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Schwarzbuch Hund - Problemhundtherapie in NRW

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A U S G A B E 3 / 2 0 0 9<br />

<strong>Schwarzbuch</strong> <strong>Hund</strong><br />

Die Menschen und ihr bester Freund<br />

zum Teil mit wirtschaftlichen Abhängigkeiten.<br />

Auch der Staat hält sich heraus und lässt<br />

bei Zucht und <strong>Hund</strong>ehandel Praktiken gewähren,<br />

die als tierschutzrelevant bezeichnet<br />

werden müssen. E<strong>in</strong>e unabhängige Kontrolle<br />

der Anbieter im Markt rund um den <strong>Hund</strong><br />

gibt es nicht. Auch deshalb kann man von<br />

e<strong>in</strong>em Kartell der <strong>Hund</strong>ewirtschaft sprechen.<br />

Alle anderen Branchen kennen das Wechselspiel<br />

zwischen Anbietern und Verbrauchervertretung,<br />

nur beim <strong>Hund</strong> gibt es ke<strong>in</strong>erlei<br />

Kontrolle oder gar Normen für die Qualität<br />

der Züchter oder e<strong>in</strong>es Züchters. Jede Salatgurke<br />

beim Discounter hat mehr echte Kontrolle<br />

h<strong>in</strong>ter sich als e<strong>in</strong> Rassehund.<br />

Dabei spielen <strong>Hund</strong>e schon immer e<strong>in</strong>e sehr<br />

gewichtige Rolle für uns Menschen. Jung<br />

schlägt e<strong>in</strong>en Bogen zur geme<strong>in</strong>samen Geschichte<br />

von Mensch und <strong>Hund</strong>. Er berichtet<br />

anschaulich wie sich Ste<strong>in</strong>zeitmenschen und<br />

e<strong>in</strong>e Teilpopulation der Wölfe über Generationen<br />

h<strong>in</strong>weg annäherten und schließlich die<br />

ersten <strong>Hund</strong> entstanden. Anhand verschiedener<br />

Beispiele, wie der Domestizierung der ersten<br />

Schafe und Ziegen, stellt Jung die Frage,<br />

ob unser Geschichte ohne <strong>Hund</strong> vielleicht<br />

sogar ganz anders verlaufen wäre. Jedenfalls<br />

ist der <strong>Hund</strong> der älteste Begleiter des Menschen<br />

und hat ihm <strong>in</strong> den verschiedensten<br />

Rollen aktiv unterstützt. Manche Entwicklung<br />

der Menschheit wäre ohne die Hilfe des<br />

<strong>Hund</strong>es undenkbar.<br />

Der <strong>Hund</strong> ist so auch das Lebenwesen geworden,<br />

dass den Menschen von allen anderen<br />

am besten versteht. Besser als jeder Bonobo<br />

oder Schimpanse versteht uns der <strong>Hund</strong>. Der<br />

<strong>Hund</strong> ist Teil der menschlichen Gesellschaft<br />

geworden und kann auch nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit dieser verstanden werden. Der Diplom-<br />

Psychologe und Biologe Jung sieht so auch<br />

<strong>in</strong> der Kynologie e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>seitigen Ansatz.<br />

Der <strong>Hund</strong> kann nicht alle<strong>in</strong> aus zoologischer<br />

S E I T E 1 0<br />

Sicht verstanden werden, vielmehr ist auch<br />

e<strong>in</strong>e anthropologische, psychologische und<br />

auch ökonomische Sicht notwendig.<br />

Jung geht auch dem wirtschaftliche und gesellschaftlichen<br />

Nutzen des <strong>Hund</strong>es nach.<br />

Über die unmittelbare wirtschaftliche Bedeutung<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den 5 Milliarden-<br />

Umsatz um se<strong>in</strong>e Haltung h<strong>in</strong>aus, hat der<br />

<strong>Hund</strong> auch heute noch e<strong>in</strong>e enorme Bedeutung.<br />

Zwar ist der <strong>Hund</strong> vom klassischen Arbeitstier<br />

heute e<strong>in</strong>e Helfer der Psyche des<br />

Menschen geworden, aber deswegen nicht<br />

weniger bedeutsam. Nach wissenschaftlich<br />

begründeten Zahlen entsteht alle<strong>in</strong> unserem<br />

Gesundheitswesen durch die <strong>Hund</strong>ehaltung<br />

e<strong>in</strong>e Entlastung von 2,1 Milliarden Euro im<br />

Jahr.<br />

Der Mensch braucht offensichtlich die Begleitung<br />

durch den <strong>Hund</strong>. Der <strong>Hund</strong> ist e<strong>in</strong><br />

Stück Natur, e<strong>in</strong> Stück unserer eigenen Vergangenheit<br />

und Wurzeln. Und er ist auch e<strong>in</strong><br />

Stück Zukunft. Jung plädiert für e<strong>in</strong>e neues<br />

von Respekt und Fürsorge für den <strong>Hund</strong> geprägtes<br />

Verhältnis zum <strong>Hund</strong> und sieht hier<strong>in</strong><br />

auch e<strong>in</strong>en Beitrag zur Lösung der Probleme<br />

unserer heutigen Gesellschaft.<br />

Das kann<br />

und darf nicht das Ziel e<strong>in</strong>er Zucht se<strong>in</strong>. Heike<br />

Beuse<br />

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