Vorstandsvorsitzenden - Deutsche Schule Lissabon
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D e u t s c h e r S c h u l v e r e i n i n L i s s a b o n<br />
A s s o c i a ç ã o E s c o l a A l e m ã d e L i s b o a<br />
Rechenschaftsbericht des Schulvereinsvorstandes vor der<br />
51. Mitgliederversammlung des Schulvereins am 17.11.2011<br />
Sehr geehrter Herr Botschafter Elfenkämper,<br />
sehr geehrte Damen und Herren des Präsidiums,<br />
sehr geehrter Herr Dr. Clauß,<br />
sehr geehrter Herr Schüler,<br />
sehr geehrte Frau Mascarenhas als Vorsitzende des Lehrerbeirats,<br />
sehr geehrter Herr Rente als Vorsitzender des <strong>Schule</strong>lternbeirats,<br />
sehr geehrte Mitglieder des Schulvereins,<br />
sehr geehrte Gäste,<br />
liebe Kollegen,<br />
ich begrüße Sie sehr herzlich zu der 51. Mitgliederversammlung unseres Schulvereins. Wir<br />
freuen uns über Ihre Anwesenheit und danken Ihnen für Ihr Interesse und für Ihre<br />
Unterstützung der Trägerschaft der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong>. Ich möchte im Namen des<br />
Schulvereins, insbesondere im Namen des Vorstands, Sie – Herr Botschafter Elfenkämper –<br />
sehr herzlich begrüßen. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie unserer Einladung zur heutigen<br />
Sitzung gefolgt sind.<br />
1. Schulverein<br />
Kurz einige Zahlen zu unserem Verein. Der Schulverein verfügt aktuell über 199 Mitglieder.<br />
Im vergangenen Geschäftsjahr sind insgesamt 43 Austritte und 10 Neumitgliedschaften<br />
verzeichnet worden. Auch wenn ich die sinkende Mitgliederzahl bedauere, freue ich mich<br />
sehr über das Interesse der wenn auch wenigen neu eingetretenen Mitglieder und begrüße<br />
auch Sie, sofern heute Abend anwesend, in der Mitte unseres Vereins.<br />
2. Haushalt<br />
Bevor ich auf die Ergebnislage des vergangenen Haushaltsjahres zu sprechen komme,<br />
möchte ich zunächst auf einige allgemeine Themen eingehen, die für den Haushalt unserer<br />
<strong>Schule</strong> von besonderer Bedeutung sind und heute und künftig unsere Haushaltsführung<br />
beeinflussen werden.<br />
2.1. Reformkonzept<br />
Bereits im vergangenen Jahr berichtete der Vorstand über die Reformüberlegungen seitens<br />
der Förderstellen des Auslandsschulwesens, also das AA (Auswärtige Amt), gemeinsam mit<br />
der ZfA (Zentralstelle für das Auslandsschulwesen).<br />
Im Juni 2010, im Rahmen des in Shanghai/China stattfindenden Weltkongress der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Auslandsschulen, unterbreitete das Auswärtige Amt, gemeinsam mit der ZfA, den Beteiligten,<br />
nämlich Schulleitern, Verwaltungsleitern/Geschäftsführern und Vorständen ein neues<br />
Reformkonzept.<br />
Hierbei ging es in der Hauptsache um eine Rückführung der Richtzahl der<br />
Auslandsdienstlehrkräfte, ADLKs, unter dem deutlichen Hinweis, dass es keinen generellen<br />
Bestandsschutz für die bisherige personelle und finanzielle Förderung gäbe. Angedacht war<br />
eine Grundförderung aus 8 Pflicht-ADLK (Schulleiter plus 7 Funktionsstellen), sowie ab der 2.<br />
Zug ein für jede <strong>Schule</strong> nach Größe und Schulziel errechnetes Budget, in das die Kosten<br />
eines deutschen Gehalts unter Berücksichtigung schulortbezogener Komponenten einfließen.<br />
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Schulleiter, Schulträger, sowie der Weltverband der <strong>Deutsche</strong>n Auslandschulen, der eine<br />
intensive Lobbyarbeit durchgeführt hat und nicht zuletzt auch die KMK<br />
(Kultusministerkonferenz), die für die schulischen Bildungsgänge und ihrer Abschlüsse<br />
zuständig ist, erhoben Ihren vehementen Protest.<br />
Nach vielen Gesprächen auf zahlreichen Ebenen, die das Ziel hatten, dass es nicht zu diesen<br />
drastischen Veränderungen im Bereich der personellen Förderung kommt, sieht nun das<br />
Reformkonzept dieselben 8 ADLK für den 1. Zug vor, allerdings weitere 4 für den 2. und<br />
weitere 3 ADLK für den 3. Zug.<br />
Für unsere <strong>Schule</strong> bedeutet dies, dass unsere heutigen 19 ADLK auf 15 ADLK reduziert<br />
werden. Der Abbau soll sukzessiv erfolgen und beginnt bereits im kommenden Schuljahr: im<br />
Schuljahr 2012/2013 werden unserer <strong>Schule</strong> nur 18 ADLK zugewiesen, eine Stelle wurde<br />
gestrichen.<br />
Wie im Reformkonzept vorgesehen, sollen als Ersatz für den Wegfall von ADLK-Stellen<br />
finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Die Höhe dieser zusätzlichen finanziellen Zuwendung<br />
und ob diese für den Ersatz dieser Stellen ausreichend ist, ist noch unklar.<br />
Unklar ist auch das Ende und das Ergebnis der in Deutschland geführten Diskussion um die<br />
Versorgungszuschläge für die in den Auslandsschuldienst beurlaubten deutschen Lehrer. Wer<br />
als Lehrer ins Ausland geht, wird von seinem Bundesland beurlaubt. In der Zeit der<br />
Auslandstätigkeit übernimmt der Bund im Falle der ADLKS die Bezüge der Auslandslehrer,<br />
während die Länder allerdings weiterhin für die Versorgungsrücklagen der Lehrer einstehen<br />
müssen. Genau dies haben aber die Finanzminister der Länder verweigert mit der Ansicht,<br />
dass diese direkt von der Bundesregierung getragen werden sollten. Bund und von den<br />
Ländern trafen eine Vereinbarung bis Dezember 2011, wonach die Versorgungszuschläge<br />
hälftig vom Bund getragen werden, danach wird die Debatte um die Zahlungszuständigkeit<br />
vermutlich fortgesetzt. Dies führt dazu, dass die Länder die beurlaubten Lehrerinnen und<br />
Lehrer zurückrufen oder die Fortzahlung der Versorgungszuschläge unterlassen.<br />
Die Übernahme zur Hälfte durch den Bund hat den Schulfonds für die <strong>Deutsche</strong>n<br />
Auslandsschulen belastet, der letztenendes die ca. 10 Mio Euro aufbürden muss.<br />
Die Gründe für dieses Reformkonzept liegen in der Verschiebung der Bedeutung der<br />
Weltregionen für die Außenkultur- und Bildungspolitik (AKBP). So wird vermehrt in jene<br />
Regionen mit starkem wirtschaftlichen Wachstum und strategischer Bedeutung für die<br />
Bundesrepublik investiert. Hierunter fallen die MOE-Staaten sowie Asien; weniger Bedeutung<br />
werden zukünftig Regionen wie Südwesteuropa oder Lateinamerika haben, da sich in diesen<br />
bereits seit vielen Jahrzehnten gut etablierte <strong>Schule</strong>n befinden.<br />
2.2. Schulbeihilfe<br />
Mit dem Ende des Iberienkonzepts, welches über die letzten drei Jahre galt, ging auch die<br />
Plansicherheit hinsichtlich der Schulbeihilfe der Bundesrepublik Deutschland zu Ende. Für das<br />
laufende Schuljahr 2011/12 ist die Höhe der Schulbeihilfe vollkommen ungewiss.<br />
Verbindliche Zusagen aus Deutschland kann es aus haushaltsrechtlichen Gründen erst im<br />
kommenden Frühjahr geben.<br />
Bei der Erstellung des Haushaltsentwurfes in Mai und nach dem damaligen Sachstand wollte<br />
der Vorstand den Posten „Schulbeihilfe“ nicht pessimistisch, dennoch vorsorglich angehen.<br />
Unser Haushaltsentwurf sieht eine Schulbeihilfe in Höhe von 281.227,00 Euro vor; ein<br />
Betrag, der 2/3 der bisher erhaltenen Schulbeihilfe entspricht.<br />
Die Schulbeihilfe des letzten Schuljahres betrug 7% des Haushaltes. Bedingt durch die<br />
angekündigten Kürzungen sinkt ihr Gewicht im geplanten Haushalt für dieses Schuljahr auf<br />
4,6%.<br />
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2.3. Schülerzahlen<br />
Den großen Restbetrag von über 95% unseres Gesamthaushaltes müssen wir durch eigene<br />
Einnahmen erwirtschaften, nämlich durch das Schulgeld. Hier sind die Schülerzahlen die<br />
ausschlaggebende Größe.<br />
Angesichts der Wirtschaftskrise beobachten wir die Entwicklung der Schülerzahlen mit<br />
besonderer Besorgnis. Gegenwärtig besuchen 1108 Schüler unsere <strong>Schule</strong>. Bis Januar liegen<br />
weitere 8 Neueintritte vor. Im Vergleich zu den 1112 Schülern vom Vorjahr blieb die<br />
Schülerzahl weitgehend unverändert.<br />
Mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgen wir die beiden Hauptzugangsmöglichkeiten unserer<br />
<strong>Schule</strong> - nämlich den Kindergarten und den Vorkurs. Wenn die wirtschaftsbedingten<br />
Rückzüge der Familien nach Deutschland von Seiten der <strong>Schule</strong> nicht beeinflussbar sind, so<br />
versuchen wir auf die Aufnahme lokaler Kinder durch gezielte Maßnahmen einzuwirken.<br />
Im Laufe des letzten Schuljahres haben wir mit dieser Absicht einige Werbeaktionen<br />
durchgeführt. In April wurde eine Annonce im Zusammenhang mit einem Tag der Offenen<br />
Tür in der Presse veröffentlicht. Diese Aktion hatte als Zielgruppe die Klientel des Vorkurses<br />
und erwies sich als sehr erfolgreich. Hatten wir im letzten Schuljahr einen starken Rückgang<br />
der Anmeldungen im Vorkurs auf 18 vermerken müssen, so besuchen in diesem Schuljahr 57<br />
Kinder den Vorkurs.<br />
Auch im Kindergarten <strong>Lissabon</strong> sind in diesem Jahr 10 Kinder mehr eingeschrieben als im<br />
Jahr davor. Hier wurde die Anmeldephase auf November vorgezogen, um das<br />
Aufnahmeverfahren auf die Bedürfnisse der Familien anzupassen und den Eltern früher eine<br />
Zusage geben zu können. Je früher sich die Eltern einen Kindergartenplatz auf unserem<br />
Kindergarten sichern können, umso schneller fällt die Entscheidung für die DSL, umso<br />
weniger werden sie nach anderen Alternativen suchen müssen. Auf der anderen Seite haben<br />
sie im Fall einer Absage noch genügend Zeit, sich um einen anderen Kindergartenplatz zu<br />
kümmern.<br />
Am Standort Estoril gibt uns die Entwicklung der Schülerzahlen einige Bedenken.<br />
Traditionsgemäß und im Gegensatz zum Standort <strong>Lissabon</strong> überwiegen in Estoril deutlich<br />
Kinder deutscher oder deutschanteiliger Familien, deren Wohnsitz überwiegend an der Linha<br />
de Cascais, bishin zu Sintra liegt. Mit der zunehmenden Tendenz dieser Familien zur<br />
Rückkehr nach Deutschland wird ein Teil unserer sogenannten Stammklientel wegfallen und<br />
muss ersetzt werden. Vor diesem Hintergrund versuchen wir in der Linha de Cascais, im<br />
Umkreis Estoril, portugiesische Familien auf den Standort Estoril aufmerksam zu machen.<br />
Was das Angebot anbelangt, haben wir dieses für die voll berufstätigen Familien attraktiver<br />
gestaltet, indem die Nachmittagsbetreuung bis 18.30 Uhr ausgedehnt wurde. Die Nachfrage<br />
der Eltern hat die Erwartungen übertroffen.<br />
Nicht zuletzt war das Ziel des Vorstandes bei der Festlegung des Schulgeldes die schwierige<br />
wirtschaftliche Situation Portugals zu berücksichtigen. Um den Auswirkungen der dem Land<br />
gemachten Auflagen auf das Familienbudget so weit möglich gerecht zu werden und<br />
potentielle dadurch bedingte Schwankungen in den Schülerzahlen entgegenzuwirken, hat der<br />
Vorstand entschieden, trotz der vorgegebenen Bedingungen, dass die Erhöhung des<br />
Schulgeldes 0,75% nicht übersteigen sollte.<br />
2.4. Übernahme des SNC (Normalisierung der Buchführungsvorschriften)<br />
Die neuen Buchführungsvorschriften nach dem SNC („Sistema de Normalização<br />
Contabilística“, „International Accounting System“) traten in Portugal allgemein mit dem<br />
Abschluss des Geschäftsjahres 2010 in Kraft. Da unser Geschäftsjahr sich nicht nach dem<br />
Kalenderjahr richtet und am 31.08. abschließt, hat die <strong>Schule</strong> die neuen Normen erst zum<br />
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Ende des Geschäftsjahres 2010/2011 übernommen. So wurde die Bilanz des Vorjahres<br />
2009/10 neu bewertet und den neuen Kriterien angepasst. Diese Aufgabe wurde von der<br />
Buchhaltung und der Geschäftsführerin der <strong>Schule</strong> in Zusammenarbeit mit unseren<br />
Rechnungsprüfern PriceWaterhouseCoopers durchgeführt.<br />
Ihr Ergebnis ist rein technisch, wird aber die Behandlung einiger Haushaltsrubriken<br />
beeinflussen. Unsere Geschäftsführerin, Frau Mata, wird Ihnen diese Anpassung und die<br />
damit verbundenen Auswirkungen näher darlegen.<br />
Die in den Vorjahren mit Zustimmung der Generalversammlung gebildeten Rückstellungen<br />
für den Wartungsplan erfüllen die Norm NCRF21 der Accounting and Financial Reporting<br />
Standards nicht und werden als solche nicht anerkannt, was zu deren Umbuchung auf das<br />
Konto Ergebnisvortrag führt. Demzufolge schlägt Ihnen der Vorstand vor, aus 600.000 Euro<br />
Ergebnisvortrag eine Instandhaltungs-Reserve zu bilden.<br />
2.5. Haushalt 2010/2011<br />
Der Haushalt 2010/2011 war ein von Vorsorge geprägter Haushalt. Aufgrund der<br />
wirtschaftlichen Situation des Landes und den bereits im September 2010 bekannten<br />
Sparmaßnahmen der Regierung sowie der vermuteten Veränderung der Anzahl deutscher<br />
Mitarbeiter bei der NATO in Oeiras musste, bei vorsichtiger Haushaltsplanung, mit Abgängen<br />
von Schülern während des Schuljahres gerechnet werden. Daher wurden im Haushalt die<br />
Erträge aus Schulgeldern in Bezug auf die Vorausschau für das damalige Schuljahr gekürzt.<br />
Erfreulicherweise bestätigte sich diese Befürchtung nicht. Tatsächlich hat die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Schule</strong> keinen außerordentlichen Rückgang der Schulgeldeinnahmen an Schulgeldern<br />
verzeichnet, auch nicht in der Nachmittagsbetreuung des Kindergartens und der<br />
Grundschule, so dass die Haushaltsplanung in dieser Position um 238.000 Euro übertroffen<br />
wurde.<br />
Positiv fielen auch die Zinserträge aus, die den geplanten Wert um 83.000 Euro überschritten<br />
haben, was auf den höher betriebenen Zinssatz in dem Zeitraum zurückzuführen ist.<br />
Die Personalkosten waren um 42.000 Euro geringer als vorgesehen. Dieser Betrag entspricht<br />
einer positiven Abweichung von -0,9% und ist auf verschiedenen Kostenstellen wie Bus, AGs<br />
und Förderungsprojekt zurückzuführen.<br />
Das SNC erlaubt keine Bildung von Rückstellungen für den Wartungsplan, so dass dieser<br />
Aufwand in die G&V-Rechnung nicht berücksichtigt werden kann. Folglich führt der<br />
eingeplante Aufwand von 100.000 Euro dazu, dass sich das Ergebnis um den<br />
entsprechenden Betrag erhöht. Ab diesem Geschäftsjahr müssen die Reserven für den<br />
Wartungsplan aus dem Überschuss des verfügbaren Ergebnisses entnommen und deren<br />
Bildung dann genehmigt werden.<br />
Aus den dargestellten Gründen wurde das Jahr 2010/2011 mit einem verfügbaren Ergebnis<br />
von 432.912,36 Euro abgeschlossen.<br />
Angesichts dieses Jahresergebnisses wird Ihnen heute der Vorstand eine Erhöhung der<br />
Instandhaltungsplan-Rücklage um 200.000 Euro, die Bildung einer Rücklage für<br />
unvorhergesehene Einnahmeeinbrüche in Höhe von 200.000 Euro und den Übertrag des<br />
Restbetrages von 32.912,36 Euro auf den Konto Ergebnisvortrag vorschlagen.<br />
Die angekündigten Maßnahmen der portugiesischen Regierung im Rahmen des<br />
Sparhaushaltes für 2012, namentlich die Kürzung des Urlaubs- und Weihnachtgeldes für den<br />
öffentlichen Dienst und die Prognose, dass die Wirtschaft des Landes in 2012 weiter<br />
schrumpfen wird, führen dazu, dass wir mit gewisser Sorge auf unserer derzeitigen<br />
Schülerzahl blicken.<br />
Die Rücklage für unvorhergesehene Einnahmeeinbrüche soll im Fall eines ungeplanten,<br />
krisenbedingten Verlusts von Schülern oder einer geringer als angenommener Schulbeihilfe<br />
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die Haushaltsführung im weitesten gewähren. Der Betrag von 200.000,00 Euro entspricht<br />
der Mehreinnahme, die durch den zwar eingeplanten, aber nicht eingetretenen<br />
Schülerabgang im Schuljahr 2010/11 entstanden ist.<br />
Damit die im Eigenkapital enthaltenen und durch die Mitgliederversammlung genehmigten<br />
Investitionsrücklagen in ihrer buchhalterischen Verwendung deutlich werden, werden wir der<br />
Mitgliederversammlung, wie auch im letzten Jahr, die Übertragung dieser Beträge aus den<br />
Investitionsrücklagen auf den Ergebnisvortrag vorschlagen, und zwar soweit die Verwendung<br />
dieser Rücklagen für den von der Mitgliederversammlung beschlossenen Zweck bestimmt ist.<br />
Daher schlagen wir für das Geschäftsjahr 2010/2011 vor, dass 167.539,56 Euro aus den<br />
Investitionsrücklagen auf den Ergebnisvortrag übertragen werden.<br />
2.6. Haushalt 2011/2012<br />
Der Haushaltsentwurf 2011/2012 wird Ihnen von unserem Schatzmeister und der<br />
Geschäftsführerin unter Punkt 10 der Tagesordnung vorgestellt. Ich möchte Sie nur kurz auf<br />
Besonderheiten und Herausforderungen des künftigen Haushaltsjahres aufmerksam machen.<br />
Die Strategie, dass der Aufstellung des Haushaltsentwurfes zugrunde lag, beinhaltete eine<br />
Schulgelderhöhung von 0,75%, die Reduktion der Betriebskosten, die Reduktion der<br />
Personalkosten durch die Optimierung einiger Schulaktivitäten und die Kürzung der<br />
Schulbeihilfe um 1/3. Ihr Ziel war einen vorsorglichen Haushalt sicherzustellen, ohne die<br />
Schülerzahlen besonders pessimistisch zu betrachten. Obwohl die Umstände des Landes<br />
einen möglichen, nicht unbeachtlichen Abgang von Schülern in 2012 annehmen lassen, hat<br />
die <strong>Schule</strong> dieses Szenario bereits im vorigen Jahr vorhergesehen. Die Bildung einer Reserve<br />
für unvorhergesehene Einnahmeeinbrüche soll die <strong>Schule</strong> darauf vorbereiten, diese und<br />
andere außerordentliche Situationen überstehen zu können, ohne die Eltern mit einer<br />
beträchtlichen Schulgelderhöhung zu belasten.<br />
Im Folgenden werde ich auf die Annahmen dieses Haushaltsentwurfes eingehen:<br />
Auf der Einnahmeseite<br />
Voraussichtliche Jahreseinnahmen auf der Basis der Schülerzahl im 1. Trimester und<br />
unter der Annahme, dass diese bis Ende des Schuljahres erhalten bleibt;<br />
Beibehaltung der Einschreibungen des 1. Trimesters in der Nachmittagsbetreuung, in<br />
<strong>Lissabon</strong> wie in Estoril;<br />
Verdoppelung der Einnahmen des Vorkurses, aufgrund der hohen Teilnehmerzahl;<br />
Kürzung von 1/3 der von der Bundesrepublik gewährten Schulbeihilfe;<br />
Verringerung der Zinserträge, aufgrund des niedrigeren Zinssatzes auf den<br />
Sparkonten.<br />
Auf der Kostenseite<br />
Erhöhung des Budgets für die außerordentliche Sozialermäßigung, die Eltern mit<br />
finanziellen Schwierigkeiten unterstützt;<br />
Reduzierung der Betriebskosten um 2,9%, trotz der erwarteten Erhöhung der<br />
Mehrwertsteuer bei einigen Posten;<br />
Reduzierung der Personalkosten um 1,7%;<br />
Beibehaltung des Volumens an Abschreibungen.<br />
Wir werden Ihnen einen Haushalt mit einem verfügbaren Ergebnis von 71.197,03 Euro zur<br />
Genehmigung vorlegen.<br />
Wie bereits in diesem Bericht erwähnt, erlauben die gültigen Buchführungsvorschriften die<br />
sonst üblichen Rückstellungen für den Wartungsplan nicht. Die bereits in diesem<br />
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abgeschlossenen Geschäftsjahr angewandte Vorgehensweise läuft über die Erhöhung der<br />
Instandhaltungsreserven wie bereits vorgeschlagen, nämlich die Überweisung aus dem<br />
Ergebnisvortrag. In dieser Hinsicht werden wir Ihnen einen entsprechenden Vorschlag auf<br />
der nächsten Mitgliederversammlung unterbreiten.<br />
3. Immobilie<br />
3.1. Außenbelag<br />
Im Vorjahr hatte der Vorstand Ihnen berichtet, dass er sich angesichts des Zustands des<br />
ursprünglichen Schulhofbelags „Stabilizer“ gezwungen sah, diesen gegen einen resistenten<br />
und hochwertigen Belag auszutauschen. Die <strong>Schule</strong> ist hier in die Vorleistung getreten.<br />
Darauffolgend war der Vorstand bemüht, die Haftungsfrage zu klären, d.h. festzustellen, ob<br />
sich die Problematik des Ursprungsbelags auf Grund eines vom Architekten zu vertretenen<br />
Planungsfehlers ergab oder aber, ob es sich um einen Ausführungsfehler des<br />
Bauunternehmers handelte. Das beim LNEC – Laboratório Nacional de Engenharia Civil –<br />
eingeholte Gutachten war bedauerlicherweise nicht konklusiv. Auf Anraten der mit dieser<br />
Angelegenheit beauftragten Rechtsanwälte hat der Vorstand ein Zweitgutachten eines<br />
renommierten Experten, Prof. João Appleton, in Auftrag gegeben. Dieses zweite Gutachten<br />
war aufschlussreicher, stellte jedoch fest, dass die Verantwortung nicht einem Beteiligten<br />
allein eindeutig zugeschrieben werden konnte.<br />
Da es nicht möglich war, einen Verantwortlichen zu nennen und angesichts des damit<br />
verbundenen beachtlichen Prozessrisikos, ist der Vorstand in Vergleichsgespräche mit den<br />
verschiedenen Vertragspartnern getreten. Ziel dieser Gespräche war, eine Einigung im Sinne<br />
einer Verteilung des Schadens auf den Parteien zu finden, was über eine<br />
Dienstleistungsvereinbarung mit dem Architektenbüro, JLCG und dem Projektsteuerer<br />
Teixeira Trigo/Bau weitgehend erreicht werden konnte.<br />
Dies schien uns ein ausgewogenes Ergebnis, um einen langwierigen, risikoreichen<br />
Gerichtsprozess zu vermeiden und die Angelegenheit abzuschließen.<br />
Noch im Rahmen des Modernisierungsprojektes wurde die <strong>Schule</strong> vom Verkehrsamt und von<br />
der Bauaufsicht der Stadt <strong>Lissabon</strong> beauftragt, den Bereich des Haupteinganges<br />
entsprechend dem genehmigten Projekt zu gestalten. Diese Arbeiten wurden in den<br />
Osterferien durchgeführt.<br />
Der Verwendungsnachweis hängt noch von der vom Bauamt der Stadt <strong>Lissabon</strong> erteilten<br />
Nutzungslizenz ab, die wiederum von der Genehmigung der Unterlagen bezüglich der Aula<br />
abhängt. Diese Unterlagen wurden in der Zwischenzeit von der Câmara Municipal de Lisboa<br />
verlangt und eingereicht.<br />
Der Grundbucheintrag wurde berichtigt und entspricht nun den aktuellen Zuständen.<br />
3.2. Zugangs- und Bezahlsystem<br />
Die Arbeiten an der Pforte sind abgeschlossen, und die Drehtüren samt Haupttor<br />
funktionieren. Der Eingang beim Kindergarten wird in der Kalenderwoche 47 (21.-27.11.) mit<br />
Lesegeräten versehen und kann danach ebenfalls getestet werden. Die<br />
Verwaltungsangestellten, einige Lehrer und Schülergruppen haben bereits Zugangskarten<br />
erhalten, um das System zu testen. Die Zugangskarten können auch schon in der Bibliothek<br />
zur Bücherausleihe benutzt werden.<br />
In den verbleibenden Wochen bis Weihnachten werden weitere Zugangskarten verteilt, so<br />
dass einer Einführung des Systems im Januar 2012 nichts im Wege steht.<br />
Die Software für die Schnittstelle zwischen unserem System Primavera und dem System<br />
unseres Kantinenbetreibers ITAU ist fertig programmiert und wird ebenfalls in der<br />
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Kalenderwoche 47 installiert. Hier werden im Dezember und Januar umfangreiche Tests<br />
durchgeführt, um die korrekte Synchronisierung der Systeme zu testen.<br />
3.3. Erdbebenertüchtigung<br />
Die vorgesehene Erdbebenertüchtigung von Haus A wurde im Sommer ausgeführt. Die<br />
Bauarbeiten begannen in Juni, noch während der Unterrichtszeit und endeten rechtzeitig zu<br />
Schulanfang, im September. Wie es Ihnen bekannt ist, wurden die Kosten dieser Maßnahme<br />
vollkommen vom Bund getragen. Die gesamten Baukosten (Bau, Projekt,<br />
Projektüberwachung und Projektsteuerung) betrugen 540.000 Euro, ganz nach Plan.<br />
Das Haus A erfüllt nun die im Eurocode 8 definierten Bedingungen, was die<br />
Widerstandsfähigkeit bei Erdbeben anbelangt.<br />
Durch die Bauarbeiten bzw. durch die Baustellenzufahrt wurde der Bodenbelag an einigen<br />
Stellen beschädigt. Die Reparaturen wurden teilweise in den Herbstferien ausgeführt, die<br />
restlichen werden je nach Witterung erledigt.<br />
3.4. Kindergarten <strong>Lissabon</strong><br />
Nach Abschluss der Modernisierung, beschloss der Vorstand Renovierungsarbeiten im<br />
Kindergarten <strong>Lissabon</strong> einzuleiten, die aus Sicherheits- und aus rechtlichen Gründen<br />
notwendig sind und sich aus ästhetischen Gründen rechtfertigen. Der Kindergarten wird, wie<br />
bekannt, vom <strong>Deutsche</strong>n Staat nicht gefördert, so dass die Bauarbeiten vom Schulverein zu<br />
tragen sind. Da die Bundesrepublik der Eigentümer der Immobilie ist, hat der Vorstand einen<br />
Antrag zur Kostenbeteiligung bei den zuständigen deutschen Behörden eingereicht, welcher<br />
aber mit dem Argument der Nicht-Förderung des Kindergartens abgelehnt wurde.<br />
Diese Investition hielten wir für unerlässlich. Der Kindergarten ist der „Haupteingang“<br />
unserer <strong>Schule</strong>, seine Räumlichkeiten sollen dem Qualitätsstandard der übrigen Anlagen<br />
entsprechen und müssen den gesetzlichen Vorschriften genügen. Seit langer Zeit wurden<br />
keine übergreifenden Maßnahmen im Kindergarten vorgenommen.<br />
Im Sommer wurden die Böden, Wände und Decken der Gemeinschaftsräume (außer der<br />
Turnhalle) renoviert. In den Fluren, Toiletten und im Essraum wurden zusätzlich neue<br />
Fenster und Fensterrahmen angebracht, die den energetischen und<br />
Sicherheitsanforderungen genügen.<br />
Als Folgearbeiten stehen die Renovierung der technischen Installationen, der Gruppenräume<br />
und der Turnhalle an. Die Planung der Kindergartensanierung sah bereits eine<br />
Phaseneinteilung vor, so dass die noch auszuführenden Arbeiten die die bereits<br />
durchgeführten Maßnahmen nicht beeinträchtigen.<br />
Die durchgeführten Bauarbeiten, einschließlich Architekturplanung und Projektüberwachung,<br />
betrugen 278.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die noch ausstehenden Arbeiten werden<br />
sich lt. Plan auf 460,000 Euro belaufen.<br />
Wie ich vorhin erwähnte, hat sich der Vorstand für eine Einteilung der Bauarbeiten in<br />
verschiedenen und voneinander unabhängigen Phasen entschieden. Somit kann die<br />
Investition je nach Haushaltsbedingungen und ohne die Reserven für die Instandhaltung<br />
auszuschöpfen ebenfalls in Phasen aufgeteilt werden.<br />
Wenn die Umstände es ermöglichen, möchten wir die Folgearbeiten im kommenden Sommer<br />
durchführen.<br />
Diese Investition ist derzeit noch nicht in der Aufstellung der jährlichen Betriebskosten<br />
gespiegelt, da sie noch in Ausführung ist. Sie wird in der Buchführung, ähnlich wie die<br />
laufenden Investitionen der <strong>Schule</strong>, zu behandeln sein. Nach abgeschlossener Investition<br />
wird diese über die Jahre abgeschrieben; erst diese Abschreibungen werden die<br />
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buchhalterischen Ergebnisse beeinflussen. Für deren Ausgleich kann auf die<br />
Instandhaltungsplan-Reserve zurückgegriffen werden. Aus diesem Grund vertreten wir ihre<br />
Verstärkung um 200.000 Euro.<br />
3.5. Sonstige Instandhaltungsarbeiten<br />
Zusätzlich wurden gewöhnliche Wartungsarbeiten verrichtet, wie die Reparatur des Daches<br />
im Trakt N, die Erneuerung des Holzbodens in einem Raum im Haus B und die Reparatur des<br />
Fußbodens einiger Räume des Verwaltungsgebäudes. In der Aula und in den Biologieräumen<br />
wurden Jalousien angebracht.<br />
Der Innengarten des Kindergartens wurde erneuert und die ursprüngliche Außenarchitektur<br />
der 60er Jahre wieder hergestellt. Die vorgeschriebene Wartung der Spielplätze wurde<br />
vorgenommen.<br />
In Estoril wurde auf der Ostseite, hinter dem Kindergarten, eine Verschattung installiert und<br />
in der Küche auf Anordnung der zuständigen Behörde Águas de Cascais einen Fettabscheider<br />
eingebaut.<br />
Für den Kindergarten in <strong>Lissabon</strong> und für die Verwaltung in Estoril wurden neue Möbel<br />
angeschafft.<br />
3.6. EGF Projekte<br />
Als Ergänzungsförderungsprojekte, kurz EGF-Projekte, welche vom Bund und von der <strong>Schule</strong><br />
zur Hälfte getragen werden, wurden im letzten Geschäftsjahr die Lautsprecheranlage und die<br />
Zentraluhr abgewickelt.<br />
Die Lautsprecheranlage kann für das ganze Schulgelände oder aber unabhängig voneinander<br />
für die einzelnen Schulabteilungen eingesetzt werden. Außerdem wird sie an der<br />
Feuerzentrale angeschlossen sein.<br />
Die Zentraluhr bestimmt den Schulgong. Damit gilt auf der gesamten <strong>Schule</strong> genau die<br />
gleiche Uhrzeit.<br />
4. Personal<br />
Im Folgenden einen kurzen Überblick über unsere Mitarbeiterzahlen.<br />
Für unsere <strong>Schule</strong> arbeiten aktuell insgesamt 160 Personen, davon sind mit Ausnahme von<br />
19 ADLKs (Auslandsdienstkräfte, die von der Bundesrepublik bezahlt werden), insgesamt 141<br />
Ortslehrkräfte und Verwaltungsmitarbeiter, denen ein Personalhaushalt in Höhe von<br />
insgesamt 4.470.000 Euro gegenübersteht.<br />
Die einzelnen Abteilungen verfügen über folgende Mitarbeiterzahlen:<br />
<strong>Lissabon</strong>:<br />
KG: 15<br />
NB KG: 8<br />
GS: 19<br />
NB GS: 7<br />
Gymnasium: 69<br />
Verwaltung: 21<br />
Estoril:<br />
KG: 6<br />
NBKG: 2<br />
GS: 8<br />
NBGS: 1<br />
8
Verwaltung: 4<br />
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115 Mitarbeiter arbeiten in unbefristeten Vertragsverhältnissen.<br />
Am Anfang der Sommerferien hat die Kindergartenleiterin, Frau Werner, ihr Arbeitsverhältnis<br />
mit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> aus persönlichen Gründen gekündigt. Noch im Sommer wurde die<br />
Stelle ausgeschrieben, wobei die Anzahl der Bewerbungen nicht zufriedenstellend war, zumal<br />
aus den wenigen Bewerbungen keine Kandidatur wirklich überzeugend war. Schulleitung und<br />
Vorstand haben demnach entschieden, die Stelle erneut auszuschreiben. Die Bewerbungsfrist<br />
läuft bis zum 1. Dezember.<br />
Wie im letzten Schuljahr wurde die Kindergartenleitung in der Zwischenzeit stellvertretend<br />
von Herrn Bredow und Frau Wiemann in <strong>Lissabon</strong> und von Frau Maas-Carvalho in Estoril<br />
übernommen. Ihnen möchten wir an dieser Stelle unseren Dank aussprechen.<br />
Der Grundschulleiter, Herr Strobel, hat seinen Vertrag nicht verlängert, so dass Herr Strobel<br />
am Ende des Schuljahres unsere <strong>Schule</strong> verlassen wird. Auch diese Stelle wird momentan<br />
ausgeschrieben. Anders als die Kindergartenleitung, ist die Stelle der Grundschulleitung mit<br />
einer ADLK zu besetzen.<br />
Zu Beginn des Schuljahres trug der Lehrerbeirat dem Vorstand die Wünsche des Kollegiums<br />
bezüglich einiger Gehaltskomponenten vor. In den letzten Jahren wurden tarifvertraglich<br />
keine Gehaltserhöhungen, auch nicht die Anpassung an die Inflation, ausgehandelt. Auf der<br />
anderen Seite wurden an der DSL auch keine Löhne gekürzt, in einem Umfeld in dem der<br />
Großteil der Lehrer in Portugal, da verbeamtet, eine effektive Gehaltskürzung hinnehmen<br />
musste. Der Vorstand sieht zwar keinen Spielraum für allgemeine Gehaltserhöhungen, ist<br />
dennoch bereit, die Entwicklung von einigen Zulagen auf ihre Effektivität zu überprüfen und<br />
eventuell anzupassen.<br />
An dieser Stelle möchte ich an den Lehrerbeirat einen besonderen Dank für die gute<br />
Zusammenarbeit aussprechen.<br />
Die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der einzelnen Gremien erlaubt uns konstruktiv<br />
und gemeinsam an den Zielen und Herausforderungen dieser <strong>Schule</strong> zu arbeiten. Ihnen allen<br />
möchte ich meine aufrichtige Anerkennung erweisen.<br />
5. Marketing<br />
Die im letzten Jahr angekündigte Intensivierung der Marketingmaßnahmen richtet sich<br />
einerseits nach den Bedürfnissen der <strong>Schule</strong> zur Sicherstellung der notwendigen<br />
Schülerzahlen sowie nach den Rahmenbedingungen des Umfelds. So erfolgten im Zeitraum<br />
des Rechenschaftsberichts insgesamt 12 Veröffentlichungen mit den Schwerpunkten:<br />
Kindergarten (5), <strong>Deutsche</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong> (4), Vorkurs (2) und Unterstützung Schulaufbau<br />
in Haiti (1).<br />
Sehr positiv und Publikumswirksam haben sich die öffentlichen Veranstaltungen an der DSL<br />
erwiesen – auch diese stellen eine wesentliche Form des Marketings dar. Besonders ist<br />
neben der Vielzahl der Abendveranstaltungen an der DSL der „Tag der offenen Tür“, sowohl<br />
in <strong>Lissabon</strong> als auch in Estoril, hervorzuheben – durch das Engagement und die Mitwirkung<br />
aller Schulbereiche (Lehrerschaft, Eltern und Schüler, Schulleitung, Verwaltung und<br />
Vorstand) konnte Interessenten, Angehörigen und Freunden der <strong>Schule</strong> das breite Angebot<br />
und die Besonderheiten der DSL sehr anschaulich vermittelt werden.<br />
Zukünftiger Schwerpunkt im Bereich Marketing wird, nach der Entwicklung einer<br />
Marketingstrategie, die Erstellung, Einführung und spätere Evaluierung eines Marketingplans,<br />
unter besonderer Berücksichtigung der schon bestehenden Marketingmaßnahmen, darstellen<br />
– Zielsetzung muss hierbei natürlich die Ausrichtung auf die Schülerzahlen sein; gleichfalls<br />
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rücken allerdings auch die Rahmenbedingungen in Portugal und das Stimmungsbild bzgl.<br />
Deutschland weiter ins Blickfeld. Hier gilt es je nach Entwicklung, ggf. mit anderen<br />
deutschen Institutionen, ein positives Bild Deutschlands allgemein und selbstverständlich im<br />
Bezug auf die DSL zu kommunizieren – erste interne Überlegungen sind im Gange.<br />
Natürlich stehen weiterhin Veröffentlichungen zu bestimmten Schwerpunktthemen und<br />
Veranstaltungen, wie der „Tag der offenen Tür“, auf der Agenda im Bereich Marketing.<br />
6. Benchmarking<br />
Die DSL muss sich dem Wettbewerb mit vergleichbaren privaten <strong>Schule</strong>n stellen – neben der<br />
Qualität und dem Ruf einer <strong>Schule</strong> ist ein nicht unwesentliches Kriterium für die<br />
Entscheidungsfindung die finanzielle Belastung für die Familien. Sicherlich ist die<br />
Entscheidung für eine private <strong>Schule</strong> als Investition in die Zukunft der eigenen Kinder zu<br />
sehen – insbesondere wenn es sich um eine Entscheidung für eine bilinguale <strong>Schule</strong> handelt<br />
und somit später bessere Möglichkeiten auch außerhalb Portugals eröffnet, hierzu trägt<br />
sicherlich neben der Mehrsprachigkeit der offene Umgang mit Neuem und anderen Kulturen<br />
bei.<br />
Allerdings kann diese Entscheidung nicht losgelöst von den wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen erfolgen – diese betreffen natürlich auch alle Familien, welche ihre<br />
Kinder schon der DSL anvertraut haben und sich nun evtl. mit einem schwierigen<br />
wirtschaftlichen Umfeld auseinander setzen müssen. Unter diesem Gesichtspunkt muss auch<br />
zukünftig das Augenmerk auf einer zielorientierten, konservativen und kostenoptimierten<br />
Haushaltsführung/-Planung liegen, um die Familien möglichst nur mit geringen<br />
Schulgelderhöhungen zu belasten – natürlich ohne die sonstigen Qualitäten der DSL zu<br />
vernachlässigen.<br />
In die Vergleichsbetrachtung sind wie üblich die Daten der sich mit der DSL im Wettbewerb<br />
befindlichen privaten <strong>Schule</strong>n eingeflossen – eine Einteilung in Schulgrößentypen erfolgte<br />
allerdings nicht, da als direkte Wettbewerber mit im Wesentlichen gleicher Zielgruppe in<br />
erster Linie die bilingual ausgerichteten <strong>Schule</strong>n (American School, St. Dominic’s, St. Julian’s,<br />
Lycée Français) angesehen werden können.<br />
Insgesamt erfolgte an der DSL nach Moderno (keine Erhöhung) die geringste<br />
Schulgelderhöhung mit durchschnittlich 0,76% – die anderen bilingualen <strong>Schule</strong>n erhöhten<br />
hingegen das Schulgeld durchschnittlich teilweise beträchtlich (American School 5,66%, St.<br />
Dominic’s 4,84%, St. Julian’s 4,82%, Lycée Français 13,81%), die monolingualen<br />
Privatschulen hingegen etwas geringfügiger um im Mittel 3,69% (Ausnahme: Salesianos<br />
Estoril 10,27%). Die drastischen Erhöhungen des Lycée Français, nach im Vorjahr 8,4% im<br />
aktuellen Schuljahr um 13,81%, bewegen sich außerhalb der üblichen Schulgelderhöhungen<br />
und deuten eher auf eine geänderte Bezuschussung durch Frankreich hin.<br />
Für die DSEstoril ergab sich durch die Anpassung der Schulgelder an die Sätze der<br />
DS<strong>Lissabon</strong> eine etwas höhere Schulgelderhöhung von im Mittel 5,23% (KG 6,22%, GS<br />
4,23%) – dies erfolgte im Zuge der nun abgeschlossenen Erneuerungsmaßnahmen des<br />
Schulgebäudes in Estoril.<br />
Betrachtet man die Schulgelderhöhungen differenziert nach den einzelnen Schularten kommt<br />
man zu folgenden Aussagen:<br />
Gymnasium … 4. Rang (hinter St. Dominic’s, Moderno und Sta. Doroteia)<br />
Grundschule … 2. Rang (hinter Moderno)<br />
Kindergarten … 2. Rang (hinter Moderno)<br />
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Hierbei muss beachtet werden, dass in den meisten <strong>Schule</strong>n die Erhöhung des Schulgeldes<br />
für das Gymnasium geringfügiger ausfiel als in den übrigen Schulbereichen und in allen<br />
<strong>Schule</strong>n das Gymnasium im jeweils internen Vergleich das höchste Schulgeld erhebt.<br />
Setzt man die im aktuellen Schuljahr umgesetzte Schulgelderhöhung an der DSL im Vergleich<br />
zu den Erhöhungen der Vorjahre, so stellt man den geringsten Anstieg im Schuljahr 2011/12<br />
fest (SJ 2011/12 – 0,76%, SJ 2010/11 – 1,49%, SJ 2009/10 – 2,43%) – diese Entscheidung<br />
ist wesentlich den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschuldet.<br />
A. Schulgeld der einzelnen Bereiche Gymnasium, Grundschule und Kindergarten (Grafik<br />
s.o.)<br />
Der Vergleich der aktuellen Schulgelder in den einzelnen Bereichen mit den anderen<br />
bilingualen <strong>Schule</strong>n zeigt, dass im gymnasialen Bereich die DSL deutlich unter den<br />
Schulgeldern an der American School, St. Dominic’s und St. Julian’s liegt, allerdings<br />
über dem Schulgeld des Lycée Français; auch das Schulgeld der monolingualen<br />
Privatschulen unterscheidet sich im Gymnasium nicht wesentlich vom Schulgeld der<br />
DSL.<br />
Im Bereich der Grundschule und des Kindergartens liegt das Schulgeld der DSL<br />
wiederum deutlich unter den Beträgen von American School, St. Dominic’s und St.<br />
Julian’s – allerdings auch nicht unerheblich über den Beträgen aller anderen<br />
Privatschulen.<br />
Eine Entscheidung für die DSL ist in den meisten Fällen eine Entscheidung über die<br />
Schulbildung der nächsten 15 Jahre – unter Einbezug des Kindergartens und seiner<br />
erfolgreichen Vorbereitung für den <strong>Schule</strong>intritt bis zum Abschluss der <strong>Schule</strong> mit dem<br />
Abitur. In diesem Zeitraum fallen ganz erhebliche reine Schulgeldkosten an – der Vergleich<br />
(Basis jeweils die aktuellen Schulgelder welche notwendig sind zum Erreichen des jeweiligen<br />
Bildungsabschlusses, an der DSL somit des Abiturs) mit den anderen Privatschulen zeigt<br />
eindeutig, dass die DSL bei den bilingualen <strong>Schule</strong>n hinter dem Lycée Français einen sehr<br />
guten 2. Rang einnimmt und deutlich vor den anderen bilingualen Privatschulen liegt.<br />
Allerdings liegen die Gesamtaufwendungen der monolingualen <strong>Schule</strong>n für den Zeitraum von<br />
15. Jahren unter denen der DSL. Verglichen mit dem Durchschnitt der Gesamtaufwendungen<br />
der monolingualen <strong>Schule</strong>n liegt der über die 15 Jahre verteilte Mehraufwand an der DSL<br />
unter 1.000 Euro im Jahr.<br />
In Zusammenarbeit mit unserem Dienstleister ITAU erhalten die Schüler der DSL in <strong>Lissabon</strong><br />
auch weiterhin ein preislich sehr attraktives Angebot – dies zeigt sich deutlich im Ranking der<br />
Vergleichsschulen bzgl. der Mahlzeitkosten, hier nimmt die DSL folgende Ränge ein:<br />
Gymnasium 1. Rang – keine <strong>Schule</strong> bietet ein günstigeres Mittagessen<br />
Grundschule 1. Rang – dito<br />
Kindergarten 2. Rang (hinter der American School, ansonsten teilw.<br />
erheblich teurer)<br />
Die Mittagessenpreise liegen an der DSL im gymnasialen Bereich bei 4,80 € pro Essen und in<br />
der Grundschule sowie im Kindergarten bei 3,80 €.<br />
7. Stipendien<br />
Das Dr. Brüggemann Stipendium wurde an eine Schülerin und an einen Schüler der jetzigen<br />
11. Klassen vergeben.<br />
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Das Stipendium des Schulvereins wurde an vier weitere Schülerinnen und Schüler der<br />
jetzigen 10. Klasse verliehen. Dieses Stipendium wird aus den Erträgen der Werbetafeln<br />
finanziert. Leider mussten wir die Anzahl der Stipendien des Schulvereins von sechs auf vier<br />
reduzieren, da die Firma Mercedes Benz den Vertrag nicht verlängert hat. Die Firma Lidl hat<br />
ein zusätzliches Stipendium übernommen. Ihr gilt weiterhin unser Dank für die Unterstützung<br />
unserer Schüler über das Werbeinteresse hinaus.<br />
Wir bemühen uns weiterhin um einen zusätzlichen Vertragspartner, der die Werbetafel nutzt<br />
und dabei unsere Schüler fördern könnte. Wir wurden uns freuen, wenn wir für das nächste<br />
Schuljahr wieder sechs Stipendien des Schulvereins vergeben könnten.<br />
8. Neuwahlen/Verabschiedung<br />
In diesem Jahr endet die Amtszeit von zahlreichen Mitgliedern der satzungsgemäßen,<br />
ehrenamtlichen Gremien.<br />
Nachdem auf der letzten Generalversammlung Herr Ostermann von Roth als<br />
Vorstandsmitglied gewählt wurde, war das Präsidium ausnahmsweise in seinem letzten<br />
Amtsjahr auf drei Mitglieder reduziert. Die aktuellen drei Mitglieder haben sich zur<br />
Wiederwahl bereit erklärt. Wir freuen uns über die zusätzliche Kandidatur von Frau Hansen<br />
Santana. Damit wird das Präsidium satzungsgemäß mit vier Mitgliedern besetzt.<br />
Das Präsidium der Vollversammlung ist für den ordnungsgemäßen und rechtmäßigen Ablauf<br />
der Mitgliederversammlung verantwortlich; wir danken für diese geleistete Arbeit und die<br />
gute Zusammenarbeit.<br />
Auch die Amtszeit aller Mitglieder der Rechnungsprüfungskommission endet heute. Mit ihrem<br />
großen Sachverstand haben sie unsere Haushaltsführung verfolgt und geprüft. Zwei<br />
Mitglieder, Frau Pessoa und Herr Pinto, werden sich für eine neue Amtsperiode zur<br />
Verfügung stellen. Dies freut uns sehr und unser Dank ist doppelt groß. Unser besonderer<br />
Dank gilt selbstverständlich auch dem austretenden Mitglied, Herrn Patrick Dias da Cunha.<br />
Wir grüßen Herrn Alexandre Dias da Cunha und bedanken uns für seine Bereitschaft, diese<br />
wichtige Aufgabe auszuführen.<br />
In diesem Jahr endet auch die Amtszeit von drei Vorstandsmitgliedern. Zwei<br />
Vorstandsmitglieder werden erneut kandidieren, Herr Stöhr und ich.<br />
Frau Breitenfeld Sá Dantas verlässt den Vorstand nach einer langjährigen Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Schule</strong>, von der Elternvertretung bis zum Vorstand, solange ihre Kinder die <strong>Schule</strong><br />
besucht haben. Beide haben bereits das Abitur hinter sich, Frau Sá Dantas ist länger<br />
geblieben. Frau Sá Dantas hat die Themen nicht nur mit ihrer fachlich juristischen<br />
Kompetenz betrachtet, sondern auch aus einem praxisbezogenen Blickwinkel. Ihren<br />
scharfsinnigen Humor und ihre Kollegialität möchte ich hervorheben. Herzlichen Dank, Ruth,<br />
wir werden Dich vermissen.<br />
Ihnen, unseren Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />
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