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Naturkunde Ausgabe 1-12 - Energiedienst AG

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Energie<br />

Immer mehr Fotovoltaikanlagen speisen Strom<br />

in die Netze ein. Das bedarf neuer Regeln, um<br />

die Netzstabilität zu gewährleisten.<br />

Energiewende nur mit stabilen Netzen<br />

Netzstabilität durch neue Regeln<br />

Die Energiewende schreitet auch in Südbaden voran. Immer mehr Menschen setzen auf die eigene Energieerzeugung.<br />

Für den Anschluss gilt es Regeln zu beachten.<br />

8<br />

Glossar<br />

Mittelspannung: Eine<br />

Hochspannung im Bereich<br />

über 1 Kilovolt (kV) und<br />

unter 75 kV in einem Netz.<br />

Niederspannung: Die<br />

Niederspannung liegt einphasig<br />

bei 230 Volt und<br />

dreiphasig bei 400 Volt.<br />

Einphasige Einspeisung:<br />

Strom wird mit einer<br />

Spannung von 230 Volt in<br />

das Netz eingespeist.<br />

Dreiphasige Einspeisung:<br />

Der Strom wird mit einer<br />

Spannung von 400 Volt in<br />

das Netz eingespeist.<br />

Statische Spannungshaltung:<br />

Wechselrichter<br />

müssen Blindleistung<br />

einspeisen oder beziehen<br />

können, um die Netzspannung<br />

stabil zu halten.<br />

Dezentrale Anlagen, die künftig Strom ins Niederspannungsnetz<br />

(230 Volt / 400 Volt) einspeisen, erhalten<br />

neue Anschlussbedingungen. Diese gelten für alle<br />

Anlagen, egal ob sie Strom aus Gas, Sonne, Wind<br />

oder Wasser erzeugen. Wer also etwa den Bau einer<br />

Fotovoltaikanlage plant, sollte sich daher rechtzeitig<br />

mit der neuen Anwendungsregel VDE AR-N 4105<br />

vertraut machen. Gerade bei den Fotovoltaik-Anlagen<br />

sind die Zuwachsraten enorm. Bundesweit speisen<br />

Solaranlagen mit mehr als 18 Gigawatt Spitzenleistung<br />

Strom in das Verbundnetz ein. Allein im Gebiet<br />

der <strong>Energiedienst</strong> Netze GmbH (EDN) sind dies über<br />

<strong>12</strong>.000 Anlagen mit einer Spitzenleistung von 177,3<br />

Megawatt (MW). Die kleinen und mittleren Anlagen<br />

werden in der Regel über den Hausanschluss an das<br />

Niederspannungsnetz angeschlossen, das inzwischen<br />

in Regionen mit vielen dezentralen Erzeugungsanlagen<br />

an seine Grenzen stößt.<br />

Neue Anschlussbedingungen<br />

Die Spannungshaltung wird dabei zunehmend schwieriger:<br />

Insbesondere die einphasige Einspeisung, wie<br />

bei kleinen Fotovoltaik-Anlagen üblich, verursacht eine<br />

Spannungsanhebung in einer Phase des Netzes auf<br />

Werte über 250 Volt, im Gegensatz zur dreiphasigen<br />

Einspeisung. Dadurch können weniger Anlagen ins<br />

Netz einspeisen oder der Netzbetreiber, beispielsweise<br />

die EDN, muss viel früher und umfangreicher<br />

die betroff enen Netzabschnitte ausbauen. Neben der<br />

Spannungshaltung ist die Systemstabilität durch<br />

Frequenzschwankungen gefährdet, wenn sich große<br />

Leistungen zeitgleich vom Netz trennen. Das passiert,<br />

wenn die Frequenz im Netz über die Grenzfrequenz<br />

von 50,2 Hertz steigt. Dann werden die dezentralen<br />

Erzeugungsanlagen abrupt vom Netz getrennt. Die<br />

bisherige VDEW-Richtlinie „Energieerzeugungsanlagen<br />

am Niederspannungsnetz“ oder kurz „Niederspannungsrichtlinie“<br />

wurde deshalb erheblich<br />

überarbeitet. Sie beschreibt die Anforderungen, die<br />

Energieerzeugungsanlagen erfüllen müssen, wenn<br />

sie am Niederspannungsnetz angeschlossen und<br />

betrieben werden sollen. Die neue VDE Anwendungsregel<br />

4105 ist seit 01.08.2011 in Kraft. Wichtigste<br />

Neuerung: Wie in den höheren Spannungsebenen,<br />

werden zukünftig auch die in Niederspannungsnetze<br />

einspeisenden Erzeugungsanlagen an der statischen<br />

Spannungshaltung beteiligt.<br />

Information zur Anschlussrichtlinie<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Daniel Obermeier<br />

Teamleiter Netzberechnungen<br />

<strong>Energiedienst</strong> Netze GmbH<br />

Tel.: 07623 92-3595<br />

oder im Internet unter www.vde.com

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