Jahresbericht 2011/12
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4.1.5 MKS-Maßnahmenkatalog der MVG<br />
Anlässlich der Generalversammlung der Milchwirtschaftlichen<br />
Verwertungsgemeinschaft eG (MVG) am 07.11.<strong>2011</strong> ist der<br />
„Maßnahmenkatalog Milcherfassung und Milchverarbeitung im<br />
Fall des Auftretens von Maul- und Klauenseuche in Niedersachsen“<br />
einstimmig beschlossen worden. In ihm werden die<br />
wesentlichen Entscheidungs- und Arbeitsschritte für den Fall<br />
des Auftretens der MKS für die betroffenen Molkereiunternehmen<br />
aufgeführt. Am Anfang aller Maßnahmen steht die grundsätzliche<br />
Entscheidung, ob die Rohmilch aus den MKS-Restriktionsgebieten<br />
überhaupt verarbeitet werden kann. Dies wird<br />
wesentlich von der Reaktion der Marktpartner abhängen. Äußerst<br />
hilfreich in diesem Zusammenhang ist die Stellungnahme<br />
des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft,<br />
Verbraucherschutz und Landesentwicklung und des LA-<br />
VES vom 20.10.2010. Darin wird klar zum Ausdruck gebracht,<br />
dass die MKS zwar eine folgenschwere Tierseuche ist, für den<br />
Menschen aber keine Gefahr darstellt. Pasteurisierte Milch und<br />
daraus hergestellte Produkte aus MKS Sperrbezirken und Beobachtungsgebieten<br />
sind sicher und für den Verbraucher völlig<br />
unbedenklich. Im Maßnahmenkatalog wird u.a. die Zusammenarbeit<br />
mit den beteiligten Behörden beschrieben. Relativ breiten<br />
Raum nehmen die Vorgaben ein, die bei der Erfassung der<br />
Milch in den Restriktionsgebieten zu beachten sind. Dagegen<br />
sind die Auflagen, die bei der Verarbeitung in den Molkereibetrieben<br />
einzuhalten sind, Bestandteil des „MKS-Krisenhandbuchs<br />
für Molkereien“, das aber noch nicht abschließend mit<br />
den Behörden abgestimmt werden konnte.<br />
4.1.6 Nachhaltigkeit – ein wichtiges Thema für die<br />
niedersächsische Milchbranche<br />
Während sich die LVN im Jahr 2010/<strong>2011</strong> zum Thema Nachhaltigkeit<br />
zunächst auf eine Status-Quo-Erhebung auf Molkereiebene<br />
konzentrierte, beschäftigte sich ab <strong>2011</strong> ein von der LVN<br />
initiierter Arbeitskreis mit der Behandlung des Themas auf<br />
Milcherzeugerebene. Vorausgegangen waren erste Versuche<br />
des Lebensmitteleinzelhandels, für ihre Lieferanten bestimmte<br />
Nachhaltigkeitskriterien zu formulieren. Milcherzeugung in<br />
Niedersachsen ist<br />
nachhaltiges Wirtschaften<br />
seit vielen<br />
Generationen, zeigten<br />
sich Molkereivertreter<br />
und Milcherzeuger<br />
in der<br />
LVN-Arbeitsgruppe<br />
überzeugt. Wie aber<br />
stellt man eine moderne,<br />
nachhaltige<br />
Milcherzeugung in<br />
der Öffentlichkeit<br />
überzeugend dar?<br />
In intensiven Diskussionen<br />
wurden<br />
Nachhaltigkeitskriterien<br />
abgeleitet. Mit<br />
der wissenschaftlichen Unterstützung beauftragte der Arbeitskreis<br />
das von-Thünen-Institut in Braunschweig. Gemeinsam<br />
wurde an einem Fragebogen für Milcherzeuger gearbeitet, der<br />
alle Säulen der Nachhaltigkeit Ökonomie, Ökologie, Tierwohl<br />
und Soziales berücksichtigt und ein detailliertes Bild vom verantwortungsvollen<br />
Wirtschaften auf niedersächsischen Höfen<br />
verschafft.<br />
Ein weiterer Schritt, das Thema Nachhaltigkeit in der Branche zu<br />
kommunizieren, war die Aufnahme in den <strong>12</strong>. Durchgang des Milcherzeugerwettbewerbes<br />
Milchlandpreis. Entsprechend wurden ausgewählte<br />
Fragen in der Ersterhebung den drei Bereichen<br />
„Mensch/Tier“, „Umwelt“ und „Betriebswirtschaft“ zugeordnet.<br />
4.2 Öffentlichkeitsarbeit und Werbung<br />
Milch ist ein fester Bestandteil unserer Ernährung und genießt<br />
in der breiten Öffentlichkeit ein positives Image. Dennoch nehmen<br />
verschiedene Altersgruppen, wie z.B. ein Teil der Kinder<br />
und Jugendlichen, nicht ausreichend Milch und Milchprodukte<br />
zu sich. Auch tauchen immer mal wieder Schlagzeilen auf, die<br />
die Milch in ein negatives Licht stellen. Daher ist es ein wichtiges<br />
Ziel der LVN, mit geeigneten Maßnahmen das Image der<br />
Milch zu stärken und den Verzehr von Milch und Milchprodukten<br />
zu fördern.<br />
Dazu nutzt das Milchteam der LVN eine Vielzahl an Maßnahmen,<br />
die im Folgenden als ein Ausschnitt aus den Jahren<br />
<strong>2011</strong>/20<strong>12</strong> vorgestellt werden.<br />
4.2.1 Milch in der Schule<br />
Immer mehr Kinder und Jugendliche gehen morgens ohne gefrühstückt<br />
zu haben aus dem Haus. Bei den Jugendlichen beginnen<br />
nur zwei von drei Kindern den Schultag mit einem Frühstück.<br />
Und je älter die Kinder werden, desto mehr steigt der<br />
Anteil der „Frühstücksmuffel“. Dies sind die Ergebnisse einer<br />
Studie der Universität Bielefeld, die im Rahmen einer internationalen<br />
Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt<br />
wurde.<br />
Gerade wenn zuhause nicht mehr gefrühstückt wird, kommt<br />
dem Frühstück in der Schule eine besondere Bedeutung zu.<br />
Denn das Frühstück sorgt u.a. für ausreichend Energienachschub,<br />
fördert die Leistungsfähigkeit und das Konzentrationsvermögen<br />
und kann Heißhunger vermeiden. Und da Milch und<br />
Milchprodukte wesentliche Bestandteile eines ausgewogenen<br />
Frühstücks sind, setzt sich die LVN verstärkt dafür ein, dass im<br />
Kindergarten und in den Schulen ein Frühstück mit Milch und<br />
Milchprodukten angeboten wird, um auch die Versorgung mit<br />
Milch und Milchprodukten bei Kindern und Jugendlichen zu verbessern.<br />
An diesem Punkt setzt auch die LVN mit ihren Maßnahmen<br />
und Aktionen an. Sie arbeitet dabei fächerübergreifend<br />
– alle Materialien und Aktionen sind praxisnah und mit<br />
dem Ziel angelegt, die Kompetenzen von Schülern im Sinne einer<br />
nachhaltigen Entwicklung zu fördern.