Wellness · Gesundheit · Freizeit - St. Peter-Ording
Wellness · Gesundheit · Freizeit - St. Peter-Ording
Wellness · Gesundheit · Freizeit - St. Peter-Ording
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a a<br />
<strong>Wellness</strong> <strong>·</strong> <strong>Gesundheit</strong> <strong>·</strong> <strong>Freizeit</strong> <strong>·</strong> Gastronomie<br />
Winter in<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Zeit zum<br />
Wohlfühlen<br />
Constanze Wilken<br />
Interview<br />
auf dem Deich<br />
Gastronomie<br />
„Ein Mal kommen<br />
und dann <strong>St</strong>ammgast<br />
werden“<br />
M ZN<br />
G iST.<br />
Zwiegespräche am Meer<br />
Die Seele läuft mit<br />
Ihr persönliches Exemplar - kostenlos!<br />
PETER-<br />
ORDING<br />
Nr.3/06
2<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
der Winter ist die Zeit der inneren Einkehr. Wenn die<br />
Tage kürzer werden, heißt es zur Ruhe kommen. Wie<br />
ein paar Tage am Meer diese Grundstimmung beflügeln<br />
und zugleich die Seele beleben können, wie <strong>St</strong>rand,<br />
Wind und Wasser dem Gast ermöglichen, Erfahrungen<br />
zu sammeln, die im Alltag oftmals verschüttet sind,<br />
das wollen wir Ihnen in der dritten Ausgabe unseres<br />
„Magazins“ näher bringen. Schön, dass <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />
<strong>Ording</strong> neben der heilsamen Natur noch jede Menge<br />
„Kultur“ zu bieten hat. In der dunklen Jahreszeit ist es<br />
vor allem der Körper, der einer besonderen Pflege<br />
bedarf. Ein Aufenthalt in der Dünen-Therme, ein<br />
Saunagang, ein reinigendes Hamambad oder eine<br />
Blockaden sprengende Ganzkörpermassage wirken<br />
Wunder. <strong>Wellness</strong> ist für uns keine Mode, <strong>Wellness</strong> ist<br />
eine Haltung dem eigenen Leben gegenüber. Den<br />
Sinnen etwas Gutes tun, das schließt aber auch kulinarische<br />
Genüsse ein. Essen und Trinken sind wichtig<br />
fürs Wohlbefinden. Für <strong>Wellness</strong> so umfassend verstanden<br />
ist <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> ein wahres Paradies.<br />
Das schöne am Winter ist auch, dass danach der<br />
Frühling kommt. Und der bringt 2007 viel Neues, was<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> und was vor allem Eiderstedt angeht.<br />
Gemeinsam will man künftig für die Urlauber da sein.<br />
Das Ferien- und <strong>Freizeit</strong>angebot der gesamten<br />
Halbinsel wird ab nächstem Jahr von den Tourismus-<br />
Zentralen <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> und Eiderstedt mit Tönning<br />
und Friedrichstadt gemeinsam im partnerschaftlichen<br />
Schulterschluss präsentiert.<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Tourismus-Zentrale <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>,<br />
Marketingabteilung © 2006, Telefon: 04863/999-222<br />
In Kooperation mit Callies-Kommunikation<br />
Anzeigen: Callies-Kommunikation, Tel. 04562/266739, Fax 04562/267813,<br />
Mobil 0170/2132020, u.callies@t-online.de, www.callies-kommunikation.de<br />
Idee und Konzept: Callies-Kommunikation, Grömitz<br />
Grafik/Layout: Helmut Honerkamp, grafik-honerkamp@gmx.de<br />
Redaktion: Rainer Tittelbach, RTittelbach@gmx.net<br />
Texte: Rainer Tittelbach, Ute Barkow<br />
Fotos: Tourismus-Zentrale SPO, Honerkamp, Tittelbach, www.mobbys-pics.de<br />
Repro: Profi Repro Mediengestaltung A. Bentfeld, Lübeck, www.profirepro.de<br />
Druck: Westermann Druck, Braunschweig, Auflage: 50.000 Exemplare<br />
MaGaZN iIntern<br />
E D I T O R I A L<br />
Das zeigt nicht nur marktwirtschaftlichen Weitblick,<br />
das ist auch für den Gast ein Gewinn. Denn der<br />
Urlauber sucht Abwechslung und größtmögliche<br />
Vielfalt der Angebote. Aktiv stellt sich der mobile<br />
Nordseefan seinen individuellen Urlaubsplan zusammen.<br />
Dabei wird ihm das „Magazin“, das 2007 mit gleichem<br />
Titel unter neuer Flagge segelt, weiterhin mit<br />
stimmungsvollen Geschichten, <strong>Freizeit</strong>-Trends und<br />
Gastro-Tipps Anregungen bieten.<br />
Bleiben Sie uns gewogen und weiterhin viel Spaß beim<br />
Lesen<br />
Ihre „Magazin“-Redaktion<br />
I n h a l t<br />
Unter dieser Dachmarke<br />
werden zukünftig<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, Eiderstedt,<br />
Tönning und Friedrichstadt<br />
gemeinsam ihre Ferien- und<br />
<strong>Freizeit</strong>angebote präsentieren.<br />
Erinnerung: Die Highlights der letzten Monate . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Selbstfindung: Tröstliche Flächen zwischen Sand und Meer . . . . . . . . .7<br />
Sauna: Schwitzen, abkühlen, entspannen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Fit & fun: Nordsee-Fitnesspark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Gedanken: Ein Spaziergang durch die Salzwiesen . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Radfahren: Rendezvous mit <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Natur: Nationalpark Wattenmeer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Das Interview: Die Romanautorin Constanze Wilken . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Test: Ein Ehepaar fühlt sich wohl in der Dünen-Therme . . . . . . . . . . . 20
„Das Ergebnis der Sonderstudie Tourismus auf Eiderstedt: Die Marketingaktivitäten für den Bereich „Nordsee*- <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> & Eiderstedt“ zu<br />
vereinheitlichen und bei der Tourismus-Zentrale <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> zu zentralisieren. Diese Zentralisierung wird schrittweise umgesetzt und beginnt mit einem<br />
gemeinsamen Veranstaltungskalender für das Jahr 2007 und einem gemeinsamen Ferienmagazin. Ziel ist es, vorhandene finanzielle Mittel zu bündeln und<br />
für ein effizientes Marketing für die Region <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> - Eiderstedt einzusetzen.“ B. Paulsen, Tourismus-Direktor<br />
Bernd Paulsen, Tourismus-Direktor<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
„Ich freue mich auf die zukünftigen<br />
gemeinsamen Marketingaktivitäten<br />
mit der Region Eiderstedt<br />
und den Orten Tönning und<br />
Friedrichstadt. Diese touristische<br />
Destination mit dem „Leuchtturm“<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> und fast<br />
drei Millionen Übernachtungen<br />
wird sich am Markt positionieren.“<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
B. Paulsen, Tourismus-Direktor<br />
Tourismus-Zentrale<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Hannelore von Ahnen,<br />
Geschäftsführerin der Tourismus-<br />
Zentrale Eiderstedt<br />
Gastronomie:<br />
Gehoben speisen im Wanlik Hüs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Die Seeburg und aktuelle Tourismus-Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Ein Souverän in der Küche des <strong>Ording</strong>er Hofs . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Kurzurlaub: Sich rundum wohl fühlen in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Kulinarisch: Labskaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Kunst: Rollloo und sein Schöpfer Erhard Schiel . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Was man nicht verpassen sollte: Die Highlights für 2007 . . . . . . . . . 38<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-Bad by Night: Wo Nachtschwärmer ein Zuhause finden . . . 40<br />
Liebe Gäste, liebe Leser,<br />
einige Monate müssen Sie sich<br />
noch gedulden, dann wird Ihnen<br />
das neue Ferienmagazin präsentiert:<br />
Der neue Eiderstedter<br />
Ferienbegleiter unterscheidet sich<br />
erheblich von seinen Vorgängern.<br />
Das Heft enthält zum Beispiel<br />
keinen umfangreichen<br />
Veranstaltungskalender mehr –<br />
und nutzt den gewonnenen Platz,<br />
um Ihnen noch mehr<br />
Informationen und unterhaltsamen<br />
Lesestoff für <strong>Freizeit</strong> und<br />
Urlaub zu bieten. Und es gibt viel zu berichten aus Eiderstedt. Auch<br />
die Region, aus der wir für Sie berichten, ist ja größer geworden. Sie<br />
umfasst jetzt – wie die kompetente „Sonderstudie Tourismus“ vorschlug<br />
– die gesamte neue Destination „Nordsee <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />
<strong>Ording</strong>/Halbinsel Eiderstedt“ und reicht damit von <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Bad bis zur Holländerstadt Friedrichstadt.<br />
Auf umfassende Informationen über alle Veranstaltungen brauchen Sie<br />
übrigens auch nicht zu verzichten. Sie werden siebenmal jährlich unter<br />
dem Titel „<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>/Eiderstedt“ erscheinen und darüber hinaus<br />
im Internet unter der Adresse www.tz-eiderstedt.de aufgelistet.<br />
Viel Spaß und kurzweilige Unterhaltung mit unserem künftigen<br />
Ferienmagazin wünscht Ihnen bereits jetzt<br />
Ihre<br />
Hannelore von Ahnen<br />
Geschäftsführerin der Tourismus-Zentrale Eiderstedt<br />
Das gemeinsame Urlaubsmagazin der Halbinsel Eiderstedt, das im<br />
Frühjahr 2007 erstmals erscheinen wird, bringt den Urlaubern schon<br />
weit vor Ihrer Reise in unsere malerische und erholsame Region die<br />
wichtigsten und vor allem interessanten Informationen direkt ins<br />
Haus. Die Halbinsel Eiderstedt als kompakte Urlaubsregion präsentiert<br />
sich geschlossen und einheitlich mit den Schönheiten der Natur.<br />
Torsten Kreß, Tourismus-Direktor der <strong>St</strong>adt Tönning<br />
Carsten Holz, Geschäftsführer,<br />
Tourismus-Zentrale Friedrichstadt<br />
„Die neue Kooperation ist ein<br />
wichtiger Schritt, um zukünftig<br />
noch effektiver, aber auch effizienter<br />
die vielfältigen Angebote<br />
und starken Profile der Urlaubsregion<br />
Eiderstedt zu entwickeln<br />
und zu vermarkten. Für unsere<br />
Gäste bedeutet dies ein abgestimmtes,<br />
qualitativ hochwertiges<br />
Serviceangebot zwischen<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>- <strong>Ording</strong> und Friedrichstadt.“<br />
Ihr<br />
Carsten Holz<br />
Tourist Information Friedrichstadt<br />
Dit & dat:<br />
Tipps für Hundehalter: Wo Hunde willkommen sind . . . . . . . . . . . . 43<br />
Fitnesstraining im BIM’s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Im Hoch- und Niederseilgarten von Volker Crantz . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Die Gemeindebücherei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Der Kabarettist Manfred Degen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Wattführungen in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Wi möögt <strong>St</strong>. Pedder:<br />
Gäste und Einheimische sagen, warum sie den Ort lieben . . . . . . 48<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 3
Highlights der<br />
letzten Monate<br />
Der Sponsor hielt sich im<br />
Hintergrund<br />
Infos, Spaß und pädagogischer Mehrwert:<br />
„Nivea Glücksmomente“ war eine multimedial<br />
hoch professionelle Veranstaltung für Kids.<br />
„Ich fand das Backen super und ich war lange im<br />
Bambuslabyrinth und habe die Natur erraten“, sagt Bianca<br />
als sie nach fast drei <strong>St</strong>unden fröhlich das Erlebnisdorf<br />
„Nivea Glücksmomente“ verlässt. Schwester Tina stürmt<br />
gerade aus dem Märchenzelt. Sie hat einen Tontopf bemalt<br />
und Perlen aus Südafrika zu einer Kette aufgezogen. Auch<br />
alle anderen Kinder strahlten so wie die Sonne am Himmel<br />
im Schönwettermonat Juli. Unterstützt wurde mit der Veranstaltungsreihe,<br />
die neben einigen Großstädten auch in <strong>St</strong>.<br />
<strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> Halt machte, das Charity-Projekt „6 Dörfer<br />
für 2006“. Die Fußball-WM mit ihrem Slogan „Zu Gast bei<br />
Freunden“ lieferte die ideale Botschaft und den idealen<br />
Anlass, ein <strong>St</strong>ück vom eigenen Glück abzugeben und<br />
Kindern in armen Ländern Gutes zu tun. Die Spendengelder<br />
flossen in sechs neue Kinderdörfer in Brasilien, Mexiko,<br />
Nigeria, Südafrika, der Ukraine und Vietnam. Das mehrtägige<br />
Event für Kids und Kiddies war eine pädagogisch wertvolle<br />
und multimedial hoch professionelle Veranstaltung, die<br />
nicht zu sehr auf den Mitleideffekt setzte und bei der sich der<br />
Sponsor geschmackvoll im Hintergrund hielt. Nicht der<br />
„SOS Pflege-Balsam“ von Nivea stand im Mittelpunkt, sondern<br />
die „SOS Kinderdörfer“ und Begriffe wie<br />
„Geborgenheit“, „Verantwortung“ und „Liebe“, die jeweils<br />
in einem der sieben Zelte ihre spielerische Umsetzung fanden.<br />
Im Juli 2007 werden Kinder und Erwachsene wieder<br />
unvergessliche Glücksmomente erleben.<br />
Beim Triathlon, jener Disziplin aus Schwimmen, Radfahren<br />
und Laufen, waren fast 500 Teilnehmer dabei.<br />
4<br />
Zu Gast bei Freunden. Unterstützt wurde mit der Veranstaltungsreihe „Nivea-<br />
Glücksmomente“ das Charity-Projekt „6 Dörfer für 2006“.<br />
Von echten Sport-Cracks bis Jedermann<br />
Ein Erlebnis: der „Gegen den Wind“ Triathlon & Halbmarathon 2006<br />
„Alles, was man machen möchte, das sollte man mit Begeisterung tun“, sagt Tausendsassa<br />
Volker Crantz. Beim Triathlon- und Halbmarathon, der 2006 an einem sonnigen<br />
Juliwochenende zum dritten Mal in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> stattfand, konnte er mit seinem<br />
Kompagnon Luigi Bariani die Devise mehr als eindrucksvoll unter Beweis stellen. Beim<br />
Triathlon, jener olympischen Disziplin aus Schwimmen, Radfahren und Laufen, waren<br />
fast 500 Teilnehmer dabei. Wie gewohnt hatte der Volkstriathlon gegenüber den<br />
„Olympioniken“ zahlenmäßig die Nase vorn. Beim klassischen Halbmarathon begaben<br />
sich 96 Läufer auf den 20,2 Kilometer langen Parcours. Etwas mehr Zuspruch fand der<br />
Jedermann-Lauf, bei dem auch 40 bestens motivierte Kids an den <strong>St</strong>art gingen. Sie allerdings<br />
mussten nur 3,2 Kilometer hinter sich bringen. Das Motto der gutgelaunten<br />
Gelegenheitsläufer: „Dabei sein ist alles“. Das sagten sich auch viele Zuschauer, oft<br />
Tagesgäste, die aus der näheren Umgebung zu dem Spektakel angereist waren. Mehr<br />
Euphorie freilich lag beim Triathlon in der Luft. „Da kamen Teilnehmer aus dem ganzen<br />
Bundesgebiet“, so Crantz, „es fanden sich aber auch zahlreiche Ausländer ein.“ Beim Blick<br />
auf die Liste der Lauf-Freaks machte man neben Schweizern, Österreichern und Dänen<br />
sogar Teilnehmer aus Italien, den USA und Kanada aus. „Wie jedes Jahr hatten viele<br />
Läufer ihren Tross dabei, ihre Familie, ihre Fans“, betont Crantz, der sich für den 7. und 8.<br />
Juli 2007 noch etwas mehr Unterstützung von der Tourismus-Zentrale erhofft.
Das Lebensgefühl s(ch)wingt mit: Rocking all over <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> Megageil: Der „Menschen-Kicker“ war der Hit bei den Kids und Teens.<br />
Clowns, Rock’n’Roller und ein<br />
aufblasbarer Kicker<br />
Der Klabauterabend im Bad und das Dorffest sorgten<br />
auch im Sommer 2006 für zufriedene Gesichter.<br />
Auch im Hochsommer 2006 liebten die Feriengäste wieder die allwöchentlichen<br />
Feste im Bad und im Dorf. Das Wetter spielte meist mit<br />
und die <strong>St</strong>immung war entsprechend. Das lag vor allem an der gelungenen<br />
Mischung aus gastronomischem Angebot und Show-Darbietungen,<br />
aus Kunsthandwerk, Spiel und den unvermeidlichen Tinnefständen. Es<br />
waren einige tausend Gäste, die sich dienstags und donnerstags vier bis<br />
fünf <strong>St</strong>unden lang durch die Bad-City und die Dorfstraße schoben. Man<br />
sah vor und hinter den <strong>St</strong>änden zufriedene Gesichter. „Natürlich geht es<br />
ums Geschäft“, sagt Tanja Zell aus Berlin, „aber die Leute sind größtenteils<br />
super nett und man hat den Eindruck, als ob die Anbieter und<br />
Künstler auch selbst ein bisschen Spaß haben.“<br />
In Erinnerung blieben neben den einschmeichelnden Klängen einer<br />
Indio-Band und der auf Glamour getrimmten Lebenslust zweier brasilianischer<br />
Rhythmus-Bomben besonders die Gruppen, die am Ende des<br />
Blanker-Hans-Wegs jung und alt zum Abrocken animierten. „Das sind<br />
Bands, die noch ein Lebensgefühl transportieren“, sagt Ruth Thomas<br />
von der Seeburg. Mit gutem altem Rock, „Ärzte“-Songs und einigen<br />
Pop-Klassikern ließen die spielfreudigen Coverbands auch in Ehren<br />
ergrauten Beat-Fans keine Chance zum Weitergehen. „So a guate<br />
Schtimmung muscht du woanders erscht sucha“, meint ein Schwabe,<br />
der bei „Smoke on the Water“ außer Rand und Band gerät. Man fand<br />
eine solche <strong>St</strong>immung einige Male auch im Dorf: zwischen gediegenem<br />
One-Man-Band-Entertainment bestachen hier, zwischen Spökenkieker<br />
und Am Kamin die „Greyhounds“, eine ebenso originelle wie perfekt<br />
aufspielende Schmalztollen-Band, die neben Rock’n’Roll-<strong>St</strong>andards<br />
viele Pop-Hits in Rockabilly-Manier launig gegen den <strong>St</strong>rich bürstete.<br />
Ein Mega-Hammer, um in der Sprache der Zielgruppe zu sprechen, war<br />
der aufblasbare „Menschen-Kicker“, bei dem die Mitspieler wie beim<br />
Tischfußball an einer <strong>St</strong>ange festgemacht werden. Hier hatten vor allem<br />
die Prä- und Post-Pubertierenden Spaß, die bei solchen Erwachsenenfesten<br />
mit etwas Kiddie-Amüsement meist nicht viel zu bestellen haben.<br />
Meine Tochter war so begeistert, dass sie unbedingt nächsten Sommer<br />
wieder nach <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> kommen will: Menschenkicker spielen. Und was<br />
gab es sonst noch? „Omas Eiergrog“ war selbst bei Hitze lecker. Geliebt<br />
wurden die Clowns und Animateure. Der Schmalz der Alleinunterhalter<br />
mischte sich mit frisch gezapftem Pils. Die Kleinsten konnten in einem<br />
Sandhaufen Bernsteine sammeln, und die etwas Größeren ließen sich<br />
coole Frisuren machen. „Cindy“ auf der Relax-Terrasse bewies, dass die<br />
Travestie-Show nun offenbar auch beim Fußballfan angekommen ist<br />
und der hiesige Shanty-Chor vermittelte ein bisschen Tradition. Den<br />
WM-Titel in der Tasche sorgten vor allem die Italiener für Imbiss-<br />
Abwechslung mit <strong>St</strong>il, Flair und Prosecco. Nur eines gefällt den meisten<br />
Besuchern nicht. Burckhardt Affelt aus Dinslaken bringt es auf den<br />
Punkt: „Dass um 22 Uhr schon die Zelte abgebrochen werden, das finde<br />
ich ziemlich deutsch.“<br />
Sprünge zu Wasser,<br />
Party zu Lande<br />
Etwas Geduld musste man schon haben bei der Seat-Kitesurf-Trophy<br />
2006. Nachdem zunächst der Wind fehlte und sich die Zuschauer mit<br />
Chillen und Party am <strong>St</strong>rand die Zeit vertrieben, hatte der Wettergott<br />
schließlich doch noch ein Einsehen. Bei böigem Wind konnte die<br />
Deutsche Meisterschaft am 27. August ausgetragen werden. 25.000<br />
Besucher waren am Wochenende dabei und sahen einen spannenden<br />
Finalkampf zwischen Mario Rodwald (15) und Sebastian Bubmann (18),<br />
den der Ältere knapp für sich entscheiden konnte. Sabrina Lutz siegte<br />
bei den Damen. Bevor die Sportler begeistern konnten, ließ bereits am<br />
Samstagabend die Rockcombo<br />
„Madsen“ ihren unprätentiösen<br />
Gitarrenpop vom <strong>St</strong>apel und<br />
begeisterte die Jugend mit leichter<br />
Punkbreitseite, während sich die<br />
„thirtysomethings“ eher von ihren<br />
hitverdächtigen Gesangslinien<br />
beeindruckt zeigten. Die Veranstalter<br />
freuen sich schon auf die<br />
Seat Kitesurf-Trophy 2007 in <strong>St</strong>.<br />
<strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>. Die Termine stehen<br />
bereits fest (3. bis 5. August).<br />
Der Wettergott hatte ein<br />
Einsehen: böige Winde und<br />
strahlender Sonnenschein am<br />
Sonntag bei der Kitesurf-Trophy<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 5
Highlights der<br />
letzten Monate<br />
Erst Flaute, dann Windstärke 10<br />
<strong>St</strong>urmflut, Robbie Naish, Beach-Partys: Der Kitesurf-Worldcup hielt<br />
auch für Wassersport-Unbedarfte einige Überraschungen bereit.<br />
Die Wellen rollen an den Nordseestrand, die Gleitschirme zerren an<br />
den Leinen der Athleten. Wenn der <strong>St</strong>artschuss fällt, laufen die Surfer<br />
mit den Brettern in die Brandung, wenig später vollführen sie spektakuläre<br />
Sprünge, bis zu zehn Meter hoch und 50 Meter weit, bei<br />
Geschwindigkeiten um 60 Kilometer pro <strong>St</strong>unde. So sieht der Idealfall<br />
aus. Dann ist Kitesurfen das Größte. „Man gleitet übers Wasser und<br />
fliegt dabei, man fühlt sich frei und kann alles machen, was man will“,<br />
schwärmt die deutsche Ausnahme-Kiterin Kristin Boese. Die<br />
Weltmeisterin hatte ein wenig Pech und belegte beim Gard-Kitesurf-<br />
Worldcup in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Ording</strong> im August nur den dritten Platz. Die zweite<br />
deutsche Hoffnung, der 18-jährige Silvester Ruckdäschel, ging gar<br />
nicht erst an den <strong>St</strong>art: ein entzündeter Blinddarm machte dem<br />
Münchner einen <strong>St</strong>rich durch die<br />
Rechnung. Dafür war andere<br />
Prominenz vor Ort: der frühere<br />
Boxchamp Vitali Klitschko beispielsweise,<br />
selbst ein begeisterter<br />
Hobby-Kiter. „Eine <strong>St</strong>unde<br />
auf dem Wasser ist für mich<br />
mehr Erholung als eine Woche<br />
Urlaub“, sprach er den<br />
Journalisten ins Mikro. Doch was<br />
will ein echter Surffan mit einem<br />
Jetset-Promi wie Klitschko?<br />
Robby Naish, die Surflegende,<br />
extra aus Hawaii angereist, war<br />
der, den alle sehen wollten. Der<br />
mittlerweile 43-Jährige gewann<br />
als jüngster Windsurfer aller<br />
Zeiten seinen ersten<br />
Weltmeistertitel – mit 13 Jahren!<br />
Innerhalb von 16 Jahren holte er<br />
22 weitere WM-Titel. Danach<br />
wechselte er zum Kitesurfen und<br />
wurde auch in dieser Sportart<br />
1998 Weltmeister. Seine<br />
Anwesenheit konnte leider nicht<br />
6<br />
Haus Haole<br />
Wollen Sie mal wieder<br />
relaxen, haben Sie Lust<br />
auf Wassersport oder<br />
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Bed & Breakfast in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
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…dann sind Sie bei uns im „Casa del Norte ganz sicher richtig.<br />
verhindern, dass an etlichen Tagen Windflaute herrschte. Da hieß es<br />
dann „chillen“ in der so genannten „Riders Lounge“ oder Partymachen<br />
für Jedermann auf dem großzügigen Event-Gelände. Größte Aufregung<br />
verursachte eine <strong>St</strong>urmflut mit Windstärke 8 bis 10, die einen Abend<br />
und eine Nacht lang den Kitesurf Worldcup unter Wasser setzte. Aber<br />
die Veranstalter bekamen alles bestens in den Griff. Die Wettbewerbe<br />
gingen weiter und die Beach-Partys erst so richtig los. Das Schönste an<br />
ihnen war: die ultimative „Love Generation“, ein Mix aus allen tanzwütigen<br />
Generationen, vereinte sich in bester Partylaune auf der<br />
Tanzfläche. Und noch eine gute Nachricht: Die Kitesurf-WM 2007 findet<br />
wieder in SPO statt. Fans müssen sich die Zeit vom 18. bis 26. August fett<br />
im Kalender anstreichen!<br />
„Man gleitet übers Wasser und fliegt dabei, man fühlt sich frei und kann alles machen, was man will.“ (Kristin Boese)<br />
Haus Nalu<br />
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unserer Casa-Lounge.<br />
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Tröstliche Flächen<br />
zwischen <strong>St</strong>rand<br />
und Meer<br />
Das Laufen zwischen Flutsaum und der Weite der Sandbänke<br />
ist mehr als ein körperlicher Akt, der der <strong>Gesundheit</strong> dient.<br />
Die Seele läuft mit.<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 7
8<br />
Zu sich selbst finden<br />
„Das Wattenmeer ist eine Landschaft, der die Theatralik des Gebirges<br />
genauso fehlt wie die geschichtlich geprägte Kulissenhaftigkeit des<br />
mediterranen Raumes“, schreibt der Schriftsteller Günter Kunert in seinen<br />
klugen Betrachtungen über die nordfriesische Küstengegend. Er<br />
preist jene Kargheit, die sich nicht aufspielt, sondern die sich als Spiegel<br />
für das eigene Ich zur Verfügung stellt.Tröstliche Flächen zwischen Sand<br />
und Meer, zwischen Nässe und vermeintlichem Nichts. Das Laufen ist<br />
in dieser Landschaft, zwischen Flutsaum und der Weite der Sandbänke,<br />
mehr als ein körperlicher Akt, der der <strong>Gesundheit</strong> dient. Menschen können<br />
hier zu sich selbst und zu innerer Ruhe finden, Seelen können hier<br />
im Einklang der Natur im Gleichtakt schlagen. Dabei ist es vor allem die<br />
tobende See, die die Kräfte ins rechte Lot setzt, die in der Lage ist zu<br />
relativieren und das eigene Leben einmal aus einer anderen Perspektive<br />
zu betrachten. Wie klein sind wir doch gegenüber diesem mächtigen,<br />
immer währenden Naturschauspiel. Wie klein und unbedeutend sind<br />
unsere Probleme. Das spüren wir, wenn wir die herbstliche Einsamkeit<br />
am Meer suchen, wenn der Himmel nach Zeiten wuchtigen<br />
Wolkengeschiebes wie ein finsteres Geschliere milchig über uns hängt,<br />
aber genau so spüren wir, dass wir dazu gehören zu diesem groß- und<br />
einzigartigen Welttheater.<br />
Visionen sind erlaubt<br />
Auch der Winter in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> ist mehr als nur ein Durchgangsstadium<br />
zwischen Herbst und Frühjahr, eine Zeit, die viele Menschen<br />
am liebsten ausblenden würden. Der Winter gehört dazu, so wie zu<br />
einem ausgefüllten Leben nicht nur Spaß und Geselligkeit gehören,<br />
sondern auch Ruhe und Selbstreflexion. Tage am Meer in der dunklen<br />
Jahreszeit sind ideal, sich auf das zu besinnen, was die letzten Monate<br />
gebracht haben, und sich auszumalen, was die Zukunft für einen bereithalten<br />
könnte. In Einklang mit der gewaltigen Natur ist vieles möglich.<br />
Denn wir spüren nicht nur unsere Kleinheit, unsere Begrenztheit, wir<br />
spüren eben auch, was für Kräfte die Natur, zu der wir ja auch gehören,<br />
frei setzt.Visionen sind erlaubt am Flutsaum.<br />
Den inneren Schweinehund besänftigen<br />
Natur und Wetter fordern einem im Winter etwas ab und sie fordern die<br />
eigene Lebendigkeit heraus. Man muss sich aufraffen, über die<br />
Seebrücke zu gehen, muss sich überwinden, die beißende Kälte auf sich<br />
zu nehmen. Der vordergründige Kampf mit der Natur wird zum Kampf<br />
mit dem inneren Schweinehund. Hat man ihn besiegt, ist er hinterher<br />
sanft wie ein Lamm. Ausgelüftet und durchgepustet vom Wind, gelokkert<br />
von der Bewegung, die den Menschen sich spüren lässt, und seelisch<br />
inspiriert vom rauschenden Wellenspiel, fühlt man sich erfrischt.<br />
Der Atem hilft, das Naturerleben mit unserem Körper verschmelzen zu<br />
lassen. Die Folge: Der Geist ist klar, der Körper aktiv, bis einen die häusliche<br />
Wärme in den gesunden Schlaf wiegt.
„Das permanente permanente Angebot Angebot dieser Landschaft Landschaft außerhalb außerhalb der<br />
Saison besteht besteht nicht nur in Einsamkeit: Einsamkeit: Die findet sich überall überall –<br />
sondern sondern vor allem im Alleinseindürfen. Alleinseindürfen. Man kann, was eben<br />
Alleinsein Alleinsein bewirkt, bewirkt, hier zu sich selber finden – oder doch zu dem,<br />
was man für sein Selbst halten mag. Ist dieser, freilich freilich flüchtig flüchtig<br />
gewordene, gewordene, Blick nach Innen vielleicht vielleicht eine schwache schwache Variante Variante<br />
der ‚Spökenkiekerei’, ‚Spökenkiekerei’, jenes berühmten berühmten „zweiten „zweiten Gesichts“, Gesichts“, das<br />
den Menschen Menschen hauptsächlich hauptsächlich im Norden Norden eigen war und möglichermöglicherweise noch ist?“<br />
Günter Kunert: Kunert: In Schleswig-Holstein. Schleswig-Holstein. Zwischen Zwischen den Meeren, Meeren, 1990.<br />
Landschaft und Liebe<br />
Zwei Menschen laufen durchs Watt,<br />
stemmen sich dem Wind entgegen,<br />
kämpfen mit der Kälte oder umarmen<br />
<strong>St</strong>urm und Wetter als Boten einer himmlischen Kraft. Wo der<br />
Augenblick auf Wasser, Wellen, Wind und Wolken reduziert zu sein<br />
scheint, spürt man bald, ob sich auch ein weiteres, entscheidendes W-<br />
Wort einstellt: Wonne. Bereitet den beiden das Wandern im Watt die<br />
gleiche Freude? Erleben sie ähnliche Freiheitsschübe? Und sind sie von<br />
demselben inneren Frieden beseelt, wenn sie dem Rauschen an der<br />
Brandung lauschen? Schlagen hier zwei Herzen im selben Takt? Der<br />
Einzelne kann am Meer das Zwiegespräch mit der Natur suchen, das<br />
Paar kann seine Nähe, seine Liebe überprüfen. Die Einsamkeit am<br />
Flutsaum stellt Fragen. Ein paar Tage am Meer geben unweigerlich<br />
Antworten, schaffen Klarheit. Sie können zwei Menschen sich (wieder)<br />
finden lassen.<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 9
10<br />
Eine Perle<br />
wartet auf<br />
Entdeckung<br />
Nordsee<br />
Bernsteinmuseum<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Schleiferei •<br />
Verkauf<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. - Fr. 9:30 - 18:00 Uhr<br />
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Von November bis März<br />
Winteröffnungszeiten.<br />
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donnerstags, 15.30 Uhr<br />
Werkstatt-Vorführung<br />
(kostenfrei) mit anschließender<br />
Museeumsführung<br />
(Museumseintritt)<br />
montags, 16 Uhr<br />
Ein Wechselbad der Körpergefühle:<br />
Blockhaussauna, Dünen-<br />
Ambiente, Freiluftwasserfall<br />
Schwitzen,<br />
abkühlen,<br />
entspannen<br />
Abgebrüte Saunagänger<br />
kommen in der Dünen-<br />
Therme genau so auf ihre<br />
Kosten wie Freunde eher<br />
meditativ tänzelnder<br />
Schweißperlen<br />
Überall in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> begegnet<br />
einem die Natur. Selbst die<br />
Saunaanlage der Dünen-Therme<br />
wurde zu einer im wahrsten Sinne<br />
des Wortes „Saunalandschaft“<br />
geformt. Man gab ihr das typische<br />
Dünen-Ambiente und traf damit<br />
den Charakter der hiesigen<br />
Küstenregion. Kreuz und<br />
quer gestellte <strong>St</strong>randkörbe<br />
laden zum Verweilen ein.<br />
1000qm Außenbereich stehen<br />
200qm Innenbereich<br />
gegenüber. „Vor sieben,<br />
acht Jahren, als wir anfingen,<br />
war ein so großer<br />
Außenbereich ungewöhnlich“,<br />
erinnert sich Andreas<br />
<strong>St</strong>auch, der Bereichsleiter<br />
<strong>Freizeit</strong>/<strong>St</strong>rände, „aber die<br />
Gäste nahmen es von<br />
Anfang an begeistert auf.“<br />
Wer in die Sauna geht<br />
möchte sich abhärten. Da<br />
macht es nichts aus, auch<br />
mal bei Minusgraden 60, 70<br />
Meter über die freie Fläche<br />
zu laufen. 5000 bis 6000<br />
Saunabesucher pro Monat<br />
– und das fast durchweg<br />
über das ganze Jahr – das<br />
ist eine vorzeigbare Bilanz.<br />
Der große Außenbereich<br />
erhöht die Attraktivität der<br />
Sauna auch in der warmen<br />
Jahreszeit. „Viele Leute<br />
nutzen ihn im Sommer vor<br />
allem als Lichtbad und als<br />
FKK-Anlage“, so <strong>St</strong>auch.<br />
Die Dünenlandschaft wurde der<br />
Natur im Übrigen nur nachempfunden.<br />
Es wurde nicht in die<br />
Dünen gebaut, die Dünen wurden<br />
geschaffen. „Es ist eine naturidentische<br />
Dünenlanschaft“, so <strong>St</strong>auch,<br />
„wir sind ja keine Naturfrevler!“<br />
Ist Sauna eigentlich <strong>Wellness</strong>?<br />
„Bei <strong>Wellness</strong>-Anwendungen<br />
soll ein<br />
Einklang geschaffen<br />
werden zwischen<br />
Geist, Körper und<br />
Seele. Wenn der<br />
Gast sagt, dieses<br />
Gefühl empfinde er<br />
auch in der Sauna, dann ist es doch wunderbar.<br />
Der Nutzer braucht sich nicht zu<br />
scheren um Begriffe, der sollte sich einfach<br />
nur wohl fühlen. Entspannen, sich<br />
erholen und gelöst nach Hause gehen, das<br />
ist für ihn das Wichtigste. Aus der Sicht<br />
der Betreiber gibt es natürlich Unterschiede<br />
zwischen Sauna und <strong>Wellness</strong>.<br />
<strong>Wellness</strong>, das sind Einzelanwendungen.<br />
Saunieren verstehen viele heute nicht<br />
mehr nur als gesundheitliche Angelegenheit,<br />
für sie ist es ein <strong>Freizeit</strong>vergnügen,<br />
ein Gemeinschaftserlebnis,<br />
bei dem Geselligkeit eine Rolle spielt. Ich<br />
sitze ja in der Regel nicht allein in meiner<br />
Saunakabine.“<br />
Andreas <strong>St</strong>auch, Bereichsleiter<br />
<strong>Freizeit</strong>/<strong>St</strong>rände<br />
Mit den Schwitzstuben der<br />
Dünen-Therme fühlt man sich der<br />
finnischen Sauna-Tradition verpflichtet.<br />
Neben dem Sanarium,<br />
das mit dem Einfluss der Farben<br />
auf die <strong>St</strong>immung der Menschen<br />
arbeitet, und dem Dampfbad, dessen<br />
Temperatur bei 45 bis<br />
50° C und dessen Luft-<br />
feuchte bei 90 bis 100<br />
Prozent liegt, gibt es denn<br />
auch die so genannte<br />
Birkensauna und die vor<br />
allem bei Frauen sehr<br />
beliebte Pfahlbausauna, die<br />
einen geräumigen Meditations-<br />
und Entspannungsraum<br />
bietet, der mit knapp<br />
80° C betrieben wird. Ein<br />
offenes Feuer flackert stimmungsvoll<br />
hinter Glas.<br />
Ätherische Öle und mentale<br />
Musik beruhigen das<br />
Gemüt. Liegend auf die<br />
ersten Schweißtropfen zu<br />
warten ist hier genau so<br />
wohltuend wie das Sitzen.<br />
Denn die aufrechte Position<br />
ermöglicht dem Besucher<br />
durch die großflächige Verglasung<br />
Blicke in Richtung<br />
Salzwiesen und <strong>St</strong>rand.<br />
Wer dem sanften Tröpfeln<br />
der Schweißperlen die<br />
schwitzenden <strong>St</strong>urzbäche<br />
vorzieht und wer statt <strong>St</strong>ille<br />
lieber friesisch trockenen<br />
Humor genießen will, der
darf die Saunaaufgüsse in der<br />
sechseckigen, zur Kommunikation<br />
einladenden Blockhaussauna<br />
nicht verpassen.<br />
<strong>St</strong>ets gut gelaunt heizt der<br />
Saunameister zunächst kräftig ein<br />
und peitscht mit Handtuch, erfrischenden<br />
Essenzen und flotten<br />
Sprüchen die <strong>St</strong>immung dem<br />
Siedepunkt entgegen. Die Peridotitsteine<br />
erreichen dann Temperaturen<br />
von 500° C. Abkühlung<br />
verspricht zwischendurch allein<br />
der Griff in den Eisbottich. Und<br />
auch wenn es gegen die Saunaregeln<br />
des guten Geschmacks verstößt,<br />
reagieren nicht selten sogar<br />
die abgebrütesten Saunagänger<br />
mit plötzlicher Fluchtreaktion.<br />
Wer schwitzt, der muss sich<br />
abkühlen. „Viele Architekten und<br />
Betreiber bauen tolle Schwitzräume,<br />
die ihnen von Saunaherstellern<br />
aufgeschwatzt werden,<br />
vergessen dabei aber oft das<br />
Kälteangebot“, ist Andreas <strong>St</strong>auch<br />
aufgefallen. In <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
wollte man diesen Fehler nicht<br />
begehen. Denn Sauna bedeutet<br />
Wechselbad. Dem acht- bis<br />
15minütigen Schwitzen folgt die<br />
eiskalte Dusche. Konkret heißt das<br />
für den Saunagast: er kann sich<br />
abkühlen unter dem Freiluftwasserfall,<br />
kann sich mit Schlauch<br />
und Schwalldusche erfrischen<br />
oder im Kneipp-Becken für Ab-<br />
kühlung sorgen. Dabei empfehlen<br />
Sauna-Ratgeber das schrittweise<br />
Abkühlen des Körpers, also mit<br />
dem Frischluftaufenthalt zu beginnen,<br />
danach kalt zu duschen und<br />
dann ins Tauchbecken zu steigen.<br />
Weil der Mensch Kälte sehr viel<br />
stärker als Wärme empfindet,<br />
drücken sich viele Saunabesucher<br />
vor der Kaltanwendung oder<br />
ersetzen sie durch ein Duschen<br />
mit gemäßigten Wassertemperaturen.<br />
Damit verfehlt man aber<br />
den langfristigen Abhärtungseffekt,<br />
der einen für Erkältungskrankheiten<br />
weniger anfällig<br />
macht. Wer in der Dünen-Therme<br />
die mit Natursteinen geschmackvoll<br />
in die Architektur eingepassten<br />
Kältequellen, die mit Original-<br />
Nordseewasser betrieben werden,<br />
nicht ausreichend nutzt, ist selber<br />
schuld. Eine solch abwechslungsreiche<br />
Galerie an Abkühlungsvarianten<br />
findet man wirklich<br />
nicht überall. Der Mut zur Kälte<br />
wird anschließend mit einer umso<br />
intensiver empfundenen und<br />
besonders entspannenden Ruhephase<br />
belohnt.<br />
Entspannung bietet auch die<br />
Tatsache, dass der <strong>Freizeit</strong>- und<br />
Erlebnisbadbenutzer gegenüber<br />
dem Saunagast etwas weniger<br />
bezahlt. So wird die Sauna nicht<br />
zum Durchlaufbetrieb. „Bei uns<br />
gibt es nicht dieses ständige<br />
Kommen und Gehen, das nur mal<br />
Gucken, weil man ja bezahlt hat,<br />
das in einer Sauna sehr unangenehm<br />
werden kann“, betont Thermen-Mann<br />
<strong>St</strong>auch. „Bei uns geht<br />
es sehr viel ruhiger und gepflegter<br />
zu als andernorts.“<br />
Tipp:<br />
Besonders beliebt sind die langen<br />
Saunanächte am letzten Freitag<br />
eines Monats. Da heißt es bis<br />
1 Uhr nachts schwitzen und ab 21<br />
Uhr FKK-Baden im gesamten<br />
Schwimmbad. Interessant ist auch<br />
folgendes Angebot von November<br />
bis März: ab 18 Uhr zwei <strong>St</strong>unden<br />
bezahlen und vier <strong>St</strong>unden, bis<br />
zum Betriebsende, die Einrichtung<br />
nutzen.<br />
Weitere Informationen enthält das<br />
Faltblatt der Dünen-Therme.<br />
Dünen-Therme<br />
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MAGAZIN ST. PETER-ORDING 11
fit & fun<br />
„Da geht ein inneres<br />
Kokainkästchen auf“<br />
Warum der Nordsee-Fitnesspark<br />
gerade im Winter so wichtig ist<br />
Drei Klimazonen: Wald, Dünen, Meer. Fünf Laufstrecken: vom<br />
Einsteiger-Parcours (1230 m) bis zum <strong>St</strong>rand-Parcours (5880 m). Damit<br />
bietet der Nordsee-Fitnesspark ideale Voraussetzungen für Jogging,<br />
Walking, Nordic Walking, Wandern und Halbmarathon. Er folgt der<br />
ganzheitlichen Grundidee, dass die Fitness auch das körperliche, geistige<br />
und seelische Grundbefinden beeinflusst. Der Fitnesspark ist für alle<br />
da – für alle Altersklassen und alle Fitnessgrade, für Gelegenheits-<br />
Walker wie für Sportcracks. Und er ist kein nur funktionales Lauf-Areal,<br />
sondern er bietet ein Erlebnis für die Sinne.<br />
Gerade im Winter ist der Nordsee-Fitnesspark eine wichtige Adresse.<br />
Denn das Laufen ist neben dem Fahrradfahren das ideale Mittel gegen<br />
Niedergeschlagenheit und Antriebsschwäche. Man muss nur seinen<br />
inneren Schweinehund überwinden und sich regelmäßig zum Laufen<br />
aufraffen, dann hat die Winterdepression keine Chance. „Keiner läuft<br />
am Anfang freiwillig“, räumt Ulrich <strong>St</strong>runz ein, der Autor des Fitness-<br />
Bestsellers „Forever young“, „aber nach spätestens vier Wochen sorgt<br />
ein Reflex dafür, dass Sie ohne täglichen Morgen- oder Abendlauf nicht<br />
mehr auskommen.“ Die erste qualvolle Zeit zu überstehen, ist erfahrungsgemäß<br />
im Winter schwerer als im Frühjahr. Doch hat man – vielleicht<br />
mit kleinen „Belohnungen“ – die erste Durststrecke überstanden,<br />
12<br />
Der Fitnesspark ist für alle da –<br />
für alle Altersklassen und alle<br />
Fitnessgrade, für Gelegenheits-<br />
Walker wie für Sportcracks<br />
dann hat das Trübsalblasen nicht länger eine Chance gegen die körpereigenen<br />
Glückshormone, die durch das Laufen um ein Vielfaches vermehrt<br />
werden. „Da geht ein inneres Kokainkästchen auf“, wirbt <strong>St</strong>runz<br />
für die Lust am Laufen. Bis das Kästchen aufgeht, kann eine Umgebung,<br />
wie ihn der Nordsee-Fitnesspark bietet, nur von Nutzen sein. Die<br />
Landschaft, der Wechsel zwischen Wald und Dünen, Schatten und<br />
Sonne, zwischen Weite und Nähe, das allein schon bereitet<br />
Wohlempfinden und erfreut die Psyche. Entscheidend sei ja der Spaß an<br />
der Sache, betonen alle namhaften Bewegungsgurus. Allein aus<br />
Vernunftgründen mag sich kaum ein Mensch anstrengen. Rasen aber<br />
erst einmal die Endorphine durch den Körper, dann hat man es<br />
geschafft. Das Laufen ist auf dem besten Wege zu einer Sucht zu werden:<br />
einer gesunden Sucht! „Denn wer läuft, der läuft gleichsam dem<br />
Herzinfarkt davon“, so Sportmediziner Richard Rost.<br />
Ob Jogging oder (Nordic) Walking – Herz und Kreislauf werden<br />
gestärkt, der Cholesterinwert gesenkt und die Fitness gesteigert.<br />
Besonders wichtig in der dunklen Jahreszeit: durch regelmäßige<br />
Bewegung wird das Immunsystem auf Trapp gebracht, und die<br />
vermehrte Sauerstoffzufuhr verhindert den lästigen Winterschlaf des<br />
Gehirns.<br />
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Tief hängende Wolken,<br />
hoch fliegende Gefühle<br />
Was als Spaziergang durch die Salzwiesen begann, wurde zur gedanklichen Einkehr<br />
Der Himmel ist grau, es beginnt zu nieseln. Ich kann mich nicht aufraffen,<br />
über die Seebrücke zum Meer zu gehen. Es ist Nachmittag und der<br />
Himmel verheißt so wenig Zuversicht, dass ich mich nicht zu weit vom<br />
Ort entfernen möchte. Andererseits steht mir angesichts der bedrückenden<br />
Wetterlage der Sinn nicht unbedingt nach Menschen. Herbst-<br />
Tristesse macht sich in mir breit.Vom Deich in Richtung Meer blickend<br />
kommt mir der Gedanke, einen Spaziergang durch die Salzwiesen zu<br />
machen. Ich habe gelesen, dass jene gern in Büchern abgebildeten<br />
Salzwiesen mit <strong>St</strong>randflieder und <strong>St</strong>randaster, mit Rotschwingel,<br />
Grasnelke oder Tausendgüldenkraut in ihrer üppigen Form selten<br />
geworden sind. Im Oktober sowieso. Als Botaniker bin ich heute aber<br />
nicht unterwegs.<br />
Ich nehme einen erlaubten Trampelpfad, der sich hinein schlängelt in<br />
die seltsame, menschenleere Landschaft zwischen Seebrücke und<br />
Südstrand. Noch immer in Reichweite zum Deich, wundert es mich, wie<br />
schnell ich in eine vollkommen andere <strong>St</strong>immung komme. Ist es die viel<br />
beschworene Lust an der Bewegung, die mich mitreißt und aufmuntert?<br />
Seit wann reißen einen die Glückshormone so früh mit? Es muss das<br />
Zusammenspiel verschiedener Kräfte sein. Die Wolken hängen tief und<br />
dennoch entsteht beim Gehen durch dieses botanische Wunderland ein<br />
unbeschreibliches Hochgefühl. Das Gras wiegt sich im Wind, der Regen<br />
knistert und benetzt meinen Friesennerz. Ich freunde mich mit ihm an.<br />
Muss ich wohl auch – er ist das Einzige, was ich höre. Ich gehe nicht alle<br />
Tage durch eine Salzwiese. Es ist ungewohnt. Ich muss über kleine<br />
Sandhügel balancieren, dann einen rutschigen Holzsteg passieren. Ich<br />
muss aufpassen, dass ich nicht in einen der Priele abrutsche. Mein<br />
Schuhwerk ist nicht das Beste. Das Gehen bindet meine<br />
Aufmerksamkeit. So bleibe ich bei mir, schweife nicht ab, wie es in einer<br />
wohlbekannten Umgebung der Fall wäre. Das Grübeln bekommt hier<br />
keine Chance. Und das, obwohl der Himmel so aussieht, als ob er jeden<br />
Moment einfallen würde. Ich bin froh, statt der Seebrücke die<br />
Salzwiesen gewählt zu haben. Im Bewusstsein, dass ich hier auf einem<br />
der fruchtbarsten Böden überhaupt spaziere, geht es nochmal so gut. Ich<br />
atme so tief durch, wie es die feuchte Luft erlaubt.<br />
Ich glaube, die Natur spürt man in diesem amphibischen, salzgetränkten<br />
Lebensraum stärker als am Meer. Das Spazieren vorne am Wasser,<br />
gegen den Wind, das man kennt – daran hat man sich gewöhnt. Dort<br />
wird die Landschaft zur Projektionsfläche, in die man sich selbst und<br />
seine Gedanken hineinspiegelt. An beiden Orten aber spürt man gleichsam,<br />
dass man dazugehört, zu dieser Welt, die diese unglaubliche Natur<br />
hervorgebracht hat. Der Mensch – ein Teil vom Großen und Ganzen.<br />
Man muss kein Goethe, kein von Eichendorff sein, um zu spüren, daß<br />
etwas dran ist an den Gefühlen, den Bildern, die direkt aus der Natur<br />
kommen und die den Menschen beeinflussen, seinem Leben mehr Sinn<br />
und Sinnlichkeit geben. Der Weg schlängelt sich weiter Richtung Südstrand.<br />
Mir begegnet ein einsamer Jogger. Ob der wohl die Einzigartigkeit<br />
der Umgebung wahrnimmt? Die Pfahlbauten rücken näher.<br />
Soll ich die Möglichkeit nutzen, einzukehren und mich zurückbegeben<br />
in die menschliche Gemeinschaft? Ich will für heute darauf verzichten.<br />
Lieber lasse ich das Zwiegespräch mit der Natur in mir nachschwingen.<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 13
Foto: Huppertz<br />
14<br />
Rendezvous mit <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Wer radelt lebt gesünder. Wer in der guten Nordseeluft radelt, der lebt doppelt gesund, ganz egal, ob er die<br />
Deich- oder die Ortstour wählt. Kombiniert man beide Touren, bekommt man den idealen Überblick.<br />
Auch im Spätherbst und selbst im Winter,<br />
wenn nicht gerade Eis und Schnee das<br />
Radfahren unmöglich machen, kann man<br />
sich in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> bestens mit dem<br />
Rad fortbewegen. Wer mehr die „kulturellen“<br />
Errungenschaften sucht, der kann<br />
Wale, Watt und Weltmeere<br />
Mit der ganzen Familie in die Erlebnisausstellung für den<br />
Nationalpark Wattenmeer<br />
Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum • Am Robbenberg • 25832 Tönning<br />
sich für die Ortstour entscheiden, wer<br />
mehr die Natur liebt, der ist mit der<br />
Deichtour bestens bedient. Doch noch<br />
besser: Wer zum ersten Mal hier, am<br />
äußersten Zipfel von Eiderstedt verweilt,<br />
der sollte den Ort nicht mit dem Auto<br />
Ganzjährig geöffnet (außer 24.12.):<br />
1. Apr. - 31. Okt.: 9.00 - 19.00 Uhr<br />
1. Nov. - 31. März: 10.00 - 17.00 Uhr<br />
abfahren, sondern sollte bikend <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />
<strong>Ording</strong> mit den Ortsteilen <strong>Ording</strong>, Bad,<br />
Dorf und Böhl erkunden. Am besten verbindet<br />
er die beiden Touren und begibt<br />
sich so auf ein erstes Rendezvous mit<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>.<br />
Info-Telefon 04861 96200<br />
www.multimar-wattforum.de
Fahrräder haben oft Vorfahrt in SPO (Foto linke Seite). <strong>St</strong>eile Wege sind höchst selten. Problemlos kommt man mit dem Drahtesel auch direkt zum <strong>St</strong>rand.<br />
Gesagt, getan. Ein Mal tief durchgeatmet und<br />
los. Von der Dünentherme fahre ich in<br />
Richtung Kurpark. Für Ende Oktober ist es<br />
noch angenehm warm, entsprechend ausgelassen<br />
ist das Treiben im Bad. Ich fahre auf der<br />
(Einbahn-)<strong>St</strong>raße Richtung Dorf. Links und<br />
rechts grünt es für die Jahreszeit noch ungemein.<br />
Als Radfahrer ist man hier der König,<br />
erhaben radelt man hoch zu Sattel, derweil die<br />
Autos hinter einem ihre PS bremsen müssen.<br />
Weiter geht es am Hotel Friesen-Residence mit<br />
seinen verspielten Giebeln und Türmchen vorbei.<br />
Nicht weniger stilvoll ist das Hotel<br />
Landhaus an de Dün, das ich kurz darauf passiere.<br />
Am Thalamegus, am Eulenhof und<br />
rechts an der DRK-Rehaklinik „Goldener<br />
Schlüssel“ vorbei rollt mein Rad fast wie von<br />
selbst. Die Luft ist trotz einiger Autos, die mich<br />
jetzt problemlos überholen können, ausgesprochen<br />
gut. Links und rechts, nichts als<br />
Wald. Bevor ich mich den ersten Häusern von<br />
Dorf nähere, atme ich deshalb noch einmal<br />
kräftig durch. Ich radle an der Bücherei vorbei,<br />
geradewegs in Richtung der „Fressmeile“ des<br />
Dorfs mit zahlreichen Gaststätten, mit<br />
Imbissen und Pizzerias. Sogar ein Lokal mit<br />
kroatischen Spezialitäten kann ich im<br />
Vorbeifahren ausmachen. Für den schnellen<br />
Hunger und den kleinen Geldbeutel findet<br />
hier sicher jeder das Richtige. So scheint es mir<br />
jedenfalls beim flüchtigen Blick auf die vielen<br />
Schilder mit ihren gastronomischen<br />
Anpreisungen. Sichtlich erfreut entdecke ich<br />
kurz vor dem Marktplatz die „Bücherstube“.<br />
Jetzt geht es hinein in die Dorfstraße. Mein<br />
Auge fällt auf ein Zufahrt-Verbotsschild. „Das<br />
gilt sicher nur für die Autos“, denke ich mir.<br />
Doch wo soll ich fahren? Auf der <strong>St</strong>raße? Das<br />
ist lebensgefährlich und verboten. Auf dem<br />
Bürgersteig, den ich gerade ganz für mich<br />
allein hätte? Zu viel nachgedacht – prompt verliere<br />
ich das Gleichgewicht auf meinem Super-<br />
Siebengangfahrrad, das ich mir von einem<br />
Fahrradverleiher habe aufschwatzen lassen.<br />
Laut Rad bin ich der Deichgraf, doch ich stelle<br />
mich alles andere als souverän an und Platz<br />
macht mir, dem Hochwohlgeborenen, auch<br />
keiner. Ich balanciere an der Bäckerei Siercks<br />
vorbei, links „Die süße Ecke“, wo es im<br />
Sommer beim Dorffest brasilianische<br />
Süßigkeiten im Menschgewand (ohne viel<br />
Gewand) gab. Von nun an geht es wieder besser.<br />
Wieder rauf auf den Drahtesel, am<br />
Blumenhaus Crantz vorbei, am Bernsteinmuseum<br />
und den Läden für die Kids, am<br />
Speelmanto und Karl + Lotta. Wieder wird es<br />
verdammt eng. Ich hätte die Tour wohl besser<br />
in die andere Richtung gemacht. Ich erinnere<br />
mich an den alten Spruch „Wer sein Fahrrad<br />
liebt, der schiebt“ und ich befolge ihn. Ich lasse<br />
die Lokale Am Kamin und den Spökenkieker<br />
links liegen, schiebe am Wanlik Hüs vorbei,<br />
entdecke gegenüber schon wieder eine<br />
Pizzeria und schwinge mich wieder aufs Rad.<br />
Rein geht es in die Pestalozzi-<strong>St</strong>raße Richtung<br />
Süden. Auf den Spuren des großen Erziehers<br />
lässt es sich gut radeln. Platz gibt es reichlich.<br />
D Ü N E N H O T E L<br />
Interessiert?<br />
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Es ist nicht schwer, sich für uns zu entscheiden…<br />
…die Frage ist nur: …lieber ein Doppelzimmer?<br />
…lieber ein Einzelzimmer? …lieber ein Hotel-Appartement?<br />
oder lieber eine Ferienwohnung - mit oder ohne Service?<br />
Bitte rufen, faxen mailen Sie uns an, wir helfen gerne und<br />
geben Auskunft. Wir bieten bewusst traditonelle Werte,<br />
verbunden mit urlaubsfreundlichem Komfort.<br />
Familie Herth und das -Team<br />
Im Bad 91-95 • 25826 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Telefon 0 48 63 / 96 55 - 0 • Telefax 0 48 63 / 96 55 - 1 55<br />
e-mail: duenenhotel-eulenhof@t-online.de<br />
Die <strong>St</strong>raße ist breit und zwei Fahrradwege sorgen<br />
nicht nur für einen sicheren Schulweg,<br />
sondern auch für ein entspanntes Radeln der<br />
Urlaubsgäste.Viel zu sehen gibt es nicht, dafür<br />
bekommt man einen kleinen Einblick in die<br />
pädagogische Infrastruktur des Ortes mit seinen<br />
Schulen und Sportanlagen. Nach zwei bis<br />
drei Kilometern erreiche ich Böhl und fahre in<br />
die Böhler Landstraße hinein. Geschmackvolle<br />
Wohnhäuser, großzügige Gärten, rechts ein<br />
Wäldchen – hier lässt es sich leben. Ein paar<br />
Meter weiter, in Süderhöft, scheint das<br />
Paradies für Camper zu sein. Wenig später<br />
mache ich die Biege zum Böhler <strong>St</strong>rand. Der<br />
Wind umweht mein leicht erhitztes Haupt. Ich<br />
ziehe genussvoll die Luft in meine Lungen.<br />
Der Nationalpark Wattenmeer liegt vor mir.<br />
Irgendwo muss auch das Meer sein. Ich mache<br />
eine kurze Pause, nehme ein Schluck Wasser<br />
und stimme mich weiterhin durch tiefe, intensive<br />
Atmung auf die nun folgende Deichtour<br />
ein.<br />
Ich setze meine Fahrt in Richtung Böhler<br />
Leuchtturm fort. Rechts die berühmten<br />
Kiefernwälder von <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, links grasen<br />
einige Kühe. Ich überhole ein paar Jogger.<br />
Das Nachmittagslicht, Ende Oktober, schimmert<br />
noch fast so freundlich und sonnig wie im<br />
September. Hier oben auf dem Deich, mit dem<br />
Wind radelnd, spüre ich nur eins: Weite, Wind,<br />
Freiheit. Ich passiere den Leuchtturm, wo<br />
einige Ausflügler die letzten Sonnenstrahlen<br />
garni<br />
⋆⋆⋆<br />
HOTEL GARNI<br />
HOTEL-<br />
APPARTEMENTS<br />
FERIEN-<br />
WOHNUNGEN<br />
Auch Ihr<br />
vierbeiniger Freund<br />
ist willkommen<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 15
genießen. Gelegentlich kommt mir ein<br />
Radler entgegen. Ich lasse mir weiterhin<br />
den Wind um die Nase wehen. Ich versuche,<br />
alles, was ich sehe, in mich einzusaugen<br />
- die Salzwiesen, die<br />
Dünengräser, den Himmel mit seinen<br />
bauschigen Wolken und die Sonne, die<br />
gelegentlich durch das wattierte Weiß<br />
scheint. Ich fahre so dahin, ohne viel zu<br />
denken. Auf einer Bank auf dem Deich<br />
sitzt ein Mann und liest in einem dicken<br />
Buch. „Ich könnte auch einmal wieder<br />
etwas lesen“, sage ich mir. Nach ein paar<br />
Minuten habe ich den Mann wieder vergessen.<br />
Dafür achte ich jetzt auf meinen<br />
Atem. Ich erreiche die Überfahrt zum<br />
Südstrand und fahre weiter Richtung<br />
Norden. Ich überhole eine radelnde<br />
Familie mit drei kleinen Kindern. Es ist<br />
ein schönes, beruhigendes Bild. Überhaupt<br />
sieht man zum Ende der<br />
Herbstferien sehr viele Familien in <strong>St</strong>.<br />
<strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>. Weil noch zahlreiche<br />
Fußgänger unterwegs sind, nehme ich<br />
die nächste Möglichkeit runter vom<br />
Deich und fahre bis zur Buhne vor der<br />
Seebrücke auf dem tiefer gelegenen<br />
Fahrradweg. Da muss man nur aufpassen,<br />
dass einen nicht entgegenkommende<br />
Radfahrer streifen oder unachtsame<br />
Passanten den Weg kreuzen. Die<br />
Schrifttafel vom Hotel Ambassador lugt<br />
durch die hoch gewachsenen Kiefern.<br />
Ich setzte meine Fahrt auf dem breiten<br />
asphaltierten Weg Richtung <strong>Ording</strong> fort.<br />
Ich presche in Richtung Yachthafen und<br />
biege in den <strong>St</strong>randweg ein. Vorbei am<br />
Köhlbrand-Kurzentrum, an Ferienwohnungen<br />
und Gästehäusern. Kurz<br />
danach nehme ich links den Radweg vor<br />
dem Deich, der in Richtung <strong>Ording</strong><br />
Nord führt. Eine Familie kommt mir entgegen.<br />
Der Vater fährt mit dem Sohn, die<br />
Mutter mit der Tochter und beide<br />
„Parteien“ tun so, als würden sie nicht<br />
zusammen gehören. Ein verliebtes Paar<br />
hat sich auf einer Bank eng aneinandergekuschelt.<br />
Es ist sichtlich abgekühlt,<br />
doch mich hält das In-die-Pedale-Treten<br />
angenehm warm. Auf der Höhe der<br />
Utholmer <strong>St</strong>raße überquere ich den<br />
Deich und trete jetzt mit meinen letzten<br />
Kraftreserven den Weg zurück Richtung<br />
Bad an. Ich fahre auf der <strong>St</strong>raße landeinwärts<br />
zum Deich. Langsam kündigt sich<br />
der Abend an. Ich trete kräftig in die<br />
Pedale und achte nicht mehr auf allzu<br />
viel um mich herum. Ich sehe ein paar<br />
freundliche Ferienhäuser und bewundere,<br />
bevor ich in den <strong>St</strong>randweg einbiege,<br />
die Kiefern, die am Waldrand des<br />
Nordsee-Fitnessparks windschief, fast<br />
surreal in den Himmel ragen. Ich<br />
beschleunige abermals, rase am Hotel<br />
Twilling, am Gambrinus und am Café<br />
Köm vorbei und dann rechts rein, dem<br />
16<br />
Bad entgegen, wo mit einer Apfelschorle<br />
meine Tour endet. Es war ein gelungener<br />
Nachmittag. Die ständige Abwechslung, die<br />
Mix-Tour aus Enge und Weite, aus Ort und<br />
Landschaft, aus Einsam- und Betriebsamkeit<br />
machten dieses radelnde Rendezvous mit <strong>St</strong>.<br />
<strong>Peter</strong> zu keiner Zeit langweilig und auch nicht<br />
besonders anstrengend.<br />
Die Lust am Radfahren<br />
Tipp:<br />
Ortsplan <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
und Radwanderwege<br />
(SPO und Eiderstedt)<br />
Kommunale Medienberatung,<br />
6. ergänzte Auflage.<br />
Schutzgebühr: 1,50 Euro<br />
Radfahren bedeutet für mich die stets neue Erfahrung der simplen, in<br />
meinem Schreibtischalltag freilich nicht durchgängig manifesten<br />
Tatsache, dass ich einen Körper besitze, mit Muskeln, Sinnesorganen,<br />
Poren, einem Herz und zwei meist mangelhaft genutzten Lungenflügeln.<br />
Kurzum: dass ich lebe.<br />
Radfahren ist eine überaus bekömmliche Fortbewegungsart. Man belastet Muskulatur und<br />
Herzkreislaufsystem kontinuierlich, ohne den Gelenken einen vergleichbaren Tort anzutun wie<br />
etwa beim Laufen. Nicht zuletzt bewegt sich der Radler überwiegend in Gefilden, wo der<br />
Sauerstoffanteil höher als in der <strong>St</strong>adt und die Luft reiner ist, woran auch er selber nichts<br />
ändert. Beim Radfahren kommt man deutlich weiter herum als beim Joggen, und weder eine<br />
Außenhülle aus Metall oder Glas oder ein Motor blockieren den Kontakt zur Umwelt. Man hört<br />
das Zwitschern der Vögel, das Zirpen der Grillen und das Singen der Reifen, dessen Tonart bei<br />
jeder Änderung des Fahrbahnbelags wechselt.<br />
Überdies ist das Fahrrad ein Therapiegerät. Auf ihm können jene unvermeidlichen<br />
Trübsinnsanfälle, die den Menschen hin und wieder heimsuchen, genauso bekämpft werden<br />
wie ein veritabler Kater. Auch plötzlich hereinbrechende und fürs Erste unstillbare sexuelle<br />
Notdurft beziehungsweise gleichursächliches Herzeleid lassen sich mit anti-selbstischer<br />
Grundhärte wenigstens phasenweise aus Augen und Sinn pedalieren. Wer will kann auf dem<br />
Fahrrad nahezu jeden Schmerz vertreiben, indem er einfach einen stärkeren draufsetzt.<br />
Auf dem Fahrrad kann ich außerdem mein Gehirn entknoten und entschwurbeln, wenn ich mal<br />
wieder zu viel intellektuelle Milchsäure produziert habe, indem ich es minutenlang total<br />
abschalte und nur noch meinem Herzen und meinem Atem zuhöre. Andererseits rauschen mir<br />
auf dem Fahrrad irgendwelche Ideen durch die Rübe.<br />
Will heißen: Radfahren vermag sowohl meditativ-schädelausspülend als auch geistig-inspirierend<br />
zu wirken ... Das Rad ist eine fahrtwindgeschirmte Insel, auf der niemand anruft, an der<br />
Tür klopft, überhaupt etwas von mir will.<br />
Der Text entstammt dem ebenso kurzweiligen wie intelligenten Buch „Kleine Philosophie der<br />
Passionen – Radfahren“ (dtv 2006) von Michael Klonovsky
Faszination Wattenmeer – und der<br />
Leuchtturm Westerhever weist den Weg.<br />
Mehr als nur<br />
ein Spaziergang zur<br />
Nordsee<br />
Geschichte, Natur, Fremdenverkehr:<br />
Nationalpark Wattenmeer und<br />
Tourismus-Zentrale organisieren<br />
informative Führungen vom Festland<br />
zum Spülsaum.<br />
Wo sich seit einem Jahr die neue Seebrücke über<br />
Salzwiesen, Priele und Dünenausläufer spannt, trafen<br />
sich im Oktober zum letzten Mal in diesem Jahr<br />
Geschichts- und Naturinteressierte mit einem<br />
Nationalpark-Ranger zu einem informativen<br />
Spaziergang. Die „Führung auf der Seebrücke“ vom<br />
Festland zum Spülsaum ist ein neues Angebot, das<br />
von Nationalpark und Tourismuszentrale gemeinsam<br />
organisiert wird.<br />
„Früher war hier alles anders“ erklärt Ranger<br />
Wolfgang Förster-Hahn.Vor 200 Jahren gab es an der<br />
Spitze Eiderstedts weder das Seebad <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />
<strong>Ording</strong> noch den Nationalpark Wattenmeer. In der<br />
ausgedehnten Dünenlandschaft lagen nur die beiden<br />
Dörfer <strong>Ording</strong> und <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>. Sie waren bei weitem<br />
nicht so wohlhabend wie die Dörfer in der umliegenden<br />
Marsch. Im 19. Jahrhundert wurde in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />
das erste <strong>St</strong>randhotel gebaut. Es war der Beginn des<br />
Aufstiegs zu einem der bedeutendsten deutschen<br />
Seebäder. 1932 kam der Bahnanschluss, nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg wurden weitere <strong>St</strong>raßen ausgebaut<br />
– <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> war angebunden an den<br />
„Rest der Welt“.<br />
Im gleichen Zeitraum litt die Natur immer mehr<br />
unter der Industrialisierung und dem zunehmenden<br />
Verkehr. Erst spät entstand ein Bewusstsein für die<br />
Notwendigkeit, die Natur zu schützen. Nach langen<br />
Diskussionen wurde 1985 das Schleswig-<br />
Holsteinische Wattenmeer zum Nationalpark erklärt.<br />
Von nun an galt hier das Ziel: Natur Natur sein lassen.<br />
Die besondere Beschaffenheit des Wattenmeeres<br />
und der <strong>St</strong>rände vor <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> haben<br />
den Tourismus befördert und den Menschen in diesen<br />
ehemals armen Dörfern eine Lebensgrundlage<br />
gegeben, die es zu erhalten gilt.<br />
Noch ein Blick von der Brücke zurück auf den Ort:<br />
Häuser, Hotels und Dünentherme stehen in einer<br />
Dünenlandschaft. Der Ranger weist auf die Wege in<br />
den Dünen hin und erklärt wie empfindlich diese<br />
Landschaft ist. Die Vielfalt der Natur im Wattenmeer<br />
beschreibt Wolfgang Förster-Hahn eindrucksvoll:<br />
Die Salzwiesen unterhalb der Seebrücke sind ein<br />
<strong>St</strong>ück Wildnis. Sie gehört zu den nahrungsreichsten<br />
Ökosystemen der Welt und ist gleichzeitig eine Form<br />
von Küstenschutz. Hier wachsen und blühen die<br />
Pflanzen, die sich in der salzigen Umgebung behaupten<br />
können. Sie sind der Lebensraum für eine<br />
Vielzahl von Tieren.Vier Millionen Zugvögel machen<br />
im Frühjahr im Wattenmeer Rast auf dem Weg in<br />
ihre Brutgebiete weiter im Norden. Nur ein kleiner<br />
Teil von ihnen bleibt zum Brüten hier.<br />
Immer weiter geht es auf der Brücke hinaus in<br />
Richtung <strong>St</strong>rand und Nordsee. Der Ranger macht<br />
seine Zuhörer auf den Priel direkt unter ihnen aufmerksam,<br />
der von der Flut gespeist wird. Dass im<br />
Winterhalbjahr hier alles unter Wasser stehen kann,<br />
ist an einem stillen Herbsttag noch kaum vorstellbar.<br />
Am Ende der Seebrücke geht es noch einige Meter<br />
über den Sand weiter zu den Pfahlbauten. Noch vor<br />
wenigen Minuten richteten sich die Blicke von der<br />
Brücke nach unten auf die Natur. Jetzt schauen alle<br />
hoch zu den Häusern, die auf ihren <strong>St</strong>elzen vor dem<br />
Hochwasser geschützt sind. Vor den für <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />
<strong>Ording</strong> so typischen Gebäuden breitet sich der<br />
Spülsaum aus. Tang und Muscheln finden sich hier,<br />
manchmal aber auch Plastikmüll und anderer Unrat<br />
von den Schiffen auf hoher See.<br />
Die „Führung auf der Seebrücke“, die auch nächstes<br />
Jahr wieder zum Veranstaltungsangebot der<br />
Tourismuszentrale gehören wird, ist mehr als nur ein<br />
Spaziergang zur Nordsee. Es ist auch ein Rundgang<br />
an der Verbindungsstelle zwischen Geschichte und<br />
Natur, Tourismus und Nationalpark – der Einstieg in<br />
die faszinierende Welt des Nationalparks direkt vor<br />
dem Seebad <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>.<br />
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MAGAZIN ST. PETER-ORDING 17
Leute<br />
18<br />
„Ich nehme es, wie es kommt“<br />
Die Romanautorin Constanze Wilken über Wind und Wetter,<br />
das Schreiben, ihr neues Buch und über das Leben in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>. Geführt<br />
wurde das Gespräch auf dem Deich bei gefühlter Windstärke 10.<br />
Es ist ein stürmischer Herbsttag. Wolken eilen über den Himmel, so als<br />
wollten sie heute noch ganz woanders hin. Die Temperaturen sind noch<br />
erträglich. Dennoch wundere ich mich schon ein wenig, dass Constanze<br />
Wilken mit einer für meine Begriffe viel zu leichten Baumwolljacke zum<br />
Interview erscheint. Wir hatten uns schließlich nicht im Cafe verabredet,<br />
sondern wollten uns auf dem Deich treffen.<br />
Denn wo lässt es sich für jemanden, der in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> aufgewachsen<br />
ist und noch immer hier die meiste Zeit des Jahres lebt, besser über<br />
das Klima, die <strong>St</strong>immung und die besondere Aura dieses Ortes sprechen<br />
als auf dem Deich? Denn auf dem Deich spürt man etwas. Der<br />
Blick Richtung Meer verheißt Weite, gibt eine Ahnung von Freiheit. Im<br />
Rücken liegt der Ort, 4000 Einwohner, dörfliche Enge, Kontrolle, der<br />
ewige <strong>St</strong>ress der Einheimischen im Sommer. Man muss nicht darüber<br />
reden, um zu wissen, was es heißt, „hoch im Norden, hinter den<br />
Deichen“, wie Udo Lindenberg einst sang, geboren zu sein.<br />
Deshalb also der Deich. Dass der Heimatspaziergang heute regelrecht<br />
zum Balanceakt wird, das ist dann aber ein wenig zu viel des<br />
Symbolischen. Also beginnen wir besser ganz unverfänglich. Der Wind<br />
verhindert, dass ich auch nur einen einzigen Blick auf meinen<br />
Spickzettel werfen kann. Ja, ja, der Herbstwind! „Für mich gehört der<br />
Wind zum Herbst. Ich liebe es, wenn es so stürmt wie jetzt. Wenn ich an<br />
den <strong>St</strong>rand gehe und so richtig durchgepustet werde – das ist wunderbar<br />
und sehr erfrischend.“<br />
Doch man muss sich eben drauf einlassen. „Wenn ich dagegen nur<br />
Spazierengehen oder Fahrradfahren möchte, dann nervt der Wind<br />
natürlich schon manchmal.“ So wie jetzt, ich bin gespannt, was am Ende<br />
auf meinem Diktiergerät zu hören sein wird. „Ich erinnere mich, als ich<br />
noch zur Schule gegangen bin: auf dem Weg hin hatte ich Gegenwind,<br />
auf dem Weg zurück seltsamerweise auch.“ Vom Wind ist der Weg nicht<br />
weit zur guten Luft. Die muss jeder spüren, der in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
bewusst atmet. Der Brustkorb hebt sich und es ist eine Wonne. „Wenn<br />
ich einige Tage weg war, zieht es mich sofort an die frische Luft. In<br />
Hamburg beispielsweise schmeckt die Luft einfach anders, sie ist<br />
schmutzig. Ich kann mich daran nur schwer gewöhnen. Deshalb komme<br />
ich auch immer wieder gern nach <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> zurück. Es sind schon<br />
neun, zehn Monate, die ich hier verbringe.“<br />
Der Wind bläst weiter, und wir taumeln den Deich entlang. Im<br />
Schneckentempo. Kalt ist es Constanze Wilken nicht. Wer in<br />
Nordfriesland groß geworden ist, der kann schon ’ne steife Brise ab.<br />
„Ich finde es viel reizvoller, wenn es bisschen rauer ist. Die Ostsee ist<br />
dagegen für mich kein richtiges Meer. Es muss toben, es muss tosen,<br />
dazu die salzige Luft, die man hier ja so richtig auf der Haut spüren<br />
kann.“ Auch die irische See hat es ihr angetan. In der beschaulichen<br />
Küstenstadt Aberystwyth schrieb sie ihre Promotion in<br />
Kunstgeschichte. Sie war verzaubert von Wales. Hier empfand sie das<br />
Zusammenspiel von Landschaft und Klima, das Sanfte und das Raue,<br />
als besonders angenehm. Hier reifte auch der Entschluss,<br />
Schriftstellerin zu werden. Die Idee für ihren ersten Roman „Die Frau<br />
aus Martinique“ hatte sie schon länger im Kopf. Die Geschichte von<br />
einer Malerin, die einer mysteriösen Botschaft aus dem Jahr 1841 nachspürt<br />
und ein Geheimnis aufdeckt, das sie auch nach Paris und in die<br />
Karibik führt, beginnt in jenem Aberystwyth, das sie selbst so gut kennt.<br />
Noch heute, vier Romane später, recherchiert sie viel. „Am Anfang steht
immer ein historisches Ereignis oder ein Konflikt aus längst vergangenen<br />
Zeiten. Oft geht es um ein Geheimnis, dann suche ich einen passenden<br />
Charakter und daraus entwickle ich die Geschichte.“ Bevor sie die<br />
Fakten nicht zusammen hat und bevor sie nicht die Atmosphäre geatmet<br />
hat, in der ihre Figuren das Leben, die Liebe und das Abenteuer lernen,<br />
macht sie sich nicht ans Schreiben. Hat sie dann alles in der großen<br />
weiten Welt eingesammelt, kommt sie nach <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> zurück und geht in<br />
sich. Was dann genau passiert, das will ich genauer wissen. Deshalb setzen<br />
wir uns auf eine Bank und Constanze Wilken schreit mir ins Ohr.<br />
„Hier verarbeite ich alle meine Eindrücke, die ich gesammelt habe. Hier<br />
kann ich nach meinen Reisen erst einmal wieder Energie und Kraft auftanken.<br />
Hier bin ich ungestört, hier bin ich zuhause. Es ist herrlich, während<br />
des Schreibens aus dem Fenster zu sehen und auf Dünen und<br />
Kiefernwald zu schauen ...“ Ausgerechnet jetzt, wo die Frau, die eine so<br />
sympathische Nordseefrische verströmt, anhebt, ein Loblied auf ihren<br />
Heimatort zu brüllen, denn sowohl ich als auch mein Aufnahmegerät<br />
sollen etwas mitbekommen, beginnt es, leicht zu tröpfeln. Wir kehren<br />
deshalb um, und ich schlage vor, den Rest des Gesprächs doch besser in<br />
konventionellerer Form und Umgebung zu führen.<br />
Bei gefühlter Windstärke 10 will ich noch die Gunst der sinnlichen<br />
<strong>St</strong>unde nutzen und etwas erfahren über Constanze Wilkens<br />
Erinnerungen an ihre Kindheit an der Nordsee. „Als ich klein war<br />
haben wir die Nachmittage immer in der Natur verbracht. Im Schlick<br />
mit meinem Bruder zu spielen und ein olles Schlauchboot durch die<br />
Priele zu schleifen – das ist eines der schönsten Bilder, das ich im<br />
Gedächtnis habe. Später war ich dann sehr viel Windsurfen.“ Und wie<br />
war das mit den <strong>St</strong>urmfluten? „Wenn das Wasser über den Deich<br />
schwappte, das fand ich schon sehr aufregend. So eine richtige<br />
Katastrophensturmflut habe ich nicht mehr miterlebt. Die größte war ja<br />
in den Sechzigern. Meine Mutter hat mir immer davon erzählt, wie das<br />
Wasser in den Ort rein gelaufen ist und wie die Lebensmittel im Wasser<br />
schwammen. Ich habe eine Freundin, die wohnt in einem Koog. Die<br />
erzählte, dass die ganzen Tiere auf die Hänger gebracht werden mussten<br />
und die Familie Angst hatte, dass der<br />
Deich am Koog bricht. Das soll schon ziemlich<br />
dramatisch gewesen sein. Das war noch in<br />
den 70er Jahren. Danach wurden dann die<br />
Deiche erhöht und es gab solche Szenen zum<br />
Glück nicht mehr.“<br />
Wir nähern uns dem Café Rasmus. Etwas<br />
Heißes wäre jetzt doch angebracht. Ich möchte<br />
schließlich nicht, dass die rechtzeitige<br />
Abgabe von Wilkens neuem Roman wegen<br />
einer blöden Erkältung in Gefahr geraten<br />
könnte. Bei Frau Rasmussen finden wir ein<br />
ruhiges Plätzchen. Die Kaffee-und-Kuchen-<br />
Liebhaber lassen noch auf sich warten. Wir<br />
bestellen Tee und Kaffee. Ich nehme den<br />
Gedanken von eben auf: Dass Wilken mit<br />
ihrem Roman in den letzten Zügen liegt, hatte<br />
sie mir bereits zu Beginn unseres Gesprächs<br />
gesagt. Jetzt möchte ich wissen, um was es<br />
geht. Es sei ein Familiendrama auf dem<br />
Hintergrund der italienischen Kriege. Der<br />
Handlungsort sei Lucca, 1525 bis 1527. „In<br />
einer Seidenhändlerfamilie spiegelt sich der Zwist, der auch die große<br />
Politik bestimmt: der Kampf Kaiser Karl V. gegen Papst Clemens VII.<br />
Einer der beiden Brüder der Familie gilt als Verräter, weil er auf Seiten<br />
des Papstes kämpft. Seine Frau steht im Zentrum der Geschichte.“<br />
ZUR PERSON<br />
Constanze Wilken, 1968 in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> geboren, studierte in Kiel<br />
Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Politik, bevor sie im walisischen<br />
Aberystwyth promovierte. Sie entdeckte früh ihre Liebe zur Kunst und entwikkelte<br />
ein Faible für Antiquitäten. Ihr erster Roman „Die Frau aus Martinique“<br />
erschien 2003. Es folgten „Die vergessene Sonate“ (2004), „Das Licht von<br />
Shenmòray“ (2005) und „Was von einem Sommer blieb“ (2006).<br />
In den nächsten Wochen muss Wilken abgeben. Dann wird es noch einmal<br />
fast ein Jahr dauern, bis das Buch auf den Markt kommt. Endlich im<br />
Warmen möchte ich nun den Fragenkomplex Wetter, Klima,<br />
Jahreszeiten abschließen. Ich hole den völlig zerknitterten Zettel mit<br />
einigen Erinnerungshilfen heraus, überfliege ihn, während Constanze<br />
Wilken mit ihren Händen die Teekanne umfasst. Ich sehe, dass wir alle<br />
wichtigen Themen gestreift haben. Der Ortswechsel hat mich ein wenig<br />
aus dem Konzept gebracht. Der Wind war offenbar doch ein gutes<br />
Medium. Ich frage etwas, was sie indirekt schon beantwortet hat. Die<br />
Autorin ist höflich und sagt den Satz, den ich – wie mir später klar wird<br />
– hören wollte: „Ich muss sagen, welche Jahreszeit gerade ist,<br />
„In <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> verarbeite ich alle meine Eindrücke, die ich gesammelt habe.<br />
Hier kann ich nach meinen Reisen wieder Energie und Kraft<br />
auftanken. Hier bin ich ungestört, hier bin ich zuhause.“ Constanze Wilken<br />
das ist für mich gar nicht so wichtig. Ich bin einfach gern draußen. Da ist<br />
es mir oft auch egal, ob es regnet oder stürmt. Ich muss mich nur richtig<br />
anziehen, dann ist es immer schön. Ich nehme es, wie es kommt.“ Ich<br />
bin zufrieden. „Ich nehme es, wie es kommt.“ Gibt es sechs Worte, zu<br />
einem Satz geformt, die die Lebenseinstellung der Menschen „hoch im<br />
Norden, hinter den Deichen“ besser auf den Punkt bringen kann?<br />
Gut gelaunt gegen den Wind: Constanze Wilken im Gespräch auf dem Deich<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 19
Test<br />
<strong>Wellness</strong> ist für sie kein Fremdwort. Luitgard und Wilfried Thoma lassen<br />
es sich im Herbst und im Frühjahr mindestens ein Mal für ein paar Tage<br />
gemeinsam gut gehen. Sie suchen sich dann ein passendes Hotel in<br />
einer ruhigen, erholsamen Gegend, um die Lasten des Alltags abzustreifen.<br />
<strong>Wellness</strong> hieß für die beiden bisher Schwimmen, Sauna,<br />
Schlickanwendungen, Atemübungen oder kosmetische Behandlung.<br />
Auch die medizinische Massage empfanden sie als <strong>Wellness</strong>. Wer sich<br />
wochenlang ohne Pause mit Schülern, Lehrplänen und Lehrerkonferenzen<br />
herumschlagen muss und noch ein Kind zu Hause hat, der<br />
unterscheidet nicht groß die Formen wohltuender „Körperarbeit“. Für<br />
den ist alles erst einmal eine Abwechslung vom Alltag. Man zeigt dem<br />
Schreibtisch und dem <strong>St</strong>ress die kalte Schulter. Die Zeit dafür muss man<br />
sich nehmen. Das ist nicht immer leicht beim außerordentlich knappen<br />
20<br />
„An <strong>Wellness</strong> könnte<br />
man sich gewöhnen“<br />
Ein Ehepaar aus Tauberbischofsheim testete auf Einladung des<br />
„Magazins“ das Wohlfühlangebot der Dünen-Therme und stand uns<br />
sichtlich entspannt Rede und Antwort<br />
Zeit-Budget von Menschen mit Beruf und Familie. „Das sind gleich<br />
zusätzliche Termine“, so Luitgard Thoma – und die bereiten, so seltsam<br />
es klingen mag, selbst wieder <strong>St</strong>ress. „Deshalb auch unsere <strong>Wellness</strong>-<br />
Urlaube. Da nehme ich mir die Zeit, habe die innere Ausgeglichenheit<br />
und genieße es viel mehr, als wenn ich das gleiche Angebot zu Hause<br />
wahrnehmen würde.“<br />
Das Ehepaar aus Tauberbischofsheim haben wir auf der Promenade<br />
angesprochen. Wir wollten beiden etwas Gutes tun. Eine Gratis-<br />
<strong>Wellness</strong>-Anwendung – Interviews für einen Art Dünen-Thermen-<br />
<strong>Wellness</strong>-Test inklusive. Die netten Schwaben haben den Ball souverän<br />
zurückgespielt und am Ende dem „Magazin“ und seinen Lesern auch<br />
etwas Gutes getan. Denn zwischen den Anwendungen waren sie – wunderbar<br />
entspannt – immer zum Gespräch bereit.
Karin Gallus bittet zum Aufwärmen ins Dampfbad Durch das Gießen des Wassers fließen die Sorgen davon… Mit einem Seidenhandschuh wird gepeelt<br />
Karin Gallus, Therapeutin, erklärt,<br />
was den beiden <strong>Wellness</strong>-Testern beim<br />
Hamam-Zeremoniell widerfährt:<br />
„Die Herrschaften sind jetzt für 10, 15 Minuten in einem Dampfbad. Das<br />
ist die erste Reinigung. Durch das Schwitzen kommen erste Giftstoffe<br />
aus dem Körper heraus. Anschließend wird auf einer Marmorbank ein<br />
Begrüßungsritual vollzogen. Das heißt: Es wird Wasser gegossen in<br />
einer bestimmten rituellen Art und Weise. Dazu erzählt man ihnen, dass<br />
der Hamam-Geist des Raumes sie begrüßt und dass durch das Gießen<br />
des Wassers die Sorgen davon fließen. Danach wird mit einem Seidenhandschuh<br />
massiv gepeelt, um Giftstoffe auszuschwemmen. Es muss<br />
ein Seidenhandschuh sein, denn dem sagt man besondere Kräfte nach.<br />
Zwischendurch wird immer wieder abgespült. Und da kommt nach dem<br />
Peelen richtig was runter. Alle diese Handgriffe übernimmt der<br />
„Ich kann loslassen. Alles fällt von mir ab.“ (Luitgard Thoma)<br />
Therapeut. Der Gast kann sich ganz auf sich konzentrieren. Danach<br />
kommt eine Olivenschaummassage des ganzen Körpers. Da wird eine<br />
Schaumwolke auf den Rücken gebracht. Die Bläschen zerplatzen dann<br />
so langsam. Das ist ein ganz prickelndes Gefühl. Weil die Anlage nur für<br />
eine Person konzipiert ist, müssen wir diesen Teil des Zeremoniells variieren.<br />
Es folgt die so genannte Kopfwäsche. Da werden die Haare mit<br />
Olivenölseife eingeschäumt und es wird kräftig, schön anhaltend<br />
massiert. Es wird wieder abgespült. Ganz zum Schluss gibt es dann den<br />
kalten Guss: von oben, zentral, wird langsam ein <strong>St</strong>rahl kaltes Wasser<br />
gegossen. Danach ist der Geist erfrischt und beginnt wieder richtig zu<br />
atmen.“<br />
Nach dem 1. Gang:<br />
Die Erfahrungen im Hamam<br />
Wilfried Thoma:<br />
„Es war sehr angenehm. Das warme Wasser hat bei mir alles gelockert<br />
Die Massage mit dem Handschuh hat sehr die Durchblutung angeregt.<br />
Man wurde wie gelöst. Alles wurde weich und sensibel. Und dann die<br />
kalte Dusche – die hat meine Lebensgeister wieder so richtig geweckt.“<br />
Luitgard Thoma:<br />
„Zunächst einmal fand ich die Begrüßung der beiden Damen ganz toll.<br />
Ich fühlte mich gleich gut aufgenommen. Aber schon beim Betreten des<br />
<strong>Wellness</strong>-Bereichs fühlte ich mich sofort wohl. Das Hamam selber wirkte<br />
bei mir auch stark auf die Psyche. Ich habe mich sofort fallen gelassen.<br />
Alles fiel von mir ab, ich habe über nichts mehr nachgedacht. Ab<br />
dem Punkt, wo die Dame das Wasser über mich gegossen hat, war alles<br />
ganz weit weg. Ich habe nur noch genossen. Das Ambiente habe ich<br />
dabei schon mitbekommen: der abgedunkelte Raum, die rot karierten<br />
Tücher und die Granitliege. Ich hatte das Gefühl, ich bin richtig angenommen,<br />
und da konnte ich richtig loslassen.“<br />
Wilfried Thoma:<br />
„Meist waren wir bisher die Aktiven. Wenn ich in die Sauna gehe, muss<br />
ich mir meinen Schwitz- und Entspannungsplan selber machen. Wann<br />
gehe ich mich abkühlen? Wann gehe ich schwitzen? Wann lege ich mich<br />
auf die Ruheliege? Hier war das Besondere, dass wir bedient wurden,<br />
passiv waren, dafür aber umso aktiver genießen konnten.“<br />
Luitgard Thoma:<br />
„Positiv aufgefallen sind mir auch die Dinge, mit denen wir in<br />
Berührung kamen: Da ist zunächst einmal das vielfältige Element<br />
Wasser. Am Ende zum Beispiel die kalte Dusche, wo man wirklich erst<br />
mal nach Luft jappst. Und dann das Öl, die Olivenseife, das alles hatte<br />
keine unangenehmen Duftstoffe, sondern war ganz natürlich.“<br />
Hamam zu zweit – ein besonderer Reiz?!<br />
Luitgard Thoma: „Ich muss sagen, ich hatte gar nicht das Gefühl, dass<br />
mein Mann da war. Ich war mit mir beschäftigt. Mir wäre es egal gewesen,<br />
ob allein oder zu zweit. Ich war so sehr auf mich konzentriert, dass<br />
ich gar nichts anderes wahrgenommen habe.“<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 21
Kein Sehen und Gesehenwerden im<br />
<strong>Wellness</strong>-Zentrum<br />
Luitgard Thoma: „Ich empfinde die Ruhe und die wenigen Leute in der<br />
Anlage als höchst angenehm. Ich liebe auch den Auslauf am <strong>St</strong>rand, das<br />
Laufen an <strong>St</strong>ellen, wo einem kaum einer begegnet. Ich brauche keinen<br />
Trubel. Ich habe im Alltag genug Menschen um mich herum. Ich möchte<br />
auch mal für mich sein.“<br />
Wie anstrengend kann Hamam sein?<br />
Luitgard Thoma: „Also, ich finde es nicht anstrengend. Ich kann loslassen.<br />
Alles fällt von mir ab. Und alles ist momentan angenehm warm in<br />
mir. Ich denke aber, dass manche Leute nicht gelernt haben, loszulassen.<br />
Die sind immer auf 180 und kommen gar nicht runter. Wenn die Hamam<br />
machen, kann es schon sein, dass sie das anstrengt.“<br />
Wilfried Thoma: „Ich fühle mich erfrischt. Man sagt ja, auch nach der<br />
Schlickanwendung solle man ruhen. Meine Frau macht es, ich nicht. Der<br />
Kreislauf ist angeheizt. Ich fühle mich danach einfach fit.“<br />
22<br />
Es folgt eine intensive Waschung. Danach eine ebenso kräftige wie<br />
wohltuende Olivenmassage an Kopf und Körper.<br />
„Im Sommer kommen wir seit Jahren nach <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>. Wir tanken hier fürs nächste<br />
halbe, dreiviertel Jahr wieder Energie auf, um über den Winter zu kommen und freuen uns<br />
aufs nächste Jahr, wenn wir wieder hier sein können.“ Wilfried Thoma<br />
Nach dem 2. Gang: die <strong>Wellness</strong>-Massage<br />
Wilfried Thoma:<br />
„Das war meine erste <strong>Wellness</strong>-Massage. Es besteht schon ein<br />
Riesenunterschied zur klassischen Krankenkassen-Massage. Das fängt<br />
schon bei der Liege an. Dort ist alles härter, hier ist alles angenehmer.<br />
Den Kopf kann man in eine gepolsterte Öffnung legen. Es ist einfach die<br />
Luxusausführung. Und es ist eine ganzheitliche Massage, eine<br />
Ganzkörpermassage. Hier ist es nicht nur der Rückenbereich, der<br />
,abgearbeitet’ wird. Hier kommen die Beine dazu, der Bauch, der Kopf.<br />
Alles wird gleichmäßig massiert. Dazu das ganze Ambiente, die Musik,<br />
das Kerzenlicht. Einfach super. Es wurde auch kaum gesprochen.<br />
,Entspannen Sie, fragen Sie anschließend und genießen Sie jetzt nur die<br />
Situation der Entspannung’, sagte meine Masseurin.“<br />
Luitgard Thoma:<br />
„Es war auch meine erste Ganzkörper-Massage. Durch die Öle am ganzen<br />
Körper und die Massage ist die Haut schön weich, bis in die Finger<br />
und Fußspitzen. Wenn ich jetzt so über meine Haut fahre, das ist ein<br />
ganz anderes Gefühl als vorher. Auch bei der Massage war ich wie beim<br />
Hamam völlig bei mir. Ich habe da auch keine Gedanken, die irgendwohin<br />
abschweifen. Was ich gut fand: Obwohl <strong>Wellness</strong>-Massage – hat die<br />
Therapeutin mich gefragt, ob ich Problemzonen habe. Ich hatte das<br />
Gefühl, dass sie dann besonders auf diese <strong>St</strong>ellen – bei mir ist das der<br />
Rücken – eingegangen ist. Am Ende tat es dann dem Rücken gut, aber<br />
ich habe zugleich eine viel tiefere Entspannung.“<br />
<strong>Wellness</strong> – und hinterher?<br />
Zum Schluss gibt es den (behutsamen) kalten Guss. Der<br />
Geist ist erfrischt und beginnt wieder „richtig“ zu atmen.<br />
Luitgard Thoma: „Man hat hinterher einfach das Gefühl, für sich selbst<br />
etwas gemacht zu haben, etwas wirklich Gutes. Eine solche Entspannung<br />
hält bei mir auch immer eine ganze Weile an. Ich würde sonst<br />
den Alltag auch gar nicht durchhalten.“<br />
Wilfried Thoma: „Es ist Urlaub und man tut trotzdem was für die<br />
<strong>Gesundheit</strong>. Das gibt ein doppelt gutes Gefühl. Die Alternative wäre<br />
eine stationäre Kur, die der Allgemeinheit recht viel Geld kosten würde.<br />
Hier macht man es quasi präventiv.“<br />
Luitgard Thoma: „Und man verhindert so vielleicht, dass das immer häufigere<br />
Burnout-Syndrom einen plötzlich überfällt. Da kommt man dann<br />
nicht mehr so schnell auf die Beine.“<br />
Wilfried Thoma: „Also wenn ich nicht wieder zurück müsste ins normale<br />
Leben, könnte ich mich schon an so etwas gewöhnen.“
Christina Heesch, Leiterin des <strong>Wellness</strong>-Zentrums von<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, beantwortet drei oft gestellte Fragen<br />
Was ist das Besondere an der <strong>Wellness</strong>-Massage?<br />
„Sie ist nicht geeignet für Menschen mit extremen körperlichen Problemen. Sie ist weniger<br />
therapeutisch angehaucht als die medizinische Massage auf Krankenschein. Die <strong>St</strong>richführung<br />
des Masseurs ist eine ganz andere: sie ist vor allem weniger kräftig. Bei der<br />
<strong>Wellness</strong>-Massage handelt es sich um eine Ganzkörpermassage. Es werden nicht in erster<br />
Linie Problemzonen „bearbeitet“. <strong>St</strong>imuliert werden vielmehr die Chakren, die verschiedenen<br />
Zentren des Körpers. Am Ende fühlt sich zwar durchaus auch der Körper entspannt.<br />
Doch entscheidender und nachhaltiger ist die Tiefenentspannung der Seele.“<br />
<strong>St</strong>immt es, dass nur den Männern das Hamam erlaubt war?<br />
„Das stimmt. Anfangs war dieses osmanische Reinigungszeremoniell ein Privileg der Herren<br />
Sultane. Immer wenn sie aus der <strong>St</strong>eppe in die <strong>St</strong>adt kamen, begaben sie sich grundsätzlich<br />
erst einmal in einen Hamam, um sich körperlich und seelisch zu reinigen. Erst dann betraten<br />
sie die <strong>St</strong>adt. Später war auch Frauen der Zutritt erlaubt. Allerdings nicht unbedingt gleichberechtigt<br />
– denn im Hamam wählten häufig die Männer die Frauen für ihren Nachwuchs aus.“<br />
Kann es eigentlich auch ein zu viel an <strong>Wellness</strong> geben? Oder kann man <strong>Wellness</strong> nicht oft<br />
genug machen?<br />
„<strong>Wellness</strong> hat mit Ruhe zu tun. Man sollte also nicht zu viele Anwendungen aneinanderreihen.<br />
Man sollte sich vor allem für den Tag Zeit und Ruhe nehmen. Es reicht beispielsweise,<br />
wenn man an einem Tag eine ayurvedische Anwendung macht. Danach sollte man lieber<br />
einen Spaziergang am <strong>St</strong>rand einplanen und ein schönes Abendessen zu sich nehmen. Sonst<br />
kommt der Körper wieder in <strong>St</strong>ress. Man sollte auch berücksichtigen, dass nicht alle<br />
Anwendungen zueinander passen. Die Abstimmung muss stimmen, damit dem Körper auch<br />
wirklich das Richtige abverlangt wird und er das Richtige bekommt. Die Kombinationsfrage<br />
sollte man in einer Beratung abklären.“<br />
Weitere Infos:<br />
Die Tourismuszentrale von <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> hat einen geschmackvollen Prospekt herausgegeben,<br />
in dem die <strong>Gesundheit</strong>s- und <strong>Wellness</strong>-Anwendungen der Dünen-Therme übersichtlich<br />
vorgestellt und näher erklärt werden.<br />
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MAGAZIN ST. PETER-ORDING 23
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es nicht nur um Management-<br />
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Dasselbe noch mal, bitte!<br />
Ein entspannender Nachmittag im <strong>Gesundheit</strong>s- und<br />
<strong>Wellness</strong>zentrum der Dünen-Therme. Ein Erlebnisbericht<br />
Noch etwas zögerlich betrete ich den großzügig gestalteten und eindrucksvollen Empfangsbereich der<br />
Dünen-Therme. Nach einem ausgedehnten <strong>St</strong>randspaziergang habe ich mich dazu entschlossen, mich<br />
an diesem Nachmittag einmal so richtig verwöhnen zu lassen. Mein erster Besuch in der <strong>Wellness</strong>-Oase<br />
von <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>.<br />
„Kann ich Ihnen helfen?“ Eine nette Dame am Empfangstresen fragt nach meinen Wünschen.<br />
Nach einer ausführlichen Beratung entscheide ich mich für ein Schwefelsolewannenbad und eine<br />
anschließende Rückenmassage. „Perfekt organisiert“ geht es mir durch den Kopf, während die Dame<br />
meine gebuchten Anwendungen blitzschnell in den Computer eingibt.<br />
Als ich gerade fragen will, in welchem Raum ich wann die Anwendungen erhalte – gibt sie mir lächelnd<br />
eine Art Fahrplan für meinen Nachmittag. Praktisch ist auch der raffinierte Armbandschlüssel für die<br />
Umkleidekabine, der sich als wahrer Alleskönner erweist: Er öffnet jedes Drehkreuz, das die einzelnen<br />
Bereiche in der Therme voneinander trennt und speichert alle meine Anwendungen. Gegen eine<br />
Leihgebühr erhalte ich jetzt noch einen Bademantel und Badelatschen, der Hygiene wegen. <strong>Wellness</strong> –<br />
ich komme!<br />
Mit meinem Fahrplan in der Bademanteltasche und etwas zu groß geratenen Badelatschen schluffe ich<br />
in den Aufenthaltsbereich und fühle mich sofort wohl. Der komplett in warmen Erdtönen und Holz<br />
gehaltene Raum vermittelt Ruhe, und die Liegen mit Blick auf den kleinen, liebevoll gestalteten<br />
Außenbereich laden zum Entspannen ein.<br />
Seufzend strecke ich mich auf meiner Liege aus und lausche sphärischen Klängen. Einige Gäste schlafen,<br />
andere lesen, und ab und zu wird jemand von freundlichen Menschen zur Anwendung gerufen.<br />
Schön, dass ich noch ein paar Minuten Zeit habe, die entspannende Atmosphäre zu genießen. Als ich<br />
meinen Namen in weiter Ferne höre, bin ich bereits eingedöst. Eine sympathische Mitarbeiterin bringt<br />
mich zu meiner bereits eingelassenen Badewanne. Welch ein Service! Zugegeben, der Geruch von<br />
Schwefel ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber schließlich ist es ja gut für die Haut, denke ich und<br />
tauche unter.<br />
Nach 20 Minuten schlüpfe ich gut vorbereitet für die Massage in meinen Bademantel und strebe erneut<br />
den Liegen zu. Wie angenehm – niemand hat hier eine Handtuch-Reservierung vorgenommen. Schnell<br />
noch mal einkuscheln, bevor ich mich nach einem kurzen Blick auf meinen Fahrplan auf die Socken bzw.<br />
Badelatschen in die zweite Ebene mache.<br />
Nur eine Treppe höher öffnet sich für mich (dank des Schlüssels!) eine asiatisch anmutende <strong>Wellness</strong>-<br />
Welt. Farben und Architektur strahlen fernöstliche Gelassenheit aus. Meine Masseurin führt mich in<br />
einen sanft beleuchteten Raum. Eine spezielle Massagetechnik soll mir zu mehr Entspannung der<br />
Nackenmuskulatur verhelfen – der <strong>St</strong>ress der letzten Wochen hat seine Spuren hinterlassen. Die Dame<br />
fragt noch, wo genau mein Kopfschmerz „sitzt“, und dann darf ich mich auf dem Bauch liegend ganz in<br />
ihre professionellen Hände begeben. Ich genieße die geübten Griffe. Allein der natürliche Duft des<br />
Massageöls wirkt schon irgendwie beruhigend. Mit leichtem Druck fahren ihre Hände an der<br />
Wirbelsäule und den Schulterpartien entlang. Keine Chance für verkrampfte Muskeln. Meine<br />
Verspannungen geben merklich den Widerstand auf; die hochgezogenen Schultern sacken langsam tiefer,<br />
alles fühlt sich lockerer an. Ich stehe nur sehr ungern auf, als meine Masseurin mit einem sanften<br />
„So“ das Ende der Behandlung verkündet. Viel zu schnell sind 20 Minuten vorbei. „Ob ich noch einen<br />
Wunsch habe“, fragt sie. Am liebsten würde ich antworten: Dasselbe noch mal, bitte!<br />
Mit einem Blick auf die eindrucksvolle Dünenlandschaft, einem Getränk und einem leisen Seufzer lasse<br />
ich meinen Aufenthalt in der asiatischen Oase ausklingen.<br />
Bevor ich die Dünen-Therme verlasse, gibt der Schlüssel an der Kasse noch Auskunft über meine in<br />
Anspruch genommenen Leistungen.<br />
Draußen holt mich mein vom Kampf mit den Nordseewellen sichtlich erschöpfter Mann ab und wundert<br />
sich über mein erholtes Aussehen. Das nächste Mal will er auch mit. Auf Wiedersehen, <strong>Wellness</strong>!
Gastronomie<br />
Für Antiquitätenliebhaber ein Genuss. Das über 300 Jahre alte Wanlik Hüs. Rechts im Bild: die Originaltür aus alten Zeiten.<br />
Gehoben speisen im Museum<br />
Nicht nur Prominente lieben die Feinschmeckerküche des Wanlik Hüs<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> ist nicht Sylt.<br />
Und das ist gut so. Dennoch,<br />
ein bisschen Prominenz kann<br />
nicht schaden, sagt sich Otto<br />
Braun, Inhaber des Wanlik<br />
Hüs, und zeigt uns nicht ohne<br />
<strong>St</strong>olz sein Gästebuch. Da<br />
finden sich illustre Namen.<br />
Der Schauspieler und Autor<br />
Michael Degen, dessen<br />
Verfilmung seiner Kindheitserinnerungen<br />
aus dem kalten Nazi-<br />
Deutschland, „Nicht alle waren Mörder“,<br />
unlängst erfolgreich im Fernsehen lief. Da ist<br />
ein anderer Denker, der Schauspieler Rolf<br />
Becker, ein Hamburger Urgestein. Aber auch<br />
die Damen und Herren der leichten Muse kehren<br />
gerne ein bei dem kleinen, sympathischen<br />
Mann, der früher einmal als Schiffskoch auf<br />
internationalen Luxusdampfern unterwegs<br />
war. „Ich war auch hier und komm bald<br />
wieder“, dichtete mit Hang zum Schlager<br />
Otto Braun: „Ein bisschen<br />
Prominenz kann nicht schaden.“<br />
Roberto Blanco, einer, der an<br />
keiner Kneipe vorbei geht.<br />
Auch Kollegin Caroline<br />
Reiber, die mit dem rrrrr,<br />
kehrte in dem geschmackvoll<br />
eingerichteten Nordfriesenhaus<br />
mit dem tief heruntergezogenen<br />
bemoosten Reetdach<br />
ein, ebenso Wolfgang Spier,<br />
einst König des Boulevard-<br />
Theaters, oder Schlager-Ikone<br />
Margot Eskens. „Wir haben insgesamt vier<br />
Portionen Matjes verputzt – phantastisch“,<br />
schrieben Johannes Heesters und seine Frau<br />
Simone Rethel ins Gästebuch.<br />
Die Prominenz, die sich vor allem in den<br />
Herbst- und Wintermonaten gelegentlich in<br />
der Dorfstraße 27 zeigt, ist aber nur das<br />
Sahnehäubchen. Otto Braun, seine Frau Jutta<br />
und die sechs Angestellten leben vor allem<br />
von denen, die mal etwas anderes als den<br />
Eine Perle<br />
wartet auf<br />
Entdeckung<br />
Nordsee<br />
Bernsteinmuseum<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Schleiferei •<br />
Verkauf<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. - Fr. 9:30 - 18:00 Uhr<br />
Sa. 9:30 - 13:00 Uhr<br />
Sonntag 11:00 - 13:00 Uhr<br />
Von November bis März<br />
Winteröffnungszeiten.<br />
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Dorfstraße 15<br />
25826 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Tel 0 48 63 - 56 11<br />
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Hier ist was los<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-Dorf:<br />
Winterveranstaltungen<br />
im Bernstein-Museum<br />
Bernstein-<br />
Bearbeitungskurs<br />
Materialkosten -<br />
Anmeldung erforderlich<br />
donnerstags, 15.30 Uhr<br />
Werkstatt-Vorführung<br />
(kostenfrei) mit anschließender<br />
Museeumsführung<br />
(Museumseintritt)<br />
montags, 16 Uhr<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 25
Die Speisekarte verspricht Klassiker wie Fisch- und<br />
Lammspezialitäten mit dem gewissen Etwas.<br />
08/15-Fischteller essen wollen. „Die typisch<br />
friesische Küche wird von den Gästen<br />
gesucht“, sagt Braun. Seine Speisekarte verspricht<br />
Klassiker wie Fisch- und<br />
Lammspezialitäten mit dem gewissen Etwas.<br />
„Wir nehmen nur frische Gewürze und frisches<br />
Gemüse vom Markt und Soßen kommen<br />
nicht aus der Tüte.“ Das riecht und schmeckt<br />
26<br />
Die schönsten Wohlfühl-Appartements<br />
finden Sie bei uns!<br />
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Ihrem Urlaub wohl fühlen! Bei jedem<br />
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nach gehobener Küche. Wer aber glaubt, im<br />
Wanlik Hüs bekomme man die<br />
Broccoliröschen und die Mandelreiskörner<br />
fein säuberlich abgezählt und die Fisch- und<br />
Fleischfilets übersichtlich auf dem Teller drapiert,<br />
der hat sich getäuscht. Sich angenehm<br />
satt essen, könnte das Motto dieses Hauses<br />
lauten. Angenehm bezieht sich auch auf die<br />
Art und Weise, wie man hier bedient wird.<br />
Aufmerksam wird nachgefragt, ob es noch ein<br />
paar Kartoffeln sein dürfen, und nach dem<br />
letzten Bissen fühlt man sich eher wohl als<br />
gedrängt. „Wir lassen die Gäste ausessen, wir<br />
machen ihnen keinen Druck“, betont Otto<br />
Braun. „Wenn jemand um 18 Uhr kommt und<br />
um 21 Uhr geht, ist es auch kein Problem.“ Ein<br />
solcher Satz sagt ebenso viel über ein<br />
Restaurant aus wie seine Speisekarte. „Klasse<br />
statt Masse“, nach diesem Prinzip wird das<br />
Lokal geführt. Es ist das richtige Prinzip, wenn<br />
man vor allem auch im Winter ein volles Haus<br />
und zufriedene Gäste haben möchte.<br />
Im Wanlik Hüs wird Essen zu einem ganzheitlichen<br />
Erlebnis. Ein besonderes Essen in<br />
einem besonderen Ambiente. Die kleinen<br />
Gaststuben mit drei, vier Tischen sorgen für<br />
einen intimen Charakter. Ideal ist es hier, zu<br />
zweit, mit der Familie oder einer kleinen<br />
Gruppe einzukehren. Der Single, der beim<br />
Urlaub<br />
im Nordseebad<br />
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Schmausen Anschluss finden möchte, der wird<br />
es in dieser heimeligen Atmosphäre schwer<br />
haben. Wenn er allerdings ein Antiquitätenliebhaber<br />
ist, dann dürfte ihm in dem über 300<br />
Jahre alten Haus mit seinen nach wie vor<br />
schiefen und unebenen Wänden die Zeit auch<br />
nicht lang werden.<br />
Gemütliche Gaststuben: Ideal ist es, mit der<br />
Familie oder einer kleinen Gruppe einzukehren.<br />
„Es war schon eine Heidenarbeit diese ganzen<br />
Antiquitäten zu finden“, erinnert sich Braun.<br />
Das ist 20 Jahre her. Der aus Südtirol stammende<br />
Küchenmeister, der jahrelang in verschiedenen<br />
Betrieben als Geschäftsführer<br />
gearbeitet hatte, wollte damals sein eigenes<br />
Lokal. 1987/88 wurde das unter Denkmalschutz<br />
gestellte Haus mit viel Mühe und Liebe<br />
restauriert. „Da das Originalinterieur leider<br />
…alles klar!<br />
Wittendüner Allee 19<br />
25826 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
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www.appartementsstpeterording.de
„Der eine geht, der andere kommt,<br />
und mancher weiß es hier zu deuten.<br />
Mit vielem Dank und vollem Bauch, denn<br />
sehr gut essen muss man auch.“<br />
Gästebucheintragung von Michael Degen<br />
noch vor unserer Zeit unter den Hammer kam,<br />
musste ich selbst alles wieder auf Antik-<br />
Märkten zusammen suchen.“ Erhalten ist nur<br />
eine Originaltür, die als Verneigung an die<br />
Geschichte des Hauses in der Gaststube ausgestellt<br />
ist. Der vorgestrige Charme zieht dennoch<br />
überall seine Kreise. Das fängt beim speziellen,<br />
sehr aufwändigen Farbstrich der<br />
Wände an, der beim Betrachten Patina aber<br />
nicht Schmutz assoziiert, und endet bei den<br />
einzigartigen Fliesen, die aus französischen<br />
Häusern und Schlössern stammen und „über<br />
die Panzer drüber fahren könnten“, wie der<br />
Hausherr betont. „Die Leute bewundern es,<br />
wenn etwas gut erhalten ist“, so Braun. Aus<br />
neuerer Zeit, aber nicht weniger bewundernswert<br />
ist eine Urkunde, die in einem der<br />
Gasträume hängt: Bekommen hat sie 1950 die<br />
Vorbesitzerin Gretchen Jöns im Rahmen eines<br />
Vorgartenwettbewerbs für „de eerste Pries för<br />
sin lütt söte Gorn“.<br />
Wanlik Hüs, Dorfstraße 27,<br />
25826 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, Tel. 04863 / 3030<br />
Das Hotel mit dem<br />
freundlichen Service<br />
Behagliche Hotelzimmer,<br />
zwei schöne Ferienwohnungen<br />
und ein<br />
reichhaltiges Frühstücks-<br />
Buffet erwarten Sie.<br />
Gemütlich auch von außen. Kunsthistorisch interessant ist der für die Gegend untypische Spitzgiebel.<br />
Wanlik Hüs historisch<br />
Das Wanlik Hüs ist das älteste Haus in <strong>St</strong>.<br />
<strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>. Es wird seit etwa 100 Jahren<br />
als gastronomischer Betrieb geführt.<br />
Während des Zweiten Weltkrieges war es<br />
englische Befehlszentrale. Kurz vor Ende des<br />
Krieges soll hier ein Geheimtreffen zwischen<br />
<strong>St</strong>randhotel garni<br />
Im Bad 16 <strong>·</strong> 25826 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Telefon 04863/9696-0 <strong>·</strong> Fax 969696<br />
www.strandhotel.stpeterording.de<br />
Admiral Canaris und Feldmarschall Montgomery<br />
stattgefunden haben. Kunsthistorisch<br />
interessant ist der für die Gegend untypische<br />
Spitzgiebel, den man heute nur noch auf den<br />
nordfriesischen Inseln findet. 1987/88 wurde<br />
das unter Denkmalschutz gestellte Haus<br />
restauriert.<br />
Unsere<br />
Ferienwohnungen im<br />
Haus „Kiefernwinkel“<br />
Im idyllen Ortsteil Dorf<br />
befinden sich unsere<br />
gemütlichen Ferienwohnungen.<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 27
Die <strong>St</strong>randkörbe im Gartenlokal „Dat Schipp“ sind sonst nur für die Gäste. Für ein Interview machen Ruth und Jan-<strong>Peter</strong> Thomas eine Ausnahme.<br />
„Ein Mal kommen und dann <strong>St</strong>ammgast werden!“<br />
Im Gespräch über die Seeburg und ihre sympathische Geschäftsphilosophie kommt<br />
der Inhaber Jan-<strong>Peter</strong> Thomas auch auf aktuelle Tourismus-Trends zu sprechen<br />
Das „Nachthaus“, ein<br />
Kompassstand von einem<br />
alten Frachtensegler<br />
28<br />
Das Hotel Seeburg gehört zu den ältesten Gebäuden<br />
im Bad. Doch wer einmal die Musikgruppen mitbekommen<br />
hat, die hier im Sommer unter freiem<br />
Himmel rocken, der weiß, dass traditionsreich nicht<br />
verschlafen heißen muss. „1995 haben wir das Haus<br />
von den Eltern meiner Frau übernommen“, rekapituliert<br />
Jan-<strong>Peter</strong> Thomas die jüngere Geschichte, „ein<br />
Jahr darauf haben wir nebenan das Ferienhaus<br />
Koralle erworben und haben hier so eine kleine<br />
historische Insel geschaffen.“ Auch wenn ihr Haus<br />
seit Mitte der 70er Jahre eine anerkannte Adresse im<br />
Bad ist, dürfen er und seine Frau Ruth sich nicht auf<br />
dem Alten ausruhen, sondern müssen die neuesten<br />
Urlaub-Trends berücksichtigen. Im Blick haben sie<br />
vor allem die so genannten „Silver Ager“. Aus ihnen<br />
rekrutieren sich ihre <strong>St</strong>ammgäste. „Hinzu kommen<br />
die, die zwei- bis dreimal im Jahr in den Urlaub fahren,<br />
die uns auch schon mal ein Jahr auslassen, dann<br />
aber wieder auf der Matte stehen“, betont Jan-<strong>Peter</strong><br />
Thomas. Der Sommer ist nicht mehr mit<br />
Langzeiturlaubern zugebucht, die Verweildauer<br />
schrumpft, man kommt auch schon mal für ein verlängertes<br />
Wochenende. „Im Sommer können wir<br />
außerdem eine starke Verjüngung des Publikums<br />
feststellen.“ Durch die Erlebnisurlauber und<br />
Funsportler kommt Leben ins Haus. Doch eine Sache<br />
bereitet gelegentlich Bauchschmerzen: „Die jüngeren<br />
Leute die buchen oft zwei, drei Tage vor der<br />
Anreise.“<br />
Das mit den Bedürfnissen der Gäste gewachsene<br />
Konzept des Hotels, dem das Restaurant „Dat<br />
Schipp“ angegliedert ist, wirkt sympathisch, menschlich,<br />
hausgemacht. Seltsam mutet manch einem die<br />
leicht verstaubte Seefahrerromantik an, die insbesondere<br />
das Ambiente des Lokals bestimmt. „Das<br />
Konzept ist von der Generation vor uns so entwickelt<br />
worden“, so Jan-<strong>Peter</strong> Thomas, „das war eine<br />
andere Generation.“ Dennoch ist er überrascht, wie<br />
groß nach wie vor das Interesse an den antiken<br />
Ausstellungsstücken ist. Gerade die jungen Leute<br />
würden verstärkt nachfragen. Angesammelt hat man<br />
eine Reihe von original nachgebauten Modellschiffen.<br />
Die besonderen Schätze sind ein<br />
Maschinentelegraph und ein so genanntes „Nachthaus“,<br />
ein Kompassstand von einem alten Frachtensegler.<br />
„Im Zeitalter des Navigationssystems in<br />
jedem Auto muten diese <strong>St</strong>ücke wunderbar antiquiert<br />
an“, findet Thomas. „So einen Maschi-
„Eine ziemlich altmodische<br />
Liebesgeschichte“<br />
In den <strong>St</strong>randkorb gefragt:<br />
Jan-<strong>Peter</strong> und Ruth Thomas<br />
Wann saßen Sie das letzte Mal gemeinsam im<br />
<strong>St</strong>randkorb?<br />
Ruth: Hier bei uns an der Seeburg, ich glaube,<br />
noch nie.<br />
Jan-<strong>Peter</strong>: Am <strong>St</strong>rand war es beim Beach-<br />
Volleyball.<br />
Ruth: <strong>St</strong>immt, vor drei Jahren.<br />
Warum wissen Sie das denn noch so genau?<br />
Ruth: Weil es so schön war.<br />
Jan-<strong>Peter</strong>: Auch das Wetter war herrlich.<br />
Und wann saßen Sie das erste Mal gemeinsam<br />
im <strong>St</strong>randkorb?<br />
Ruth: Mit 15.<br />
Jan-<strong>Peter</strong>:: Ja, wir sind seit 23 Jahren verheiratet.<br />
Ruth: Ich bin 1977 aus Köln nach <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> hochgezogen.<br />
Und da waren wir in der gleichen<br />
Schulklasse. (lachend) Schon eine ziemlich altmodische<br />
Liebesgeschichte.<br />
Das Hotel Seeburg gehört zu den ältesten Gebäuden im<br />
Bad. Sein Konzept: Ran an die Silver-Ager<br />
nentelegraphen kennt die Jugend allenfalls noch aus<br />
dem Film ‚Titanic’.“ Dass jedes der sehr individuell<br />
gestalteten Zimmer einen Schiffsnamen trägt, das<br />
erweist sich indes nur als Gag. Den Gast erwarten<br />
<strong>St</strong>andard-Doppelzimmer; Kojen, Luken oder nautisches<br />
Interieur sucht er vergebens.<br />
Der Charme von Hotel und Lokal sind schwer zu<br />
beschreiben. Ist es der einladende Frontgiebel? Das<br />
nostalgische Türmchen? Ist es die Abwesenheit einer<br />
genormten Konzeptgastronomie, die den Gast mit<br />
Einheitslächeln und Minicomputer begrüßt? Sicher<br />
spielt die familiäre Führung des Hauses die entscheidende<br />
Rolle, die einen kleine Mängel wohlwollend<br />
übersehen lässt. Auch wir vom „Magazin“ konnten<br />
sehen, was es heißt, <strong>St</strong>ammgast in der Seeburg zu<br />
sein. Das Gespräch mit Jan-<strong>Peter</strong> Thomas für diesen<br />
Artikel, an einem Samstagnachmittag geführt, musste<br />
immer wieder unterbrochen werden, weil ständig<br />
neue Gäste im Hotel einliefen. Und da wurde dann<br />
umarmt, geschnackt und gelacht. Da erklärt sich<br />
dann das Credo des Hauses wie von selbst: „Ein Mal<br />
kommen und dann <strong>St</strong>ammgast werden!“<br />
Hotel Seeburg<br />
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Gastronomie<br />
Volker von Dorscewsky: „Man muss manchmal in der Gastronomie auch ein bisschen Augenwischerei betreiben.“<br />
Ein Souverän nicht nur in der Küche<br />
<strong>Ording</strong>er-Hof-Chef Volker von Dorscewsky ließ sich beim Kochen auf die Finger schauen und<br />
beeindruckte uns mit Organisationstalent und bemerkenswerter Offenheit<br />
„Hier fehlt die Sahne … Roter Pfeffer! … Hier noch die Kapern …Wo<br />
bleibt die Kräuterbutter? … Na, hier fehlt doch was … Das gibst du ’ne<br />
Minute später raus … <strong>Peter</strong>silienstiel und Johannisbeere … Zeig doch<br />
mal die Matjesfilets … Für den Kinderteller noch zwei Kartoffeln<br />
extra…“ Hier ist offensichtlich ein Souverän bei der Arbeit. Volker von<br />
Dorscewsky ist Küchenchef und seit 30 Jahren Inhaber vom <strong>Ording</strong>er<br />
Hof, eine der führenden Adressen in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, wenn man gut<br />
essen und zwischen einer großen Auswahl von Gerichten wählen möchte.<br />
Bestimmt, aber mit klarer Linie, geht der 65-Jährige mit dem<br />
Küchenpersonal um. Wo gekocht wird, kann Teamgeist nicht<br />
Schmusekurs heißen. Ein paar Sätze zu viel – und das Essen wäre kalt.<br />
Da ist es umso erfreulicher, dass wir vom „Magazin“ während der<br />
<strong>St</strong>oßzeit in der Kommandozentrale dabei sein konnten und in die<br />
Kochtöpfe schauen durften. Auch ein Gang mit dem Chef ins<br />
Gefrierhaus gehört zu den Dingen, die einem nicht oft passieren als<br />
Journalist. Man ist fast geneigt zu sagen: Adel verpflichtet. Aber im Falle<br />
dieser ungewöhnlichen Offenheit ist es wohl eher die eigene aktive<br />
Medienerfahrung, die den <strong>Ording</strong>er Küchenmeister nichts verbergen<br />
lässt. So hat von Dorscewsky selbst einige Jahre für Gruner & Jahr über<br />
seine große Passion, das Kochen, geschrieben.<br />
32<br />
Man muss schon ein Organisationstalent sein, um ein Restaurant zu<br />
führen, bei dem in der Hochsaison zwischen 150 und 220 Essen „raus<br />
gehen“ und das zum Abendessen rund 100 Speisen zur Auswahl stellt.<br />
„Ach, wir haben doch im Grunde nur Rind, Schwein, Kalb, Lamm und<br />
Fisch“, wiegelt der Chef des Hauses ab. „Man muss manchmal in der<br />
Gastronomie auch ein bisschen Augenwischerei betreiben.“ Ein Beispiel<br />
von der aktuellen Tageskarte gefällig? „Für eine Gesellschaft hatte ich<br />
gestern Safran-Risotto als Beilage, heute habe ich leckeres Reisfleisch<br />
gemacht, mittags mit Salatbeilage. Und am Abend bringe ich es mit<br />
gebackenen Früchten, einem Spiegelei und Salat auf den Tisch.“ Was<br />
Herr von Dorscewsky als Augenwischerei bezeichnet, sollte man doch<br />
wohl eher clever und kreativ.<br />
Noch immer beeindruckt von dem, was ich in der Küche miterleben<br />
durfte, will ich später mehr wissen über die Logistik während des<br />
allabendlichen Kochmarathons. „Während der eine Tisch angerichtet<br />
wird, muss der nächste schon brutzeln“, beschreibt der Chef zwischen<br />
Töpfen und Pfannen den Grundablauf. „Ich fotografiere quasi innerlich<br />
den ganzen Tisch und dann fange ich an zu kochen. Meine Frau hat<br />
schon das Fleisch vorgeschnitten, und ich mache den Fisch.“ Zwei<br />
Beiköchinnen wirbeln mit herum, sie übernehmen diverse
Beim <strong>Ording</strong>er Hof wird Tradition groß geschrieben<br />
Ein Blick in das gutbürgerliche, gut besuchte<br />
Restaurant mit gediegenem Ambiente<br />
Handreichungen, sorgen für die Beilagen und den vom Chef verordneten<br />
letzten Schliff, kurz bevor das Essen den Gast erreicht. „Ich sage<br />
Ihnen, jedes Essen durchläuft meine Hand und erfährt meinen Blick,<br />
bevor es nach draußen geht.“ Alles müsse stimmen. Man lebe schließlich<br />
vom Wiederkommen des Gastes. Eine ganz besondere<br />
Herausforderung ist ein großer Tisch mit acht bis zehn Personen. „Gibt<br />
es dann noch einige Umbestellungen, dann gibt es schön was zu tun“,<br />
lächelt Volker von Dorscewsky so verschmitzt, dass einem der Gedanke<br />
kommen kann, Heinz Rühmann wäre im zweiten Leben Koch geworden.<br />
„Denn die zehn Essen müssen natürlich zusammen an den Tisch.“<br />
Als unbedarfter Gast kann man da nur staunen. Und man versteht nun<br />
auch, warum viele Köche solche Hektiker sind, aber auch, warum sie<br />
ihren Beruf lieben müssen.<br />
Volker von Dorscewsky hat ein klares Credo: „Ich will, dass meine Gäste wiederkommen. Ich möchte, dass<br />
unsere Küche immer ganz oben ist. Ich will aber auch ein traditioneller Betrieb bleiben. Denn ich habe immer<br />
das Traditionelle gepflegt, in der Ausbildung, in der Kleidung, im Service, im Kochen, in allem.“<br />
Und das Organisieren geht weiter. Die Kontrolle der Nahrungsmittel ist<br />
eine Notwendigkeit, ohne die Qualität nicht gewährleistet ist und die<br />
zudem Geld sparen kann. „Ich räume jeden Tag zwei Mal meine<br />
Kühlhäuser durch, sortiere Fisch und Fleisch, vakuumiere gegebenenfalls,<br />
werfe einen Blick auf das Gemüse und sorge dafür, dass die<br />
Temperatur stimmt“, so der umtriebige Küchenmeister. Nach jedem<br />
Arbeitstag folgt dann noch die Analyse. „Auf was stehen die Leute im<br />
Moment? Essen sie viel Schollen? Mögen sie wieder mehr Schnitzel?<br />
Wie gehen die typisch norddeutschen Gerichte wie Beeren, Bohnen und<br />
Speck? Oder wie kam die Curry-Banane-Apfel-Soße an?“<br />
Nur organisieren und gut kochen reicht nicht in der Gastronomie. Man<br />
braucht auch noch ein Gespür für Menschen. Man muss auf deren<br />
Bedürfnisse eingehen können, muss verstehen, was jemand von einem<br />
erwartet, der beispielsweise ein 120-Personen-Büffet ordert. Und man<br />
muss wissen, wie man sich gut verkauft. Volker von Dorscewsky ist mit<br />
allen drei Gaben gesegnet. Höchst geschickt wie er jenes Fünf-Gänge-<br />
Menü für 80 honorige Weißkittel, dass er in kürzester Zeit auf die Beine<br />
stellte, ins Gespräch einfließen lässt. „Wir sind gewaltig leistungsfähig,<br />
auch in Sachen Catering“, betont er. Die Reizworte „<strong>St</strong>rand“ und<br />
„Events“ fallen in diesem Zusammenhang, was wohl als Wink mit dem<br />
Zaunpfahl in Richtung Tourismuszentrale zu verstehen ist. „Die anderen<br />
wollen natürlich auch leben“, fügt er aber gleich wieder gewohnt souverän<br />
hinzu.<br />
<strong>Ording</strong>er Hof, Am Deich 31, 25826 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, Tel. 04863 /9080<br />
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Eine der Spezialitäten des Hauses: der <strong>Ording</strong>er Fischteller<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 33
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Kurzurlaub<br />
Sich rundum wohl fühlen<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />
Schnupper-Angebot zur kalten Jahreszeit: dreitägiger Verwöhnaufenthalt, bei dem<br />
der Gast das Quartier, den Ort des abendlichen Menüs und die <strong>Wellness</strong>-<br />
Anwendung individuell wählt<br />
Je kürzer die Tage werden, desto größer wird die<br />
Sehnsucht, eine Pause vom Alltag einzulegen und<br />
neue Energie zu tanken. Sich eine Auszeit gönnen,<br />
auch wenn es „nur“ drei Tage sind, das kann schon<br />
Wunder wirken. Mal raus aus dem Trott, alles können,<br />
aber sich um nichts kümmern müssen – gibt es<br />
eine schönere Perspektive für einen Kurzurlaub?!<br />
Mit der Aktion „Wohlfühltage“ offerieren der<br />
DeHoGa-Ortsverband und die Tourismus-Zentrale<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> ihren Gästen von November 2006<br />
bis inklusive März 2007 (ausgenommen Feiertage)<br />
einen dreitägigen Verwöhnaufenthalt zu besonders<br />
attraktiven Konditionen.<br />
Ein Angebot, das sich gleichermaßen<br />
als intensiver<br />
Kurzurlaub zwischendurch<br />
oder als Schnupperaufenthalt<br />
für längere Ferien eignet.<br />
In diesem Jahr wurde<br />
die Palette der teilnehmenden<br />
Hotels, Pensionen und<br />
Restaurants noch einmal<br />
erweitert, um jeden<br />
Urlaubswunsch erfüllen zu<br />
können und jedem<br />
Geschmack gerecht zu<br />
werden.<br />
Das Wohlfühltage-Konzept,<br />
an denen sich mehr als 20 Hotels und<br />
Gaststätten in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>- <strong>Ording</strong> beteiligen, basiert<br />
auf drei wesentlichen Kriterien: der Gast kann sich<br />
auf einen Urlaub inklusive Halbpension freuen; jede<br />
einzelne Komponente des dreitägigen Aufenthaltes<br />
ist frei wählbar – vom Quartier über den Ort des<br />
abendlichen Menüs bis hin zur gewünschten<br />
Anwendung im <strong>Wellness</strong>-Zentrum der Dünen-<br />
Therme; und das Angebot kann nach persönlichem<br />
Bedarf erweitert werden. „Rundum-Wohlfühlen“ ist<br />
Programm – auch kulinarisch. Verwöhnkomfort wird<br />
angestrebt. Man möchte die Gäste heiß machen auf<br />
SPO!<br />
Auch der Preis entspannt:<br />
Schon ab 149 Euro alles drin<br />
Die angebotenen Arrangements enthalten zwei<br />
Übernachtungen mit Frühstück, zwei Drei-Gänge-<br />
Menüs, zwei Anwendungen im <strong>Wellness</strong>-Zentrum<br />
der Dünen-Therme sowie einen Besuch im <strong>Freizeit</strong>und<br />
Erlebnisbad. Zum Schnüren des individuellen<br />
Paketes stehen dem Gast drei verschiedene<br />
Hotelkategorien und zahlreiche <strong>Wellness</strong>-<br />
Anwendungen zur Auswahl. Der gute Ruf der <strong>St</strong>.<br />
<strong>Peter</strong>ianer Köche garantiert eine abwechslungsreiche<br />
Speisekarte.<br />
Entspannend wie das Angebot sind auch die<br />
Pauschalpreise, die zwischen 149 und 176 Euro variieren,<br />
gültig von sonntags bis freitags; der Aufenthalt<br />
am Wochenende ist für nur 5 Euro mehr pro Person<br />
und Nacht zu haben. Spezielle Wünsche, lieber<br />
Viel Aufmerksamkeit für <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>: Die Werbekampagne<br />
für den kostengünstigen <strong>Wellness</strong>-Kurzurlaub in<br />
der Nebensaison erreicht mehr als 16 Millionen Leser.<br />
Mehrwasserwannenbad als Massage oder vielleicht<br />
doch gleich 4 Tage bleiben, alles kein Problem. Die<br />
Pauschalen können gegen entsprechende Aufpreise<br />
ergänzt und die Aufenthalte verlängert werden.<br />
Detailierte Auskünfte und<br />
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Kulinarisch<br />
Das gab der<br />
Smutje seinen<br />
Matrosen<br />
Vom Seefahrer-Pamps zur<br />
Delikatesse: Labskaus<br />
Aus der Speisekarte des „Benen Diken“<br />
Neulinge an Bord werden noch heute bisweilen mit folgendem Scherz willkommen<br />
geheißen: Jemand füllt eine kleine Menge Labskaus in eine Papiertüte und<br />
rennt damit zur Reling. Dort tut er so, als würde er sich in die Tüte übergeben.<br />
Wenig später isst er das „Erbrochene“ mit den Worten: „Eigentlich zu schade<br />
zum Wegschmeißen.“ Schön sieht Labskaus, in dem fast alle Zutaten zu einem<br />
festen, klumpigen, rotbraunen Brei verarbeitet werden, nun wirklich nicht aus.<br />
Aber der Vergleich mit Erbrochenem geht dann doch zu weit. Nachdem einst das<br />
Gericht als Arme-Leute-Essen verschrien war, fehlt es heute auf keiner<br />
Speisekarte traditionsbewusster norddeutscher Restaurants.<br />
Und es schmeckt lecker. Es ist aber auch im Laufe der Jahrhunderte zunehmend<br />
verfeinert worden. Bestand der Seefahrer-Pamps, den der Smutje den Matrosen<br />
quasi als „täglich Brot“ darbot, weil seine Grundbestandteile gut haltbar waren,<br />
ursprünglich nur aus aufgekochtem Pökelfleisch mit gestampften Kartoffeln,<br />
Zwiebeln und Speck, später dann mit gehackten Salzhering, Zwiebeln und zerkleinerten<br />
Salzgurken verfeinert, wird Labskaus heute meist mit Rollmops, Rote-<br />
Beete-Gemüse und mit einem Spiegelei serviert. Weil alle Zutaten durch den<br />
Wolf gedreht werden, ist das unappetitliche Aussehen geblieben. Doch den Gast<br />
muss das nicht stören. „Wir überdecken die so genannte Pampe mit zwei<br />
Spiegeleiern und bemühen uns bei der Garnitur, mit Gurke, Rote Beete,<br />
Zwiebeln und den Heringen, um ein ästhetisches Aussehen“, betont der Inhaber<br />
und Küchenchef des traditionsbewussten Wanlik Hüs, Otto Braun. Labskaus ist<br />
heute eine norddeutsche Delikatesse und längst kein billiges Resteessen mehr,<br />
das dem Koch beim Sparen hilft. „Die <strong>Gesundheit</strong>sbestimmungen sind so streng<br />
geworden, dass alles vom Gekochten, was an einem Tag nicht verkauft wird,<br />
sowieso nicht mehr verwendet werden darf.“ Der gebürtige Südtiroler Braun<br />
macht „seinen“ Klassiker mit Schweineschmalz an und verarbeitet zum<br />
Pökelfleisch hinzu auch noch Rinderbrust. Etymologisch bedeutet Labskaus, das<br />
erstmals 1701 in englischen Schriften erwähnt wird, so viel wie „Speisegang für<br />
derbe Männer“. Und wer isst heute vor allem Labskaus? Brauns Erfahrung: „Es<br />
sind 60 Prozent Leute, die das Gericht kennen, und mindestens 20, 30 Prozent<br />
junge Leute, die neugierig sind, dann begeistert und ihn deshalb immer wieder<br />
essen.“<br />
Labskaus - Kleine Übung in Sachen Platt<br />
„Dat is een Gericht, dor kann ik op af.<br />
Gifft jo Lü, de meen, dat kiekt rinn as rut ut.<br />
<strong>St</strong>immt nich. Is man so, dat een nich so veel<br />
met sien Teihn moken mutt. Un kanns dorum<br />
mehr freten as wenn Du ierst all´ns met ´n Meß<br />
snieden mutts.“ (Quelle: www.plattmaster.de)<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 35
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36<br />
„Erbsensuppe“ oder „Wiener Würstchen<br />
mit hausgemachtem Kartoffelsalat“. so<br />
begann am 3. Juli 1977 die Erfolgsgeschichte<br />
der „Seekiste“, einer <strong>St</strong>randkabine, in der<br />
<strong>St</strong>randurlauber rustikal, friesisch und<br />
gemütlich Hunger und Durst stillen konnten.<br />
Das Angebot an frischem Fisch und<br />
hausgemachten regionaltypischen Speisen<br />
erweiterte sich nach und nach. Anfang der<br />
80er Jahre kam das Abendgeschäft hinzu;<br />
immer mehr Gäste genossen nun „Fisch<br />
auf <strong>St</strong>elzen an Sonnenuntergang“ in einer<br />
gemütlichen Atmosphäre, die stets von<br />
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Freundlichkeit und familiärer Geborgenheit<br />
geprägt war. Im nächsten Jahr werden<br />
die Kinder dieses „Lebenswerk“ fortsetzen,<br />
dabei soll an Bewährtem festgehalten werden,<br />
um neugierigen Besuchern und langjährigen<br />
<strong>St</strong>ammgästen zu zeigen, dass „Die<br />
Seekiste“ sich selbst treu geblieben ist.<br />
Wir möchten uns bei allen <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>anern<br />
bedanken, die in den zurückliegenden<br />
Jahren durch ihr Vertrauen dafür gesorgt<br />
haben, dass alte und neue Gäste immer<br />
wieder den Weg in „Die Seekiste“ fanden.<br />
Ludwig und Ute Hansen<br />
freuen sich nach 30 erfolgreichen<br />
Jahren in ihrem<br />
Pfahlbau-Restaurant<br />
„Die Seekiste“ auf einen<br />
aktiven und abwechslungsreichen<br />
Ruhestand.<br />
Ein weiteres Dankeschön möchten wir all<br />
unseren Gästen aussprechen, die uns mit<br />
Offenheit, Freundlichkeit und warmherzigen<br />
Worten Freude an der Arbeit bereitet<br />
haben. Bei dieser Gelegenheit wünschen<br />
wir allen ein friedliches und harmonisches<br />
Weihnachtsfest und ein gesundes neues<br />
Jahr!<br />
Es grüßen<br />
Ute und Ludwig Hansen<br />
Dirk und Maike Haupt<br />
«Die Seekiste»<br />
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Ludwig & Ute Hansen <strong>·</strong> 25826 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> <strong>·</strong> Bie de Baak 5 <strong>·</strong> Telefon 04863- 47500 <strong>·</strong> Telefax 04863-950615
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Bald lauter lütte Rollloos?<br />
Der Prototyp von Erhard Schiels kauzigem<br />
Freund der Kinder steht in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Als Wächter über Meer und Land wurde er konzipiert. „Er sollte groß und gewaltig sein,<br />
aber nicht bedrohlich“, erinnert sich Erhard Schiel an die Entstehung seines Rollloo. Die<br />
Idee, eine koboldhafte Phantasiefigur zu schaffen, die vor allem die kleinen Gäste erfreuen<br />
soll, ist aufgegangen. „Die Kinder fahren voll drauf ab“, betont der renommierte Künstler,<br />
der vor 20 Jahren seinen Wohnsitz und Arbeitsplatz nach <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> verlegte. Dass<br />
einigen „ewigen Nörglern“ der kauzige Kerl, dessen Name angelehnt ist an den friedlichen<br />
Wikingerkönig Rollo, nicht gefällt, versteht er nicht. Weder wollte er Jan und Gret<br />
Konkurrenz – noch „große Kunst“ machen. „Ich will einfach, dass die Leute Spaß haben,<br />
wenn sie Rollloo sehen.“ Und er würde gerne noch über den vor der Dünentherme postierten<br />
Prototypen hinaus weitere Exemplare seines rund 2 Meter hohen, wetter- und salzwasserfesten<br />
Gesellen produzieren. Doch für einen akzeptablen Preis muss Schiel rund 15<br />
<strong>St</strong>ück jener 60 Kilo schweren Plastik in Auftrag geben. Gerade kommen die ersten<br />
Anfragen, da treibt den ideenreichen<br />
Schiel schon ein neuer Gedanke um: ein<br />
weibliches Pendant hat er im Kopf, „eine<br />
süße Sexy-Dame“, schmunzelt der<br />
Künstler. Und was danach kommen könnte,<br />
das ist nicht schwer zu erraten: lauter<br />
lütte Rollloos.<br />
Feierliche Enthüllung mit Gräfin Sonja von Plessen,<br />
Tourismusdirektor Bernd Paulsen (Mitte) und dem<br />
Schöpfer der Phantasiefigur Erhard Schiel<br />
Im Bad 37<br />
Das Haus “Loreley” in zentraler Badlage liegt nur<br />
wenige Schritte von sämtlichen Kureinrichtungen<br />
(<strong>Gesundheit</strong>szentrum, <strong>Freizeit</strong>- und Erlebnisbad<br />
Dünen-Therme, Kurpromenade) sowie der Seebrücke<br />
entfernt. Herrliche Wanderwege durch Dünen<br />
und Kiefernwald beginnen direkt hinter dem<br />
Hausgrundstück.<br />
Ihr <strong>St</strong>.<strong>Peter</strong>-Experte mit individueller,<br />
persönlicher Beratung.<br />
Unser Motto seit über 30 Jahren:<br />
ankommen - auspacken - und sich wohlfühlen<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 37
38<br />
Die gemütliche<br />
Musik-Kneipe in<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-Bad<br />
Relax<br />
Relax<br />
Samstags ab 15 Uhr<br />
u. sonntags ab 16.45 Uhr<br />
Fußball-Bundesliga live<br />
(arena-Konferenz)<br />
- Ganzjährig geöffnet -<br />
täglich von 19 Uhr<br />
bis Open End.<br />
Von 19 bis 21 Uhr<br />
HAPPY HOUR<br />
Der Treffpunkt im<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>aner Nachtleben mit<br />
Biergarten und Musik für<br />
Jung und Alt<br />
Unsere Musikauswahl<br />
sucht ihresgleichen,<br />
und es darf auch<br />
getanzt werden!<br />
Es freut sich auf Euch -<br />
das Relax-Team<br />
Relax<br />
MUSIK-KNEIPE<br />
Möwenstieg 2<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />
Tel. 04863/476271<br />
Was man nicht<br />
verpassen sollte<br />
Zu Silvester die Korken<br />
knallen lassen<br />
Auch zum Jahreswechsel ist <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> eine Reise wert.<br />
Am 31. Dezember beginnen die „Feierlichkeiten“ mit dem<br />
beliebten Silvester-Crosslauf (<strong>St</strong>art: 14 Uhr). „Hier kann<br />
jedermann mitmachen, Gäste ebenso wie Einheimische,<br />
Ungeübte wie Leute aus Sportvereinen, Kinder wie<br />
Erwachsene“, betont Kimberly Groth aus der Veranstaltungsabteilung.<br />
2005 hatte es in <strong>St</strong>römen geregnet und<br />
dennoch fanden sich über 50 Teilnehmer ein. Am Abend<br />
heißt es dann in vielen Restaurants, das Jahr mit einem<br />
guten Menü zu verabschieden. Kurz vor Mitternacht steigt<br />
dann zwischen Seebrücke und Kurpromenade das Große<br />
Silvesterfeuerwerk. „Es kann sich sehen lassen und es ist für<br />
so einen kleinen Ort außergewöhnlich“, findet Jan-<strong>Peter</strong><br />
Thomas von der Seeburg. 5000 Leute, mehr als <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />
<strong>Ording</strong> Einwohner hat, fanden sich letztes Jahr in<br />
Buhnennähe ein. „Danach füllen sich schlagartig die<br />
Kneipen und es wird Party gemacht bis zum Abwinken“, so<br />
Relax-Chef Klaus von Itter. Gut, dass am Neujahrstag die<br />
frische Nordseeluft auf die Feiernden wartet.<br />
2007 verspricht auch wieder „Nivea Glücksmomente“.<br />
Bereits fest stehen außerdem die Termine für den<br />
„Kitesurf-Worldcup“, die „Kitesurf-Trophy“ sowie den<br />
„Gegen den Wind“ Triathlon und Halbmarathon.<br />
Feuer und Flamme<br />
fürs Biikebrennen<br />
Flammen lodern dem nachtschwarzen<br />
Himmel entgegen und die Meeresbrandung<br />
tost in der Ferne. Das Biikebrennen ist ein<br />
erlebnisreiches Naturschauspiel. Es ist das<br />
traditionsreichste nordfriesische Winterfest.<br />
Manch einer behauptet auch, es sei der<br />
„heimliche Nationalfeiertag der Friesen“.<br />
Erkennungszeichen sind die zahlreichen<br />
Feuer, die an den Küsten und auf den Inseln<br />
und Halligen entzündet werden. Das<br />
Biikebrennen fußt auf einem heidnischen<br />
Brauch, bei dem durch das Feuer und das<br />
Verbrennen von <strong>St</strong>rohpuppen die Winterdämonen<br />
vertrieben werden sollen. 2006 trafen<br />
sich rund 2000 Menschen an der Buhne<br />
vor der Seebrücke. Auch 2007 kommt man<br />
am 21. Februar zu diesem alljährlichen Ritual<br />
zusammen, für das auch jeder Nichtfriese<br />
schnell Feuer und Flamme ist. Um bei der<br />
mythischen <strong>St</strong>immung nicht den Boden<br />
unter den Füßen zu verlieren, gibt es Live-<br />
Musik, Grünkohl, Kassler und wärmenden<br />
Köm. Anschließend wird in vielen Lokalen<br />
weiter gefeiert.<br />
Traditionelles Biikebrennen<br />
am 21. Februar 2007<br />
Beach-Volleyballspielen<br />
und Gesehenwerden<br />
Zehntausende Sportfans und Gäste kommen jährlich zu den Beach-<br />
Volleyball Masters. Das Fernsehen berichtet live von dieser<br />
Veranstaltung, zu deren Austragungsorten <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> seit 1997<br />
gehört. Doch die Show drumherum ist genauso wichtig wie das sportliche<br />
Treiben auf dem sandigen Spielfeld, wo anders als beim Spaß-<br />
Volleyball am <strong>St</strong>rand zwei Mannschaften mit nur je zwei Spielern<br />
gegeneinander antreten. Die Beach-Volleyball-Masters sind ein Event<br />
des Sehens- und Gesehenwerdens. Und abends geht die Party ab!<br />
Beach-Volleyball-Masters, 20. - 22. Juli 2007
Näheres unter: Highlights der letzten Monate (ab Seite 4)<br />
Kitebuggy-Kino – Der Himmel<br />
voller Drachen<br />
Kitebuggyfahren gehört zu <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> wie kaum eine andere<br />
Funsportart. Denn wo findet man für die dreirädrigen Raser, die<br />
Spitzengeschwindigkeiten bis zu 100 km/h erreichen, sonst so gute<br />
Bedingungen wie am weiträumigen <strong>Ording</strong>er <strong>St</strong>rand? Auch 2007 ist<br />
SPO Austragungsort von drei bedeutenden Kitebuggy-Events. Im April<br />
starten die Fahrer in allen Klassen zu den obligatorischen Osterläufen.<br />
Ende Juni preschen dann im Eurocup die internationalen Größen über<br />
die <strong>Ording</strong>er Sandbank. Und Anfang Oktober treffen sich die hiesigen<br />
Cracks zur Deutschen Meisterschaft. Kitebuggyfahren ist nicht nur ein<br />
Ereignis für die Aktiven und für Fans, es ist auch für unbedarfte<br />
Zuschauer immer wieder ein Erlebnis, diese pfeilschnellen Flitzer<br />
dahinsausen zu sehen und dazu einen Himmel voller Drachen zu<br />
bewundern. Das ist wie Open-Air-Kino in Breitwand und Hochformat!<br />
7. - 9. April 2007:<br />
Osterläufe im<br />
Kitebuggyfahren<br />
7. - 9. April 2007:<br />
Osterregatta der<br />
<strong>St</strong>randsegler<br />
26. April 2007:<br />
Pfingstregatta der<br />
<strong>St</strong>randsegler<br />
Mit bis zu 130 Sachen über den<br />
<strong>St</strong>rand segeln<br />
Mal keine Handbreit Wasser unterm Kiel, sondern drei Räder! Ein<br />
<strong>St</strong>randsegler gleicht einem rollenden Kajak, versehen mit einem windschnittigen<br />
Segel. <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> ist die Hochburg des <strong>St</strong>randsegelsports<br />
in Deutschland. Denn die Segler, die mit bis zu 130 km/h<br />
Autobahngeschwindigkeit erreichen, benötigen festen, glatten Sandboden,<br />
wie ihn an der deutschen Nordsee nur der <strong>Ording</strong>er <strong>St</strong>rand<br />
bietet. Deshalb finden die traditionsreichen Wettbewerbe, die Osterund<br />
die Pfingstregatta, auch 2007 wieder am berühmten Zipfel von<br />
Eiderstedt statt. Die Veranstalter versprechen „Formel-1-Flair ohne<br />
Motorenlärm und Boxenstopps“. Die Devise: Schauen und staunen!<br />
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MAGAZIN ST. PETER-ORDING 39
Shake, shake, shake. Big Ben Bar, Im Bad 26 The Times they are a-Changin´. Relax, Möwenstieg 2 Ein bisschen Spaß muss sein.<br />
Bei Inge, Im Bad 38<br />
<strong>St</strong>.<strong>Peter</strong> Bad by Night<br />
Drei Kneipen und eine Bar, die den Nachtschwärmern<br />
ein Zuhause geben<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> Bad, Ende Oktober. Noch sind Ferien, der Herbst ist überraschend<br />
mild, der Ort gut besucht. Die Seebrücke ist voller Menschen<br />
und auch zwischen Dünen-Therme und <strong>St</strong>randläuferweg herrscht buntes<br />
Treiben. Das ändert sich schlagartig nach 20 Uhr. Um 21 Uhr gehen<br />
in einigen Lokalen die Lichter aus, die Gehwege sind leergefegt. Wo<br />
40<br />
★★★<br />
geht man hin, wenn man sich nicht wie andere mit Fernsehen oder vorgezogenem<br />
Winterschlaf begnügen möchte?<br />
Zum Beispiel ins Big Ben. Shakern bezieht sich hier nicht nur auf die<br />
Cocktails. In der schmucken Hotelbar, in der auch auswärtige Gäste<br />
willkommen sind, herrscht ungezwungene Atmosphäre. Wer hier ein<br />
gepflegtes Pils zischen oder sich bei Disco, Soul und Hoppelfox ein<br />
wenig die Beine vertreten möchte, kann das ohne Hemmungen tun. Er<br />
muss sich dafür nicht einmal in eine Garderobe stürzen, die dem edlen<br />
Inventar das Wasser reichen kann. Wie überall in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> dominiert<br />
auch hier das „reife Mittelalter“, ein paar junge Hascherl mischen sich<br />
<strong>Ording</strong>er Hof<br />
HOTEL <strong>·</strong> RESTAURANT CAFÉ <strong>·</strong> TERRASSE<br />
Die Küche, geführt<br />
vom Chef des Hauses,<br />
verwöhnt mit einem<br />
reichhaltigen Angebot<br />
„Schleswig Holsteiner<br />
Küche“ mit viel Fisch,<br />
Krabben, Lamm und<br />
einer Prise Friesisch.<br />
Erstklassige Lage am schönen<br />
Sandstrand des Nationalparks<br />
Wattenmeer.<br />
Mitgliedsbetrieb der Hotelkooperation<br />
„Hotels mit Herz“<br />
...herzliche Gastfreundschaft zum<br />
Wohlfühlen.<br />
So schön kann<br />
der Morgen<br />
beginnen: Frühstück<br />
auf unserer<br />
Sonnen-Terrasse.<br />
In unserem Haus, das seit mehr als<br />
5o Jahren im Familienbesitz ist, wird noch<br />
traditionelle Gastlichkeit gepflegt.<br />
Sie wohnen in komfortablen Zimmern,<br />
lassen sich von der ausgezeichneten Küche<br />
verwöhnen, entspannen in unserem<br />
Gartenbiotop oder genießen die warme Sonne<br />
auf unserer Kaffeeterrasse.<br />
Volker von Dorscewsky <strong>·</strong> Am Deich 31 <strong>·</strong> 25826 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> <strong>·</strong> Tel. 04863/908-0 <strong>·</strong> Telefax 04863/90849<br />
www.ordinger-hof.de <strong>·</strong> info@ordinger-hof.de
Ring of Fire. Wattwurm, Im Bad 38<br />
gelegentlich unter die grauen Schläfen. Erlaubt ist, was Spaß macht.<br />
Im Herbst ist der Spaß größer, die <strong>St</strong>immung deutlich besser als im<br />
Sommer, wo die Urlauber in ihren Feriendomizilen dem nächsten<br />
<strong>St</strong>randtag entgegenfiebern. Das trifft nicht unbedingt auf das Relax<br />
zu. Dennoch lassen die 40.000 Titel der hauseigenen Musikbox der<br />
Herbst- und Winterdepression kaum eine Chance. So wie hier<br />
Getränke, Gäste und Geschlechter bunt zusammengemischt werden,<br />
so trifft hier Marianne Rosenberg auf Led Zeppelin und<br />
Travestieshow auf den typisch deutschen Fußballfan. Und weil sich<br />
spätestens nach dem 10. Bier im Relax alle lieben (oder auch hassen)<br />
und die kommunikative Rundum-Bar Blicke in alle Richtungen<br />
erlaubt, kann das bunte Treiben, bei dem es immer so ein bisschen<br />
ums erotische Marktwertmessen zu gehen scheint, manchem<br />
Urlaubsgast das abendliche Fernsehprogramm ersetzen. „Hier gibt<br />
es immer was zu sehen“, sagt ein rüstiger Pensionär aus Bayern, der<br />
es aufgegeben hat, die Aufenthalte in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> zu zählen. Sein Urteil<br />
bezieht sich allerdings auf den Wattwurm, „das Lokal mit dem<br />
besten Bier in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>“, wie er betont, bevor er schwankend das<br />
Kellerlokal verlässt. Auch der Wattwurm setzt auf einen großen<br />
Tresen mit dem Motto quadratisch, praktisch, übersichtlich. „Seit<br />
Ende Februar haben wir keinen Urlaub mehr gemacht“, sagt Doris<br />
Humenberger, die mit ihrem Mann Erich das Lokal seit 15 Jahren<br />
führt. Halb solange betreibt Inge, deren Nachname in SPO kaum<br />
einer kennt, ihr Lokal im Bad, eine Tür weiter. Bei Inge heißt es (oder<br />
Lütt un Lütt?), das zielt auf Heimeligkeit. Das schnuckelige<br />
Miniaturlokal ist deswegen auch einer Wohnstube nachempfunden.<br />
Die Gläser stehen im Holzschrank. „Urlaub kenne ich seit sechs<br />
Jahren nicht mehr“, sagt Inge. Einmal im Jahr gönnt sie sich ein<br />
Konzert. Ein Blick durch die gute <strong>St</strong>ube und man weiß, wer ihre<br />
Helden sind. Uffa, uffa bumst es aus den Boxen, Springsteen und die<br />
<strong>St</strong>ones klingen anders. Egal, das Lokal ist stimmig und Inge ist, wie<br />
sie ist: mal offen, mal zurückhaltend, mal nachdenklich, mal richtig<br />
gut drauf. Und das, obwohl sie jeden Tag geöffnet hat. Jetzt weiß man<br />
auch, weshalb sie ihr Lokal wie ein Wohnzimmer eingerichtet hat.<br />
„<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> hat kein exzessives Nachtleben“, sagt Mobby aus dem Big<br />
Ben, „und die Zunahme der Ferienwohnungen in den letzten Jahren<br />
hat auch nicht gerade das Nachtleben im Bad beflügelt.“ Ohne<br />
<strong>St</strong>ammgäste, Einheimische und die in der Gastronomie<br />
Beschäftigten, die ihr tagsüber sauer Verdientes nachts bereitwillig<br />
zur Konkurrenz tragen, geht nichts in der sehr übersichtlichen SPO-<br />
Partyzone. Der Barkeeper vom Big Ben und seine abendlichen<br />
Mitstreiter tun aber, was sie können, um den Nachtschwärmern ein<br />
Zuhause zu geben.<br />
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eine Ansicht per Mail zusenden.<br />
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Konzept und hochwertigem Design basiert.<br />
Ein Hotel, das den persönlich hochgesteckten Zielen<br />
gerecht wird, bei dessen Entwicklung aber<br />
auch nie die Wünsche der Gäste aus den Augen<br />
verloren werden.<br />
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bereits seit einigen Jahren ihre Wurzeln in <strong>St</strong>.<br />
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Joern Uwe Sroka sr., ebenfalls Hotelier<br />
in Hamburg, abkauften. Nun verfolgen<br />
sie mit großer Spannung den Bau ihres<br />
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das direkt an der <strong>St</strong>randpromenade<br />
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eigentlich nur noch vor der Qual der Wahl, wie er<br />
gerne entspannen möchte.<br />
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Hauses mit seinen 102 Zimmern ist für Juli 2007<br />
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das weite Meer vor der Haustür. Abwechslungsreichen<br />
Wasserspaß auf über 2500 m²<br />
gibt es in der Dünentherme mit Meerwasser-<br />
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und einer riesigen <strong>Wellness</strong>landschaft.<br />
Der aufwendige Saunabereich umfasst Kelosauna,<br />
Birkensauna, Pfahlbautensauna mit<br />
Meerblick, Saunarium sowie ein Dampfbad.
Dit & dat<br />
Wo Hunde herzlich<br />
willkommen sind<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> und einige<br />
Vermieter bemühen sich um ein<br />
wohlwollendes Miteinander von<br />
Vier- und Zweibeinern<br />
Einige Vermieter in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> haben es<br />
sich zur Aufgabe gemacht, dass sich auch die<br />
Vierbeiner während des Aufenthaltes von<br />
Herrchen und Frauchen so richtig wohlfühlen.<br />
Und sollte es einmal Grund zum Bellen geben,<br />
gibt es nicht gleich was auf die Pfoten. Ein<br />
Umstand, der Zwei- wie Vierbeiner gleichermaßen<br />
entspannt.<br />
Mit kleinen Aufmerksamkeiten und hauseigenen<br />
Tricks beweist das Dünenhotel Eulenhof<br />
im Ortsteil Bad eine besondere Nase für seine<br />
Hundefreundliche Adressen<br />
Dünenhotel Eulenhof, Familie Herth,<br />
Im Bad 91 – 95, Telefon 04863/9655-0<br />
Hotel garni Silvana, Familie von<br />
Oldenburg,<br />
Im Bad 43, Telefon 04863/9677-0<br />
Ferienwohnungen im Haus „Bahrenfuß“,<br />
Familie Bahrenfuß, Ortsteil Dorf,<br />
Fasanenweg 40, Telefon 04863/8249<br />
Ferienhaushälfte Böhler Heide 2b,<br />
Ortsteil Böhl, Buchung über den<br />
Tourismus-Service-Center: Telefon<br />
04863/999-155<br />
vierbeinigen Gäste. Seit bereits 20 Jahren heißt<br />
Familie Herth Menschen und Hunde gleichermaßen<br />
herzlich willkommen.<br />
So fühlt sich Familie <strong>St</strong>effens aus Aachen,<br />
<strong>St</strong>ammgäste im Haus, denn auch „pudelwohl“.<br />
Und ihre Airdale-Terrier-Hündin teilt offensichtlich<br />
diese Einstellung: „Ynka springt<br />
gleich nach der Ankunft am Hotel aus dem<br />
Auto und läuft geradewegs zum Empfang“,<br />
erzählt Frau <strong>St</strong>effens lächelnd. Auch die<br />
Buchenauers aus Frankfurt, angereist mit<br />
Labrador und Border-Terrier, sind bereits zum<br />
siebten Mal da und loben den aufmerksamen<br />
Service des Hotels.<br />
„Hier ist alles so nett und unkompliziert“, sagt<br />
Frau Buchenauer. Ihr gefällt besonders gut, dass<br />
die Herths die Einnahmen für die Unterkunft<br />
der Hunde dem Tierheim vor Ort spenden.<br />
Ein richtiger Seehund fühlt sich in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> sauwohl<br />
Wat mut, dat mut.<br />
Damit der Urlaub in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> für Hund<br />
und Halter auch außerhalb des Feriendomizils<br />
zu einem ungetrübten Vergnügen wird, gilt es,<br />
ein paar Regeln zu beachten: Wo Schafe,<br />
Robben und Seevögel zu Hause sind, muss Ihr<br />
Liebling „bei Fuß“ bleiben. Zum Schutz der<br />
wild lebenden Tiere im Nationalpark<br />
Wattenmeer ist am <strong>St</strong>rand, an den Deichen<br />
und im Vorland die Leinenpflicht vorgeschrieben.<br />
Zu groß wäre die Versuchung, die Fährte<br />
aufzunehmen Was aber nicht bedeutet, dass<br />
man als Hund so gar keinen Spaß haben darf:<br />
An spezielle Hundebereiche der <strong>St</strong>rände Böhl,<br />
Bad, <strong>Ording</strong> und <strong>Ording</strong> Nord dürfen Bello &<br />
Co. ihre Besitzer sogar ans Wasser begleiten.<br />
Vorausgesetzt, Herrchen hält sich an die<br />
Leinenpflicht - für ein sicheres Miteinander<br />
von Vier- und vor allem kleinen Zweibeinern!<br />
Auch im gesamten Ort und Kurgebiet sind<br />
Vierbeiner – angeleint – gern gesehen. Bereits<br />
an der Eingangstür zeigen viele<br />
Geschäftsinhaber mit einer Trinkstation, dass<br />
sie ein Herz für Hunde haben. Ärger gibt es<br />
mitunter nur, wenn sich manche Hundehalter<br />
so gar nicht um die Hinterlassenschaften ihrer<br />
Vierbeiner kümmern. Dabei sollte das<br />
Entfernen von Bellos Nachlass eine<br />
Selbstverständlichkeit sein. Ein Tipp für alle<br />
Halter und alle Fälle: Die praktischen Tütchen<br />
gleich an der Leine festknoten. So sind Sie vorbereitet,<br />
und die aufgestellten Hundetoiletten<br />
geben die Möglichkeit zur schnellen und<br />
hygienischen Entsorgung.<br />
Mehr hilfreiche Informationen und nützliche<br />
Tipps finden Sie im Internet unter:<br />
www.st.peter-ording-nordsee.de/urlaub-mithund.html<br />
Haaalt, hiergeblieben! Auch für die kleinen<br />
<strong>St</strong>rolche gilt die Leinenpflicht.<br />
Hilfe für vier Pfoten gibt es bei:<br />
Dr. med. vet. Wolfram Gebhardt,<br />
Klein- und Großtierpraxis,<br />
Bövergeest 105, Telefon: 04863-95342<br />
oder 0170-5277799<br />
Dr. med. vet. Anke Höhmann,<br />
Kleintierpraxis,<br />
Olsdorfer <strong>St</strong>raße, Telefon: 04863-950795,<br />
Fax: 950296<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 43
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Erscheinungsweise: jährlich<br />
Auflage: 200.ooo Exemplare<br />
Gebundenes Schulbuch<br />
Neuauflage: jährlich<br />
Auflage: 20.ooo Exemplare<br />
Zeitung<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />
Auflage: 300.ooo Exemplare<br />
Magazin<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
Auflage: 150.ooo Exemplare<br />
Neue Projekte, alte Schule.<br />
Jede Technik, jede Auflage; aber nur eine Qualität.<br />
Nicht nur für die Schule, für das Leben drucken wir! Magazine, Zeitschriften, Broschüren,<br />
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Kontakt: westermann druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig<br />
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Prospekt<br />
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Dit & dat<br />
Nichts für kleine<br />
Schwarzeneggers<br />
Bei BIM’s fährt das Fitnessprogramm<br />
auf der therapeutischen Schiene<br />
Treppe hoch, rechts, rechts, links oder so ähnlich. Es ist nicht ganz leicht,<br />
den Weg in den Fitness-Club BIM’s zu finden. Dennoch kann sich<br />
Pächterin Claudia Meyer, die mit ihren Gerätschaften auf rund 200qm in<br />
der Dünen-Therme ein berufliches Zuhause gefunden hat, nicht beklagen.<br />
„Im Winter kommen viele Einheimische, die im Sommer keine Zeit<br />
haben, und im Sommer dominieren vor allem die sportbegeisterten<br />
Urlauber, die auch zuhause in ein Fitnessstudio gehen.“ Bei BIM’s setzt<br />
man auf hochwertige Qualitätsgeräte der Firma Technogymn, die sich<br />
nicht jedes <strong>St</strong>udio leistet. „Wir brauchen Geräte mit solchen<br />
Feinsteinstellungen für die Leute, die aus der Reha-Klinik direkt zu uns<br />
in die Trainingstherapie kommen“, betont Claudia Meyer. Ein Vorteil sei<br />
außerdem die leichte Handhabung.<br />
Die Bodybuilder, die in Schwarzenegger-Manier ihren Körper stählen<br />
wollen, trifft man in diesem kleinen, feinen Club, der auf ein reichhaltiges<br />
Kursprogramm (Pilates, Flexi-Bar,Yoga, Fatburner, Tài Bo) setzt, nur<br />
gelegentlich. Auch wird man nicht wie in vielen großstädtischen Fitness-<br />
Centern mit Video- oder Sportclips dauerberieselt. Dafür gibt es eine<br />
Aussicht direkt in die Dünenanlage und weiter in Richtung <strong>St</strong>rand. „Wir<br />
wollen, dass die Leute diesen Blick genießen oder miteinander reden“,<br />
so Meyer. Für fachmännische Tipps stehen kompetente Trainer zur<br />
Verfügung. Sie haben nicht nur ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der<br />
Gäste, sie erarbeiten auch – wenn erwünscht – mit Fitness-Frischlingen<br />
einen individuellen Trainingsplan. Besonders im Auge hat das<br />
Fachpersonal die, die aus gesundheitlichen Gründen an den Geräten<br />
schnaufen und schwitzen. Das Durchschnittsalter der Trainierenden bei<br />
BIM’s beträgt 43 Jahre, Tendenz steigend. Selbst noch während des<br />
Interviews behält Claudia Meyer, gelernte Sportlehrerin, die nach ihrem<br />
Flirt mit der Sportanimation bewusst die Verbindung zur <strong>Gesundheit</strong>sschiene<br />
gesucht hat, alles bestens im Blick. „Ingrid, nicht zu viel mit<br />
dem Kopf ziehen, versuch, den mehr in der Mitte zu halten. Nur leichtes<br />
Doppelkinn, nicht zu tief nach unten schauen.“<br />
BIM’s<br />
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MAGAZIN ST. PETER-ORDING 45
Dit & dat<br />
Vorbild Jürgen Klinsmann<br />
Im Hoch- und Niederseilgarten von Volker Crantz<br />
können Familien wieder das Miteinander lernen<br />
Kaum einer, der den Worten von Volker Crantz lauscht, und nicht neugierig wird. Der ausgebildete<br />
Mentaltrainer bietet mit seinem Hoch- und Niederseilgarten TANAGA (Abkürzung für<br />
TAkelageNAturGArten), der in erster Linie genutzt wird von Firmen oder Sportlern, die hoch<br />
hinaus wollen, auch dem Urlauber ein Angebot in Sachen Selbstbewusstsein und Teamgeist.<br />
„Wenn ich etwas verändern möchte, liegt es allein in meiner Kraft“, bringt Crantz seine<br />
Motivationsphilosophie auf den Ur-Punkt. Auch bei Familien findet er Gehör, denn das Helfen,<br />
das Miteinander ist ein weiterer Grundsatz, der beherzigt werden muss, wenn große Ziele<br />
erreicht werden wollen. In den meisten Familien erkennt er aber nur noch Individualisten. „Die<br />
gemeinsame Denke, das gemeinsame Handeln ist selten geworden. Kaum noch steht der eine<br />
für den anderen ein.“<br />
Im Sommer 2006 hat er in seinen Schnupperkursen immer wieder Jürgen Klinsmann zum<br />
Vorbild erklärt. „Er hat die Spieler zu dem gemacht, was sie geworden sind – und zwar als Team.<br />
Und er hat so auch die ganze Bevölkerung geeint.“ Beim Ex-Bundestrainer wie bei Crantz führt<br />
der Weg zum Erfolg über blindes Vertrauen. „Jürgen Klinsmann hat es geschafft, dass junge<br />
Menschen, die außer Fußball nur Geld im Kopf gehabt haben, auf der Basis von Freundschaft<br />
und Kameradschaftlichkeit ein gemeinsames Ziel verfolgen.“ Zu den Werten, die bei Crantz eingeübt<br />
werden, gehören neben Teamspirit und Selbstvertrauen Toleranz, Kooperations- und<br />
Motivationsfähigkeit, Mut zum Risiko und vor allem bessere Kommunikation.<br />
Der gelernte Gärtner ist – wenn es um seinen Hoch- und Niederseilgarten geht – ganz in seinem<br />
Element. „Man muss täglich bereit sein, sich zu verändern“, sagt er. „Ob in der Familie, im Beruf<br />
oder in der Schule – überall gibt es täglich neue Herausforderungen.“ Bei den kostenlosen<br />
Schnupperkursen, bei denen stets rund 20 bis 30 Interessierte an den Lippen von Volker Crantz<br />
hängen, erklärt er seine Philosophie, stellt einige Elemente der mitten im Wald gelegenen<br />
Anlage vor und veranschaulicht an ein, zwei praktischen Übungen das Moment des<br />
Miteinanders. Er redet engagiert, hat aber sofort ein offenes Ohr, wenn Fragen an ihn herangetragen<br />
werden. Er beherzigt auch selbst seine Philosophie des offenen Miteinanders. „Man muss<br />
zuhören können“, sagt Crantz. Leider hätten es die meisten Menschen verlernt. Aber auch<br />
Reden müsse gelernt sein. Crantz: „Denn Reden bedeutet nicht sich unterhalten, wie man es aus<br />
dem Fernsehen kennt.“<br />
46<br />
Im Winterurlaub<br />
bleibt der Fernseher<br />
kalt<br />
Bücherwürmer, Internet-Surfer,<br />
Musikfans und Filmfreaks kommen<br />
in der Gemeindebücherei auf ihre<br />
Kosten<br />
Volker Crantz beim Schnupperkurs: „Mehr, Druck, mehr Druck, Männer brauchen Druck!“ Das Buch geht auch noch rein<br />
Ein Renner ist die Gemeindebücherei zwar<br />
ganz besonders im Hochsommer, wenn die<br />
Kids „die Bücher und Comics gleich stapelweise<br />
abschleppen“, so der Leiter Andreas<br />
Falkenhagen, aber im Winter wird ja auch so<br />
mancher zum Bücherwurm. Gerade im Urlaub<br />
bleibt dann der Fernseher oft kalt und stattdessen<br />
greift man lieber zum guten Buch. Das<br />
(oder gleich mehrere) kann man sich als<br />
Urlauber preiswert, für zwei Euro pro Monat,<br />
in der Badallee 56 ausleihen. Die Palette an<br />
Titeln und Themen ist reichhaltig. Rund 20.000<br />
Medien stehen parat – Klassiker, Krimis,<br />
Bestseller, Ratgeber- und Servicebücher, viel<br />
<strong>Gesundheit</strong>, Psychologie, Regionales, auch<br />
etliche Biographien. Und überraschend viele<br />
Neuheiten. „Es wird einfach eine gewisse<br />
Aktualität erwartet“, sagt Falkenhagen. Wer<br />
länger vor Ort ist, der kann sogar über ihn<br />
Medien aus anderen Bibliotheken bestellen.<br />
Und wer im multimedialen Zeitalter das Lesen<br />
schon verlernt hat, der kommt in der<br />
Gemeindebücherei <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> auch auf<br />
seine Kosten. „Viele bringen heute ihren mobilen<br />
DVD-Player mit in den Urlaub“, so<br />
Falkenhagen, „deshalb haben wir unser DVD-<br />
Angebot in letzter Zeit ziemlich aufgestockt.“<br />
Gut ausgestattet ist man auch mit Musik-CD’s<br />
und den immer beliebteren Hörbüchern. Doch<br />
wichtiger noch: auch bei den Neuen Medien<br />
handelt es sich um einen mit Bedacht gewählten<br />
Bestand. Gehobener Mainstream, der an<br />
alle wichtigen <strong>St</strong>ile, Moden und Genres<br />
andoggt, dominiert. Und wer seine E-Mails<br />
checken will oder schnell noch mal vor der<br />
nächsten Thalasso-Anwendung durch das<br />
WorldWideWeb surfen möchte, der kann das<br />
an einem der beiden Internet-Plätze tun.
Zehn Mal war Manfred Degen mit seinem Programm „Haaalt!<br />
Hiergeblieben!“ 2006 in SPO zu Gast. Auch im nächsten Jahr<br />
wird er wieder vieles mit scharfzüngigem Spott belegen.<br />
Jeder bekommt sein Fett weg<br />
Zwischen Wortakrobatik und absurden Geschichten<br />
hat der Sylter Kabarettist Manfred Degen seinen <strong>St</strong>il<br />
gefunden<br />
„Der typische Insulaner, eine Mischung aus Saddam Hussein und Bill<br />
Gates, stopft sich im Winter mit getrüffeltem Grünkohl voll und arbeitet<br />
im Sommer als Schutzgeldeintreiber der Kurverwaltung. Nebenbei vermietet<br />
er noch einige Ferienappartements der Kategorie Duschbett mit<br />
Wohnklo.“ Wer so genüsslich über die Sylter herzieht, der hat einen gut<br />
bei den Eiderstedtern. Manfred Degen ist in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> nicht nur<br />
deshalb ein gern gesehener Gast. Denn weil die meisten Verhaltensweisen<br />
und Marotten der genauestens studierten Sylter auch auf<br />
andere Menschen und Regionen übertragbar sind, kann auch der Bayer,<br />
der Hesse, der Schwabe oder der Rheinländer herzhaft lachen über<br />
jenes kabarettistische Nordlicht.<br />
Ein Abend mit Manfred Degen, das heißt, jeder bekommt sein Fett weg.<br />
Grüne und Esoteriker eigenen sich als Intro. „Mexikanisches<br />
Bachblütenbier“, Frauen, die „zum Islam rüber machen“ oder „die<br />
ganze Toskana flach töpfern“ entlocken vielen ein Schmunzeln. Auch<br />
frauenbewegte Frauenbeauftragte und frühpensionierte Diplombibliothekarinnen<br />
mit Doppelnamen finden ihr dankbares Publikum.<br />
Im Laufe eines Abends wird kübelweise Häme auch über Politikern<br />
ausgegossen, über einer Fernsehnase wie Johannes Baptist Kerner, über<br />
den Sylter Ostfriesen, den Morsumern, und all den anderen<br />
„Krabbenpulern“. Auch die Urlauber bekommen etwas ab vom ätzenden<br />
Humor Degens, vor allem die mit den „beigefarbenen kurzen<br />
Hosen, grauen Socken und braunen Sandalen“. Sucht Degen die schnelle<br />
Pointe, wird sie nicht immer verstanden. Erfindet er dagegen<br />
Geschichten von Sönke Sönksen, Frau Hansen oder Freund Oli, ist er in<br />
seinem Element, dann beschreibt er absurde Situationen, die sich mehr<br />
und mehr zu einem Katastrophenszenario auswachsen.<br />
Ein Abend mit Manfred Degen, das heißt auch, einem Wortakrobaten<br />
und Erzähler bei der harten Arbeit zuzusehen. Das Publikum ist meist<br />
bunt gemischt: die, die wissen, was Kabarett ist und ahnen, was sie<br />
erwartet, die, die Mike Krüger für Satire halten, und die, die dankbar<br />
sind für jede kleine Abwechslung im Urlaub. Der Spagat zwischen den<br />
verschiedenen Bedürfnissen gelingt Degen ausgezeichnet. Gegen<br />
sprachliche Versiertheit kann keiner etwas sagen. Selbstironie kommt<br />
immer gut. Da lässt sich der scharfzüngige Spott schon ertragen. Und<br />
wenn einmal eine jener erfundenen Anekdoten allzu schlüpfrig gerät,<br />
dann schiebt er sofort spitzfindig hinterher: „Aber ich berichte ja nur!“<br />
Was k(r)eucht und fleucht im<br />
Schlick herum?<br />
Bei den Wattführungen in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> kann man<br />
einiges lernen und hat viel Spaß dabei<br />
Auf die plattdeutsche Frage „Wat is Watt?“ gibt es eine kurze hochdeutsche<br />
Antwort: „Meeresboden, der bei Ebbe trockenfällt.“ Solche simplen<br />
Weisheiten findet man in Büchern über das Wattenmeer und seine<br />
Geheimnisse. Wenn man mit Georg W. Jensen oder einem der anderen<br />
einheimischen Wattführer bei Ebbe rausgeht, ist das deutlich aufregender.<br />
„Wir stehen auf einem Haufen Scheiße, und Kotze ist auch dabei –<br />
aber das Wasser ist klar.“ Solche Sätze bleiben hängen, wenn man eine<br />
der Wattführungen macht, die die Tourismuszentrale von Frühjahr bis<br />
Herbst anbietet. Kalle Kühl bringt einen mit seinem Hitzlöper, einer urigen<br />
Nostalgiebahn auf Rädern, sicher zum Nord- oder Südstrand. Von<br />
da aus geht es zu Fuß, barfuss oder mit Gummistiefeln, durchs Watt,<br />
zunächst durchs Trockenwatt, dann durch feuchtere Gefilde. Den Begriff<br />
„Wattführung“ darf man wörtlich nehmen. Hier wird nicht durchs Watt<br />
gewandert, bis einem das Schlickwatt in den Kniekehlen sitzt, hier werden<br />
Flora und Fauna der Küstenlandschaft den deutschen Landratten<br />
nahe gebracht. „Beziehungsstress kennen die Vögel nicht. Die kommen<br />
gleich zur Sache – und schon sind die Eier da.“ Die gute Laune pfatscht<br />
immer mit, wenn der Schuldirektor aus <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> von<br />
Zugvogelverhalten, Landgewinnung oder von dem berichtet, was im<br />
Watt so alles k(r)eucht und fleucht. Er zeigt den Gästen die Watt- und<br />
Schlickschnecken, verschiedene Muschelarten, die Kotpillenwürmer<br />
und die berühmten Wattwürmer, die kaum einer je gesehen hat, deren<br />
„Schiet“, jene sandigen Spaghetti-Röllchen, dafür jedermann umso besser<br />
kennt. Nicht fehlen bei einer Nordseewattwanderung dürfen die glasigen<br />
Garnelen, die erst ihre rote Farbe bekommen, wenn sie gekocht<br />
werden. Auch die eine oder andere <strong>St</strong>randkrabbe wird gereicht. „Bei mir<br />
kann man was fürs Leben lernen“, sagt Georg Jensen und verkneift sich<br />
gekonnt das Schmunzeln, während er am „Schnorchel“ einer<br />
Sandklaffmuschel herumexperimentiert: „Wenn man hinten kitzelt,<br />
wird’s vorne länger.“ Bei Jensen oder einem der anderen erfahrenen<br />
Wattführern erfährt man auch, warum die Nordsee trotz heftigeren<br />
Wellengangs und raueren Klimas wärmer als die Ostsee ist. Und warum<br />
sie sehr viel sauberer ist und Algen hier keine Chance haben. Zwei<br />
<strong>St</strong>ichworte müssen vorerst genügen: Fußbodenheizung und Kläranlage.<br />
Was es damit genau auf sich hat, das werden Jensen & Co ab Frühjahr<br />
2007 wieder Urlaubern und Kurgästen erklären.<br />
MAGAZIN ST. PETER-ORDING 47
Leute<br />
48<br />
€ 750,-<br />
Wi möögt möögt<br />
<strong>St</strong>. Pedder Pedder<br />
„Bin zum ersten Mal hier. Ich finde es super.<br />
Das Wetter ist natürlich wechselhaft, damit<br />
habe ich aber keine Probleme. Ich bin nicht auf<br />
Mallorca, nicht auf<br />
Ibiza, ich bin nun mal<br />
an der Nordseeküste.<br />
Dafür habe ich hier<br />
etwas, was den Name<br />
<strong>St</strong>rand wirklich noch<br />
verdient. Ich kann hier<br />
laufen ohne Ende,<br />
stundenlang, hin und<br />
her, kreuz und quer –<br />
wunderbar! Klasse<br />
finde ich auch, dass<br />
die Leute zu jeder<br />
Tageszeit ‚moin, moin’<br />
sagen, da habe ich nie<br />
das Gefühl, verpennt<br />
zu haben.<br />
Gerd Hardacker<br />
(im Foto links),<br />
Dinslaken<br />
Moin, moin heißt bekanntlich gut, gut. Die<br />
passende Handbewegung haben die beiden<br />
Kumpels aus dem Ruhrpott bestens drauf<br />
„Ich komme schon seit Jahren immer wieder nach <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />
<strong>Ording</strong>. Im Sommer gefallen mir hier neben dem <strong>St</strong>rand vor<br />
allem auch die vielen Feste. Der Klabauterabend im Bad ist eine<br />
schöne Abwechslung, das traditionsreiche Dorffest gefällt mir<br />
sogar noch einen Tick besser. Das Klima muss man mögen. Einen<br />
Karibikurlaub darf man an der Nordsee nicht erwarten. Man<br />
muss schon mal einen Pullover einpacken. Ich liebe diese kleinen<br />
Überraschungen, die Petrus für uns bereithält. Insgesamt ist das<br />
Wetter in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> aber viel besser<br />
als sein Ruf.“<br />
Burckhardt Affelt<br />
(im Foto rechts),<br />
Dinslaken<br />
€ 185,-<br />
„Ich bin zum siebten<br />
Mal in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />
<strong>Ording</strong>. Mir gefällt<br />
besonders der <strong>St</strong>rand.<br />
Wir gehen meist zum Im Urlaub auch mal feiern<br />
FKK-<strong>St</strong>rand. Der ist<br />
besonders sauber, und man findet da auch immer ein<br />
ruhiges Plätzchen. Am Abend gehen mein Mann und<br />
ich meist lecker essen. Die Gastronomie ist super. Wir<br />
essen gerne Fisch, deshalb kommen wir hier voll auf<br />
unsere Kosten. Nur abends könnte ruhig etwas mehr<br />
los sein. Zu später <strong>St</strong>unde gibt es für unsere<br />
Altersgruppe leider nur das Relax.“<br />
Hilde Schreiter, Kerpen<br />
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„Die Leute hier sind viel netter als in Berlin.“<br />
„Was mir hier auffällt: die Leute sind ziemlich nett. Zum Beispiel der<br />
Mann, der die <strong>St</strong>randkörbe vermietet. Oder die Frauen, die die<br />
<strong>St</strong>randgymnastik machen. Ich habe heute auch mitbekommen, wie ein<br />
weinendes, kleines Mädchen ihre Mutter suchte. Da ist gleich jemand<br />
mit dem Mädchen zum Wachturm-Pfahlbau gegangen. Dort hat man<br />
dann die Mutter ausgerufen. Das Einzige, was ich schade finde, dass für<br />
mein Alter ziemlich wenig angeboten wird. Es gibt keine Gruppen,<br />
keine Filme, keine Veranstaltungen, die mich interessieren. Und auf<br />
Wassersport stehe ich nicht. Das meiste ist für Jüngere. Mit 16 könnte ich<br />
in die Disco gehen. Aber das ist teuer und dauert noch drei Jahre.“<br />
Laura Zell, Berlin<br />
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„Ich finde an <strong>St</strong>.-<strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> wirklich alles schön. Unser <strong>St</strong>rand, die Luft, die<br />
Weitläufigkeit, aber auch das Persönliche zwischen den Menschen, die Nähe, der dörfliche<br />
Charakter – all das gefällt mir schon sehr. Hier fühle ich mich wohl. Ich bin kein<br />
<strong>St</strong>adtmensch, eher so ein richtiges Landei. Wenn ich nur ein, zwei Tage in Hamburg bin,<br />
dann fehlt mir schon die gute Luft. Wenn ich dann zurückkomme, muss ich erst mal den<br />
Kopf über den Deich strecken. Die Natur ist hier einfach traumhaft. Aber auch ‚kulturell’<br />
ist für jeden was dabei.“<br />
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MAGAZIN ST. PETER-ORDING 49
Leute<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> ist der ideale <strong>St</strong>andort<br />
Carsten Böckmann hat immer etwas vor. Während<br />
seine Frau, Mitte August, abends um 18 Uhr, erstmals<br />
am Tag eine ruhige Minute findet, um sich ein<br />
wenig auszuruhen, und auch die Töchter endlich<br />
das machen dürfen, was sie sich schon den ganzen<br />
Tag erhofft haben, nämlich buddeln, buddeln, buddeln,<br />
nimmt der umtriebige Pfälzer ein erfrischendes Wellenbad. Anschließend steht<br />
er gerne Rede und Antwort. <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> habe seine Wellenlänge, aber auch das<br />
Umland habe viel zu bieten. „Wir sind erst drei Tage hier. Mit dem Wetter hatten wir<br />
Glück. Am Ankunftstag konnten wir noch ins Meer rausgehen. Am nächsten Tag<br />
haben wir eine große Wattwanderung gemacht und haben die Gelegenheit genutzt,<br />
uns das Eidersperrwerk anzuschauen. Gestern haben wir dann einen Abstecher nach<br />
Kiel gemacht. Heute waren die Kinder zunächst schwimmen, dann waren wir im<br />
Westküstenpark und jetzt relaxen wir noch ein bisschen<br />
und genießen die wunderbare Abendstimmung.“<br />
Ein bisschen relaxen, das braucht die<br />
Familie auch, denn Carsten Böckmann hat auch in<br />
den nächsten Tagen noch allerhand vor. „Wir bleiben<br />
insgesamt zehn Tage. Wir werden noch eine Tour hoch<br />
nach Dänemark machen, wollen auf jeden Fall nach<br />
Tönning und nach Friedrichskoog in die Robbenaufzuchtsstation,<br />
vielleicht fahren wir auch noch nach<br />
Husum und Schleswig.“ Neben dem Buddeln steht<br />
bei den Böckmanns also auch Bildung auf dem<br />
Ferienplan. <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> sei als <strong>St</strong>andort wirklich<br />
ideal, so der Mann aus Neustadt an der Weinstraße.<br />
Auf gleicher Wellenlänge mit<br />
SPO – aber auch das Umland<br />
hat viel zu bieten<br />
50<br />
Wi Wi möögt möögt<br />
<strong>St</strong>. <strong>St</strong>. Pedder Pedder<br />
Der <strong>Ording</strong>er <strong>St</strong>rand ist immer einen<br />
Familienausflug wert<br />
Es war im Sommer vor zehn Jahren. Der frisch<br />
erstandene VW-Bus. gab den Anstoß zu einem<br />
Ausflug nach <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, aus dem ein wunderbares<br />
Ritual wurde. Alle Jahre wieder, im<br />
August, macht sich eine Elmshorner Familie mit<br />
Alle Jahre wieder… ansteckend gute Laune am <strong>Ording</strong>er <strong>St</strong>rand<br />
Kindern und Kindeskindern auf an den <strong>St</strong>rand von <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>. „Es gibt nicht so viele Dinge, die man mit den Kindern<br />
und Großeltern gemeinsam machen kann und die allen so viel Spaß machen“, sagt Andreas Klütz. „Da ist so ein Picknick am<br />
<strong>St</strong>rand mit Badeeinheit eine schöne Sache.“ Dass alle Spaß haben, sieht man sofort. „Es ist jedes Jahr ein wunderbarer<br />
Familienausflug. Wir rücken mit allem an, mit Tisch und Sonnenschirm, mit <strong>St</strong>randmuscheln, Kinderspielsachen und<br />
Kühltaschen“, so Maike Klütz. Und mittags wird richtig aufgedeckt. Aber warum gerade am <strong>Ording</strong>er <strong>St</strong>rand? „Weil der einfach<br />
besonders breit und schön ist“, erklärt Großvater Hans H. Klindt. Ein Grund war auch, dass die Familie mit dem Wetter<br />
immer Glück hatte. „Wir sind oft bei Regen losgefahren und als wir hier ankamen, schien die Sonne.“ Seine Frau, Großmutter<br />
Käthe, erinnert sich vor allem an die Ausflüge, bei denen man die Kinderwagen durchs Wasser tragen musste, weil man von<br />
der Flut überrascht wurde. Einer der schönsten Momente sei stets einer der letzten. „Halb sieben leert sich der <strong>St</strong>rand und<br />
dann geht im Idealfall die Sonne bei guter Sicht im Wasser unter“, schwärmt Mutter Maike. <strong>St</strong>immungsmäßig sei das der<br />
Höhepunkt. Danach heiße es<br />
Abschied nehmen. Bis zum nächsten<br />
Jahr.<br />
Käthe und Hans H. Klindt, Maike<br />
und Andreas Klütz und die Kinder<br />
Levke,<br />
Elmshorn<br />
Wencke und Malte,<br />
Die beste Erholung: drei Wochen Nordseeurlaub<br />
„Auf eine Insel würde ich deshalb nie fahren, da ist<br />
man viel zu gebunden.“<br />
Carsten Böckmann, Neustadt an der Weinstraße<br />
Ein Paar, das es nicht<br />
mehr in den Süden zieht<br />
„Rothenburg ist ja auch ein nettes<br />
Fleckchen“, sagt Herbert<br />
Dersch. Umso erfreulicher, dass<br />
er und seine Frau es sich jetzt<br />
mindestens schon zum zehnten<br />
Mal in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> gut gehen lassen. „Das erste<br />
Mal war ich als Kind mit meinen Eltern hier“, erinnert<br />
sich der Franke. Danach zog es ihn immer wieder an<br />
den westlichen Zipfel der Halbinsel Eiderstedt, an<br />
jenen <strong>St</strong>rand, der ihn immer wieder aufs Neue<br />
berauscht. Bis er seine Frau kennen lernte. „Sie war<br />
immer für den Süden und die Sonne. Doch einmal nach<br />
langen Überredungskünsten war sie dann mit mir hier<br />
oben“, strahlt er. „Und ich war begeistert“, strahlt Silvia<br />
Dersch zurück. Seitdem steht jedes Jahr <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />
<strong>Ording</strong> auf dem Programm. Und das nicht zu knapp.<br />
„Wir bleiben in der Regel drei Wochen. Denn nur dann<br />
erholt man sich ja so richtig und kann fürs ganze Jahr<br />
auftanken“, sagt Herbert Dersch. Und wenn es mal drei<br />
Tage regnet? „Dann sagen wir uns, das Klima ist<br />
gesund, und gehen trotzdem an die frische Luft. Dann<br />
joggen wir eben, ausgerüstet sind wir für alles“, so die<br />
Frau, die es, seitdem sie <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> lieben gelernt<br />
hat, nicht mehr in den Süden zieht. „Ansonsten“, so der<br />
Mann an ihrer Seite, „fahren wir auch gerne Rad,<br />
gehen Spazieren, ich mache auch Atemtherapie und<br />
wir haben jede Menge Bücher dabei.“<br />
Herbert und Silvia Dersch, Rothenburg ob der Tauber
Biike-Brennen<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, 21. Februar 2007 ab 18.30 Uhr<br />
an der Buhne, <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-Bad<br />
Einen Monat bevor der Kalender den Beginn des Frühlings –<br />
und die daraus folgenden angenehmen Lebensgefühle – verspricht,<br />
können die Menschen sich bereits unter norddeutschem<br />
Himmel das Gemüt und die winterliche Gänsehaut wärmen:<br />
am 21. Februar erhellt das traditionsreiche BIIKE-<br />
BRENNEN zahllose Uferzonen entlang der schleswig-holsteinischen<br />
Nordsee, so auch den weiten <strong>St</strong>rand von <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />
<strong>Ording</strong>.<br />
Mit Einbruch der Dunkelheit, um 18.30 Uhr, wird am Seedeich vor<br />
dem Ortsteil <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-Bad der riesige Holzstoß entzündet, der im<br />
weiteren Verlauf des Abends das Feuer, aber auch das stimmungsvolle<br />
Geschehen nähren soll. Vor der einzigartigen Kulisse der<br />
Salzwiesen, des <strong>St</strong>randes und des nächtlichen Meeres werden die<br />
Flammen dem weiten, dunklen Himmelsgewölbe entgegenlodern.<br />
Zur Einstimmung erwartet die Besucher eine zündende<br />
Feuerrede sowie der heiße Rhythmus einer Dixieland-Jazz-Band.<br />
Traditionelles<br />
Grünkohlessen in vielen<br />
Restaurants<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>s.<br />
Fordern Sie das<br />
separate Programm an.<br />
Heiße Rhythmen der Dixieland-Jazz-Band, beeindruckende Showeinlagen der Feuerkünstler und eine Superstimmung bei der Vertreibung der Wintergeister<br />
Das Winter-High-Light<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> ist Feuer und Flamme<br />
Ab 20 Uhr setzt sich das gesellige Ereignis in den guten (Gast-)<br />
<strong>St</strong>uben des Ortes fort: etliche Lokale servieren das traditionelle<br />
Grünkohlessen mit Bratkartoffeln, Kassler, Kohlwurst,<br />
Schweinbacke und – nicht zu vergessen – dem ein oder anderen<br />
hochprozentigen „Köm“.<br />
Das Biikebrennen hat in Schleswig-Holstein eine lange<br />
Geschichte. Die Chronisten der Halbinsel Eiderstedt, zu der <strong>St</strong>.<br />
<strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> gehört, erwähnten den Brauch erstmals 1572. Die<br />
Wurzeln reichen allerdings wesentlich weiter zurück. In vorchristlicher<br />
Zeit haben die Küstenbewohner mit dem Feuer und den<br />
dazu gehörenden Ritualen vermutlich dem Gott Wodan gehuldigt.<br />
Zugleich hoffte man, die Wintergeister zu vertreiben und<br />
dem Frühling den Weg zu bereiten. Später verabschiedeten die<br />
Dorfgemeinschaften ihre zum Walfang aufbrechenden Männer<br />
mit den großen Feuern. Die brennenden Baken (Biiken) dienten<br />
den Seefahrern außerdem als Navigationshilfe.<br />
Tourismus-Zentrale, 25823 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, Telefon: 04863-999181, Fax: 04863-999180<br />
info@tz-spo.de, www.st.peter-ording.de