Leistungsoptimierung Zephyr 750 - Zephyrfreunde
Leistungsoptimierung Zephyr 750 - Zephyrfreunde
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<strong>Leistungsoptimierung</strong> <strong>Zephyr</strong> <strong>750</strong><br />
Dieser Artikel behandelt das Motortuning der ZR<strong>750</strong> und gibt Erfahrungen wieder, die seit 1992 gesammelt<br />
wurden. Die Ergebnisse sind auch auf die ZR7 anwendbar.<br />
Grundsätzliches: Der Motor der ZR <strong>750</strong> basiert auf dem Aggregat der Z650 aus den 70er Jahren, das ständig<br />
weiterentwickelt wurde und in Form der GpZ <strong>750</strong> UT seine höchste Evolutionsstufe erreichte. Die Leistung der<br />
Turboversion liegt bei 112 PS, und die Rennversion der GpZ <strong>750</strong>, mit der Wayne Rainey die amerikanische<br />
Superbikemeisterschaft von 1983 gewann, mobilisierte 125PS. Allerdings mit Doppelzündung und sonstigen<br />
teuren Extras:<br />
Der Motor der <strong>Zephyr</strong> ist also durchaus in der Lage, eine Leistungssteigerung zu verkraften. Bedenkt man, daß<br />
die GpZ ab 1983 serienmäßig 87PS hatte und sich nur durch Vergaser, Nockenwellen und Auspuffanlage<br />
motorisch von der <strong>Zephyr</strong> unterscheidet, so wird schnell klar, wo die Leistung zu suchen ist.<br />
Ausgangsbasis: <strong>Zephyr</strong> <strong>750</strong>, Baujahr 91, gemessene 60PS am Hinterrad<br />
1. Stufe: Dem Motor wird die Atmung erleichtert. Hierzu empfiehlt sich ein Dynojetkit der Stufe zwei und ein<br />
offenerer Auspuff. Der Serienluftfilter wird durch einen durchsatzfreudigeren ersetzt und die Abdeckung des<br />
Luftfilterkastens wird dabei entfernt, was ein merkbar lauteres Ansauggeräusch verursacht.<br />
Gemessen mit Dynojet<br />
Stufe 2, K&N Filter<br />
und Sebring 4-1 mit<br />
legalem Dämpfer.<br />
Ergebnis:<br />
gesteigerte<br />
Spitzenleistung (+9<br />
PS) und gesteigertes<br />
Drehvermögen im<br />
oberen<br />
Drehzahlbereich.
2. Stufe: Um die Drehzahl und auch die Drehwilligkeit zu erhöhen, ist der Einbau von Nockenwellen der<br />
GPZ<strong>750</strong>UT (intern Zx<strong>750</strong>A1-A5 genannt, Baujahr 1983 –1988) anzuraten. Diese Nockenwellen und nur diese<br />
(alle anderen bringen nichts, da sie in Hub und Steuerzeiten denen der <strong>Zephyr</strong> entsprechen oder sogar zahmer<br />
sind) haben einen 16° weiteren Öffnungswinkel und 0.5mm mehr Hub. Die originalen Ventilfedern können<br />
beibehalten werden. Die Höchstleistung fällt bei knapp 10 000 U/min an, und der Motor dreht leichter aus.<br />
Ängste, der Motor könnte dabei überdreht werden, sind unbegründet. Die genaue Leistungssteigerung ist<br />
schwer anzugeben und hängt von den begleitenden Maßnahmen wie Auspuff, Vergasermanipulation (Jetkit,<br />
anderer Luftfilter, angepaßte Bedüsung) usw. ab. Generell kann aber gesagt werden, daß der Motor im unteren<br />
Drehzahlbereich nicht an Drehmoment verliert und die Leistung um 3-4 PS gesteigert wird in Verbindung mit<br />
fühlbar zugenommener Drehfreudigkeit.<br />
Übersicht zu den Nockenwellen:<br />
<strong>Zephyr</strong> <strong>750</strong> GPZ <strong>750</strong> UT<br />
Nockenhöhe Einlaß/Auslaß 36,3mm / 36,3 mm 36,8 mm / 36,8 mm<br />
Einlaß öffnet/schließt 30° vor OT / 60 ° nach UT 38° vor OT / 68° nach UT<br />
Dauer 270° 286°<br />
Auslaß öffnet/schließt 60° vor UT / 30° nach OT 68° vor UT / 38° nach OT<br />
Dauer 270° 286°<br />
3. Stufe: Aufbohren mit Hilfe des Wiseco-Kits K810 auf 810ccm. Im Katalog von Wiseco und auch in den<br />
Informationsmaterialien anderer Tuningfirmen wird der Hubraum immer mit 810ccm angegeben. De facto sind<br />
es aber 807.7 ccm. Die Wiseco-Kolben haben einen um 3mm größeren Durchmesser, sind Schmiedekolben und<br />
erhöhen die Verdichtung auf 10,25:1. Im Kit sind alle notwendigen Teile samt neuer Kopfdichtung enthalten.<br />
Neue Buchsen sind nicht erforderlich. Spätestens jetzt braucht man aber stärkere Kupplungsfedern, was auf<br />
Kosten der Lebensdauer des Kupplungszuges geht, oder man verbaut die Kupplung des Turbomodells.
Als Negativpunkt muß angeführt werden, daß die Vibrationen<br />
durch das Aufbohren leicht zunehmen.<br />
Gemessen mit Wiseco 810ccm<br />
Kolben, Gpz-Nockenwellen,<br />
Mikuni 36mm<br />
Flachschiebervergasern und<br />
Remus 4-1 mit Racingdämpfer<br />
Ergebnis: deutlich gesteigerte<br />
Spitzenleistung bei<br />
gleichzeitiger Anhebung der<br />
Nenndrehzahl. Spürbar mehr<br />
Drehmoment über den ganzen<br />
Drehzahlbereich. Der<br />
Drehmomenteinbruch bei<br />
5000 Touren konnte allerdings<br />
nicht kompensiert werden.<br />
4. Stufe: Um dem Motor ordentlich Leistung im oberen Drehzahlbereich zu entlocken, sollte man sich dem<br />
Zylinderkopf zuwenden. Eine Überarbeitung auf der Flowbench ist in jedem Falle sinnvoll, auch wenn sie nicht<br />
gerade billig ist. Es gibt verschiedene Spezialisten, die auch verschiedene Bearbeitungsstufen anbieten.<br />
Grundsätzlich ist zu sagen: Die Zylinderkopfbearbeitung ist eine Optimierung des Zylinderkopfes, wie sie<br />
werksseitig aus Zeit- und Kostengründen nicht möglich ist. Um Strömungsgeschwindigkeiten zu erreichen, die<br />
den getunten Motoren auch in hohen Drehzahlbereichen gute Leistungszuwächse garantieren, werden die<br />
Zylinderkopfkanäle strömungsgünstig bearbeitet. Diese zeitintensive Bearbeitung läßt einen enormen<br />
Leistungszuwachs selbst bei Standard-Motoren zu. Im vorliegenden Fall wurde Folgendes gemacht: Nach dem<br />
Fräsen des Sitzes wurde der Kanal im Sitzringbereich und zusätzlich im Bereich der Ventilführung<br />
strömungsgünstig nachgearbeitet. Die Ein- u. Auslaßkanäle wurden nach den auf dem Strömungsprüfstand<br />
ermittelten Geometrien erweitert. Die Brennräume ausgelitert und poliert.<br />
Dies alles sorgt für einen effektiveren<br />
Gaswechsel und eine wesentlich<br />
bessere Verbrennung. Im polierten<br />
Brennraum können sich zudem<br />
Ölkohle und Ruß nur sehr schwer<br />
festsetzen.
Ergebnis: 84 PS am Hinterrad. Der Kerker-Auspuff dürfte im mittleren Bereich zwischen 4-7000 Touren mit<br />
den GPZ-Nockenwellen nicht ganz harmonieren und die Drehmomentschwäche in diesem Bereich noch<br />
verstärken, wie man sehr schön aus dem Diagramm entnehmen kann. Was aus dem Leistungsdiagramm nicht<br />
ersichtlich ist, ist der Nachbrennereffekt, beginnend bei knapp unter 7000 U/min, der an einen Zweitakter<br />
erinnert. Die Zylinderkopfbearbeitung wirkt sich im oberen Bereich dramatisch aus und läßt den Motor weit in<br />
den roten Bereich drehen. Mit einem anderen Dämpfereinsatz (Kerker bietet verschiedene für Rennzwecke an)<br />
wäre noch das ein oder andere PS zu holen, was aber in die Illegalität führt – offene Kerker sind sehr laut! Der<br />
Deckel des Luftfilterkastens wurde nicht entfernt und die Maschine auf dem Prüfstand mittels Lambdasonde<br />
und im Fahrversuch abgestimmt. Interessanterweise kommen kleinere Hauptdüsen (96er) als die im Jetkit<br />
mitgelieferten zum Einsatz. Die HD-Größe liegt nun zwischen denen der Stufe 1 und der Stufe 2.<br />
5. und ultimative Tuningstufe: Montage von Keihin FCR 35 mit offenen Trichtern sowie – später -<br />
Auspuffanlage bestehend aus ZR7 Krümmer-Sammler und Eagle Mach 7 Endtopf<br />
.<br />
Gemessen mit Wiseco<br />
810ccm Kolben, Gpz-<br />
Nockenwellen,<br />
Überarbeitetem Zylinderkopf,<br />
Jet-Kit Stufe 2, K&N Filter,<br />
Dyna Zündspulen, Kerker 4-1<br />
(5cm gekürzt) mit legalem<br />
Dämpfer.<br />
Die Flachschieber werden zwar laut<br />
Herstellerangaben voreingestellt geliefert,<br />
passen aber in punkto Bedüsung überhaupt<br />
nicht. Nach der Montage zeigte sich eine viel zu<br />
magere Bedüsung, was sich beispielsweise in<br />
einem katastrophalen Startverhalten und<br />
glühenden Krümmern zeigte. Die Lackierung<br />
der Krümmer brannte sofort weg.<br />
Nach einer peniblen Einstellung auf dem<br />
Prüfstand und im Fahrversuch, brachten die<br />
FCR einen merkbaren Leistungszuwachs.<br />
Gaswheelies im zweiten Gang sind von nun an<br />
kein Ding der Unmöglichkeit. Der Motor dreht<br />
wesentlich freier aus und hat auch im unteren<br />
Drehzahlbereich an Drehmoment gewonnen,<br />
wie aus dem Graphen des Prüfstandsprotokolls<br />
ersichtlich ist.
Ein großer Nachteil muß allerdings erwähnt werden: FCR und Kerker Megaphone vertragen sich im mittleren<br />
Drehzahlbereich nicht. Zwischen 5 und 7000 Touren hängt der Motor spürbar stärker durch als vorher. Speziell<br />
im letzten Gang ist das lästig. Das Durchzugsverhalten ist katastrophal.<br />
Als Alternative bietet sich die Montage der Auspuffanlage der ZR7 an, welche über drehmomentstärkende<br />
Verbindungen der Krümmer 1-4 sowie 2-3 verfügt. Diese sogenannten Interferenzrohre führen in Verbindung<br />
mit dem langen Sammler zu einer Optimierung des Drehmomentverlaufs. Das Loch zwischen 5 und 7000<br />
Touren ist vollständig verschwunden, ohne irgendeine Vergaseranpassung vorgenommen zu haben.<br />
Als Endtopf kommt ein Eagle Mach 7 zum Einsatz, der in der legalen Version (mit montiertem DB-Eater)<br />
keinen Leistungsverlust spüren läßt, im Gegenteil: durch den besseren Drehmomentverlauf scheint der Motor<br />
noch dazu gewonnen zu haben. Gaswheelies gelingen im zweiten Gang ebenfalls ohne Probleme und sogar<br />
leichter als mit der leistungstechnisch weniger guten Kerker-Anlage.<br />
Ergebnis der Messung: 93 PS am Hinterrad mit Kerker Megaphone und rutschender Kupplung (wie man schön<br />
aus dem Meßgraphen entnehmen kann).<br />
Aktuelle Bilder:<br />
Gemessen mit Wiseco 69mm<br />
Kolben (=810ccm), GPZ-<br />
Nockenwellen,<br />
Kopfbearbeitung, Jet-Kit<br />
Stufe 2, K&N Filter, Dyna<br />
Zündspulen, Kerker 4-1 (5cm<br />
gekürzt) mit legalem Dämpfer<br />
= rote Kurve<br />
Wie oben aber mit Keihin<br />
FCR 35 = blaue Kurve
Endergebnis: 93 PS am Hinterrad, was einer Steigerung der Ausgangsleistung (60PS am<br />
Hr) um 55% entspricht!<br />
Kurz zusammengefaßt die Ergebnisse:<br />
Zwei Tuningstufen kristallisieren sich heraus: eine für die schmalere Geldbörse und eine teurere:<br />
Stufe I: GpZ <strong>750</strong> UT Nockenwellen, Jetkit Stufe 2, K&N Filter, Krümmer der ZR7 mit Schalldämpfer<br />
aus dem Zubehörhandel<br />
Ergebnis: Der Motor dreht williger, vor allem im oberen Bereich<br />
Leistung: Je nach Schalldämpfer und Vergasereinstellung um die 73 Ps am Hinterrad<br />
Stufe II: Stufe eins plus Wiseco 69mm Kolben und Zylinderkopfbearbeitung<br />
Ergebnis: Der Motor hat in allen Bereichen mehr Leistung und dreht vehement in den<br />
Drehzahlbegrenzer<br />
Leistung: Je nach Auspuffanlage um die 85 Ps am Hinterrad<br />
Natürlich sind auch andere Kombinationen möglich. Ebenso gibt es weitere Möglichkeiten einer ZR<strong>750</strong>C noch<br />
mehr Leistung einzuhauchen. Noch größere Bohrung (wozu man größere Buchsen braucht. In Japan gibt es<br />
Kolbensätze mit 7,5 mm mehr Bohrung für 916ccm!), schärfere Nockenwellen (Webcam oder Megacycle mit<br />
mehr Ventilhub und Steuerzeiten bis 290°), Doppelzündung, Verdichtungserhöhung usw. Doch solche<br />
Aktivitäten gehen sehr ins Geld, nagen an der Standfestigkeit des Motors und wurden deshalb hier nicht<br />
angeführt.
Sebring:<br />
Remus:<br />
Micron:<br />
Micron mit legalem Endtopf<br />
Getestete Auspuffanlagen<br />
4-1 Evolution legal. Strömungstechnisch<br />
nicht ideal, da die Sammler der Zylinder<br />
1+2 und 3+4 unterschiedlich lang sind.<br />
Leistungsmäßig kein Unterschied zur<br />
originalen Anlage. Optisch durch<br />
schwarze Krümmer recht schön. Der weit<br />
nach hinten stehende Endtopf paßt aber<br />
nicht zur Maschine.<br />
Ist durch den Vorschalldämpfer im<br />
Sammler (der ebenso wie der von<br />
Sebring unterschiedlich lange Krümmer<br />
zusammenführt) selbst mit Racing-<br />
Dämpfer nicht aufdringlich laut. Aus<br />
Edelstahl und dadurch recht schwer.<br />
Leistung besser als bei Sebring.<br />
Finger weg davon! Durch Krümmer mit<br />
kleinerem Durchmesser als serienmäßig<br />
verliert der Motor im oberen<br />
Drehzahlbereich merkbar an Leistung,<br />
was selbst mit einem Renn-Endtopf nicht<br />
mehr zu kompensieren ist. Verarbeitung<br />
schlechter als bei den oben genannten.
Kerker:<br />
Racing-Schalldämpfer von Micron, der<br />
die Leistungsbeschneidung im oberen<br />
Drehzahlbereich auch nicht verbessern<br />
kann.<br />
Optisch ungeschlagen, verursacht aber<br />
einen Drehmomenteinbruch im mittleren<br />
Bereich, daher nicht unbedingt zu<br />
empfehlen. Ist im Originalzustand auch<br />
ein wenig zu lang. Auf den Bildern ist<br />
die um 5cm gekürzte Version montiert.
ZR7 Krümmer mit Zubehörendtopf:<br />
Leistungstechnisch ideal.<br />
Durch die Interferenzrohre ist der<br />
Drehmomentverlauf sehr gut. Selbst ein<br />
Serienmotor profitiert merklich von<br />
dieser Auspuffanlage. Der Eagle Mach 7<br />
Endtopf ist in der legalen Version recht<br />
leise, bietet aber doch einen angenehmen<br />
Ton und kostet vor allem keine Leistung<br />
verglichen mit der Kerker Anlage. Ein<br />
zusätzliches Plus: Entfernbarer DB-Eater.<br />
Einziges Manko: Die Anlage ist relativ<br />
lang und paßt optisch nicht besonders zur<br />
klassischen Linie der <strong>Zephyr</strong>.<br />
Alternative: Kürzerer Endtopf. Verbaut<br />
wurde ein Cobra C4 in der 35cm-<br />
Ausführung (auf dem unteren Bild zu<br />
sehen). Cobra und Eagle gehören zum<br />
selben Hersteller und sind somit gut<br />
vergleichbar, da mehr oder weniger<br />
baugleich. DB-Killer ist ebenfalls<br />
demontierbar, außerdem gibt es<br />
verschiedene Ausführungen (quiet, Race,<br />
Standard).<br />
Bei allen Auspuffanlagen bleibt der Hauptständer erhalten und der Ölwechsel ist ebenfalls problemlos möglich.<br />
Vergaser:<br />
Zum klassischen Motortuning an der Peripherie zählt das Montieren größerer Schiebervergaser. Für die <strong>Zephyr</strong><br />
<strong>750</strong> gibt es 4 Möglichkeiten, andere Vergaser zu montieren.<br />
Die klassischen, tausendfach erprobten und von Eddie Lawson und Wayne Rainey (siehe Bild am Beginn<br />
dieses Artikels) in der AMA Superbikemeisterschaft 1982 und 1983 äußerst erfolgreich gefahrenen Keihin CR:<br />
Es gibt diesen Rundschiebervergaser in<br />
den für die <strong>Zephyr</strong> sinnvollen Größen 31,<br />
33 und 35mm. Sie sind die billigsten aber<br />
auch konstruktionstechnisch die ältesten<br />
der hier angeführten Vergaser, verfügen<br />
aber über einen Choke.
Das Nachfolgemodell ist der berühmte Typ FCR, der ebenfalls auf unzählige Rennsiege und gewonnene<br />
Meisterschaften verweisen kann. Keihin liefert speziell für die <strong>Zephyr</strong> <strong>750</strong> eine Vergaserbatterie mit 35mm:<br />
Dieser Flachschieber verzichtet auf<br />
einen Choke, was aber durch<br />
mehrmaliges Betätigen des Gasgriffes<br />
vor dem Kaltstart (Aktivieren der<br />
Beschleunigerpumpe, die zusätzlich<br />
Benzin in den Ansaugtrakt spritzt)<br />
ausgeglichen wird. Weiters entfällt auch<br />
die Unterdruckbetätigung des<br />
Benzinhahnes, der entweder gegen einen<br />
Pingel High Flow Hahn getauscht werden<br />
kann, oder aber auf der PRI-Stellung<br />
gefahren werden muß. Allerdings kann<br />
man mit ein wenig handwerklichem<br />
Geschick auch einen Unterdruckanschluß<br />
in die Ansaugstutzen einbauen. Meistes<br />
werden die FCR mit offenen Trichtern<br />
gefahren, da der Abstand zu den<br />
Rahmenschleifen für Einzelfilter (K&N)<br />
zu gering ist. Allerdings gibt es auch<br />
Schaumstoffilter für die Trichter der<br />
FCR, wie auf dem unteren Bild zu sehen.<br />
Flachschiebervergaser der Marke Mikuni sind an einer <strong>Zephyr</strong> ebenfalls möglich, allerdings im Falle der RS 36<br />
porblematisch (siehe unten). Der Abstand zwischen den Rahmenschleifen und dem Zylinderkopf ist, wie schon<br />
erwähnt, recht knapp bemessen und bietet kaum Platz für Einzelluftfilter oder Trichter.<br />
Mikuni hat zwei Vergasermodelle für die <strong>Zephyr</strong> im Angebot. Den älteren RS gibt es in verschieden Größen,<br />
wobei der Mikuni RS 36 definitiv zu groß ist:
Der Tank muß höhergelegt werden, da der Vergaser von Zylinder 1 mit dem Benzinhahn kollidiert und den<br />
Benzinschlauch abknickt, oder im schlimmsten Falle, wie mir mehr als einmal passiert, durchscheuert. Weiters<br />
schlägt die Schwimmerkammer von Vergaser 3 an die Stellschraube des Steuerkettenspanners.<br />
Der ursprünglich für die Z650/<strong>750</strong> vorgesehene RS34 dürfte besser passen, allerdings ist der Vergaserabstand<br />
auch für die geraden Ansaugstutzen der alten Z ausgelegt, was die Montage dieser Ansaugstutzen verlangt, man<br />
kann allerdings auch die Vergaser weiter auseinandersetzen.<br />
Das Nachfolgemodell ist der moderne und dem FCR überlegene Typ TMR, der auch einen Choke und<br />
Anschlüsse für die Unterdruckbetätigung des Benzinhahnes hat. In Japan gibt es eine 32mm Anlage, die<br />
speziell für die <strong>750</strong>er <strong>Zephyr</strong> angefertigt wird. Auch bei diesem Modell gibt es die Möglichkeiten Trichter oder<br />
Schaumstoffilter:<br />
Diese Vergaser werden mittlerweile importiert und sind über den Generalimporteur zu beziehen. Erfahrungen<br />
damit sind noch keine bekannt.<br />
Als einigermaßen legale Alternative gibt es noch die Möglichkeit, Vergaser der GpZ<strong>750</strong>UT (oder alternativ die<br />
baugleichen der Modelle Z1000J respektive Z1000R) zu montieren, was aber Anpassungen am Luftfilterkasten<br />
und der Bedüsung erfordert. Bei einem serienmäßigen Motor ist dieser Umbau nicht zu empfehlen.
<strong>Zephyr</strong> <strong>750</strong> auf der Rennstrecke<br />
Tsukigi <strong>Zephyr</strong> aus dem Jahre 1993. Hubraum 749ccm, Verdichtung 12:1, FCR 35mm, Kawasaki-<br />
Rennnockenwellen et cetera. Ergebnis: 120PS
Alle diese Angaben beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen und mögen sich von<br />
denen anderer <strong>Zephyr</strong>schrauber unterscheiden. Ebenso übernehme ich keine<br />
Garantie auf Erfolg oder Verantwortung für kaputte Motoren.<br />
© Dr. M, 2012