XML-‐basierte Kommunikation im IHE - Institute of Health ...
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2. Grundlagen und Stand der Forschung 2.1 Elektronische Gesundheitsakte -‐ EGA Im 21. Jahrhundert ist es längst nicht nur mehr die alleinige Aufgabe des Arztes für die Gesundheit eines Menschen zu sorgen. Auch sehr viele andere Berufssparten wie Pfleger, Laboratorien, Apotheken, Versicherungsträger, etc. sind ebenso am Behandlungsprozess eines Patienten beteiligt. Diese medizinische Zusammenarbeit ist heute unabdingbar für eine effiziente Gesundheitsversorgung. Eine große Rolle spielt dabei die medizinischen Dokumentation: Ziel der medizinischen Dokumentation ist es den berechtigen Personen alle relevanten (und nur die relevanten) Informationen zu einem oder mehreren Patienten und ihrer Behandlung zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort und in der richtigen Form zu geben [1]. Die Sammlung aller Behandlungsfälle eines Patienten in einer Versorgungs-‐ institution bezeichnet man als elektronische Patientenakte, kurz EPA [12]. Das Problem bisher ist, dass die verschiedenen Berufsgruppen meist nur Dokumente zum Patienten besitzen, welche in der eigenen Einrichtung erhoben wurden. Dies bezeichnet Haas [12] als institutionelle EPA, kurz iEPA. Für eine wesentlich präzisere, sichere und schnellere Diagnose benötigt der Arzt jedoch möglichst Auskunft über alle früheren Krankheiten des Patienten bzw. auch über seine bisherige Lebensweise. Auch für eine passende Therapie ist die komplette Krankengeschichte von Bedeutung: so können eventuelle Unverträglich-‐ keiten, z.B. bei Medikamenten, ausgeschlossen werden. Diese Lücke, Dokumente zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen auszutauschen, versucht man anhand einer ein-‐ richtungsübergreifenden elektronischen Patientenakte, kurz eEPA zu schließen [12]. Be-‐ inhaltet die Patientenakte neben den gesamten Behandlungsfällen aller beteiligten Ver-‐ sorgungsinstitutionen auch zusätzliche Informationen aus paramedizinischen Bereichen und kann der Patient auch selbst Einträge in seiner Akte vornehmen, so spricht man von einer elektronischen Gesundheitsakte, kurz EGA 1. Neben der gesetzlichen Situation, welche Sicherheit und Datenschutz der Dokumente be-‐ schreibt [13], gilt die semantische Interoperabilität als Schlüsselanforderung für eine funktionierende EGA Kommunikation [14]. Unter semantischer Interoperabilität versteht 1 Im englischen auch als EHR (electronic health record) bezeichnet 4
2. Grundlagen und Stand der Forschung man, dass die ausgetauschte Information zwischen Sender und Empfänger in exakt der selben Weise verstanden und interpretiert wird. 2.1.1 ELGA Die österreichische Umsetzung einer EGA wird als ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) bezeichnet. Sie befindet sich seit 2007 in Entwicklung und soll in Zukunft alle Dokumente zu einem Patienten beinhalten, welche in österreichischen Gesundheitseinrichtungen er-‐ hoben wurden [2]. Ziel ist es, die Entwicklung und Vernetzung bestehender und zukünfti-‐ ger elektronischer Informations-‐ und Dokumentationssysteme voranzutreiben. Die ELGA basiert auf dem IHE XDS-‐Profil. Die beinhalteten Dokumente besitzen eine einheitliche Struktur nach der „Health Level Seven Clinical Document Architecture“ (HL7 CDA) [10]. 2.1.2 EpSOS Auch in den anderen europäischen Ländern strebt man eine nationale Gesundheitsakte an [15]. Weiters versucht man seit Mitte 2008 auch EU-‐weit, die einzelnen elektronischen Gesundheitsakten miteinander zu verbinden. „Smart open systems for European patients“, kurz EpSOS ist ein Projekt, welches bis Ende 2013 Dokumentationssysteme der Gesund-‐ heitseinrichtungen verschiedener Länder verbindet, mit der Absicht, patientenbezogene, klinische Information EU-‐weit bereitzustellen [16]. Ziel ist es, die Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung eines Patienten auch im Ausland aufrecht zu erhalten. 2.2 Integrating the Healthcare Enterprise -‐ IHE „Integrating the Healthcare Enterprise“, kurz IHE, ist eine Initiative mit der Absicht maxi-‐ male Interoperabilität zwischen IT-‐Systemen im Gesundheitswesen zu erzielen [17]. Aus Anwendungsfällen (use cases), welche in enger Zusammenarbeit zwischen Anwender und Hersteller erarbeitet werden, werden von IHE sogenannte Technical Frameworks erstellt (Abbildung 1). Diese Technical Frameworks sind Beschreibungen bzw. Richtlinien, wie bestehende etablierte technische Standards, wie zum Beispiel HL7 oder DICOM, in Unter-‐ nehmen anzuwenden und zu implementieren sind. Die Ergebnisse der Technical Frame-‐ works werden als Profile veröffentlicht. Ein Profil beschreibt die beteiligten Systeme und deren Interaktionen. Die Systeme selbst werden dabei als Akteure bezeichnet, während die Interaktion zwischen zwei Akteuren anhand einer Transaktion beschrieben wird. Je-‐ des Profil ist einer IHE-‐Domäne zugeordnet. Als Domäne wird ein zusammengehöriges fachliches oder medizinisches Gebiet verstanden. Das im folgenden Abschnitt erläuterte 5
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2.1.1 ELGA<br />
Die österreichische Umsetzung einer EGA wird als ELGA (Elektronische Gesundheitsakte)<br />
bezeichnet. Sie befindet sich seit 2007 in Entwicklung und soll in Zukunft alle Dokumente<br />
zu einem Patienten beinhalten, welche in österreichischen Gesundheitseinrichtungen er-‐<br />
hoben wurden [2]. Ziel ist es, die Entwicklung und Vernetzung bestehender und zukünfti-‐<br />
ger elektronischer Informations-‐ und Dokumentationssysteme voranzutreiben. Die ELGA<br />
basiert auf dem <strong>IHE</strong> XDS-‐Pr<strong>of</strong>il. Die beinhalteten Dokumente besitzen eine einheitliche<br />
Struktur nach der „<strong>Health</strong> Level Seven Clinical Document Architecture“ (HL7 CDA) [10].<br />
2.1.2 EpSOS<br />
Auch in den anderen europäischen Ländern strebt man eine nationale Gesundheitsakte an<br />
[15]. Weiters versucht man seit Mitte 2008 auch EU-‐weit, die einzelnen elektronischen<br />
Gesundheitsakten miteinander zu verbinden. „Smart open systems for European patients“,<br />
kurz EpSOS ist ein Projekt, welches bis Ende 2013 Dokumentationssysteme der Gesund-‐<br />
heitseinrichtungen verschiedener Länder verbindet, mit der Absicht, patientenbezogene,<br />
klinische Information EU-‐weit bereitzustellen [16]. Ziel ist es, die Qualität und Sicherheit<br />
der Gesundheitsversorgung eines Patienten auch <strong>im</strong> Ausland aufrecht zu erhalten.<br />
2.2 Integrating the <strong>Health</strong>care Enterprise -‐ <strong>IHE</strong><br />
„Integrating the <strong>Health</strong>care Enterprise“, kurz <strong>IHE</strong>, ist eine Initiative mit der Absicht maxi-‐<br />
male Interoperabilität zwischen IT-‐Systemen <strong>im</strong> Gesundheitswesen zu erzielen [17]. Aus<br />
Anwendungsfällen (use cases), welche in enger Zusammenarbeit zwischen Anwender und<br />
Hersteller erarbeitet werden, werden von <strong>IHE</strong> sogenannte Technical Frameworks erstellt<br />
(Abbildung 1). Diese Technical Frameworks sind Beschreibungen bzw. Richtlinien, wie<br />
bestehende etablierte technische Standards, wie zum Beispiel HL7 oder DICOM, in Unter-‐<br />
nehmen anzuwenden und zu <strong>im</strong>plementieren sind. Die Ergebnisse der Technical Frame-‐<br />
works werden als Pr<strong>of</strong>ile veröffentlicht. Ein Pr<strong>of</strong>il beschreibt die beteiligten Systeme und<br />
deren Interaktionen. Die Systeme selbst werden dabei als Akteure bezeichnet, während<br />
die Interaktion zwischen zwei Akteuren anhand einer Transaktion beschrieben wird. Je-‐<br />
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fachliches oder medizinisches Gebiet verstanden. Das <strong>im</strong> folgenden Abschnitt erläuterte<br />
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