionen-Akku, Gerätenutzung
während des Ladevorgangs
möglich
Hochauflösendes LCD-Display mit
8,5 cm Diagonale (3,5")
4 NiMH-Akku, Gerätenutzung während
des Ladevorgangs möglich
Hochauflösendes LCD-Display mit
11 cm Diagonale (4,3")
Extras Schnappschussfunktion Bis zu 15 Bilder speicherbar, per
Schnappschussfunktion
Optional
Schreib- und Leseständer
Tragetasche mit Trageriemen,
Lade- und Netzkabel, Videokabel
mit Cinch-Stecker zum Anschluss
an TV-Geräte
Lithium-Ionen-Akkus, Gerätenutzung
während des Ladevorgangs
möglich
Hochauflösendes LCD-Display mit
17,5 cm Diagonale (7") im
16:9-Format
Schnappschussfunktion, integrierter,
ausklappbarer Schreibständer
eMag 170 eMag 200 eMag 240 HD
2,4-fach bis 40-fach 2,3- bis 60-fach 1,9- bis 71-fach
Echtfarben, schwarzer Text auf weißem
Hintergrund, weißer Text auf schwarzem Hintergrund,
gelber Text auf blauem Hintergrund,
gelber Text auf schwarzem Hintergrund
Echtfarben, schwarzer Text auf weißem
Hintergrund, weißer Text auf schwarzem Hintergrund,
gelber Text auf blauem Hintergrund,
gelber Text auf schwarzem Hintergrund
15,4 kg 18,6 kg 19,8 kg
B x H x T
ca. 43 x 71 x 44 cm
B x H min./max. x T
56,5 x 48,0/63,0 x 43,9 cm
30 unterschiedliche Kontrasteinstellungen
(voreingestellt Echtfarben, schwarzer Text
auf weißem Hintergrund, weißer Text auf
schwarzem Hintergrund, gelber Text auf
blauem Hintergrund, gelber Text auf
schwarzem Hintergrund)
B x H min./max. x T
56,5 x 50,5/67,5 x 43,9 cm
Anschlusskabel (2,4 m) Anschlusskabel (2,0 m) Anschlusskabel (2,0 m)
SMD-LEDs Power-SMD-LEDs Power-SMD-LEDs
Dauerbetrieb durch Netzanschluss Dauerbetrieb durch Netzanschluss Dauerbetrieb durch Netzanschluss
17"-Bildschirm (43,5 cm) Hochauflösender 20“-16:9-Bildschirm
(50,5 cm)
Großer Kreuztisch (43,7 x 38,1 cm), 22 cm
freier Arbeitsabstand unter der Kamera,
Einstellspeicherung für Vergrößerung und
Farbdarstellung
Großer Kreuztisch (43,7cm x 40,6 cm), leistungsfähige
Farbkamera mit Autofokus (Autofokus
abschaltbar), 22 cm freier Arbeitsabstand
unter der Kamera, Einstellspeicherung
für Vergrößerung und Farbdarstellung
Hochauflösender 24“-16:9-Bildschirm
(61 cm)
Großer Kreuztisch (43,7cm x 40,6cm),
einstellbare Textmasken und Leselinien,
Autofokus (Autofokus abschaltbar), Standbild,
hochauflösende HD-Kamera, 22 cm freier Arbeitsabstand
unter der Kamera, Einstellspeicherung
für Vergrößerung und Farbdarstellung

Kostenübernahme
bzw. Beteiligung
durch die gesetzlichen
Krankenversicherungen
Eine Kostenübernahme bzw. Beteiligung an den Kosten für
Bildschirmlesegeräte und elektronische Lupen durch die
gesetzlichen Krankenversicherungen ist unter bestimmten
Voraussetzungen möglich. Voraussetzung ist in der Regel eine
benötigte Vergrößerung von 6-fach und eine Sehschärfe von
0,1 und geringer. Bei eingeschränktem Kontrastsehvermögen,
gravierenden Gesichtsfeldausfällen oder einem Nystagmus
(Augenzittern) sind diese Hilfsmittel schon früher verordnungsfähig.
Grundsätzlich ist für die Abwicklung ein Rezept vom
Augenarzt erforderlich. Das Formular „Testbogen für die
Krankenkasse“ (im Downloadbereich unter www.schweizeroptik.de)
vereinfacht das Genehmigungsverfahren bei den
Krankenkassen.
Auszug aus den Hilfsmittelrichtlinien, Stand Oktober 2008
§ 16 Vergrößernde Sehhilfen zur Verbesserung der Sehschärfe
(4) Elektronisch vergrößernde Sehhilfen für die Nähe sind als
mobile oder nicht mobile Systeme in der Regel verordnungsfähig
bei einem Vergrößerungsbedarf ≥ 6-fach.
Außerdem besteht bei elektronischen Sehhilfen wie auch bei
Brillen die Möglichkeit einer privaten Finanzierung.
Testbogen
Elektronische Sehhilfe zur Vorlage bei der Krankenkasse
AOK DAK Barmer-GEK Sonstige Telefon-Nr.:
Kostenträger Versicherten-Nr
Name des Versicherten Vorname Geburtsdatum
Straße PLZ Ort
Augenerkrankung O MD (Makuladegeneration)
O RP (Retenitis Pigmentosa)
O Siehe Diagnose Augenarzt
Visus R L
Vergrößerungsbedarf Nähe
> 6-fach
R L
Testgerät O eMag 34 O eMag 43 O eMag 70
O eMag 170 O eMag 200 O eMag 240
Test O mit Brille O ohne Brille
Dauer des Testes O Bis zu 1 Stunde O Über eine Stunde
Bildschirmdiagonale O 8,5 cm (3,5“) O 11 cm (4,3“) O 17,5 cm (7,0“)
O 43,7 cm (17“) O 50,5 cm (20“) O 61cm (24“)
Hilfsmittelpositions-Nr.: 25 21 85 0001-0999
Der Benutzer bevorzugt folgende Darstellung:
Schriftdarstellung pos. neg. Vergrößerung:
Schwarz / Weiß O O
Blau / Gelb O O
Echtfarben O
O Der Versicherte hat das Gerät selbst bedient O Der/Die Versicherte bewertet das Gerät
als gut/sehr gut
Das Gerät wird hauptsächlich benötigt für:
O Tageszeitung O Persönliche Post O Medikamenten-Beipackzettel
O Bücher / Zeitschriften O Bedienungsanleitungen O Sonstiges______________________
O Mit der getesteten elektronischen Sehhilfe kann in diesem Fall der Verlust bzw. die
Einschränkung des Sehvermögens teilweise ausgeglichen werden. Das Gerät ist ein Hilfsmittel im
Sinne des § 33 (1) SGB V. Die/der Sehbehinderte benötigt dringend eine elektronische Sehhilfe
zur Befriedigung seines Informationsbedürfnisses.
Die tägliche Nutzung beträgt O 1 Stunde O 2 Stunden O über 2 Stunden
Ort, Datum Anpassender Augenoptiker
Stempel Versicherter
Voraussetzung für die Kostenbeteiligung der Krankenkassen
... ist in der Regel eine benötigte Vergrößerung von 6-fach und
eine Sehschärfe von 0,1 und geringer. Bei eingeschränktem
Kontrastsehvermögen, gravierenden Gesichtsfeldausfällen oder
einem Nystagmus (Augenzittern) sind diese Hilfsmittel schon
früher verordnungsfähig.

Fazit :
Das Angebot an elektronisch vergrößernden
Sehhilfen nimmt ständig zu. Sie helfen
besonders hochgradig sehbehinderten
Menschen, die Lesefähigkeit zu erhalten.
Um die beschriebenen Schwierigkeiten bei
hohen Vergrößerungen zu umgehen, sollten
elektronische Sehhilfen schon bei einem
moderaten Vergrößerungsbedarf eingesetzt
werden. Der Betroffene kann dann bei Bedarf
nach und nach die Vergrößerung steigern.
Er kann sich so über einen längeren Zeitraum
an die Schwierigkeiten der hohen Vergrößerung
gewöhnen – und das in der Regel mit Erfolg!
Man muss sehr darauf achten, dass die sta-
tionären elektronischen Sehhilfen gegenüber
den klassischen, rein optisch vergrößernden
Hilfsmitteln dem sehbehinderten Menschen
wirklich einen Vorteil bringen. Wenn nicht, sind
rein optische vergrößernde Sehhilfen wie
z. B. Lichtoptimierung, Leuchtlupen, erhöhte
Additionen oder Fernrohr(lupen)brillen wegen
ihrer Anspruchslosigkeit und Handlichkeit die
besseren Hilfsmittel.
Der Autor
Andreas Schaufler ist gelernter Augenoptiker
und seit 1997 bei der Firma SCHWEIZER tätig.
Er ist federführend am Aufbau des Images und
des Markenbildes beteiligt. Durch seine Arbeit
trug er wesentlich zur Akzeptanz und zu einem
heute breiten Interesse an dem Thema LowVision
bei. Andreas Schaufler absolvierte 2001 einen
berufsbegleitenden Studiengang an der Bayerischen
Akademie für Werbung und Marketing und leitet
heute bei der Firma SCHWEIZER den Bereich
Marketing. Er ist Autor diverser LowVision-
Fachberichte.

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hweizer-optik.de
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