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Wellness · Gesundheit · Freizeit - St. Peter-Ording

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Gastronomie<br />

Volker von Dorscewsky: „Man muss manchmal in der Gastronomie auch ein bisschen Augenwischerei betreiben.“<br />

Ein Souverän nicht nur in der Küche<br />

<strong>Ording</strong>er-Hof-Chef Volker von Dorscewsky ließ sich beim Kochen auf die Finger schauen und<br />

beeindruckte uns mit Organisationstalent und bemerkenswerter Offenheit<br />

„Hier fehlt die Sahne … Roter Pfeffer! … Hier noch die Kapern …Wo<br />

bleibt die Kräuterbutter? … Na, hier fehlt doch was … Das gibst du ’ne<br />

Minute später raus … <strong>Peter</strong>silienstiel und Johannisbeere … Zeig doch<br />

mal die Matjesfilets … Für den Kinderteller noch zwei Kartoffeln<br />

extra…“ Hier ist offensichtlich ein Souverän bei der Arbeit. Volker von<br />

Dorscewsky ist Küchenchef und seit 30 Jahren Inhaber vom <strong>Ording</strong>er<br />

Hof, eine der führenden Adressen in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, wenn man gut<br />

essen und zwischen einer großen Auswahl von Gerichten wählen möchte.<br />

Bestimmt, aber mit klarer Linie, geht der 65-Jährige mit dem<br />

Küchenpersonal um. Wo gekocht wird, kann Teamgeist nicht<br />

Schmusekurs heißen. Ein paar Sätze zu viel – und das Essen wäre kalt.<br />

Da ist es umso erfreulicher, dass wir vom „Magazin“ während der<br />

<strong>St</strong>oßzeit in der Kommandozentrale dabei sein konnten und in die<br />

Kochtöpfe schauen durften. Auch ein Gang mit dem Chef ins<br />

Gefrierhaus gehört zu den Dingen, die einem nicht oft passieren als<br />

Journalist. Man ist fast geneigt zu sagen: Adel verpflichtet. Aber im Falle<br />

dieser ungewöhnlichen Offenheit ist es wohl eher die eigene aktive<br />

Medienerfahrung, die den <strong>Ording</strong>er Küchenmeister nichts verbergen<br />

lässt. So hat von Dorscewsky selbst einige Jahre für Gruner & Jahr über<br />

seine große Passion, das Kochen, geschrieben.<br />

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Man muss schon ein Organisationstalent sein, um ein Restaurant zu<br />

führen, bei dem in der Hochsaison zwischen 150 und 220 Essen „raus<br />

gehen“ und das zum Abendessen rund 100 Speisen zur Auswahl stellt.<br />

„Ach, wir haben doch im Grunde nur Rind, Schwein, Kalb, Lamm und<br />

Fisch“, wiegelt der Chef des Hauses ab. „Man muss manchmal in der<br />

Gastronomie auch ein bisschen Augenwischerei betreiben.“ Ein Beispiel<br />

von der aktuellen Tageskarte gefällig? „Für eine Gesellschaft hatte ich<br />

gestern Safran-Risotto als Beilage, heute habe ich leckeres Reisfleisch<br />

gemacht, mittags mit Salatbeilage. Und am Abend bringe ich es mit<br />

gebackenen Früchten, einem Spiegelei und Salat auf den Tisch.“ Was<br />

Herr von Dorscewsky als Augenwischerei bezeichnet, sollte man doch<br />

wohl eher clever und kreativ.<br />

Noch immer beeindruckt von dem, was ich in der Küche miterleben<br />

durfte, will ich später mehr wissen über die Logistik während des<br />

allabendlichen Kochmarathons. „Während der eine Tisch angerichtet<br />

wird, muss der nächste schon brutzeln“, beschreibt der Chef zwischen<br />

Töpfen und Pfannen den Grundablauf. „Ich fotografiere quasi innerlich<br />

den ganzen Tisch und dann fange ich an zu kochen. Meine Frau hat<br />

schon das Fleisch vorgeschnitten, und ich mache den Fisch.“ Zwei<br />

Beiköchinnen wirbeln mit herum, sie übernehmen diverse

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