Wellness · Gesundheit · Freizeit - St. Peter-Ording
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Zu sich selbst finden<br />
„Das Wattenmeer ist eine Landschaft, der die Theatralik des Gebirges<br />
genauso fehlt wie die geschichtlich geprägte Kulissenhaftigkeit des<br />
mediterranen Raumes“, schreibt der Schriftsteller Günter Kunert in seinen<br />
klugen Betrachtungen über die nordfriesische Küstengegend. Er<br />
preist jene Kargheit, die sich nicht aufspielt, sondern die sich als Spiegel<br />
für das eigene Ich zur Verfügung stellt.Tröstliche Flächen zwischen Sand<br />
und Meer, zwischen Nässe und vermeintlichem Nichts. Das Laufen ist<br />
in dieser Landschaft, zwischen Flutsaum und der Weite der Sandbänke,<br />
mehr als ein körperlicher Akt, der der <strong>Gesundheit</strong> dient. Menschen können<br />
hier zu sich selbst und zu innerer Ruhe finden, Seelen können hier<br />
im Einklang der Natur im Gleichtakt schlagen. Dabei ist es vor allem die<br />
tobende See, die die Kräfte ins rechte Lot setzt, die in der Lage ist zu<br />
relativieren und das eigene Leben einmal aus einer anderen Perspektive<br />
zu betrachten. Wie klein sind wir doch gegenüber diesem mächtigen,<br />
immer währenden Naturschauspiel. Wie klein und unbedeutend sind<br />
unsere Probleme. Das spüren wir, wenn wir die herbstliche Einsamkeit<br />
am Meer suchen, wenn der Himmel nach Zeiten wuchtigen<br />
Wolkengeschiebes wie ein finsteres Geschliere milchig über uns hängt,<br />
aber genau so spüren wir, dass wir dazu gehören zu diesem groß- und<br />
einzigartigen Welttheater.<br />
Visionen sind erlaubt<br />
Auch der Winter in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> ist mehr als nur ein Durchgangsstadium<br />
zwischen Herbst und Frühjahr, eine Zeit, die viele Menschen<br />
am liebsten ausblenden würden. Der Winter gehört dazu, so wie zu<br />
einem ausgefüllten Leben nicht nur Spaß und Geselligkeit gehören,<br />
sondern auch Ruhe und Selbstreflexion. Tage am Meer in der dunklen<br />
Jahreszeit sind ideal, sich auf das zu besinnen, was die letzten Monate<br />
gebracht haben, und sich auszumalen, was die Zukunft für einen bereithalten<br />
könnte. In Einklang mit der gewaltigen Natur ist vieles möglich.<br />
Denn wir spüren nicht nur unsere Kleinheit, unsere Begrenztheit, wir<br />
spüren eben auch, was für Kräfte die Natur, zu der wir ja auch gehören,<br />
frei setzt.Visionen sind erlaubt am Flutsaum.<br />
Den inneren Schweinehund besänftigen<br />
Natur und Wetter fordern einem im Winter etwas ab und sie fordern die<br />
eigene Lebendigkeit heraus. Man muss sich aufraffen, über die<br />
Seebrücke zu gehen, muss sich überwinden, die beißende Kälte auf sich<br />
zu nehmen. Der vordergründige Kampf mit der Natur wird zum Kampf<br />
mit dem inneren Schweinehund. Hat man ihn besiegt, ist er hinterher<br />
sanft wie ein Lamm. Ausgelüftet und durchgepustet vom Wind, gelokkert<br />
von der Bewegung, die den Menschen sich spüren lässt, und seelisch<br />
inspiriert vom rauschenden Wellenspiel, fühlt man sich erfrischt.<br />
Der Atem hilft, das Naturerleben mit unserem Körper verschmelzen zu<br />
lassen. Die Folge: Der Geist ist klar, der Körper aktiv, bis einen die häusliche<br />
Wärme in den gesunden Schlaf wiegt.