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6.3 Luftdichtheit an Leichtbauteilen

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Verbindungsstellen, <strong>an</strong> denen sich drei Schicht-Ebenen treffen - wäre dabei häufig ohne besonderen<br />

Aufw<strong>an</strong>d herstellbar gewesen.<br />

- An den Durchdringungen von Holzbalken oder Latten durch Luftdichtungsschichten gab es bei<br />

jedem Objekt Ausführungsmängel unterschiedlichen Umf<strong>an</strong>gs. Häufig wurden solche Durchdringungen<br />

nur mit Klebebändern abgedichtet, ohne zuvor Folien- oder Pappm<strong>an</strong>schetten überzustülpen.<br />

Dabei blieben in der Regel Luftleckagestellen offen und die Haftung der Klebebänder auf den sägerauhen<br />

Holzoberflächen war von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> gering und ließ nach kurzem schon spürbar nach. Schon<br />

während der Bauzeit entst<strong>an</strong>den zudem Trocknungs-Luftrisse <strong>an</strong> den meisten Balken unter dem<br />

Klebeb<strong>an</strong>d hindurch. In mehreren NEH wurden Balkendurchdringungen mit selbstaufquellendem<br />

Dichtb<strong>an</strong>d zwischen Holz und Folien abgedichtet und mit einer äußeren Anpreßlatte zusätzlich mech<strong>an</strong>isch<br />

gesichert; diese Art der Anarbeitung schien - von den Trocknungsrissen des Holzes abgesehen<br />

- die dauerhaft stabilste zu sein.<br />

- Ungeeignete Klebebänder waren neben gänzlich fehlenden luftdichtenden Ebenen und Verarbeitungsmängeln<br />

das Hauptproblem der <strong>Luftdichtheit</strong> der untersuchten Objekte. Teils wurden mit ausdünstenden<br />

Weichmachern elastifizierte (PVC) Kunststoff-Klebebänder verwendet, die nach Ausdünsten<br />

der Weichmacher verspröden, teils feuchteempfindliche Klebebänder, die sich rasch wieder<br />

ablösten und teils aus dem Bürobereich stammende Bänder mit ohnehin nur begrenzter Soll-Haltbarkeit.<br />

Solche Klebebänder wurden nicht nur <strong>an</strong> PE-Folienstößen, sondern teils auch <strong>an</strong> Verbindungen<br />

zwischen PE-Folie und sägerauhen Hölzern, lasierten Hölzern, Hartfaser- oder Sp<strong>an</strong>platten, unverputztem<br />

oder verputztem Mauerwerk, Ortbeton, Gipskarton, unbeh<strong>an</strong>delten oder verzinkten Stahlträgern,<br />

Hart- und Weichschaumhüllen von Leitungen, Rippenrohren und <strong>an</strong>deren Bauteilen eingesetzt.<br />

Hier hatten sie selbst bei idealer Verarbeitung von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> keine ausreichende Haftfähigkeit.<br />

Lediglich auf glatten, trockenen, staub- und fettfreien Lack-, Holz-, Kunststoff- und Metalloberflächen<br />

können solche Bänder längere Zeit haften. Spezielle Bau-Klebebänder für die Verbindung von PE-<br />

Folien für typische <strong>an</strong>dere Bau-Untergründe wurden fast nie eingesetzt. Die Bemängelung solcher<br />

Materialien führte nur in wenigen Fällen zu Nachbesserungen.<br />

- Die Bedeutung der einw<strong>an</strong>dfreien Verklebung für das l<strong>an</strong>gfristige Funktionieren der Luftdichtung<br />

wurde wegen der verbreiteten Geringschätzung der generellen Bedeutung der Luftdichtigkeit oft<br />

<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs nicht erk<strong>an</strong>nt. Erst nach intensiver Aufklärungsarbeit und wiederholter Ersichtlichkeit des<br />

raschen Versagens ungeeigneter Klebebänder durch Ablösung schon nach wenigen Bauwochen oder<br />

während der Unterdruckbelastung bei der Luftdichtemessung konnte erreicht werden, daß bei den<br />

späteren Bauten immerhin deutlich häufiger speziell für die PE-Folienverklebung vorgesehene Klebebänder<br />

verwendet wurden.<br />

- Als dauerelastische Verbindungsmittel zwischen luftdichtenden Folien, Pappen und <strong>an</strong>deren Oberflächen<br />

wurden vielfach selbstaufquellende Dichtbänder ("Kompribänder") verwendet. Mängel traten<br />

hier auf, wenn die Fugen zu große Breitentoler<strong>an</strong>zen hatten, die die Quellfähigkeit überforderten<br />

oder wenn die Fugenfl<strong>an</strong>ken so stark profiliert waren, daß sie die Verformbarkeit der Dichtbänder<br />

überforderten. Dies kam z.B. mehrfach <strong>an</strong> Ziegelsteinen, <strong>an</strong> unvermörtelten Mauerwerksfugen, <strong>an</strong><br />

Luftrissen von Holzbalken oder <strong>an</strong> eingenuteten oder stark profilierten Fensterblendrahmen vor.<br />

- Fehler beim Einputzen überstehender Folienränder am Anschluß <strong>an</strong> Massivbauteile gab es,<br />

wenn die überstehenden Folienränder zu knapp bemessen waren, wenn sie von einem über dieses<br />

Detail nicht informierten Putzer irrtümich abgeschnitten statt eingeputzt wurden oder wenn sie beim<br />

Überputzen mit der K<strong>an</strong>te der Metallkelle im R<strong>an</strong>dbereich versehentlich eingeschnitten wurden. Um<br />

vor allem die Fehler zu kurzer Überstände und des versehentlichen Abschneidens zu vermeiden,<br />

wurde empfohlen, daß bereits die Trockenbauer das Streckmetall montieren.<br />

- Nicht ausführbar war das Einputzen von Folienrändern unter Streckmetall in mehreren Objekten<br />

<strong>an</strong> Stellen, <strong>an</strong> denen statt Mauerwerk Beton-Träger, -Unterzüge, -Stürze oder -Stützen vorh<strong>an</strong>den<br />

waren, die gar keine Putzbeschichtung, sondern nur einen Farb<strong>an</strong>strich erhalten sollten. Solche<br />

Details bedürfen der vorherigen Luftdichte-Anschlußpl<strong>an</strong>ung. An diese Stellen wurde teilweise auf<br />

eine Anarbeitung der Folien g<strong>an</strong>z verzichtet.<br />

- Ungeeignete Mittel wie Silikon oder Ortschaum wurde in mehreren Objekten <strong>an</strong> schwer zugänglichen<br />

oder abdichtbaren Luftundichtigkeiten am Anschluß zwischen PE-Folien und <strong>an</strong>deren Oberflächen<br />

eingesetzt. Die m<strong>an</strong>gelnde Eignung beider Materialien für die dauerhafte Luftdichtung ergibt<br />

sich aus deren fehlender Klebehaftung auf PE-Folien und beim Ortschaum zudem aus seiner<br />

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