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IT & Investition – Pkw
Verbrauch
Kleine Schritte, große Wirkung
Sparsam Auto fahren – wer will das nicht? Langfristig setzen Experten auf neue Antriebstechnologien.
Doch auch die Effi zienzprogramme bei Diesel- und Benzinmotoren
sind bemerkenswert. ProFirma zeigt die sparsamsten Modelle. VON JOSEF CLAHSEN
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
Elektrofahrzeuge und andere alternative
Antriebe werden Experten
zufolge erst in einigen Jahren mit konventionellen
Benzin- und Dieselmotoren
konkurrieren können.
Bis dahin setzen die Hersteller auf zahlreiche
innovative Details, die sie in
Effi zienzprogrammen zusammenführen
und die den Verbrauch erheblich
senken. So entstehen Sparmodelle, die
auch betriebswirtschaftlich attraktiv sind.
Kaum zu glauben: Der Schah von Persien bot im Jahr 1968 den
USA an, die folgenden zehn Jahre Öl zum Preis von nur einem
Dollar je Barrel (159 Liter) zu liefern – und die USA lehnten ab,
weil ihnen das zu teuer war. 1978 kostete das Barrel Öl bereits
14 Dollar, heute liegt der Preis deutlich jenseits der 100 Dollar
– Tendenz: Weiter steigend. Experten schätzen, dass in den
heute bekannten Lagerstätten insgesamt noch etwa 180 Trillionen
Liter Öl vorhanden sind – etwa doppelt so viel wie Wasser
im Genfer See. Die internationale Energie-Agentur (IEA) hat
berechnet, dass diese Vorräte bei einem Verbrauch von aktuell
rund 89,2 Millionen Barrel in knapp 40 Jahren erschöpft
wären. Zwar lässt sich die Menge der verwertbaren Vorräte
noch erhöhen – etwa mit riskanten Offshore-Bohrungen oder
der besseren Verwertung von Ölsanden –, allerdings hat laut
IEA aber auch der weltweite Verbrauch seinen Höhepunkt
noch nicht erreicht. Sparen ist also angesagt, schon aus ökonomischer
Überlegung. Auch die großen Automobilhersteller
arbeiten deshalb mit Hochdruck an der Entwicklung neuer
Antriebstechnologien.
Fahrzeug-Daten
Typenbezeichnung:
Mercedes C BlueEffi ciency
250 CDI
Hubraum: 2.143 ccm
Leistung: 204 PS
Verbrauch: 5,4 l/100
CO 2-Ausstoß: 144 g/km
Preis: 39.359 Euro
„Ich bin davon überzeugt, dass sich kunden- und nutzungsgerechte
Antriebsvarianten durchsetzen werden“, sagt Dr.
Thomas Weber, im Vorstand der Daimler AG (Stuttgart) für
Forschung und Entwicklung verantwortlich. „Auf Langstrecken
wird uns der effi ziente Verbrennungsmotor erhalten
bleiben, im Überlandverkehr werden Elektrofahrzeuge mit
Brennstoffzelle zum Einsatz kommen, und der Stadtverkehr
wird von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle, Batterie oder
Range Extender (kleine Zusatzaggregate, die die Reichweite
erhöhen, Anm. d. Red.) dominiert werden“, erläutert Weber.
Doch auch wenn Automessen suggerieren, dass das Zeitalter
der alternativen Antriebe bereits vor der Tür steht, fi nden sich
im Massenmarkt bisher nur wenige Produkte. Im vergangenen
Jahr wurden laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) rund 1,6 Millionen
Benziner, 1,4 Millionen Dieselfahrzeuge und nur rund
26.000 Fahrzeuge mit Erdgas-, Flüssiggas-, Elektro- oder Hybridantrieb
zugelassen. Die „alternative“ Klasse ist also nur
mit knapp 0,8 Prozent Marktanteil präsent. Die Konsequenz:
Bis Elektroauto & Co. wirklich konkurrenzfähig sein werden,
54 ProFirma 04 2012
Fotos: Hersteller