Schwarzbuch Hund - Problemhundtherapie in NRW
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<strong>Schwarzbuch</strong> <strong>Hund</strong><br />
Die Menschen und ihr bester Freund<br />
zum Teil mit wirtschaftlichen Abhängigkeiten.<br />
Auch der Staat hält sich heraus und lässt<br />
bei Zucht und <strong>Hund</strong>ehandel Praktiken gewähren,<br />
die als tierschutzrelevant bezeichnet<br />
werden müssen. E<strong>in</strong>e unabhängige Kontrolle<br />
der Anbieter im Markt rund um den <strong>Hund</strong><br />
gibt es nicht. Auch deshalb kann man von<br />
e<strong>in</strong>em Kartell der <strong>Hund</strong>ewirtschaft sprechen.<br />
Alle anderen Branchen kennen das Wechselspiel<br />
zwischen Anbietern und Verbrauchervertretung,<br />
nur beim <strong>Hund</strong> gibt es ke<strong>in</strong>erlei<br />
Kontrolle oder gar Normen für die Qualität<br />
der Züchter oder e<strong>in</strong>es Züchters. Jede Salatgurke<br />
beim Discounter hat mehr echte Kontrolle<br />
h<strong>in</strong>ter sich als e<strong>in</strong> Rassehund.<br />
Dabei spielen <strong>Hund</strong>e schon immer e<strong>in</strong>e sehr<br />
gewichtige Rolle für uns Menschen. Jung<br />
schlägt e<strong>in</strong>en Bogen zur geme<strong>in</strong>samen Geschichte<br />
von Mensch und <strong>Hund</strong>. Er berichtet<br />
anschaulich wie sich Ste<strong>in</strong>zeitmenschen und<br />
e<strong>in</strong>e Teilpopulation der Wölfe über Generationen<br />
h<strong>in</strong>weg annäherten und schließlich die<br />
ersten <strong>Hund</strong> entstanden. Anhand verschiedener<br />
Beispiele, wie der Domestizierung der ersten<br />
Schafe und Ziegen, stellt Jung die Frage,<br />
ob unser Geschichte ohne <strong>Hund</strong> vielleicht<br />
sogar ganz anders verlaufen wäre. Jedenfalls<br />
ist der <strong>Hund</strong> der älteste Begleiter des Menschen<br />
und hat ihm <strong>in</strong> den verschiedensten<br />
Rollen aktiv unterstützt. Manche Entwicklung<br />
der Menschheit wäre ohne die Hilfe des<br />
<strong>Hund</strong>es undenkbar.<br />
Der <strong>Hund</strong> ist so auch das Lebenwesen geworden,<br />
dass den Menschen von allen anderen<br />
am besten versteht. Besser als jeder Bonobo<br />
oder Schimpanse versteht uns der <strong>Hund</strong>. Der<br />
<strong>Hund</strong> ist Teil der menschlichen Gesellschaft<br />
geworden und kann auch nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit dieser verstanden werden. Der Diplom-<br />
Psychologe und Biologe Jung sieht so auch<br />
<strong>in</strong> der Kynologie e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>seitigen Ansatz.<br />
Der <strong>Hund</strong> kann nicht alle<strong>in</strong> aus zoologischer<br />
S E I T E 1 0<br />
Sicht verstanden werden, vielmehr ist auch<br />
e<strong>in</strong>e anthropologische, psychologische und<br />
auch ökonomische Sicht notwendig.<br />
Jung geht auch dem wirtschaftliche und gesellschaftlichen<br />
Nutzen des <strong>Hund</strong>es nach.<br />
Über die unmittelbare wirtschaftliche Bedeutung<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den 5 Milliarden-<br />
Umsatz um se<strong>in</strong>e Haltung h<strong>in</strong>aus, hat der<br />
<strong>Hund</strong> auch heute noch e<strong>in</strong>e enorme Bedeutung.<br />
Zwar ist der <strong>Hund</strong> vom klassischen Arbeitstier<br />
heute e<strong>in</strong>e Helfer der Psyche des<br />
Menschen geworden, aber deswegen nicht<br />
weniger bedeutsam. Nach wissenschaftlich<br />
begründeten Zahlen entsteht alle<strong>in</strong> unserem<br />
Gesundheitswesen durch die <strong>Hund</strong>ehaltung<br />
e<strong>in</strong>e Entlastung von 2,1 Milliarden Euro im<br />
Jahr.<br />
Der Mensch braucht offensichtlich die Begleitung<br />
durch den <strong>Hund</strong>. Der <strong>Hund</strong> ist e<strong>in</strong><br />
Stück Natur, e<strong>in</strong> Stück unserer eigenen Vergangenheit<br />
und Wurzeln. Und er ist auch e<strong>in</strong><br />
Stück Zukunft. Jung plädiert für e<strong>in</strong>e neues<br />
von Respekt und Fürsorge für den <strong>Hund</strong> geprägtes<br />
Verhältnis zum <strong>Hund</strong> und sieht hier<strong>in</strong><br />
auch e<strong>in</strong>en Beitrag zur Lösung der Probleme<br />
unserer heutigen Gesellschaft.<br />
Das kann<br />
und darf nicht das Ziel e<strong>in</strong>er Zucht se<strong>in</strong>. Heike<br />
Beuse<br />
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