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Schulkartographie SS 2011 - Regionales Fachdidaktikzentrum für ...

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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

<strong>Schulkartographie</strong> <strong>SS</strong> <strong>2011</strong><br />

Gestaltung einer Unterrichtsstunde<br />

am Beispiel der<br />

Erzherzog Johann Bahn<br />

Leitner Lukas<br />

Hegedüs Stephanie<br />

1 http://irish-net.de/Entdecke-Irland/Irische-Eisenbahnen/<br />

1


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

EINLEITUNG 3<br />

Kartographie im Unterricht 3<br />

FÄCHERÜBERGREIFENDER UNTERRICHT 8<br />

LEHRPLANBEZUG 8<br />

STUNDENPLANUNG 9<br />

Stundenbild 9<br />

Materialen 10<br />

STOFF FÜR DEN FRONTALUNTERRICHT 11<br />

ARBEITSAUFTRÄGE 17


Einleitung<br />

Zu unserer Person:<br />

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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Name: Lukas Leitner<br />

Studienrichtung: Lehramt Geographie/Geschichte<br />

Semester: 4. Semester<br />

Matrikel Nummer: 0613048<br />

Name: Stephanie Hegedüs<br />

Studienrichtung: Lehramt Geographie/Germanistik<br />

Semester: 4. Semester<br />

Matrikel Nummer: 0911398<br />

Kartographie im Unterricht<br />

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine detaillierte Aufgliederung über die Gestaltung einer<br />

Geographiestunde, wie wir sie uns vorstellen. Insbesondere wollen wir in dieser Einheit auf<br />

die kartographischen Merkmale und auf unterschiedliche Kartentypen eingehen, weil wir der<br />

Meinung sind, dass Kartenmaterial im Unterricht viel zu wenig Eingang findet. Karten<br />

werden viel zu selten eingesetzt. Sollten sie dann doch einmal verwendet werden, hängen<br />

sie oft nur kommentarlos an der Wand und werden kaum in den Unterricht integriert.<br />

Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen den Schülerinnen und Schülern durch Karten und<br />

Bilder bzw. Fotos einen Überblick über das aktuelle Thema zu geben und ihnen auf der Karte<br />

zu zeigen wo wir uns gerade befinden. Zu diesem Zwecke werden wir <strong>für</strong> unsere Stunde<br />

folgende Karten benötigen:<br />

Wandkarte von Österreich bzw. Europa<br />

o Besprechung der Großlandschaften, die die Eisenbahnstrecke durchläuft<br />

o Vergleich der beiden Karten<br />

Warum die Unterteilung<br />

Warum gibt es eine unterschiedliche Darstellung


2<br />

3<br />

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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Geologische Karten<br />

o Anhand dieser Karten wird der Untergrund der Bahn erklärt und darauf<br />

eingegangen, warum Tunnels, Brücken, etc. notwendig waren<br />

o Außerdem sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, verschiedenes<br />

Kartenmaterial zu betrachten und zu bewerten<br />

2 http://bfw.ac.at/300/1203.html<br />

3 http://www.lehrerweb.at/materials/gs/faecheruebergreifendes/webs/oesterreich_web/allg/landschaften.htm


45<br />

Atlanten<br />

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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

4 http://www.geologie.ac.at/RockyAustria/geologie_und_landschaft.htm<br />

5 http://home.schule.at/teacher/pichler/geologie/regional.htm


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Streckenausschnittskarten der Eisenbahnstrecke<br />

o Sollen auf die beiden oberen Karten übertragen werden und die Strecke soll<br />

auf der geologischen Karte bzw. auf der Großlandschaftskarte angeschaut<br />

werden<br />

o Die Schülerinnen und Schüler sollen wissen, wo die Strecke verläuft und wo<br />

und warum Tunnels, Viadukte, etc. gebaut wurden


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Außerdem wollen wir durch die Arbeit mit den Karten sehen, wie weit die Schülerinnen und<br />

Schüler in der Lage sind, sich selbst auf einer Karte zurecht zu finden und wie weit sie mit<br />

dem Atlas vertraut sind. Wir wollen ihnen die Orientierung erleichtern und ihnen auf<br />

einfachem Wege den Umgang mit Karten, Legenden, verschiedenen Kartenarten, etc.<br />

erklären.<br />

Um diese Kompetenzen jedoch zu festigen soll Kartenmaterial in jeder Unterrichtsstunde<br />

bzw. sooft es eben möglich ist eingesetzt werden. Die Kinder sollen lernen, wie sie sich<br />

eigenständig im Atlas zurechtfinden und wo sie bei Bedarf nachsehen können.<br />

Weiters ist es <strong>für</strong> uns von großer Bedeutung, dass wir den Kindern sofort zeigen können, in<br />

welchem Gebiet der Erde wir uns zurzeit befinden; in unserem Fall betrifft das die<br />

Streckenführung der Erzherzog Johann Bahn.


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Fächerübergreifender Unterricht<br />

Ein weiterer Bereich, der in unsere Unterrichtsstunde Eingang findet, ist die Form des<br />

fächerübergreifenden Unterrichts. Da es immer wichtiger wird vernetzt zu denken und eine<br />

Reform des Schulsystems in aller Munde ist, haben wir beschlossen, unsere<br />

Unterrichtseinheit fächerübergreifend zu gestalten.<br />

Im Geschichtsunterricht würde das Thema der Eisenbahn den Bereich der industriellen<br />

Revolution abdecken und zum besseren Verständnis dieser Thematik beitragen.<br />

Durch kurze Diskussionsbeiträge könnte man im Bezug auf den Deutschunterricht die<br />

Kommunikationskompetenz fördern, z.B. durch Podiumsdiskussionen.<br />

Durch diese Unterrichtsform soll vernetztes Denken gefördert werden und das Gelernte aus<br />

anderen Fächern aufgefrischt und mit neuen Informationen verknüpft werden.<br />

Außerdem wollen wir die Schülerinnen und Schüler durch Diskussionen anregen, am<br />

Unterricht aktiver teilzunehmen. Sie sollen die Chance bekommen, Wissen aus anderen<br />

Fächern in den Geographieunterricht einfließen zu lassen und sich zu Wort melden.<br />

Lehrplanbezug<br />

Wie im Lehrplan ersichtlich betrifft unsere Unterrichtssequenz eine 3. Klasse mit dem<br />

Hauptgebiet „Lebensraum Österreich“ (Anhand von unterschiedlichen Karten, Luft- und<br />

Satellitenbildern die Eigenart österreichischer Landschaften erfassen.) sowie „die Gestaltung<br />

des Lebensraums durch den Menschen“ (Vergleichen unterschiedlicher Standortpotenziale<br />

zentraler und peripherer Gebiete an den Beispielen Verkehr, Infrastruktur, Versorgung und<br />

Umweltqualität.) Um uns an diesem Leitgedanken zu orientieren haben wir unsere<br />

Unterrichtseinheit in mehrere Teile gegliedert, die später unter dem Punkt<br />

„Stundenplanung“ ersichtlich sein werden.<br />

Im Besonderen handelt es sich außerdem um das Lehrbuch Zeugner, Hölzel-GW2,<br />

Faszination Erde, 6. Schulstufe, Ed. Hölzel, 2009, Kapitel 5, S. 70ff, in welchem die Thematik<br />

unserer Stunde abgehandelt wird.


Stundenplanung<br />

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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Zu Beginn der Stunde werden wir eine Eröffnungsfrage stellen mit der wir das Interesser der<br />

Schülerinnen und Schüler auf das Thema Eisenbahn wecken wollen. Außerdem ermöglicht<br />

uns diese Art des Stundeneinstiegs einen Überblick über den Umgang mit der Eisenbahn;<br />

benutzen die Kinder dieses Transportmittel, kennen sie die Fotos, …<br />

Eröffnungsfragen:<br />

1. Warum ist/war die Eisenbahn so wichtig?<br />

2. Was ist euch bei den Fotos aufgefallen?<br />

Weiters haben wir Fragen, die im Laufe des Unterrichts von den Schülerinnen und Schülern<br />

beantwortet werden sollen, je nach Themengebiet in den Punkt „Stoff <strong>für</strong> den<br />

Frontalunterricht“ integriert und zur besseren Übersicht rot eingefärbt und hervorgehoben.<br />

Stundenbild<br />

Zeit Inhalt Lehrmethode Sozialform Materialien<br />

2 Minuten stündliches Ritual<br />

(Begrüßung,<br />

Klassenbuch, …)<br />

2 Minuten Stundenablauf(was<br />

lernen die Schüler<br />

in dieser Einheit)<br />

2 – 3 Minuten Beginn des<br />

Unterrichts mit<br />

einer Fotostrecke<br />

20 Minuten Frontalunterricht<br />

mit Berichten von<br />

Schülern<br />

5 – 10 Minuten Arbeitsanweisungen<br />

geben<br />

Vortrag und<br />

eigenständiges<br />

Lernen<br />

eigenständiges<br />

Arbeiten<br />

Vortrag und<br />

Erlebnisse der<br />

Schüler<br />

Arbeiten mit Atlas<br />

und<br />

verschiedenen<br />

Karten in<br />

Partnerarbeit<br />

Kommunikation<br />

Frontalunterricht<br />

Erlebnisunterricht<br />

Interesse wecken<br />

durch Bilder<br />

Atlas, Karten,<br />

Fotos, Power<br />

Point<br />

Fotos, Power<br />

Point<br />

Kommunikation Atlas, Karten,<br />

gemeinsames<br />

Arbeiten Lehrer<br />

und Schüler,<br />

Partnerarbeit<br />

Fotos, Power<br />

Point<br />

Atlas, diverse<br />

Karten


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

5 Minuten ob schon jemand<br />

mit der Eisenbahn<br />

gefahren ist, wohin,<br />

wie weit, …<br />

5 Minuten Stunde<br />

nächste Std.<br />

bzw. wenn<br />

genügend Zeit<br />

bleibt<br />

Materialen<br />

zusammenfassen,<br />

Informationen <strong>für</strong><br />

weitere Stunden<br />

Gruppendiskussion<br />

pro/contra<br />

Eisenbahn<br />

freies Reden,<br />

Hinweis auf Atlas<br />

Berichte der<br />

Schüler,<br />

Kommunikation<br />

Reflexion Kommunikation<br />

Gruppenarbeit Kommunikation,<br />

Kreativität, freies<br />

Reden,<br />

Präsentieren<br />

Atlas<br />

Plakate<br />

Im Besonderen möchten wir die Materialien, die wir im Unterricht verwenden,<br />

herausgreifen. Dies hat folgenden Hintergrund, da wir nämlich aufzeigen wollen, mit welch<br />

einfachen Mitteln man den Unterricht <strong>für</strong> Kinder interessant gestalten kann.<br />

Karten<br />

o Karten von Eisenbahnstrecken und den geologischen Gegebenheiten werden<br />

an die Wand projiziert und die Schülerinnen und Schüler sollen die Strecke<br />

dann im Atlas wiederfinden bzw. verschiedene Karten vergleichen.<br />

o Zur Orientierung soll auch eine Österreichkarte dienen.<br />

Tabellen und Auflistungen<br />

Atlanten<br />

o Um den Kindern Zahlenmaterial leichter zugänglich zu machen, werden wir<br />

versuchen, statistische Werte in Tabellenform darzustellen und graphisch zu<br />

hinterlegen<br />

o Schülerinnen und Schüler sollen die richtige Karte im Atlas finden und sich auf<br />

dieser orientieren können.<br />

o Sie sollen in der Lage sein, verschiedene Karten zu vergleichen und<br />

Photos und Bilder der Eisenbahnstrecken


Tafel<br />

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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

o Ganz besonders wichtig ist <strong>für</strong> uns, dass den Kindern ein Eindruck vermittelt<br />

wird, den wir mit Bildern und einer Fotostrecke erwecken wollen<br />

o Abfragen wie Punktabfragen, etc. sollen an der Tafel durchgeführt werden<br />

Stoff <strong>für</strong> den Frontalunterricht<br />

Zu Beginn möchten wir darauf hinweisen, dass Fragen, die in den Unterricht eingeworfen<br />

werden rot hervorgehoben sind bzw. Unterrichtsformen darstellen. Außerdem sind die<br />

Antworten, bzw. die Antworten die wir uns vorstellen, in Klammer angeführt.<br />

Weiters ist der Lehrervortrag in fünf Punkte unterteilt:<br />

1. Eine Revolution des Transportwesens<br />

2. Erzherzog Johann von Österreich<br />

3. Streckenführung (Routen und Probleme)<br />

4. Geologie Semmering<br />

5. Wirtschaftliche Bedeutung und Nachhaltigkeit (Österreichweit)<br />

Eine Revolution des Transportwesens:<br />

Schon während der Lebenszeit Erzherzog Johanns erfolgte neben vielen anderen<br />

grundlegenden Veränderungen auch eine Revolution des Verkehrswesens. Diese resultierte<br />

vor allem aus der Anwendung der Dampfkraft <strong>für</strong> das Dampfschiff und die Lokomotive,<br />

woraus sich eine Verringerung der Reisezeiten und damit zugleich ein Schrumpfen der<br />

Entfernungen auf ein Zehntel jener Zeit ergaben, die zuvor ein Fußwanderer benötigte. 6<br />

Frage an die Klasse: Was bewirkt eine schnellere und bessere Infrastruktur?<br />

Für die Masse der Bevölkerung war trotzdem nur der Fußmarsch (z.B. Wien-Semmering-Graz<br />

in 96 Stunden) erschwinglich. Jedoch spielte das Gewerbe und die Industrie eine weitaus<br />

größere Rolle da die Monarchie nur über wenige schiffbare Flüsse verfügte. Man versuchte<br />

dies durch den Bau bzw. steten Ausbau der Semmeringbahn zu kompensieren. 7 Allerdings<br />

waren die Transportkosten enorm und so wurde der Ruf nach mehr Effizienz immer lauter.<br />

Einziges Mittel um den Anforderungen gerecht zu werden war die Eisenbahn.<br />

6 Zit. Erzherzog. Johann, Beiträge 1982, Pickl Othmar, S.343<br />

7 Vgl. Erzherzog. Johann, Beiträge 1982, Pickl Othmar S.343ff


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Frage an die Klasse: Warum ist die Eisenbahn <strong>für</strong> Staat, Gewerbe, Industrie und Bürger so<br />

wichtig? (Truppen- und militärische Gütertransport und Personen- und Gütertransport <strong>für</strong> die<br />

Konsumgesellschaft)<br />

Während Engländer (ab 1825), Amerikaner (ab 1829) aber auch Frankreich und Deutschland<br />

(ab 1832-35) eifrig ihre Eisenbahnnetze ausbauten hinkte Österreich durch Streitigkeiten<br />

zwischen dem Erzherzog und Franz Xaver Riepl 8 (ab 1837) mit seinen Pferdebahnen<br />

9 10<br />

hinterher.<br />

Doch Anstrengungen Johanns, unter Mithilfe seines genialen Ingenieurs Karl von Ghega,<br />

sollten den Rückstand mit der 1854 eröffneten und ab 1857 durchlaufenden Südbahn von<br />

Wien nach Triest egalisieren. 11<br />

Heute werden jährlich ca. 240 Millionen Personen und ca. 100t an Gütern transportiert<br />

wobei ein großer Anteil auf die Südbahn anfällt.<br />

Erzherzog Johann von Österreich:<br />

Erzherzog Johann wurde am 20. Jänner 1782 als 13. Kind von Leopold, dem Großherzog der<br />

Toskana, dem nachmaligen Kaiser Leopold II., und dessen Gattin Maria Ludovika in Florenz<br />

geboren. Erzherzog Johann hatte schon in der Jugend öfters auch die Steiermark besucht,<br />

deren Naturschätze und Menschen ihn schon früh berührt hatten. Hier machte er sich nun<br />

nach 1809 in vielfacher Weise sesshaft und diente dem Herzogtum jenseits aller Politik und<br />

ohne Herrschertitel auf seine eigene Art und Weise.<br />

Handwerk, Gewerbe und Industrie lagen ihm sehr am Herzen, sah er in ihnen doch einen<br />

Grundstock <strong>für</strong> den allgemeinen Wohlstand des Volkes. Schon 1832 und 1833 fanden in Graz<br />

im Aufbruch der Industriellen Revolution Industrie- und Gewerbeausstellungen statt. Der<br />

„Verein zur Förderung und Unterstützung der Industrie und des Gewerbes in<br />

Innerösterreich", der auch Ausgangspunkt <strong>für</strong> fachspezifische Schulen wie die Grazer<br />

Handelsakademie war, wurde 1837 ins Leben gerufen. Die Trassenführung der Südbahn über<br />

Semmering, Mürztal und Graz als überlebenswichtige Grundlage <strong>für</strong> das Gedeihen der<br />

obersteirischen Bergwerks- und Eisenindustrie verdankt die Steiermark dem Einfluss des<br />

Erzherzogs.<br />

8 Vgl. DULTINGER 1993, S.27<br />

9 Vgl. Erzherzog. Johann, Beiträge 1982, Pickl Othmar S.346<br />

10 Vgl. DULTINGER 1985, S.12<br />

11 Vgl. Erzherzog. Johann, Beiträge 1982, Pickl Othmar S.348


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Sein privates Glück fand Erzherzog Johann in der Ausseer Postmeisterstochter Anna Plochl.<br />

Aufgrund des Standesunterschiedes musste er jedoch viele Jahre warten, bevor er sie<br />

schließlich im Jahr 1829 am Brandhof ehelichen konnte.<br />

Seine letzte Ruhestelle fand der steirische Prinz in Schenna bei Meran in Tirol. 12<br />

Streckenführung (Routen und Probleme):<br />

Zu Beginn dieses Teilgebietes wird folgende Frage aufgeworfen, die eine kleine Diskussion in<br />

der Klasse auslösen soll, weil die Schülerinnen und Schüler zu diesem Punkt sicher einige<br />

Antworten wissen:<br />

Welche Probleme könnten beim Eisenbahnbau auftreten? (Boden, Täler, Berge, Steigungen,<br />

Gewässer, unüberwindbare Hindernisse, Wirtschaftlichkeit, fehlen von Kapital, wichtigere<br />

Ausgaben, populärere Investitionen.)<br />

Triest- Österreichs Tor zur Welt:<br />

Vor dem Beginn des Eisenbahnzeitalters lagen die Zentren des Welthandels fast<br />

ausschließlich an den Küsten der Meere. Einzig <strong>für</strong> den österreichischen Welthandel<br />

geeignet war lediglich Triest. So wurde der Hafen zu einem der größten und wichtigsten<br />

Häfen bis die Eröffnung des Suezkanals (1869) der Blütezeit Triests ein Ende bereitete. 13<br />

Österreichs Tor zur Welt wurde nicht genutzt und die zu spät errichtete Südbahn konnte<br />

diese einmalige Gelegenheit nicht mehr nutzen. Der Binnenlandcharackter Österreichs fand<br />

mehr Be<strong>für</strong>worter <strong>für</strong> die Anbindung der nördlichen Industriezentren an Wien anstatt einer<br />

Schleuse zum Meer und dem damit verbundenen Seehandel.<br />

Beachtet man jedoch die Einnahmen durch den Welthandel 14 der ab 1857 stattfand wäre ein<br />

rascher und vorzeitiger Ausbau der Südbahn mehr als empfehlenswert gewesen und hätten<br />

der Monarchie große Möglichkeiten eröffnet.<br />

Frage an die Kinde( auch hier könnte sich möglicherweise eine Diskussion ergeben)r: Warum<br />

ist es wichtig eine Verbindung zum Meer zu haben? (Güter aus fernen Ländern, schneller<br />

Transport von Gütern, Personen und Militäreinheiten von Norden (Wien) nach Süden)<br />

12 Vgl. weblink: http://www.erzherzogjohann.steiermark.at/cms/beitrag/11069381/36966500<br />

13 Vgl. DULTINGER 1985, S.17,20<br />

14 Vgl. DULTINGER 1985, S.21


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Ideen und Bestrebungen:<br />

Erzherzog Johann erkannte die Wichtigkeit des Verkehrswesens und hatte schon zu<br />

Lebzeiten die Vision eines österreichischen bzw. europäischen Verkehrsnetzes. So wollte er<br />

über Triest und Hamburg das Mittelmeer mit dem deutschen Meer verbinden. Da er<br />

be<strong>für</strong>chtete, dass die Steiermark ins Abseits gedrängt werden könnte entwickelte er mit<br />

seinem Geniekorps eine Trassenführung über den Semmering. Er erkannte, dass die<br />

Eisengebiete und die steirische Wirtschaft die Kosten amortisieren und dass <strong>für</strong> die<br />

Wirtschaft mit ihren Mengen an Gütern nur von der Eisenbahn getragen werden können.<br />

Frage an Schülerinnen und Schüler: Was hätte das <strong>für</strong> Auswirkungen auf die Steiermark;<br />

damals sowie heute? (Weder mit Adria noch mit Nordsee verbunden Abgeschiedenheit <br />

Abwanderung (Industrie und Arbeiter), Vorkommen von Eisenerz schlecht genützt <br />

Verarmung, schlecht entwickeltes Gebiet; karge Bevölkerung, wenig Industrie <br />

Wirtschaftlich schwach; aber vl. auch Semmering Basistunnel bzw. Koralmtunnel früher<br />

errichtet) Diese Frage wird mit Hilfe des Lehrers beantwortet.


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Streckenverlauf bzw. Alternativrouten:<br />

Streckenverlauf:<br />

Arbeitsanweisung: Der Verlauf der Strecke soll im Atlas gefunden werden und gezeigt werden<br />

können<br />

1. Wien<br />

2. Wiener Neustadt<br />

75km erfordern 455 Einzelobjekte<br />

3. Semmering<br />

4. Bruck an der Mur<br />

5. Graz<br />

Bau gilt als unmöglich, sogar Sprengungen nötig, damals noch kein Dynamit<br />

6. Marburg (Maribor)<br />

7. Steinbruck (Celje)<br />

8. Laibach (Ljubljana)<br />

9. Adelsberg (Postojna, Senozece)<br />

10. Triest<br />

Alternativrouten:<br />

Arbeitsauftrag: Auch diese Routen sollen wieder im Atlas gefunden und gezeigt werden.<br />

1. Wien<br />

2. Bruck an der Leitha<br />

3. Varadazin<br />

4. Pettau (Ptuj)<br />

5. Triest<br />

1. Wien<br />

2. Wiener Neustadt<br />

3. Ödenburg (Sopron)<br />

4. Abzweigung Raab (Györ)<br />

5. Triest


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Wiederum eine Frage bzw. Aufgabenstellung: Warum wären die Alternativrouten einfacher<br />

gewesen? Zeige anhand der Karte die Geländeunterschiede! (Hier sollen die Kinder in der<br />

Lage sein, die richtige geologische Karte im Atlas zu finden und auf die verschiedenen<br />

geologischen Merkmale eingehen. Zu diesem Zwecke soll die Legende als Hilfestellung<br />

dienen.)<br />

Geologie Semmering:<br />

Aufgabenstellung: Wo befinden sich die Alpen bzw. Ost- und Westalpen? (Zeige sie auf der<br />

Karte!) Freiwillige Schülerinnen bzw. Schüler sollen herauskommen und die gesuchten<br />

Gebiete auf der großen Karte zeigen)<br />

Aus welchen geologischen Bestandteilen setzt sich das Gebiet rund um die EHZ Bahn<br />

zusammen (Karte: Abriss der Geologie von Österreich, S. 43)<br />

Der Semmering ist in Schichten bzw. Decken (Semmeringdecken) eingeteilt. Oberste Schicht<br />

ist das Oberostalpin; darunter liegen das Unterostalpin und das Penninikum.<br />

Hauptbestandteil der untersten Schicht ist die Grobgneisserie. Darüber liegen Schiefer und<br />

Quarzite. Mit einer Mohshärte von 6 und 7 sind es sehr harte Gesteine. Ein Diamant hat zum<br />

Beispiel eine Mohshärte von 10. Der Semmering entstand zu Zeiten des Mesozoikums und<br />

des Perms. (geologische Zeittafel wird gezeigt)<br />

Wirtschaftliche Bedeutung und Nachhaltigkeit (Österreichweit):<br />

Der Schienenverkehr ist wesentlicher Bestandteil, um das Verkehrswachstum der Zukunft<br />

ökonomisch, effizient und ökologisch verträglich abwickeln zu können. Deshalb sind<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsvermögen der Schiene weiter zu stärken. Im Bereich der<br />

Österreichischen Bundesbahnen und der Privatbahnen werden daher in den Jahren 2009–<br />

2014 zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt. Für diese 5 Jahre werden Mittel in der Höhe<br />

von rund 22,5 Mrd. € investiert (Brenner Basistunnel mit ~14 Mrd. €).<br />

(näheres im Wirtschaftsbericht von Österreich aus dem Jahr 2010)<br />

http://www.statistik.at/web_de/statistiken/verkehr/schiene/personenverkehr/index.html


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<strong>Schulkartographie</strong> Leitner Lukas, Hegedüs Stephanie<br />

Die österreichische Bundesbahn bewegte im Jahr 2009 rund 100 Millionen Tonnen an<br />

Gütern und rund 240 Millionen Fahrgäste.<br />

Zum Vergleich: Die Europäische Union hat 500 Millionen Einwohner; bzw. wären das ~100<br />

Millionen Autos) Vergleiche sollen den Kindern helfen sich Zahlenmaterial leichter bzw.<br />

bildlich vorstellen zu können. Außerdem soll ihnen ein Anhaltspunkt gegeben werden, von<br />

welcher Größenordnung gesprochen wird.<br />

Der Beitrag der Eisenbahn zur nachhaltigen Wirtschaft sucht seinesgleichen. Kein anderes<br />

Transportmittel ist so effektiv und umweltfreundlich wie die Eisenbahn. (siehe Abb. 87.2 ff,<br />

Hölzl-GW2, Faszination Erde, 6. Schulstufe, Seite 87)<br />

Am Ende der Stunde bzw. in der darauffolgenden Stunde soll eine Gruppendiskussion zum<br />

Thema „Wie könnten nachhaltige Transportsysteme funktionieren?“ stattfinden.<br />

Brainstorming in Gruppen!<br />

Um wieder auf den fächerübergreifenden Unterricht zurückzukommen könnte man <strong>für</strong> den<br />

Deutschunterricht zwei Gruppen bilden (pro/contra Eisenbahn) und dann z.B. eine<br />

Podiumsdiskussion durchführen. Hierbei würden vor allem die Kommunikation, das freie<br />

Reden und das Vertreten der eigenen Meinung bzw. Stellungnahme gefördert werden.<br />

Arbeitsaufträge<br />

Nach dem Finden der Eisenbahnstrecken werden diese genau besprochen.<br />

Warum die Strecken dort gebaut wurden<br />

Brücken bzw. Bodenbeschaffenheit<br />

Entfernungen<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Eisenbahn als Verkehrsmittel

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