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Inhalt - Diakonisches Werk Augsburg

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Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> e.V.<br />

Spenglergäßchen 7 a<br />

86152 <strong>Augsburg</strong><br />

Telefon 0821 3204-0<br />

Telefax 0821 3204-234<br />

info@diakonie-augsburg.de<br />

www.diakonie-augsburg.de<br />

Redaktion<br />

Pfarrer Fritz Graßmann, Theologischer Vorstand<br />

Dr. Ilona Luttmann, Fachvorstand<br />

Martin Kaulitz, Kaufmännischer Vorstand<br />

Diana Riske, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Grafisches Konzept<br />

Waltraud Lassner, Assistenz Theologischer Vorstand<br />

Druck<br />

Senser Druck GmbH, <strong>Augsburg</strong><br />

Fotos<br />

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quip enibh esse<br />

<strong>Inhalt</strong><br />

04<br />

Editorial Diakonie ist gelebte Hoffnung<br />

Gemeinsam neue Wege gehen<br />

06<br />

Wegzeichen 2010 1. Halbjahr / 2. Halbjahr<br />

Auf Geschehenes und Erreichtes zurückblicken<br />

18<br />

Fachbereiche Bezirksstellendiakonie und kirchliche Sozialarbeit<br />

Anwalt für Menschen in Not sein<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

Altenhilfe<br />

Individualität und Gemeinschaft fördern<br />

Sozialpsychiatrie<br />

Selbständigkeit und Integration leben<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

Ein stabiles Netz für Familien knüpfen<br />

Daten und Fakten Mitarbeitende<br />

Sich als Teil einer Dienstgemeinschaft erleben<br />

20<br />

22<br />

Fakten und Zahlen<br />

Mit Ihrer Unterstützung wirken<br />

Ereignisse Jahresgottesdienst<br />

„Stark für Menschlichkeit“<br />

24<br />

Perspektiven Ausblick<br />

Menschen für ihr Leben stark machen<br />

<strong>Inhalt</strong>sverzeichnis 3


4 Leitartikel Vorstand<br />

Diakonie ist gelebte Hoffnung<br />

Gemeinsam neue Wege gehen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Freunde der Diakonie <strong>Augsburg</strong>,<br />

„Hoffnungsträger“, „Hoffnungsträgerin“ – so steht es auf den<br />

blauen T-Shirts, mit denen sich die Diakonie in Bayern in diesem Jahr<br />

präsentiert. Als Hoffnungsträgerin oder Hoffnungsträger erleben sich<br />

auch viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn das Diakonische<br />

<strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> befindet sich immer noch in einem tiefgreifenden<br />

Umbauprozess. Allerdings tritt bei einem solchen Umbau selten<br />

einfach ein neues Gebäude an die Stelle des alten. In der Regel laufen<br />

im übertragenen und im eigentlichen Sinn solche Umbauten bei<br />

laufendem Betrieb. So sind Störungen vorprogrammiert. Aber umso<br />

wichtiger sind die Hoffnungsträger, die das Ziel nicht aus dem Auge<br />

verlieren und mit ihrer Vision andere mitziehen.<br />

Besondere Bedeutung als Hoffnungsträger kommt unseren Einrichtungsleitern<br />

zu. 2010 ist es mit externer Unterstützung gelungen,<br />

eine Kollegiale Beratung der Führungskräfte in der Diakonie <strong>Augsburg</strong><br />

zu etablieren. So machen wir ernst damit, dass nach dem Wegfall<br />

der Ebene der Abteilungsleiter die Einrichtungsleiter verstärkt in<br />

der Verantwortung für ihre Einrichtungen stehen. Sie sind die mittlere<br />

Leitungsebene des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>Augsburg</strong> und damit das<br />

entscheidende Glied zwischen Vorstand und Mitarbeitenden. Die<br />

fachbereichsübergreifend stattfindende Kollegiale Beratung ermöglicht<br />

hier gegenseitige Unterstützung beim Lernen an konkreten Lei-<br />

tungsthemen und fördert zugleich die Vernetzung innerhalb unseres<br />

<strong>Werk</strong>es und das Bewusstsein: „Wir alle sind Diakonie <strong>Augsburg</strong>!“<br />

Aber natürlich sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Hoffnungsträger.<br />

Veränderungen müssen sein. Aber es muss uns nachdenklich<br />

machen, wenn vor einem Jahr manche Mitarbeiter ihr DWA<br />

nicht mehr wiedererkennen konnten. Wir sind daher sehr dankbar,<br />

dass es in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Mitarbeitervertretung<br />

gelungen ist, die heftigen Erschütterungen des Jahresbeginns<br />

sehr schnell in einen fruchtbaren Prozess gegenseitigen Zuhörens<br />

und Neubeginnens zu überführen. Die von einem externen Ombudsmann<br />

umsichtig und unter breiter Einbeziehung der Mitarbeiter erhobenen<br />

Verbesserungstatbestände konnten bereits 2010 in Angriff<br />

genommen und zu einem guten Teil abgearbeitet werden. Wir spüren<br />

deutlich, wie wieder Vertrauen wächst. Zugleich wollen wir aber die<br />

in jeder Krise liegenden Chancen nutzen. Auch das sind Hoffnungszeichen!<br />

Hoffnungen verbinden sich auch mit Strukturveränderungen. Aus<br />

dem ehemaligen Fachbereich 2 Kirchliche Sozialarbeit wurde Ende<br />

des Jahres 2010 der neue Bereich Bezirksstellendiakonie. Hier<br />

sind eingeordnet die Bereiche Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit<br />

(KASA), Schuldnerberatung, Bahnhofsmission, Flüchtlingsberatung/<br />

Migration, Arbeitslosenzentrum und verschiedene seelsorgerliche<br />

Sonderaufgaben. Zugeordnet ist der Bereich dem Theologischen<br />

Vorstand. Wir erhoffen uns so mehr Gewicht für die armutsorientierte<br />

Diakonie. Denn es gehört zu unserem Kernauftrag, dass wir uns<br />

mit deutlicher Stimme anwaltschaftlich für Menschen am Rand unserer<br />

Gesellschaft einsetzen. Außerdem sehen wir hier Brücken zur<br />

kirchengemeindlichen Diakonie. Die Kontakte von Diakonie und<br />

Kirchengemeinde wieder zu stärken, wird eine der Hauptaufgaben<br />

der Zukunft sein: für Diakonie und Kirche!<br />

Träger der Hoffnung können auch Steine sein. Unsere Immobilien<br />

gehören zum Schatz des Diakonischen <strong>Werk</strong>es, aber sie sind oft<br />

auch eine Last, die wir tragen müssen. Hier ist man nie am Ende,<br />

aber man kann sehr leicht den Anschluss verlieren. So ist es ein<br />

wichtiges Hoffnungszeichen, dass 2010 im Karl-Sommer-Stift in<br />

Friedberg der zweite Bauabschnitt abgeschlossen wurde und mit<br />

dem Kauf der Hermann-Sohnle-Siedlung in Hochzoll das klare<br />

Zeichen gesetzt wurde: Die Altenhilfe wird auch in Zukunft eine<br />

wesentliche Säule des Diakonischen <strong>Werk</strong>es bleiben.<br />

Die wichtigsten Hoffnungsträger des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>Augsburg</strong><br />

sind und bleiben aber unsere Bewohner, Besucher, Klienten,<br />

Patienten und Kunden. Wie krank oder gesund, wie hoffnungsvoll<br />

oder verzweifelt, wie gern oder kritisch-abwartend sie auch zu uns<br />

kommen, wir versuchen sie immer mit Augen der Hoffnung zu sehen.<br />

Gott ist der Anwalt der Schwachen. Deshalb tritt Diakonie für gerechte<br />

Lebensverhältnisse ein. Gott ist der Freund des Lebens. Deshalb<br />

steht Diakonie immer auf Seiten des Lebens. Gott will mit uns Menschen<br />

sein Reich aufrichten. Deshalb kann es für Diakonie keinen<br />

Menschen geben, den wir nicht mit Augen der Hoffnung ansehen.<br />

Wir erfahren dabei immer wieder: Wo wir uns den Menschen zuwenden,<br />

mit ihnen über ihre oft schwere Situation hinaus denken und<br />

träumen und ihnen neue Wege zeigen, da werden Kräfte geweckt<br />

und da kann Leben wieder gelingen.<br />

Wir danken herzlich allen, die unsere Hoffnung teilen und unser<br />

<strong>Werk</strong> unterstützen. Ein besonderer Dank gilt den Ehrenamtlichen,<br />

die in fast allen Arbeitsbereichen mithelfen, ihre Kompetenzen einbringen<br />

und einfach nur gut tun. Ehrenamtliches Engagement wird<br />

immer wichtiger. Auch für uns. Die Zeiten eines Gegeneinanders<br />

von Profis und Freiwilligen sind vorbei. Moderne Gesellschaften<br />

bauen Netzwerke, in denen Haupt- und Ehrenamtliche sich die Hand<br />

reichen. Dieses Miteinander von Haupt- und Ehrenamt machen wir<br />

in diesem Jahresbericht besonders sichtbar. Zu jedem Fachbereich<br />

werden wir Ihnen auch ein ehrenamtliches Gesicht zeigen.<br />

Leitartikel Vorstand 5<br />

Pfr. Fritz Graßmann, Theol. Vorstand Dr. Ilona Luttmann, Fachvorstand Martin Kaulitz, Kaufm. Vorstand<br />

Vielen Dank auch unseren Spenderinnen und Spendern, den<br />

Sammlerinnen und Sammlern, den Kirchenvorständen, den Pfarrerinnen<br />

und Pfarrern und vielen hauptamtlichen Mitarbeitenden in<br />

den Kirchengemeinden, die unsere Arbeit unterstützen. Ihre Spenden,<br />

Sammlungserträge oder Gottesdiensteinlagen sind da unverzichtbar,<br />

wo unbürokratische Hilfe gefordert ist, wo wir neue, noch<br />

nicht gesicherte Wege beschreiten oder wo wir dezidiert aus<br />

christlicher Nächstenliebe heraus helfen.<br />

Sehr dankbar sind wir auch unseren Partnern in den staatlichen und<br />

kommunalen Stellen, bei Kassen, Kliniken und Gerichten, überhaupt<br />

allen Freunden der Diakonie in Öffentlichkeit, Wohlfahrtsverbänden,<br />

Wirtschaft und Kirche.<br />

Unser letzter Dank gilt unserem Verwaltungsrat, der unter Leitung<br />

von Wolfgang Bär und Stadtdekanin Susanne Kasch in schweren<br />

Zeiten den Kurs gehalten hat. Es hat uns gut getan, dass uns viele<br />

Menschen in der Zeit des Umbruchs die Treue gehalten und uns auf<br />

vielfältige Weise unterstützt haben. Wir werden das nicht vergessen,<br />

wenn wir jetzt nach vorne schauen wollen.<br />

Diakonie ist gelebte Nächstenliebe. Aber diese Liebe kann nicht<br />

stehenbleiben. Denn Diakonie ist auch gelebte Hoffnung. Sie ist der<br />

nie endende Versuch, diese Welt dem Reich Gottes näher zu bringen.<br />

Gern leben wir Barmherzigkeit. Aber wir arbeiten für Gerechtigkeit<br />

und für ein Leben in Würde. Das ist die Hoffnung, die wir in uns tragen.<br />

Wir freuen uns, wenn viele diese Hoffnung mit uns teilen.<br />

Ihr Vorstand des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>Augsburg</strong>


6 Wegzeichen Wegzeichen 7<br />

Wegzeichen 2010<br />

1. Halbjahr<br />

Januar Gleich dreifachen Grund<br />

zum Feiern hatte die Telefon-<br />

Seelsorge im Januar: den Bezug<br />

neuer Räume, das 35-jährige<br />

Bestehen der TelefonSeelsorge<br />

<strong>Augsburg</strong> sowie das zehnjährige<br />

Jubiläum des Trauertelefons.<br />

Bei der TelefonSeelsorge <strong>Augsburg</strong>,<br />

die das Diakonische <strong>Werk</strong><br />

gemeinsam mit der Diözese<br />

betreibt, arbeiten rund 80 Ehrenamtliche,<br />

die in einer etwa einjährigen<br />

Ausbildung auf ihre Tätigkeit<br />

vorbereitet werden.<br />

Februar Das Diakonische <strong>Werk</strong><br />

<strong>Augsburg</strong> (DWA) erwirbt Gebäude<br />

und Grundstücke der Hermann-Sohnle-Siedlung<br />

in <strong>Augsburg</strong>-Hochzoll<br />

von der Stiftung<br />

Evangelisches Waisenhaus und<br />

Klauckehaus <strong>Augsburg</strong>. Das<br />

DWA betreibt die Altenhilfeeinrichtung<br />

in der Garmischer<br />

Straße mit aktuell 75 Wohnplätzen<br />

sowie einer Pflegeabteilung<br />

mit 42 Plätzen bereits seit 1977.<br />

Der Vorstand plant mit Blick auf<br />

steigende Anforderungen in der<br />

Altenhilfe nennenswert in das<br />

Haus zu investieren.<br />

März „Gemeinsam geht es<br />

besser“ – unter diesem Motto<br />

stand eine Tagung zu Strategien<br />

gegen Armut in <strong>Augsburg</strong>, an<br />

der auch Vertreter des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es teilnahmen.<br />

Anlass für die Veranstaltung, zu<br />

der rund 120 Teilnehmer ins<br />

Evangelische Forum im Annahof<br />

gekommen waren, war das<br />

Europäische Jahr zur Bekämpfung<br />

von Armut und sozialer<br />

Ausgrenzung 2010.<br />

April Mehr als 20 Teilnehmer<br />

hatten sich zur Führung für<br />

blinde und sehbehinderte Menschen<br />

im Textil- und Industriemuseum<br />

(tim) eingefunden. An<br />

einem alten Webstuhl konnten<br />

die Besucher selbst ausprobieren,<br />

wie mühsam es war, einen<br />

Teppich zu weben. Zum Abschluss<br />

der Führung konnten die<br />

Besucher selbst Modell stehen<br />

in einem Kleid aus dem Biedermeier<br />

oder einem Matrosenanzug<br />

aus der Zeit des Ersten<br />

Weltkriegs.<br />

Mai Christa Kiebler hat die<br />

Leitung des Pflegeheims am<br />

Lohwald übernommen. Im<br />

Pflegeheim in Neusäß, das über<br />

80 Plätze verfügt, ist sie für<br />

insgesamt 36 Vollzeitkräfte in<br />

den Bereichen Pflege und<br />

Verwaltung sowie für die Hausmeister<br />

zuständig. In ihrer<br />

Tätigkeit als selbstständige<br />

Organisationsberaterin im Ge-<br />

sundheitswesen hat die Be-<br />

triebswirtin im Gesundheitswesen<br />

viel Erfahrung im Qualitätsmanagement<br />

gesammelt.<br />

Juni Pfarrer Fritz Graßmann hat<br />

sein Amt als neuer Theologischer<br />

Vorstand des Diakonischen <strong>Werk</strong>es<br />

<strong>Augsburg</strong> angetreten. Der<br />

47-Jährige war zuvor neun Jahre<br />

lang Pfarrer in Gersthofen und<br />

Dekan im <strong>Augsburg</strong>er Dekanekollegium.<br />

Zu seinen Aufgaben als<br />

Theologischer Vorstand gehört,<br />

diakonische und theologische<br />

Positionen in den Alltag des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>s zu vermitteln<br />

und in der Öffentlichkeit zu vertreten.


8 Wegzeichen Wegzeichen 9<br />

Wegzeichen 2010<br />

2. Halbjahr<br />

Juli Die Ausstellung mit Arbeiten<br />

aus der Kunsttherapie im<br />

Thomas-Breit-Zentrum (TBZ),<br />

die im Juli in der Evangelischen<br />

Beratungsstelle eröffnet wurde,<br />

stand unter dem Titel „Wegzeichen<br />

2“. Zur Ausstellung gehörte<br />

auch eine Fotodokumentation<br />

über „landart“, das man<br />

frei mit „Kunst mit der Natur“<br />

übersetzen kann. Umrahmt wurde<br />

die Vernissage von einigen<br />

musikalischen Einlagen sowie<br />

verschiedenen Gedichten, die<br />

Klienten vortrugen.<br />

August Ambulante Pflegedienste<br />

in <strong>Augsburg</strong> – darunter auch<br />

das Diakonische <strong>Werk</strong> – und private<br />

Pflegedienste beteiligten<br />

sich mit Unterstützung des Seniorenbeirates<br />

der Stadt <strong>Augsburg</strong><br />

an der bayernweiten Kampagne<br />

„Gemeinsam für eine angemessene<br />

Vergütung ambulanter<br />

Pflege“. Mit Aktionen wie einer<br />

Fahrradrallye oder einem Autokorso<br />

machten sie auf die schwierige<br />

Situation in der häuslichen<br />

Pflege aufmerksam.<br />

September Das Projekt Sprach-<br />

und Lernpaten des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es <strong>Augsburg</strong> ist mit dem<br />

<strong>Augsburg</strong>er Seniorenpreis ausgezeichnet<br />

worden. Rund 20 Ehrenamtliche<br />

sind aktuell in dem<br />

Projekt aktiv, von dem alle Beteiligten<br />

profitieren: Rüstige Rentner<br />

finden eine sinnvolle Beschäftigung<br />

und jugendliche Migranten<br />

erhalten wichtige Unterstützung,<br />

um sich vor allem in der Schule<br />

besser integrieren zu können.<br />

Oktober Erstmals hatte die<br />

Heilpädagogische Tagesstätte<br />

des Diakonischen <strong>Werk</strong>es<br />

<strong>Augsburg</strong> zu einem Kindergottesdienst<br />

anlässlich des Erntedankfestes<br />

eingeladen.<br />

Den Gottesdienst feierte Pfarrer<br />

Fritz Graßmann mit Kindern,<br />

Eltern und Mitarbeitenden in der<br />

Barfüßerkirche.<br />

November Im Rahmen des<br />

Diakoniejahresgottesdienstes<br />

wurde Pfarrer Fritz Graßmann<br />

offiziell in sein Amt als Theologischer<br />

Vorstand eingeführt.<br />

Die Einführung nahmen vor:<br />

Dr. Ludwig Markert, Präsident<br />

des Diakonischen <strong>Werk</strong>es<br />

Bayern und Stadtdekanin<br />

Susanne Kasch.<br />

Beim anschließenden Empfang<br />

im Augustanasaal sprachen<br />

Vertreter aus Kirche und Politik<br />

in ihren Grußworten Glückwünsche<br />

aus.<br />

Dezember Bereits im vierten<br />

Jahr in Folge gestalteten Klienten<br />

der Tagesstätte für psychische<br />

Gesundheit in <strong>Augsburg</strong> ein<br />

Postkartenset. Der Erlös fließt in<br />

die Arbeit der Einrichtung, die<br />

sich zudem auch wieder – gemeinsam<br />

mit dem Thomas-Breit-<br />

Zentrum und dem Betreuten<br />

Wohnen – mit einem Stand auf<br />

der Weihnachtsinsel auf dem<br />

Zeugplatz präsentierte.


10 Bezirksstellendiakonie und Kirchliche Sozialarbeit<br />

Bezirksstellendiakonie und Kirchliche Sozialarbeit<br />

Anwalt für Menschen in Not sein<br />

Das Diakonische <strong>Werk</strong> will Anwalt sein für Menschen in<br />

Not. Das Spektrum in der Sozialarbeit reicht dabei von<br />

der unmittelbaren materiellen Hilfe über verschiedene<br />

Beratungsangebote bis zur Betreuung der in unserer<br />

Region untergebrachten Flüchtlinge in den staatlichen<br />

Flüchtlingsunterkünften.<br />

Helfen Während die Arbeitslosenzahlen sinken und das Wirtschaftswachstum<br />

anhält, beobachten wir zugleich eine Verfestigung von Armutsbiographien.<br />

Allein in Bayern leben 1,6 Millionen Menschen an<br />

der Armutsgrenze. Alleinerziehende und Familien, aber auch immer<br />

mehr alte Menschen mit geringen Rentenansprüchen sind besonders<br />

betroffen. <strong>Augsburg</strong> ist in Bayern die Stadt mit dem größten<br />

Anteil armer Menschen.<br />

Die Diakonie <strong>Augsburg</strong> engagiert sich auf vielfältige Weise gegen Armut<br />

in unserer Region. Als Partner in den Armutskonferenzen machen<br />

wir uns zum Anwalt von Menschen in Not. Zugleich leisten wir konkrete<br />

Hilfe: So wurden 2010 soziale Beratung bei 450 Klienten geleistet,<br />

Spendeanträge im Volumen von 35.000 Euro bearbeitet, zahlreiche<br />

Essens- und Einkaufsgutscheine ausgegeben, Kleidung und<br />

andere Artikel des täglichen Bedarfs in großem Umfang kostenlos<br />

weitergegeben und Klienten bei der Wohnungssuche unterstützt.<br />

Beraten Zusätzlich zu dem bestehenden Beratungsangebot kann<br />

das Diakonische <strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> dank der fi nanziellen Unterstützung<br />

des Landkreises <strong>Augsburg</strong> bei der Schuldnerberatung jetzt auch in<br />

der Aufklärungsarbeit tätig werden: Mit einem Präventionsprojekt an<br />

Haupt-, Förder- und Berufsschulen im Landkreis trägt Susanne<br />

Grußler dazu bei, dass Überschuldung erst gar nicht entsteht. Finan-<br />

zielle Bildung ist in Deutschland kein eigenes Schulfach und auch in<br />

vielen Familien wird nicht über Geld gesprochen. Ziel des Projektes<br />

ist daher, junge Menschen durch fi nanzielle Allgemeinbildung vor<br />

Überschuldung zu schützen. Die Schüler sollen ihr eigenes Konsum-<br />

und Planungsverhalten refl ektieren und langfristig ihr Verhalten<br />

ändern.<br />

Mit Geduld<br />

Grammatik gelernt<br />

Seit zwei Jahren lebt Shirlet<br />

Barrios Gareia mit ihren Eltern<br />

und ihrer Schwester in <strong>Augsburg</strong>.<br />

Die 19-Jährige stammt aus<br />

Nicaragua. Seit rund eineinhalb<br />

Jahren ist sie regelmäßig Gast<br />

im Jugendmigrationsdienst des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>Augsburg</strong>.<br />

Zwei Mal in der Woche trifft sie<br />

sich dort mit ihrem Sprachpaten<br />

Horst Pottgießer: „Ich freue mich<br />

immer, wenn Dienstag und Mittwoch<br />

ist.“<br />

Dann unterhalten sich die beiden<br />

– auf Deutsch, wie Shirlet Barrios<br />

Gareia betont, denn ihr Sprach-<br />

Bezirksstellendiakonie und Kirchliche Sozialarbeit 11<br />

Filmpräsentation mit Regionlabischof Michael Grabow (links) Präventionsprojekt an Schulen Ökumenische Telefonseelsorge<br />

„In Deutschland ankommen“ lautet der Titel eines Dokumentarfi<br />

lms über junge Migranten in <strong>Augsburg</strong>, den „Kleeblatt-Film.de“<br />

gemeinsam mit dem Jugendmigrationsdienst des Diakonischen <strong>Werk</strong>es<br />

realisiert hat. Der 26-minütige Film zeigt die Herausforderungen,<br />

denen sich jugendliche Migranten in <strong>Augsburg</strong> stellen müssen.<br />

Neben den Jugendlichen kommen darin auch Berater, Sprachlehrer<br />

und Sprachpaten zu Wort, die sie nach ihrer Ankunft in <strong>Augsburg</strong><br />

begleitet haben.<br />

pate hat selbst mehrere Jahre in Südamerika gelebt und spricht<br />

daher natürlich auch Spanisch. Bei ihren Treffen liest sie Texte<br />

aus der Zeitung vor oder bringt Aufgaben aus der Berufsschule<br />

mit. Die besucht sie, seit sie im vergangenen August eine Ausbildung<br />

zur Hotelkauffrau angefangen hat. In der Schule stehen<br />

neben Deutsch auch Fächer wie Betriebswirtschaftslehre, Sozialkunde,<br />

Fachtheorie, Englisch oder Religion auf dem Stundenplan.<br />

Dass ihr Sprachpate großen Anteil daran hat, dass sie die Ausbildung<br />

machen kann, steht für Shirlet außer Frage: „Ohne ihn<br />

hätte ich die Grammatik nicht gelernt, er hat immer Geduld mit<br />

mir gehabt“. Und sie hofft, dass er noch weiter Lust hat sie zu<br />

begleiten, „auch wenn ich immer soviel quatsche“. Nicht nur<br />

sprachlich hat sich die 19-Jährige schon gut akklimatisiert, auch<br />

typische Spezialitäten ihrer Wahlheimat weiß sie zu schätzen:<br />

„Am liebsten esse ich Schweinebraten.“<br />

Der Film „beschönige nichts“, so der Schirmherr des Filmprojekts,<br />

Regionalbischof Michael Grabow, und leiste dennoch einen „überzeugenden,<br />

bunten und fröhlichen Beitrag“ zum Thema Integration.<br />

Feiern Mit einer Segnungsfeier hat die Ökumenische Telefonseelsorge<br />

<strong>Augsburg</strong> ihre neuen Büroräume offi ziell eingeweiht. Dekan Volker<br />

Haug und Stadtdekan Konrad Hölzl übergaben die Räume ihrer<br />

Bestimmung. Sie wünschten den Mitarbeitenden „ein offenes Herz<br />

und die Kraft, gut zu sein“. Bei der Telefonseelsorge sind rund 80<br />

Ehrenamtliche tätig. Sie sind das Herz dieser wichtigen Einrichtung.<br />

Viele Gespräche (2010: 10.600 längere Gespräche!) drehen sich um<br />

Fragen zu Partnerschaft und Familie, aber auch um Einsamkeit. Den<br />

größten Anteil machen aber Gespräche über psychische Probleme<br />

der Anrufenden aus. Das Team der Ehrenamtlichen wird vom Leiter<br />

der Telefonseelsorge Diakon Franz Schütz begleitet. Im Vorstand ist<br />

seit seinem Dienstantritt auch Pfarrer Fritz Graßmann als 2. Vorsitzender<br />

vertreten.<br />

Im Jahr 2011 wird das Diakonische <strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> sein Engagement<br />

für arme und benachteiligte Menschen noch verstärken. Geplant<br />

sind eine Stellenausweitung in der Materiellen Hilfe, der Umbau der<br />

„Kleiderkammer“ und unter dem neuen Namen „kiloweise“ ein noch<br />

breiteres Angebot für arme Menschen in <strong>Augsburg</strong> und dem Umland.<br />

Neue Entwicklungen kündigen sich auch in der Arbeit mit Arbeitslosen<br />

an. Im Bereich der Flüchtlingsberatung macht uns der Anstieg<br />

der Flüchtlinge ohne Aufstockung der staatlichen Mittel sehr zu<br />

schaffen. Ein Rückzug kommt für uns hier aber nicht in Frage.


12 Altenhilfe<br />

Altenhilfe<br />

Individualität stärken, Gemeinschaft fördern<br />

Der Kauf der Hermann-Sohnle-Siedlung, eine neue Heimleitung<br />

im Lohwald, die Einweihung eines Anbaus im Karl-<br />

Sommer-Stift und die Abgabe der Sozialstation Stadtbergen<br />

– im Jahr 2010 hat das Diakonische <strong>Werk</strong> die Weichen in<br />

der Altenhilfe neu gestellt.<br />

Nach langen Verhandlungen erwarb das Diakonische <strong>Werk</strong><br />

Gebäude und Grundstücke der Hermann-Sohnle-Siedlung in <strong>Augsburg</strong>-Hochzoll<br />

von der Stiftung Evangelisches Waisenhaus und<br />

Klauckehaus <strong>Augsburg</strong>. Zur Siedlung gehören 16 Häuser mit insgesamt<br />

75 Wohnplätzen sowie im Haupthaus eine Pfl egeabteilung<br />

mit 42 Plätzen. Auch die Diakonie-Sozialstation Hochzoll hat ihren<br />

Standort auf dem Gelände. Das Diakonische <strong>Werk</strong> will sein Konzept<br />

in der Altenhilfeeinrichtung, die es bereits seit 1977 betreibt, in<br />

Eigenregie weiterentwickeln und nennenswert investieren, um den<br />

steigenden Anforderungen in der Altenhilfe gerecht zu werden.<br />

Eine neue Leitung gibt es seit Mai im Pfl egeheim am Lohwald:<br />

Christa Kiebler ist im Pfl egeheim in Neusäß, das über 80 Plätze verfügt,<br />

für insgesamt 36 Vollzeitkräfte in den Bereichen Pfl ege und<br />

Verwaltung sowie für die Hausmeister zuständig. Kiebler ist Betriebswirtin<br />

im medizinischen Bereich. In ihrer Tätigkeit als selbstständige<br />

Organisationsberaterin im Gesundheitswesen hat sie zudem viel<br />

Erfahrung im Qualitätsmanagement gesammelt.<br />

Nach 15 Monaten Bauzeit wurde im Karl-Sommer-Stift der zweite<br />

Bauabschnitt abgeschlossen, Bauvolumen zwei Millionen Euro. Zur<br />

Segnung des Anbaus im Pfl egebereich waren Vertreter aus Politik,<br />

öffentlichem Leben, Kirche und Diakonie sowie auch Bewohner gekommen.<br />

In einer ökumenischen Zeremonie segneten Pfarrer Fritz<br />

Graßmann und der Friedberger Stadtpfarrer Markus Hau den Anbau.<br />

Im ambulanten Bereich begann die Sozialstation Stadtmitte mit<br />

ihrem niedrigschwelligen Angebot für Demenzkranke. Im Casino des<br />

Hofgarten-Carrée werden nun regelmäßig Gruppen angeboten, die<br />

Gemeinsamkeit fördern, Kurzweil für den Personenkreis bringen,<br />

gleichzeitig auch Kompetenzen fördern und Angehörige in ihrer Betreuungsfunktion<br />

entlasten. Dieses Angebot wurde bisher sehr gut<br />

angenommen.<br />

Fröhlich sein und Gutes tun<br />

Ehrenamtlich hat sich Barbara Etschberger eigentlich schon<br />

immer engagiert: Früher im Sport und in der Jugend; seit gut<br />

drei Jahren ist sie regelmäßig im Karl-Sommer-Stift in Friedberg<br />

anzutreffen. Durch eine Annonce in der Zeitung war sie auf die<br />

Altenhilfeeinrichtung des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>Augsburg</strong> aufmerksam<br />

geworden.<br />

An die Tätigkeit in einem Seniorenheim musste sie sich erst<br />

herantasten: „Ich bin vom Alter her nicht so weit weg von den<br />

Bewohnern“, sagt die 70-Jährige. Zudem habe es sie sehr<br />

belastet, als ihre eigene Mutter in einem Heim lebte. Als ihr<br />

Mann dann daheim und die Töchter aus dem Haus waren, ging<br />

sie die neue Aufgabe an. Und die macht ihr viel Freude.<br />

Jeden Dienstagnachmittag besucht die pensionierte Verwaltungsbeamtin<br />

die Tagesgruppe für Demenzkranke, um mit ihren<br />

„Mädels“ Bingo zu spielen. Auch bei den Kaffeerunden ist sie<br />

regelmäßig dabei, nimmt sich Zeit für Gespräche mit den Bewohnern<br />

oder erledigt kleine Besorgungen. Sie unterstützt die hauptamtlich<br />

Mitarbeitenden bei Ausfl ügen und Spaziergängen, z.B.<br />

Altenhilfe 13<br />

Einweihungsfeier Karl-Sommer-Stift <strong>Augsburg</strong>er Pfl egekampagne Gesamtnote „sehr gut“ für das Paul-Gerhardt-Haus in Gersthofen<br />

auf den Friedberger<br />

Markt, zum Eisessen<br />

oder zur Wallfahrtskirche<br />

Herrgottsruh und besucht mit den<br />

Bewohnern kulturelle Veranstaltungen wie das Volksfest, das<br />

Bürgerfest, den Friedberger Christkindlesmarkt oder Ausstellungen<br />

im Schloss. Kraft für ihr Engagement zieht sie unter anderem<br />

aus den monatlichen Treffen der Ehrenamtlichen mit<br />

Pfarrerin Gabriele Fuhrmann und Irene Meister, Mitarbeiterin im<br />

Betreuungsteam. Der Austausch und die Aktivitäten mit anderen<br />

Ehrenamtlichen sind Barbara Etschberger wichtig: Die gemeinsamen<br />

Interessen und Ziele, nämlich ein respektvoller Umgang<br />

mit den Bewohnern, ihnen Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz will Barbara Etschberger „keinen<br />

besonderen Platz im Himmel ergattern“. Doch wenn sie nach<br />

einem Besuch im Karl-Sommer-Stift heimgeht, hat sie jedes Mal<br />

das gute Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben: „Dann denke<br />

ich mir: ‚Das war heute wieder ganz prima’.“ Eine Einschätzung,<br />

die sicher auch viele Bewohner des Karl-Sommer-Stifts teilen.<br />

Notendruck Auch das Diakonische <strong>Werk</strong> muss sich dem allgemeinen<br />

Bewertungsverfahren unterziehen. Positive und negative Erfahrungen<br />

halten sich die Waage. Besonders erfreulich: „sehr gut“ – so<br />

lautete das Ergebnis der Prüfung des Paul-Gerhardt-Hauses durch<br />

den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK). Das Altenpfl<br />

egeheim erzielte in allen vier Qualitätsbereichen die Note „sehr<br />

gut“ und liegt damit 1,3 Punkte über dem bayerischen Landesdurchschnitt.<br />

Das Haus verfügt aktuell über 108 Plätze, davon 72 in der<br />

offenen Pfl ege und 36 im beschützenden Bereich. Der Schwerpunkt<br />

der Prüfung lag auf der Pfl ege und medizinischen Versorgung. Auch<br />

im Umgang mit demenzkranken Bewohnern schnitt die Pfl egeeinrichtung<br />

sehr gut ab. Ebenfalls Bestnoten gab es für die soziale Betreuung<br />

und Alltagsgestaltung sowie im Bereich Wohnen, Verpfl egung,<br />

Hauswirtschaft und Hygiene. Die Befragung der Bewohner, die dem<br />

Paul-Gerhardt-Haus ebenfalls ein „sehr gut“ verliehen, fl ießt zwar<br />

nicht in die Gesamtnote des MDK ein, ist für Roswitha Clausen aber<br />

dennoch ein wichtiges Indiz: „Unsere Bewohner fühlen sich hier<br />

wohl.“<br />

Zum 1. Januar 2011 ging die Sozialstation Stadtbergen in die<br />

Trägerschaft der Evangelischen Sozialstation Pfersee-Kriegshaber<br />

über, die nun Evangelische Sozialstation <strong>Augsburg</strong>-West GmbH<br />

heißt.<br />

Im Jahre 2011 wird an der Weiterentwicklung der Pfl ege gearbeitet<br />

werden, mit dem Ziel, dem Beispiel des Paul-Gerhardt-Hauses zu<br />

folgen. Neue Heimleitungen bzw. vorgesehene Wechsel in den Heimleitungen<br />

sollen hierzu genauso beitragen wie Fortbildungen zum<br />

Qualitätsmanagement und Klausuren. Das gut angenommene ambulante<br />

niedrigschwellige Gruppenangebot der Sozialstation Stadtmitte<br />

ermutigt uns, dieses weiter zu entwickeln und zu verbessern.


14 Sozialpsychiatrie<br />

Sozialpsychiatrie<br />

Selbständigkeit und Integration leben<br />

Außensprechstunden in Marktoberdorf, eine weitere<br />

therapeutische Wohngemeinschaft in <strong>Augsburg</strong> und neue<br />

Räume in Füssen: Im Jahr 2010 hat das Diakonische <strong>Werk</strong><br />

sein sozialpsychiatrisches Angebot ausgebaut, um die<br />

Menschen in <strong>Augsburg</strong> und im Allgäu noch besser versorgen<br />

zu können.<br />

Ein neues Angebot in neuen Räumlichkeiten hält der Sozialpsychiatrische<br />

Dienst (SpDi) Kaufbeuren des Diakonischen <strong>Werk</strong>es<br />

<strong>Augsburg</strong> vor: Seit Mai bietet die Außenstelle Füssen Außensprechstunden<br />

in Marktoberdorf an. An drei Tagen in der Woche bietet je ein<br />

Mitarbeiter in der Marktstraße 4 Termine an. Die Außensprechstunden<br />

richten sich an Menschen in Marktoberdorf sowie im südlichen Landkreis<br />

Ostallgäu. Als neue Mitarbeiterin unterstützt seither Diplom-<br />

Psychologin Monika Seitz die langjährigen Füssener Mitarbeiter<br />

Diplom-Sozialarbeiter Albert Wagner und Diplom-Sozialpädagogin<br />

Judith Mesenberg in der psychosozialen Einzelberatung. Gruppenangebote<br />

fi nden weiterhin in Füssen statt. Zudem hat der Bezirk Schwaben<br />

als Kostenträger die Stelle der Verwaltungskraft in Füssen aufgestockt.<br />

Ziel der Außensprechstunde ist, in Einzelfallberatung „Menschen in<br />

schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen“ und „die Region<br />

besser zu versorgen“, so Diplom-Psychologin Michaela Burth, Leiterin<br />

des SpDi Kaufbeuren. Das geschah bisher nur über Hausbesuche,<br />

nun haben Klienten, deren Angehörige und Bezugspersonen<br />

eine Anlaufstelle in Marktoberdorf, die barrierefrei zugänglich ist.<br />

Synergieeffekte erhofft sich Michaela Burth auch von der Nachbarschaft<br />

zur Schuldnerberatung Ostallgäu und zur Fachstelle für<br />

Vermeidung von Obdachlosigkeit.<br />

Neue Räume. Augustenstraße 14 ist seit Oktober die Adresse der<br />

Beratungsstelle für psychische Gesundheit des Diakonischen <strong>Werk</strong>es<br />

mit seinen Angebotsbereichen Sozialpsychiatrischer Dienst (SpDi)<br />

und Ambulant Betreutes Einzelwohnen in Füssen. Nach aufwendiger<br />

Renovierung und Umbauarbeiten konnte der SpDi in die neuen Räume<br />

im ehemaligen Arbeitsamt mit einer erheblich größeren Grundfl äche<br />

einziehen. Neben einem großen Gruppenraum mit Küche stehen<br />

jetzt drei Beratungszimmer mit Sekretariat zur Verfügung.<br />

Ein Engagement, das bereichert<br />

Die Bürgerhelfer in der Beratungsstelle für psychische Gesundheit<br />

in Füssen gibt es seit dem Jahr 2000. Eine Frau der ersten<br />

Stunde ist Ursula Lappler. Die heute 74-Jährige war eine der<br />

ersten Teilnehmerinnen im Bürgerhelferkurs von Albert Wagner,<br />

Mitarbeiter der Beratungsstelle, der die Ehrenamtlichen in einem<br />

fünftägigen Seminar auf den Umgang mit psychisch kranken<br />

Menschen vorbereitet.<br />

Ursula Lappler ist in der Einzelbetreuung tätig und begleitet seit<br />

zehn Jahren den gleichen Klienten. In dieser Zeit hat sich ein<br />

gutes Verhältnis zwischen beiden entwickelt. „Wir machen viele<br />

Wanderungen“, erzählt die gelernte biologisch-technische Assistentin,<br />

die auch eine Ausbildung als Erzieherin hat. Neben der<br />

Betreuung durch die Ehrenamtlichen und die medikamentöse<br />

Behandlung bietet die Beratungsstelle Gruppenangebote wie<br />

Kaffee- und Spielenachmittage und die Beratung durch die<br />

hauptamtlichen Mitarbeiter an, um Klienten psychisch zu sta-<br />

Sozialpsychiatrie 15<br />

Bürgerhelferinnen und -helfer unterstützen die Arbeit der Beratungsstelle für Eröffnung der fünften Sozialreferent Max Weinkamm in der<br />

psychische Gesundheit in Füssen therapeutischen Wohngemeinschaft Tagesstätte <strong>Augsburg</strong><br />

bilisieren und Klinikaufenthalte<br />

zu vermeiden. Zweimal im Jahr -<br />

im Frühjahr und im Herbst – feiern Patienten und Ehrenamtliche<br />

in kleineren Kapellen des Landkreises Ostallgäu ökumenische<br />

Gottesdienste. Meist nehmen die Beratungsstellen aus Kaufbeuren<br />

und die Außenstelle Marktoberdorf daran teil.<br />

Während andere Bürgerhelfer direkt in der Beratungsstelle tätig<br />

sind und dort Veranstaltungen wie Spielenachmittage oder<br />

Feiern organisieren, hat sich Ursula Lappler bewusst für die<br />

Einzelbetreuung entschieden: „Das liegt mir mehr.“ Bei den<br />

regelmäßigen monatlichen Treffen mit den Mitarbeitern der Beratungsstelle<br />

tauschen die Bürgerhelfer Erfahrungen aus und<br />

erhalten fachliche Begleitung für ihren Einsatz. Ursula Lappler<br />

empfi ndet ihr Ehrenamt als bereichernd: „Es ist ein Geben und<br />

Nehmen.“<br />

Mit der räumlichen Zusammenlegung der Beratungsstelle und der<br />

Tagesstätte haben somit Personen mit psychischen Problemen im<br />

südlichen Landkreis eine zentrale Anlaufstelle. Einzelberatung,<br />

Gruppenbetreuung, Ambulant Betreutes Einzelwohnen wie auch<br />

tagesstrukturierende Beschäftigung werden nun zentral in einem<br />

Haus angeboten.<br />

Die fünfte therapeutische Wohngemeinschaft für psychisch<br />

kranke Menschen hat das Diakonische <strong>Werk</strong> im September in Oberhausen<br />

eröffnet. Fünf Menschen, die diese Wohnform mit pädagogischer<br />

Begleitung für sich selbst gewählt haben, haben dort gemeinsam<br />

ihren neuen Lebensmittelpunkt gefunden. Pfarrer Fritz Graßmann,<br />

Theologischer Vorstand des Diakonischen <strong>Werk</strong>es, segnete<br />

die Wohngemeinschaft. Ambulant betreutes Wohnen ist in einer<br />

Wohngemeinschaft, als Paar oder Single in der eigenen Wohnung<br />

möglich. Ob intensiv betreute, therapeutische Wohngemeinschaft<br />

oder das Einzelwohnen – alles sind Lebensorte, die einen sicheren<br />

Rahmen vermitteln. „Mit der Unterstützung unserer Mitarbeitenden<br />

gelingt oft ein Leben außerhalb stationärer Einrichtungen und eine<br />

Aktivierung des Lebens in Gemeinschaft“, sagt Beatrice Geßner,<br />

Einrichtungsleitung Betreute Wohnformen. Die Zahl der Betreuungen<br />

im Betreuten Wohnen hat sich von 48 im Jahr 2007 mehr als verdoppelt<br />

auf 99 im Jahr 2010.<br />

Auch im Jahr 2011 will sich der Fachbereich Sozialpsychiatrie<br />

weiter entwickeln. Für das Betreute Wohnen <strong>Augsburg</strong> sind die Räume<br />

im Springergäßchen zu klein werden. Hier wird ein neuer Standort<br />

bezogen werden. Im Thomas-Breit-Zentrum, der Übergangseinrichtung<br />

des Diakonischen <strong>Werk</strong>es, stehen eine konzeptionelle<br />

Entwicklung sowie Umbaumaßnahmen in der Einrichtung an.


16 Kinder- und Jugendhilfe<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

Ein stabiles Netz für Familien knüpfen<br />

Doppelten Grund zum Feiern gab es mit dem 40-jährigen<br />

Bestehen der Evangelischen Beratungsstelle und dem 20.<br />

Geburtstag des Täter-Opfer-Ausgleichs. Eine neue Leitung<br />

der Flexiblen Jugendhilfen und eine Stelle für Jugendsozialarbeit<br />

an Schulen zeigen, dass das Diakonische <strong>Werk</strong><br />

auch in der Jugendhilfe neue Wege geht.<br />

Ein Doppeljubiläum feierte das Diakonische <strong>Werk</strong> im November:<br />

Die Evangelische Beratungsstelle wurde 40 Jahre alt, den Täter-<br />

Opfer-Ausgleich gibt es seit 20 Jahren. Aus diesem Anlass waren fast<br />

200 Gäste aus Justiz, Politik, öffentlichem Leben, Kirche, Diakonie<br />

und anderen sozialen Einrichtungen zum Festakt in den großen Saal<br />

des Diako gekommen. Sowohl die Evangelische Beratungsstelle als<br />

auch der Täter-Opfer-Ausgleich hätten es in ihrer Geschichte geschafft,<br />

sich immer wieder „neuen Herausforderungen“ und „strukturellen<br />

Veränderungen“ zu stellen, sagte Fachvorstand Dr. Ilona Luttmann.<br />

Auch Vertreter aus Politik und Kirche lobten die Arbeit beider<br />

Fachstellen. Geschenke gab es unter anderem vom Freundeskreis<br />

der Beratungsstelle: Ein Puppenhaus, das im Spielzimmer zum Einsatz<br />

kommen soll.<br />

In einem Film ließ Einrichtungsleiter Markus Bernhard die Geschichte<br />

der Beratungsstelle Revue passieren und dankte allen aktuellen und<br />

ehemaligen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden für ihr Engagement.<br />

Neue Leitung Christian Hering hat die Leitung der Flexiblen Jugendhilfen<br />

im Diakonischen <strong>Werk</strong> übernommen. In den Flexiblen Jugendhilfen<br />

sind zwei Hilfeformen zusammengefasst: die Erziehungsbeistandschaften<br />

und die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH).<br />

Christian Hering kennt durch seinen Berufsweg den ambulanten und<br />

den teilstationären Bereich und hat so in der Praxis die Chancen und<br />

Grenzen beider Hilfsformen kennengelernt. Aktuell arbeitet das DWA<br />

konzeptionell an einer Vernetzung für ambulante und teilstationäre<br />

Hilfen.<br />

Brücke zwischen den Eltern sein<br />

Hauptberufl ich arbeitet Barbara Weiler im Betrieb ihres Bruders<br />

im Büro und bei einem Maßkonfektionär in <strong>Augsburg</strong>. Ehrenamtlich<br />

engagiert sie sich seit gut drei Jahren als Umgangsbegleiterin<br />

in der Evangelischen Beratungsstelle.<br />

„Wir sind da für Eltern, die gemeinsame Kinder haben, aber kein<br />

Paar mehr sind“, erklärt die 52-Jährige, die selbst vier Kinder<br />

hat. Wenn Vater und Mutter nach der Trennung nicht mehr<br />

miteinander kommunizieren können – „aus welchen Gründen<br />

auch immer“ – kommt häufi g ein Richter ins Spiel, der den<br />

Umgang des getrennt lebenden Elternteils mit dem Kind regelt.<br />

„Wir sind die Brücke zwischen den Eltern“, sagt Barbara Weiler.<br />

Und das sei oft ganz wörtlich zu nehmen: In manchen Fällen<br />

holt sie das Kind beim Vater ab und übergibt es der Mutter, die<br />

200 Meter entfernt wartet. In einer so genannten Umgangswohnung,<br />

die aus zwei Zimmern besteht, haben Kinder und der<br />

getrennt lebende Elternteil die Möglichkeit, Zeit miteinander zu<br />

verbringen, zu reden und zu spielen. In der Regel fi nden diese<br />

Treffen vierzehntägig statt. „Als Umgangsbegleiterin zeige ich<br />

Präsenz“, erklärt Barbara Weiler. Je nach Situation kann sie sich<br />

Markus Bernhard Christian Hering Erich Schmid, Jugendsozialarbeit an Schulen<br />

aber auch ins Nachbarzimmer<br />

zurückziehen und durch eine<br />

Glasscheibe beobachten,<br />

wie das Treffen verläuft.<br />

Nach jedem Treffen schreibt<br />

sie ein Protokoll. Fällt ihr etwas Besonderes auf<br />

(etwa dass der Vater die Mutter vor dem Kind schlecht macht),<br />

informiert sie eine hauptamtliche Mitarbeiterin der Evangelischen<br />

Beratungsstelle.<br />

Vorbereitet werden die Umgangsbegleiterinnen auf ihre Tätigkeit<br />

in einer Ausbildung, die ein Dreivierteljahr dauert und unter<br />

anderem die Themenbereiche rechtliche Grundlagen, die<br />

Situation von Trennungsfamilien und die Refl exion der eigenen<br />

Motivation und Rolle im Ehrenamt umfasst. Unterstützung bekommen<br />

die Ehrenamtlichen während ihrer Arbeit durch regelmäßige<br />

Gruppengespräche und Supervision.<br />

Ihre letzte Familie hat Barbara Weiler zwei Jahre lang begleitet.<br />

„Ziel unserer Arbeit ist, dass wir nicht mehr nötig sind, dass die<br />

Eltern wieder Vertrauen zueinander fassen, und das gelingt<br />

recht oft.“<br />

Kinder- und Jugendhilfe 17<br />

Schule Seit September leistet Erich Schmid Jugendsozialarbeit an<br />

Schulen (JaS). Mit einer halben Stelle ist der Sozialpädagoge, der<br />

beim Diakonischen <strong>Werk</strong> angestellt ist, an der Grundschule im Herrenbach<br />

tätig. Ziel der Jugendsozialarbeit ist, Schüler, die in schwierigen<br />

sozialen oder familiären Verhältnissen leben, in ihrer Persönlichkeitsentwicklung<br />

zu unterstützen und zu fördern.<br />

Erstmals fi nanziert der Freistaat seit diesem Schuljahr Jugendsozialarbeit<br />

an Grundschulen. An Haupt- oder Förderschulen besteht dieses<br />

Angebot schon länger. Unterstützung sollen vor allem Schulen<br />

mit einem hohen Migrantenanteil bekommen. Etwa 350 Schüler besuchen<br />

die Grundschule Herrenbach, gut 67 Prozent von ihnen haben<br />

einen Migrationshintergrund. Hinzu kommen viele Fälle, in denen das<br />

Jugendamt tätig wurde sowie ein hoher Anteil an Eltern, die Arbeitslosengeld<br />

II (Hartz IV) beziehen. Kostenträger der Jugendsozialarbeit<br />

an der Herrenbachschule sind neben dem Kultusministerium die<br />

Stadt <strong>Augsburg</strong> sowie das DWA.<br />

Für das Jahr 2011 ist eine Entwicklung in der fl exiblen Jugendhilfe<br />

vorgesehen. Gemeinsame Ferienangebote der teilstationären Hilfen<br />

und der fl exiblen Hilfen, Zusammenarbeit an den Schnittstellen mit<br />

anderen Fachbereichen wie der Sozialpsychiatrie sind angedacht.<br />

Auch die teilstationären Hilfen wollen mit einer neuen Betriebserlaubnis<br />

ihren Personalschlüssel erhöhen, um ihr Angebot qualitativ zu<br />

verbessern.


18 Personal<br />

Mitarbeitende<br />

Sich als Teil einer Dienstgemeinschaft erleben<br />

Der Erfolg des Diakonischen <strong>Werk</strong>s <strong>Augsburg</strong> hängt wesentlich<br />

vom Einsatz seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

ab. Großen Wert legen wir daher darauf, dass sich unsre<br />

Mitarbeitenden als Teil einer Dienstgemeinschaft erleben<br />

können.<br />

Die Herausforderungen im Jahr 2010 Gerade in der Pflege,<br />

aber auch in Beratung, Therapie und Verwaltung sehen sich Mitarbeiter<br />

oftmals mit großen, nicht selten auch belastenden Anforderungen<br />

konfrontiert. Um diesen dauerhaft standhalten zu können, ist es<br />

wichtig, sich als Teil einer tragenden Gemeinschaft zu erleben und<br />

immer wieder die Erfahrung machen zu können, dass der Arbeitsalltag<br />

auch Freude und Erfüllung vermittelt. Es ist Führungsaufgabe<br />

unserer Leitungskräfte auf den verschiedenen Ebenen unseres <strong>Werk</strong>es,<br />

eine solche gute Atmosphäre in ihren Dienst zu ermöglichen.<br />

Zahlreiche Vorschläge für Verbesserungen in der Mitarbeitendenführung<br />

ergaben sich 2010 durch die Arbeit des Ombudsmanns. In einer<br />

zunehmend vertrauensvolleren Zusammenarbeit mit der Mitarbeitervertretung<br />

ging es darum, im Personalbereich die Lehren aus den<br />

Verwerfungen des Jahreswechsels zu ziehen. Die hier begonnenen<br />

Entwicklungen weisen über die Jahresgrenze hinaus und werden die<br />

Ausrichtung der Personalarbeit auch im Jahr 2011 mitbestimmen.<br />

Chance und Bedrohung – Fachkräftemangel in der Pflege<br />

Auch das DWA bleibt von den Folgen des Fachkräftemangels in<br />

den Pflegeberufen selbstverständlich nicht verschont. Die demographische<br />

Entwicklung öffnet hier eine Schere, die einerseits eine<br />

wachsende Nachfrage nach Pflegeangeboten erzeugt, gleichzeitig<br />

aber die Zahl der Ausbildungsbewerber und somit des Fachkräftenachwuchses<br />

reduziert. Dazu kommen zahlreiche Probleme aus der<br />

Berufsrealität wie das im Wettbewerb mit anderen Berufen eher<br />

geringe Lohnniveau in den Pflegeberufen, das teilweise geringe gesellschaftliche<br />

Ansehen der Altenpflege, sowie die eher hohe gesundheitliche<br />

Belastung mit den Folgen einer geringen Verweildauer im<br />

Beruf und eines häufig vorzeitigen Ausscheidens aus gesundheitlichen<br />

Gründen.<br />

Das DWA arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Altenpflegeschule im<br />

Diako zusammen und bemüht sich, in diesem Verbund eine hochwertige<br />

Pflegeausbildung sicherzustellen. Ein wichtiger Ansatzpunkt zur<br />

Qualifizierung und Aufwertung der Pflegeberufe wird in Modellen für<br />

Mitarbeiterstand<br />

2010 01.01. 31.12.<br />

Tarifangestellte 485 458<br />

Praktikanten, 117 103<br />

Förder-<br />

maßnahmen,<br />

Aushilfen, etc<br />

Fluktuation, bereinigt um<br />

Fördermaßnahmen<br />

2010<br />

Eintritte 123<br />

Austritte 158<br />

eine „Generalisierte Pflegeausbildung“ gesehen, an deren Umsetzung<br />

sich das DWA gemeinsam mit dem Diako beteiligen möchte.<br />

Es geht dabei darum, ein neues Profil für Pflegekräfte zu etablieren,<br />

das durch eine umfassende Ausbildung in Kranken-, Alten- und<br />

Kinderkrankenpflege auf hohem Niveau gekennzeichnet ist. Hierin<br />

sehen wir die Möglichkeit, die Attraktivität des Berufes und die<br />

Qualität der Pflege gleichzeitig zu verbessern. Letztendlich wird der<br />

Erfolg aller Maßnahmen aber auch davon abhängen, ob die Gesellschaft<br />

bereit ist, mehr Mittel für eine zeitgemäße Daseinsvorsorge<br />

für pflegebedürftige Menschen bereitzustellen.<br />

Jubiläen<br />

2010<br />

Goldenes Kronenkreuz 4<br />

30 Jahre 1<br />

20 Jahre 7<br />

Alter der Mitarbeiter<br />

Personal 19<br />

2010<br />

Alter Durchschnitt 43,31<br />

Größter Durchschnitt 51,81<br />

Geringster Durchschnitt 41,56<br />

Die Ausbildungspolitik des DWA folgt der Vorgabe, dass in jedem der<br />

sechs Pflegeheime in jedem Jahr ein Pflegeschüler die Ausbildung<br />

beginnt, so dass in jedem Heim drei Pflegeschüler eingesetzt sind.<br />

Aufgrund von vorzeitig beendeten oder unterbrochenen Ausbildungsverhältnissen<br />

wurden im vergangenen Jahr neun Pflegeschüler neu<br />

aufgenommen. Wer sich in seiner Ausbildungszeit bewährt, erhält<br />

auch eine feste Zusage, im Anschluss in ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis<br />

übernommen zu werden.<br />

Mitarbeitende fördern Neue Entwicklungen in der Altenpflege<br />

erfordern auch Anpassungen in der Mitarbeitendenqualifizierung.<br />

Das DWA hat hier im vergangenen Jahr eine Offensive gestartet, um<br />

zahlreichen Pflegekräften eine Zusatzqualifikation, beispielsweise<br />

als Gerontopsychiatrische Fachkraft, als Wohnbereichs- oder Pflege-<br />

dienstleitung, als Praxisanleiter oder als Qualitätsbeauftragte zu ermö-<br />

glichen. Eine wichtige Hilfe war dabei das Förderprogramm „Wegebau“<br />

der Arbeitsagentur und die intensive Zusammenarbeit mit der<br />

Hans-Weinberger-Akademie als Bildungsträger.<br />

Die Weichen für eine gelingende Einbindung neuer Mitarbeitender<br />

werden in den ersten Wochen im DWA gestellt. Auch im vergangenen<br />

Jahr haben wir wieder Seminare für neue Mitarbeitende angeboten,<br />

in deren Verlauf diese durch Vorstand, Personalbereich und Mitarbeitervertretung<br />

ins DWA eingeführt werden.<br />

Für unsere Führungskräfte haben wir eine Reihe von „Inhouse-Schulungen“<br />

gestartet, die gezielt Leitungsfragen behandeln. Als Referent<br />

vermittelte Rechtsanwalt Dr. Thomas Weckbach wichtige Grundlagen<br />

des Arbeitsrechts.


20 Fakten und Zahlen<br />

Fakten und Zahlen<br />

Mit Ihrer Unterstützung wirken<br />

Die Frage, wovon das Diakonische <strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> lebt,<br />

ist sicher nicht nur mit Tabellen zu beantworten. Wir leben<br />

von staatlichen und kommunalen Zuschüssen, Kassenleistungen,<br />

Erstattungen, Erträgen, Kirchensteuern, Stiftungsmitteln<br />

und Spenden. Aber wir leben ebenso sehr vom<br />

Engagement unserer Mitarbeiter, von der geschenkten Zeit<br />

unserer Ehrenamtlichen, vom guten Ruf der Diakonie Augs-<br />

burg, von der Solidarität der Kirchengemeinden und des<br />

Dekanatsbezirkes <strong>Augsburg</strong> und von den Gebeten und gu-<br />

ten Gedanken unserer bekannten und unbekannten Freunde.<br />

Die Statistiken, die Sie hier finden, sind der Versuch, Zahlen<br />

sprechen zu lassen. Das andere ist nicht weniger wichtig,<br />

aber es ist viel schwerer sichtbar zu machen. Gern<br />

geben wir Ihnen auf Nachfrage nähere Auskünfte.<br />

Gaben und Spenden. Diakonie ist Kirche und Kirche, die sich für<br />

diakonische Aufgaben engagiert, bringt Hoffnung in die Welt. Wir<br />

sind daher dankbar für die Unterstützung der evangelischen Kirche.<br />

Kirchensteuermittel fließen besonders da in unser <strong>Werk</strong>, wo wir ganz<br />

konkret Armut bekämpfen. Aber auch die Flüchtlingsarbeit wird in<br />

einem sehr erheblichen Umfang aus kirchlichen Mitteln finanziert. Als<br />

Kirche und Diakonie treten wir für die Flüchtlinge ein, weil wir aus<br />

christlicher Verantwortung heraus an der Not dieser Menschen nicht<br />

vorbeisehen dürfen.<br />

Ein weiterer, wesentlich durch kirchliche Mittel getragener Bereich ist<br />

natürlich die Seelsorge: speziell etwa die Telefonseelsorge, die Seelsorge<br />

an alten und blinden Menschen oder auch die Bahnhofsmission.<br />

Umsatzerlöse (T. Euro) 2010 2009<br />

Gesamt 25.505 25.322<br />

FB-JH 2.196 2.310<br />

FB-SP 5.317 5.283<br />

FB-BD 839 922<br />

FB-AH 17.153 16.806<br />

0 5000 10.000 15.000 20.000 25.000<br />

Für all diese Bereiche sind wir zusätzlich zu Kirchensteuermitteln<br />

auch auf Spenden angewiesen. Unser ganz besonderer Dank gilt<br />

daher unseren Sammlerinnen und Sammlern: Denen die Jahr für Jahr<br />

in den Kirchengemeinden für uns von Tür zu Tür gehen ebenso wie<br />

denen, die nur einmal im Rahmen eines besonderen Projektes sammeln.<br />

Auch in diesem Jahr freuen wir uns über den Einsatz der Stetten-Schülerinnen.<br />

1.657 Euro haben 108 Schülerinnen des Stetten-<br />

Instituts in der <strong>Augsburg</strong>er Innenstadt gesammelt. Sie unterstützten<br />

damit die Herbstsammlung der Diakonie, die im vergangenen Jahr<br />

obdachlosen Menschen zugute kam. Pfarrer Fritz Graßmann, Theologischer<br />

Vorstand des DWA, freute sich, dass die Schülerinnen das<br />

gute Ergebnis vom Vorjahr um etwa zehn Prozent gesteigert hatten.<br />

Spenden an die Diakonie <strong>Augsburg</strong> schenken Zukunft. Sie verschaffen<br />

uns den Spielraum, um besondere Zeichen der Nächstenliebe zu<br />

setzen. So haben wir im vergangenen Jahr etwa für folgende Aufgaben<br />

Geld aus Spenden und Sammlungen eingesetzt: Aufbau einer<br />

Gruppe für demenzkranke Menschen in der <strong>Augsburg</strong>er Innenstadt;<br />

Förderung der (maßgeblich auch ehrenamtlichen!) Arbeit in Telefonseelsorge<br />

und Bahnhofsmission; Arbeit der ehrenamtlichen Bürgerhelfer<br />

in der Sozialpsychiatrie; Arbeit mit (teilweise) traumatisierten<br />

Flüchtlingen; Verbesserung der Räume und Außenanlagen unserer<br />

Heilpädagogischen Tagesstätte für Kinder und Förderung von Freizeitaktivitäten<br />

von Kindern und Jugendlichen aus armen Familien.<br />

Wir hoffen sehr, dass uns auch 2011 viele Menschen mit Spenden<br />

unterstützen. Gern gibt unser Theologischer Vorstand, Pfarrer Fritz<br />

Graßmann über Spendenzwecke und die Verwendung der Spenden<br />

Auskunft (Telefon 0821 3204-115).<br />

Kostenbereiche (T. Euro) 2010 2009<br />

Instandhaltung 696 567<br />

Mietaufwand 983 1.048<br />

Verwaltungsbedarf 1031 904<br />

Wirtschaftsbedarf 3.660 3.518<br />

Energie u. Wasser 914 936<br />

Betreuungsaufwand 321 302<br />

Medizinischer Bedarf 205 208<br />

Personal ohne Nebenk. 15.492 15.012<br />

0 3000 9000 15.000<br />

Legende<br />

FB=Fachbereich | JH=Jugendhilfe | SP=Sozialpsychiatrie<br />

BD=Bezirksstellendiakonie | AH=Altenhilfe<br />

Konto des Auftraggebers<br />

Empfänger<br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong><br />

Konto-Nr.– bei<br />

Verwendungssweck Euro<br />

Spende<br />

Zuwendungsbestätigung zur Vorlage<br />

beim Finanzamt<br />

Das Diakonische <strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> ist laut<br />

Bescheid vom 29.05.2006 FA-<strong>Augsburg</strong>-<br />

Stadt ST.-Nr. 103/107/70065, als mildtätig<br />

und gemeinnützig anerkannt (KSZG §5<br />

Abs. 1 Ziff. 9).<br />

Wir bestätigen, dass wir den uns zugewendeten<br />

Betrag nur zu satzungsgemäßen und<br />

steuerbegünstigten Zwecken verwendet<br />

werden.<br />

Für Spenden über 200,- Euro<br />

erhalten Sie von uns<br />

eine Zuwendungsbestätigung.<br />

Danke für Ihre Spende!<br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> e.V.<br />

Finanzierung (T. Euro) 2010 2009<br />

Spenden 166 234<br />

Mieteinnahmen 1.442 1.476<br />

Zuschüsse 3.240 3.270<br />

Erstattungen u. <strong>Werk</strong>statt 935 988<br />

Erlöse Kostenträger 4.760 4.724<br />

Pflegeerlöse 14.938 14.627<br />

0 3000 9000 15.000<br />

Fakten und Zahlen 21<br />

1917 720 500 00<br />

Stadtsparkasse <strong>Augsburg</strong><br />

S P E N D E<br />

Dankbarkeit leben, Liebe weitergeben, Hoffnung ermöglichen. Eine<br />

Spende für die Arbeit des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>Augsburg</strong> tut gut!


22 Jahresgottesdienst<br />

Jahresgottesdienst<br />

„Stark für Menschlichkeit“<br />

Seinen Dienst im Diakonischen <strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> hatte er<br />

bereits im Juni angetreten, im November wurde Pfarrer<br />

Fritz Graßmann im Rahmen des Diakoniejahresgottesdienstes<br />

offiziell in sein Amt als Theologischer Vorstand<br />

eingeführt.<br />

Zahlreiche Vertreter der Kirche, des politischen und öffentlichen Lebens<br />

sowie Weggefährten Graßmanns waren in die St.Anna-Kirche<br />

gekommen, wo Dr. Ludwig Markert, Präsident der Diakonie Bayern<br />

und die <strong>Augsburg</strong>er Stadtdekanin Susanne Kasch Pfarrer Graßmann<br />

einführten.<br />

„Wir alle können uns freuen, dass Ihre vielfältige Erfahrung und Kompetenz<br />

dem Diakonischen <strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> zugute kommen“, sagte<br />

Markert an den neuen Theologischen Vorstand gerichtet. Er gratulierte<br />

Graßmann zu einer Aufgabe, „die nicht leicht“ sei und in der es<br />

darauf ankomme, „das besondere Profil von Diakonie erkennbar werden<br />

zu lassen“. Die Gesellschaft brauche dringender denn je „Menschen,<br />

die durch den Staub gehen“, so Markert weiter: „Diakonie ist<br />

Ausdruck christlicher Nächstenliebe.“<br />

Der Gottesdienst, in dem auch Mitarbeitende des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es mitwirkten, stand unter dem Titel „Stark für Menschlichkeit“,<br />

dem Leitsatz des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>Augsburg</strong>. Mit diesem Motto<br />

setzte sich auch Graßmann in seiner Predigt auseinander. „Stark für<br />

Menschlichkeit“ heiße für ihn zuerst, „dass wir unsere Patienten,<br />

Klienten, Bewohner, Besucher – wie auch immer wir sie nennen –<br />

wieder stark machen wollen oder immerhin stärken oder sie zumindest<br />

trotz ihrer Schwäche vor uns wichtig sein lassen. Nicht unsere<br />

Stärke – ihre Stärke und ihre Würde sind unsere Mission!“<br />

Jahresgottesdienst 23<br />

Regierungsvizepräsident Josef Gediga lieferte beim anschließenden<br />

Empfang im Augustanasaal seine eigene Definition diakonischer<br />

Arbeit: „Diakonie ist Dienst am Menschen, getragen von Glauben und<br />

Kirche, und für viele Menschen ist der Dienst, den die Diakonie leistet,<br />

schlechthin unverzichtbar“, sagte er in seinem Grußwort.<br />

Wer seinen Beruf so ausübe wie Fritz Graßmann, bei dem „müsse<br />

man das Wort ‚Beruf’ viel besser durch ‚Berufung’ ersetzen“, ergänzte<br />

Bürgermeister Hermann Weber.<br />

Rektor Heinrich Götz, Vorsitzender des Diakonischen Rates des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es in Bayern, freute sich, dass mit Graßmann „ein<br />

diakonisch engagierter Pfarrer den Wechsel von der verfassten Kirche<br />

in die Diakonie“ gewagt habe, denn: „Diakonie ist Kirche und<br />

Kirche ist Diakonie“.<br />

Für die Mitarbeitenden des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>Augsburg</strong> sprach<br />

Klaus Lohner, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, ein Grußwort.<br />

„Sie reden Klartext, bei Ihnen weiß man, woran man ist“, gab Lohner<br />

als Rückmeldung der Mitarbeiter an Graßmann weiter. Er wünschte<br />

dem neuen Theologischen Vorstand, dass dieser sich auch künftig<br />

„ein offenes Ohr für alle Mitarbeitenden“ bewahre.


24 Ausblick<br />

Ausblick<br />

Menschen für ihr Leben stark machen<br />

2010 war ein Jahr des Umbruchs. 2011 wird dieser<br />

Umbruch weitergehen. Mit großen Hoffnungen und vielen<br />

Hoffnungszeichen: Bei der Personalentwicklung werden<br />

wir 2011 die Kollegiale Beratung der Führungskräfte<br />

dauerhaft verankern. Vor allem aber wollen wir durch die<br />

Einführung des Mitarbeiterjahresgesprächs im ganzen<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> eine Kultur des sich gegenseitig<br />

Wahrnehmens, Zuhörens und Förderns etablieren.<br />

Wir sehen darin eine wichtige Voraussetzung für die<br />

Zukunftsfähigkeit des DWA.<br />

Wir wollen ein attraktiver Arbeitgeber bleiben. Daher arbeiten<br />

Mitarbeitervertretung, Personalabteilung und Vorstand daran, das<br />

DWA als familienorientiertes Unternehmen zertifizieren zu lassen. Wir<br />

wollen, dass unsere Mitarbeiter gern bei uns arbeiten. Dazu gehört<br />

das Wissen: „Mein Arbeitgeber hat Verständnis dafür, dass ich Beruf<br />

und Familie gut verbinden möchte, und versucht mich zu unterstützen,<br />

wenn ich zu bestimmten Zeiten meines Lebens mehr Kraft für<br />

die Erziehung meiner Kinder oder die Pflege meiner Eltern aufbringen<br />

möchte.“<br />

Hoffnungszeichen für uns sind natürlich auch unsere Auszubildenden.<br />

Im Jahr 2011 bilden wir 28 junge Menschen bei uns aus in den<br />

Bereichen Altenpflege, Bürokaufmann/frau, Erzieher/in und Heilerziehungspfleger/in.<br />

Wir leisten damit unseren Beitrag für die Zukunft und<br />

freuen uns, dass wir vielen dieser jungen Menschen bei uns dann<br />

auch eine berufliche Perspektive bieten können. Schade ist, dass nun<br />

mit dem Wegfall der Wehrpflicht die Zivildienstleistenden verloren<br />

gehen. Wir hoffen, dass 2011 mit der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes<br />

ein neuer Weg beschritten werden kann.<br />

Ausblick 25<br />

Die wichtigste Aufgabe für dieses und die kommenden Jahre<br />

wird aber darin bestehen, unser Profil als christliche Diakonie wieder<br />

zu stärken. Die Zeiten, in denen Diakonie als „Sozialunternehmen mit<br />

christlicher Geschichte“ bestehen konnte, gehen zu Ende. Diakonie<br />

ist gelebte christliche Nächstenliebe. Das nimmt ihr nichts von ihrer<br />

Professionalität. Im Gegenteil: Wer in der Nachfolge von Jesus Christus<br />

kranken, pflegebedürftigen oder sozial benachteiligten Menschen<br />

nicht nur einmalig, sondern täglich beisteht, kann diesen Dienst nur<br />

professionell, auf dem Stand der Wissenschaft und qualifiziert leisten.<br />

Aber er wird diesen Dienst viel besser leisten, wenn er ihn in christlicher<br />

Hoffnung tut. Denn diese Hoffnung gibt Kraft und sie ist das<br />

beste Mittel dagegen, Menschen dauerhaft in ihrer Hilfsbedürftigkeit<br />

festhalten zu wollen.<br />

Es geht eben nicht nur um Hilfe und Barmherzigkeit. Letztlich geht<br />

es um eine menschlichere Welt. Unser Leitwort „Stark für Menschlichkeit“<br />

meint: Wir wollen uns stark machen für die Menschen, die<br />

uns brauchen. Aber was brauchen sie? Vor allem Leben. Freude am<br />

Leben. Kraft zum Leben. Einen Traum für ihr Leben. Wir wollen Menschen<br />

stark fürs Leben machen! Dafür reichen wir ihnen die Hand<br />

und halten sie manchmal auch für eine gewisse Zeit fest. Aber dann<br />

ziehen wir unsere Hand auch wieder behutsam und gut überlegt<br />

zurück und lassen los. Um dem anderen eigene Schritte und eigene<br />

Stärke zu ermöglichen. Um ein freies und selbstbestimmtes Leben<br />

wieder möglich zu machen. Dafür wollen wir im Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong> <strong>Augsburg</strong> „Hoffnungsträger“ sein!<br />

Pfarrer Fritz Graßmann, Theologischer Vorstand


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die hier eine Chance zu beruflicher Bildung und Beschäftigung<br />

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86152 <strong>Augsburg</strong><br />

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86165 <strong>Augsburg</strong><br />

Telefon 0821 666701<br />

Telefax 0821 666742<br />

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Paul-Gerhardt-Weg 1, 86368 Gersthofen<br />

Telefon 0821 65048-5000<br />

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