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Jahresbericht 2011/12

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Informationen zu QM-Milch im Internet<br />

Auf der Homepage der LVN (www.milchwirtschaft.de) kann in<br />

der Rubrik „Landwirte“ unter den Stichworten „QM-Milch“ umfangreiches<br />

Informationsmaterial zu den Hof-Audits und zum<br />

Gesamtsystem QM-Milch eingesehen werden. Ergänzt werden<br />

diese Informationen um die QM-Futtermittelliste unter dem<br />

Stichwort „Futtermittelkontrolle“.<br />

Akkreditierung des QM-Milch-Systems<br />

Als Akkreditierung wird die Zulassung der Organisationen bezeichnet,<br />

die zur Durchführung von Audits (auch Zertifizierungen<br />

genannt) nach der EN 45011 (Allgemeine Anforderungen<br />

an Stellen, die Produktzertifizierungssysteme betreiben) berechtigt<br />

sind. Basis für eine Akkreditierung des QM-Systems ist<br />

die Erarbeitung eines QM-Standards und dessen Anerkennung<br />

durch die DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH). Die<br />

Anerkennung des QM-Milch-Standards durch die DAkkS erfolgte<br />

nach langer Vorbereitung am 06.07.20<strong>12</strong>, so dass die<br />

Durchführung der QM-Audits ab dem nächsten Auditdurchgang<br />

(ab Januar 2013) unter akkreditierten Bedingungen erfolgen<br />

kann. Träger des Standards ist der QM-Milch e.V., der von DBV,<br />

DRV und MIV für diesen Zweck gegründet wurde.<br />

„Die bisherigen Auditkriterien wurden unverändert in den QM-<br />

Standard überführt und es wird beim 3-jährigen Audit-Rhythmus<br />

bleiben. Allerdings sind viel mehr Kriterien als bisher zu sogenannten<br />

KO-Kriterien geworden. Eine Tatsache, die das Bestehen<br />

der Audits im Vergleich zur bisherigen Regelung sicherlich<br />

kaum erschweren wird, denn es handelt sich dabei ausschließlich<br />

um gesetzliche Vorschriften. Außerdem wird es zu zusätzlichen<br />

Audits kommen, wenn amtliche Lieferverbote wegen erhöhter<br />

Keimzahl oder Zellzahl ausgesprochen werden oder<br />

wenn Hemmstoffe bzw. Rückstände in der Milch festgestellt<br />

werden.<br />

Die gemeinsame Presseerklärung von DBV, DRV und MIV vom<br />

18.07.<strong>12</strong> zur Anerkennung des QM-Milch-Standards lautete:<br />

Die unabhängige Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH<br />

(DAkkS) hat am 6. Juli 20<strong>12</strong> den bundeseinheitlichen Standard<br />

zur Milcherzeugung QM-Milch als Zertifizierungsgrundlage für<br />

Prüfstellen anerkannt. Damit können sich unabhängige Zertifizierungsstellen<br />

in den Regionen auf Basis dieses Standards<br />

akkreditieren lassen. Der Standard basiert auf dem bereits im<br />

Jahr 2002 auf Initiative des Deutschen Bauernverbandes<br />

(DBV), des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) und des<br />

Milchindustrie-Verbandes (MIV) entwickelten Leitfaden für ein<br />

bundeseinheitliches Qualitätsmanagement Milch (QM-Milch).<br />

Der jetzt offiziell anerkannte QM-Milch-Standard umfasst weiterhin<br />

die Qualitätssicherung auf der Stufe der Milcherzeugung,<br />

auf dessen Grundlage die Molkereien ihre eigenen HACCP-<br />

Konzepte erstellen. Der Standard erhöht die Transparenz der in<br />

Jahrzehnten aufgebauten und ständig verbesserten Qualitätssicherung<br />

in der deutschen Milchwirtschaft. Das dient der bundesweiten<br />

Absicherung des hohen Qualitätsniveaus und der<br />

imagefördernden Kommunikation mit Verbrauchern und dem<br />

Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Bereits heute betreibt der größte Teil der Milcherzeuger sehr erfolgreich<br />

Qualitätssicherung auf Basis des bisherigen QM-<br />

Milch-Leitfadens. Mehr als 95 % der Milcherzeuger bestehen<br />

das Erstaudit auf Anhieb und kommen damit ihrer Verantwortung<br />

für sichere und qualitativ hochwertige Produkte umfassend<br />

nach.<br />

Regionale Prüforganisationen werden ab dem 1. Januar 2013<br />

Kontrollen nach dem nun von der DAkkS anerkannten QM-<br />

Milch-Standard durchführen. Der Verein QM-Milch e.V. wird dazu<br />

die erforderlichen Entscheidungen zügig fällen.“<br />

4.1.2 Milch-Monitoring<br />

Ein wichtiges Element zur Sicherung der Rohmilchqualität ist<br />

das Milch-Monitoring, ein aufwändiges System von Rückstandsuntersuchungen,<br />

die jeden Milchlieferanten der niedersächsischen<br />

Molkereien erfassen und die über das ganze Jahr<br />

hinweg erfolgen.<br />

Das Milch-Monitoring wird von der LVN koordiniert. Dadurch ist<br />

es möglich, dass in den einzelnen Regionen Niedersachsens<br />

ein Teil der Milchlieferanten ständig beprobt wird, um neu auftretende<br />

Belastungen möglichst schnell aufdecken zu können.<br />

Um eventuelle Vorkommen von Rückständen schon in einem<br />

sehr frühen Stadium aufzuspüren und den Verursacher zu ermitteln,<br />

werden beim Milch-Monitoring nicht erst die fertigen<br />

Produkte wie Butter und Käse auf Schadstoffe und Rückstände<br />

untersucht, sondern die Rohmilch der Milchbauern.<br />

Die Rohmilch jedes Milchlieferanten wird zwei Mal pro Jahr auf<br />

Rückstände untersucht. Die Proben werden über die Milchsammelwagen<br />

beim Erfassen der Milch auf den Höfen gezogen. Aus<br />

diesen Einzelproben werden Poolproben (= Mischproben) erstellt,<br />

die untersucht werden. Wenn in einer Poolprobe Auffälligkeiten<br />

festgestellt werden, werden die dazu gehörenden Rückstellproben<br />

der einzelnen Milchlieferanten untersucht, um den Verursacher<br />

herauszufinden. Im Zuge des niedersächsischen Milch-Monitorings<br />

werden jedes Jahr ca. 2.300 Poolproben auf Aflatoxin,<br />

ndl-PCB (nicht dioxinähnliche Polychlorierte Biphenyle, sechs<br />

Kongenere), Pestizide (zehn persistente chlorierte Kohlenwasserstoffe),<br />

Dioxin sowie dl-PCB (dioxinähnliche PCB), Trichlormethan<br />

und Tierarzneimittel (Penicilline, Sulfonamide, Chloramphenicol,<br />

Tetracycline, Makrolide und Aminoglykoside) untersucht.<br />

Abgesehen von Trichlormethan gab es in <strong>2011</strong> keinerlei Auffälligkeiten.<br />

Bei Trichlormethan wird bewusst ein sehr niedriger Warnwert<br />

angesetzt, dessen Überschreitung weiterführende Untersuchungen<br />

auf Lieferantenebene zur Folge hat, um gewährleisten<br />

zu können, dass auch fettreiche Produkte wie Sahne und Butter<br />

unbelastet sind. Trichlormethan kann entstehen, wenn Chlor mit<br />

organischen Kohlenstoffverbindungen, also z.B. Milchbestandteilen,<br />

in Berührung kommt. Chlor ist im landwirtschaftlichen Bereich<br />

in vielen kombinierten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln<br />

für Melkanlagen und Milchtanks enthalten und stellt bei funktionie-<br />

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