Modulbeschreibungen der sprachwissenschaftlichen Module

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Modulbeschreibungen der sprachwissenschaftlichen Module Prof. Dr. Stefanie Haberzettl und Dörte Utecht Handreichungen zur Entwicklung der Sprach- und Literaturdidaktik im Elementarbereich BA Fachbezogene Bildungswissenschaft Universität Bremen Impressum Herausgegeben von Jochen Hering und Sven Nickel Text Stefanie Haberzettl und Dörte Utecht Layout Birte Meyer-Wülfing Gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung Bremen, Oktober 2007

<strong>Modulbeschreibungen</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>sprachwissenschaftlichen</strong> <strong>Module</strong><br />

Prof. Dr. Stefanie Haberzettl und Dörte Utecht<br />

Handreichungen zur Entwicklung <strong>der</strong><br />

Sprach- und Literaturdidaktik<br />

im Elementarbereich<br />

BA Fachbezogene Bildungswissenschaft<br />

Universität Bremen<br />

Impressum<br />

Herausgegeben von<br />

Jochen Hering<br />

und<br />

Sven Nickel<br />

Text<br />

Stefanie Haberzettl<br />

und<br />

Dörte Utecht<br />

Layout<br />

Birte Meyer-Wülfing<br />

Geför<strong>der</strong>t durch die<br />

Robert-Bosch-Stiftung<br />

Bremen, Oktober 2007


Vorbemerkungen<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>sprachwissenschaftlichen</strong> <strong>Module</strong><br />

soll Interesse an Sprachwissenschaft und Spracherwerbsforschung<br />

geweckt werden und grundlegendes<br />

Wissen vermittelt werden. Ziel ist es in erster Linie,<br />

die AbsolventInnen berufsbildbezogen dazu zu befähigen,<br />

in ihrer pädagogischen Praxis theoretisch<br />

fundiert zu reflektieren und zu handeln. Sie sollen in<br />

die Lage versetzt werden, die sprachlichen Kompetenzen<br />

von Kin<strong>der</strong>n einzuschätzen und auf dieser<br />

Basis systematisch Sprachför<strong>der</strong>ung zu betreiben<br />

bzw. Deutschunterricht zu planen und durchzuführen.<br />

Dies geschieht, indem die Studierenden in Modul<br />

IB/IIB in einem Einführungskurs „Kommunikation<br />

und Sprache – Einführung in die (synchrone)<br />

Sprachwissenschaft“ und einer dazugehörigen Übung<br />

zunächst Sprache als System und Instrument<br />

betrachten. Die kontrastive Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

einer Herkunftssprache im Intensivsprachkurs (<strong>der</strong>zeit:<br />

Türkisch) im Anschluss ermöglicht es, die Einsichten<br />

in das deutsche Sprachsystem noch einmal<br />

zu vertiefen. Außerdem wird die bewusste Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit Prozessen des Sprachenlernens<br />

angeregt und geför<strong>der</strong>t, und Grundkenntnisse in<br />

einer bedeutenden Herkunftssprache stellen natürlich<br />

auch einen praktischen Nutzen dar. In Modul<br />

IC/IIC setzen die Studierenden sich mit Prozessen<br />

des Spracherwerbs auseinan<strong>der</strong> und gelangen zu<br />

einem grundlegenden Verständnis <strong>der</strong> Natur des<br />

kindlichen Spracherwerbs. Dieser wird aufgefasst als<br />

eigenaktiver Prozess <strong>der</strong> Inputanalyse, Hypothesenbildung<br />

und -überprüfung einerseits, <strong>der</strong> Imitation<br />

an<strong>der</strong>erseits, aber auch <strong>der</strong> Ausdifferenzierung angelegter<br />

Dispositionen. Neben <strong>der</strong> Einsicht in die<br />

überindividuell gültigen großen Zusammenhänge soll<br />

gleichzeitig <strong>der</strong> Blick für das einzelne Kind mit seinen<br />

individuellen Bedingungen geschärft werden.<br />

In Modul IVD wird Spracherwerb und Sprachlernen<br />

unter den Bedingungen von Mehrsprachigkeit und<br />

<strong>der</strong> Umgang mit mehrsprachigen Kin<strong>der</strong>n thematisiert.<br />

Mehrsprachigkeit wird nicht als Son<strong>der</strong>fall <strong>der</strong><br />

sprachlichen Entwicklung verstanden. Da mehrsprachige<br />

Kin<strong>der</strong> in unseren Kin<strong>der</strong>gärten und Grundschulen<br />

heute einen großen Anteil ausmachen (jedes<br />

dritte Kind unter fünf Jahren hat laut Meldung in<br />

den Tagesthemen vom 28.08.2007 einen Migrationshintergrund),<br />

müssen sich alle angehenden Elementar-<br />

und GrundschulpädagogInnen mit mehrsprachiger<br />

Entwicklung und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Deutschen<br />

als Zweitsprache beschäftigen.<br />

Die Inhalte aller <strong>Module</strong> sollen professionsbezogen<br />

vermittelt werden, wobei Professionsorientierung<br />

keinesfalls die Vermittlung von „Rezepten“ bedeutet.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>sprachwissenschaftlichen</strong> <strong>Module</strong><br />

können konkrete Handlungsanweisungen für die<br />

För<strong>der</strong>ung und den Unterricht von Kin<strong>der</strong>n im Alter<br />

von 0-12 Jahren nur exemplarisch formuliert werden.<br />

Sprache und speziell das Deutsche werden jedoch<br />

stets aus <strong>der</strong> Perspektive des Sprache lernenden<br />

bzw. erwerbenden Kindes betrachtet. Dies gilt auch<br />

für Modul IB/IIB, in dem selbstverständlich das notwendige<br />

Repertoire an <strong>sprachwissenschaftlichen</strong><br />

Grundbegriffen, Grammatikkenntnissen, Wissen<br />

über Kommunikationstheorien etc. erarbeitet wird,<br />

allerdings so weit wie möglich anhand von im Kontext<br />

von Sprachentwicklung relevantem Beispielmaterial<br />

und unter expliziter Betonung <strong>der</strong> Relevanz<br />

dieses Grundlagenwissens für die Praxis von Sprachför<strong>der</strong>ung<br />

und -unterricht.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e im Rahmen des Forschungsseminars<br />

zum kindlichen Spracherwerb im Modul IC/IIC sollen<br />

die Studierenden durchaus auch dazu angeregt<br />

werden, selbst forschend tätig zu werden und eine<br />

Erweiterung dieser wissenschaftlichen Aktivitäten<br />

über das Studium hinaus in Erwägung zu ziehen.<br />

1


Kurzbeschreibung<br />

Modultitel<br />

SWS<br />

CP<br />

Modulbeauftragte(r)<br />

Modultyp<br />

Studienbelastung<br />

Lehr- und Lernformen<br />

Lehrveranstaltungen<br />

Dauer<br />

Inhalt<br />

Modul IB/IIB (Ele/Gs)<br />

IB/IIB (Ele/GS)<br />

Grundlagen <strong>der</strong> Sprachwissenschaft –<br />

Kommunikation und Sprache<br />

6<br />

8<br />

Prof. Dr. Stefanie Haberzettl<br />

Pflichtmodul im Basisbereich<br />

Das Modul besteht aus drei verpflichtenden Veranstaltungen im Umfang von<br />

insges. 6 SWS. Zu erwerben sind 8 Kreditpunkte.<br />

� 3 Veranstaltungen mit insges. 6 SWS: 84 Arbeitsstunden<br />

� Vor- und Nachbereitung: 60 AS<br />

� Bearbeitung von Aufgaben: 66 AS<br />

� Prüfungsvorbereitung: 30 AS<br />

Summe: 240 AS => 8 CP<br />

� Einführungskurs (bestehend aus Dozentenvortrag, Diskussion, Gruppenarbeit,<br />

Kurzreferat und Verfassen von Kurzpräsentationen)<br />

� Übung (bestehend aus Bearbeitung von Aufgaben, Vor- und Nachbesprechung<br />

von Aufgaben, Diskussion, Einzel- und Gruppenarbeit)<br />

� Intensivsprachkurs (mit einem einschlägigen Lehrwerk), <strong>der</strong> außerdem<br />

einen Einblick in Selbstlernmethoden bietet und diese einbezieht<br />

� Einführungskurs „Kommunikation und Sprache – Einführung in die (synchrone)<br />

Sprachwissenschaft“ (2 SWS, Winter)<br />

� Übung „Analyse <strong>der</strong> sprachlichen Strukturen des Deutschen im Kontrast<br />

zu an<strong>der</strong>en Sprachen“ (1 SWS, Winter)<br />

� Intensivsprachkurs (3 SWS, Sommer, <strong>der</strong>zeit: Türkisch )<br />

(Das Modul soll prinzipiell offen sein für den Erwerb an<strong>der</strong>er Kontrastsprachen.<br />

Zu bevorzugen sind im Hinblick auf die Qualifizierung <strong>der</strong><br />

LehramtsstudentInnen einschlägige Herkunftssprachen, vor allem Russisch.)<br />

2 Semester (Winter und Sommer)<br />

Die Einführung in die synchrone germanistische Sprachwissenschaft macht<br />

die Studierenden mit den Grundbegriffen <strong>der</strong> synchronen Sprachwissenschaft<br />

vertraut. Den Schwerpunkt <strong>der</strong> Einführung bilden die systembezogene<br />

Untersuchung von Sprache (Grammatik) und die handlungsbezogene<br />

Untersuchung von Sprache (Pragmatik).<br />

In <strong>der</strong> begleitenden Übung wird die Anwendung <strong>der</strong> <strong>sprachwissenschaftlichen</strong><br />

Analysebegriffe an Textbeispielen erprobt. Hierbei werden die verschiedenen<br />

Ebenen <strong>der</strong> Sprachanalyse unterschieden: Phonetik, Phonologie,<br />

Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik, Textlinguistik.<br />

Zusätzlich wird eine DaZ-relevante Kontrastsprache erworben und zwar im<br />

Umfang von Basiswortschatz und grundlegenden morphosyntaktischen<br />

Strukturen. Damit wird das Inventar sprachwissenschaftlicher Grundbegriffe<br />

2


Lern- und Qualifikationsziele<br />

Häufigkeit<br />

Teilnahme- voraussetzungen<br />

Voraussetzungen für die Vergabe<br />

von Kreditpunkten<br />

Literatur zum Modul<br />

ausgebaut und <strong>der</strong>en Anwendung weiter geschult. Da die Herangehensweise<br />

kontrastiv ist, werden die Studierenden bei <strong>der</strong> Entwicklung von language<br />

awareness unterstützt.<br />

Das Modul schafft somit die Grundlage für die <strong>Module</strong> IC/IIC und IVD, PRG II<br />

und PRG IIIa.<br />

Die TeilnehmerInnen sollen in die Lage versetzt werden, Sprache und Kommunikation<br />

unter Rückgriff auf entsprechende Theorien zu beschreiben, zu<br />

analysieren und über den Gebrauch von Sprache auf verschiedenen Ebenen<br />

und in verschiedenen Situationen zu reflektieren. Ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />

wird dabei auch auf das Lernen von Sprache gelegt. Im Einzelnen<br />

sollen die Studierenden folgenden Qualifikationen erwerben:<br />

� Grundkenntnisse über die Funktion von Sprache(n) in Kommunikation<br />

und Interaktion<br />

� Grundkenntnisse über Strukturen von Sprache(n)<br />

� Kenntnisse zum Zusammenhang von Sprache und Denken<br />

� Grundkenntnisse zu den Ausformungen sprachlicher Variation (regionale,<br />

soziale, text- und situationsspezifische Varietäten)<br />

� Fähigkeit zur Beschreibung und Analyse von Kommunikation mit Hilfe<br />

von Kommunikationsmodellen<br />

� Reflexion des eigenen Kommunikationsverhaltens<br />

� Grundkenntnisse zur Grammatik und Lexik des Deutschen<br />

� analytisches Denken (Fähigkeit, das komplexe System Sprache analytisch<br />

zu betrachten, in kleinere Bereiche zu zerlegen und damit zu<br />

durchschauen)<br />

� Sensibilisierung für sprachliche Zweifelsfälle<br />

� Grundkenntnisse einer weiteren Fremdsprache, die eine in Deutschland<br />

weit verbreitete Herkunftssprache ist (z.B. Türkisch)<br />

� Schulung des kontrastiven Blicks auf die Zielsprache Deutsch, Entwicklung<br />

von language awareness<br />

� Entwicklung des Bewusstseins für Sprachlernprozesse anhand <strong>der</strong> eigenen<br />

Lernerfahrungen<br />

in jedem Studienjahr<br />

Keine<br />

� regelmäßige und aktive Teilnahme an den Lehrveranstaltungen (ggf.<br />

einschließlich spezifischer Prüfungsvorleistungen)<br />

� bestandene Modulprüfung: zwei gleich gewichtete Teilprüfungen zu den<br />

beiden Modulteilen<br />

Einführungskurs „Kommunikation und Sprache – Einführung in die (synchrone)<br />

Sprachwissenschaft“: Klausur<br />

Intensivsprachkurs: Dokumentation des Sprachlernprozesses etc. in<br />

Form eines Portfolios o<strong>der</strong> Klausur zu den Inhalten <strong>der</strong> Veranstaltung.<br />

In den Veranstaltungen<br />

Ausführliche Modulbeschreibung Modul IB/IIB Ele/GS<br />

Muss noch eingefügt werden<br />

3

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