Wellness · Gesundheit · Freizeit - St. Peter-Ording

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07.01.2013 Aufrufe

8 Zu sich selbst finden „Das Wattenmeer ist eine Landschaft, der die Theatralik des Gebirges genauso fehlt wie die geschichtlich geprägte Kulissenhaftigkeit des mediterranen Raumes“, schreibt der Schriftsteller Günter Kunert in seinen klugen Betrachtungen über die nordfriesische Küstengegend. Er preist jene Kargheit, die sich nicht aufspielt, sondern die sich als Spiegel für das eigene Ich zur Verfügung stellt.Tröstliche Flächen zwischen Sand und Meer, zwischen Nässe und vermeintlichem Nichts. Das Laufen ist in dieser Landschaft, zwischen Flutsaum und der Weite der Sandbänke, mehr als ein körperlicher Akt, der der Gesundheit dient. Menschen können hier zu sich selbst und zu innerer Ruhe finden, Seelen können hier im Einklang der Natur im Gleichtakt schlagen. Dabei ist es vor allem die tobende See, die die Kräfte ins rechte Lot setzt, die in der Lage ist zu relativieren und das eigene Leben einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Wie klein sind wir doch gegenüber diesem mächtigen, immer währenden Naturschauspiel. Wie klein und unbedeutend sind unsere Probleme. Das spüren wir, wenn wir die herbstliche Einsamkeit am Meer suchen, wenn der Himmel nach Zeiten wuchtigen Wolkengeschiebes wie ein finsteres Geschliere milchig über uns hängt, aber genau so spüren wir, dass wir dazu gehören zu diesem groß- und einzigartigen Welttheater. Visionen sind erlaubt Auch der Winter in St. Peter-Ording ist mehr als nur ein Durchgangsstadium zwischen Herbst und Frühjahr, eine Zeit, die viele Menschen am liebsten ausblenden würden. Der Winter gehört dazu, so wie zu einem ausgefüllten Leben nicht nur Spaß und Geselligkeit gehören, sondern auch Ruhe und Selbstreflexion. Tage am Meer in der dunklen Jahreszeit sind ideal, sich auf das zu besinnen, was die letzten Monate gebracht haben, und sich auszumalen, was die Zukunft für einen bereithalten könnte. In Einklang mit der gewaltigen Natur ist vieles möglich. Denn wir spüren nicht nur unsere Kleinheit, unsere Begrenztheit, wir spüren eben auch, was für Kräfte die Natur, zu der wir ja auch gehören, frei setzt.Visionen sind erlaubt am Flutsaum. Den inneren Schweinehund besänftigen Natur und Wetter fordern einem im Winter etwas ab und sie fordern die eigene Lebendigkeit heraus. Man muss sich aufraffen, über die Seebrücke zu gehen, muss sich überwinden, die beißende Kälte auf sich zu nehmen. Der vordergründige Kampf mit der Natur wird zum Kampf mit dem inneren Schweinehund. Hat man ihn besiegt, ist er hinterher sanft wie ein Lamm. Ausgelüftet und durchgepustet vom Wind, gelokkert von der Bewegung, die den Menschen sich spüren lässt, und seelisch inspiriert vom rauschenden Wellenspiel, fühlt man sich erfrischt. Der Atem hilft, das Naturerleben mit unserem Körper verschmelzen zu lassen. Die Folge: Der Geist ist klar, der Körper aktiv, bis einen die häusliche Wärme in den gesunden Schlaf wiegt.

„Das permanente permanente Angebot Angebot dieser Landschaft Landschaft außerhalb außerhalb der Saison besteht besteht nicht nur in Einsamkeit: Einsamkeit: Die findet sich überall überall – sondern sondern vor allem im Alleinseindürfen. Alleinseindürfen. Man kann, was eben Alleinsein Alleinsein bewirkt, bewirkt, hier zu sich selber finden – oder doch zu dem, was man für sein Selbst halten mag. Ist dieser, freilich freilich flüchtig flüchtig gewordene, gewordene, Blick nach Innen vielleicht vielleicht eine schwache schwache Variante Variante der ‚Spökenkiekerei’, ‚Spökenkiekerei’, jenes berühmten berühmten „zweiten „zweiten Gesichts“, Gesichts“, das den Menschen Menschen hauptsächlich hauptsächlich im Norden Norden eigen war und möglichermöglicherweise noch ist?“ Günter Kunert: Kunert: In Schleswig-Holstein. Schleswig-Holstein. Zwischen Zwischen den Meeren, Meeren, 1990. Landschaft und Liebe Zwei Menschen laufen durchs Watt, stemmen sich dem Wind entgegen, kämpfen mit der Kälte oder umarmen Sturm und Wetter als Boten einer himmlischen Kraft. Wo der Augenblick auf Wasser, Wellen, Wind und Wolken reduziert zu sein scheint, spürt man bald, ob sich auch ein weiteres, entscheidendes W- Wort einstellt: Wonne. Bereitet den beiden das Wandern im Watt die gleiche Freude? Erleben sie ähnliche Freiheitsschübe? Und sind sie von demselben inneren Frieden beseelt, wenn sie dem Rauschen an der Brandung lauschen? Schlagen hier zwei Herzen im selben Takt? Der Einzelne kann am Meer das Zwiegespräch mit der Natur suchen, das Paar kann seine Nähe, seine Liebe überprüfen. Die Einsamkeit am Flutsaum stellt Fragen. Ein paar Tage am Meer geben unweigerlich Antworten, schaffen Klarheit. Sie können zwei Menschen sich (wieder) finden lassen. MAGAZIN ST. PETER-ORDING 9

„Das permanente permanente Angebot Angebot dieser Landschaft Landschaft außerhalb außerhalb der<br />

Saison besteht besteht nicht nur in Einsamkeit: Einsamkeit: Die findet sich überall überall –<br />

sondern sondern vor allem im Alleinseindürfen. Alleinseindürfen. Man kann, was eben<br />

Alleinsein Alleinsein bewirkt, bewirkt, hier zu sich selber finden – oder doch zu dem,<br />

was man für sein Selbst halten mag. Ist dieser, freilich freilich flüchtig flüchtig<br />

gewordene, gewordene, Blick nach Innen vielleicht vielleicht eine schwache schwache Variante Variante<br />

der ‚Spökenkiekerei’, ‚Spökenkiekerei’, jenes berühmten berühmten „zweiten „zweiten Gesichts“, Gesichts“, das<br />

den Menschen Menschen hauptsächlich hauptsächlich im Norden Norden eigen war und möglichermöglicherweise noch ist?“<br />

Günter Kunert: Kunert: In Schleswig-Holstein. Schleswig-Holstein. Zwischen Zwischen den Meeren, Meeren, 1990.<br />

Landschaft und Liebe<br />

Zwei Menschen laufen durchs Watt,<br />

stemmen sich dem Wind entgegen,<br />

kämpfen mit der Kälte oder umarmen<br />

<strong>St</strong>urm und Wetter als Boten einer himmlischen Kraft. Wo der<br />

Augenblick auf Wasser, Wellen, Wind und Wolken reduziert zu sein<br />

scheint, spürt man bald, ob sich auch ein weiteres, entscheidendes W-<br />

Wort einstellt: Wonne. Bereitet den beiden das Wandern im Watt die<br />

gleiche Freude? Erleben sie ähnliche Freiheitsschübe? Und sind sie von<br />

demselben inneren Frieden beseelt, wenn sie dem Rauschen an der<br />

Brandung lauschen? Schlagen hier zwei Herzen im selben Takt? Der<br />

Einzelne kann am Meer das Zwiegespräch mit der Natur suchen, das<br />

Paar kann seine Nähe, seine Liebe überprüfen. Die Einsamkeit am<br />

Flutsaum stellt Fragen. Ein paar Tage am Meer geben unweigerlich<br />

Antworten, schaffen Klarheit. Sie können zwei Menschen sich (wieder)<br />

finden lassen.<br />

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