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Falkenseer Stadt-Journal

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FALKENSEER<br />

STADT-JOURNAL<br />

19. Jahrgang <strong>Journal</strong> für das Havelland kostenlos<br />

09/2010<br />

STUDIE<br />

K o m m t d a s<br />

Hallenbad<br />

für Falkensee? Seite 5<br />

STRASSENBAU<br />

J e t z t w i r d ‘ s<br />

richtig teuer! Seite 7<br />

SCHNÄPPCHEN<br />

Fahrradauktion<br />

hinterm<br />

Rathaus Seite 8


4<br />

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ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

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Hallo Falkensee,<br />

So so,<br />

ein Hallenbad für Falkensee<br />

Da muss ich sofort an Inge Tigör denken. Die bekannte<br />

Frauenärztin und Vorsitzende des Seniorenbeirats hat immer<br />

und immer wieder in ihrer sehr beharrlichen Art den<br />

Bau eines Hallenbades gefordert.<br />

Leider hat Inge Tigör es nicht mehr erlebt, dass der Bürgermeister<br />

der <strong>Stadt</strong> Falkensee in den nächsten Wochen vor<br />

„ihrer“ Organisation etailiert schildern wird, wie so ein Hallenbad<br />

in Falkensee nicht nur aussehen, sondern auch funktionieren<br />

könnte. Inge Tigör verstarb Ende August. Wir gedenken<br />

Ihrer.<br />

Zum Leben erweckt werden soll nun also tatsächlich das<br />

Hallenbad - oder wie es in der Machbarkeitsstudie der Geslelschaft<br />

für Entwicklung und Management vom Freizeitsystemen<br />

mbh & Co. KG. heißt - das Gesundheitsbad.<br />

Entstehen soll es nach dem Motto: Gemeinsam sind wir<br />

stark und jeder trägt ein kleines Stück der Schulden und Kosten.<br />

Einzelne Module (wie Fitnessbereich, Saunalandschaft,<br />

Gastronomie) sollen an einzelne Investoren abgegeben werden,<br />

Motto: Gemeinsam sind wir stark, zusammen geht alles<br />

besser.<br />

Ganz ehrlich: Ich möchte nicht der Mensch sein, der die Grupierung<br />

von Einzelinteressen dann zum Wohle eines Bade-<br />

Gastes umsetzen soll.<br />

Ich bin gespannt, wie die Abgeordneten, die diese Studie in<br />

diesen Tagen erstmals zu Gesicht bekommen, diskutieren<br />

und abstimmen werden. Diskussionswürdig ist das Papier<br />

allemal.<br />

Das Hallenbad - irgendwie passt das Wort in die Zeit. Es ist<br />

ungewöhnlich kühl, es ist nass, man hätte schon eher Lust,<br />

sich in eine Sauna als an einen Strand oder auf eine Café-<br />

Terrasse zu begeben. Sprich, man würde sich zur Zeit eher<br />

in ein Halbad begeben als in das Frei-Wald-Bad.<br />

Ich hoffe mit Ihnen auf doch noch ein par schöne Spätsommer<br />

- oder Frühherbsttage und wünsche Ihnen wie üblich<br />

viel Spaß beim Lesen.<br />

Ihr<br />

Bernhard von Schröder<br />

Wir feiern 15-jähriges<br />

Freitag 15.10.<br />

griechischer Abend<br />

Sonnabend 16.10.<br />

orientalischer Abend<br />

Sonntag, 17.10.<br />

Lamm vom Grill<br />

Öffnungszeiten: Tägl. 12 - 24 Uhr<br />

Inhalt<br />

Editorial / Inhalt<br />

Themen:<br />

Das Projekt Gesundheitsbad 5<br />

Trauer um Inge Tigör 6<br />

Reha-Sport beim TSV 7<br />

Kein Spielraum mehr beim Straßenbau 8<br />

Trauer und Fragezeichen 9<br />

Das Portrait: Restaurator Paul Bell 10<br />

Fahhradversteigerung des Fundamtes 11<br />

Reportage: die Potsdamer Straße 12<br />

Chopin-Abend im Seeblick 14<br />

Die „HavellandBau 2010“<br />

Regularien:<br />

19<br />

Unsere beliebten Luftbilder 4<br />

Veranstaltungstipps 14<br />

Alte Postkarten aktuell nachfotografiert 20<br />

Unsere historischen Blätter 21<br />

Ausflugstipp: Landgut Borsig 22<br />

Das Titelfoto<br />

zeigt eine wunderschöne<br />

Idylle am Falkenhagener<br />

See. Aufgenommen an einem<br />

der vielleicht letzten<br />

Spätsommertage. Der Himmel<br />

postkartentechnisch<br />

und noch sommerlich, der<br />

Strand aber bereits fast leer.<br />

Man kann den Herbst fast<br />

schon riechen... Foto: CvS<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Havelland Verlag GbR<br />

Henkelstr. 6, 14612 Falkensee<br />

Tel.: 03322 - 23 80 65, Fax: 03322 - 23 80 66<br />

E-Mail: info@havelland-verlag.de<br />

Web: www.havelland-verlag.de<br />

Redaktion:<br />

Verantwortlich: Bernhard von Schröder (bvs)<br />

Tel.: 03322 - 23 80 65, 0171 - 85 36 750,<br />

Uwe Grötschel (UG), Tel.: 03322 - 840 67 67<br />

E-Mail: redaktion@falkenseer-stadtjournal.de<br />

Web: www.falkenseer-stadtjournal.de<br />

Anzeigen:<br />

Katrin von Schröder, visionis Kommunikation<br />

Tel.: 03322 - 23 80 65, Fax: 03322 - 23 80 66,<br />

E-Mail: vonSchroeder@visionis.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr.1 v. Juli 2009,<br />

download über www.falkenseer-stadtjournal.de<br />

Das <strong>Falkenseer</strong> <strong>Stadt</strong>-<strong>Journal</strong> erscheint monatlich<br />

am jeweils 3. Donnerstag. Der Nachdruck, auch<br />

teilweise, ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlags gestattet.<br />

FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

3


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4 FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

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Hier entsteht<br />

die neue <strong>Stadt</strong>halle<br />

So dicht liegen Zukunft und Vergangenheit beieinander.<br />

Das Luftbild vom P+R-Parkplatz an der Scharenbergstraße<br />

(oben) zeigt beides. Die Grünfläche signalisiert<br />

die Zukunft: Hier zwischen der Europaschule (das Gebäude<br />

an der unteren Bildkante) und dem Parkplatz wird<br />

das Sport- und Eventcenter (Zwillingshalle) als Nachfolgerin<br />

der maroden <strong>Stadt</strong>halle gebaut. Die rötlichen Baracken<br />

der Europaschule sind praktisch bereits Vergangenheit:<br />

Sie werden abgerissen, wenn das Musiksaalgebäude<br />

(links daneben) und der Hort (rechts daneben)<br />

umgebaut worden sind. Foto: bvs<br />

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Machbarkeitsstudie:<br />

Das Projekt<br />

Gesundheitsbad<br />

Ein Hallenbad steht in Falkensee seit<br />

langem auf der politischen Agenda,<br />

doch private Investoren sind nicht in<br />

Sicht und das <strong>Stadt</strong>säckel ist für<br />

Mammutprojekte nicht prall genug<br />

gefüllt. Bürgermeister Müller wird in<br />

diesem Monat die alternative Idee für<br />

ein Gesundheitsbad präsentieren, das<br />

auch den Forderungen des Seniorenrats<br />

entgegen kommt.<br />

Bürgermeister Heiko Müller hat das<br />

Thema Schwimmen unterm Hallendach<br />

zur Chefsache gemacht. Schon lange<br />

steht in Falkensee ein Hallenbad weit<br />

oben auf der Wunschliste; vor allem<br />

der Seniorenbeirat hat diese Forderung<br />

immer wieder auf die Tagesordnung<br />

gebracht. Doch die Gemengelage ist<br />

kompliziert: Rund gerechnet kostet ein<br />

Hallenbad mit 25-Meter-Becken zehn<br />

Millionen Euro und würde zudem einen<br />

Betriebskostenzuschuss von jährlich<br />

einer Million verschlingen. Das ist eine<br />

Investition, die weder Abgeordnete<br />

noch Rathausspitze verantworten wollen,<br />

während gerade ein beispielloses<br />

Investitionsprogramm für die Infrastruktur<br />

des Zentrums, für Sportanlagen,<br />

Schulen und eine <strong>Stadt</strong>halle in der<br />

Realisierung begriffen ist. Nachdem<br />

jetzt auf dem Bornstädter Feld in Potsdam,<br />

also am Ortsausgang in Richtung<br />

Falkensee, das Projekt für ein großes<br />

Spaßbad auf den Weg gebracht worden<br />

ist, sind die betriebswirtschaftlichen<br />

Chancen für ein Hallenbad in Falkensee<br />

nochmals deutlich geringer geworden.<br />

Auch die Variante einer Überdachung<br />

des Waldbades, so hat eine<br />

Machbarkeitsstudie ergeben, ist keine<br />

sinnvolle Lösung. Die baulichen Kompromisse<br />

etwa bei der Wärmedämmung<br />

treiben die Betriebskosten in die<br />

Höhe und die Rücksichten auf die vorhanden<br />

baulichen Anlagen schränken<br />

die Attraktivität für die Nutzer ein.<br />

Bürgermeister Müller will dennoch eine<br />

Lösung für ein ganzjähriges<br />

Schwimmangebot in Falkensee finden.<br />

Für das Grundstück zwischen Waldbad<br />

und Kästner-Schule hat er die Idee für<br />

einen Komplex aus den Modulen Gesundheitsbad,<br />

Wellness- und Fitnessbereich<br />

entwickelt, die den Abgeordne-<br />

ten in diesem Monat vorgestellt wird.<br />

Zwei grundsätzliche Überlegungen stehen<br />

hinter dem Projekt:<br />

Zum einen sollen an der Salzburger<br />

Straße wohnortnah Seniorenschwimmen,<br />

Mutter-und-Kind-Schwimmen,<br />

Wassergymnastik, aber auch<br />

Schwimmkurse für Kinder angeboten<br />

werden. Dafür wäre ein Schwimmbekken<br />

in einer Größe von etwa acht mal<br />

fünfzehn Metern ausreichend. Weitere<br />

Module sollen ein 300 Quadratmeter<br />

großer Bereich für Bewegungsfitness<br />

und eine Waldsauna sein. Zugleich<br />

könnte ein Vorhaltestandort für ein<br />

25-Meter-Becken als optionale Erweiterung<br />

vorgesehen werden. Zum anderen<br />

sollen mit dem modularen Projekt,<br />

das Foyer, Umkleideräume oder<br />

sanitäre Anlagen für mehrere Angebotsbereiche<br />

nutzbar macht, die Betriebskosten<br />

niedrig gehalten werden.<br />

Dafür sollen ebenso die Synergien mit<br />

dem benachbarten Waldbad sorgen.<br />

„Ich halte das für realistisch“, erklärt<br />

Heiko Müller. „Damit ist das Thema<br />

Schwimmen in Falkensee nicht vollständig<br />

abgedeckt, sehr wohl aber eine<br />

Vielzahl von Themen im Bereich der<br />

Sozialvorsorge.“ Erste Berechnungen<br />

in der erwähnten Studie gehen von Investitionskosten<br />

von etwa 3,8 Millionen<br />

Euro und einem jährlichen Betriebsko-<br />

<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

Beispiel für ein 8 x 15 Meter großes Schwimmbecken.<br />

Foto: Machbarkeitsstudie GMF<br />

stenzuschuss von rund einer viertel<br />

Million Euro aus. „Das Verhältnis von<br />

Mehrwert für den Bürger und Mehrbelastung<br />

für die <strong>Stadt</strong> halte ich für akzeptabel“,<br />

resümiert der Bürgermeister.<br />

Es bleibt die schwierige Frage zu klären,<br />

wer das Gesundheitsbad betreiben<br />

oder wer die einzelnen Module mieten<br />

könnte. Denkbar sind verschiedene<br />

Möglichkeiten, aber Fakt ist, dass mehrere<br />

Akteure ins Boot müssen. Es gibt<br />

in Falkensee einen privaten Investor,<br />

der ein kleineres Gesundheitsbad errichten<br />

will, gleichzeitig könnte auch<br />

der TSV einsteigen und eine günstigere<br />

Variante zur Sportwelt andenken. Möglicherweise<br />

übernimmt ein Investor das<br />

Projekt in Gänze. Wie auch immer das<br />

Geschäftsmodell aussehen mag: Wenn<br />

es zwei oder drei Nutzer mit langfristigen<br />

Mietverträgen gibt, dann kann gerechnet<br />

werden, dann gibt es auch<br />

Kredit.<br />

Sollten die Abgeordneten dem Projekt<br />

grundsätzlich zustimmen, wird Bürgermeister<br />

Müller versuchen, die Puzzleteile<br />

zusammen zu fügen. Der Rathauschef<br />

verbreitet jedenfalls schon jetzt<br />

prinzipiellen Optimismus: „Es gibt eine<br />

realistische Chance für ein ganzjährig<br />

nutzbares Gesundheitsbad in<br />

Falkensee.“<br />

Der Funktionsgrundriss vom Gesundheitsbad: Rechts Umkleideräume,<br />

Schwimmbad, Fitnessräume (helblau), links die Sauna-Bereich. In der<br />

Mitte Foyer und Wellnesszone. Quelle: Machbarkeitsstudie GMF<br />

FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

5


<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

Neubau<br />

übergeben<br />

Als erstes verkündete Bürgermeister<br />

Heiko Müller den Schülerinnen und<br />

Schülern des Neuen Gymnasiums Falkensee<br />

eine schlechte Nachricht: „Die<br />

Ferien sind vorbei.“ Doch richtig traurig<br />

waren die Mädchen und Jungen darüber<br />

nicht; wartete doch pünktlich zum<br />

Unterrichtsbeginn ein nagelneues<br />

Schulgebäude darauf, von den Siebt-<br />

und Achtklässlern und ihren Lehrerinnen<br />

und Lehrern erobert zu werden.<br />

Per Scherenschnitt und durch ein rotes<br />

Band und Schlüsselübergabe an die<br />

stellvertretende Schuldirektorin Anka<br />

Bullerjahn (Foto oben) eröffneten Falkensees<br />

Bürgermeister und Landrat Dr.<br />

Burkhard Schröder den Neubau und<br />

gaben ihn für das neue Schuljahr frei.<br />

Der Bau wurde in Modulbauweise und<br />

in nur wenigen Wocnen hochgezogen,<br />

er bietet neben zahlreichen modern<br />

eingerichteten Fachräiumen für den naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht weitere<br />

Klassenräume, ein Lehrerzimmer,<br />

Büros für Direktorin und Sekretariat,<br />

einen Fahrstuhl für Menschen mit Behinderung,<br />

eine Küche, Toiletten und<br />

eine große Mensa. Die allerdings ist zur<br />

‚Zeit noch durch Zwischenwände in vier<br />

Teile unterteilt, die jeweils als Unterrichtsraum<br />

dienen.<br />

Der Verzicht auf die Mensa ist notwendig,<br />

weil jetzt das alte Schulgebäude<br />

saniert wird. Zum Schuljahr 2011/2012<br />

sollen beide Häuser der „stetig wachsenden<br />

Schülerzahl des Neuen Gymnasiums“<br />

(Müller) zur Verfügung stehen<br />

und auch die Mensa im neuen Haus erhält<br />

dann ihre Ursprungsgröße wieder<br />

zurück. Die Innenausstattung des neuen<br />

Gebäudes wurde mit den Lehrerinnen<br />

und Lehrern der Schule, Elternvertretern<br />

und nicht zuletzt auch den<br />

Schülern abgestimmt. Der Neubau hat<br />

drei Millionen Euro gekostet, zwei davon<br />

kamen aus dem Konjunkturpaket<br />

II, den Rest übernimmt die <strong>Stadt</strong>.<br />

6 FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

Trauer um<br />

Inge Tigör<br />

Am Sonntag, 29. August 2010, verstarb<br />

plötzlich und unerwartet Inge Tigör.<br />

Inge Tigör arbeitete viele Jahrzehnte<br />

als Frauenärztin im Kranklenhaus Staaken.<br />

Nach der Wende baute sie im alten<br />

Gesundheitszentrum an der Fehrbelliner<br />

Straße eine eigene Praxis auf.<br />

Damals litt 50-jährige Mutter zweier<br />

Kinder bereits an einer Krebserkrankung.<br />

2001 erkrankte sie an Krebs,<br />

was sie allerdings nicht daran hinderte,<br />

die Praxis weiter zu führen. Die Chemotherapie<br />

verschob sie auf das Wochenende.<br />

Wenige Jahre später war<br />

der Krebs besiegt.<br />

Von 1990 bis 2003 saß Inge Tigör als<br />

Vertreterin der Linken in der <strong>Stadt</strong>dbverordnetenversammlung.<br />

„Sie setzte<br />

sich stark für die Belange unserer <strong>Stadt</strong><br />

und insbesondere für die Menschen<br />

ein, die hier leben“, formuliert SVV-<br />

Vorsitzender Peter Kissing in einer<br />

Kondolenzanzeige.<br />

2007 kandidierte sie für den <strong>Falkenseer</strong><br />

Seniorenbeirat, in dem sie auch Gründungsmitglied<br />

war, holte gleich bei ihrer<br />

ersten Wahl die meisten Stimmen<br />

und wurde zur Vorsitzenden gewählt.<br />

Bekannt wurde sie durch ihre wiederholte<br />

Forderung nach einem Hallenschwimmbad<br />

für Senioren in Falkensee.<br />

Gleichzeitig war sie auch stellvertetende<br />

Vorstzende des Kreisseniorenrates.<br />

In beiden Positionen, so teilen<br />

die Organisationen mit, seien ihr mutiges<br />

und beharrliches Wirken für ein<br />

selbstbestimmtes Leben älterer Menschen<br />

und ihr Dialog zwischen den Generationen<br />

vorbildlich gewesen und<br />

stelle eine bleibende Verpflichtung dar.<br />

Inge Tigör wurde 71 Jahre alt und verstarb<br />

in der Nauener Klinik an den Folgen<br />

eines Schlaganfalls. bvs<br />

101. Geburtstag<br />

Anna Lehmann (auf dem Foto mit enkeltocher<br />

Birgit Wieland) feierte ihren<br />

101. Geburtstag. Bürgermeister Heiko<br />

Müller gratulierte mit Blumen und<br />

Urkunde.<br />

Hutmacherei<br />

eröffnet<br />

Beigeordneter Thomas Zylla zerschnitt<br />

dass rote Band, eröffnete damit die<br />

neue „Lounge zur Hutmacherei“ von<br />

Daniela Schimo an der Bahnhofstraße<br />

77. Unter anderem mit dabei: Ex-Bürgermeister<br />

Jürgen Bigalke, Landtagsabgeordnete<br />

Barbara Richstein und der<br />

ehemalige Kreihandwerksmeister Heinz<br />

Ziesecke. Später schaute auch Bürgermeister<br />

Heiko Müller noch auf einen<br />

Glückwunsch vorbei. „Wir wollen das<br />

Zentrum mehr beleben, mit dem Gesundheitszentum,<br />

dem künftigen Bürgeramt<br />

und der zukünftigen Zwillingshalle<br />

soll mehr Bewegung ins Herz von<br />

Falkensee kommen“, so Müller. Und da<br />

würde ein Hutgeschäft gut passen...<br />

Daniela Schimo ist Hutmacherin in der<br />

dritten Generation; sie entwirft und repariert<br />

den Kopfschmuck aber nicht<br />

nur, sie handelt auch Designerware anderer<br />

Hersteller sowie modische und<br />

trendige Accessoires. bvs


Sieben Konzerte<br />

beim <strong>Stadt</strong>event<br />

Am Sonnabend, 18. September, veranstaltet<br />

das „Bündnis gegen Rechts“<br />

zum 5. Mal seinen „<strong>Falkenseer</strong> <strong>Stadt</strong>event“.<br />

„Musik für Toleranz, Bemokratie<br />

und Völkerverstänsigung inmd verschiedenen<br />

Lokaluitäten“ so ist die im<br />

Volksmund „Biermeile“ genannte Veranstaltung<br />

umschrieben.<br />

Die Eröffnungsveranstaltung beginnt<br />

um 18 Uhr vor der <strong>Stadt</strong>halle an der<br />

Bahnhofstraße. Die Tromelgruppe Cilindros<br />

e Cantar tritt ebenso dabei auf<br />

wie die Tänzerinnen des TSV und Feuerschlucker<br />

des Zirkunsprojektes im<br />

ASB Jughendclub die Brücke. Sieben<br />

Restaurants und Kneipen nehmen an<br />

dem <strong>Stadt</strong>event teil:<br />

Im Karyatis (Bahnhofstraße 61) tritt<br />

die griechische Gruppe „Trio 9/8“ auf,<br />

die ASB-Tagesgruppe „Mittendrin“<br />

auf dem Lidl-Parkplatz hinterm Lampengroßhandel<br />

(Bahnhofstraße 44)<br />

präsentiert Flamencotänzerin Laura la<br />

Risa.<br />

Im benachbarten „Schrääg Rüber“<br />

spielt Buba Jammeh. Kubanische Musik<br />

gibt es im Museum und Galerie Falkensee<br />

(Falkenhagener Straße 77)<br />

und jamaikanische Klänge gibt es im<br />

ASB-Jugendclub „Alte Post Finkenkrug“.<br />

Im Finkenkruger „Julius“ (Karl-Marx-<br />

Straße) wird orientalischer Jazz bgeboten<br />

und in der Baracke des <strong>Stadt</strong>jugendrings<br />

an der Slbystraße läuft<br />

schließlich das Abschlusskonzert mit<br />

Holger Burner.<br />

Die gesamte Veranstaltung läuft bis etwa<br />

Mitternacht, wer bei der Eröff nugsveranstaltung<br />

ein gelbes Band gekauft<br />

hat, wird in jeder Gastsätte ohne einrtit<br />

und herzlich begrüßt. bvs<br />

Reha-Kurse<br />

im Programm<br />

Der Turn und Sportverein Falkensee<br />

e.V. (TSV) hat sein Angebot an Kursen<br />

erweitert: Ab sofort kann man sich für<br />

Reha-Sport anmelden. Hinter dem<br />

trockenen medizinischen Begriff stekken<br />

Bewegungskurse, deren Teilnahme<br />

als Gesundheitsvorsorge gilt und deswegen<br />

von Ärzten verordnet wird.<br />

„Spannend daran ist, dass eigentlich<br />

jeder Arzt diese Bewegungsübungen<br />

verordnen kann - und zwar an jeden<br />

seiner Patienten. Man musss dafür<br />

nicht krank sein, hier gilt das Prinzip<br />

der Prävention“, erklärt TSV-Vorstand<br />

Birgit Faber.<br />

Der TSV bietet ab Mitte September drei<br />

Kurse an (vormittags und früher<br />

Abend), die von drei erfahrenen Reha-<br />

Trainerinnen Monika Weber, Susanne<br />

Dudenhöfer und Annette Röher (Foto<br />

oben, von links) geleitet werden. Als<br />

Raum stehen dem Verein die Bewegungsräume<br />

in der Kanntschule und in<br />

der Diesterwegschule zur Verfügung.<br />

Die Gruppen bestehen aus jeweils maximal<br />

15 Personen. „Die Anmeldung<br />

funktioniert ganz einfach“, erklärt Birgit<br />

Faber. Die Teilnehmer beantragen<br />

bei ihrem Hausarzt eine Verordnung<br />

für Rehabilitationssport oder Funktionsgymnastik<br />

(Präventionssport), mit<br />

der Verordnung nehmen sie dann Kontakt<br />

zum TSV auf. Faber: „Wir führen<br />

ein kurzes Gespräch und schon geht es<br />

los.“ Kontakt: 03322 - 400 966 und<br />

über www.tsv-falkensee.de.<br />

<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

Sozialräume<br />

verschlossen<br />

Verschlossen und verwaist präsentieren<br />

sich derzeit die Umkleideräume<br />

und Duschen auf dem städtischen<br />

Sportplatz an der Ringpromenade, der<br />

vom Sportverein Falkensee-Finkenkrug<br />

mitbenutzt wird. Hier trainieren ein<br />

Großteil der Nachwuchsmannschaften<br />

des Großvereins und spielen hier ihre<br />

Punktspiele.<br />

Umgezogen und geduscht wird seit einigen<br />

Wochen aber auf dem gegenüberliegenden<br />

Sportplatz an der Rosenstraße.<br />

Damit die Fußballer einen<br />

kürzeren Weg haben, wurde sogar extra<br />

auf der Platzseite zur Rosenstraßre<br />

hin ein Tor eingebaut.<br />

„Die Duschen und Räume im alten Gebäude<br />

sind wirklich schon ganz schön<br />

abgenutzt“, erklärt Bürgermeister Heiko<br />

Müller, „darüber beschweren sich n<br />

nicht nur FF-Spieler, sondern auch viele<br />

Auswärtige“.<br />

Deswegen habe man zunächst die Notbremse<br />

gezogen und die Räume geschlossen.<br />

Müller: „Gegenüber ist alles<br />

neu und sowohl technisch als auch hygienisch<br />

auf dem besten Stand.“<br />

Gleichzeitig, so Müller, spare man natürlich<br />

Personalkosten, weil man die<br />

Ringpromenade nicht mehr besetzten<br />

müsse.<br />

Dennoch: So ganz angenehm ist die<br />

Situation nicht. Die Fußballer (auch die<br />

Minis und Jungspieler) müssen je nach<br />

Wetterlage pro Spiel vier bis sechs mal<br />

die Straße überqueren. „Das die Halbzeitpause<br />

in der Rosenstraße verbracht<br />

werden muss, gefällt uns auch noch<br />

nicht, da suchen wir noch nach einer<br />

Lösung.“ Möglicherweise wird der alte<br />

Ringpromenadentrakt teilweise für<br />

Halbzeitauffenthalte freigegeben.<br />

bvs<br />

FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

7


<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

„Es gibt keinen<br />

Spielraum mehr.“<br />

Das Potsdamer Verwaltungsgericht hat im August in einem<br />

Präzedenzfall entschieden, dass die bisherige <strong>Falkenseer</strong> Praxis,<br />

nach der die hiesigen Sandstraßen gemäß den Richtlinien der<br />

Straßenausbausatzung befestigt wurden, rechtlich nicht zu halten<br />

ist. Der Ausbau von Sand- und Schotterpisten muss laut diesem<br />

Urteil künftig generell als Neuerschließung eingestuft werden.<br />

Das bedeutet zugleich, dass die finanzielle<br />

Beteiligung der Bürger, die in<br />

Form von Anliegerbeiträgen erhoben<br />

wird, von bisher 75 Prozent auf künftig<br />

90 Prozent der Baukosten steigen wird.<br />

Über diese richterliche Entscheidung<br />

und deren Auswirkungen auf den Anliegerstraßenbau<br />

sprach das <strong>Stadt</strong>-<br />

<strong>Journal</strong> mit dem <strong>Falkenseer</strong> Baudezernenten<br />

Harald Höhlig.<br />

Müssen die Rechtsgrundlagen für<br />

den Anliegerstraßenbau in Falkensee<br />

jetzt verändert werden?<br />

Nein. Es wird lediglich eine andere Satzung<br />

angewendet. Bei den Sand- und<br />

Schotterstraßen erfolgt künftig die Berechnung<br />

der Anliegerbeiträge nach<br />

der Erschließungssatzung, statt wie<br />

bisher nach der Straßenausbausatzung.<br />

Wie verfährt die Verwaltung nach<br />

dem Potsdamer Urteil?<br />

Der Fakt ist jetzt klar, es gibt keinen<br />

Spielraum mehr. Wir warten noch auf<br />

das schriftliche Urteil. Parallel prüfen<br />

wir, wer von der Neuregelung betroffen<br />

ist. Mit größter Wahrscheinlichkeit fallen<br />

alle Fälle darunter, bei denen noch<br />

kein rechtsgültiger Bescheid ergangen<br />

ist.<br />

Heißt das, dass auch die Beiträge<br />

für längst abgeschlossene Baumaßnahmen<br />

neu berechnet<br />

werden?<br />

Wie schon gesagt: Falls die Bescheide<br />

noch nicht ergangen sind, wird entsprechend<br />

der neuen Rechtslage berechnet.<br />

Die Baumaßnahme kann<br />

durchaus schon abgeschlossen sein,<br />

aber das ist die übliche Zeitkette. Erst<br />

nach der Fertigstellung erstellt die ausführende<br />

Firma eine Schlussrechnung.<br />

Die muss von der Verwaltung zunächst<br />

geprüft werden und erst dann kann die<br />

Berechnung der Anliegerbeiträge erfolgen.<br />

So ist das normale Verfahren.<br />

Es gab also keinen Verzug beim<br />

Verschicken der Bescheide?<br />

Nein, es wurde nichts zurückgehalten.<br />

Jetzt kann es etwas Verzug geben, da<br />

wir die Rechtslage prüfen. Aber im<br />

Herbst haben wir absolute Klarheit,<br />

8 FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

dann werden auch wieder Bescheide<br />

verschickt.<br />

Sind Nachzahlungen ausgeschlossen?<br />

Ob eine rückwirkende Änderung der<br />

bereits wirksamen Bescheide rechtlich<br />

notwendig ist, wird derzeit geprüft. Im<br />

Interesse der Bürgerinnen und Bürger,<br />

die durch die Veränderung der Beitragsgrundlage<br />

zu einer Nachzahlung<br />

verpflichtet wären, versuchen wir eine<br />

solche Rückwirkung unter Ausnutzung<br />

aller rechtlichen Spielräume zu<br />

vermeiden.<br />

Nach einer gemeinsamen Initiative<br />

von CDU und SPD hatten die<br />

<strong>Stadt</strong>verordneten den versuchsweisen<br />

provisorischen Ausbau von<br />

geschotterten Straßen beschlossen.<br />

Muss dieses Projekt jetzt beerdigt<br />

werden?<br />

Die <strong>Stadt</strong>verwaltung wird gemäß diesem<br />

Auftrag zunächst zwei Straßen<br />

(Ringpromenade und Leistikowstr.) für<br />

den provisorischen Ausbau vorschlagen.<br />

Aber auch hier wird die Rechtslage<br />

neu geprüft werden müssen. Der<br />

Richter hat in Potsdam eindeutig klargestellt,<br />

dass ein geschenkter Straßenbau<br />

aus Haushaltsmitteln generell unzulässig<br />

ist.<br />

Die immer wieder erhobenen Forderungen<br />

an die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

nach einem preisgünstigeren Straßenbau<br />

werden jetzt noch lauter<br />

gestellt. Wie reagieren Sie darauf?<br />

Der Straßenausbau muss mehreren<br />

Ansprüchen genügen. Die Bürger sollen<br />

möglichst wenig bezahlen und die<br />

Verwaltung muss sich an die Gesetze<br />

und an die technischen Vorgaben halten.<br />

Der Straßenbau ist glasklar geregelt<br />

und wir können keinen Straßenbau<br />

erfinden, den es nicht gibt. Die Baufirmen<br />

geben nur dann die notwendigen<br />

Garantien, wenn nach geprüften und<br />

bewährten Verfahren gebaut wird. Wir<br />

bauen so, dass die Straßen rund dreißig<br />

Jahre halten. Schließlich wollen wir<br />

die Bürger nicht nach zehn Jahren erneut<br />

zur Kasse bitten.<br />

Die Kritiker berufen sich darauf,<br />

Baudezernent Harald Höhlig.<br />

Foto: <strong>Stadt</strong> Falkensee<br />

dass in anderen Städten billiger<br />

gebaut wird.<br />

Wir sind den meisten Hinweisen nachgegangen;<br />

den sehr viel preiswerteren<br />

und gleichzeitig standardgerechten<br />

Straßenbau haben wir in der Praxis<br />

aber noch nicht gefunden. Bei einem<br />

vergleichbaren Standard sind die Kosten<br />

überall ähnlich. Wir haben auch<br />

immer wieder die Ingenieurbüros gewechselt,<br />

um neue Ideen bei der Bauplanung<br />

zu nutzen. Am Ende ist es aber<br />

so, dass laut Gesetz nicht wesentlich<br />

anders gebaut werden kann als bisher.<br />

Schließen Sie tatsächlich jede<br />

Möglichkeit aus, billiger zu bauen?<br />

Nein. Man kann Kosten sparen, wenn<br />

die Bauplanung an die örtlichen Verhältnisse<br />

angepasst wird. Wichtige Faktoren<br />

sind die Lage im System, die erwartete<br />

Verkehrsdichte oder die Beschaffenheit<br />

des Untergrunds. Wir gukken<br />

uns jede Straße genau an. Sogar<br />

innerhalb einer Straße gibt es abgestufte<br />

Ausbaustandards. Ein Beispiel:<br />

Die Käthe-Kollwitz-Straße hat im ersten<br />

Bauabschnitt zwischen Breitscheid-<br />

und Leistikowstraße einen höheren<br />

Ausbaustandard erhalten als im<br />

weniger befahrenen Abschnitt bis zur<br />

Steinmeisterstraße. Mit noch geringerem<br />

Standard wurde das letzte Teilstück,<br />

das eine Sackgasse ist, ausgebaut.<br />

Wir suchen nach Kompromissen<br />

zwischen Vorschriften, Lebensdauer<br />

und Kosten. Das machen wir seit rund<br />

drei Jahren so. Auf diese Weise wurden<br />

die Baukosten tatsächlich verringert<br />

.<br />

Herr Höhlig, vielen Dank für das<br />

Gespräch.


Tiefe Trauer,<br />

und einige<br />

Fragezeichen<br />

Ulrike D. steht leicht gebeugt am Rand der<br />

Straße der Einheit vor dem kleinen Erdhügel<br />

mit den bunt blühenden Topfpflanzen, ihre<br />

Hände stumm wie zum Gebet gefaltet, den<br />

nächtlichen Nieselregen bemerkt sie kaum.<br />

Ulrike D. ist die Mutter von Chris D., dem<br />

20-jährigen jungen Mann, der genau an<br />

diesem Tag sechs Monate zuvor (Freitag, 26.<br />

Februar) hier tödlich verunglückte.<br />

„Ich bin immer nachts hier, nach dem<br />

Spätdienst“, sagt die Schönwalderin<br />

leise. Tagsüber könne sie es nicht ertragen,<br />

hier zu trauern: „Ich möchte<br />

dabei allein sein.“ Der Gang zur Unfallstelle<br />

ist in dieser Nacht besonders<br />

schwer: Ulrike D. räumt einen Großteil<br />

des Trauerschmucks ab; so, wie es das<br />

Ordnungsamt verlangt hat. „Wir wollen<br />

dort mit Beginn der Pflanzzeit wieder<br />

einen neuen Baum setzen“, erklärt Beigeordneter<br />

Thomas Zylla für das<br />

Ordnungsamt.<br />

Ulrike D. trägt, während sie erzählt, alles<br />

in ihr Auto: Den weißen Engel auf<br />

dem kleinen Podest, die weißen Porzellantauben,<br />

die Topfflanzen, eine Laterne,<br />

die Kieselsteine, die sie extra an<br />

der Ostsee für ihren Chris gesammelt<br />

hat: „Er war so gern an der Ostsee und,<br />

da haben wir ihm einfach vom letzten<br />

Ausflug ein paar Steine mitgebracht“,<br />

sagt Ulrike D. leise.<br />

Eine Mutter hat ihren Sohn verloren,<br />

ohne sich von ihm verabschieden zu<br />

können. Schlimmer geht es nicht.<br />

Ulrike D. trauert am Unfallort. Sie<br />

kommt oft noch nach ihrem Spätdienst<br />

zur Unfallstelle. Foto: bvs<br />

„Chris war an diesem Morgen auf dem<br />

Weg zu seinem Job in einem Laden an<br />

der Bahnhofstraße“, erzählt die Mutter.<br />

Wie so oft leicht zu spät, verließ er gegen<br />

9.45 Uhr das Elternhaus in Schönwalde.<br />

Anke D.: „Ich habe ihn an dem<br />

Tag zuletzt gesehen.“ Nur ein schnell<br />

gerufenes „Tschüss“ ist geblieben.<br />

Der Tag nimmt die tragische Wendung,<br />

als eine Polizeistreife Chris D. in seinem<br />

dunklen Mazda an der Bahnhofstraße<br />

stoppen will. „Das Fahrzeug hatte keine<br />

Nummernschilder“, sagt die Polizei.<br />

Ulrike D. nickt: „Er hatte abends an<br />

dem Wagen gebastelt und vergessen,<br />

die Schilder wieder zu montieren.“<br />

Chris D. jedenfalls tut etwas Unerwartetes:<br />

Er flüchtet mit durchdrehenden<br />

Reifen. Warum weiß niemand. Vielleicht,<br />

weil er zu der Zeit keinen Führerschein<br />

hatte und panische Angst vor<br />

der Polizei hatte. Was dann an diesem<br />

Wintermorgen genau passiert ist, weiß<br />

sie nicht. „Ich habe noch keine Mitteilung<br />

erhalten, bekomme auch keine<br />

Auskunft,“ klagt die Mutter. Sie schaut<br />

ratlos in die Dunkelheit: „Ich möchte<br />

Der völlig zerstörte Mazda von Chris D.<br />

am Unfallort. Die Platane ist bereits<br />

gefällt und abgeräumt. Foto: Polizei<br />

<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

Die Gedenkstätte: Ein geschnitztes<br />

Holzkreuz, gepflegte Toppfpflanzen, Laternen,<br />

ein tönerner Engel. Jetzt steht<br />

nur noch das Kreuz. Foto: bvs<br />

gern abschließen, das Erbe von Chris<br />

abwickeln“, sagt Ulrike D.. Dann unterbricht<br />

sie das Gespräch im Nieselregen,<br />

denkt kurz nach und sagt: „An der Verfolgung<br />

sollen mehrere Polizeiwagen<br />

beteiligt gewesen sein. Vielleicht war<br />

es eine Art Hetzjagd...?“<br />

Eine Bestätigung ihres Vorwurfs gibt es<br />

nicht. Der Vorgang liegt seit April bei<br />

der Staatsanwaltschaft“, sagt Polizeisprecher<br />

Dieter Keck (AZ 486UJS<br />

3732/10). Die Potsdamer Juristen haben<br />

das Verfahren mittlerweile eingestellt<br />

ohne Hinweis auf Fremdverschulden.<br />

Und das wenige, was der Polizeisprecher<br />

erzählt, klingt eher nach hinterherhinkenden<br />

als hetzenden Polizisten:<br />

„Der Wagen war aufgemotzt, raste<br />

mit irrer Geschwindigkeit davon,<br />

wir kamen kaum hinterher.“<br />

Die Verfolgung lief durch den Tunnel<br />

Dallgower Straße, dann die Barkhausenstraße<br />

entlang auf die Straße der<br />

Einheit in Richtung Seeburger Straße.<br />

In Höhe Herlitz streifte der Flüchtende<br />

einen Kleinlaster, rutschte auf eine<br />

Wiese. Keck: „Als die Beamten ihn erreichten<br />

und ausstiegen, startete er<br />

wieder durch und raste zurück.“<br />

Warum die Fahrt dann einen Kilometer<br />

weiter tödlich endete, ist weiterhin unklar:<br />

„Als wir ihn erreichten, war der<br />

Unfall bereits geschehen.“<br />

Ulrike D. hat das Aufräumen beendet.<br />

Das Kreuz und drei Windlichter hat sie<br />

stehen lassen, fast wie aus Trotz. Ihre<br />

Tochter und Chris Freundin haben dann<br />

später noch zwei langstielige Rosen dazu<br />

gesteckt. Ulrike D. verbringt weiterhin<br />

viele Stunden in der Dunkelheit am<br />

Unfallort: „Chris war ein guter Mensch.“<br />

bvs<br />

FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

9


Portrait<br />

Paul Bell restauriert Möbel.<br />

Schränke, Truhen, Sekretäre,<br />

Schreibtische, aber auch Parkette,<br />

Täfelungen oder Kunstwerke.<br />

Meist für private Kunden arbeitet<br />

der Wahl-<strong>Falkenseer</strong>, aber auch<br />

komplette historische<br />

Ladeneinrichtungen hat er<br />

restauriert, darunter die<br />

Altstädtische Apotheke in<br />

Rathenow oder einen Berliner<br />

Bäckerladen im Jugendstil, der zu<br />

dem in Falkensee ansässigen<br />

Biobackhaus gehört.<br />

In seiner Werkstatt hinter der Seegefelder<br />

Kirche werkelt Paul Bell gerade<br />

an einer Biedermeier-Kommode. „Das<br />

ist klar strukturiert, lebt von der Holzauswahl,<br />

die Symmetrie ist perfekt,<br />

das Profil ist durchfurniert, läuft über<br />

Stufen und Stäbchen, das ist optisch<br />

schön und eine ungeheuerliche Arbeit“,<br />

schwärmt der Restaurator. „Das ist unglaublich,<br />

was die alten Handwerksmeister<br />

gekonnt haben. Hut ab vor diesen<br />

Künstlern.“<br />

Zwanzig Jahre ist es her, dass Paul Bell,<br />

der Rheinländer, nach Berlin und wenig<br />

später nach Falkensee gekommen ist.<br />

Der Zufall hatte Schicksal gespielt: Es<br />

gab einen Restauratoren-Kongress in<br />

Berlin, es gab eine Liebe, es war eine<br />

spannende Zeit, Paul Bell entdeckte<br />

„eine tolle Gegend“ und etwas, das<br />

den Restauratorenblick faszinierte. Die<br />

Dörfer, so staunte Bell damals, die sehen<br />

noch aus wie bei Fontane, die waren<br />

intakt, auch wenn der Erhaltenszustand<br />

bedenklich war.<br />

In Falkensee bewunderte er das Finkenkruger<br />

Ensemble mit dem Bahnhofsgebäude<br />

aus Fachwerk, auch wenn<br />

das ausgebrannt war, die Bahnsteig-<br />

Überdachungen mit den Jugendstilelementen<br />

und im Umfeld das Capitol und<br />

den Neuen Finkenkrug. „Das war<br />

stimmig.“<br />

„Restauratoren haben einen anderen<br />

Blick“, sagt Paul Bell, „darauf, ob der<br />

Zusammenhang zwischen Bauten<br />

stimmig und authentisch ist“. Hier habe<br />

er dieses Potenzial gesehen, erzählt<br />

Bell, während im Westen oft eine gesichtslose<br />

und austauschbare Baumarkt-Kultur<br />

vorherrschte. „Eine erkennbare<br />

Individualität des Ortes<br />

macht aber Heimat erst aus“. Was ist<br />

heute geblieben von diesen authentischen<br />

<strong>Stadt</strong>bildern? will das <strong>Stadt</strong>-<strong>Journal</strong><br />

wissen. Der Restaurator überlegt<br />

lange. „Die Dorfkerne, der Falkenhagener<br />

Anger vor allem, wenn auch vieles<br />

noch zu machen ist, einzelne Villen in<br />

Finkenkrug und das Hexenhaus natürlich<br />

als gelungenes Beispiel für eine<br />

Restaurierung.“<br />

10 FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

Der Restaurator<br />

Paul Bell in seiner Werkstat. Foto: UG<br />

Was Paul Bell meint, wenn er vom Respekt<br />

vor dem Authentischen redet, ist<br />

gleich nebenan am früheren Heizhaus<br />

der Handwerker-Genossenschaft zu<br />

sehen. Den schnöden Profanbau haben<br />

Paul Bell und seine Lebensgefährtin,<br />

die Malerin Sabine Ostermann, umbauen<br />

lassen, ohne den eigentlichen Charakter<br />

des Zweckbaus anzutasten.<br />

Selbst im Inneren ist die frühere Struktur<br />

noch erkennbar: In dem fünf Meter<br />

hohen Hauptraum mit dem tiefer liegenden<br />

Fußboden, auf dem einst die<br />

Heizkessel standen, befindet sich jetzt<br />

das Atelier der Malerin. Auch der hohe<br />

gestufte Schornstein steht noch neben<br />

dem Heizhaus. „Warum sollten wir den<br />

abreißen?“ fragt Sabine Ostermann,<br />

„der gehört dazu, der ist doch toll“.<br />

Standesgemäß prangt auf den Fimenlogos<br />

für die Möbel-Restaurierungen<br />

und das Atelier ein Heizhaus mitsamt<br />

Schornstein.<br />

Paul Bell<br />

Und noch andere wunderliche Dinge<br />

gehören zum Bell-Ostermannschen<br />

Heizhaus-Ensemble. Gleich hinter dem<br />

Heizhaus steht eine gesicherte und sanierte<br />

Ruinenwand, der Rest von einem<br />

abgebrannten Werkstattgebäude. Diese<br />

Wand ist zugleich der Eingang zu einem<br />

merkwürdigen Platz, den Sabine<br />

Ostermann liebevoll den „Betongarten“<br />

nennt. Das ist eine romantisierende<br />

Beschreibung für die dreißig Zentimeter<br />

dicke Betonfläche, die einst den<br />

Fußboden des Werkstattgebäudes bil-<br />

dete. Der Beton ist an manchen Stellen<br />

abgebröselt, darin ist Moos gewuchert.<br />

An anderen Stellen hat die Betongärtnerin<br />

neue Löcher in den Boden gehackt<br />

und mit Rosenstöcken und Ziersträuchern<br />

bepflanzt. Entstanden ist so<br />

ein Fleckchen begrünter Betonlandschaft,<br />

sehr eigenartig und sehr authentisch.<br />

Vielleicht sieht auch der alte<br />

Schornstein noch einer spektakulären<br />

Zukunft entgegen. „Eine Lichtinstallation<br />

wäre doch witzig“, träumt die Malerin,<br />

„oder eine Plattform mit Balkon.“<br />

UG<br />

„Kunstherbst<br />

am Heizhaus“<br />

Wer den „Betongarten“, das Atelier im<br />

Heizhaus oder die neue Werkstatt des<br />

Möbelrestaurators, in der vor zwanzig<br />

Jahren die Produktionsgenossenschaft<br />

des Handwerks „Vorwärts“ heimisch<br />

war, näher in Augenschein nehmen will,<br />

hat dazu am 9. und 10. Oktober von<br />

11-18 Uhr Gelegenheit. An diesen Tagen<br />

laden Sabine Ostermann und Paul<br />

Bell zum „Kunstherbst am Heizhaus“<br />

ein. Neben den Bildern von Sabine<br />

Ostermann und der Werkstatt von Paul<br />

Bell sind dann auch die Werke der Malerin<br />

Carola Czempik und die figürlichen<br />

Plastiken der Keramikerin Dorothee<br />

Wenz zu sehen. Wer Interesse<br />

hat, am Abend des 9. 10. Live-Musik<br />

mit der Berliner Folk-Band „Caravan“<br />

zu erleben und ein mediterranes Buffet<br />

des Restaurants „Da Pippo“ zu genießen,<br />

kann sich die Eintrittskarten unter<br />

Tel. 20 66 05 schon jetzt sichern.


Zum Ersten, zum<br />

Zweiten und zum...<br />

Anfang September fand die allhalbjährliche<br />

Fahrradauktion am<br />

<strong>Falkenseer</strong> Rathaus statt. Neben 42<br />

Fahrrädern präsentierten sich dem<br />

Publikum auch Fundstücke wie<br />

Handys, Uhren und Gehhilfen. Trotz<br />

unangenehmer Wetterbedingungen<br />

wetteiferten die Besucher und<br />

steigerten die Zweiräder in die Höhe.<br />

Aus jeder Ecke hört man Murmeln und<br />

Tuscheln. Immer wieder schnappt man<br />

einzelne Wortfetzen auf, hier und da<br />

werden Fachgespräche geführt. Eine<br />

gute Viertelstunde haben die wenigen<br />

Besucher noch Zeit, sich eines der<br />

Fundstücke anzuschauen. Um neun<br />

Uhr ist die Versteigerung angesetzt.<br />

„Bei 42 Fahrrädern ist die sechsmonatige<br />

Frist abgelaufen, in der sich der Inhaber<br />

melden kann“, verrät Monika<br />

Schulze, Mitveranstalterin der Fahrradauktion.<br />

Es handelt sich dabei um<br />

gefundene, meistens aber geklaute<br />

und von der Polizei sichergestellte<br />

Fahrräder. Um 8:51 Uhr begrüßt Andreas<br />

Mallé seine heutigen Auktionshelfer.<br />

Seit 1995 erklärt er sich ehrenamtlich<br />

dafür bereit, die Auktion zu<br />

führen und lenken. „Das hat sich damals<br />

so ergeben, da ich zu dieser Zeit<br />

noch Chef im Ordnungsamt war, wo die<br />

Fundstücke abgegeben wurden“, erinnert<br />

der 55jährige.<br />

Die Publikumszahl nimmt gegen neun<br />

Uhr erheblich zu und ebenso pünktlich<br />

wie Andreas Mallé mit der Versteigerung<br />

beginnt, setzt auch Regen ein.<br />

Doch Publikum ist gewappnet – schnell<br />

sind Kapuzen auf dem Kopf und Regenschirme<br />

gezückt. Etwa jede zweiradfahrende<br />

Altersklasse ist vertreten;<br />

gleiches gilt auch für die Versteigerungsobjekte...<br />

Vom guterhaltenen<br />

Marken-Mountainbike, bis zum verbogenen,<br />

verrosteten Drahtesel ist alles<br />

vertreten.<br />

„Jedes Gebot bedeutet ein Euro und ist<br />

klar und deutlich anzuzeigen, beziehungsweise<br />

zu vermelden.“, erklärt Andreas<br />

Mallé eingehend. Die ersten Gebote<br />

für ein Herrenrad der Marke „Fischer“<br />

kommen wie aus einem Maschinengewehr,<br />

die mittlerweile gut 200<br />

Besucher steigern den Preis in die Höhe.<br />

„81 Euro zum ersten, zum zweiten,<br />

zum dritten…verkauft an den Herren<br />

mit dem blauen Regenschirm. Herzlichen<br />

Glückwunsch.“ Das Publikum beklatscht<br />

den Höchstbietenden. Murmeln<br />

setzt wieder ein. „Das beginnt ja<br />

gut heute, aber den Wert hat es auch<br />

noch.“, schätzt Peter Liebe mit fachmännischem<br />

Blick. Seit 2002 besucht<br />

der Kfz-Schlosser aus Zeestow die<br />

Fahrradversteigerung. „Damals brauchten<br />

meine beiden Söhne ein Fahrrad“,<br />

erklärt Liebe, wie es dazu kam. „Die<br />

habe ich auch ersteigert“, lächelt er<br />

„und noch 14 andere“. Er widmete sich<br />

seinem Hobby, nahm die Fachkenntnisse<br />

aus seinem Beruf und fing an zu<br />

schrauben. Frei nach dem Motto aus „2<br />

mach 1“ ersteigerte er preiswert Fahrräder<br />

bastelte ein funktionsfähiges.<br />

Nach den ersten Versteigrungen wird<br />

auch klar warum: Die höchst charmante<br />

Art Neugier bei den Zuschauern zu<br />

wecken hat der Versteigerer verinnerlicht.<br />

Jedes Fahrrad stellt er einzeln vor<br />

und preist beispielsweise ein mangelbehaftetes<br />

Rad an und ergänzt dies<br />

mit „einer außerordentlich wertvollen<br />

und gefragten Luftpumpe“. Velos für<br />

Bastler sind eben gefragter denn je.<br />

Bezahlt und abgeholt werden sie direkt<br />

nach der Versteigerung.<br />

Der Regen lässt nach. Etwa die Hälfte<br />

der Räder sind verkauft. Das nächste<br />

Objekt ist ein pinkfarbenes Kinderrad.<br />

Ein Mann bietet einen Euro – seine<br />

Tochter hat sich in das Fahrrad verliebt.<br />

Dem Auktionator ist es nicht entgangen,<br />

so dass er es der kleinen Grundschülerin<br />

für einen Euro überlässt.<br />

„Das“, sagt Zuschauer Peter Liebe<br />

„macht das Ganze so sympathisch.“<br />

Es sind Auktionen mit viel Witz, weil<br />

Versteigerer Mallé mit viel Spaß und<br />

Freude dabei ist. „Ich habe hier schon<br />

alles versteigert“, erzählt er, „ob das<br />

Kindersitze, Autofelgen oder Staubsauger<br />

sind, ganz egal. Es ist unglaublich<br />

was die Menschen alles kaufen.“ Gegen<br />

Ende der Auktion biete er zwei Handys<br />

an. Er holt in beiden Fällen knapp über<br />

20 Euro heraus, unwissentlich, ob funktionstüchtig<br />

oder nicht: „Alle Objekte in<br />

unserem Fundus werden so versteigert,<br />

wie sie angekommen sind.“ Auch<br />

Fahrräder werden nicht repariert. Bevor<br />

das letzte Fahrrad, ein guterhaltenes<br />

„Kalkhoff“-Rad, unter den Hammer<br />

kommt, sind zunächst Uhr und Gehilfen<br />

an der Reihe. „Das ist noch einmal<br />

etwas ganz Besonderes!“, wirbt der<br />

nicht müde werdende Auktionator.<br />

Nach der Auktion verliert sich die Masse<br />

schnell. Einige resümieren über Erfolg<br />

oder Misserfolg. Peter Liebe und<br />

sein Sohn schließen den Tag mit guten<br />

Gefühlen und neuer Arbeit ab. „Auch<br />

<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

Foto oben: Auktionator Andreas Mallé<br />

zeigt ein Rad. Mitte: Peter Liebe mit<br />

seiner Beute und Foto unten) ein Helfer<br />

mit verbeutlem Gefährt. Fotos: mb/<br />

privat<br />

heute habe ich wieder sechs Räder für<br />

14 Euro erstanden.“, sagt der großgewachsene<br />

Mann. Auf die Frage warum<br />

er zweimal im Jahr extra aus Zeestow<br />

herkomme, nennt er allerdings nicht<br />

sofort die Fahrräder. „Versteigerung<br />

mit Herrn Mallé sind etwas besonderes.<br />

Das ist einfach spannend...“<br />

Und auch der Auktionator ist zufrieden-<br />

Auf die Frage, ob die heutige Auktion<br />

erfolgreich war, antwortet Mallé mit einem<br />

Lächeln: „Natürlich! Auktionen<br />

machen mir einfach Spaß, auch bei<br />

diesem Wetter.“ mb<br />

FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

11


<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

12 FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

Leben<br />

im Takt<br />

Sie ist rund 250 Schritte lang. Blickt<br />

man in sie hinein, so zieren Blumenkübel<br />

das Entrée der gut ausgebauten<br />

Straße. Im Inneren ist sie mit Kugelahornen<br />

bepflanzt. Es ist 7.45 Uhr.<br />

Gabriele Stolze schließt die „Schwäbisch<br />

Hall“- Niederlassung auf. Massenhaft<br />

Schüler verschiedenen Alters passieren<br />

dabei die Potsdamer Straße. Sie<br />

wollen alle durch die Bahnunterführung<br />

Richtung Lise-Meitner Gymnasium beziehungsweise<br />

Erich-Kästner Grundschule.<br />

Autos fahren heran. Fußgänger<br />

laufen schnellen Schrittes die Potsdamer<br />

herunter. Alle, für die es nicht der<br />

Schulweg ist, wollen die Bahn kurz vor<br />

acht Uhr nach Berlin erreichen. Die<br />

kleine Einbahnstraße erweckt zum Leben,<br />

sie pulsiert regelrecht.<br />

Der Zug fährt ein, und fährt wieder ab.<br />

Der Zeiger der Uhr wandert gegen<br />

neun Uhr. Die Schüler sind bereits in<br />

der Schule, jedoch aber viele Erwachsene<br />

noch nicht auf der Arbeit. Erneuter<br />

Menschenandrang in der Potsdamer<br />

Straße. Wieder fährt der Zug ein, Menschen<br />

steigen ein, aber niemand aus.<br />

Die Straße ist wieder leer und ruhig.<br />

Jetzt kommt die Zeit des Dirk Illmer; er<br />

frühstückt bei einer Tasse Kaffee. Illmer<br />

ist Rentner und wohnt seit 63 Jahren<br />

im „Dornenfortsatz der Potsdamer“,<br />

wie er die kleine Einbahnstraße<br />

liebevoll nennt. Um seine Brötchen<br />

mit dem<br />

Fahrplan<br />

Immer wieder geht man durch eine Straße, schaut in die Häuser und fragt sich, wer wohl hinter den<br />

Fassaden wohnt. Immer wieder geht man durch eine Straße und würde gern wissen, warum sie so<br />

heißt und warum sie so aussieht. Immer wieder sieht man alte Fotos von früheren Straßen und staunt,<br />

was draus geworden ist.<br />

Straßen sind die Adern der <strong>Stadt</strong>, das Leben auf ihnen der Puls der City. Wir wollen den Puls gern<br />

fühlen und werden uns immer mal wieder in einzelne Straßen Falkensees begeben - mit unserer neuen<br />

Reihe „Straßen-portraits“. Heute beginnen wir mit einem Teilstück der irgendwie weiterhin<br />

pulsierenden Potsdamer Straße.<br />

Die Potsdamer heute (oben) und in den<br />

80er Jahren (Mitte). Foto: bvs/Ilmer.<br />

morgens auf den Teller zu bekommen,<br />

muss er etwas weiter fahren als früher.<br />

„Es gab eine Zeit, da gab es zwei Bäkker<br />

in dieser Straße.“, erinnert sich der<br />

Hauseigentümer. „Zwei Bäckerein, ein<br />

Fischhändler und einen Fleischer. Hier<br />

tobte das Leben. Hinzukamen noch diverse<br />

Wirtschaftsläden und sogar ein<br />

Autohändler.“, zählt er weiter auf. Durch<br />

den Bau des HavelParks an der Bundesstraße<br />

5 wurde die ehemals sehr<br />

belebte Handelsstraße uninteressant<br />

für Nichtanlieger.<br />

Zur Mittagszeit sitzt ein „Pizza Planet“-<br />

Fahrer auf einer Bank in der Sonne und<br />

pausiert. Er liest das Plakat „Atomkraft<br />

tötet“ im Schaufenster der „Grünen“.<br />

Gegenüber, in der neuen Spielothek<br />

„Spätkauf“, sitzt Serdar Dev hinter<br />

dem Tresen und regelt seine Finanzen.<br />

„Das ist nicht immer so ruhig. Warten<br />

Sie mal die 15 Uhr Grenze ab.“, ahnt<br />

dieser voraus. Im März diesen Jahres<br />

ist er in die Potsdamer Straße gezogen.<br />

Vor dem Blumenladen frischt die Händlerin<br />

ihre Blumen auf und gießt sie. „Es<br />

gibt keinen Grund aus dieser Straße<br />

wegzugehen, auch wenn es früher<br />

mehr Kunden gab.“, erzählt sie. Der<br />

„Blumen Shop“ in der Potsdamer Straße<br />

14 existiert seit 21 Jahren.<br />

Hin und wieder passiert ein Radfahrer<br />

jetzt die Straße. Auch in der AOK-Geschäftsstelle<br />

geht es ruhig zu. Unruhe


Fotos oben links: Dirk Ilmer auf seinem<br />

Balkon mit Blick runter auf die Potsdamer.<br />

Foto oben rechts: Serdar Dev vor<br />

seinem „Spätkauf“, plaudert mit Kunden.<br />

Fotos: bvs<br />

Die Potsdamer Straße<br />

kommt lediglich von der Kreuzung<br />

Schwarzkopffstraße, wo reger Verkehr<br />

den kompletten Gegensatz darstellt.<br />

Aber auch jetzt liegt die Potsdamer<br />

Straße nur im Halbschlaf – ganz hinten<br />

laufen die Aufräumarbeiten in der leerstehenden<br />

„Auszeit“. Ein neue Bar soll<br />

demnächst hier eröffnet werden. Einen<br />

Katzensprung weiter das geschlossene<br />

ALA-Kino - es soll auf zwei Säle ausgeweitet<br />

und wird voraussichtlich im<br />

Herbst noch öffnen. Die Verhandlungen<br />

mit einem Interessenten laufen<br />

noch.<br />

Währenddessen erzählt Illmer aus der<br />

frühen Vergangenheit: „1998 begann<br />

man mit dem Tunnelbau die Eisenbahnschienen<br />

zu unterqueren. Mit diesem<br />

<strong>Stadt</strong>umbau kreierte die <strong>Stadt</strong><br />

Falkensee ihren zentral gelegenen<br />

Bahnhof um und gab der Potsdamer<br />

dadurch ein neues Gesicht.<br />

Es ist 14.10 Uhr. Einige Schüler kehren<br />

aus der Schule zurück und sehen, wie<br />

die Landschaftsgärtner der <strong>Stadt</strong> neue<br />

Geranien am Einbahnstraßeneingang<br />

pflanzen und wässern. An Pause ist für<br />

den Fahrer des Pizzabestelldienstes<br />

jetzt nicht mehr zu denken. Gleich<br />

mehrere Aufträge kommen jetzt rein.<br />

Eine Bahn aus Nauen kommt an. Die<br />

Straße lebt leicht auf. Die Viedeothek<br />

„Videoworld“ lobt sich zentralen Platz<br />

an der Kreuzung. Das Geschäft reißt<br />

nie ab: „Das geht Schwung für<br />

Schwung. Ähnlich wie mit einer ankommenden<br />

Bahn.“, beschreibt der Angestellte<br />

Adam Leeming.<br />

Kurz nach 15 Uhr. Der Puls der Potsdamer<br />

Straße steigt. Autos verkehren<br />

jetzt häufiger. Schulkinder machen sich<br />

auf den Rückweg, benutzen den gleichen<br />

Weg wie Morgens. Im 30 Minutentakt<br />

kommen Züge aus Berlin.<br />

Menschen eilen aus dem Zug in die<br />

Deutschen Bank, um sich neue Kontoauszüge<br />

zu holen. Der Strom an fahrradfahrenden<br />

Schülern bricht jetzt<br />

nicht mehr ab. Fahrradcops haben Position<br />

bezogen. „Um die Nachmittagszeit<br />

ist hier viel los. Da ist das gute Angebot<br />

an Parkplätzen auf notwendig.“,<br />

lobt Dirk Ilmer, der sich soeben ein Termin<br />

beim schräg gegenüberliegenden<br />

Zahnarzt geholt hat. Serdar Dev beobachtet<br />

nun wie sich seine Spielothek<br />

füllt. „Die meisten kommen nach dem<br />

Feierabend hierher um kurz am Automaten<br />

die Seele baumeln zu lassen.“,<br />

freut sich der Inhaber.<br />

16.39 Uhr. Ein Berliner Zug kommt an.<br />

Es steigen nur noch wenige aus. „Nach<br />

der kurzen Hektik beginnt jetzt wieder<br />

die schöne Zeit des Tages“, meint Illmer,<br />

der auf seiner Veranda unter einem<br />

Sonnenschirm sitzt und genießt.<br />

„Die Wohnqualität hat sich deutlich verbessert!“,<br />

stellt er fest. Der „Dornenfortsatz“<br />

ist mehr eine Wohnstraße<br />

geworden.<br />

Die Dämmerung setzt ein. Die Pizzabäcker<br />

arbeiten unaufhörlich. An diesem<br />

lauen Freitagabend treffen sich einige<br />

Jugendliche auf Höhe der Deutschen<br />

Bank. Sie wollen nach Berlin zum<br />

Feiern. Kurz nach 20 Uhr nimmt die<br />

Regionalbahn sie mit… Doch dies geht<br />

Dirk Illmer heut nichts mehr an. Der<br />

Zug nach Berlin ist weg, die abendliche<br />

alte Ruhe wiederhergestellt. Illmer und<br />

die anderen Anwohner können kann<br />

nun im doppelten Sinn beruhigt ins<br />

Bett gehen. mb<br />

<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

Beide geschlossen: Das ALA (oben)<br />

und die Bar Auszeit. BAR und Kino<br />

werden wohl in den nächsten Wochen<br />

wieder eröffnen. Fotos: bvs<br />

FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

13


Veranstaltungstipps<br />

15. - 17.10.<br />

Sirtaki<br />

und<br />

Bauchtanz<br />

Das griechiche Restaurant<br />

Karyatis feiert am Wochenede<br />

15./16./17. Oktober sein<br />

15-jähriges Bestehen. Und<br />

zwar so, wie es sich gehört:<br />

Griechisch...<br />

„Wir beginnen unsere Jubiläumsfeier<br />

mit einem traditionellen<br />

griechischem Abend“,<br />

erzählt Resaurantchef Aki<br />

Farmakis. Zu Gyros, Ouzo<br />

und Retsina spielt die griechische<br />

Band „Trio 9/8“ nicht<br />

FALKENSEER STADT-JOURNAL<br />

Redaktion und Anzeigenannahme<br />

Tel.: 03322 - 23 80 65<br />

info@falkenseer-stadtjournal.de<br />

. An & Verkauf<br />

. Nachlassankauf<br />

. Handabriss<br />

. Baustellenberäumung<br />

. Umzüge auch international<br />

Falkenhagener Str. 29<br />

14612 Falkensee<br />

Tel.: 0 33 22 / 20 86 95<br />

Fax: 0 33 22 / 20 85 29<br />

Mobil: 0172 / 301 76 54 od. 0172 / 561 58 11<br />

Web: www.engel-hvl.de, E-Mail: info@engel-HVL.de<br />

14 FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

nur den klassischen Sirktaki,<br />

sondern viel Tanzbares aus<br />

der hellenischen Musikpalette.<br />

Am Sonnabend folgt dann<br />

ein orientalischer Abend mit<br />

Bauchtanzvorführungen von<br />

1001-Nacht. Das Jubiläumswochenende<br />

endet am<br />

Sonntag mit einem edlen<br />

Büffet und griechischem<br />

Kräuterlamm vom Holzkohlegrill.<br />

bvs<br />

E-Mail: glaserei-volaj@t-online.de<br />

17.10. Wer wird<br />

„Tafelchef“ bei SVFF<br />

Tafelchef - was ist das denn?<br />

Wird beim SV FF jetzt auf<br />

dem Rasen gespeist und<br />

man soll dort den Service<br />

übernehmen? Oder steht im<br />

Tor eine große Schultafel,<br />

die beschrieben werden soll.<br />

Nein, nichts von dem. Die<br />

Aktion für junge Fußballfreunde<br />

ist viel einfacher und<br />

reizvoller: Zusammen mit<br />

dem <strong>Falkenseer</strong> <strong>Stadt</strong>-<strong>Journal</strong><br />

sucht der Verein Mädchen<br />

und Jungen, die Lust<br />

haben, bei Heimspielen der<br />

1. Männer die Anzeigentafel<br />

zu bedienen. „Immer wenn<br />

ein Tor fällt, muss die Tafel<br />

geändert werden - und dafür<br />

brauchen wir den Tafelchef“<br />

sagt Fußballvorstand<br />

Sven Steller. Das Tolle: Die<br />

Jugendlichen können dabei<br />

sogar noch gewinnen: Wer<br />

am ende der Hinrunde das<br />

22.10.<br />

Chopin<br />

und<br />

6 Gänge<br />

Romantisch lyrisches Klavierspiel<br />

mit leicht volkstümlichen<br />

Einschlag, das ist die<br />

Musik von Chopin. In diesem<br />

Jahr wäre er 200 Jahre alt<br />

geworden.<br />

Im Restaurant Seeblick läuft<br />

erstmals ein Klassik-Dinner.<br />

6 illustre Gänge, dazu Kompositionen<br />

von Frédéric Chopin,<br />

dargeboten von Gabriela<br />

Moyseowicz am Flügel und<br />

Hertha Steingroever an der<br />

Querflöte.<br />

Der Abend beginnt um 19.30<br />

mit einer Einführung und anschließendem6-Gänge-Dinner.<br />

Uhr mit. Preis pro Person:<br />

90 Euro. Reservierungen<br />

sind notwendig. bvs<br />

höchste Ergebnis (Torsumme<br />

Heim und Gast) auf „seiner“<br />

Tafel hat, erhält zur Saisonhalbzeit<br />

eine nette Überraschung.<br />

Soviel sei schon<br />

vorab erwähnt: Eine Dauerkarte<br />

für die Rückrunde ist<br />

mit Sicherheit dabei.<br />

Jugendliche zwischen 10<br />

und 16, die mitmachen<br />

möchten, melden sich<br />

am Freitag, 17. Oktober,<br />

um 18.30 Uhr persönlich<br />

vor dem Heimspiel gegen<br />

Motor Eberswalde an der<br />

Kasse des Stadions an<br />

der Leistikowstraße. bvs<br />

TERMINE<br />

13.10. Gesund Essen<br />

Seminar im ASB Kultur- und<br />

Seminarhaus (Ruppiner Str.<br />

15). Referentin: Ernährungsberaterin<br />

Sabrina Herbst.<br />

Beginn 19.30 Uhr, Anmeldung<br />

unter 03322-2844-25.<br />

17.10.<br />

Kabarett im Rathaussaal<br />

AWO Ortsverein Falkensee<br />

e. V. Eine Veranstaltung des<br />

Ortsvereins Falkensee. Beginn<br />

16 UIhr<br />

22.10. Krimi im Kronprinz.<br />

Die Getränke werden<br />

serviert, man prostet sich zu<br />

und plötzlich fällt ein<br />

Schuss... Der beliebte Krimi-<br />

Event läuft ab 19 Uhr im<br />

Kronprinz. Eintritt inkl. Büfet:<br />

49,90 Euro.<br />

31. 10.<br />

„Hast Du Saures...“ Die<br />

alljährliche Halloweenparty<br />

des FKK im <strong>Falkenseer</strong> Gutspark.<br />

Beginn 17 Uhr.<br />

Die hier genannten Veranstaltungen sind ein redaktioneller<br />

Service des <strong>Falkenseer</strong> <strong>Stadt</strong>-<strong>Journal</strong>s. Sie erheben<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für Druck-<br />

oder Übertragungsfehler wird keine Haftung übernommen.<br />

Möchten Sie Ihre Termine hier auch empfehlen:<br />

bvs@falkenseer-stadtjournal.de.<br />

gez. die Chefredaktion.


Anzeige<br />

Bildung - Kultur<br />

<strong>Stadt</strong>bibliothek Falkensee<br />

Am Gutspark, 14612 Falkensee, Tel. 03322 - 2 25 89,<br />

Mo/Di/Do/Fr 11-18 Uhr, Sa 9-12 Uhr<br />

www.stadtbibliothek-falkensee.de<br />

Haus am Anger<br />

Falkenhagener Str. 16, 14612 Falkensee, Tel. 37 35<br />

<strong>Falkenseer</strong> Karnevals-Klub FKK 2000,<br />

Präsident Lutz Falk, E-Mail: Falken-KK@web.de<br />

Kulturhaus „J. R. Becher“,<br />

Havelländer Weg 67, 14612 Falkensee, Tel. 03322 - 32 87<br />

Kunst-, Musik-und Volkshoch schule Falkensee,<br />

Poststr. 15 , 14612 Falkensee, Tel. 03322 23 95 62/<br />

Kino ALA, Potsdamer Str. 4, 14612 Falkensee,<br />

Tel. 03322 - 23 99 27, www.kino-ala.de<br />

Jugend-und Seniorenbegegnungszentrum<br />

„Die Brücke“<br />

Habichtstr. 1, 14612 Falkensee, Tel. 03322 - 22 599<br />

Jugendclub „Saftladen“,<br />

Geschwister-Scholl-Str. 1, 14612 Falkensee,<br />

Tel. 03322 - 842428.<br />

Männerchor Falkensee 1945 e.V.<br />

Dr. Eberhardt Kuschel, Tel. 03322-3558<br />

Frauenchor & Flötenkreis Finkenkrug,<br />

Waltraut Buch, Tel. 03322 - 3370<br />

Gemischter Chor Falkensee 1922 e.V.<br />

Kontakt: Rita Willberg, Tel. 03322 - 20 65 12<br />

Touristinformation Falkensee<br />

Am Gutspark 1, 14612 Falkensee,<br />

Tel./Fax 03322 - 24 38 52, www.havelland-tourismus.de<br />

ASB gemeinnützige Gesellschaft für Kinder-,<br />

Jugend- und Familienhilfe im Havelland mbH<br />

Notaufnahmen Ruppiner Straße 15, 14612 Falkensee<br />

Tel. 03322-284412<br />

ASB Kultur- und Seminarhaus / Mehrgenerationenhaus,<br />

Ruppiner Straße 15, 14612 Falkensee<br />

Tel. 03322-284438<br />

ASB-Krippe „Familienzentrum“, Potsdamer Straße 13,<br />

14612 Falkensee Tel. 03322-428309<br />

ASB Treffpunkt Eltern-Kind-Gruppen<br />

Habichtstraße 7, 14612 Falkensee, Tel. 03322-289940<br />

ASB Hausaufgaben und Mehr<br />

Lessing-Grundschule: Waldstraße 27a, 14612 Falkensee,<br />

Tel. 03322-3759<br />

Geschwister-Scholl-Grundschule: An der Lake 25, 14612<br />

Falkensee, Tel. 03322-254680<br />

Erich-Kästner-Grundschule: Salzburger Straße 75, 14612<br />

Falkensee, Tel. 03322-232577<br />

Europagrundschule am Gutspark: Am Gutspark 5, 14612<br />

Falkensee, Tel. 03322-3353.<br />

Museum & Galerie Falkensee,<br />

ehem. Heimatmuseum<br />

Falkenhagener Str. 77, Tel.: 2 22 88<br />

www.falkensee.net/heimatmuseum.<br />

RISTORANTE - PIZERIA - ENOTECA<br />

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Haus 1<br />

Nauener Str. 1<br />

14641 Wustermark<br />

Offen:<br />

Mo. - Sa. 12 - 20.30 Uhr<br />

Lieferservice ab 15 Euro frei Haus (bis 20 km)<br />

Alles für die Schule<br />

Für den<br />

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Überblick:<br />

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<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

Falkenenhagener Str. 60<br />

14612 Falkensee<br />

Tel.: 03322 - 122 661<br />

Fax: 03322 - 439 166<br />

Offen:<br />

Di - Fr 16 - 23 Uhr<br />

Sa + So 12 - 24 Uhr<br />

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Schreibwaren<br />

Briefpapier<br />

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Duftkerzen<br />

Post<br />

Postbank<br />

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14612 Falkensee<br />

Mo-Fr 8.30-18.30<br />

Sa 8.30-13.30<br />

FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

15


<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

Notrufe<br />

Feuerwehr: 112<br />

Polizei: 110<br />

Wache Falkensee:<br />

03322 - 26 90<br />

Ärztlicher<br />

Notdienst:<br />

01805 - 58 222 3250<br />

Hals-Nasen-Ohren-<br />

Notdienst:<br />

01805 - 58 222 3615<br />

Augenärztlicher<br />

Notdienst:<br />

01805 - 58 222 3405<br />

Zahnärztlicher<br />

Notdienst<br />

01805 - 63 33 26<br />

Giftnotruf:<br />

030 - 19 240 (24h)<br />

Opferhilfe<br />

Weißer Ring, Havelland<br />

03385/52 00 399<br />

Telefonseelsorge: 0800<br />

/ 111 01 11 (kostenfrei)<br />

Kinder- und<br />

Jugendtelefon:<br />

0800 / 111 03 33<br />

(kostenfrei)<br />

Gas:<br />

EMB<br />

0331 - 74 95 330<br />

Energie<br />

e.dis Nord AG<br />

03322 - 28 00<br />

Wasser:<br />

OWA Falkensee,<br />

03322 - 271-0<br />

16 FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

Folge 2: Was tun bei Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen<br />

Cool bleiben bei Sportverletzungen<br />

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt und bei sportlicher Betätigung. Fachapotheker<br />

Alexander Weigt beschreibt in der zweiten Folge unserer Sportverletzungs-Serie, wie Sie<br />

am besten mit Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen umgehen können.<br />

Verstauchung. Zerrung.<br />

Prellung: Schnell ist man<br />

umgeknickt, von der Leiter<br />

abgerutscht, gegen eine Tür<br />

getreten oder beim Sport<br />

verunglückt. Ob verstaucht<br />

(med. Distorsion), gezerrt<br />

(med. Distension), geprellt<br />

(med. Kontusion) oder sogar<br />

gebrochen (med. Fraktur) -<br />

der zur Ersten Hilfe gerufene<br />

Laie kann hier keine Diagnose<br />

stellen, aber die Erste Hilfe<br />

kann viele Spätfolgen<br />

vermeiden.<br />

Neben der selbstverständlichen<br />

Ruhepause ist die Eiskühlung<br />

Mittel der ersten<br />

Wahl. Um Durchblutungsstörungen<br />

oder sogar Frostbeulen<br />

zu vermeiden, sollte<br />

alle 30 Minuten die Kühlung<br />

für 10 Minuten unterbrochen<br />

werden. Zum Kühlen eignen<br />

sich kaltes Wasser ebenso<br />

wie Eisbeutel, Kältekissen<br />

oder Eisspray. Vorsicht aber<br />

beim Einsatz von Eisspray:<br />

Die stark wirksamen Produkte<br />

dürfen nur für sehr<br />

kurze Zeit in Intervallen verwendet<br />

werden, denn hier<br />

kann es zu Unterkühlungen<br />

kommen.<br />

Unsere Angebote für Sie*<br />

Nach der Kühltherapie sollte<br />

der verletzte Körperteil mit<br />

einer elastischen Binde (keine<br />

Mullbinde sondern eine<br />

Idealbinde verwenden) fixiert<br />

und hoch gelagert werden.<br />

Zusätzlich kommen Gele,<br />

Salben, Einreibungen<br />

oder Schmerztabletten ( Rezeptfrei:<br />

Ibuprofen) für die<br />

Behandlung in Frage.<br />

Bei Zerrungen, Prellungen<br />

und Verstauchungen sind<br />

Salben mit Wirkstoffen wie<br />

Diclofenac ( z.B. Voltaren<br />

®), Ibuprofen, Ketoprofen<br />

(Dormin Gel ®) oder auch<br />

homöopathische Salben<br />

(Traumeel® - ideal für Kinder)<br />

zu empfehlen, bei<br />

Schwellungen und Blutergüssen<br />

sind heparinhaltige<br />

Sportgele Mittel der ersten<br />

Wahl.<br />

Aber wie unterscheidet man<br />

Verstauchung, Zerrung und<br />

Prellung?<br />

Bei einer Verstauchung werden<br />

die Gelenke und mit Ihnen<br />

Sehnen und Bänder<br />

durch Überdehnen, Umknikken<br />

o.ä. gegeneinander ver-<br />

schoben. Das Gelenk schwillt<br />

oft an, ein Bluterguß folgt<br />

meist.<br />

Bei einer Zerrung kann eine<br />

Muskelfaser durch Überdehnung<br />

reißen. Besonders<br />

schnelle Sportarten wie Fußball,<br />

Leichtathletik oder z.B.<br />

Squash sind hier gefährlich.<br />

Nach der Erstversorgung<br />

sollte ein Arzt feststellen,<br />

wie schwer die Muskulatur<br />

verletzt ist.<br />

Prellungen entstehen durch<br />

äußere Gewalteinwirkung<br />

z.B. Schlag oder Tritt. Dabei<br />

reißen kleine Blutgefäße, ein<br />

Bluterguss entsteht. Je größer<br />

das Hämatom, desto<br />

stärker die Schmerzen und<br />

die Beeinträchtigung der<br />

Bewegungsfähigkeit.<br />

Hier schnell kühlen mit Kühlpacks<br />

oder Sprays, gefolgt<br />

von einem Druckverband<br />

mit einer Idealbinde, damit<br />

möglichst wenig Blut ins Gewebe<br />

gelangen kann und<br />

das schmerzhafte Hämatom<br />

klein bleibt.<br />

A. Weigt<br />

POST - APOTHEKE<br />

APOTHEKE<br />

Poststr. 46<br />

14612 Falkensee<br />

03322-200 504<br />

geöffnet:<br />

Mo, Di, Do 7.30 - 20.00<br />

Mi, Fr. 7.30 - 18.30<br />

Sa 8.00 - 13.00<br />

*Die hier veröffentlichten Angebote gelten bis 30. September 2010


Apotheken-Bereitschaften<br />

17.9. Rosen-Apotheke, Freimuth-Str. 40<br />

Tel.: 03322 / 238 000, 14612 Falkensee<br />

18.9. Akazien-Apotheke, Waldstr. 56<br />

Tel.: 03302 / 800 655, 16761 Hennigsdorf<br />

19.9. Post-Apotheke, Poststr. 46<br />

Tel.: 03322 / 200 504, 14612 Falkensee<br />

20.9. Apotheke Schönwalde, Berliner Allee 5<br />

Tel.: 03322 / 244060, 14621 Schönwalde<br />

21.9. Pegasus-Apotheke, Adlerstr. 48<br />

Tel.: 03322 / 202 157, 14612 Falkensee<br />

22.9. Regenbogen-Apotheke, Spandauer Str. 144<br />

Tel.: 03322 /226 86, 14612 Falkensee<br />

23.9. Havel-Apotheke, Berliner Str. 25 c<br />

Tel.: 03302 / 800 896, 16761 Hennigsdorf<br />

24.9. Pegasus-Apotheke im Gesundheitszentrum<br />

Dallgower Str. 9, Tel.: 03322 / 129 821, 14612 Falkensee<br />

25.9. Olympia-Apotheke, Bahnhofstr. 142<br />

Tel.: 03322 / 208 030, 14624 Dallgow-Döberitz<br />

26.9. Löwen-Apotheke, Bahnhofstr. 48<br />

Tel.: 03322 /3085, 14612 Falkensee<br />

27.9. Alte Stahl Apotheke, Havelpassage 3<br />

Tel.: 03302 /868 10, 16761 Hennigsdorf<br />

28.9. Apotheke im Havelpark, Döberitzer Weg 3<br />

Tel.: 03322 / 249 20, 14624 Dallgow<br />

29.9. Spitzweg-Apotheke, Ringstr.13<br />

Tel.: 03322 / 36 74, 14612 Falkensee<br />

30.9. Rosen-Apotheke, Freimuth-Str. 40<br />

Tel.: 03322 / 238 000, 14612 Falkensee<br />

1.10. Akazien-Apotheke, Waldstr. 56<br />

Tel.: 03302 / 800 655, 16761 Hennigsdorf<br />

2.10. Post-Apotheke, Poststr. 46<br />

Tel.: 03322 / 200 504, 14612 Falkensee<br />

3.10. Apotheke Schönwalde, Berliner Allee 5<br />

Tel.: 03322 / 244060, 14621 Schönwalde<br />

4.10. Pegasus-Apotheke, Adlerstr. 48<br />

Tel.: 03322 / 202 157, 14612 Falkensee<br />

5.10. Regenbogen-Apotheke, Spandauer Str. 144<br />

Tel.: 03322 /226 86, 14612 Falkensee<br />

6.10. Havel-Apotheke, Berliner Str. 25 c,<br />

Tel.: 03302 / 800 896, 16761 Hennigsdorf<br />

7.10. Pegasus-Apotheke im Gesundheitszentrum<br />

Dallgower Str. 9, Tel.: 03322 / 129 821, 14612 Falkensee<br />

8.10. Olympia-Apotheke, Bahnhofstr. 142<br />

Tel.: 03322 / 208 030, 14624 Dallgow-Döberitz<br />

9.10. Löwen-Apotheke, Bahnhofstr. 48<br />

Tel.: 03322 /3085, 14612 Falkensee<br />

10.10. Alte Stahl Apotheke, Havelpassage 3<br />

Tel.: 03302 /868 10, 16761 Hennigsdorf<br />

11.10. Apotheke im Havelpark, Döberitzer Weg 3<br />

Tel.: 03322 / 249 20, 14624 Dallgow<br />

12.10. Spitzweg-Apotheke, Ringstr.13<br />

Tel.: 03322 / 36 74, 14612 Falkensee<br />

13.10. Rosen-Apotheke, Freimuth-Str. 40<br />

Tel.: 03322 / 238 000, 14612 Falkensee<br />

14.10. Akazien-Apotheke, Waldstr. 56<br />

Tel.: 03302 / 800 655, 16761 Hennigsdorf<br />

15.10. Post-Apotheke, Poststr. 46<br />

Tel.: 03322 / 200 504, 14612 Falkensee<br />

16.10. Apotheke Schönwalde, Berliner Allee 5<br />

Tel.: 03322 / 244060, 14621 Schönwalde<br />

17.10. Pegasus-Apotheke, Adlerstr. 48<br />

Tel.: 03322 / 202 157, 14612 Falkensee<br />

18.10. Regenbogen-Apotheke, Spandauer Str. 144<br />

Tel.: 03322 /226 86, 14612 Falkensee<br />

19.10. Havel-Apotheke, Berliner Str. 25 c<br />

Tel.: 03302 / 800 896, 16761 Hennigsdorf<br />

20.10. Pegasus-Apotheke im Gesundheitszentrum<br />

Dallgower Str. 9, Tel.: 03322 / 129 821, 14612 Falkensee<br />

21.10. Olympia-Apotheke, Bahnhofstr. 142<br />

Tel.: 03322 / 208 030, 14624 Dallgow-Döberitz<br />

Für die Richtigkeit der Angaben<br />

übernehmen wir keine Haftung<br />

<strong>Stadt</strong>geschehen<br />

22. Oktober 2010<br />

Klassikmenue zum<br />

200. Jubiläum von Frédéric Chopin<br />

Klavier Gabriela Moyseowicz, Querflöte Herta Steingroever<br />

Kantstr. 76<br />

19:30 Uhr<br />

Empfang mit musikalischer Einstimmung und 14612 Vorstellung Falkensee<br />

des Lebens<br />

und Wirkens von Frédéric Chopin bei einem 03322 Glas Champagner - 423 68 88<br />

20:00 Uhr<br />

geöffnet ab 12 Uhr<br />

zwischen den Gängen<br />

Montag Ruhetag<br />

Preis Klassikmenue 90 €<br />

6 Gänge Klassikmenue mit musikalischer Untermalung<br />

Die Teilnahme ist so begehrt wie limitiert. Sichern Sie sich noch heute Ihre Karte<br />

zu unserem musikalischen und kulinarischen Event.<br />

Reservierungen: Telefon: 0 33 22 – 423 68 88<br />

www.villa-seeblick-falkensee.de<br />

FALKENSEER STADT-JOURNAL<br />

Redaktion und Anzeigenannahme<br />

Tel.: 03322 - 23 80 65<br />

www.falkenseer-stadtjournal.de..<br />

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FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

17


Behörden - Beratung<br />

Rathaus Falkensee<br />

Zentrale Adresse:<br />

Falkenhagener Straße 43/49, 14612 Falkensee,<br />

zentrale Telefonnummer: 281-0, Fax: 281-101,<br />

Web: www.falkensee.de,<br />

E-Mail: rathaus@falkensee.net<br />

Allgemeine Sprechzeiten<br />

Dienstag: 13-18 Uhr, Mittwoch: 9-12 Uhr<br />

Donnerstag: 13-16 Uhr, Freitag: n. Vereinbarung<br />

Pass und Meldewesen sowie<br />

Ordnungsamt zusätzlich:<br />

Freitag: 9- 12 Uhr<br />

Pass und Meldewesen<br />

jeden 1. Samstag im Monat: 9 - 12 Uhr<br />

Bürgermeister, Beigeordnete<br />

Dienstag: 13 - 18 Uhr - nach Vereinbarung -<br />

<strong>Stadt</strong>planung, Bebauungspläne<br />

Tel. (03322) 281-421 bis 425<br />

Tiefbau, Straßenbau, Straßenschäden,<br />

Straßenreinigung und -gebühren<br />

Tel. (03322) 281–431 bis 438<br />

Feuerwehr Tel. (03322) 281-148<br />

Kasse/Vollstreckung Tel. (03322) 281-250 bis 253<br />

Frauen/Gleichstellungsbeauftragte<br />

Tel. (03322) 281-119<br />

Friedhofsverwaltung Kremmener Str. 18,<br />

Tel.: (03322) 20 36 95, Fax: 03322) 28 82 57<br />

Gewerbeamt<br />

Tel. (03322) 281-194 bis 196<br />

Rechtsamt/Immobilien Tel. (03322) 281-132<br />

Grünflächen/Gewässer/Friedhof<br />

Tel. (03322) 281-451<br />

Hundesteuer/Hundehaltung<br />

Tel. (03322) 281-224/-145<br />

Kultur/Sport/Jugend<br />

Tel. (03322) 281-315<br />

Lärmbelästigung/-bekämpfung<br />

Tel. (03322) 281-142 bis 146<br />

Meldewesen<br />

An-, Ab-, Ummeldung, Ausweise, Pässe, Lohnsteuerkarten,<br />

Staatsangehörigkeiten, Haushaltsbescheinigungen<br />

Tel. (03322) 281-151 bis –157<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Amtsblatt<br />

Tel. (03322) 281-112 oder -113<br />

Ordnungsamt Tel. (03322) 281-141 bis 146<br />

Fundbüro Tel. (03322) 281-147<br />

Personenstandswesen, Standesamt, Heirat,<br />

Geburt, Sterbefälle, Namensangelegenheiten<br />

Tel. (03322) 281-191 oder -192<br />

Kindertagesbetreuung<br />

Tel. (03322) 281-316 oder -317<br />

Schulen Telefon: (03322) 281-313 oder -319<br />

Schuldnerberatung Telefon: (03322) 281-160, freie<br />

Sprechstunde Donnerstag von 13-16 Uhr, telefonische<br />

Sprechstunde (Rückfragen, Terminvereinbarungen)<br />

Wasser/Abwasser Tel. (03322) 281-122 bis 128<br />

Bürgerservice Tel. (03322) 281-230<br />

Wohnungswesen Tel. (03322) 281-232<br />

Unternehmerdatenbank Tel. (03322) 281-232<br />

Wahlen Tel. (03322) 281-164<br />

Ausbildung/Stellenangebote Tel. (03322) 281-180<br />

Wirtschaftsförderung Tel. (03322) 281-245<br />

Rund um den Baum Tel. (03322) 281-451 bis 453<br />

18 FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

Anzeige<br />

Neue Adresse,<br />

mehr Kamine,<br />

Die alten Räume an der<br />

Poststraße waren einfach zu<br />

klein, das „Feuerhaus“<br />

brauchte mehr Platz, auch<br />

weil die Kunden gern mehr<br />

vom Sortiment sehen wollten.<br />

Vor wenigen Wochen<br />

eröffnete das Feuerhaus<br />

dann auf größerer Fläche<br />

und mit mehr Kaminen (60<br />

Stück!) an der Karl-Liebknecht-Straße-79.<br />

Und noch<br />

etwas ist neu im Feuerhaus:<br />

Wer den Service und die Beratung<br />

des Kaminspezialisten<br />

zu Hause erfahren<br />

möchte, der bekommt Besuch<br />

von einem echten<br />

Fachmann: Nämlich vom<br />

Schornsteinfeger Michael<br />

Kotte (Foto unten).<br />

Was ist das Herausragende<br />

an den Öfen des dänischen<br />

Herstellers HWAM? Es sind<br />

die Kleinigkeiten, die die<br />

Feuerhaus-Kaminöfen so<br />

besonders machen:<br />

Zum Beispiel findet man auf<br />

der Rückwand jedes HWAM-<br />

Kamins eine kleine Metallfeder,<br />

die temperaturabhängig<br />

eine Belüftungsklappe steuert.<br />

Das HWAM-Patent führt<br />

dem Kamin automatisch immer<br />

die Menge Sauerstoff<br />

zu, die er zum umweltfreundlichen<br />

Verbrennen benötigt.<br />

Schluss also mit der<br />

Handsteuerung.<br />

Oder die hinterlüftete Frontscheibe:<br />

Die Lüftung sorgt<br />

dafür, dass die Scheiben<br />

nicht verrußen. Sogar nach<br />

stundenlangem Feuern.<br />

Erwähnenswert auch die Innenverkleidung:<br />

Sie besteht<br />

nicht mehr aus Schamott,<br />

sondern aus Skamol, einem<br />

hoch isolierfähigem Material,<br />

durch das höhere Temperaturen<br />

im Kamin entstehen<br />

und Gase besser verbrannt<br />

werden.<br />

Und es ist das Design, das<br />

die Herzen von Kaminfreunden<br />

höher schlagen lässt.<br />

Speckstein, Sandstein oder<br />

Granit. Mattschwarze Körper<br />

im klassischen oder modernen<br />

Stil. Richtig schön auch,<br />

die freihängenden Kamine.<br />

Kontakt: „Das Feuerhaus“:<br />

Karl-Liebknecht-Straße 79,<br />

14612 Falkensee. Geöffnet:<br />

Di. - Fr. 15 - 18 Uhr, Sa. 10<br />

– 13 Uhr u. n. tel. Vereinbarung:<br />

03322 - 429 81 55<br />

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Tel. 03322/5050-0 • Fax 03322/505050<br />

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Feuer und Einbruch sind<br />

die Feinde jedes Hauses<br />

Nur in einem sicherenHaus fühlt man sich gut!<br />

Die Zahlen sind erschreckend. Jedes Jahr sterben mehr als<br />

500 Personen an den Folgen eines Brandes, mehr als eine<br />

halbe Million werden verletzt. Und alle 2 Minuten wird in<br />

Deutschland eingebrochen. Rein statistisch trifft es also fast<br />

jeden einmal im Leben. Umso erstaunlicher, dass viele Häuser<br />

und Wohnungen ungeschützt sind.<br />

Der Alarm Profi, Ralf Mittag, hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

Häuser, Wohnungen und auch Geschäftsräume optimal<br />

abzusichern. „Jedes Haus ist anders – es gibt keine<br />

Standard-Lösung, ein Haus sicher zu machen“, so der Sicherheitsexperte.<br />

Bausubstanz, Größe, Lage sind nur einige<br />

der Kriterien die man beachten sollte. Und dann kann man<br />

aus vielen verschiedenen einzelnen Komponenten die optimale<br />

Lösung für ein sicheres Haus finden.<br />

Das Herzstück eines abgesicherten Hauses ist eine Alarmanlage.<br />

Die neuen Systeme kommen ohne Kabel und lästige<br />

Bauarbeiten aus. Nach dem Einstellen, sind diese in wenigen<br />

Minuten einsatzbereit. Viele Gefahren kann das System erkennen<br />

wie zum Beispiel Feuer, Gas und die Überflutung von<br />

Kellern und Böden. Über ein Telefonmodul kann man auch<br />

einen Notruf auslösen.<br />

Kontakt: Ralf Günter Mittag<br />

Friedrich-Ludwig-Jahn- Str. 74, 14612 Falkensee<br />

Tel.: 03322 - 400 453<br />

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HavellandBau 2010<br />

Die HavellandBau, Messe für HAUS, ENERGIE und UMWELT,<br />

öffnet am 16. und 17. Oktober in der <strong>Stadt</strong>halle Falkensee<br />

wieder ihre Pforten.<br />

Die Region um Falkensee zählt zu den attraktivsten Wohngegenden<br />

im Berliner Umland, ihre Einwohnerzahl hat sich<br />

seit 1990 mehr als verdoppelt auf rund 41.000 Einwohner.<br />

Und das Ende ist noch nicht erreicht: Nach einer neuen Prognose<br />

des Landesamtes für Bauen und Verkehr kann Falkensee<br />

bis zum Jahr 2030 mit einem weiteren Bevölkerungszuwachs<br />

von rund 20% rechnen. Kein Wunder also, dass die<br />

Themen Bau, Ausbau und Sanierung hier weiterhin großes<br />

Interesse erregen.<br />

Die Themen Bauen, Wohnen und Renovieren werden früher<br />

oder später fast jeden der hier ansässigen bzw. zuziehenden<br />

Menschen beschäftigen. Mit der Messe HavellandBau soll die<br />

Nachfrage mit dem Angebot zusammengeführt werden. Bei<br />

komplexen Vorhaben wie dem Hausbau oder der Sanierung<br />

ist die richtige Entscheidung und der Rat von Experten vor<br />

dem Kauf oder der eigentlichen Bauphase unbedingt vonnöten.<br />

Neben der Ausstellung gehört deshalb das fachliche Begleitprogramm<br />

untrennbar zur Messe. Hier wird auf wichtige<br />

Themen wie Energieeffizienz, aktuelle Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten<br />

und neueste Bautechniken eingegangen.<br />

Diese unabhängige Beratung ergänzt die an den Messeständen<br />

erlangten Informationen und hilft, die richtigen<br />

Entscheidungen zu treffen.<br />

Weitere Informationen und Anmeldeunterlagen unter<br />

www.Baumessen-Brandenburg.de oder unter<br />

Tel.: 030 / 948 79 75-0, Fax: -22, E-Mail: info@messeconsult.de,<br />

Internet: www.messe-consult.de<br />

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FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

19


„<br />

Gestern - Heute<br />

Den alten Baum gibt es nicht mehr. Wir haben nach langen Gesprächen mit mehreren älteren Finkenkrugern dieses Mal nur<br />

ungefähr die Position des damaligen Fotografen wiedergefunden. Zuviel hat sich am Lindenweiher in den vergangenen<br />

Jahrzehnten geändert. Man könnte sagen: Nur das Wasser und die ungefähr Form sind erhalten geblieben seit Druck der<br />

alten Postkarte im Jahr 1954. Offenbar, so erzählten die Anwohner, gab es dort mehrmals Badeanstalten, der Uferverlauf<br />

wurde immer wieder geändert, die Birken entlang der Rembrandtstraße (zu der auch das Pracht-Exemplar auf dem alten<br />

Bild gehört) wurden irgendwann gefällt. Heute wirkt der See im Vergleich zu früher ungepflegt und schon fast verwildert.<br />

Danke an <strong>Stadt</strong>-<strong>Journal</strong>-Leser Jürgen Steinke, der uns das Foto zur Verfügung gestelllt hat. Foto unten: Havelland-Verlag.<br />

20 FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010


„<br />

Im September<br />

vor<br />

100 Jahren<br />

Im Museum der <strong>Stadt</strong> Nauen lagern die vergilbten<br />

Jahrgänge des „Osthavelländischen Kreisblattes“, das<br />

einst über das Geschehen im Kreis Osthavelland<br />

berichtete. In dieser Rubrik dokumentiert das <strong>Stadt</strong>-<br />

<strong>Journal</strong> eine Auswahl historischer Artikel, die einen<br />

Einblick in das Alltagsleben des Jahres 1910 geben.<br />

Aus den offiziellen Bekanntmachungen, den Meldungen<br />

über Versammlungen und Feste, den Berichten<br />

von Baugeschehen und von Kriminalfällen entsteht<br />

ein lebendiges Bild vom Havelland im wilhelminischen<br />

Deutschland. Im September 1910 veranstaltet<br />

der Verein „Otter“ Schwimmvorführungen im Falkenhagener<br />

See. In Falkenhagen und Seegefeld zelebrieren<br />

zehn Vereine das 40. Jubiläum der Schlacht von Sedan,<br />

während in Nauen königliche Hoheiten und Manövertruppen<br />

einquartiert sind.<br />

Propagandaschwimmen im<br />

Falkenhagener See<br />

1. September 1910<br />

Falkenhagen. Der reizend<br />

gelegene Falkenhagener See<br />

war am letzten Sonntag das<br />

Ziel vieler Einheimischen<br />

und Fremden. In der gut angelegten<br />

Badeanstalt hatte<br />

dort der Berliner Schwimmklub<br />

„Otter“ ein Propagandaschwimmen<br />

veranstaltet,<br />

das in allen seinen Teilen einen<br />

guten Verlauf hatte.<br />

Verschiedene Konkurrenzen<br />

boten dem erschienenen Publikum<br />

äußerst spannende<br />

Momente. Interessant gestaltete<br />

sich das Kleiderschwimmen<br />

und vor allem<br />

die vom Vorsitzenden des<br />

„Otter“ schulgerecht vorgeführte<br />

Rettung eines Ertrinkenden,<br />

woran sich die von<br />

der „Freiwilligen SanitätskolonneFalkenhagen-Seegefeld“<br />

unter Leitung ihres<br />

Oberführers Herrn Dr. Noltenius<br />

ausgeführte Uebung<br />

der Wiederbelebung eines<br />

Ertrunkenen schloß. Vom<br />

Publikum aber waren viele<br />

auf Booten erschienen, um<br />

als Zaungäste zu fungieren,<br />

was auch Herr Dr. Noltenius<br />

in seiner Ansprache rügte.<br />

Wenn jemand etwas zur Förderung<br />

des Gemeinwohles<br />

unternimmt, so sollte man<br />

doch nicht die wenigen Pfennige<br />

scheuen und das Unternehmen<br />

finanziell unterstützen.<br />

Geldstrafe wegen<br />

Beleidigung der Polizei<br />

3. September 1910<br />

Beleidigung einer Behörde.<br />

Der Schlossermeister Hermann<br />

N. in Nauen, Potsdamer<br />

Straße, hatte Anfang<br />

Juni von der Nauener Polizeibehörde<br />

ein Strafmandat erhalten,<br />

weil er seiner Tochter,<br />

welche die Volksschule<br />

besucht, ein für den Unterricht<br />

benötigtes Lesebuch<br />

nicht beschafft haben sollte.<br />

N. gab an, daß er an dieser<br />

Nichtbeschaffung keine<br />

Schuld gehabt habe, dieselbe<br />

vielmehr durch die verspätete<br />

Lieferung des Buches<br />

durch den Buchhändler<br />

veranlaßt worden sei. Er<br />

richtete in diesem Sinne an<br />

die Nauener Polizeiverwaltung<br />

ein Schreiben, in welchem<br />

er unter anderem von<br />

„russischen Zuständen“ bei<br />

der Verwaltung spricht. Der<br />

der Beleidigung schuldig erkannte<br />

Angeklagte muß 20<br />

Mark Geldstrafe bezahlen.<br />

Geldschrankknacker im<br />

Warenhaus Hirsch<br />

6. September 1910<br />

Nauen. Ein schwerer Einbruch<br />

wurde in der Nacht<br />

vom Sonnabend zum Sonntag<br />

in dem Warenhause Emil<br />

Hirsch hierselbst ausgeführt.<br />

Geldschrankknacker benutzten<br />

die Abwesenheit des Firmeninhabers<br />

und dessen<br />

Familie, die an einer Festlichkeit<br />

im „Schützenhause“<br />

teilnahmen und verschafften<br />

sich gewaltsamen Eingang in<br />

den Kontorraum. Kunstgerecht<br />

wurde der Geldschrank<br />

vermutlich mittels des bekannten<br />

Sauerstoffgebläses<br />

geöffnet und seines Inhaltes<br />

– wie wir hören, zirka 2000<br />

Mark – beraubt. Die Spuren<br />

der Täter weisen nach Berlin,<br />

die polizeilichen Ermittelungen<br />

bewegen sich in dieser<br />

Richtung.<br />

Sedanfeier in Falkenhagen<br />

und Seegefeld<br />

4. September 1910<br />

Falkenhagen-Seegefeld. Dieser<br />

Sinnspruch war an einer<br />

der vielen Girlanden zu lesen,<br />

mit denen Falkenhagen<br />

und Seegefeld zur Feier des<br />

40jährigen Gedenktages der<br />

Schlacht von Sedan die Straßen<br />

geschmückt hatten. Und<br />

daß Einigkeit stark macht,<br />

das werden vielleicht die Falkenhagener<br />

und Seegefelder<br />

Vereine am Sonntag gemerkt<br />

haben, denn das Fest<br />

muß in allen seinen Teilen<br />

als wohlgelungen bezeichnet<br />

werden. 10 Vereine hatten<br />

sich zur gemeinsamen Feier<br />

vereinigt: der Falkenhagener<br />

und Dallgower Kriegerverein,<br />

der Seegefelder Militärverein,<br />

die Falkenhagener,<br />

Seegefelder und Dallgower<br />

Feuerwehr, die Sanitätskolonne,<br />

der Turnverein, der<br />

Handwerkerverein und der<br />

Gesangverein Bergeshöh´n.<br />

Der Festredner forderte die<br />

Anwesenden auf, einzustimmen<br />

in den Ruf: „Seine Majestät,<br />

der allergnädigste<br />

Kaiser, er lebe hoch, hoch,<br />

hoch!“ Kräftig stimmten die<br />

zahlreichen Festteilnehmer<br />

ein und sangen einen Vers<br />

von „Heil Dir im<br />

Siegerkranz“.<br />

.<br />

Radfahrer zertrümmert<br />

Spiegelscheibe<br />

9. September 1910<br />

Spandau. Gegen eine Spiegelscheibe<br />

gerannt ist ein<br />

Radfahrer in der Havelstraße;<br />

aus dem Hause Nr. 2<br />

wurde eine große Schaufensterscheibe<br />

transportiert;<br />

obwohl dabei die gebotenen<br />

Vorsichtsmaßregeln beobachtet<br />

und das vorbeigehen-<br />

Historische Blätter<br />

de Publikum aufmerksam<br />

gemacht wurde, stieß ein<br />

des Weges kommender Radfahrer<br />

doch mit großer<br />

Wucht gegen die Scheibe;<br />

diese wurde zertrümmert,<br />

und er selbst stürzte zu Boden,<br />

wobei er sich Verletzungen<br />

zuzog.<br />

Herbstmanöver<br />

11. September 1910<br />

Nauen. Im Zeichen der Manöver<br />

steht jetzt unsere<br />

<strong>Stadt</strong>. Die Straßen sind voll<br />

von Truppen verschiedener<br />

Regimenter. Die in Bürgerquartieren<br />

untergebrachten<br />

Vaterlandsverteidiger fühlen<br />

sich hier anscheinend ganz<br />

wohl. Erstaunlich ist es, wie<br />

schnell so mancher braver<br />

Soldat Anschluß beim weiblichen<br />

Geschlecht fand. Das<br />

zweierlei Tuch übt doch immer<br />

noch eine besondere<br />

Anziehungskraft bei den Beherrscherinnen<br />

des Reichs<br />

der Küche aus. Aber nur zu<br />

schnell schlägt die Trennungsstunde<br />

und fort rief<br />

des Dienstes Pflicht den<br />

Mann im bunten Rock. Man<br />

wird sich auf beiden Seiten<br />

zu trösten wissen, die holde<br />

Weiblichkeit um so mehr, da<br />

genügende Ersatzmannschaften<br />

eintreffen.<br />

20. September 1910<br />

Nauen. Die Einquartierungswoche<br />

liegt hinter uns. Es<br />

war ein militärisches Leben<br />

in unserer <strong>Stadt</strong>, wie es ähnlich<br />

wir uns kaum erinnern<br />

können. Seit Dienstag grüßten<br />

wehende Fahnen in den<br />

Farben des Deutschen Reiches<br />

von vielen Häusern unsere<br />

zeitweiligen hohen Mitbewohner,<br />

Se. Kaiserliche<br />

Hoheit den Kronprinzen und<br />

Se. Königliche Hoheit den<br />

Prinzen Oskar. Platzmusik<br />

täglich vor dem Rathause<br />

und Konzertmusik im „Hamburger<br />

Hof“ und im „Schützenhause“<br />

schafften dem<br />

Musikfreunde ausgezeichnete<br />

Genüsse. Die Quartierwirte<br />

gaben sich redliche Mühe,<br />

ihre militärischen Gäste zufrieden<br />

zu stellen und soweit<br />

unsere Erkundigungen reichen,<br />

hat mit wenigen Ausnahmen<br />

ein überaus herzlicher,<br />

freundlicher Verkehr<br />

zwischen Zivil und Militär<br />

geherrscht.<br />

FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

21


Ausflüge in die Mark<br />

Industriebarone<br />

im Havelland<br />

Das Landgut A. Borsig, in dem Dorf Groß Behnitz wenige<br />

Kilometer westlich von Nauen und unweit des Schlosses<br />

Ribbeck gelegen, ist zweifellos eine der Perlen des Havellandes.<br />

Es ist ein Ort, an dem sich Architektur und märkische<br />

Landschaft ineinander verweben und zugleich ein Ort, der<br />

deutsche Geschichte atmet.<br />

Die Familie von Itzenplitz, die Groß<br />

Behnitz seit Anfang des 18. Jahrhunderts<br />

bewohnte und bewirtschaftete,<br />

gehörte jener Schicht von Militärs und<br />

Adligen an, die es seit den Tagen des<br />

Großen Kurfürsten in die Umgebung<br />

der Residenzstädte Potsdam und Berlin<br />

drängte und die mit den Agrarreformen<br />

im 19. Jahrhundert einen wirtschaftlichen<br />

Niedergang hinnehmen<br />

mussten. Bürgerliche<br />

G r o ß u n t e r n e h m e r<br />

trachteten danach, Rittergüter<br />

des agrarischen<br />

Altadels anzukaufen<br />

und sich diesem<br />

durch Übernahme adliger<br />

Gepflogenheiten<br />

und Baugesinnung anzugleichen.<br />

Das Landgut<br />

in Groß Behnitz mit<br />

dem repräsentativem<br />

Gutshof, das Albert<br />

Borsig, der Sohn des<br />

Firmengründers August<br />

Borsig, im Jahr 1866<br />

für 450.000 Taler erwarb,<br />

legt davon Zeugnis<br />

ab.<br />

Geprägt hat das Landgut, wie es sich<br />

heute darstellt, diese Berliner Industriellenfamilie,<br />

die hier ein landwirtschaftliches<br />

Mustergut einrichtete. Drei Generationen<br />

der Borsigs lebten und<br />

wirkten in dem Gebäudekomplex aus<br />

rotem Ziegelmauerwerk mit Schmuckelementen<br />

aus Terrakotta. Die Familie<br />

bewirtschaftete ihr Landgut als Betriebsteil<br />

der A. Borsig Maschinenbauanstalt<br />

nach modernsten Methoden.<br />

Dampfpflüge und andere Maschinen<br />

aus den Berliner Werken kamen hier<br />

zum Einsatz.<br />

Die imposanten Zweckbauten aus<br />

Backstein tragen ihre Verwandtschaft<br />

zur Berliner Industriearchitektur des<br />

19. Jahrhunderts sichtbar zur Schau<br />

und illustrieren zugleich den Stolz der<br />

Industriebarone jener Zeit, in der namentlich<br />

die Borsigschen Dampflokomotiven<br />

die industrielle Revolution<br />

voranzogen.<br />

Zu dem barocken Gutshof gehörten<br />

zwei als Wirtschaftsgebäude genutzte<br />

Turmhäuser im italianisierenden Villenstil<br />

der 1870er Jahre, die aus zwei Ge-<br />

22 FALKENSEER STADT - JOURNAL 09/2010<br />

bäuden und Schornstein bestehende<br />

Brennerei (mit Eisensprossenfenstern<br />

und Säulchen), die Schmiede mit<br />

Wohnhaus und Werkstatt sowie Stallungen<br />

mit Arbeiterwohnhaus. Den Zugang<br />

bildet ein zweiflügeliges, schmiedeeisernes<br />

Tor, dessen rote Ziegelpfeiler<br />

frühklassizistische Embleme des<br />

ehemaligen Oranienburger Tores von<br />

Carl von Gontard tragen. Albert Borsig<br />

ließ diese 1867/68 nach dem Abriss des<br />

Tores der Berliner Zollmauer von Berlin<br />

nach Groß Behnitz bringen. Ein weite-<br />

Landgut Borsig<br />

res markantes Gebäude des Ensembles<br />

ist das klassizistische Logierhaus, das<br />

als Gästehaus der Familie Borsig diente.<br />

Das Landgut der Borsigs war ein<br />

Mustergut, auf dem die industriellen<br />

Methoden in der Landwirtschaft eingeführt<br />

wurden. Mit der Abgabe von Geld<br />

und Land an die Eisenbahngesellschaft<br />

erhielt die Familie auch das Recht, Züge<br />

der Strecke Hannover – Berlin in<br />

Groß Behnitz halten zu lassen, um die<br />

landwirtschaftlichen Produkte des Gutes<br />

nach Berlin zu transportieren.<br />

Ernst von Borsig jun., der 1933 das<br />

Landgut übernahm, schloss sich der<br />

Widerstandsbewegung des Kreisauer<br />

Kreis um James Graf von Moltke an,<br />

der sich in den Jahren 1942/43 mehr-<br />

Foto oben: Das frühklassizistische Logierhaus<br />

war einst das Gästehaus der<br />

Familie Borsig.<br />

Foto Mitte: Die Ziegelpfeiler des<br />

Haupttores tragen frühklassizistische<br />

Embleme des ehemaligen Oranienburger<br />

Tores in Berlin. Fotos: UG<br />

fach auf dem Gut in Groß Behnitz traf.<br />

Die prosperierende Borsig-Ära endete<br />

nach dem zweiten Weltkrieg, als Ernst<br />

von Borsig jun. im September<br />

1945 in sowjetischer<br />

Gefangenschaft<br />

starb. Das Herrenhaus<br />

wurde nach einem Dachstuhlbrand,<br />

der das<br />

Schloss nur unwesentlich<br />

beschädigt hatte, im Jahre<br />

1948 abgerissen. Das<br />

Gut wurde zum Sitz einer<br />

landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft;<br />

das frühere Logierhaus<br />

wurde als Sozialgebäude<br />

und Kindergarten genutzt.<br />

Nach der Wiedervereinigung<br />

schien das<br />

Gut der endgültigen Verwahrlosung<br />

anheim zu fallen, bis im<br />

Jahr 2000 ein engagierter Investor das<br />

Anwesen übernahm.<br />

Nach jahrelangen Sanierungsarbeiten<br />

am denkmalgeschützten Ensemble ist<br />

das Landgut Borsig in weiten Teilen der<br />

Öffentlichkeit zugänglich. In den Gutsgebäuden<br />

gibt es große Säle für Veranstaltungen,<br />

Hochzeiten und Tagungen,<br />

im ehemaligen Logierhaus wurde ein<br />

kleines Hotel eingerichtet und in den<br />

früheren Kälberställen lädt das Café-<br />

Restaurant „Seeterrassen“ ein. Das<br />

Groß Behnitzer Gut präsentiert den Besuchern<br />

die Dauerausstelllungen<br />

„Landgut A. Borsig – Zeitfenster deutscher<br />

Geschichte“ sowie „Landgut A.<br />

Borsig und der Kreisauer Kreis“, eine<br />

originale Dampfmaschine und viel Atmosphäre,<br />

die noch die industriehistorische<br />

Luft der Familie Borsig atmet<br />

und die in einem spannenden Kontrast<br />

zur Naturkulisse am Behnitzer See<br />

steht. UG<br />

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der <strong>Stadt</strong>. Foto: <strong>Stadt</strong><br />

Kinderstar Lisa Schurz auf<br />

der <strong>Stadt</strong>festbühne.<br />

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erscheint am<br />

Donnerstag, 21. Oktober 2010<br />

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Norbert Hansel auf dem <strong>Stadt</strong>fest<br />

Regengefrustete Schirmträger auf dem <strong>Stadt</strong>fest. Foto: bvs<br />

Ingeborg Vogel mit Geburtstagsurkunde<br />

der <strong>Stadt</strong>. Foto: <strong>Stadt</strong><br />

Vater und Tochter mit Zukkerwatte<br />

auf dem <strong>Stadt</strong>fest.<br />

AOK-Familiencup 2010: Ex-Bundesligaprofi René Treschok zu<br />

Gast beim SV FF. Foto: bvs

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