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zivi 17.12.06 neuer entw - Caritasverband für den Rhein-Neckar ...

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Zivildienst<br />

in Deutschland


Zivildienst in Deutschland<br />

„Engel auf Zeit“......so lautete kürzlich die Schlagzeile einer Reportage über Zivildienstleistende.<br />

Diese Worte zeigen, welcher Wandel sich in unserer Gesellschaft zumindest in dieser Frage vollzogen<br />

hat. Wur<strong>den</strong> die jungen Männer, die Anfang der 60er Jahre von ihrem Grundrecht aus<br />

Gewissensgrün<strong>den</strong> <strong>den</strong> Kriegsdienst mit der Waffe verweigern zu können, Gebrauch machten<br />

und anstelle des Wehrdienstes einen Ersatzdienst ableisteten, noch als Drückeberger bezeichnet,<br />

so möchte man heute nicht mehr auf ihre Unterstützung verzichten. Sie prägen das Bild z.B. in<br />

Einrichtungen der Altenpflege, der Behindertenhilfe und in Krankenhäusern mit und sind unverzichtbare<br />

Helfer <strong>für</strong> viele tägliche und zusätzliche Aufgaben, die das hauptamtliche Personal aus<br />

Zeitgrün<strong>den</strong> nicht wahrnehmen kann. Sie bringen an zahlreichen Stellen das Stückchen mehr an<br />

Lebensqualität <strong>für</strong> viele Menschen, die in ihrer Selbständigkeit eingeschränkt sind. Dabei <strong>entw</strong>ickelt<br />

sich oft ein persönlicher Kontakt, der Dienst wird zu einem Geben und Nehmen. Auch die Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

nehmen aus der Dienstzeit Erfahrungen mit, die sie ansonsten vielleicht nicht<br />

gemacht hätten. Von einigen wird in dieser Ausgabe berichtet.<br />

Die Zahl der anerkannten Kriegsdienstverweigerer ist in <strong>den</strong> über 45 Jahren auf<br />

fast drei Millionen angewachsen. Insbesondere die letzten Jahre waren geprägt<br />

durch die Diskussion über <strong>den</strong> Fortbestand der Wehrpflicht und haben auch zu<br />

Verunsicherungen bei <strong>den</strong> Trägern des Zivildienstes geführt. Diese Situation hat<br />

sich verändert. Die Bundesregierung hat sich in dem Koalitionsvertrag von<br />

2005 ausdrücklich <strong>für</strong> die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und des<br />

Zivildienstes als Ersatz zum Wehrdienst ausgesprochen. Ausdrücklich betont<br />

wird die sozialpolitische Bedeutung des Zivildienstes und aus jugendpolitischer<br />

Sicht wird die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen als wichtiges Lernfeld<br />

<strong>für</strong> junge Männer als unbedingt erhaltenswert angesehen. Unsere Aufgabe ist<br />

es, das Erreichte nicht nur zu stabilisieren, sondern weiter zu <strong>entw</strong>ickeln. Dazu<br />

haben die Zivildienstverwaltung, die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege,<br />

ebenso die Verantwortlichen in über 30.000 anerkannten Beschäftigungsstellen<br />

heute beste Voraussetzungen.<br />

Diese Broschüre soll einen Überblick über Aufbau und Organisation des Zivildienstes sowie die<br />

historische Entwicklung geben. Sie informiert auch über die verschie<strong>den</strong>en Einsatzmöglichkeiten<br />

im Zivildienst.<br />

Wir – das sind die Beschäftigten des Bundesamtes <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst – sind Ansprechpartner <strong>für</strong><br />

die Kriegsdienstverweigerer, Zivildienstleisten<strong>den</strong>, Verbände und Beschäftigungsstellen. Ebenso<br />

aber auch <strong>für</strong> Schulen, Lehrerinnen und Lehrer und alle diejenigen, die sich über die Themenbereiche<br />

Kriegsdienstverweigerung und Zivildienst informieren möchten.<br />

Wir bieten Rat, Hilfe und Unterstützung an und freuen uns auf <strong>den</strong> Kontakt mit Ihnen!<br />

Helga Roesgen<br />

Präsi<strong>den</strong>tin des Bundesamtes<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

2<br />

Zivildienst<br />

Helga Roesgen<br />

Präsi<strong>den</strong>tin des Bundesamtes<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Herausgeber:<br />

Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Sibille-Hartmann-Str. 2-8<br />

50969 Köln<br />

Tel. 0221 3673-0<br />

Fax 0221 3673-4281<br />

Redaktion:<br />

Claudia Koch<br />

Rüdiger Löhle<br />

Sibille-Hartmann-Str. 2–8<br />

50969 Köln<br />

Tel. 0221 36 73-45 31, -44 75<br />

Fax 0221 36 73-42 81<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>magazin@<strong>zivi</strong>ldienst.de<br />

Design und Layout<br />

MahrDesign<br />

Gestaltete Kommunikation<br />

info@mahrdesign<br />

Druck:<br />

Henke Rollenoffset, Brühl<br />

Stand: März 2007


Kriegsdienstverweigerung<br />

und Zivildienst<br />

4 Das Bundesministerium <strong>für</strong> Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend<br />

5 Der Bundesbeauftragte <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Zivildienst<br />

5 Der Beirat <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

6 Das Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

7 Kriegsdienstverweigerung<br />

8 Einberufung<br />

9 Geld-und Sachbezüge<br />

10 Soziale Sicherheit<br />

11 Zivildienstausnahmen<br />

Verbände<br />

12 Arbeiterwohlfahrt<br />

14 Deutscher <strong>Caritasverband</strong><br />

16 Malteser-Hilfsdienst<br />

18 Deutsches Rotes Kreuz<br />

20 Der PARITÄTISCHE<br />

22 Arbeiter-Samariter-Bund<br />

24 Deutsches Jugendherbergswerk<br />

26 Diakonisches Werk<br />

28 Johanniter-Unfall-Hilfe<br />

30 Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />

32 Deutscher Olympischer SportBund<br />

Adressen/Infos<br />

36 Anschriften der Verwaltungsstellen<br />

39 Aufgaben und Anschriften der<br />

Regionalbetreuerinnen und<br />

Regionalbetreuer<br />

43 Zivildienstgruppen und -schulen<br />

44 Chronik<br />

Tätigkeitsbereiche<br />

Zivildienst –<br />

13 im gärtnerischen Bereich<br />

15 im Altenheim<br />

17 im Behindertenfahrdienst<br />

19 in der individuellen<br />

Schwerstbehindertenbetreuung<br />

21 im handwerklichen Bereich<br />

23 im Rettungsdienst<br />

25 in der Jugendherberge<br />

27 in Werkstätten <strong>für</strong> Behinderte<br />

29 im Mobilen Sozialen Hilfsdienst<br />

31 in der Krankenhauspflege<br />

33 im Seniorensport<br />

34 im Umweltschutz<br />

Inhalt<br />

Zivildienst 3


Zivildienst in Deutschland<br />

Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Familie,<br />

Senioren, Frauen<br />

und Jugend<br />

Das Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst gehört zum<br />

Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).<br />

Seit dem 23. November 2005 ist Dr. Ursula<br />

von der Leyen Bundesministerin <strong>für</strong> Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend.<br />

Sie wurde am 8. Oktober 1958 in Brüssel<br />

geboren, ist verheiratet und hat sieben Kinder.<br />

Von Beruf ist sie approbierte und promovierte<br />

Ärztin. Nach Abschluss ihrer Ausbildung war<br />

sie als Ärztin an einer Frauenklinik und wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin an einer medizinischen<br />

Hochschule tätig.<br />

Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen<br />

ist seit 1990 CDU-Mitglied. Von 2001 bis<br />

2004 hatte sie kommunalpolitische Mandate<br />

in der Region Hannover inne. Vor ihrer<br />

Berufung zur Bundesministerin war sie von<br />

März 2003 bis November 2005 Niedersächsische<br />

Ministerin <strong>für</strong> Soziales, Frauen, Familie<br />

und Gesundheit. Im Dezember 2004<br />

wurde sie in das Präsidium der CDU<br />

Deutschlands gewählt und übernahm im<br />

Februar 2005 <strong>den</strong> Vorsitz der Familien-<br />

Kommission „Eltern, Kind, Beruf“ der CDU<br />

Deutschlands.<br />

4 | Zivildienst<br />

Dr. Hermann Kues<br />

In der politischen Arbeit des Ministeriums<br />

wird Dr. Ursula von der Leyen unterstützt<br />

vom Parlamentarischen Staatssekretär Dr.<br />

Hermann Kues. Der Staatssekretär Gerd<br />

Hoofe leitet das Ministerium. Das BMFSFJ<br />

gliedert sich in die Fachabteilungen Familie,<br />

Ältere Menschen, Gleichstellung, Kinder<br />

und Jugend, die Zentralabteilung und <strong>den</strong><br />

Arbeitsstab Zivildienst.<br />

Dem Bundesbeauftragten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst,<br />

Dr. Jens Kreuter, untersteht im<br />

BMFSFJ der Arbeitsstab Zivildienst.<br />

Er führt die dem Bundesministerium auf<br />

dem Gebiet des Zivildienstes obliegen<strong>den</strong><br />

Aufgaben durch. Insbesondere betreut er<br />

die Gesetzgebung zur Durchführung des<br />

Zivildienstes und <strong>entw</strong>ickelt die Strukturen,<br />

in <strong>den</strong>en dieser staatliche Pflichtdienst bundesweit<br />

durchzuführen ist. Der Bundesbeauftragte<br />

regelt auch die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>den</strong> Verbän<strong>den</strong> der Freien Wohlfahrtspflege,<br />

die <strong>den</strong> größten Teil der Zivildienststellen<br />

anbieten.<br />

Gerd Hoofe<br />

Dr. Jens Kreuter<br />

Dr. Ursula von der Leyen<br />

Der Bundesbeauftragte <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst,<br />

Dr. Jens Kreuter, ist unter folgender<br />

Anschrift erreichbar:<br />

Bundesbeauftragter <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Dr. Jens Kreuter<br />

im Bundesministerium <strong>für</strong> Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend<br />

53107 Bonn<br />

Tel.: 01888 555-2722<br />

Fax: 01888 555-4905<br />

Die Postanschrift des Ministeriums lautet:<br />

Alexanderstraße 3<br />

10178 Berlin<br />

Tel.: 03018 / 555-0<br />

Fax: 03018 / 555-1145


Zivildienst in Deutschland<br />

Der Bundesbeauftragte<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst „Der Bundesbeauftragte führt<br />

die dem Bundesministerium <strong>für</strong><br />

Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend auf dem Gebiet des Zivildienstes obliegen<strong>den</strong> Aufgaben durch, soweit<br />

dieses nichts anderes bestimmt“, lautet § 2 des Zivildienstgesetzes (ZDG).<br />

Gegenüber der Öffentlichkeit, <strong>den</strong> Zivildienstleisten<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong> Wohlfahrtsverbän<strong>den</strong><br />

und anderen Trägern von Beschäftigungsstellen<br />

im Zivildienst vertritt der Bundesbeauftragte<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst die Leitung des<br />

Ministeriums. Er äußert sich zu grundsätzlichen<br />

politischen Fragen des Zivildienstes<br />

und der Kriegsdienstverweigerung. Der<br />

Bundesbeauftragte informiert sich in <strong>den</strong><br />

Zivildienststellen und Zivildienstschulen<br />

sowie in vielen Gesprächen mit Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

über die Lage vor Ort. Regelmäßig<br />

berichtet er der Bundesministerin über<br />

seine Arbeit und berät sie in Fragen der<br />

Kriegsdienstverweigerung und des Zivildienstes.<br />

Im Beirat <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst hat<br />

der Bundesbeauftragte <strong>den</strong> Vorsitz.<br />

Ansprechpartner und Ombudsmann<br />

Dr. Jens Kreuter ist seit dem 1. Oktober<br />

2006 Bundesbeauftragter <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst.<br />

Wie seine Amtsvorgänger, Dieter<br />

Hackler (1991– 2006), Peter Hintze (1983–<br />

1990) und Hans Iven (1970 –1983) ist er<br />

Ansprechpartner <strong>für</strong> die Zivildienstleisten<strong>den</strong>,<br />

Zivildienstpflichtigen, Kriegsdienstverweigerer<br />

und die Zivildienstverwaltung. Der<br />

intensive Austausch mit <strong>den</strong> Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

in ihren Beschäftigungsstellen und<br />

in <strong>den</strong> Zivildienstschulen ist ein wichtiger<br />

Bestandteil seiner Arbeit. Der Bundesbeauftragte<br />

versteht sich als Ombudsmann <strong>für</strong><br />

alle Zivildienstleisten<strong>den</strong>.<br />

In enger Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Verbän<strong>den</strong><br />

der Freien Wohlfahrtspflege und anderen<br />

Trägern von Beschäftigungsstellen des<br />

Zivildienstes möchte er dazu beitragen, <strong>den</strong><br />

Zivildienst als Lerndienst zu gestalten. Die<br />

jungen Männer sollen ihre Zivildienstzeit<br />

Der Beirat <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Der Beirat hat die Aufgabe,<br />

das Ministerium in<br />

Fragen des Zivildienstes<br />

zu beraten.<br />

Bundesministerin<br />

Dr. Ursula von der Leyen<br />

mit <strong>den</strong> Teilnehmen<strong>den</strong><br />

der Beiratssitzung vom<br />

15.11. 2006<br />

Foto: BMFSFJ<br />

nicht nur als Pflichtdienst ansehen, sondern<br />

auch ihre im Dienst gemachten Erfahrungen<br />

stärker <strong>für</strong> ihre persönliche Entwicklung nutzen<br />

sowie Querschnitts- und Schlüsselqualifikationen<br />

<strong>für</strong> ihr späteres Berufsleben<br />

sichern. Zivildienstleistende leisten einen<br />

wichtigen Dienst <strong>für</strong> unsere Gesellschaft.<br />

Der Bundesbeauftragte setzt sich daher<br />

da<strong>für</strong> ein, diesen Dienst so zu gestalten,<br />

dass sowohl die Gesellschaft als auch die<br />

Zivildienstleisten<strong>den</strong> bestmöglich davon<br />

profitieren.<br />

Dr. Jens Kreuter wurde am 23. Mai 1965 in<br />

Landshut geboren, ist verheiratet und hat<br />

drei Kinder. Als anerkannter Kriegsdienstverweigerer<br />

hat er statt des Zivildienstes<br />

einen „Anderen Dienst im Ausland“ in Israel<br />

abgeleistet. Nach dem Studium der evangelischen<br />

Theologie und der Rechtswissenschaften<br />

war er im Kirchenamt der Evangelischen<br />

Kirche in Deutschland sowie in der<br />

Niedersächsischen Staatskanzlei tätig.<br />

Er besteht aus einundzwanzig Mitgliedern<br />

und setzt sich zusammen aus sieben Vertreterinnen<br />

oder Vertretern von Interessenverbän<strong>den</strong><br />

der ZDL und KDV, davon vier Zivildienstleistende,<br />

sieben Vertreterinnen oder<br />

Vertretern der Wohlfahrtsverbände, je einer<br />

Vertreterin oder einem Vertreter der evangelischen<br />

und der katholischen Kirche, der<br />

Gewerkschaften, der Arbeitgeberverbände,<br />

zwei Vertreterinnen oder Vertretern der<br />

Länder und einer Vertreterin oder einem<br />

Vertreter der kommunalen Spitzenverbände.<br />

Der Beirat trifft sich einmal pro Halbjahr,<br />

<strong>den</strong> Vorsitz in <strong>den</strong> Sitzungen führt der Bundesbeauftragte<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst. Zu <strong>den</strong><br />

Fragen, mit <strong>den</strong>en sich der Beirat beschäftigt,<br />

gehören neben der Lage im Zivildienst<br />

neue Aufgabenbereiche <strong>für</strong> Zivildienstleistende,<br />

Übertragung von Verwaltungsaufgaben,<br />

Einweisungsdienst, Einführungslehrgänge<br />

und vieles mehr.<br />

Zivildienst | 5


Bundesamt<br />

Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Aufgaben – Gliederung – Zuständigkeiten<br />

Entwicklung<br />

Das Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst wurde<br />

1973 als Bundesoberbehörde mit Sitz in Köln<br />

im Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />

<strong>für</strong> Arbeit und Sozialordnung errichtet. Seit<br />

dem 01.10.1981 gehörte das Bundesamt <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Zivildienst in <strong>den</strong> Geschäftsbereich des<br />

Bundesministeriums <strong>für</strong> Jugend, Familie, Frauen<br />

und Gesundheit, seit 1990 zum Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Frauen und Jugend und seit<br />

1994 zum Bundesministerium <strong>für</strong> Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend. Das Bundesministerium<br />

übt die Fach-, Rechts- und Dienstaufsicht<br />

über das Bundesamt aus.<br />

Aufbau und Aufgaben<br />

Das Bundesamt ist <strong>für</strong> die Anerkennung als<br />

Kriegsdienstverweigerer und die Durchführung<br />

des Zivildienstes zuständig. Es ist die<br />

weisungsberechtigte Behörde <strong>für</strong> Zivildienstleistende<br />

und Zivildienststellen. Teile<br />

seiner regionalen Verwaltung sind die Zivildienstschulen,<br />

die Zivildienstgruppen, die<br />

Regionalbetreuerinnen und Regionalbetreuer.<br />

Insgesamt arbeiten ca. 1.100 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter <strong>für</strong> das Bundesamt.<br />

Kriegsdienstverweigerung<br />

Durch das Gesetz zur Neuordnung des<br />

Rechts der Kriegsdienstverweigerung und<br />

des Zivildienstes vom 28.02.1983 wurde<br />

dem Bundesamt mit Wirkung vom<br />

01.01.1984 die Entscheidung über die<br />

Anträge der ungedienten Wehrpflichtigen<br />

auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer<br />

aus Gewissensgrün<strong>den</strong> übertragen. Das<br />

waren rund 90 Prozent aller Anträge nach<br />

Artikel 4 Abs. 3 Grundgesetz. Seit dem<br />

01.11.2003 entscheidet das Bundesamt <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Zivildienst in einem einheitlichen Verfahren<br />

<strong>für</strong> Soldatinnen, Soldaten, gediente<br />

und ungediente Wehrpflichtige über alle<br />

Kriegsdienstverweigerungsanträge.<br />

6<br />

Zivildienst<br />

Zivildienst<br />

Das Bundesamt ist zuständig <strong>für</strong> die Anerkennung<br />

und Betreuung der Zivildienststellen und<br />

<strong>für</strong> die Heranziehung und Betreuung der Zivildienstpflichtigen.<br />

Im letzteren Fall bedeutet<br />

dies auch die <strong>zivi</strong>ldienstspezifische Ausbildung<br />

in <strong>den</strong> Zivildienstschulen und die <strong>für</strong>sorgerische<br />

Betreuung.<br />

Angelegenheiten der Tauglichkeit, der Heil<strong>für</strong>sorge<br />

und der Geld- und Sachbezüge <strong>für</strong><br />

Zivildienstleistende gehören zu <strong>den</strong> weiteren<br />

Aufgaben des Bundesamtes.<br />

Um die räumliche Entfernung zur Verwaltung<br />

nach Köln zu überbrücken, hat das Bundesamt<br />

einen über das gesamte Bundesgebiet verteilten<br />

Außendienst. Dazu gehören:<br />

Regionalbetreuerinnen / Regionalbetreuer<br />

94 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertreten<br />

das Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst innerhalb<br />

ihres Bereichs. Sie unterstützen die Zivildienststellen<br />

vor Ort und stehen insbesondere <strong>den</strong><br />

Zivildienstleisten<strong>den</strong> während ihrer 9-monatigen<br />

Dienstzeit in vielen Fragen mit Rat und Tat<br />

zur Seite.<br />

Verwaltungsstellen und Zivildienstgruppen<br />

Die Dienststellen, in <strong>den</strong>en Zivildienst geleistet<br />

wird, sind Organisationen, die dem Allgemeinwohl<br />

dienen und vom Bundesamt anerkannt<br />

sein müssen. Hierzu gehören vor allem die<br />

Wohlfahrtsverbände, Verbände im Umweltschutz<br />

und Selbsthilfeeinrichtungen. Auch die<br />

Kommunen stellen Zivildienstplätze zur Verfügung.<br />

Die Wohlfahrtsverbände sind in ihrem<br />

Zusammenschluss, der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freien Wohlfahrtspflege, ständiger<br />

Gesprächspartner des Bundes in Zivildienstangelegenheiten.<br />

Sie übernehmen in ihren Verwaltungsstellen<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bund einen Teil der<br />

notwendigen Verwaltungsaufgaben des Zivil­<br />

dienstes und erhalten da<strong>für</strong> eine Kostenerstat-<br />

tung. Die Wahrnehmung der übertragenen<br />

Aufgaben wird vom Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

kontrolliert.<br />

Eine wichtige Adresse <strong>für</strong> Zivildienstleistende –<br />

das Kölner Bundesamt<br />

Zivildienstschulen<br />

Zivildienstschulen sind <strong>zivi</strong>ldienstspezifische<br />

Bildungszentren des Bundes. Derzeit stehen<br />

20 staatliche Zivildienstschulen – über ganz<br />

Deutschland gestreut – <strong>für</strong> die Ausbildung der<br />

Zivildienstleisten<strong>den</strong> zur Verfügung.<br />

Hier erhalten die Zivildienstleisten<strong>den</strong> eine<br />

Einführung in ihren Dienst und alle damit<br />

zusammenhängen<strong>den</strong> Fragen. Ein Schwerpunkt<br />

des Unterrichts ist dabei die politische<br />

Bildung.<br />

Teilweise wird an <strong>den</strong> Zivildienstschulen auch<br />

die fachspezifische Einführung durchgeführt,<br />

die dann erfolgt, wenn die Art der Tätigkeit im<br />

Zivildienst besondere Kenntnisse und Fertigkeiten<br />

erfordert.


KDV-Verfahren<br />

„Niemand darf gegen sein<br />

Kriegsdienstverweigerung Gewissen zum Kriegsdienst<br />

mit der Waffe gezwungen<br />

wer<strong>den</strong>. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz“, lautet das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung<br />

des Artikels 4 Abs. 3 im Grundgesetz <strong>für</strong> die Bundesrepublik Deutschland. Das<br />

Grundgesetz sieht kein Wahlrecht zwischen Wehr- und Zivildienst vor. Nur derjenige, der<br />

als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgrün<strong>den</strong> anerkannt ist, kann Zivildienst leisten.<br />

Verfahren<br />

Einzelheiten des Anerkennungsverfahrens<br />

sind im Kriegsdienstverweigerungsgesetz<br />

(KDVG) geregelt. Das Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Zivildienst entscheidet in einem einheitlichen<br />

Anerkennungsverfahren über alle Anträge auf<br />

Kriegsdienstverweigerung.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Anerkennung als<br />

Kriegsdienstverweigerer ist der rechtskräftige<br />

Abschluss des Musterungsverfahrens.<br />

Das Ergebnis der Musterung gilt im Falle<br />

der Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer<br />

auch <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst.<br />

Musterung<br />

Die Musterung ist eine ärztliche Untersuchung,<br />

die bei der Bundeswehr durchgeführt<br />

wird, um die gesundheitliche Eignung<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Wehrdienst festzustellen. Die Einladung<br />

zur Musterung erfolgt durch das <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Wohnort des Wehrpflichtigen zuständige<br />

Kreiswehrersatzamt, wo die Untersuchung<br />

auch durchgeführt wird. Ergibt die<br />

Musterung, dass der Wehrpflichtige tauglich<br />

ist, steht er <strong>für</strong> <strong>den</strong> Wehrdienst zur Verfügung.<br />

Ist er untauglich, braucht er keinen<br />

Wehrdienst zu leisten.<br />

Antragstellung<br />

Über die Berechtigung, <strong>den</strong> Kriegsdienst mit<br />

der Waffe zu verweigern, entscheidet das<br />

Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst (Bundesamt)<br />

auf Antrag.<br />

Der Antrag ist schriftlich oder zur Niederschrift<br />

beim Kreiswehrersatzamt zu stellen,<br />

bei dem auch die Musterung stattfindet.<br />

Das Kreiswehrersatzamt bestätigt <strong>den</strong> Eingang<br />

des Antrags. Erst wenn das Musterungsverfahren<br />

rechtskräftig abgeschlossen<br />

ist, leitet das Kreiswehrersatzamt <strong>den</strong> Antrag<br />

mit der Personalakte dem Bundesamt zu.<br />

Das Kriegsdienstverweigerungsverfahren<br />

wird danach aufgenommen.<br />

Der Antrag muss die Berufung auf das<br />

Grundrecht der Kriegsdienstverweigerung<br />

im Sinne des Artikels 4 Abs. 3 Satz 1 des<br />

Grundgesetzes enthalten. Ein vollständiger<br />

tabellarischer Lebenslauf und eine persönliche<br />

ausführliche Begründung <strong>für</strong> die<br />

Gewissensentscheidung sind dem Antrag<br />

beizufügen oder nach Aufforderung durch<br />

das Bundesamt innerhalb eines Monats<br />

einzureichen.<br />

Schriftliche Begründung<br />

In dieser Begründung ist die Gewissensentscheidung<br />

darzulegen, die dem Antragstellen<strong>den</strong><br />

zwingend verbietet, einen Dienst mit der<br />

Waffe zu leisten. Die Motivation des Einzelnen<br />

kann recht unterschiedlich sein. Oft wird die<br />

Erziehung zur Gewaltfreiheit herangezogen,<br />

aber auch religiöse oder ethisch-humanitäre<br />

Gründe sind ausschlaggebend.<br />

Genauso können auch bestimmte Situationen<br />

als Auslöser zur Verweigerung der Waffenanwendung<br />

führen, z. B. Gewalterlebnisse, Tod<br />

von Verwandten oder Freun<strong>den</strong>, Berichte von<br />

Angehörigen über Kriegserlebnisse.<br />

Lebenslauf<br />

Der Lebenslauf sollte die wichtigsten Lebensdaten<br />

ohne größere zeitliche Lücken enthalten.<br />

Begebenheiten, die in einem Zusammenhang<br />

zu der Kriegsdienstverweigerung stehen<br />

könnten, sollten ebenfalls in <strong>den</strong> Lebenslauf<br />

aufgenommen wer<strong>den</strong>.<br />

Durchführung des<br />

Kriegsdienstverweigerungsverfahrens<br />

Das Bundesamt erkennt die Antragstellen<strong>den</strong><br />

an, wenn<br />

� der Antrag vollständig ist,<br />

� die dargelegten Beweggründe das Recht<br />

auf Kriegsdienstverweigerung zu begrün<strong>den</strong><br />

geeignet sind und<br />

� das tatsächliche Gesamtvorbringen und<br />

die dem Bundesamt bekannten sonstigen<br />

Tatsachen keine Zweifel an der Wahrheit<br />

der Angaben begrün<strong>den</strong>.<br />

Bestehen Zweifel an der Wahrheit der Angaben,<br />

so wird <strong>den</strong> Antragstellen<strong>den</strong> Gelegenheit<br />

gegeben, sich innerhalb eines Monats zu<br />

<strong>den</strong> Zweifeln ergänzend zu äußern. Bestehen<br />

die Zweifel weiterhin, kann eine mündliche<br />

Befragung (Anhörung) erfolgen. Diese Anhörung<br />

ist nicht öffentlich.<br />

Wird der Antrag abgelehnt, so kann gegen<br />

diese Entscheidung Widerspruch erhoben<br />

wer<strong>den</strong>. Gegen die im Widerspruchsverfahren<br />

getroffene Entscheidung des Bundesamtes<br />

kann Klage vor dem zuständigen Verwaltungsgericht<br />

eingereicht wer<strong>den</strong>.<br />

Hinweise <strong>für</strong> Minderjährige<br />

Der Antrag eines ungedienten Wehrpflichtigen<br />

kann frühestens sechs Monate vor Vollendung<br />

des 18. Lebensjahres gestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Einer Zustimmung der gesetzlichen<br />

Vertreter bedarf es nicht.<br />

Der Antrag ist schon sechs Monate vor der<br />

Vollendung des 17. Lebensjahres zulässig,<br />

wenn ein Antrag des Betroffenen auf vorgezogene<br />

Ableistung des Zivildienstes beigefügt<br />

ist, dem sein gesetzlicher Vertreter<br />

zugestimmt hat. Das Gleiche gilt, wenn dem<br />

Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer<br />

beigefügt sind:<br />

1. der Entwurf einer Verpflichtung nach<br />

§ 14 c Abs. 1 des Zivildienstgesetzes<br />

(Freiwilliges Jahr),<br />

2. die Erklärung des gesetzlichen Vertreters<br />

des Antragstellers, einer solchen Verpflichtung<br />

des Antragstellers nach<br />

Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer<br />

zuzustimmen und<br />

3. die Erklärung des Trägers nach § 14 c<br />

Abs. 3 des Zivildienstgesetzes, eine<br />

solche Verpflichtung mit dem Antragsteller<br />

nach dessen Anerkennung als<br />

Kriegsdienstverweigerer abschließen zu<br />

wollen.<br />

Wer einen der o.g. Anträge stellt, kann<br />

bereits ein halbes Jahr vor Vollendung des<br />

17. Lebensjahres gemustert wer<strong>den</strong>.<br />

Zivildienst | 7


Einberufung<br />

Einberufung<br />

Wie fin<strong>den</strong> Zivildienstpflichtige einen<br />

Zivildienstplatz?<br />

Nach der Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer<br />

kann sich der Anerkannte selbst<br />

einen Platz bei einer Dienststelle suchen.<br />

Der Zivildienst kann nur in einer anerkannten<br />

Zivildienststelle (ZDS) abgeleistet wer<strong>den</strong>.<br />

In der Bundesrepublik Deutschland<br />

gibt es rund 40.000 Zivildienststellen mit<br />

mehr als 120.000 Zivildienstplätzen. Die<br />

meisten dieser Zivildienstplätze sind bei <strong>den</strong><br />

Wohlfahrtsverbän<strong>den</strong>, die in diesem Heft<br />

vorgestellt wer<strong>den</strong>, eingerichtet.<br />

Mit dem Anerkennungsbescheid erhält<br />

jeder Kriegsdienstverweigerer das Merkblatt<br />

„Wichtige Hinweise <strong>für</strong> anerkannte<br />

Kriegsdienstverweigerer“, das u. a. auch<br />

Anschriften von Verwaltungsstellen enthält,<br />

die bei der Suche nach einem Zivildienstplatz<br />

behilflich sind. Es ist auch möglich,<br />

sich unmittelbar an eine Einrichtung zu<br />

wen<strong>den</strong>, bei der Zivildienstleistende tätig<br />

sind. Freie Zivildienstplätze sind auch in der<br />

„Zivildienstbörse“ auf der Internetseite des<br />

Bundesamtes (www.<strong>zivi</strong>ldienst.de) eingestellt.<br />

Hier können freie Zivildienstplätze<br />

nach Region, Einberufungstermin oder nach<br />

bestimmten Tätigkeiten gesucht wer<strong>den</strong>.<br />

Eine Einberufung ist nicht nur am Heimatort<br />

möglich, sondern im gesamten Bundesgebiet.<br />

Viele Zivildienstpflichtige nutzen <strong>den</strong><br />

Zivildienst als Chance, sich z. B. am künftigen<br />

Studien- oder Ausbildungsort einzuleben<br />

oder einfach eine neue Stadt und<br />

Umgebung kennenzulernen.<br />

Wer also seinen Zivildienst fern der Heimat<br />

ableisten will, sollte sich an die regional<br />

zuständige Verwaltungsstelle der Wohlfahrtsverbände<br />

oder eine Zivildienstgruppe<br />

des Bundesamtes (siehe Anschriften ab Seite<br />

36) wen<strong>den</strong>.<br />

Grundsätzlich hat ein Zivildienstpflichtiger<br />

keinen Anspruch auf die Einberufung zu<br />

einer bestimmten Dienststelle, auf eine<br />

bestimmte Tätigkeit oder einen bestimmten<br />

Termin. Wenn aber keine wichtigen Gründe<br />

(z. B. Verwendungsausschlüsse oder eine<br />

vorherige Tätigkeit in der Einrichtung) gegen<br />

die Einberufung sprechen, wird dem Einberufungswunsch<br />

im Regelfall gefolgt.<br />

Einberufungsvorschlag<br />

Wer<strong>den</strong> sich der Zivildienstpflichtige und<br />

die Zivildienststelle einig, so unterschreiben<br />

8 | Zivildienst<br />

beide einen Einberufungsvorschlag, der<br />

dann von der Zivildienststelle über die Verwaltungsstelle<br />

an das Bundesamt geschickt<br />

wird.<br />

Einberufung<br />

Anerkannte Kriegsdienstverweigerer können<br />

nur durch das Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

einberufen wer<strong>den</strong>. Es besteht nicht<br />

die Möglichkeit, seinen Zivildienst ohne Einberufungsbescheid<br />

durch das Bundesamt<br />

abzuleisten. Wer sich nicht selbst eine<br />

Dienststelle sucht, wird durch das Bundesamt<br />

auf einen freien Platz einberufen, ohne<br />

dass es noch eine Gelegenheit gibt, auf Zeitpunkt,<br />

Ort und Tätigkeit einzuwirken.<br />

Unterkunft<br />

Der Zivildienstleistende ist auf dienstliche<br />

Anordnung verpflichtet, in einer Dienstunterkunft<br />

zu wohnen und an einer Gemeinschaftsverpflegung<br />

teilzunehmen. Für <strong>den</strong><br />

Fall, dass auf diese Anordnung verzichtet<br />

wor<strong>den</strong> ist, kann er in der im Einberufungsbescheid<br />

angegebenen Wohnung wohnen<br />

(Heimschlaferlaubnis). Ein eventueller Wohnungswechsel<br />

muss der Dienststelle rechtzeitig<br />

angezeigt wer<strong>den</strong>.<br />

Dienstverhältnis/Versorgung<br />

Wie sein grundwehrdienstleistender Kollege<br />

befindet sich der Zivildienstleistende in<br />

einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis.<br />

Er erhält durch <strong>den</strong> Staat eine umfassende<br />

Versorgung. Das bedeutet u. a., dass<br />

z. B. sein Lebensunterhalt sichergestellt wird<br />

durch Verpflegung, Unterbringung, unentgeltliche<br />

Heil<strong>für</strong>sorge, kostenlose Familienheimfahrten<br />

und andere Leistungen. Wie<br />

hoch Soldansprüche, Verpflegungsgeld und<br />

andere Leistungen sind, ist der Tabelle auf<br />

Seite 9 zu entnehmen.<br />

Zu <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Ansprüchen über die<br />

soziale Sicherung oder auch <strong>den</strong> Rechten und<br />

Pflichten der Zivildienstleisten<strong>den</strong> können<br />

beim Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst weitergehende<br />

Informationen angefordert wer<strong>den</strong>.<br />

Vertrauensmann<br />

In Dienststellen, in <strong>den</strong>en 5 oder mehr Zivildienstleistende<br />

beschäftigt sind, können die<br />

Zivildienstleisten<strong>den</strong> einen Vertrauensmann<br />

wählen.<br />

Durch <strong>den</strong> Vertrauensmann soll die<br />

Beteiligung der Zivildienstleisten<strong>den</strong> in<br />

dienstlichen Angelegenheiten erfolgen.<br />

Er sollte beispielsweise angehört wer<strong>den</strong><br />

bei Versetzungen aus dienstlichen Grün<strong>den</strong>,<br />

Umsetzungen innerhalb der Dienststelle,<br />

vorzeitiger Beendigung des Dienstverhältnisses,<br />

sofern das Zivildienstgesetz einen<br />

Ermessensspielraum einräumt, bei der<br />

Gestaltung des Dienstplans oder vor der<br />

Verhängung von Disziplinarmaßnahmen.<br />

Mindestens einmal im Kalenderhalbjahr<br />

führen die Präsi<strong>den</strong>tin oder von ihr beauftragte<br />

Beschäftigte ein Gespräch mit dem<br />

Vertrauensmann. Dies soll dem Vertrauensmann<br />

die Gelegenheit geben, eventuell auftretende<br />

Probleme oder Fragen zu klären. Für<br />

das Bundesamt sind diese Gespräche<br />

genauso wichtig, um zu erkennen, ob in<br />

einer Dienststelle häufig Probleme auftreten<br />

und ob Änderungen notwendig sind.<br />

Unterhaltssicherung<br />

Das Unterhaltssicherungsgesetz (USG)<br />

sichert <strong>den</strong> Lebensbedarf des Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

und seiner Familienangehörigen.<br />

Neben allgemeinen Leistungen zum<br />

Lebensunterhalt können u. a. Mietbeihilfen,<br />

Sonderleistungen (z. B. <strong>für</strong> einige Versicherungen)<br />

und ein so genannter Härteausgleich<br />

gewährt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Unterhaltssicherung ist keine Aufgabe<br />

des Bundesamtes, sondern wird von <strong>den</strong><br />

Gemeinde- bzw. Kreisverwaltungen durchgeführt.<br />

Zuständig ist z. B. die Verwaltung<br />

des Kreises oder der kreisfreien Stadt, in der<br />

der Zivildienstleistende vor der Einberufung<br />

seinen Hauptwohnsitz hat bzw. hatte. Dort<br />

sind auch nähere Informationen zum Unterhaltssicherungsgesetz<br />

erhältlich.<br />

Einweisung und Einführungsdienst<br />

Der Zivildienstleistende wird in der Zivildienststelle<br />

in seine Tätigkeit eingewiesen.<br />

Das Bundesamt oder die Verwaltungsstelle<br />

ordnet <strong>den</strong> Zivildienstleisten<strong>den</strong> während<br />

seiner Dienstzeit zu einem Einführungslehrgang<br />

ab. In diesem Lehrgang wer<strong>den</strong> neben<br />

Wesen und Aufgaben des Zivildienstes,<br />

Rechte und Pflichten eines Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

auch staatsbürgerliche Themen<br />

vermittelt. Soweit dies möglich und erforderlich<br />

ist, erfolgt auch eine zweiwöchige Basisqualifizierung<br />

<strong>für</strong> die vom Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

ausgeübte Tätigkeit.


Sold<br />

Geld- und Sachbezüge<br />

Der Zivildienstleistende erhält seinen Sold<br />

gemäß der untenstehen<strong>den</strong> Tabelle zum 15.<br />

je<strong>den</strong> Monats durch seine Beschäftigungsstelle.<br />

Das gleiche gilt <strong>für</strong> sonstige Leistungen wie<br />

Verpflegungsgeld, wenn die Dienststelle<br />

diese Leistungen nicht in natura gewähren<br />

kann oder einvernehmlich ein Verzicht auf<br />

die Teilnahme an allen/einzelnen Mahlzeiten<br />

vereinbart wurde.<br />

Der Zivildienstleistende erhält ein Entlassungsgeld;<br />

bei Entlassung vor Ablauf des<br />

vollen Dienstes wird ein vermindertes Entlassungsgeld<br />

gezahlt.<br />

Berufsförderung<br />

Für die berufliche Weiterbildung können<br />

Zivildienstleistende Zuschüsse <strong>für</strong> Kurse oder<br />

Fernunterricht bei der Verwaltungsstelle/Zivildienstgruppe<br />

beantragen. Die Dienststelle soll<br />

durch eine entgegenkommende Gestaltung<br />

des Dienstplanes die Teilnahme ermöglichen.<br />

Die Zuschüsse betragen 100% der erstattungsfähigen<br />

Kosten, höchstens 665,– €.<br />

Der Antrag soll vor Beginn der Maßnahme<br />

gestellt wer<strong>den</strong>, damit die gesamte Fortbildung<br />

bewilligt wer<strong>den</strong> kann. Geht der<br />

Antrag erst nach Beendigung der Maßnahme<br />

in der Dienststelle ein, muss er abgelehnt<br />

wer<strong>den</strong>. Für ganztätige Berufsförderungsmaßnahmen<br />

können insgesamt bis zu<br />

5 Tagen Sonderurlaub gewährt wer<strong>den</strong>.<br />

Arbeitszeit<br />

Die Arbeitszeit des Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

richtet sich nach <strong>den</strong> Vorschriften, die an<br />

dem ihm zugewiesenen Arbeitsplatz <strong>für</strong><br />

einen vergleichbaren hauptamtlichen<br />

Beschäftigten gelten oder gelten wür<strong>den</strong>.<br />

Urlaub<br />

Zivildienstleistende erhalten <strong>für</strong> eine<br />

Dienstzeit von 9 Monaten 20 Werktage<br />

Erholungsurlaub (5-Tage-Woche). Der<br />

Erholungsurlaub ist rechtzeitig bei der<br />

Dienststelle zu beantragen. Neben dem<br />

Erholungsurlaub kann unter bestimmten<br />

Voraussetzungen (u. a. aus persönlichen<br />

oder familiären Grün<strong>den</strong>) Sonderurlaub<br />

unter Belassung der Geld- und Sachbezüge<br />

Geld- und Sachbezüge der Zivildienstleisten<strong>den</strong> (Stand: Januar 2007)<br />

(Stand: Januar 2007)<br />

Sold nach Soldgruppe 1 täglich<br />

€<br />

7,41<br />

Sold nach Soldgruppe 2 (ab dem 4. Dienstmonat) täglich 8,18<br />

Sold nach Soldgruppe 3 (ab dem 7. Dienstmonat) täglich 8,95<br />

Besondere Zuwendung / Weihnachtsgeld 172,56<br />

Verpflegung<br />

Bei genehmigter Selbstverpflegung täglich 7,20<br />

Bei genehmigter Teilverpflegung Frühstück 1,10/2,20<br />

einfacher / doppelter Satz <strong>für</strong> die Mittagessen 1,35/2,70<br />

Teilmahlzeit Abendessen 1,15/2,30<br />

im Erholungsurlaub 7,20<br />

Entschädigung <strong>für</strong> Abnutzung und etwaige Beschädigung<br />

eigener Kleidung und Wäsche im<br />

Dienst (Arbeitskleidung) täglich 0,69<br />

Entschädigung <strong>für</strong> Reinigung der Arbeitskleidung<br />

und Wäsche täglich 0,49<br />

Mobilitätszuschlag<br />

Anspruchsberechtigt sind nur die Zivildienstleisten<strong>den</strong>, deren dienstlich angeordnete Unterkunft<br />

mehr als 30 Kilometer vom Wohnort entfernt ist. Der Mobilitätszuschlag beträgt <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Kalendertag,<br />

an dem die Voraussetzungen erfüllt sind, 0,51 € pro Entfernungskilometer, höchstens jedoch<br />

204,– € je Monat. Der Zuschuss wird monatlich mit dem Sold gezahlt.<br />

Entlassungsgeld:<br />

Das Entlassungsgeld beträgt bei Ableistung der vollen<br />

Dienstzeit (Zivildienst und ggf. Grundwehrdienst) maximal: 690,24 €<br />

Sold<br />

gewährt wer<strong>den</strong>. Aus wichtigem Grund<br />

kann weiter Sonderurlaub unter Wegfall der<br />

Geld- und Sachbezüge erteilt wer<strong>den</strong>.<br />

Anträge auf Sonderurlaub sind schriftlich zu<br />

stellen und zu begrün<strong>den</strong> (ggf. Unterlagen<br />

beifügen).<br />

Lohnsteuer<br />

Der Sold ist steuerfrei. Daher wird keine<br />

Lohnsteuerkarte in der Dienststelle benötigt.<br />

Für Zwecke des Lohnsteuerjahresausgleichs<br />

wird von der Dienststelle auf Antrag<br />

eine Bescheinigung darüber ausgestellt,<br />

dass steuerpflichtige Einkünfte aus dem<br />

Zivildienstverhältnis nicht bezogen wur<strong>den</strong>.<br />

Soldstufen<br />

Soldgruppen 2 und 3<br />

Mit der Gewährung des Solds der Soldgruppe<br />

2 oder 3 sollen Eignung, Befähigung und<br />

Leistung des Zivildienstleisten<strong>den</strong> gewürdigt<br />

und anerkannt wer<strong>den</strong>. Ein Rechtsanspruch<br />

auf Gewährung der Soldgruppe 2 oder 3<br />

besteht nicht. Die Dienststelle hat die Eignung<br />

und Leistung des Dienstleisten<strong>den</strong>,<br />

insbesondere nach seiner Zuverlässigkeit,<br />

Bereitschaft zur Mitarbeit und seinen Arbeitsergebnissen,<br />

zu beurteilen.<br />

Der Sold der Soldgruppe 2 kann nach einer<br />

Dienstzeit von 3 Monaten, der Sold der<br />

Soldgruppe 3 nach einer Dienstzeit von 6<br />

Monaten gewährt wer<strong>den</strong>. Die Gewährung<br />

der jeweils höheren Soldgruppe ist der<br />

Regelfall.<br />

Über die Gewährung des Solds der Soldgruppe<br />

2 bzw. 3 entscheidet die Dienststelle im 3.<br />

bzw. 6. Dienstmonat. Die Entscheidung ist<br />

dem Zivildienstleisten<strong>den</strong> mitzuteilen. Stellt<br />

die Dienststelle fest, dass Disziplinarmaßnahmen<br />

oder Straftaten in Zusammenhang mit<br />

dem Zivildienst der Gewährung der höheren<br />

Soldgruppe entgegenstehen oder liegen die<br />

erforderliche Eignung, Leistung und Befähigung<br />

nicht vor, ist diese Entscheidung zu<br />

begrün<strong>den</strong> und dem Dienstleisten<strong>den</strong> mit<br />

Vordruck mitzuteilen.<br />

Der Dienstleistende kann wegen der Nichtgewährung<br />

der Soldgruppe 2 bzw. 3 bei der<br />

zuständigen Verwaltungsstellen/Zivildienstgruppe<br />

Beschwerde einlegen. Gegen die<br />

Entscheidung der Verwaltungsstelle/Zivildienstgruppe<br />

ist dann Widerspruch beim<br />

Bundesamt möglich.<br />

Zivildienst 9


Soziale Sicherheit<br />

Soziale<br />

Sicherheit<br />

Krankenversicherung<br />

Nach § 35 Abs. 1 des Zivildienstgesetzes hat<br />

der Zivildienstleistende während der Ableistung<br />

des Zivildienstes einen unverzichtbaren<br />

Anspruch auf unentgeltliche Heil<strong>für</strong>sorge.<br />

Die zu gewährende Heil<strong>für</strong>sorge umfasst<br />

ambulante und stationäre vertragsärztliche<br />

und vertragszahnärztliche Behandlungen,<br />

die Versorgung mit Arznei- und Verbandmitteln<br />

sowie anderen Hilfs- und Heilmitteln<br />

und ggf. Zahnersatz.<br />

Die vor Dienstantritt bestehende eigene<br />

Pflicht- oder freiwillige Krankenversicherung<br />

bei einer gesetzlichen Krankenversicherung,<br />

einer landwirtschaftlichen Krankenkasse<br />

oder einer Ersatzkasse bleibt ohne<br />

Leistungsansprüche daraus während der<br />

Ableistung des Zivildienstes aufrechterhalten.<br />

Die Beiträge hierzu trägt der Bund.<br />

Vor Diensteintritt bestehende Versicherungsverhältnisse<br />

bei einer privaten Krankenkasse<br />

bleiben <strong>für</strong> die Dauer des Zivildienstes<br />

ohne Leistungsansprüche daraus<br />

aufrechterhalten, wenn der Zivildienstleistende<br />

mit dem Versicherungsunternehmen<br />

eine entsprechende Ruheregelung vereinbart.<br />

Die Erstattung von Ruhensbeiträgen <strong>für</strong><br />

eine private Krankenversicherung kann bei<br />

der zuständigen Unterhaltssicherungsbehörde<br />

beantragt wer<strong>den</strong>.<br />

Arbeitslosenversicherung<br />

Das Bundesamt zahlt pauschal und ohne<br />

namentlichen Bezug Beiträge zur Arbeitslosenversicherung.<br />

Bei Beantragung von<br />

Arbeitslosengeld muss die Dienstzeitbescheinigung<br />

bei der zuständigen Agentur<br />

<strong>für</strong> Arbeit vorlegt wer<strong>den</strong>, die in eigener<br />

Zuständigkeit prüft, ob im Einzelfall Ansprüche<br />

auf Arbeitslosengeld oder andere Leistungen<br />

nach dem Recht der Arbeitsförderung<br />

bestehen.<br />

Bitte unbedingt beachten:<br />

Personen, deren Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis<br />

endet, sind nach § 37 b SGB III<br />

10<br />

Zivildienst<br />

verpflichtet, sich spätestens drei Monate vor<br />

dessen Beendigung persönlich bei der Agentur<br />

<strong>für</strong> Arbeit arbeitslos zu mel<strong>den</strong>. Liegen<br />

zwischen der Kenntnis der bevorstehen<strong>den</strong><br />

Arbeitslosigkeit und der Beendigung des<br />

Zivildienstverhältnisses weniger als drei<br />

Monate, hat die Meldung innerhalb von<br />

drei Tagen nach Kenntnis von der bevorstehen<strong>den</strong><br />

Arbeitslosigkeit zu erfolgen. Diese<br />

Pflicht zur Meldung besteht unabhängig<br />

davon, ob der Fortbestand des Arbeits- oder<br />

Ausbildungsverhältnisses gerichtlich geltend<br />

gemacht oder vom Arbeitgeber in Aussicht<br />

gestellt wird.<br />

Diese Regelungen gelten entsprechend<br />

auch <strong>für</strong> Zivildienstleistende. Das bedeutet,<br />

dass sie sich bei unklarer beruflicher Zukunft<br />

nach dem Zivildienst spätestens drei Monate<br />

vor dem Dienstzeitende persönlich bei<br />

der Agentur <strong>für</strong> Arbeit als Arbeitssuchende<br />

mel<strong>den</strong> müssen. Wird dem Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

eine vorzeitige Entlassung aus dem<br />

Zivildienst erst kurzfristig bekannt, muss er<br />

sich innerhalb von drei Tagen nach Kenntnisnahme<br />

dort mel<strong>den</strong>. Bei verspäteter Meldung<br />

können eventuell bereits bestehende<br />

Ansprüche auf Arbeitslosengeld gemindert<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Arbeitsplatzschutz<br />

Der Einberufungsbescheid ist unverzüglich<br />

der Arbeitgeberin/dem Arbeitgeber vorzulegen!<br />

Das Arbeitsverhältnis wird durch die<br />

Einberufung nicht gelöst. Ein befristetes<br />

Arbeitsverhältnis wird jedoch nicht verlängert.<br />

Eine Kündigung aus Anlass des Zivildienstes<br />

ist ausgeschlossen. Eine Ausnahme<br />

ist unter bestimmten Voraussetzungen bei<br />

Kleinbetrieben möglich. Geht eine Kündigung<br />

nach der Einberufung oder während<br />

des Zivildienstes zu, so verlängert sich die<br />

übliche Klagefrist. Die Frist selbst beginnt<br />

erst zwei Wochen nach Ende des Zivildienstes.<br />

Unterhaltssicherung<br />

Während des Zivildienstes wird der Lebensbedarf<br />

des Zivildienstleisten<strong>den</strong> und seiner<br />

Familienangehörigen nach Maßgabe des<br />

Unterhaltssicherungsgesetzes (USG) sichergestellt.<br />

Dieser Anspruch muss durch Antrag<br />

geltend gemacht wer<strong>den</strong>. Eine besondere<br />

Form ist nicht vorgeschrieben.<br />

Wichtig ist,<br />

� dass dem Antrag die da<strong>für</strong> vorgesehene<br />

Durchschrift des Einberufungsbescheides<br />

beigefügt wird;<br />

� dass der Antrag möglichst bald nach<br />

Empfang des Einberufungsbescheides<br />

gestellt wird, damit das Geld rechtzeitig<br />

auf dem Konto ist;<br />

� dass auf keinen Fall die Antragsfrist versäumt<br />

wird; 3 Monate nach Beendigung<br />

des Zivildienstes sind die Ansprüche, die<br />

nicht geltend gemacht wer<strong>den</strong>, erloschen.<br />

Zuständige Unterhaltssicherungsbehörde<br />

Zuständig ist z. B. der Kreis oder die kreisfreie<br />

Stadt, in deren Bereich der Zivildienstpflichtige<br />

zum Zeitpunkt der Einberufung wohnt.<br />

An diese Stelle muss der Antrag gerichtet<br />

wer<strong>den</strong>, und diese Stelle gibt auch Auskünfte<br />

im Einzelfall.<br />

Mietkosten/Mietwohnung<br />

Einem unverheirateten Zivildienstpflichtigen<br />

wird Mietbeihilfe gewährt, wenn er <strong>für</strong> sich<br />

eine Wohnung gemietet hat und alleinstehend<br />

ist.<br />

100% der tatsächlichen Miete bis zur<br />

Höchstgrenze wer<strong>den</strong> erstattet, wenn das<br />

Mietverhältnis bei Beginn des Zivildienstes<br />

mindestens 6 Monate besteht. Die allgemeine<br />

Höchstgrenze kann sich unter bestimmten<br />

Voraussetzungen erhöhen.<br />

Ist der Zivildienstpflichtige vor Beginn des<br />

Zivildienstes noch nicht 6 Monate Mieter<br />

der Wohnung, erhält er – bis zu einer<br />

Höchstgrenze – nur 70 % der Miete. Er<br />

kann allerdings in Ausnahmefällen 100 %<br />

der Miete (bis zur Höchstgrenze) erhalten.<br />

Das ist z. B. dann möglich, wenn er kurz vor<br />

Zivildienstbeginn gezwungen war, eine<br />

eigene Wohnung zu mieten. Für Wohnungen,<br />

die nach Zivildienstbeginn gemietet<br />

wer<strong>den</strong>, gibt es Mietbeihilfe nur bei dringendem<br />

Bedarf.<br />

Für unverheiratete Zivildienstpflichtige, die<br />

noch im Haushalt der Eltern wohnen, gibt es<br />

keine Mietbeihilfe nach dem Unterhaltssicherungsgesetz.<br />

Durch <strong>den</strong> Wegfall des Einkommens<br />

des Zivildienstpflichtigen könnte<br />

<strong>für</strong> die Eltern möglicherweise ein Anspruch<br />

auf Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz<br />

entstehen.<br />

Scha<strong>den</strong>sversicherung<br />

Versicherungen sind heutzutage unentbehrlich.<br />

Deshalb wer<strong>den</strong> z. B. die Beiträge <strong>für</strong><br />

Unfall-, Rechtsschutz-, Diebstahl- und Haftpflichtversicherung<br />

erstattet, soweit diese<br />

Beträge 6 % des bisherigen Nettoeinkommens<br />

nicht überschreiten. Voraussetzung ist<br />

allerdings, dass der Abschluss des Vertrages<br />

bei Beginn des Zivildienstes mindestens 12<br />

Monate zurückliegt.<br />

Ausgenommen sind allerdings alle Versicherungen,<br />

die mit dem Halten und Führen von<br />

Kraftfahrzeugen zusammenhängen. Insofern<br />

wird z. B. bei der Kombination einer allgemeinen<br />

Rechtsschutzversicherung mit<br />

einer Verkehrsrechtsschutzversicherung nur<br />

der Beitragsanteil <strong>für</strong> <strong>den</strong> allgemeinen<br />

Rechtsschutz erstattet.<br />

Für Lebensversicherungen und Unfallprämien-<br />

Rückgewährversicherungen gibt es keine<br />

Leistungen nach dem Unterhaltssicherungsgesetz.<br />

Die Beiträge <strong>für</strong> Lebensversicherungen<br />

können aber unter bestimmten<br />

Voraussetzungen vom Bundesamt nach dem<br />

Arbeitsplatzschutzgesetz erstattet wer<strong>den</strong>


WehrdienstundZivildienstausnahmen<br />

Durch die Mitwirkung im Zivil- und Katastrophenschutz,<br />

durch die Ableistung eines<br />

Entwicklungsdienstes, eines Freiwilligen<br />

Sozialen Jahres / Freiwilligen Ökologischen<br />

Jahres oder eines Anderen Dienstes im Ausland<br />

erlischt die Pflicht, <strong>den</strong> Zivildienst<br />

abzuleisten. Dies gilt nicht <strong>für</strong> <strong>den</strong> unbefristeten<br />

Zivildienst im Verteidigungsfall.<br />

Die nachstehend aufgeführten Ersatzdienste<br />

können nicht mehr angetreten wer<strong>den</strong>,<br />

wenn ein anerkannter Kriegsdienstverweigerer<br />

bereits seinen Einberufungsbescheid<br />

erhalten hat.<br />

Zivil- oder Katastrophenschutz<br />

Vor Vollendung des 23. Lebensjahres kann<br />

sich ein anerkannter Kriegsdienstverweigerer<br />

mit Zustimmung der zuständigen Behörde<br />

auf mindestens 6 Jahre zum ehrenamtlichen<br />

Dienst als Helfer im Zivilschutz oder<br />

Katastrophenschutz verpflichten. Während<br />

der Dauer der Verpflichtungszeit wird der<br />

Kriegsdienstverweigerer nicht zum Zivildienst<br />

herangezogen; es sei <strong>den</strong>n, dass die<br />

zuständige Behörde dem Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Zivildienst anzeigt, dass die Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> eine Verpflichtung weggefallen sind.<br />

Einrichtungen, bei <strong>den</strong>en eine Verpflichtung<br />

zum Zivilschutz oder Katastrophenschutz eingegangen<br />

wer<strong>den</strong> kann, sind beispielsweise<br />

� Feuerwehren,<br />

� Arbeiter-Samariter-Bund<br />

� Deutsches Rotes Kreuz<br />

� Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />

� Johanniter-Unfall-Hilfe<br />

� Malteser Hilfsdienst<br />

� Technisches Hilfswerk<br />

Informationen bitte anfordern beim<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Bevölkerungsschutz und<br />

Katastrophenhilfe (BBK),<br />

Postfach 1867,<br />

53008 Bonn,<br />

Telefon: 01888 550-0,<br />

Fax: 01888 550-1620,<br />

www.bbk.bund.de, poststelle@bbk.bund.de<br />

Entwicklungsdienst<br />

Nach § 14 a des Zivildienstgesetzes wer<strong>den</strong><br />

anerkannte Kriegsdienstverweigerer bis zur<br />

Vollendung des 30. Lebensjahres nicht zum<br />

Zivildienst herangezogen, wenn sie sich<br />

gegenüber einem anerkannten Träger des<br />

Entwicklungsdienstes vertraglich zur Leistung<br />

eines mindestens 2jährigen Entwicklungsdienstes<br />

verpflichten und sich in angemessener<br />

Weise <strong>für</strong> spätere Tätigkeiten als<br />

Entwicklungshelfer fortbil<strong>den</strong> und das Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung dies bestätigt.<br />

Auskünfte erteilen die Entwicklungsdienste<br />

und ihre gemeinsame Beratungs- und<br />

Anmeldestelle beim<br />

Arbeitskreis „Lernen und Helfen<br />

in Übersee“ e.V.<br />

Thomas-Mann-Straße 52<br />

53111 Bonn<br />

Tel.: 0228 9089910.<br />

www.<strong>entw</strong>icklungsdienst.de<br />

aklhue@<strong>entw</strong>icklungsdienst.de<br />

Anderer Dienst im Ausland<br />

Zivildienstpflichtige wer<strong>den</strong> nach § 14 b<br />

Zivildienstgesetz nicht zum Zivildienst herangezogen,<br />

wenn sie sich <strong>für</strong> einen unentgeltlichen<br />

Dienst im Ausland vertraglich<br />

verpflichtet haben, der mindestens zwei<br />

Monate länger dauern muss als der Zivildienst.<br />

Der Dienst muss das friedliche<br />

Zusammenleben der Völker fördern und<br />

kann nur bei einem durch das Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend anerkannten Träger abgeleistet<br />

wer<strong>den</strong>. Er muss vor Vollendung des 23.<br />

Lebensjahres angetreten sein. Eine Liste<br />

dieser anerkannten Träger kann beim Bundesamt<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst angefordert oder<br />

unter www.<strong>zivi</strong>ldienst.de herunter gela<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Freiwilliges Soziales Jahr/Freiwilliges<br />

Ökologisches Jahr<br />

Seit dem 01.08.2002 wer<strong>den</strong> Zivildienstpflichtige<br />

nach § 14 c ZDG nicht zum Zivildienst<br />

herangezogen, wenn sie sich nach<br />

ihrer Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer<br />

zu einem freiwilligen Dienst nach dem<br />

Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen<br />

Sozialen Jahres (FSJ) oder nach dem Gesetz<br />

zur Förderung eines Freiwilligen Ökologischen<br />

Jahres (FÖJ) schriftlich verpflichtet<br />

haben.<br />

Der Dienst ist spätestens ein Jahr nach der<br />

Verpflichtung sowie vor Vollendung des 23.<br />

Lebensjahres anzutreten und hat eine ganztägige,<br />

auslastende Hilfstätigkeit über mindestens<br />

zwölf Monate einschließlich einer<br />

pädagogischen Begleitung mit einer Dauer<br />

von 25 Tagen sowie 24 Tagen Urlaub (Vollzeittätigkeit)<br />

zu umfassen. Die Verpflichtung<br />

ist gegenüber einem anerkannten<br />

Ausnahmeregelungen<br />

Träger zu übernehmen. Das Bundesamt <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Zivildienst hat keine Kompetenzen im<br />

Bereich der freiwilligen Dienste des FSJ und<br />

des FÖJ. Wer einen solchen Dienst leisten<br />

will, muss sich selbst um die Verwirklichung<br />

seiner Pläne kümmern. Ansprechpartner <strong>für</strong><br />

interessierte Dienstpflichtige sind die Träger<br />

des FSJ/FÖJ.<br />

Freies Arbeitsverhältnis<br />

Anerkannte Kriegsdienstverweigerer, die –<br />

wie die Zeugen Jehovas – aus Gewissensgrün<strong>den</strong><br />

gehindert sind, Zivildienst zu leisten,<br />

wer<strong>den</strong> zum Zivildienst vorläufig nicht<br />

herangezogen, wenn sie erklären, dass sie<br />

ein Arbeitsverhältnis mit üblicher Arbeitszeit<br />

in einem Krankenhaus oder einer anderen<br />

Einrichtung zur Behandlung, Pflege und<br />

Betreuung von Personen begrün<strong>den</strong> wollen,<br />

oder wenn sie in einem solchen Arbeitsverhältnis<br />

tätig sind. Ein solches Arbeitsverhältnis<br />

muss nach Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer<br />

und vor Vollendung des<br />

22. Lebensjahres eingegangen wer<strong>den</strong> und<br />

dauert 1 Jahr länger als der Zivildienst, <strong>den</strong><br />

der anerkannte Kriegsdienstverweigerer<br />

ansonsten zu leisten hätte.<br />

Zurückstellung und Befreiung<br />

vom Zivildienst<br />

Das Zivildienstgesetz enthält Regelungen,<br />

nach <strong>den</strong>en bestimmte Personengruppen<br />

nicht oder vorübergehend nicht zum Zivildienst<br />

herangezogen wer<strong>den</strong>. Hierzu zählt:<br />

1. Wer nicht <strong>zivi</strong>ldienstfähig ist<br />

2. Wer vom Zivildienst ausgeschlossen ist<br />

(z. B. Verurteilung wegen eines Verbrechens<br />

zu einer Freiheitsstrafe von mindestens<br />

einem Jahr)<br />

3. Wer vom Zivildienst befreit ist (z. B.<br />

Geistliche)<br />

4. Polizeivollzugsbeamte, solange sie im<br />

Dienst sind<br />

5. Unabkömmlich gestellte Zivildienstpflichtige<br />

nur auf Vorschlag der zuständigen<br />

Verwaltungsbehörde<br />

6. Wer mindestens zwei Geschwister hat,<br />

die vollen Grundwehrdienst, Zivildienst<br />

oder einen der o.g. Ersatzdienste abgeleistet<br />

haben<br />

7. Wer vom Zivildienst zurückgestellt ist<br />

(z. B. Abschluss einer Berufsausbildung<br />

oder das Erreichen des 3. Fachsemesters<br />

oder eine besondere persönliche Härte)<br />

8. Wer verheiratet ist, eingetragener<br />

Lebenspartner ist oder die elterliche<br />

Sorge gemeinsam oder als Alleinerziehender<br />

ausübt.<br />

Alle diese Ausnahmen können nur berücksichtigt<br />

wer<strong>den</strong>, wenn entsprechende Informationen<br />

vorliegen. Für die Bearbeitung ist das<br />

Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst zuständig.<br />

Zivildienst 11


AWO<br />

Hilfsdienst an sozialen<br />

Brennpunkten<br />

Arbeiterwohlfahrt<br />

Die verheeren<strong>den</strong> Folgen des 1. Weltkrieges –<br />

Massenarbeitslosigkeit, Hunger, Elend, Krankheiten,<br />

die Schicksale tausender Kriegswaisen – führten 1919<br />

zur Gründung der Arbeiterwohlfahrt (AWO).<br />

Eine der bedeutendsten Frauenrechtlerinnen,<br />

Marie Juchacz, rief die „Selbsthilfe der<br />

Arbeiterschaft“ ins Leben. Soziale Reformen<br />

und soziale Sicherheit zu erstreiten waren<br />

das politische Ziel der AWO. Die diskriminierende<br />

öffentliche „Armenpflege“ wurde<br />

schrittweise überwun<strong>den</strong>. Im Frühjahr 1933<br />

wurde die AWO von <strong>den</strong> Nationalsozialisten<br />

verboten und zerschlagen. Vermögen,<br />

Heime und Einrichtungen wur<strong>den</strong> beschlagnahmt.<br />

Führende Frauen und Männer der<br />

AWO wur<strong>den</strong> verfolgt, Marie Juchacz und<br />

viele andere mussten Deutschland verlassen.<br />

Mit dem Ende des Krieges begann der<br />

Wiederaufbau der Bundesrepublik und auch<br />

der Wiederaufbau der AWO. Sie wurde<br />

1946 in Hannover als parteipolitisch und<br />

konfessionell unabhängige und selbständige<br />

Organisation wieder ins Leben gerufen. In<br />

der damaligen Ostzone wurde die AWO<br />

nicht mehr zugelassen. Erst nach der Wende<br />

hat sich die AWO in <strong>den</strong> fünf neuen<br />

Bundesländern mit einem dynamischen<br />

Aufbauprozess neugegründet. Heute ist die<br />

AWO flächendeckend in Deutschland tätig.<br />

Was als Suppenküchen, Nähstuben und<br />

Nothilfe begann, hat sich zu einem modernen<br />

und aktiven Sozialverband mit einem<br />

dichten Netz von Dienstleistungen <strong>entw</strong>ikkelt.<br />

Praktische und auf die Bedürfnisse der<br />

Bürger zugeschnittene soziale Dienste sowie<br />

politisches Engagement <strong>für</strong> einen gesamtdeutschen<br />

Sozialstaat sind das Fundament,<br />

12<br />

auf dem die AWO steht und handelt. Die<br />

AWO bietet soziale Dienstleistungen an, die<br />

allen Menschen zur Verfügung stehen: Kindereinrichtungen,<br />

Jugendhilfe- und -wohnheime,<br />

Behindertenhilfe, Sozialberatung <strong>für</strong><br />

Arbeitslose, Familienhilfe, Pflegedienste,<br />

Gesundheitsdienste und Kliniken, Altenarbeit.<br />

Für viele Altenheime, Erholungs- und<br />

Kurheime, Krankenhäuser und Sanatorien,<br />

aber auch Erziehungs- und Behindertenheime,<br />

Frauenhäuser und Kindergärten hat die<br />

AWO die Trägerschaft. Mit <strong>den</strong> rasanten<br />

Veränderungen in der Berufs- und Arbeitswelt<br />

und der fortschrittlichen Technologie<br />

änderten sich auch die Aufgaben der AWO.<br />

Zu <strong>den</strong> neuen sozialen Herausforderungen<br />

gehören die Betreuung der zahlreichen ausländischen<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />

die stationäre und ambulante<br />

Altenhilfe, die Suchtberatung und sozialpsychologische<br />

Betreuung.<br />

Die Arbeiterwohlfahrt ist heute einer der<br />

größten Wohlfahrtsverbände in der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Über 450.000 Mitglieder,<br />

100.000 ehrenamtlich tätige Frauen<br />

und Männer, 148.000 hauptamtlich beschäftige<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten<br />

in über 12.000 Einrichtungen und Diensten<br />

einen gewichtigen Beitrag zur sozialen<br />

Sicherheit in Deutschland. Auch Zivildienstleistende<br />

sind <strong>für</strong> die AWO-Dienststellen<br />

wichtige Mitarbeiter und <strong>für</strong> die betreuten<br />

Menschen unverzichtbare Helfer.<br />

ZDS: 2.031<br />

ZDP: 5.887<br />

Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.<br />

Marie-Juchacz-Haus<br />

Oppelner Str. 130<br />

53119 Bonn<br />

Telefon: 0228 6685-0<br />

Telefax: 0228 6685-209<br />

Geschäftsstelle Berlin<br />

Blücherstraße 62/63<br />

10961 Berlin<br />

Telefon: 030 26309-0<br />

Telefax: 030 26309-401<br />

Internet: htttp://www.awo.org<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>l@awobu.awo.org<br />

Rund 4.500 leisteten 2006 in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Arbeitsbereichen ihren Dienst, 80 %<br />

von ihnen im Pflegebereich, u. a. im Mobilen<br />

Hilfsdienst, ein Bereich, in dem sie kaum<br />

noch entbehrlich sind. Für ihren Dienst am<br />

Menschen wer<strong>den</strong> sie in Lehrgängen der<br />

AWO vorbereitet.<br />

Die AWO hilft grundsätzlich jedem, der in<br />

Not ist, ohne Ansehen der Nationalität, der<br />

Religionszugehörigkeit, der sozialen Lage<br />

und der politischen Überzeugung. „Vor Ort,<br />

das Schicksal des einzelnen ist der eigentliche<br />

Brennpunkt unseres Handelns. Unbürokratisch,<br />

flexibel und effizient Hilfe zu leisten,<br />

ist dabei unser Leitgedanke“, so<br />

beschreibt der Bundesvorsitzende Wilhelm<br />

Schmidt die Ziele der AWO.<br />

Bundesvorsitzender<br />

der Arbeiterwohlfahrt<br />

Wilhelm Schmidt<br />

Zivildienst im gärtnerischen und In Einrichtungen, die mit Aufgaben des engeren sozialen Bereichs beschäftigt sind, können ZDL <strong>für</strong><br />

landwirtschaftlichen Bereich<br />

gärtnerische Tätigkeiten, d. h. <strong>für</strong> Garten- und Außenarbeiten der Einrichtung, eingesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Zivildienst<br />

Für Zivildienstpflichtige mit Fachkenntnissen aus dem landwirtschaftlichen Bereich besteht außerdem<br />

die Möglichkeit, ihren Dienst in Einrichtungen der landwirtschaftlichen Betriebshilfe abzuleisten.<br />

Einzelheiten teilt das Bundesamt auf Anfrage mit.


Was im Verborgenen blüht<br />

Ein eher wenig bekannter Bereich des Zivildienstes<br />

ist der gärtnerische Dienst. Große<br />

Wohlfahrtseinrichtungen haben in Stadt<br />

und Land oft weitläufige Grünanlagen. Und<br />

auch in <strong>den</strong> Häusern wollen Flure voller<br />

Pflanzen versorgt wer<strong>den</strong>.<br />

Im Sommer beginnt <strong>für</strong> Maximilian um 6.00<br />

Uhr der Frühdienst. Für <strong>den</strong> Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

im gärtnerischen Dienst heißt es<br />

dann, bevor die Sonne knallt: Wasser<br />

marsch, auf alles was grünt und blüht.<br />

Das Marie-Juchacz-Altenzentrum in Köln-<br />

Chorweiler ist von weitläufigen Grünanlagen<br />

umgeben. In diesem Falle heißt das 15<br />

bis 20 Hektar Wegrand- und andere<br />

Bereichsbegrünungen, ein großer Innenhofgarten<br />

mit Baumbestand, Teichanlage und<br />

Springbrunnen sowie eine Unzahl an<br />

Außenblumenkübeln. Und auch im Haus<br />

gibt es genug zu tun. Eingangsbereiche,<br />

Flure, Veranstaltungssäle, Treppenaufgänge<br />

und Balkone oder Terrassen sind ebenfalls<br />

mit Pflanzen bestückt. All das bedarf zu<br />

jeder Jahreszeit intensiver Pflege.<br />

Klein ist das Aufgabengebiet nun wirklich<br />

nicht. Gehwege müssen von Unkraut befreit<br />

wer<strong>den</strong>, Pflanzen gegossen und gedüngt,<br />

Hecken geschnitten und Blumenkübel<br />

umgetopft wer<strong>den</strong>. Teich und Springbrunnen<br />

müssen regelmäßig von Algen befreit,<br />

die Bäume geschnitten wer<strong>den</strong> und auch<br />

der Rasen mäht sich nicht von selbst. Ein<br />

ähnliches Programm hält der Innenbereich<br />

des Hauses bereit. Dienstags und freitags<br />

steht hier Blumengießen auf dem Stun<strong>den</strong>plan.<br />

„Bis wir mit unserem Pflanzenwagen<br />

und <strong>den</strong> Gießkannen durch alle Flure<br />

gekommen sind – das dauert schon eine<br />

Weile“, lacht Maximilian.<br />

Mehrmals im Jahr fahren die Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

zum Großmarkt und holen neue<br />

Blumen und alles was sonst noch benötigt<br />

wird, um die Einrichtung zum „Blühen“ zu<br />

bringen. Dünger, Pflanzenschutz und Gartengeräte<br />

wer<strong>den</strong> im Keller aufbewahrt.<br />

Hier wird auch schon mal eine Pflanze wieder<br />

hochgepäppelt oder es wer<strong>den</strong> Ableger<br />

gezüchtet. Gibt es Probleme mit Pflanzen,<br />

sei es bei der Pflege oder durch extreme<br />

Witterungsverhältnisse wie im letzten Winter,<br />

greifen Maximilian und sein Kollege<br />

Dieter auf die Hilfe und <strong>den</strong> fachmännischen<br />

Rat einer Gärtnerei zurück<br />

Zur richtigen Pflege der Pflanzen muss man<br />

zwar nicht mit dem sprichwörtlichen „Grünen<br />

Daumen“ auf die Welt gekommen sein,<br />

doch es hilft, wenn man sich im Garten ein<br />

wenig auskennt. Deshalb wird der gärtnerische<br />

Dienst gerne mit Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

besetzt, die hier einiges an Erfahrung mitbringen.<br />

Zusätzlich wer<strong>den</strong> die Zivis in einer<br />

drei- bis vierwöchigen Einarbeitungsphase<br />

mit <strong>den</strong> besonderen Anforderungen der<br />

jeweiligen Einrichtung vertraut gemacht.<br />

Maximilian ist zwar kein gelernter Gärtner,<br />

aber er hat sich gezielt <strong>für</strong> eine Tätigkeit im<br />

handwerklich-praktischen Bereich entschie<strong>den</strong>.<br />

Der 22jährige kommt aus einem ländlichen<br />

Gebiet und hat schon im großen Garten<br />

der Eltern gern mitgeholfen. Die Arbeit<br />

an der frischen Luft macht ihm Spaß, auch<br />

wenn das Einsammeln von Müll auf dem<br />

Gelände und die Entleerung der Abfallkörbe<br />

mit zu seinem Aufgabengebiet gehört.<br />

Gärtnerischer Bereich<br />

Weitläufige Grünanlagen<br />

verlangen viel Pflege<br />

Foto: Alexander Böhring<br />

Der sommerliche Dienst von 6.00 Uhr bis<br />

14.30 Uhr kann <strong>den</strong> „Hausgärtner“ auf Zeit<br />

nicht schrecken, <strong>den</strong>n die Zivis wechseln<br />

sich mit dem Frühaufstehen ab. Im Winter<br />

ist eine Dienstzeit von 7.30 Uhr bis 16.00<br />

Uhr die Regel. Überhaupt ist im Winter im<br />

Außenbereich an Pflanzen und Wegen<br />

weniger zu tun, sieht man einmal von gelegentlichem<br />

Schneeschippen ab. Zu dieser<br />

Zeit ertönt der Piepser, <strong>den</strong> die Jungs während<br />

der Arbeit mit sich tragen, öfter. Das<br />

heißt, je nach Bedarf springen sie bei der<br />

Haustechnik ein oder übernehmen Besorgungen<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> hauswirtschaftlichen<br />

Bereich.<br />

Höhepunkt des gärtnerischen Winters ist<br />

der große Weihnachtsrummel, bei dem alle<br />

Hausbewohner/innen und Beschäftigte mit<br />

Weihnachtssternen bedacht wer<strong>den</strong> und<br />

eine große Blumentombola stattfindet. Dieses<br />

Ereignis wird Maximilian jedoch verpassen.<br />

Mit dem Sommer geht nämlich auch<br />

sein Zivildienst zu Ende.<br />

Susanne Wohmann<br />

Zivildienst | 13


Caritas<br />

Caritas<br />

heißt Nächstenliebe<br />

Deutscher <strong>Caritasverband</strong><br />

Das Wort „Caritas“ entstammt der lateinischen Sprache<br />

und bedeutet soviel wie: Liebe, Nächstenliebe. In der<br />

kirchlichen Tradition gehören „Werke der Nächstenliebe“,<br />

also Caritas, neben der Verkündigung des Evangeliums<br />

und der Feier der Gottesdienste zum Grundvollzug<br />

christlichen Lebens.<br />

Weltweit bezeichnet der Name Caritas jenen<br />

Arm der katholischen Kirche, der auf der<br />

Grundlage christlicher Nächstenliebe allen<br />

Menschen hilft, die Hilfe benötigen. Und<br />

damit dies möglichst schnell, wirksam und<br />

nachhaltig geschehen kann, wurde 1897 der<br />

Deutsche <strong>Caritasverband</strong> gegründet. Seine<br />

Zentrale, die <strong>für</strong> die rechtlich eigenständigen<br />

Mitgliedsverbände vor allem Dienstleistungsfunktionen<br />

übernimmt, befindet sich<br />

seitdem in Freiburg.<br />

Der Deutsche <strong>Caritasverband</strong> gehört zu <strong>den</strong><br />

sechs Spitzenverbän<strong>den</strong> der Freien Wohlfahrtspflege<br />

in Deutschland. Er ist Mitglied der<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege<br />

und Gründungsmitglied der Caritas<br />

Internationalis in Rom, der 156 nationale<br />

Caritasverbände aus allen Erdteilen angehören.<br />

Der Deutsche <strong>Caritasverband</strong> steht <strong>für</strong><br />

die Gestaltung einer sozialen Gesellschaft und<br />

arbeitet eng mit anderen Trägern sozialer Verantwortung<br />

zusammen.<br />

Caritas hilft Menschen in Not<br />

Menschen in Not in Deutschland erfahren<br />

konkrete Hilfe in 27 Diözesan-Caritasverbän<strong>den</strong>,<br />

636 Dekanats-, Bezirks-, Orts- und Kreis-<br />

Caritasverbän<strong>den</strong> und Sozialberatungsstellen,<br />

14<br />

Angebote der katholischen Kirche an ZDL<br />

in 18 caritativen Fachverbän<strong>den</strong> wie zum Beispiel<br />

im Malteser-Hilfsdienst und in 262<br />

Or<strong>den</strong>sgemeinschaften und Vereinigungen. In<br />

<strong>den</strong> über 25.000 Caritas-Einrichtungen <strong>für</strong><br />

Gesundheits-, Jugend-, Familien-, Alten- und<br />

Behindertenhilfe sowie in <strong>den</strong> Einrichtungen<br />

<strong>für</strong> Hilfen in sozialen Notlagen, in <strong>den</strong><br />

Helfer(innen)gruppen und Selbsthilfegruppen,<br />

in der Aus- und Fortbildung arbeiten knapp<br />

500.000 hauptberufliche Mitarbeitende. Darüber<br />

hinaus engagieren sich weitere 500.000<br />

Menschen ehrenamtlich in <strong>den</strong> Diensten und<br />

Einrichtungen der Caritas. Sie betreuen, pflegen<br />

und beraten jährlich über 9,7 Millionen<br />

Menschen.<br />

Während die Einrichtungen der örtlichen Caritasverbände<br />

direkt Hilfe anbieten, trägt die<br />

Zentrale des Deutschen <strong>Caritasverband</strong>es<br />

dazu bei, dass die Mitarbeiten<strong>den</strong> von Altenpflegeheimen<br />

und Kindergärten, Krankenhäusern<br />

und Sozialstationen, Behinderten- und<br />

Jugendheimen, Familien- und Flüchtlingsberatungsstellen<br />

professionell arbeiten können.<br />

Die Zentrale <strong>entw</strong>ickelt fachliche Grundlagen<br />

der sozialen Arbeit weiter und nimmt Einfluss<br />

auf politische Entscheidungen, zum Beispiel<br />

die Gestaltung der Sozialgesetzgebung oder<br />

der Rahmenbedingungen <strong>für</strong> soziale Arbeit in<br />

Deutschland und der Europäischen Union.<br />

Viele Zivildienstleistende haben schon an ihnen teilgenommen: Werkwochen. Damit sind Angebote der<br />

katholischen Zivildienstseelsorge gemeint, die Themen wie „Verantwortung <strong>für</strong> die Schöpfung“, „Begegnung<br />

mit Lei<strong>den</strong>, Krankheit und Tod“ oder „Tag im Kloster“ behandeln – und zwar nicht nur theoretisch,<br />

sondern mit praktischen Erlebnismöglichkeiten. Sie richten sich an alle katholischen Zivildienstleisten<strong>den</strong>.<br />

Zivildienstleistende erhalten <strong>für</strong> die Teilnahme an Werkwochen wenigstens einmal Sonderurlaub unter<br />

Belassung der Geld- und Sachbezüge.<br />

Daneben gibt es noch weitere Angebote:<br />

� Neben der Beratung von Kriegsdienstverweigerern stehen die Referenten <strong>für</strong> Zivildienst in <strong>den</strong><br />

Diözesen auch <strong>für</strong> Einzelgespräche über Probleme im Zivildienst und darüber hinaus zur Verfügung.<br />

� Wallfahrten, z.B. nach Santiago de Compostella (Spanien) oder Assisi (Italien).<br />

� Begleitgruppen: Hier können Zivildienstleistende regelmäßig einmal in vier bis sechs Wochen<br />

Erfahrungen aus ihrem Zivildienst austauschen.<br />

Diese Angebote wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Zivildienststellen der Bistümer durchgeführt.<br />

Zivildienst<br />

Deutscher <strong>Caritasverband</strong> e.V.<br />

Karlstraße 40<br />

79104 Freiburg<br />

Telefon: 0761 200-0<br />

Telefax: 0761 200-572<br />

Internet: http://www.caritas.de<br />

Ein Anwalt <strong>für</strong> Benachteiligte<br />

ZDS: 6.030<br />

ZDS: 19.997<br />

Not sehen und handeln – das bedeutet <strong>für</strong> die<br />

Caritas, auf offenkundige Not hinzuweisen,<br />

verborgene Not aufzudecken und Ursachen zu<br />

benennen. Sie <strong>entw</strong>ickelt innovative Hilfskonzepte,<br />

neue Formen der sozialen Arbeit und<br />

bereitet fachliche, politische und finanzielle<br />

Lösungswege vor. Sie tritt ein als Anwalt derer,<br />

die ihre eigenen Interessen nicht effektiv vertreten<br />

können. Die Caritas hat dabei nicht nur<br />

die Verhältnisse in Deutschland und Europa im<br />

Blick, sie weist auch auf globale Ursachen und<br />

Wechselwirkungen sozialer Probleme hin.<br />

Nicht zuletzt organisiert die Caritas mit ihrem<br />

Hilfswerk Caritas international weltweite Katastrophen-<br />

und Entwicklungshilfe.<br />

Weitere Informationen:<br />

Präsi<strong>den</strong>t des<br />

Deutschen<br />

<strong>Caritasverband</strong>es<br />

Monsignore<br />

Dr. Peter Neher<br />

Bereich Pastoral<br />

Kaiserstraße 161<br />

53113 Bonn<br />

Tel.: 0228 103-324/-309<br />

Fax: 0228 103-334<br />

E-Mail: Pastoral@dbk.de<br />

www.katholische-<strong>zivi</strong>ldienstseelsorge.de


Entertainer im Pflegeheim<br />

Zivildienst in der Seniorenbetreuung<br />

„Nein, so nicht!“ Simon Lohse springt von<br />

seinem Stuhl auf, schnell ist der Zivildienstleistende<br />

bei der alten Frau, die sich<br />

schwankend an einem Rollstuhl festhält.<br />

Halb schleift sie <strong>den</strong> Rollstuhl hinter sich her,<br />

halb stützt sie sich auf ihn. Langsam bewegt<br />

sich die grauhaarige Dame auf die Stationstür<br />

zu. „Mein Sohn kommt doch gleich, da<br />

muss ich doch da sein“, sagt Frau Elbing.<br />

Sanft aber bestimmt hilft Simon ihr, sich<br />

wieder in <strong>den</strong> Rollstuhl zu setzen. Er berührt<br />

sie vorsichtig und sagt: „Ihr Sohn kommt<br />

doch erst gegen 16 Uhr, da haben Sie noch<br />

genug Zeit.“<br />

Simon Lohse ist Zivildienstleistender im Berliner<br />

Diakonie-Zentrum Mariendorf. Seit<br />

einem halben Jahr arbeitet er in der Kurzzeitpflege.<br />

Der Umgang mit alten Menschen<br />

ist etwas völlig Neues <strong>für</strong> <strong>den</strong> Abiturienten.<br />

„Das konnte ich mir gar nicht vorstellen“,<br />

sagt Simon. „Deshalb wollte ich<br />

Fahrdienst machen.“ Doch da war nichts<br />

frei und Simon suchte vor allem schnell<br />

einen Zivildienstplatz. Bei der Diakonie in<br />

Mariendorf gibt es insgesamt 23 Zivi-Jobs in<br />

verschie<strong>den</strong>en Abteilungen. Im Bewerbungsgespräch<br />

wurde Simon der Job in der<br />

Pflege angeboten. „Ich hab mir das angeguckt<br />

und die familiäre Atmosphäre gefiel<br />

mir sofort“, erinnert sich Simon. Die Pflegestation<br />

hat insgesamt 12 Plätze. Die Senioren<br />

sind jeweils nur kurze Zeit hier, maximal<br />

vier Wochen. Die Diakonie-Station dient<br />

quasi zur Überbrückung, wenn beispielsweise<br />

die pflegen<strong>den</strong> Angehörigen mal Urlaub<br />

brauchen, oder selbst aufgrund von<br />

gesundheitlichen Problemen ausfallen. „Das<br />

hat Vor- und Nachteile“, sagt Simon.<br />

„Wenn man mal mit einer aggressiven Person<br />

gar nicht zurecht kommt, weiß man,<br />

dass sie bald auch wieder weg ist.“ Der<br />

Nachteil ist, dass kein Patient lange da<br />

bleibt, es also kaum möglich ist, eine feste<br />

Beziehung zu einem der Senioren aufzubauen.<br />

Zivildienst im Altenheim<br />

Einsatz im Pflegebereich<br />

Die Wahrnehmung von Aufgaben im Pflegebereich<br />

über einen längeren Zeitraum hinweg<br />

soll dem Zivildienstleisten<strong>den</strong> in der Regel nur<br />

nach seiner vorherigen Zustimmung übertragen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

„Aber wir haben auch unsere<br />

Stammkun<strong>den</strong>“, sagt Simon.<br />

Senioren, die immer wieder<br />

nach Mariendorf kommen. Mit<br />

seiner ruhigen Art kommt<br />

Simon gut mit <strong>den</strong> Patienten<br />

aus und ist selbst immer noch<br />

erstaunt: „Das geht total gut.“<br />

Wenn Simon um 6 Uhr 30 zur<br />

Frühschicht kommt, hilft er <strong>den</strong><br />

Patienten beim Aufstehen,<br />

Waschen, Windeln – wenn<br />

nötig – Anklei<strong>den</strong> und Kämmen.<br />

Dann geht es an <strong>den</strong><br />

Frühstückstisch. Simon schneidet<br />

das Frühstücksbrot in<br />

handliche Stückchen und füt-<br />

tert die Patienten, die nicht<br />

mehr alleine essen können. Nächster Programmpunkt<br />

ist <strong>für</strong> Simon die Unterhaltung.<br />

„Das macht am meisten Spaß“, sagt<br />

er. Der Zivi wird zum Entertainer. Er muss<br />

herauskriegen, was die Senioren machen<br />

wollen. Vielleicht ‚Mensch ärgere Dich<br />

nicht’ spielen oder lieber ‚Bingo’, ‚Wer wird<br />

Millionär’ oder wollen sie einfach nur re<strong>den</strong>,<br />

von früher erzählen? Gar nicht so einfach,<br />

es allen recht zu machen, vor allem, wenn<br />

Simon eine Gruppe mit dementen Patienten<br />

betreuen muss. „Am beliebtesten sind die<br />

Bewegungsspiele“, erzählt Simon. „Das<br />

wird gemacht, damit die Alten nicht ganz<br />

einrosten.“ Im großen Gruppenraum bläst<br />

Simon Luftballons auf, die die Senioren<br />

dann wie Tennisbälle durch <strong>den</strong> Raum werfen.<br />

„Das trainiert die Beweglichkeit, vor<br />

allem von Hän<strong>den</strong> und Kopf“, erklärt<br />

Simon. „Aber ich muss immer darauf achten,<br />

dass die Patienten sich nicht übernehmen.“<br />

Nach der „Unterhaltung“ ist Mittagessen.<br />

Hier heißt es <strong>für</strong> Simon wieder: Tisch dekken,<br />

Essen klein schnei<strong>den</strong>, Patienten füttern<br />

und schließlich Spülen. Wenig später<br />

kann sich Simon sein weißes T-Shirt mit dem<br />

Pflegetätigkeiten<br />

Grundpflege, Zubettbringen, persönlicher Kontakt<br />

(Unterhaltung, pflegerische Gespräche, pflegerische<br />

Fürsorge, Rundgänge), persönliche Hilfeleistungen<br />

(Hilfe beim Aufstehen, An- und Ausziehen, beim<br />

Gehen, bei der Benutzung von Rollstühlen, Begleitung<br />

bei Arztbesuchen, Erfüllung persönlicher Sonderwünsche),<br />

Körperpflege (Waschen, Ba<strong>den</strong> einschließlich<br />

Mund- und Zahnpflege, Haar- und<br />

Nagelpflege), Hilfeleistungen beim Gebrauch von<br />

Nachtstuhl/Urinflaschen (Reichen der Geräte, Leeren,<br />

Säubern und Abstellen), Speisenverteilung<br />

(Vorbereiten, Anrichten, Servieren und Abräumen<br />

der Mahlzeiten, Hilfeleistungen beim Essen).<br />

Seniorenbetreuung<br />

Simon Lohse weckt<br />

eine Patientin<br />

zum Kaffeetrinken nach<br />

dem Mittagsschlaf<br />

Diakonie-Aufdruck ausziehen. Seine Schicht<br />

ist vorbei. Offiziell geht sein Dienst bis 14<br />

Uhr 42. Zu der krummen Dienstzeit<br />

kommt es, weil in der Kurzzeitpflege auch<br />

an Samstagen gearbeitet wird. Je<strong>den</strong> Tag<br />

ein bisschen weniger und da<strong>für</strong> insgesamt<br />

einen Tag mehr. So kommt Simon insgesamt<br />

auf die vorgeschriebene Dienstzeit.<br />

Die Arbeit in der Pflege ist ein Geben und<br />

Nehmen. Simon sagt: „Wenn man so<br />

merkt, dass man auf einmal unheimlich<br />

wichtig ist <strong>für</strong> eine Person, man Einfluss auf<br />

eine Lebensphase nimmt, sich die Leute auf<br />

einen freuen, dann ist das immer wieder<br />

eine riesige Motivation.“ Simon hat sich<br />

durch seine Arbeit in der Pflegestation verändert.<br />

Blöde Witze über Behinderte würde<br />

er heute nicht mehr machen. So eng mit<br />

Alten und Pflegebedürftigen zusammen zu<br />

sein, das hätte er sich noch vor ein paar<br />

Monaten nicht vorstellen können. Jetzt ist<br />

er stolz, dass er <strong>den</strong> Job so gut hinbekommt.<br />

„Die beste Methode ist eben einfach die<br />

Konfrontation!“<br />

Text und Foto: Gerlind Vollmer<br />

Freizeitgestaltung<br />

Hilfe bei der Programmgestaltung und Durchführung<br />

von Kursen (Gedächtnistraining, Vorlesestun<strong>den</strong>,<br />

Filmvorführungen), Begleitung zu kulturellen<br />

Veranstaltungen, zu Einkäufen.<br />

Zivildienst 15


Malteser<br />

Hilfe, die ankommt<br />

Malteser-Hilfsdienst<br />

Sie arbeiten und betreuen,<br />

fahren, lehren, pflegen,<br />

retten, schützen und<br />

stärken – die mehr als<br />

90.000 or<strong>den</strong>tlichen Mitglieder,<br />

die der Malteser-<br />

Hilfsdienst bundesweit<br />

hat. Hinzu kommen rund<br />

800.000 Fördermitglieder,<br />

die die Hilfsorganisation<br />

finanziell und ideell unterstützen.<br />

16 | Zivildienst<br />

In rund 2.000 Gruppen sind 31.000 Helferinnen<br />

und Helfer im aktiven Einsatz: In der<br />

Ausbildung der Bevölkerung in „Erster Hilfe“<br />

und „Lebensretten<strong>den</strong> Sofortmaßnahmen“,<br />

im Rettungs-, Rückhol- und Krankentransportdienst,<br />

im Sanitätsdienst bei<br />

<strong>den</strong> unterschiedlichsten Veranstaltungen,<br />

im inländischen Katastrophendienst, in der<br />

Katastrophenhilfe <strong>für</strong> das In- und Ausland,<br />

im Unfallfolgedienst und in der Malteser<br />

Jugendarbeit. Die Aktiven der Malteser bieten<br />

zudem auch vielfältige soziale und karitative<br />

Dienste <strong>für</strong> alte, behinderte und kranke<br />

Menschen an. So sind die Mitarbeiter im<br />

Behindertenfahrdienst, im Mahlzeitendienst,<br />

im Mobilen Sozialen Hilfsdienst oder<br />

im Hausnotrufdienst tätig. Zivildienstleistende<br />

gehören – neben <strong>den</strong> Haupt- und Ehrenamtlichen<br />

– als ganz unentbehrliche Mitarbeiter<br />

zur Malteser Dienstgemeinschaft.<br />

Malteser Hilfsdienst e.V.<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Kalker Hauptstraße 22-24<br />

51103 Köln<br />

Telefon: 0221 9822-541<br />

Telefax: 0221 9822-539<br />

ZDS: 266<br />

ZDP: 2.356<br />

Die ersten Zivildienstleisten<strong>den</strong> des Malteser<br />

Hilfsdienstes traten 1969 im westfälischen<br />

Paderborn ihren Dienst an. Heute ist die<br />

soziale Arbeit des Malteser Hilfsdienstes<br />

ohne die Zivildienstleisten<strong>den</strong> nicht mehr<br />

<strong>den</strong>kbar. Die jungen Männer arbeiten in<br />

nahezu allen Bereichen, sei es nun im Krankentransport,<br />

Rettungs-, Bluttransport- und<br />

Behindertenfahrdienst oder in <strong>den</strong> sozialen<br />

Diensten. Sie bringen alten und kranken<br />

Menschen Essen auf Rädern, pflegen kranke<br />

Menschen, sprechen Behinderten Mut zu<br />

und betreuen individuell Schwerstbehinderte.<br />

Interessenten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst beim Malteser<br />

Hilfsdienst können sich an die oben<br />

genannte Verwaltungsstelle wen<strong>den</strong>. Dort<br />

erhalten sie Informationen über freie Plätze,<br />

Adressen und weitere Auskünfte rund um<br />

das Thema Zivildienst.<br />

Als katholische Hilfsorganisation<br />

arbeitet der Malteser Hilfsdienst<br />

gemäß dem Leitsatz des Malteser-<br />

Ritteror<strong>den</strong>s: „Wahrung des Glaubens<br />

und Hilfe <strong>den</strong> Bedürftigen“.<br />

Seine geistigen Grundlagen bil<strong>den</strong><br />

der katholische Glauben, der<br />

Or<strong>den</strong>sauftrag „Dienst am Nächsten“<br />

und die staatsbürgerliche<br />

Mitverantwortung. Gegründet Präsi<strong>den</strong>t des Malteser-<br />

Hilfsdienstes<br />

wurde der Verein 1953 von der<br />

Dr. Constantin von<br />

Caritas und dem Malteseror<strong>den</strong>. Bran<strong>den</strong>stein-Zeppelin<br />

Zivildienst im Behindertenfahrdienst � Für Kraftfahrzeuge, die von Zivildienstleisten<strong>den</strong> in Ausübung ihres<br />

Dienstes geführt wer<strong>den</strong> sollen, ist eine Fahrzeugvollversicherung<br />

nach § 12 Abs. 1 Abschnitt II der Allgemeinen Bedingungen <strong>für</strong> die<br />

Kraftfahrzeugversicherung abzuschließen.<br />

� Behinderte, die ihr Kraftfahrzeug von einem Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

führen lassen wollen, müssen eine entsprechende Versicherung<br />

abschließen.<br />

� Beim Einsatz von Zivildienstleisten<strong>den</strong> im Bereich der Personenbeförderung<br />

sind die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen der<br />

StVZO, des Personenbeförderungsgesetzes und der landesrechtlichen<br />

Regelungen zu beachten.


Zivildienst im<br />

Tätigkeitsbereich<br />

„Behindertenfahrdienst”<br />

Dabei geht es vereinfacht ausgedrückt, darum<br />

– die Bezeichnung lässt es erahnen –, Menschen,<br />

die ob körperlicher oder geistiger<br />

Behinderungen in ihrer Mobilität eingeschränkt<br />

sind, von A nach B zu befördern. Die<br />

Kleinbusse sind – wenn nötig – <strong>für</strong> <strong>den</strong> Transport<br />

von Rollstuhlfahrern umgebaut. Der<br />

reguläre Führerschein Klasse B (früher 3er)<br />

genügt. Allerdings sollte man ein sicherer Fahrer<br />

sein, übernimmt man schließlich Verantwortung<br />

<strong>für</strong> bis zu neun Fahrgäste. Martin<br />

Schmitz kam mit seinem VW-Bus gut zurecht,<br />

<strong>den</strong> er während seiner Zivi-Zeit <strong>für</strong> das DRK in<br />

Frankfurt lenkte. Aber auch er sagt heute,<br />

mittlerweile Informatik-Stu<strong>den</strong>t: „Für je<strong>den</strong> ist<br />

der Job nicht geeignet.” Denn mit einem<br />

Gerücht sollte ein <strong>für</strong> alle mal aufgeräumt<br />

wer<strong>den</strong>: Der BFD ist keineswegs der „schlaue<br />

Lenz”, bei dem man <strong>den</strong> Zivildienst mit dem<br />

geringst möglichen Arbeitsaufwand hinter sich<br />

bringt.<br />

Der Arbeitstag beginnt in der Regel in <strong>den</strong> frühen<br />

Morgenstun<strong>den</strong> – keine Chance <strong>für</strong> Langschläfer.<br />

Jeder ZDL ist <strong>für</strong> eine feste Tour verantwortlich.<br />

Die kleinen Mitfahrer wer<strong>den</strong> zur<br />

Schule oder in <strong>den</strong> Kindergarten gebracht,<br />

Erwachsene zur Arbeit. Bei Behinderten handelt<br />

es sich dabei meist um die „Lebenshilfe”<br />

oder eine ähnliche Einrichtung. Per Handy<br />

oder Funk bleibt man mit der Dienststelle in<br />

Kontakt. Wer<strong>den</strong> Rollstuhlfahrer befördert,<br />

fahren zwei Zivis mit. Frühsportliche Leibesertüchtigung<br />

ist inklusive: Warnblinker rein,<br />

anhalten, einla<strong>den</strong>. Abhängig von <strong>den</strong> baulichen<br />

Gegebenheiten am Wohnort des Fahrgastes,<br />

kann das bedeuten, eine 80 Kilogramm<br />

schwere Person samt Rollstuhl drei Treppen<br />

hinunter zu tragen. Anfangs ist die Handhabe<br />

des „Rollis“ ungewohnt. Hilfreiche Kniffe sitzen<br />

aber bald. In <strong>den</strong> Bus kommt man ohne<br />

Probleme: Eine Rampe erleichtert <strong>den</strong> Einstieg.<br />

An Schienen am Bo<strong>den</strong> wird der Stuhl befestigt.<br />

Schließlich soll es eine gemütliche Fahrt<br />

wer<strong>den</strong>. Logisch, dass ein Gurt angelegt wird.<br />

Nacheinander sammelt man seine Schützlinge<br />

ein und bringt sie an ihr Ziel.<br />

Jetzt geht’s zurück zur Dienststelle: Kaffee<br />

trinken, Zeitung lesen. Dann die Beine hoch?<br />

Weit gefehlt. Denn bis man die Leute wieder<br />

abholt, ist eine Menge Arbeit zu erledigen.<br />

Zum Beispiel Essen auf Rädern ausfahren,<br />

dabei gleich abkassieren. Zusätzlich fallen<br />

Arzttermine oder persönliche Besorgungen an,<br />

die man mit Einzelpersonen wahrnimmt.<br />

Behinderte können da<strong>für</strong> Berechtigungsscheine<br />

beim zuständigen Landratsamt beantragen.<br />

Die wer<strong>den</strong> beim Fahrdienst eingelöst. Je nach<br />

Wunsch geht’s auf die Bank, zum Einkaufen,<br />

zum Optiker.<br />

Die Dienstfahrzeuge waschen sich auch nicht<br />

von allein. Damit sie schön blitzen, wer<strong>den</strong> sie<br />

einmal wöchentlich von außen und innen<br />

gereinigt. Dazu Reifendruck und Ölstand prüfen,<br />

sowie Lichter und Bremsleuchten – alles<br />

Zivi-Arbeit! Über <strong>den</strong> Fahrzeugzustand wird<br />

Protokoll geführt. Ein Mitarbeiter der<br />

Dienststelle nimmt die Fahrzeuge ab.<br />

Bei <strong>den</strong> Fahrten lernt der ZDL seine Insassen<br />

recht gut kennen. BFD heißt nämlich keines­<br />

Behindertenfahrdienst<br />

Die rücksichtsvollen<br />

Fahrer und fleißigen<br />

Helfer im<br />

Behindertenfahrdienst<br />

wegs nur am Steuer sitzen, sondern auch<br />

Umgang mit Menschen. Dieser gehört dazu<br />

und macht <strong>den</strong> Job reizvoll. Irgendwann sind<br />

alle sicher zu Hause angekommen. Auch der<br />

Zivi – vorausgesetzt er muss am Abend nicht<br />

einen Patienten zur Dialyse fahren. Wochenendarbeit<br />

kommt ebenfalls hinzu. Ein Dienstplan<br />

regelt solche Angelegenheiten. Bereitschaftsdienst<br />

und Krankentransporte gehören<br />

– je nach Dienststelle – ebenso zum Pensum.<br />

Ganz wichtig auch: Die Aufgabe ist nichts <strong>für</strong><br />

Leute mit schwachem Rücken. Derselbe wird<br />

nämlich mitunter beim Tragen stark beansprucht.<br />

Wer bereit ist, sich auf all dies einzulassen, <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> ist der BFD genau das Richtige. So wie <strong>für</strong><br />

Martin Schmitz. Er hat seine Entscheidung<br />

nicht bereut und sagt heute, dass er ein „aufmerksamerer<br />

Autofahrer” in seiner Zivi-Zeit<br />

gewor<strong>den</strong> sei.<br />

Text und Foto:<br />

Christoph Wöhrle<br />

� Die Verpflichtung zum Erwerb eines Personenbeförderungsscheins � Über die Frage von der Notwendigkeit von Begleitpersonen beim<br />

besteht z.B. dann, wenn ein genehmigungspflichtiger Mietwagenver- Transport von Schwerbehinderten muss der <strong>für</strong> die Beförderung<br />

kehr im Sinne des § 49 PBefG durchgeführt wird. Hierzu zählen in der verantwortliche Träger der Maßnahme die Entscheidung hierüber in<br />

Regel der Behindertenfahrdienst, aber auch Gelegenheitsfahrten, wie eigener Verantwortung treffen.<br />

Ausflugs- oder Ferienfahrten, sofern sie nicht kostenlos sind. Da es in<br />

<strong>den</strong> einzelnen Bundesländern unterschiedliche landesrechtliche Das Land Nordrhein-Westfalen hat <strong>für</strong> die Beförderung von mehr als 5<br />

Ausführungsbestimmungen gibt, ist genaueres bei <strong>den</strong> jeweils zustän­ geistig behinderten und körperbehinderten Schülerinnen und Schülern<br />

digen Straßenverkehrsbehör<strong>den</strong> zu erfragen. <strong>den</strong> Einsatz einer Begleitperson vorgeschrieben. Nicht zulässig ist der<br />

Einsatz von Zivildienstleisten<strong>den</strong> zu so genannten Krankenfahrten.<br />

Zivildienst | 17


DRK<br />

Am Anfang stand die Hilfe<br />

<strong>für</strong> Verwundete im Krieg<br />

Deutsches Rotes Kreuz<br />

Die Geschichte des Roten Kreuzes in Deutschland<br />

beginnt im Jahr 1863, im selben Jahr als in Genf von<br />

einem Fünferkomitee Schweizer Bürger, unter ihnen<br />

Henri Dunant, zusammen mit Vertretern von 16<br />

Staaten das Rote Kreuz ins Leben gerufen wurde.<br />

Im Jahr 1863 entstand in Stuttgart mit dem<br />

Württembergischen Sanitätsverein die erste<br />

Rotkreuzgemeinschaft in einem deutschen<br />

Land.<br />

Längst hat sich das Rote Kreuz von einer<br />

Hilfsorganisation in Kriegen zu einer weltumspannen<strong>den</strong><br />

Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation<br />

<strong>entw</strong>ickelt, die immer dort zu helfen<br />

bereit war, wo Hilfe dringend nötig ist.<br />

Der tägliche Dienst in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Bereichen des DRK wird durch die Angehörigen<br />

der Rotkreuz-Gemeinschaften freiwillig<br />

und ehrenamtlich geleistet. In <strong>den</strong> sozialen<br />

Diensten und Einrichtungen, etwa in<br />

Altenheimen oder Sozialstationen, in Einrichtungen<br />

der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe,<br />

im Rettungsdienst und Krankentransport,<br />

Blutspendedienst oder in <strong>den</strong><br />

Geschäftsstellen der Verbände tragen rund<br />

91.000 qualifizierte und engagierte hauptamtliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>den</strong><br />

Dienst am hilfebedürftigen Mitmenschen.<br />

Weltweit zählt das Rote Kreuz heute in 185<br />

Ländern etwa 120 Millionen Mitglieder.<br />

Dem DRK gehören derzeit knapp 4,3 Millionen<br />

Mitglieder an, davon unterstützen rund<br />

vier Millionen das Rote Kreuz durch regelmäßige<br />

Beitragszahlungen als Fördermitglieder.<br />

Individuelle<br />

Schwerstbehindertenbetreuung<br />

– ISB –<br />

18 | Zivildienst<br />

Menschen helfen nach dem Maß der Not<br />

Als größte nationale Hilfsgesellschaft und<br />

Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege<br />

nimmt das DRK umfangreiche nationale<br />

und internationale Aufgaben wahr. Entsprechend<br />

seinem Auftrag hilft es <strong>den</strong> Menschen<br />

allein nach dem Maß der Not und<br />

Hilfsbedürftigkeit, ohne Rücksicht auf<br />

Staatsangehörigkeit, Rasse, Religion, soziale<br />

Stellung oder politische Zugehörigkeit. Es<br />

folgt bei seiner Hilfe – wo immer möglich –<br />

dem Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Größere Hilfsaktionen der vergangenen<br />

Jahre waren die Hilfe und Unterstützung <strong>für</strong><br />

die Betroffenen von Wetterunbil<strong>den</strong>,<br />

Unglücksfällen in Deutschland und Europa.<br />

Dank der Spen<strong>den</strong> der Bevölkerung konnte<br />

das DRK vielen Menschen tatkräftig helfen.<br />

Zahlreiche Einrichtungen, wie Krankenhäuser,<br />

Kindergärten und Altenheime wur<strong>den</strong><br />

renoviert und neu ausgestattet.<br />

Deutsches Rotes Kreuz e. V.<br />

– Generalsekretariat –<br />

Carstennstr. 58<br />

12205 Berlin<br />

Telefon: 030 85404-0<br />

Telefax: 030 85404-468<br />

Internet: http://www.rotkreuz.de<br />

ZDS: 1.952<br />

ZDP: 10.907<br />

Unentbehrliche Zivildienstleistende<br />

Viele Aufgabenfelder im DRK können zurzeit<br />

nur durch engagierte Mitarbeit von<br />

Zivildienstleisten<strong>den</strong> ihren heutigen Standard<br />

erreichen. Ihre geleisteten Beiträge<br />

sind bedeutsam und schwer ersetzbar.<br />

Zivildienstleistende im DRK sind vorwiegend<br />

im Bereich der unmittelbaren sozialen Dienste<br />

eingesetzt. Knapp zwei Drittel der rund<br />

8.000 jahresdurchschnittlich im Dienst<br />

befindlichen Zivildienstleisten<strong>den</strong> im DRK<br />

sind im Bereich der Sozialarbeit (insbesondere<br />

in der Alten- und Pflegehilfe sowie im<br />

Betreuungsdienst inkl. des Mobilen Sozialen<br />

Hilfsdienstes) und ca. ein Fünftel im Rettungsdienst<br />

bzw. Krankentransport eingesetzt.<br />

Neben der hauptberuflichen und<br />

ehrenamtlichen Arbeit ist der Zivildienst zu<br />

einer wichtigen Stütze der Rotkreuz-Arbeit<br />

insgesamt gewor<strong>den</strong>. Viele junge Männer<br />

wer<strong>den</strong> nach Ableistung ihres Zivildienstes<br />

im DRK haupt- oder ehrenamtlich aktiv.<br />

DRK Präsi<strong>den</strong>t<br />

Dr. rer.pol.h.c. Rudolf Seiters<br />

Ziel des Einsatzes<br />

Der Einsatz von Zivildienstleisten<strong>den</strong> in der individuellen Betreuung von Schwerstbehinderten soll es<br />

diesen ermöglichen oder erleichtern, in ihrer privaten häuslichen Umgebung zu verbleiben und am<br />

allgemeinen Leben (Beruf, Freizeit) teilzunehmen.<br />

Freiwilligkeit<br />

Für diese Aufgaben kommen nur Zivildienstleistende in Betracht, die sich zu diesem Einsatz freiwillig<br />

mel<strong>den</strong> und damit zeigen, dass sie das notwendige soziale Engagement mitbringen.


Rührei und Schokolade Zu<br />

Dass Helge Gutbrod nicht aus dem Nor<strong>den</strong><br />

stammt, hört man im ersten Satz. In breitem<br />

Dialekt erzählt der 20-jährige, wie er sich<br />

aus seiner Heimat Heilbronn ins ferne Hamburg<br />

aufmachte, um bei der Initiative Club<br />

68 Helfer e.V. seinen Zivildienst anzutreten.<br />

Gemeinsam mit 50 anderen Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

kümmert sich Helge in sogenannten<br />

Haupt- und Nebenbetreuungen um<br />

Menschen mit Handicaps. ISB heißt das im<br />

Beamtendeutsch, ausgeschrieben „Individuelle<br />

Schwerstbehindertenbetreuung“.<br />

Und der Begriff „individuell“ ist wörtlich zu<br />

nehmen. Die Arbeitszeiten sind von Stelle<br />

zu Stelle mindestens genauso unterschiedlich<br />

wie die Behinderungen der Schützlinge.<br />

Helge kümmert sich in seiner sogenannten<br />

„Hauptbetreuung“ um <strong>den</strong> 18-jährigen<br />

Behinderten Markus. Dessen alleinerziehender<br />

Vater arbeitet auswärts und ist nur an<br />

<strong>den</strong> Wochenen<strong>den</strong> zu Hause. Deswegen<br />

kümmern sich Montag bis Freitag von<br />

14.30 bis 7.00 Uhr im täglichen Wechsel<br />

<strong>entw</strong>eder Helge oder ein Kollege um <strong>den</strong><br />

Alltagsbedarf des Rollstuhlfahrers und übernachten<br />

auch in dessen Haus. Um auf ihre<br />

Regelarbeitszeit zu kommen, machen sie<br />

gelegentlich Nebenbetreuungen. Während<br />

der Schulzeit kümmert sich ein Pflegedienst<br />

um Markus, der gerade an seinem Hauptschulabschluss<br />

auf einer Hamburger Berufsschule<br />

mit integrativem Zweig arbeitet.<br />

Helge entschied sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Job in der ISB,<br />

weil er sich vorgestellt hat, „dass sich durch<br />

die individuelle Betreuung ein besonders<br />

enger Kontakt mit einer Person, eine tiefere<br />

Beziehung aufbauen lässt“. Und diese Vermutung<br />

habe sich als richtig erwiesen. So<br />

hält der junge Abiturient <strong>den</strong> kompletten<br />

Haushalt von Markus in Schuss, putzt und<br />

geht mit ihm auf die Toilette, überprüft<br />

je<strong>den</strong> Tag seine Hausaufgaben und kauft ein.<br />

Art der Hilfen<br />

Auch Kochen gehört zu seinen Aufgaben,<br />

wobei er da noch nicht so viel Erfahrung<br />

hat, weil zu Hause in Heilbronn immer die<br />

Mama <strong>für</strong> ihn kochte. Nun steht Helge selber<br />

mit Schürze und Kochbuch vorm Herd.<br />

„Natürlich habe ich mich zuvor nie so stark<br />

mit dem Kochen beschäftigt, aber es gehört<br />

halt dazu und deswegen mach’ ich es. Auch<br />

das Putzen ist selbstverständlich, <strong>den</strong>n ich<br />

möchte, dass sich Markus in seinem Haus<br />

wohlfühlt.“ Was esse der Rollstuhlfahrer<br />

<strong>den</strong>n am liebsten? „Nun“, so sein Zivi,<br />

„wenn es nach ihm gehe, würde er <strong>den</strong><br />

ganzen Tag seine Lieblingsspeisen essen:<br />

Marabou-Schokolade und Magnum-Eis.“<br />

Aber eines Tages habe Helge morgens<br />

Rührei gebraten und seitdem sei der 18-jährige<br />

Rollstuhlfahrer ganz wild darauf und<br />

verlange fast täglich die Eierspeise in allen<br />

Varianten.<br />

Um die Toilettengänge zu meistern, benutzt<br />

der Zivi als Hilfsmittel eine fahrbare Krankonstruktion,<br />

einen Lifter. „Am Anfang war<br />

ich ziemlich misstrauisch. Ich dachte, jetzt<br />

musst du damit einen Menschen hochfahren<br />

und ich hatte Angst, dass er mir runterrutscht.“<br />

Auch sonst seien natürlich die<br />

ersten Toilettengänge mit Markus mit Überwindung<br />

verbun<strong>den</strong> gewesen. „Ich hatte so<br />

etwas ja vorher noch nie gemacht.“ Mittlerweile<br />

sei es zwar nicht seine Lieblingstätigkeit<br />

beim Dienst, aber er habe auch keine<br />

besonderen Abneigungen oder Probleme.<br />

„Es ist einfach zur Normalität gewor<strong>den</strong><br />

und Markus und ich sind abgelenkt, weil wir<br />

viele Späße machen. „Nach dem letzten<br />

Essen und dem Anziehen der Abendgarderobe<br />

kommt erneut der Lifter zum Einsatz,<br />

wenn Markus in sein höhenverstellbares<br />

Spezialbett gelegt wird.<br />

Technische Hilfsmittel<br />

erleichtern das Leben<br />

ISB<br />

betonen ist, dass Markus bis auf eine<br />

leichte Lernschwäche nur körperlich und<br />

nicht geistig behindert ist. Sein Handicap<br />

seien von Geburt an schwere Spastiken,<br />

Anfälle, die je nach Seelenlage häufiger<br />

oder seltener auftreten. Der Zivi selber soll<br />

und kann bei einem Anfall nicht viel<br />

machen, außer Nähe und Geborgenheit zu<br />

vermitteln. „Markus selber hat mir erklärt,<br />

es sei von <strong>den</strong> Schmerzen her, wie wenn<br />

man jemand mit einer Nadel in seine Knochen<br />

reinstechen würde. Da es <strong>für</strong> <strong>den</strong> Körper<br />

einen Riesenenergieaufwand darstellt,<br />

ist er anschließend meist schlapp und<br />

erschöpft.“<br />

Helge hat mehrere Freunde bei ihrer Betreuung<br />

begleitet und dort gesehen, dass es<br />

auch gut funktioniert, wenn die zu betreuende<br />

Person kein einziges Wort sprechen<br />

kann. „Man muss und kann sich mit der<br />

jeweiligen Situation arrangieren. Man findet<br />

immer seine Wege zur Verständigung“, sagt<br />

er und seine Augen strahlen Selbstvertrauen<br />

und Zuversicht aus.<br />

Und was <strong>für</strong> Erfahrungen wird Helge aus<br />

dem Zivildienst mitnehmen? „Ich werde<br />

wissen, wie eine behinderte Person <strong>den</strong> Alltag<br />

bestreitet.“ Und er habe gesehen, wie<br />

normal das Leben im Rollstuhl eigentlich sei.<br />

„Es gibt zwar kleine Tricks, um möglichst<br />

alles machen zu können, aber im Endeffekt<br />

ist es <strong>für</strong> mich nichts Besonderes.“<br />

Text und Foto: Joachim Dethlefs<br />

Zivildienstleistende können mit folgen<strong>den</strong> Verrichtungen betraut wer<strong>den</strong>: � Hilfen im Rahmen der Freizeitgestaltung (z.B. Hilfeleistung bei sportli­<br />

� Pflegerische Hilfen (z.B. beim Aufstehen, Waschen, Zähneputzen, Kämcher<br />

Betätigung, Begleitung zu Veranstaltungen),<br />

men, Benutzen der Toilette, Anziehen), Studienbegleitung im Inland, soweit der Zivildienstleistende nicht dersel­<br />

� Hilfen im Haushalt (Reinigen der Wohnung, Zubereitung der Mahlzeiten),<br />

ben Fachrichtung wie der Behinderte angehört und nicht an derselben<br />

Hochschule immatrikuliert ist.<br />

� Hilfe außer Haus (Einkäufe, Erledigungen bei Behör<strong>den</strong>, Geschäftsgänge<br />

u.ä., und zwar allein oder als Begleitperson des Schwerstbehinderten),<br />

Die von <strong>den</strong> Zivildienstleisten<strong>den</strong> wahrzunehmen<strong>den</strong> Tätigkeiten richten<br />

sich im übrigen nach <strong>den</strong> Bedürfnissen der zu betreuen<strong>den</strong> Personen. Eine<br />

� Hilfen zur Ausübung einer beruflichen Tätigkeit (Begleitung zur Arbeits- vollständige Aufgabenbeschreibung ist daher nicht möglich.<br />

stätte, Hilfen am Arbeitsplatz, z.B. Bedienen technischer Geräte, Herrichten<br />

des häuslichen Arbeitsplatzes),<br />

aus: Merkblatt des BAZ<br />

Zivildienst | 19


DPWV<br />

Pluralität–Offenheit–<br />

Toleranz<br />

Der PARITÄTISCHE<br />

Der PARITÄTISCHE ist ein<br />

Wohlfahrtsverband, der<br />

weder kirchlich noch parteipolitisch<br />

gebun<strong>den</strong> ist.<br />

In <strong>den</strong> Mittelpunkt seiner<br />

Arbeit stellt er <strong>den</strong> Selbsthilfegedanken.<br />

Fast die<br />

Hälfte der Mitgliedsorganisationen<br />

des PARITÄTISCHEN<br />

gehört zum Selbsthilfe-<br />

Sektor – darunter viele aus<br />

dem Gesundheitsbereich<br />

sowie Initiativen von Sozialhilfeempfängern,Arbeitslosen<br />

und Alleinerziehen<strong>den</strong>.<br />

1. Vorsitzende des<br />

PARITÄTISCHEN<br />

Barbara Stolterfoht<br />

Foto: DPWV<br />

Geleitet vom Gedanken der Parität, das heißt<br />

der Gleichheit aller in ihrem Ansehen und<br />

ihren Möglichkeiten, will der PARITÄTISCHE<br />

Mittler sein zwischen Generationen und zwischen<br />

Weltanschauungen, zwischen traditionellen<br />

und modernen Metho<strong>den</strong> sozialer<br />

Arbeit. Vielfalt, Offenheit und Toleranz – das<br />

sind die moralischen und ethischen Grundpfeiler<br />

der Arbeit des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes.<br />

Unter dem Dach des Verbandes sind rund<br />

10.000 eigenständige Mitgliedsorganisationen<br />

vereint, <strong>den</strong>en bundesweit mehr als 20.000<br />

Einrichtungen und Dienste angehören – mit<br />

500.000 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, von der Sozialarbeiterin bis<br />

zum Verbands-Geschäftsführer. Ehrenamtlich<br />

sind im PARITÄTISCHEN mehr als eine Million<br />

Menschen tätig.<br />

Haupttätigkeitsfelder der Mitgliedsorganisationen<br />

sind Behinderten- und Jugendhilfe<br />

sowie Kinderhilfe und Vorschulerziehung und<br />

der Bereich Nachbarschaftshilfe. Hinzu kommen<br />

Altenhilfe, Migration und internationale<br />

Hilfe, Arbeitslosen- und Gefährdetenhilfe<br />

sowie Erholung und Krankenhilfe.<br />

Als Zweckverband fördert der PARITÄTISCHE<br />

die Arbeit der Mitgliedsorganisationen: Er vertritt<br />

ihre Interessen<br />

gegenüber Politik und<br />

Verwaltung, berät sie<br />

in Organisations- und<br />

Finanzierungsfragen<br />

und bietet Weiterbildungskurse<br />

<strong>für</strong> hauptund<br />

ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter an.<br />

Der Paritätische<br />

Gesamtverband e.V.<br />

Oranienburger Straße 13/14<br />

10178 Berlin<br />

Telefon: 030 24636-0<br />

Telefax: 030 24636-110<br />

http://www.paritaet.org/<br />

Zivildienst in unseren<br />

Mitgliedsorganisationen<br />

ZDS: 6.835<br />

ZDP: 21.772<br />

So vielseitig wie das Spektrum der Mitgliedsorganisationen<br />

ist auch die Arbeit der Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

im Verband. Aus einer bunten<br />

Palette können sie sich Tätigkeitsfelder<br />

aussuchen, die ihren Interessen entsprechen –<br />

spannend und nah am Menschen, eben mittendrin<br />

im Leben. Bundesweit gibt es beim<br />

PARITÄTISCHEN fast 6.900 Zivildienststellen<br />

mit mehr als 21.000 Plätzen.<br />

Ob in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen,<br />

alten Menschen, Aussiedlern, Suchtkranken,<br />

Menschen mit Behinderungen oder<br />

in Krankenhäusern, es gibt viele wichtige<br />

Aufgaben in der Betreuung und Pflege, in<br />

handwerklichen und gärtnerischen Aufgabenfeldern<br />

oder in Fahr- und Versorgungsdiensten,<br />

die von Zivildienstleisten<strong>den</strong> verantwortungsbewusst<br />

und kompetent übernommen<br />

wer<strong>den</strong>. Manchmal ist es auch das<br />

„Hineinschnuppern“ in <strong>den</strong> zukünftigen Job.<br />

Zivildienstleistende handeln in ihrem Aufgabengebiet<br />

selbständig und eigenverantwortlich.<br />

Um dies zu ermöglichen, sorgt der PARI-<br />

TÄTISCHE <strong>für</strong> die fachliche Einführung im<br />

Arbeitsfeld. Die Mitgliedsorganisation übernimmt<br />

die Einweisung am Arbeitsplatz.<br />

Wer sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst im PARITÄTISCHEN<br />

interessiert, kann sich an eine der Verwaltungsstellen<br />

des Verbandes wen<strong>den</strong>. Dort<br />

erhält er Informationen über freie Plätze,<br />

Adressen und auch weitere Auskünfte rund<br />

um das Thema Zivildienst.<br />

Zivildienst im handwerklichen Bereich Zivildienstpflichtige können <strong>für</strong> Tätigkeiten als Handwerker oder Hausmeister eingesetzt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

20 | Zivildienst<br />

Dabei fallen Arbeiten im Werkstattdienst, Wartung von Heizungsanlagen, Röntgen- und<br />

Labortätigkeiten, Möbeltransporte, Ein- und Auszüge, Altglasentsorgung, Saisonarbeiten<br />

(Schnee räumen, Rasen mähen, Laub harken) oder/und Reparaturarbeiten an.<br />

Der ZDL kann in Einrichtungen handwerklich tätig wer<strong>den</strong>, die mit Aufgaben des engeren<br />

sozialen Bereichs beschäftigt sind.


Zivildienst<br />

im handwerklichen Bereich<br />

Die vier „Exoten“<br />

im Berliner Auguste-Viktoria-Krankenhaus<br />

Ein langer dunkler Kellergang. An der Wand<br />

hängen in drei Reihen übereinander dicke<br />

Versorgungsrohre. Marcel Brzank läuft<br />

rasch. Ab und an muss er <strong>den</strong> Kopf einziehen,<br />

an anderen Stellen über quer liegende<br />

Rohre steigen. „Sich hier zurechtzufin<strong>den</strong>,<br />

das ist am Anfang das schwierigste.“ Der<br />

Zwanzigjährige ist seit drei Wochen Zivildienstleistender<br />

im Auguste-Viktoria-Krankenhaus<br />

(AVK) in Berlin-Schöneberg. Marcel<br />

ist einer von vier Zivis im handwerklichen<br />

Bereich. Eigentlich ist seine Aufgabe, <strong>den</strong><br />

rund 30 fest angestellten Handwerkern des<br />

AVK zuzuarbeiten. Doch zunächst muss er<br />

das unterirdische Labyrinth des Krankenhauses<br />

richtig kennen lernen.<br />

Holger Hilgenberg (21) und Matthias Krüger<br />

(21) haben <strong>den</strong> unterirdischen Stadtplan<br />

schon verinnerlicht. Die bei<strong>den</strong> Kfz-Mechaniker<br />

sind schon seit sieben Monaten Handwerker-Zivis<br />

im AVK. „Das ist wahnsinnig<br />

interessant“, sagt Holger. „Hier kann man<br />

mal so richtig in einen anderen Beruf reinschnuppern.“<br />

Im Prinzip machen die vier<br />

AVK-Zivis alles. Je<strong>den</strong> Morgen um sieben<br />

Uhr ist Dienstbesprechung. Der Meister teilt<br />

die Arbeit zu. Wer von <strong>den</strong> Handwerkern<br />

besonders viel vor hat, dort wo Leute<br />

wegen Krankheit oder Urlaub fehlen, da<br />

wer<strong>den</strong> die Zivis als zusätzliche Kräfte eingeteilt.<br />

Matthias Stammplatz ist<br />

die Bettenwerkstatt<br />

Aber jeder Zivi hat auch seinen Stammplatz.<br />

Bei Holger ist es der Bereich Heizung und<br />

Sanitär. Er ist dem fest angestellten Installateur<br />

zugeordnet. Wenn irgendwo eine<br />

Dusche oder ein Waschbecken verstopft ist,<br />

oder es wieder Probleme mit dem therapeutischen<br />

Schwimmbecken gibt, wer<strong>den</strong> die<br />

Handwerker gerufen.<br />

Matthias’ Welt sind die Autos. Wenn seine<br />

Zivildienstzeit vorbei ist, wird er in seinem<br />

alten Betrieb wieder als Kfz-Mechaniker<br />

anfangen. Doch <strong>für</strong> die Zeit seines Zivildienstes<br />

hat er die Autowerksatt gegen die Bettenwerkstatt<br />

getauscht. Etwa 1.000 Betten<br />

gibt es im AVK und davon sind immer einige<br />

kaputt. „Die Dinger sind ganz schön<br />

kompliziert“, sagt er. Mal klemmt der<br />

Pumphebel, mal ist eines der Räder nicht<br />

mehr funktionstüchtig oder die Hebemechanik<br />

will nicht mehr. Im Keller unter der<br />

Station 36 liegt die Bettenwerkstatt. Ein<br />

sauber aufgeräumter und gekachelter<br />

Raum. Das wichtigste Utensil ist ein Bettenwender.<br />

Eine Vorrichtung, um die schweren<br />

Krankenhausbetten einzuspannen, hochzuheben<br />

und umzudrehen. „Sonst käme man gar<br />

nicht an die Mechanik dran“, erklärt Matthias,<br />

während er mit Schraubenschlüssel und Zange<br />

einem blockierten Rad zuleibe rückt. Ein paar<br />

geübte Griffe und es dreht sich wieder. Matthias<br />

rollt das nächste Bett in die Werkstatt.<br />

Doch schon während er es reinschiebt, winkt<br />

er ab. „Das ist noch warm. Das ist gar nicht<br />

kaputt.“ Durch die Hitze dehnen sich die<br />

Metallteile aus, daher funktioniert die Aufstellmechanik<br />

nicht mehr. „Wenn es abgekühlt ist,<br />

geht das alles wieder“, erklärt Matthias fachmännisch.<br />

Zwei Räume weiter, da wo es so laut<br />

brummt, ist der Arbeitsplatz von Zivi Ingo<br />

Dokh (23). Der gelernte Industriemechaniker<br />

tauscht einen Motor der Klimaanlage<br />

aus. Anschließend setzt er neue Ventilatoren<br />

ein. Das hat er schon ein paar Mal gemacht.<br />

Interessanter findet er es, wenn er in <strong>den</strong><br />

OP-Bereich muss. „Das ist schon amüsant<br />

da“, sagt er. „Da haben alle diese grünen<br />

Kittel und Hauben an, da kann man gar<br />

nicht mehr unterschei<strong>den</strong>, wer der Arzt und<br />

wer der Handwerker ist.“ Beim ersten Mal<br />

sei es ein komisches Gefühl gewesen, als er<br />

sich in der OP-Schleuse seine eigenen<br />

Sachen bis auf die Unterwäsche ausziehen<br />

musste, nur um anschließend ein Regal aufzustellen.<br />

Aber das sind die Regeln in dem<br />

geschützten OP-Bereich. Das ist <strong>für</strong> Ingo<br />

immer noch etwas Besonderes: „So was<br />

sieht man eben nicht je<strong>den</strong> Tag.“<br />

Marcel Brzank und<br />

Ingo Dokh<br />

an einem Motor<br />

der Klimaanlage<br />

Eine handwerkliche Ausbildung<br />

ist Voraussetzung<br />

Versorgungsbereich<br />

Holger, Matthias, Marcel und Ingo sind<br />

zufrie<strong>den</strong> mit ihrer Zivi-Stelle. Marcel ist sich<br />

ganz sicher: „Ein Job in der Pflege, das wäre<br />

einfach nichts <strong>für</strong> mich gewesen.“ Ein weiterer<br />

Vorteil seiner Zivi-Stelle ist, dass er<br />

nicht völlig aus seinem gelernten Beruf raus<br />

kommt. „Das ist schon ein Plus <strong>für</strong> später,<br />

wenn man was in der Richtung gemacht<br />

hat“, sagt auch der Meister Reinhard<br />

Köster. Seit acht Jahren ist er im AVK Leiter<br />

des handwerklichen Bereichs. Er hat schon<br />

viele Generationen von Zivis betreut und<br />

eigentlich immer gute Erfahrungen<br />

gemacht. Voraussetzung <strong>für</strong> eine Zivi-Stelle<br />

ist <strong>für</strong> ihn eine handwerkliche Ausbildung.<br />

„Am liebsten stelle ich Leute aus der Metallbranche<br />

an,“ sagt er. „Die sind am flexibelsten.“<br />

Im AVK sind über 50 Zivildienstleistende<br />

beschäftigt. Die meisten in der Pflege oder<br />

im Transport. Die vier Handwerker-Zivis sind<br />

da schon die „Exoten“.<br />

Text und Foto: Gerlind Vollmer<br />

Zivildienst | 21


ASB<br />

Professionelle und<br />

innovative Hilfen<br />

Arbeiter-Samariter-Bund<br />

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ist als<br />

Hilfsorganisation und Wohlfahrtsverband mit<br />

16 Landesverbän<strong>den</strong> und fast 230 Orts-,<br />

Kreis- und Regionalverbän<strong>den</strong> in ganz<br />

Deutschland tätig. Die Dienstleistungen des<br />

ASB wer<strong>den</strong> zum großen Teil in 113 gemeinnützigen<br />

Gesellschaften organisiert.<br />

Seit seiner Gründung 1888 bil<strong>den</strong> humanitäre<br />

und demokratische Grundsätze die<br />

Basis seiner Arbeit im In- und Ausland.<br />

Dabei ist der ASB politisch und konfessionell<br />

unabhängig. Mehr als eine Million Menschen<br />

unterstützen <strong>den</strong> gemeinnützigen<br />

Verein inzwischen durch ihre Mitgliedschaft.<br />

Der ASB engagiert sich in der ambulanten<br />

und stationären Altenhilfe, dem Rettungsdienst<br />

und Katastrophenschutz, der Kinderund<br />

Jugendhilfe, der Auslandshilfe, der Hilfe<br />

<strong>für</strong> Menschen mit Behinderung oder psychischer<br />

Erkrankung sowie der Erste-Hilfe-<br />

Ausbildung. Er unterhält ein Bildungswerk<br />

in Köln, in dem er Führungskräfte und Mitarbeiter<br />

fortbildet.<br />

Eine besondere Herausforderung sieht der<br />

ASB in der Betreuung und Unterstützung<br />

von älteren Menschen. Durch <strong>den</strong> demographischen<br />

Wandel wird sich der Bedarf in<br />

diesem Bereich in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Jahren<br />

noch weiter erhöhen, so dass hier innovative<br />

Konzepte gefragt sind. Neben dem<br />

Bereich der Altenhilfe gewinnt beim ASB<br />

auch die Kinder- und Jugendhilfe immer<br />

mehr an Bedeutung. Die Betreuung von<br />

Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen<br />

sowie die Veränderungen in der Schullandschaft<br />

bringen immer neue Aufgabenfelder<br />

mit sich.<br />

Die wichtigsten Prinzipien seiner Arbeit hat<br />

der ASB in einem Leitbild zusammengefasst.<br />

Dazu gehören unter anderem folgende<br />

Grundsätze:<br />

22 | Zivildienst<br />

� Der ASB ist ein Zusammenschluss von<br />

Bürgerinnen und Bürgern, die anderen<br />

Menschen helfen wollen. Auf diesen<br />

Grundlagen beruht sein vielfältiges<br />

Angebot, das sich am Hilfebedarf und an<br />

<strong>den</strong> Bedürfnissen der Menschen orientiert.<br />

Er bietet seine Hilfe ohne Ansehen<br />

der politischen, ethnischen, nationalen<br />

oder religiösen Zugehörigkeit an.<br />

� Der ASB kann seine Aufgaben nur verwirklichen,<br />

wenn er verantwortungsbewusste<br />

und motivierte freiwillig Engagierte<br />

sowie hauptamtliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter <strong>für</strong> sich gewinnt.<br />

Er gewährt ihnen die geeigneten Rahmenbedingungen<br />

und <strong>den</strong> nötigen<br />

Gestaltungsspielraum. Sie arbeiten<br />

gleichwertig und vertrauensvoll zusammen.<br />

Dabei tritt der ASB <strong>für</strong> die Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern ein.<br />

� Der ASB unterstützt die vertrauensvolle<br />

und partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Staat und <strong>den</strong> freien Verbän<strong>den</strong>.<br />

In gemeinsamer Verantwortung<br />

<strong>für</strong> die sozialen Belange sollen die Eigenständigkeit<br />

und Unabhängigkeit der<br />

Verbände gewahrt bleiben.<br />

� Die Dienstleistungen des ASB sollen <strong>den</strong><br />

Menschen zu Gute kommen. Dieses Ziel<br />

bestimmt seine Regeln und Strukturen.<br />

Wesentliche Elemente sind die Rahmenvorgaben<br />

zur wirtschaftlichen Transparenz<br />

und die Selbstverpflichtung zur Einhaltung<br />

eines Ehrenkodex.<br />

Arbeiter-Samariter-Bund<br />

Arbeiter-Samariter-Bund<br />

Deutschland e.V.<br />

Sülzburgstraße 140<br />

50937 Köln<br />

Telefon: 0221 47605-0<br />

Telefax: 0221 47605-288<br />

ZDS: 491<br />

ZDP: 3.800<br />

Bundesvorsitzender der ASB<br />

Dr. Friedhelm Bartels,<br />

Foto: ASB<br />

Zurzeit sind rund 1.800 Zivis beim ASB im<br />

Einsatz. Viele Dienste wären ohne sie kaum<br />

<strong>den</strong>kbar. Die jungen Männer helfen alten<br />

oder behinderten Menschen im Haushalt,<br />

gehen <strong>für</strong> sie Einkaufen oder fahren sie zum<br />

Arzt. Die Pflegedienste wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong><br />

Zivis unterstützt, ebenso der Mahlzeitendienst.<br />

Für Schwerstbehinderte bedeutet die<br />

Betreuung durch einen Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

oft die einzige Möglichkeit, ein eigenständiges<br />

Leben zu führen. Rollstuhlfahrern, die in<br />

der Regel öffentliche Verkehrsmittel nicht<br />

benutzen können, helfen die Zivis aus dem<br />

Behindertenfahrdienst. Sie bringen Kinder<br />

zur Schule und arbeiten in Krankentransport<br />

und Rettungsdienst mit.<br />

Je nach Tätigkeitsbereich erhalten die Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

zusätzlich zu <strong>den</strong> allgemeinen<br />

Lehrgängen fachliche Einführungskurse,<br />

die an anerkannten Zivildienstschulen<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong>. Zum Beispiel <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Einsatz im Krankentransport bzw. Rettungsdienst<br />

und in der Individuellen Schwerstbehindertenbetreuung<br />

sind solche Facheinführungen<br />

vorgeschrieben.


Sekun<strong>den</strong> zählen<br />

Es ist Samstag morgen, acht Uhr, Schichtwechsel<br />

auf der Rettungswache Halle<br />

(Westf.). In der zurückliegen<strong>den</strong> Nacht zog<br />

ein heftiges Gewitter über <strong>den</strong> Kreis Gütersloh.<br />

Fast überall waren die freiwilligen Feuerwehren<br />

im Einsatz. Schon um halb fünf<br />

am Morgen lief die Sirene: Vollalarm <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Löschzug Halle. Natürlich musste auch der<br />

Rettungsdienst in dieser Nacht mehrmals<br />

raus. Entsprechend müde sind die Kollegen<br />

der letzten Schicht, die nach einem 24­<br />

Stun<strong>den</strong>-Dienst endlich abgelöst wer<strong>den</strong>.<br />

Mein Dienst beginnt mit Routine-Aufgaben.<br />

Zusammen mit Wilhelm (41), einem hauptamtlichen<br />

Rettungsassistenten, kontrolliere<br />

ich die Ausrüstung des Rettungswagens. Ist<br />

sie unvollständig, kann das im Notfall verheerende<br />

Folgen haben. Wir checken alle<br />

Schubfächer, <strong>den</strong> Druck auf <strong>den</strong> Sauerstoffflaschen,<br />

das EKG … Plötzlich piept der<br />

Melder: Wohnungsbrand in Halle. Jetzt<br />

muss es schnell gehen. Über Funk erfahren<br />

wir <strong>den</strong> genauen Einsatzort, werfen einen<br />

Blick auf die große Karte. Parallel wer<strong>den</strong><br />

der Notarzt des Haller Krankenhauses<br />

und die freiwillige Feuerwehr alarmiert. Eine<br />

rasante Fahrt mit Blaulicht und Martinshorn<br />

beginnt. Dabei gilt es, so schnell wie möglich,<br />

aber trotzdem sicher, <strong>den</strong> Einsatzort zu<br />

erreichen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand<br />

genau, was uns an der Einsatzstelle erwartet.<br />

Sind noch Personen im Haus, die sich<br />

nicht befreien konnten? Gibt es bereits Verletzte<br />

mit Rauchgas-Vergiftungen? Oder<br />

handelt es sich gar um einen falschen<br />

Alarm?<br />

Als wir eintreffen, schlagen aus einem Fenster<br />

im Erdgeschoss hohe Flammen. Rauchschwa<strong>den</strong><br />

ziehen die gesamte Straße entlang. Nachbarn<br />

sind aufgeregt und ratlos zugleich. Niemand<br />

weiß genau, ob sich noch Personen im<br />

Haus befin<strong>den</strong>. Wir klingeln, hämmern gegen<br />

Aufgaben im Notfallrettungsdienst und Krankentransport<br />

die übrigen Scheiben – aber nichts rührt sich.<br />

Jetzt trifft das erste Fahrzeug der Feuerwehr<br />

ein, der Einsatzleitwagen, sofort darauf zwei<br />

weitere. Die Männer der Feuerwehr arbeiten<br />

parallel. Schläuche wer<strong>den</strong> ausgerollt, die<br />

Haustür mit schwerem Werkzeug aufgebrochen.<br />

Mit Atemschutzgerät sucht man nach<br />

eingeschlossenen Personen.<br />

Indes stellen wir unsere Gerätschaften bereit,<br />

<strong>den</strong> Notfallkoffer und das Beatmungsgerät. Uns<br />

bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten. Dann<br />

endlich kommt die erleichternde Meldung: Keine<br />

Personen im Haus. Da die Feuerwehr <strong>den</strong> Brand<br />

unter Kontrolle hat, können wir wieder abrücken<br />

Im Wachbuch wird dieser Einsatz als „vergebliche<br />

Anfahrt“ eingetragen wer<strong>den</strong>.<br />

Kaum haben wir uns hingesetzt, meldet sich<br />

die zentrale Leitstelle in Gütersloh erneut: Verkehrsunfall<br />

mit Radfahrer in Steinhagen. Wieder<br />

muss der Motor des Wagens alles geben.<br />

Auf der B 68 rasen wir in die Nachbargemeinde,<br />

die mit in unserem „Versorgungsbereich“<br />

liegt. An einer Bushaltestelle ist der junge<br />

Mann gestürzt, scheinbar ohne Fremdverschul<strong>den</strong>.<br />

Seine Kopfplatzwunde wird abgetupft<br />

und steril bedeckt. Dass der Patient sich<br />

an nichts mehr erinnern kann und räumlich<br />

sowie zeitlich nicht orientiert ist, lässt <strong>den</strong> Verdacht<br />

auf eine Gehirnerschütterung zu. Wir<br />

kontrollieren die Pupillen, messen <strong>den</strong> Blutdruck<br />

und schauen nach weiteren Verletzungen,<br />

etwa Knochenbrüchen.<br />

Dann bringen wir <strong>den</strong> Patienten in die Notaufnahme<br />

des Krankenhauses Rosenhöhe im<br />

benachbarten Bielefeld.<br />

Rettungsdienst<br />

Als Zivi im Rettungsdienst – das bedeutet, viel<br />

Eigeninitiative zu ergreifen. Die ersten drei<br />

Monate der Zivi-Zeit sind ganz der Ausbildung<br />

gewidmet. In einem vierwöchigen Fachlehrgang<br />

wer<strong>den</strong> theoretische Grundlagen vermittelt. Das<br />

heißt ganz einfach: viel lernen, wenn man seine<br />

Tätigkeit ernst nimmt. Auch angehende<br />

Rettungssanitäter müssen sich in die Terminologie<br />

der Mediziner einarbeiten. Sie müssen selbst<br />

Verdachts-Diagnosen stellen und das „Fach-<br />

Chinesisch“ der Ärzte verstehen lernen (was<br />

zum Teufel ist eine „inkarzerierte Hernie“ oder<br />

eine „ischämische Myokardnekrose“?).<br />

Wer die Zwischenprüfung besteht, wird <strong>für</strong><br />

einen weiteren Monat ins Klinikpraktikum<br />

geschickt. Dort durchläuft man meist drei Stationen:<br />

die Notfall-Aufnahme, die Anästhesie<br />

und die Intensivstation. Neben praktischen Fertigkeiten,<br />

die man dort wunderbar lernen kann,<br />

ist allein schon das „Drumherum“ faszinierend.<br />

Wer hat schon einmal die Möglichkeit, bei<br />

Operationen live dabei zu sein?<br />

Nach dem anschließen<strong>den</strong> Rettungswachenpraktikum<br />

beginnt der Endspurt: die Prüfungswoche.<br />

Erst nach der Rettungssanitäter-Prüfung<br />

trennen sich die Wege der Zivis: Einige sollen<br />

nur <strong>für</strong> Krankentransporte eingesetzt wer<strong>den</strong>,<br />

andere <strong>für</strong> <strong>den</strong> Transport von Blutkonserven.<br />

Wieder andere fahren auch auf Rettungsund<br />

Notarztwagen mit. Aufgabenbereich und<br />

Kompetenzen der Zivis variieren je nach Bundesland<br />

und Dienststelle.<br />

Was Wilhelm und mich an besagtem Samstag<br />

noch erwartet: ein Krankentransport, ein chirurgischer<br />

Notfall und ein Suizid-Versuch. Dabei<br />

mussten wir zu dritt eine Tür aufdrücken, um<br />

überhaupt an die Patientin zu gelangen. Mein<br />

Job als „Rettungs-Zivi“ hat einen entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Vorteil: Er ist abwechslungsreich und wird<br />

so schnell nicht langweilig. Ob Reanimation<br />

oder Geburt im Rettungswagen – kein Einsatz<br />

gleicht dem anderen.<br />

Rettungsdienst –<br />

eine verantwortungsvolle<br />

Aufgabe<br />

Stefan Tomik, ZDL<br />

Beim Einsatz von Dienstleisten<strong>den</strong> im Rettungsdienst (Notfallret- Das Mitfahren eines Dienstleisten<strong>den</strong> in Rettungsdienstfahrzeutung<br />

und Krankentransport) sind die landesrechtlichen Regelun- gen ohne vorherige fachspezifische Einführung ist – auch vorgen<br />

zwingend zu beachten. übergehend – nicht zulässig, es sei <strong>den</strong>n, dass er als zusätzlicher<br />

Mann zu Ausbildungszwecken mitfährt.<br />

Unabhängig davon gilt folgendes: Dienstleistende, die im Ret-<br />

tungsdienst eingesetzt wer<strong>den</strong>, bedürfen zuvor einer theoreti- Der Einsatz von Dienstleisten<strong>den</strong> zu so genannten Krankenfahrschen<br />

und praktischen Mindestausbildung zum Rettungshelfer. ten (= Beförderungen von Personen, <strong>für</strong> die der behandelnde<br />

Dies gilt auch <strong>für</strong> <strong>den</strong> Einsatz im Krankentransport. Arzt eine Fahrt ohne medizinischen oder sonstigen Betreuungsbedarf<br />

mit Mietwagen oder Taxi verordnet hat) ist nicht zulässig.<br />

Zivildienst | 23


DJH<br />

Deutsches<br />

Jugendherbergswerk<br />

Zivildienst in Jugendherbergen<br />

Zwischen Sylt im Nor<strong>den</strong> und Oberstdorf im Sü<strong>den</strong> fin<strong>den</strong><br />

sich annähernd 600 Häuser des Deutschen Jugendherbergswerkes<br />

(DJH).<br />

Es gibt sie an allen touristisch interessanten<br />

Orten, in Großstädten und auf dem Land, an<br />

der Küste und in <strong>den</strong> Bergen. Ob Fachwerkgebäude,<br />

Teil einer mittelalterlichen Stadtmauer,<br />

ehemalige Mühle, Schiff oder hochmoderne<br />

Übernachtungsstätte. 50 Jugendherbergen<br />

befin<strong>den</strong> sich übrigens in Burgen und Schlössern.<br />

Man kann in Jugendherbergen Urlaub<br />

machen, sportlich aktiv sein oder sich fortbil<strong>den</strong>:<br />

Von Skikursen bis zu Kanufahrten, von<br />

Reitausflügen bis zu Selbstverteidigungskursen,<br />

und von Umwelt- bis zu Kulturprogrammen<br />

ist hier alles möglich. Familienzimmer,<br />

Veranstaltungsräume und Seminarausstattung<br />

sind in allen modernen Häusern selbstverständlich;<br />

rund 150 Jugendherbergen sind<br />

auch <strong>für</strong> Rollstuhlfahrer geeignet.<br />

Die gemeinnützigen Freizeiteinrichtungen, die<br />

vor allem Jugendlichen preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten<br />

anbieten, registrieren<br />

jährlich mehr als zehn Millionen Übernachtungen.<br />

Jugendherbergen fördern das gegenseitige<br />

Kennenlernen und damit die Toleranz<br />

gegenüber anderen Weltanschauungen und<br />

24 | Zivildienst<br />

Vorsitzende des<br />

Deutschen<br />

Jugendherbergswerkes<br />

Angela<br />

Braasch-Eggert<br />

Lebensweisen. Für diese wichtige gemeinnützige<br />

Arbeit sind Zivildienstleistende unverzichtbare<br />

Helfer. Sie wer<strong>den</strong>, mit Ausnahme<br />

der pädagogischen Betreuung der Gäste, in<br />

fast allen Tätigkeitsbereichen einer Jugendherberge<br />

eingesetzt.<br />

Das abwechslungsreiche Aufgabenfeld eines<br />

Zivildienstleisten<strong>den</strong> umfasst das Bereitstellen<br />

der Essensportionen, Essensausgabe, Betätigung<br />

der Spülmaschine, Herrichten der Gästezimmer<br />

bzw. Tagungs- und Aufenthaltsräume,<br />

Hauptverband <strong>für</strong> Jugendwandern und<br />

Jugendherbergen e. V.<br />

Leonardo-da-Vinci-Weg 1<br />

32760 Detmold<br />

ZDS: 494<br />

ZDP: 1.540<br />

Telefon: 05231 9936-0<br />

Telefax. 05231 9936-69<br />

E-Mail: hauptverband@djh.org<br />

Internet: http://www.jugendherberge.de<br />

Annahme, Einweisung und Beratung der<br />

Gäste im Rezeptionsdienst, Reparaturen von<br />

Einrichtungsgegenstän<strong>den</strong> usw.<br />

Zivildienstleistende handeln in ihrem Aufgabengebiet<br />

selbstständig und pflichtbewusst.<br />

Um dies zu ermöglichen, sorgt der DJH-<br />

Hauptverband <strong>für</strong> die fachliche Einführung im<br />

Arbeitsfeld. Die Jugendherberge übernimmt<br />

die Einweisung am Arbeitsplatz.<br />

Derzeit sind mehr als 800 Zivildienstleistende –<br />

neben <strong>den</strong> Haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

– in <strong>den</strong> Jugendherbergen im Einsatz.<br />

Die Jugendherbergen haben insgesamt 494<br />

Zivildienststellen mit etwa 1.540 Plätzen.<br />

Interessenten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst in Jugendherbergen<br />

können sich an die Verwaltungsstelle<br />

des DJH in Detmold wen<strong>den</strong>. Dort erhalten sie<br />

Informationen über freie Plätze, Adressen und<br />

weitere Auskünfte rund um das Thema Zivildienst.<br />

In einer Jugendherberge fällt<br />

viel Arbeit an – auch in der Die DJH-Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst ist zu<br />

Waschküche müssen Zivis erreichen unter<br />

anpacken<br />

Tel.: 05231 993677, Frau Wilkow (<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bereich<br />

Foto: Oliver Schwenck Nord-West, Ost)<br />

E-Mail: wilkow@djh.org,<br />

Tel.: 05231 993657, Frau Rathsack (<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bereich Süd),<br />

E-Mail: rathsack@djh.org.<br />

Fax: 05231 993669<br />

Eine Liste mit freien Plätzen findet sich im Internet unter<br />

www.jugendherberge.de


ZDL Vincent Granitza an der<br />

großen Spülmaschine<br />

Einblicke hinter die Kulissen<br />

Die Jugendherberge ist das höchstgelegene<br />

Gebäude in der Kleinstadt Oerlinghausen im<br />

Lipperland. Hier, auf dem Kamm des Teutoburger<br />

Waldes, hat Vincent Granitza nach<br />

dem Abitur seinen vorübergehen<strong>den</strong> Arbeitsplatz<br />

als Zivildienstleistender.<br />

Die Kontaktaufnahme verlief <strong>den</strong>kbar unkompliziert.<br />

„Auf der Homepage habe ich mir die<br />

Telefonnummer herausgesucht, angerufen<br />

und innerhalb von zehn Minuten war die<br />

Sache geklärt“, berichtet der 20-Jährige aus<br />

dem benachbarten Bielefeld. Genauso unbürokratisch<br />

gestaltet sich auch der Dienst. „Es<br />

ist sehr angenehm hier“, meint der Zivi.<br />

Seine Frühschicht beginnt um sieben Uhr morgens<br />

und endet um 14 Uhr, die Spätdienste<br />

gehen von 15 bis 22 Uhr. „So hat man noch<br />

etwas vom Tag“, urteilt Vincent Granitza. In<br />

der Hochsaison waren allerdings auch schon<br />

mal geteilte Schichten und Überstun<strong>den</strong><br />

erforderlich, „aber wir kriegen ja später einen<br />

Ausgleich. Den Dienstplan können wir nach<br />

Absprache recht flexibel gestalten.“<br />

Zivildienst im Versorgungsbereich<br />

Versorgungstätigkeiten sind Arbeiten<br />

nichtpflegerischer Art. Der Einsatz der ZDL<br />

erfolgt z.B. in einer Küche, Wäscherei, im<br />

Reinigungsdienst oder sonstigen Versorgungsarbeiten<br />

in der Zivildienststelle.<br />

Die Jugendherberge Oerlinghausen ist ein<br />

typisches Beispiel <strong>für</strong> die knapp 600 Häuser in<br />

Deutschland. Mit <strong>den</strong> 127 Betten und vier<br />

Tagesräumen gleicht die Jugendherberge vielen<br />

anderen in Deutschland. Es sind vor allem<br />

Schulgruppen auf Klassenfahrt, die hier zu<br />

Gast sind. Ein wenig Mithilfe vor und nach <strong>den</strong><br />

Mahlzeiten wird gern gesehen. Die Hauptarbeit<br />

bleibt aber beim Zivildienstleisten<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong>n die großen Industriespülmaschinen können<br />

nur von geschulten Kräften bedient wer<strong>den</strong>.<br />

Vincent Granitza bereitet außerdem die Platten<br />

mit Käse- und Wurstaufschnitt vor und ist<br />

<strong>den</strong> Leitern des Hauses, Angelika und Michael<br />

Schneider, bei der Essensausgabe behilflich.<br />

Abends steht dann noch die Endreinigung der<br />

Küche an. Mit der Zimmerreinigung hat er nur<br />

gelegentlich zu tun, wenn ein kompletter<br />

Wechsel der Gäste ansteht. Sollten die Herbergseltern<br />

mal nicht anwesend sein, vertritt<br />

er sie auch am Telefon. Im Winter, wenn es in<br />

der Jugendherberge ruhiger wird, bleibt Zeit<br />

<strong>für</strong> Reparaturen und kleine Bauvorhaben. So<br />

müssen die Mülltonnen eine Überdachung<br />

erhalten, die Dachrinnen gesäubert, Rauch-<br />

Versorgungsbereich<br />

melder eingebaut und Leselampen an <strong>den</strong><br />

Gästebetten installiert wer<strong>den</strong>.<br />

Mit <strong>den</strong> Schulklassen hat Vincent Granitza<br />

gute Erfahrungen gemacht. „Die Lehrer<br />

haben die Kinder recht gut im Griff. Es ist nur<br />

manchmal unangenehm, wenn ich eine mutwillig<br />

verstopfte Toilette wieder freimachen<br />

oder draußen <strong>den</strong> Müll aufsammeln muss, <strong>den</strong><br />

die Schüler aus dem Fenster geworfen<br />

haben.“<br />

Langeweile kommt in der Jugendherberge<br />

nicht auf. „Jetzt merke ich erst, was hinter <strong>den</strong><br />

Kulissen abläuft“, so der Zivi, „wenn zum Beispiel<br />

drei verschie<strong>den</strong>e Gruppen anreisen,<br />

kommt richtig Stress auf. Auch unser Ritterbankett,<br />

das wir auf Wunsch anbieten, macht<br />

viel Arbeit.“ Dennoch fühlt er sich keineswegs<br />

überfordert. Vor allem die organisatorischen<br />

Abläufe interessieren ihn auch persönlich.<br />

„Das ist ein kleiner Einblick in die Arbeitswelt,<br />

vielleicht kann ich später einmal davon profitieren.“<br />

Insgesamt seien die Jugendherbergen<br />

eine gute Sache. „Ich fahre demnächst nach<br />

Berlin, da habe ich dann schon gleich eine<br />

Adresse <strong>für</strong> die Übernachtung.“<br />

Text und Foto: Knut Dinter<br />

Zivildienst | 25


Diakonie<br />

Diakonie heißt<br />

„Dienst“ Diakonisches Werk<br />

Diakonie – das Wort hat einen guten Klang:<br />

es heißt auf deutsch schlicht und einfach „Dienst“.<br />

Das Diakonische Werk ist der älteste Wohlfahrtsverband<br />

in Deutschland.<br />

157 Jahre alt, im Revolutionsjahr 1848 entstan<strong>den</strong>,<br />

kein bisschen angestaubt, aus<br />

einer lebendigen Tradition heraus innovativ.<br />

„Dienst“ heißt hier nicht nur freundliche,<br />

vor allem von gutem Willen getragene Aufopferung,<br />

sondern zugleich professioneller<br />

Einsatz. Jeder zweite Platz in einer Behinderteneinrichtung,<br />

jeder dritte Kindergartenplatz<br />

in Deutschland findet sich bei der<br />

Diakonie, jedes zehnte Krankenhaus wird<br />

von der Diakonie betrieben. 402.000 Menschen<br />

sind hauptamtlich in <strong>den</strong> 31.000 Einrichtungen<br />

und Diensten des Wohlfahrtsverbandes<br />

der evangelischen Kirchen<br />

beschäftigt.<br />

Mehr als 22.000 Zivildienstplätze bieten die<br />

verschie<strong>den</strong>sten Möglichkeiten. Anerkannte<br />

Kriegsdienstverweigerer können so in unterschiedlichen<br />

Bereichen ihren Interessen<br />

entsprechend „<strong>zivi</strong>l dienen“. Nachfolgend<br />

wer<strong>den</strong> die im gesamten Bundesgebiet<br />

angebotenen und interessanten Einsatzfelder<br />

kurz vorgestellt:<br />

In der Betreuung begleiten Zivildienstleistende<br />

kranke, behinderte oder alte Menschen<br />

in stationärer oder ambulanter<br />

Behandlung, helfen im Haushalt, versorgen,<br />

stützen und unterhalten.<br />

In der Pflegehilfe lernen Zivildienstleistende<br />

– angeleitet von erfahrenen Mitarbeitern –<br />

sich um Hilfsbedürftige zu kümmern, die<br />

auf ihre Zuwendung angewiesen sind. Im<br />

handwerklichen Bereich sorgen Zivildienst­<br />

26 | Zivildienst<br />

Einsatz von ZDL in Werkstätten <strong>für</strong> Behinderte<br />

leistende mit technischem Verständnis als<br />

Hausmeister oder in der Anlagenwartung<br />

<strong>für</strong> einen reibungslosen Ablauf.<br />

In <strong>den</strong> gärtnerischen und landwirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten pflegen Zivildienstleistende<br />

die Grün- und Außenanlagen der sozialen<br />

Einrichtungen. In <strong>den</strong> Versorgungstätigkeiten<br />

unterstützen Zivildienstleistende <strong>den</strong> Betrieb<br />

von Hauswirtschaft und beispielsweise<br />

Großküchen.<br />

In <strong>den</strong> Fahrdiensten der stationären und<br />

ambulanten Einrichtungen der Alten-,<br />

Behinderten- und Jugendhilfe befördern<br />

und begleiten Zivildienstleistende Hilfsbedürftige.<br />

Grundsätzlich besteht vor der Entscheidung<br />

<strong>für</strong> eine Zivildienststelle das Angebot, die<br />

zukünftige Arbeit und die Mitarbeiter kennen<br />

zu lernen. Die meisten Stellen regen<br />

dazu an, einen oder mehrere Tage zu hospitieren,<br />

damit sich die Bewerber selbst ein<br />

Bild machen können.<br />

Eine gründliche Einarbeitung in die neue<br />

Aufgabe und die Begleitung während der<br />

Arbeit gehören ebenso selbstverständlich<br />

dazu wie die Unterstützung durch das Lehrgangs-<br />

und Seminarangebot zu fachlichen<br />

und persönlichen Fragen aus dem Zivildienstalltag.<br />

Der Diakonie war und ist es<br />

immer ein wichtiges Anliegen gewesen, <strong>den</strong><br />

Zivildienstalltag als sinnerfüllte Zeit zu erleben,<br />

in der die jungen Männer Erfahrungen<br />

im sozialen Bereich machen und ihr Wissen<br />

ZDS: 8.121<br />

ZDP: 22.508<br />

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche<br />

in Deutschland e.V.<br />

– Dienststelle Berlin –<br />

Reichensteiner Weg 24<br />

14195 Berlin<br />

Telefon: 030 83001-381<br />

Telefax: 030 83001-780<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@diakonie.de<br />

hub@diakonie.de<br />

Internet: http://www.diakonie.de/<strong>zivi</strong>ldienst<br />

Präsi<strong>den</strong>t des<br />

Diakonischen Werkes<br />

Klaus-Dieter Kottnik<br />

und ihre Fähigkeiten erweitern können. Die<br />

Synode der EKD, das höchste Leitungsgremium<br />

der Evangelischen Kirche Deutschlands,<br />

hat 1989 bekräftigt, dass es darum<br />

gehe, „<strong>für</strong> die Zivildienstleisten<strong>den</strong> und<br />

gemeinsam mit ihnen einen sinnvollen Einsatz<br />

zu gestalten und die auf <strong>den</strong> inneren<br />

Frie<strong>den</strong> gerichteten Bestrebungen diakonischer<br />

Arbeit darzustellen und verständlich<br />

zu machen.“<br />

Anerkannte Kriegsdienstverweigerer, die<br />

einen Zivildienstplatz suchen, fin<strong>den</strong> bei<br />

Fragen zur Einberufung in <strong>den</strong> Zivildienst,<br />

zu freien Zivildienststellen, zu Sold, Unterbringung<br />

oder Verpflegung ausführliche<br />

Information und Beratung bei <strong>den</strong> Zivildienstverwaltungsstellen<br />

der Diakonie (Seite<br />

36 ff.).<br />

1. Die Produktion in Werkstätten <strong>für</strong> Behinderte wird von <strong>den</strong><br />

Behinderten durchgeführt. Die Zivildienstleisten<strong>den</strong> sind – je<br />

nach Art der vorhan<strong>den</strong>en Zivildienstplätze – in der persönlichen<br />

Betreuung der Behinderten, bei Verwaltungstätigkeiten<br />

oder bei sonstigen Tätigkeiten einzusetzen, soweit es sich<br />

dabei nicht um Tätigkeiten in der Produktion handelt.<br />

2. Von dem unter 1. aufgeführten Grundsatz sind folgende<br />

Ausnahmen zulässig:


Zivildienst bei <strong>den</strong><br />

REHA-Betrieben Erftland<br />

Fünf Zivis sind in <strong>den</strong><br />

unterschiedlichsten Arbeitsbereichen<br />

eingesetzt.<br />

Die REHA-Betriebe Erftland, ansässig in<br />

Bergheim-Zieverich, beschäftigen als<br />

gemeinnützige GmbH <strong>für</strong> Rehabilitation<br />

zurzeit rund 370 behinderte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus dem gesamten<br />

Erftkreis. Diese sind in unterschiedlichen<br />

Arbeitsbereichen tätig und wer<strong>den</strong> von rund<br />

60 Betreuern bei ihrer Arbeit beaufsichtigt.<br />

Auch fünf Zivildienstleistende sind in <strong>den</strong><br />

Betrieben eingesetzt. Die Zivis wer<strong>den</strong><br />

hauptsächlich in <strong>den</strong> Bereichen Gartenpflege,<br />

Mustermacherei, Lohnabteilung, Drukkerei<br />

und Zuschnitt mit Aufgaben versehen.<br />

Nach einer Einführung in <strong>den</strong> Betrieb und<br />

dem obligatorischen Einführungslehrgang<br />

des Bundesamtes <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst, lernen<br />

die Zivis zunächst durch Rotation die unterschiedlichen<br />

Arbeitsbereiche der Beschäftigten<br />

kennen. So betreut ein Zivi zurzeit eine<br />

Arbeitsgruppe in der Druckerei, während<br />

Zivi Ralph Schönfeld beim Teppichzuschnitt<br />

selber mit Hand anlegen muss, da ihm heute<br />

eine ganze Arbeitsgruppe übertragen<br />

wurde. Die Zivis Michael Van Cleemput<br />

(Lohnabteilung) und Henning Fuss (Mustermacherei)<br />

hingegen können sich mit ihren<br />

Gruppen eine kleine Erholungsphase gönnen.<br />

Sie betreuen die Behinderten vorübergehend<br />

beim lustigen Zeitvertreib auf der<br />

hauseigenen Kegelbahn im Keller.<br />

Die behinderten Mitarbeiter der REHA-<br />

Betriebe arbeiten zur Zeit hauptsächlich <strong>für</strong><br />

die Teppichindustrie, der größte Auftragsbereich<br />

ist die Mustermacherei, hier wer<strong>den</strong><br />

Teppiche nach dem Zuschnitt in entsprechen<strong>den</strong><br />

Mustern aufgeklebt. Als ein mögliches<br />

Endprodukt wer<strong>den</strong> Teppichmusterbücher,<br />

wie sie beispielsweise in Baumärkten<br />

ausliegen, hergestellt. Auch hier ist ein Zivi<br />

bei Betreuung und Anleitung mit dabei. Im<br />

Bereich Versand läuft in <strong>den</strong> Betrieben alles<br />

zusammen, die zu bearbeiten<strong>den</strong> Materialien<br />

kommen hier ins Haus und sie verlassen<br />

es hier fertig verpackt. Speditionen und<br />

eigene LKWs transportieren die Produkte<br />

der REHA-Betriebe zu <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>. In der<br />

Lohnabteilung wer<strong>den</strong> einfachere Arbeiten<br />

durchgeführt, so dass auch die Behinderten<br />

eine Aufgabe fin<strong>den</strong>, <strong>für</strong> die die anderen<br />

Arbeitsbereiche zu anspruchsvoll sind. Einer<br />

der Zivis ist <strong>für</strong> diesen Bereich mit zuständig,<br />

er schaut <strong>den</strong> Mitarbeitern, z. B. beim Sortieren<br />

und Verpacken von Katalogen, über<br />

die Schulter und fasst gelegentlich mit an.<br />

Im Gartenbereich wer<strong>den</strong> externe Aufträge,<br />

wie Bäume schnei<strong>den</strong> und Rasenpflege von<br />

behinderten Mitarbeitern ausgeführt, die im<br />

Außendienst einsetzbar sind. Ein hauptamtlicher<br />

Betreuer wird im Bereich der Gartenarbeit<br />

ebenfalls von einem Zivi unterstützt.<br />

Eine Schreinerei, in der Möbel <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Eigenbedarf des Betriebs hergestellt, aber<br />

auch Reparaturen, z. B. an alten oder reparaturbedürftigen<br />

Tischen und Stühlen von<br />

Kinderheimen, durchgeführt wer<strong>den</strong>,<br />

ergänzen die Einsatzmöglichkeiten der Mitarbeiter.<br />

Die Behinderten können neben der<br />

Arbeit und dem gelegentlichen Ausruhen<br />

beim Kegeln im Keller, auch Sportangebote<br />

Behindertenbetreuung<br />

Zivi<br />

Ralph Schönfeld<br />

beim Teppichzuschnitt<br />

in <strong>den</strong><br />

REHA-Betrieben<br />

Erftland.<br />

wahrnehmen und sich in der hauseigenen<br />

Kantine stärken. Der Arbeitstag geht in der<br />

Regel von 8 Uhr morgens bis 16.15 Uhr am<br />

Nachmittag.<br />

Die Zivis betonen alle, sich nach einer<br />

gewissen Eingewöhnungszeit sehr schnell<br />

bei <strong>den</strong> REHA-Betrieben eingelebt zu<br />

haben. Die Arbeit mit <strong>den</strong> Behinderten<br />

macht ihnen großen Spaß. „Die lachen viel,<br />

so dass man selber gerne mitlacht!“ erzählt<br />

mir Michael und auch Henning findet „die<br />

Arbeit (mit <strong>den</strong> Behinderten) klasse!“ Alle<br />

genannten Zivis kommen direkt aus der<br />

Umgebung und haben so auch über Freunde,<br />

Bekannte oder Verwandte von <strong>den</strong><br />

REHA-Betrieben erfahren. Ihre Zukunftsperspektiven<br />

sehen die Zivis jedoch nicht in der<br />

Behindertenarbeit, Michael beispielsweise<br />

möchte Angewandte Informatik in Gummersbach<br />

studieren und Henning strebt eine<br />

Ausbildung im Medienbereich an.<br />

Text und Foto: Marcel Klemm<br />

2.1. Ein ZDL darf vorübergehend auf dem Arbeitsplatz eines 2.3. Ein ZDL darf zur Hilfestellung bei der Arbeit eines Behinder-<br />

Behinderten eingesetzt wer<strong>den</strong>, wenn dies zur Aufrechter- ten herangezogen wer<strong>den</strong> (z. B. Werkstücke festhalten oder<br />

haltung der Produktion insgesamt oder zum Erreichen des Teile anreichen).<br />

Tagessolls erforderlich ist; der Einsatz darf je Einzelfall die<br />

Dauer von 8 Std. nicht übersteigen; innerhalb dieses Zeitraums<br />

hat die Dienststelle durch anderweitige Maßnahmen<br />

<strong>für</strong> Abhilfe zu sorgen.<br />

2.4. Mit <strong>den</strong> vorgenannten Regeln kann nicht in jedem Falle eine<br />

befriedigende Lösung gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Die Grenze zwi­<br />

schen <strong>den</strong> Tätigkeiten des Dienstleisten<strong>den</strong>, die noch zur<br />

Hilfe bei der Arbeit des Behinderten gehören, und jenen, die<br />

2.2. Ein ZDL darf zu regelmäßigen Vor- und Nacharbeiten bei schon zum Einsatz in der Produktion zu rechnen sind, ist<br />

der Produktion herangezogen wer<strong>den</strong> (z. B. Material holen, fließend. In Zweifelsfällen ist daher die Entscheidung des<br />

Werkstücke entgraten), soweit diese Arbeiten nicht ebenfalls Bundesamtes einzuholen.<br />

von Behinderten übernommen wer<strong>den</strong> können.<br />

aus: Merkblatt des BAZ<br />

Zivildienst | 27


JUH<br />

Zuverlässiger Partner<br />

und kompetenter Helfer<br />

Die Johanniter<br />

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., ein Werk des<br />

Johanniteror<strong>den</strong>s, ist in Deutschland eine der größten<br />

Hilfsorganisationen. Mittlerweile sind es rund 1,4<br />

Million Menschen, die die JUH als Mitglieder finanziell<br />

und ideell unterstützen.<br />

Präsi<strong>den</strong>t der Johanniter-<br />

Unfall-Hilfe<br />

Hans-Peter von Kirchbach<br />

Fast 19.000 Erwachsene und rund 8.000<br />

Jugendliche engagieren sich ehrenamtlich,<br />

die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beläuft sich auf 8.600.<br />

Mit ihren 9 Landesverbän<strong>den</strong> und über 330<br />

Regional-, Kreis- und Ortsverbän<strong>den</strong> ist sie<br />

in der gesamten Bundesrepublik vertreten.<br />

Der Grundgedanke der Johanniter-Unfall-<br />

Hilfe e.V., der Dienst am Nächsten, reicht<br />

bis ins Zeitalter der Kreuzzüge zurück. Vor<br />

900 Jahren gründeten Ritter des Kreuzfahrerheers<br />

zusammen mit Brüdern eines<br />

Spitals <strong>den</strong> „Ritterlichen Or<strong>den</strong> St. Johannis<br />

vom Spital“ im heiligen Land, in Jerusalem.<br />

Ganz so alt ist der Or<strong>den</strong>ssprössling „Johanniter-Unfall-Hilfe“<br />

noch nicht. Im Jahre<br />

1952 wurde die JUH, heute vielerorts kurz<br />

die Johanniter genannt, gegründet. Der<br />

Anfang war beschei<strong>den</strong>.<br />

Eine kleine Gruppe von Ärzten und ehrenamtlichen<br />

Helfern improvisierte mit<br />

einfachen Mitteln, wobei der Gedanke der<br />

christlichen Nächstenliebe bei allen Aktivitäten<br />

stets Pate stand.<br />

Effektive Arbeit<br />

Die Johanniter <strong>entw</strong>ickelten sich zu einer<br />

kompetenten und allseits bekannten Hilfsorganisation,<br />

wobei mittlerweile der Notarztund<br />

Rettungsdienst nur noch einen der<br />

Schwerpunkte bildet. So haben die Johanniter<br />

ihren Einsatz auf viele Bereiche der Hilfe<br />

von Mensch zu Mensch ausgedehnt. Dennoch<br />

gibt es nach wie vor kaum einen<br />

Einsatzbereich der „Schnellen Hilfe“ (z. B.<br />

bei Blut- und Organspendediensten und<br />

Bereitschaftsdiensten bei öffentlichen Veranstaltungen),<br />

in dem die Johanniter nicht<br />

mitarbeiten. Überall, wo Hilfe nötig ist, sind<br />

die hauptamtlichen und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter, die Zivis und FSJ´ler der Johanniter<br />

zur Stelle. Die anderen Schwerpunkte<br />

der JUH-Leistungen: die vielfältigen<br />

Aufgaben im sozialen Bereich. Auch hier<br />

eine breite Palette der Aktivitäten: Mobiler<br />

Sozialer Hilfsdienst, Individuelle Schwerstbehindertenbetreuung,<br />

Behindertenfahrdienst,<br />

Essen auf Rädern und Hausnotrufdienste.<br />

Einsatz im „Mobilen Sozialen Hilfsdienst“ Im Einzelnen umfasst dies:<br />

Die Anerkennung von Mobilen Sozialen Hilfsdiensten als Tätigkeitsbereich<br />

<strong>für</strong> Zivildienstleistende ist unbeschadet der üblichen<br />

Anerkennungsvoraussetzungen an die Erfüllung folgender Anforderungen<br />

gebun<strong>den</strong>:<br />

1. Zielgruppe:<br />

Zielgruppen der Mobilen Sozialen Hilfsdienste sind alte, kranke,<br />

behinderte oder in anderer Weise hilfebedürftige Menschen in<br />

ihrem häuslichen Umfeld.<br />

2. Aufgaben:<br />

Die Mobilen Sozialen Hilfsdienste umfassen die Pflege und<br />

Betreuung hilfebedürftiger Personen in ihrem häuslichem Umfeld.<br />

28 | Zivildienst<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

Lützowstraße 94<br />

10785 Berlin-Tiergarten<br />

Telefon: 030 26997-0<br />

Telefax: 030 26997-555<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Siegburger Str. 197<br />

50679 Köln<br />

Telefon: 0221 99399-320<br />

Telefax: 0221 99399-9320<br />

Internet: http://www.juh.de<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@juh.de<br />

<strong>zivi</strong>ldienst@juh-<strong>zivi</strong>ldienst.de<br />

ZDL gerne gesehen<br />

ZDS: 356<br />

ZDP: 2.428<br />

Zivildienstleistende sind in all diesen Bereichen<br />

willkommen. Dieses gilt gleichwohl <strong>für</strong><br />

ihre vielen unterstützen<strong>den</strong> Dienste in weiteren<br />

Einrichtungen der Johanniter und des<br />

Johanniteror<strong>den</strong>s. So in Kindertagesstätten,<br />

Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen<br />

aber auch Seniorenwohnheimen und in der<br />

Asylbewerberbetreuung. Ausbildungen –<br />

vom Lehrgang <strong>für</strong> <strong>den</strong> Behindertenfahrdienst,<br />

über die Ausbildung in <strong>den</strong> Mobilen<br />

Sozialen Hilfsdiensten bis hin zum Rettungsassistenten<br />

– wer<strong>den</strong> in speziellen Johanniter-Schulen<br />

angeboten. So können gesundheitlich<br />

taugliche Zivildienstleistende die<br />

Ausbildung zum Rettungshelfer bzw.<br />

Rettungssanitäter absolvieren. Wer soweit<br />

gekommen ist, hat innerhalb des JUH-Programms<br />

die Möglichkeit zur Weiterbildung<br />

z. B. im Rahmen von Ausbilderlehrgängen.<br />

Diese Ausbildung bietet dem Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

die Möglichkeit, nach seinem Zivildienst<br />

bei <strong>den</strong> Johannitern oder einer anderen<br />

Organisation hauptberuflich Fuß zu fassen.<br />

Schon viele JUH-Zivis sind „dabei“<br />

geblieben, weil sie Freu(n)de in der JUH und<br />

an der aktiven Hilfe gefun<strong>den</strong> haben. Da<strong>für</strong><br />

steht auch der Leitspruch der Johanniter:<br />

Helfen macht Freu(n)de!<br />

a. Hilfen zur Erhaltung und Erweiterung von Kontakten zur<br />

Umwelt: Besuchsdienst (Gespräche, Vorlesen, Spiele etc.); Hilfe<br />

beim Schriftverkehr, Besorgungen (Behör<strong>den</strong>gänge, Buch- und<br />

Zeitschriftenausleihe etc.); Hinbringen, Abholen oder Begleiten bei<br />

Besuchen, Veranstaltungen, Ausflügen, Fahrten, Feiern, Spaziergängen,<br />

Friedhofsbesuchen, sportlichen Veranstaltungen; Hilfe bei<br />

aktiver Sportausübung; sonstige Hilfen zur Erhaltung von Kontak­<br />

ten. Reine Fahrdienste wie z. B. Behindertenfahrdienste gehören<br />

nicht zum Mobilen Sozialen Hilfsdienst.<br />

b. Hilfen im Haushalt: Einkaufen, Wäsche abholen, Hilfe beim<br />

Zubereiten von Mahlzeiten (z. B. Gemüse putzen, Büchsen öffnen<br />

etc.); Reinigen des Geschirrs, Aufräumen, Staubwischen, Reinigen<br />

von Badezimmer und WC, Säubern von Bö<strong>den</strong> und Teppichen,


Windeln wechseln ohne Scheu<br />

„Es ist so schön, dass du kommst, jetzt wo du<br />

doch gar nicht mehr müsstest”, strahlt Ruth<br />

Günther und streichelt zärtlich über die Schoko-Ohren<br />

des Osterhasen, <strong>den</strong> sie gerade<br />

überreicht bekam. Marcel ist das fast peinlich:<br />

„Sie wissen doch, dass ich das gerne mache.<br />

Wie geht’s Ihnen <strong>den</strong>n?” Schnell merkt man:<br />

Die bei<strong>den</strong> haben sich viel zu erzählen. Kein<br />

Wunder – so lange wie sie sich nicht mehr<br />

gesehen haben. Kennen gelernt haben sie sich<br />

während Marcels Zivi-Zeit bei der evangelischen<br />

Diakonie-Station Villingen. Da war der<br />

21-Jährige noch öfter gekommen und half als<br />

„ihr Zivi” fleißig mit im Haushalt, kaufte <strong>für</strong> sie<br />

ein, wenn der Kühlschrank leerer wurde.<br />

Im Mobilen Sozialen Hilfsdienst (MSHD) ist<br />

das Teil der Arbeit, die der ZDL erledigt. Vornehmlich<br />

alte, gebrechliche Menschen – unter<br />

Umstän<strong>den</strong> auch Körperbehinderte – wer<strong>den</strong><br />

im Alltag unterstützt. Bei dem, was sie alleine<br />

nicht mehr schaffen. Ohne jene Hilfe müssten<br />

viele ins Altenheim. Fenster putzen, Bo<strong>den</strong><br />

schrubben, spülen, Wäsche waschen – all solche<br />

Tätigkeiten fallen an. Zudem das Frühstück<br />

oder das Abendbrot mundgerecht zubereiten.<br />

„Natürlich gehen wir mit <strong>den</strong> Leuten<br />

auch raus”, fügt Thomas Bartsch hinzu. Er ist<br />

einer der Nachfolger von Marcel bei der Sozialstation.<br />

Gleich ob es sich um einen Arztbesuch,<br />

Behör<strong>den</strong>gänge oder Spazieren handelt.<br />

So lange die Personen selbst in der Lage sind<br />

zu laufen – manche mit Krücken oder Gehbock<br />

–, begleitet er sie wohin es ihnen beliebt.<br />

Allerdings heißt der „Gehbock” jetzt „Rollator”<br />

und „Krücken” soll man auch nicht mehr<br />

sagen, sie wer<strong>den</strong> neudeutsch „Unterarmgehstützen”<br />

genannt. Wegen der diskriminieren<strong>den</strong><br />

Historie der Begriffe. „Den betroffenen<br />

Leuten ist das egal, sie verstehen die neuen<br />

Bezeichnungen gar nicht.”<br />

Natürlich fallen auch pflegerische Tätigkeiten<br />

an: Abhängig von der Dienststelle in verschie­<br />

<strong>den</strong>em Ausmaß. „Bei uns beschränkt sich das<br />

auf leichte Aufgaben”, sagt Olaf Henrich,<br />

stellvertretender Dienststellenleiter und<br />

zuständig <strong>für</strong> die Zivis der Sozialstation, „wir<br />

wollen die jungen Männer nicht überfordern.”<br />

Jeder Zeit können die ZDL – meist sind sie<br />

allein im Einsatz – per Telefon eine professionelle<br />

Pflegekraft erreichen, wenn’s brennt.<br />

Geht etwas dem Einzelnen zu weit, akzeptiere<br />

man dies ohne wenn und aber, so Olaf Henrich<br />

weiter, keiner werde zu etwas gezwungen.<br />

Das gilt vor allem <strong>für</strong> extreme Situationen,<br />

wenn sich etwa jemand erbrochen hat.<br />

Trotzdem stellt er klar: „Wir werfen die Zivis<br />

ins kalte Wasser. Nach ihrem Einführungslehrgang<br />

müssen sie sich selbst in <strong>den</strong> Job hineinfin<strong>den</strong>.”<br />

Ein Schnuppertag wird potentiellen<br />

Bewerbern nahe gelegt. Auch Thomas Bartsch<br />

hat dieses Angebot wahrgenommen. „Danach<br />

hab’ ich gezweifelt, ob ich’s packe”, erzählt er.<br />

„Die erste Windel ist eine echte Hürde.” Aber<br />

genau wie die gewechselt wer<strong>den</strong> muss, hilft<br />

ein Zivi im MSHD <strong>den</strong> alten Menschen auch<br />

beim Waschen, Ba<strong>den</strong>, Anklei<strong>den</strong>, Rasieren<br />

und Zähne putzen. Weil letzteres bei vielen<br />

älteren Menschen aus einem Gebiss besteht,<br />

reinigt man natürlich die Dritten per Hand:<br />

Ebenfalls gewöhnungsbedürftig zu Anfang.<br />

MSHD<br />

Für mögliche Notfälle erhalten die Zivis einen<br />

medizinischen Crashkurs, bei dem sie Wissenswertes<br />

lernen. Einmal hat Thomas eine brenzlige<br />

Situation erlebt: In der Nacht war einem<br />

Mann ein Bilderrahmen auf <strong>den</strong> Kopf gefallen.<br />

Platzwunde. Sofort rief Thomas Ambulanz<br />

und Dienststelle an. Ein or<strong>den</strong>tlicher Schock!<br />

Ganz so vertraut wie Marcel mit Ruth Günther<br />

ist man sicher nicht gleich mit jedem, <strong>den</strong> man<br />

beim Mobilen Sozialen Hilfsdienst anbefohlen<br />

bekommt. Vier Wochen nachdem seine<br />

Dienstzeit vorüber war, kam die Dame ins<br />

Altenheim. Das lag nicht an seinem Weggang,<br />

sondern weil sich ihr körperlicher Zustand verschlechterte.<br />

Viertel nach acht. Noch immer sitzt Marcel bei<br />

ihr am Bett. Draußen zieht die Dämmerung<br />

herauf. Ruth Günther ist gerade eingeschlafen.<br />

Mitten im Gespräch, wie das eben so passieren<br />

kann, wenn man alt ist. Ganz leise, so<br />

leise dass sie es wohl kaum hören könnte,<br />

wäre sie wach, haucht er ihr ins Ohr: „Bald<br />

komme ich wieder vorbei.” Dann deckt er sie<br />

behutsam zu. In dem Moment ist es ganz wie<br />

früher.<br />

Text und Foto: Christian Wöhrle<br />

Spülen – der MSHD-Zivi hat<br />

alles im Griff<br />

Fensterputzen, Hilfe beim Reinigen von Gardinen und Vorhängen, tagsüber in deren Wohnung bei vorübergehender Abwesenheit<br />

Hilfe bei der Wohnungsbeheizung (z. B. Versorgung der Öfen, der Pflege- oder Aufsichtsperson; Transport von Pflegegeräten;<br />

Heizmaterial besorgen etc.); Hausreinigung nach der Hausordnung sonstige pflegerische Hilfen.<br />

(Treppenhaus, Keller, Speicher, Hof und Straße); kleinere praktische<br />

Hilfen, die keinen Handwerker erfordern (Türschloss ölen,<br />

Bilder aufhängen etc.); Vor- und Nacharbeiten im Zusammenhang<br />

mit Wohnungsrenovierung, sonstige Hilfen im Haushalt.<br />

Insbesondere bei pflegerischen Hilfen sind die einschlägigen<br />

Bestimmungen zu beachten, die z.B. fachliche Mindestqualifikationen<br />

vorschreiben können. Diese Bestimmungen gelten auch<br />

<strong>für</strong> Zivildienstleistende. Pflegerische Aufgaben dürfen Zivildienstc.<br />

Pflegerische und betreuerische Hilfen: Hilfe zur Körperpflege leisten<strong>den</strong> nur übertragen wer<strong>den</strong>, wenn diese auch über die<br />

(Waschen, Ba<strong>den</strong>, Rasieren, Haarpflege etc.); Hilfe beim Aufste- ggf. geforderten Qualifikationen verfügen.<br />

hen und Zubettgehen; Hilfe beim An- und Ausklei<strong>den</strong>, beim<br />

Gehen, bei Körperübungen, beim Essen, Bettenmachen und<br />

Wechseln der Bettwäsche; Entleeren bzw. Säubern von Nachtstuhl<br />

und Urinflaschen; Begleitung zum Arzt und zu Therapien; Beauf-<br />

Außerdem sind beim Einsatz von ZDL – insbesondere im pflegerischen<br />

Bereich – die Intimsphäre und die Geschlechtszugehörigkeit<br />

der betreuten Person besonders zu berücksichtigen.<br />

sichtigung oder Wartung von Pflege- und Aufsichtsbedürftigen aus: Merkblatt des BAZ<br />

Zivildienst | 29


DKG<br />

Hospitäler<br />

leistungsfähiger machen<br />

Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />

Deutsche<br />

Krankenhausgesellschaft e. V.<br />

Wegelystraße 3<br />

10623 Berlin<br />

Telefon: 030 39801-0<br />

Der Dachverband <strong>für</strong> das Krankenhauswesen ist die Telefax: 030 39801-3000<br />

Internet: www.dkgev.de<br />

Deutsche Krankenhausgesellschaft mit Sitz in Berlin. E-Mail: dkgmail@dkgev.de<br />

ZDS: 747<br />

ZDP: 8.853<br />

Ihr gehören die 16 Landeskrankenhausge- Daneben wird auf allen Gebieten des<br />

sellschaften der einzelnen Bundesländer Krankenhauswesens Erfahrungsaustausch<br />

sowie zwölf Spitzenverbände der Kranken- gepflegt und gefördert, und die Ministerien<br />

hausträger an. Dies sind sowohl die unab- und gesetzgeben<strong>den</strong> Organe wer<strong>den</strong> schon<br />

hängigen Wohlfahrtsverbände wie Arbeiter- bei der Vorbereitung von Gesetzen und Verwohlfahrt,<br />

Deutscher Paritätischer Wohl- ordnungen unterstützt.<br />

fahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz, die Präsi<strong>den</strong>t der DKG<br />

konfessionellen wie Caritas, Diakonisches Schließlich ist die DKG als Verband aner- Dr. Rudolf Kösters<br />

Werk, Zentralwohlfahrtsstelle der Ju<strong>den</strong> in kannter Zivildienststellen auch Mitglied im<br />

Deutschland als auch der Bundesverband Beirat <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst beim Bundesminider<br />

Privatkrankenanstalten, der Landkreis- sterium <strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und<br />

tag, der Städte- und Gemeindebund, der<br />

Städtetag, der Verband der Rentenversiche­<br />

Jugend.<br />

rungsträger sowie der Verband der Universitätskliniken<br />

Deutschlands.<br />

59,6% der derzeit über 80.000 Zivildienst­<br />

leisten<strong>den</strong> arbeiten in der Tätigkeitsgruppe<br />

1949 gegründet<br />

01, „Pflegehilfe und Betreuungsdienste“.<br />

Neben <strong>den</strong> Einsatzstätten in Altenheimen<br />

Gegründet wurde die Deutsche Kranken- und Pflegeeinrichtungen sowie in Behinderhausgesellschaft,<br />

kurz: DKG, im Jahre 1949. tenstätten leisten viele Zivildienstleistende<br />

In ihrer Satzung machte sie sich zum Ziel, ihren Dienst im Krankenhaus ab.<br />

die Mitgliedsverbände bei der Erfüllung<br />

ihrer Aufgaben auf dem Gebiet des Krankenhauswesens<br />

zu unterstützen. Ihr Wirken<br />

richtet sich auf <strong>den</strong> Erhalt und die Verbesserung<br />

der Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser.<br />

Als Dachorganisation fühlt sie sich<br />

vor allem zuständig <strong>für</strong> Grundsatzfragen,<br />

die nicht nur einzelne Mitglieder betreffen.<br />

Hier bringt die DKG ihren Einfluss in die<br />

Gesetzgebung bei Bund und Länder ein.<br />

Auch eine geeignete Öffentlichkeitsarbeit<br />

gehört dazu.<br />

Stephan (s. nebenstehen<strong>den</strong> Bericht) ist<br />

einer von vielen Zivildienstleisten<strong>den</strong>, die an<br />

<strong>den</strong> Kölner Universitätskliniken in rund 30<br />

verschie<strong>den</strong>en Bereichen beschäftigt sind.<br />

Sie sind damit integriert in eine Institution,<br />

deren 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

kranke Menschen in knapp 1.600 Betten<br />

versorgen. Überwiegend sind die Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

direkt mit pflegerischen<br />

Tätigkeiten betraut. Wie in vielen anderen<br />

Bereichen gehören sie auch hier inzwischen<br />

zum gewohnten Bild.<br />

Zuständig <strong>für</strong> Grundsatzfragen<br />

Insgesamt arbeiten in bundesdeutschen<br />

Hospitälern rd. 1,1 Mio. Menschen, d. h.<br />

jeder 33. Erwerbstätige. Um <strong>den</strong> gesamten<br />

Umfang des Krankenhauswesens zu erfas­<br />

sen, muss man sich noch einige Zahlen vor<br />

Augen führen:<br />

16,8 Mio. Patienten wur<strong>den</strong> 2004 in bundesdeutschen<br />

Krankenhäusern behandelt.<br />

Die 531.300 Betten verteilen sich auf 2.166<br />

Einrichtungen.<br />

Zivildienst in der Krankenhauspflege Zu <strong>den</strong> Krankenpflegetätigkeiten gehören:<br />

Für Tätigkeiten in der Krankenpflege sind die einschlägigen Vor- � Körperpflege<br />

schriften, insbesondere hinsichtlich der Mindestqualifikation des Mithilfe beim Waschen, Duschen und Ba<strong>den</strong>, Mund-,<br />

Pflegepersonals zu beachten. Zivildienstleistende erfüllen diese Haar-, und Nagelpflege, Rasieren; Hilfe bei Ausscheidungen,<br />

Anforderungen oft nicht. Beim Einsatz von ZDL in diesem Bereich Gebrauch von Stechbecken und Urinflasche<br />

ist daher kritisch zu prüfen, welche Aufgaben dem ZDL eigenverantwortlich<br />

übertragen wer<strong>den</strong> können, wann qualifiziertes Fachpersonal<br />

zumindest zugegen sein sollte und welche Aufgaben<br />

� Diagnostik und Therapie<br />

Mitarbeit bei Wiegen und Messen von Puls, Temperatur, Blut­<br />

dem Fachpersonal vorbehalten bleiben müssen.<br />

30 | Zivildienst<br />

druck; Verabreichung von vorbereiteten Medikamenten (nur<br />

im Beisein qualifizierter Fachkräfte); Mithilfe beim An- und<br />

Ablegen von Geräten; Mithilfe bei der Vor- oder Nachbereitung<br />

von Therapien, Eingriffen, Operationen


Frühschicht<br />

auf Ebene 13<br />

Pflegedienst erfordert Zeit<br />

und Zuwendung<br />

Foto: Jens Dietrich/NETZHAUT<br />

Von der 13. Etage des Bettenhauses der Universitätsklinik<br />

vermag man die Kölner Innenstadt<br />

zu überschauen, Dom und <strong>Rhein</strong>brükken.<br />

Bei schönem Wetter schweift der Blick bis<br />

zum Siebengebirge. Diese Kulisse zu beobachten,<br />

über der sich nun langsam die herbstliche<br />

Sonne erhebt, bleibt Stephan Wenzel heute<br />

morgen aber nicht viel Zeit.<br />

Krankenhauspflege<br />

Für ihn heißt es im Moment, <strong>den</strong> schwerkranken<br />

Krebspatienten von Zimmer 17 aus<br />

dem Bett zu holen, ans Becken zu setzen und<br />

ihm beim morgendlichen Waschen zu helfen.<br />

Zwischendurch räumt er ein wenig im Krankenzimmer<br />

auf und bezieht das Bett neu.<br />

bandsmaterial sortiert und eingeräumt wer<strong>den</strong>.<br />

Zwischendurch kontrolliert Stephan dann<br />

bei einigen Kranken Puls oder Blutdruck,<br />

er<strong>neuer</strong>t kleinere Verbände oder hängt durch-<br />

Die Arbeit ist nicht leicht auf der Station, wo<br />

vielen Kranken die Diagnose „Krebs – unheilbar“<br />

gestellt wor<strong>den</strong> ist. Natürlich nahm er am<br />

Anfang immer wieder Gedanken von der<br />

Stefan Wenzel ist Zivildienstleistender in der gelaufene Infusionen ab. Arbeit mit nach Hause, verdrängte in der<br />

Tätigkeitsgruppe 01, „Pflegehilfe und Betreuungsdienste“,<br />

wie die offizielle Bezeichnung<br />

lautet. Für ihn ist dies der Dienst auf einer der<br />

vier Stationen der Ebene 13, die zur inneren<br />

Medizin der Kölner Universitätskliniken<br />

gehört. Vorwiegend Krebspatienten liegen in<br />

<strong>den</strong> insgesamt 72 Betten dieser Etage.<br />

Zuhören ist wichtig<br />

Dabei gibt es natürlich immer wieder Gelegenheit,<br />

mit <strong>den</strong> Patientinnen und Patienten ins<br />

Gespräch zu kommen. „Zuweilen <strong>entw</strong>ickeln<br />

sich da richtige Diskussionen, über Kultur,<br />

Wirtschaft, Umwelt, die Patienten erzählen<br />

von ihrem Beruf, ihrer Familie, vom letzten<br />

Urlaub. Da bin ich viel in der Situation des<br />

Zuhörers. Überhaupt, zuhören zu können, das<br />

ist sehr wichtig, es gibt <strong>den</strong> Kranken die Mögersten<br />

Zeit vor allem die große Anspannung<br />

auf der Station. „Erst nach zwei, drei Monaten<br />

habe ich richtig begriffen, dass hier so viele<br />

Patienten mit aussichtslosen Diagnosen liegen.“<br />

Geholfen hat ihm aber in dieser schwie­<br />

rigen Phase die gute Atmosphäre im Pflege-<br />

team. „Die Schwestern und Ärzte sind sehr<br />

offen, man kann mit ihnen gemeinsam anstehende<br />

Probleme bewältigen.“<br />

An diesem Tag ist recht viel los auf der Station,<br />

die drei bettlägerigen Pflegefälle nehmen eine<br />

Menge Zeit in Anspruch. Der weitere Vormittag<br />

wird mit verschie<strong>den</strong>en Arbeiten verbracht:<br />

Patientinnen und Patienten müssen <strong>für</strong><br />

Untersuchungen vorbereitet wer<strong>den</strong>, medizilichkeit,<br />

einmal auf andere Gedanken zu kommen,<br />

als immer Schmerzen, Krebs und Krankenhaus.“<br />

Gegen 12 Uhr dann endet die Arztvisite. Nun<br />

müssen die neuen Verordnungen umgesetzt<br />

wer<strong>den</strong>. Stephan bereitet Infusionen vor,<br />

„Was aber immer wieder Kraft gibt“, so<br />

bemerkt er zum Schluss, „das sind die positi­<br />

ven Reaktionen der Patienten“, wie die eines<br />

70jährigen schwerkranken Mannes, der ihn<br />

eines Morgens mit einem Wink begrüßte und<br />

<strong>den</strong> Worten: „Ah, da kommt ja mein Freund.“<br />

nische Instrumente gereinigt und zur Sterilisa- schreibt Untersuchungsscheine und heftet Ralf Groß<br />

tion gebracht, Infusionen, Medikamente, Ver- Befunde ab.<br />

� Besonderes Beobachten � Speiseversorgung<br />

Beobachten nach Therapien, Eingriffen, Operationen; Narko- Hilfe beim Anrichten, Abräumen, Darreichen von Nahrung;<br />

sewache (gelegentlich unter Anleitung) Tafeldienste<br />

� Betten und Lagern Für ZDL ausgeschlossen sind Tätigkeiten <strong>für</strong> die er die vorge-<br />

Hilfe beim Aufsetzen, Umsetzen, Aufstehen, Hinlegen, schriebene, fachliche Mindestqualifikation in der Regel nicht<br />

Umbetten und Lagern; Versorgung druckgefährdeter Stellen; erfüllt. Hierzu zählen Tätigkeiten zur Aufrechterhaltung von Vital-<br />

Betten machen, Wechsel der Bettwäsche funktionen, das Verabreichen von Injektionen, Blutzuckermessun­<br />

� Mobilisation<br />

Hilfe beim Aufstehen, An- und Ausklei<strong>den</strong>; Begleiten und ggf.<br />

Hilfestellung beim Toilettengang; Mithilfe bei therapeutischen<br />

gen, das Anlegen von Verbän<strong>den</strong>, die Verabreichung von Son<strong>den</strong>nahrung,<br />

das Legen und Entfernen von Son<strong>den</strong> und Kathetern,<br />

das Bedienen von med. Geräten (Absauger, Sauerstoffgeräte)<br />

oder gymnastischen Übungen; Patientenbegleitdienste Aus: Leitfa<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Durchführung des Zivildienstes<br />

Zivildienst | 31


DOSB<br />

Mehr Lebensqualität<br />

Deutscher Olympischer Sportbund<br />

Sport ist in. Ob der kleine<br />

Kicker in der Nachwuchsfußballmannschaft,<br />

der<br />

Judoka, die Radfahrerin,<br />

der behinderte Handballer,<br />

die Joggerin, der<br />

Brustschwimmer oder die<br />

tanzende Seniorin.<br />

Präsi<strong>den</strong>t des<br />

Deutschen<br />

Olympischen Sportbundes<br />

Dr. Thomas Bach<br />

Einsatz im sozialen Sport b. Seniorensport und Altenhilfe<br />

Einrichtungen des Sports können als Beschäftigungsstelle anerkannt<br />

wer<strong>den</strong>, wenn sie Beschäftigungsmöglichkeiten der aufgeführten<br />

Bereiche nachweisen können.<br />

Bürger aller sozialer Schichten und aller<br />

Altersklassen kicken auf dem grünen Rasen,<br />

tummeln sich in Turnhallen oder joggen<br />

durch <strong>den</strong> Wald.<br />

Sport als Ausdruck menschlicher Grundbedürfnisse<br />

nimmt in der modernen Gesellschaft<br />

eine zentrale Rolle ein. Sport vermittelt<br />

Begegnung und Gesundheit, ist<br />

internationale Brücke zwischen Kulturen,<br />

Religionen und Generationen und wirkt<br />

I<strong>den</strong>tität stiftend und Integration fördernd.<br />

Er bietet vielfältige Beiträge <strong>für</strong><br />

Gesundheit und Prävention. In Millionen<br />

Stun<strong>den</strong> ehrenamtlich geleisteter Arbeit<br />

stellen Vereine und Verbände dies auf vielfältigste<br />

Art und Weise unter Beweis.<br />

Der Deutsche Olympische Sportbund<br />

(DOSB) ist am 20. Mai 2006 aus der Verschmelzung<br />

des Deutschen Sportbundes<br />

und des Nationalen Olympischen Komitees<br />

<strong>für</strong> Deutschland entstan<strong>den</strong>. Zum ersten<br />

Präsi<strong>den</strong>ten des DOSB wurde der IOC-Vizepräsi<strong>den</strong>t<br />

und Fechtolympiasieger Dr. Thomas<br />

Bach gewählt.<br />

In Deutschland vertritt der DOSB <strong>den</strong> Sport<br />

gegenüber der Bundesregierung und arbeitet<br />

mit anderen gesellschaftlichen Kräften<br />

zusammen. Er ist eine regierungsunabhängige,<br />

demokratisch verfasste Dachorganisation<br />

und mit 95 Mitgliedsorganisationen weltweit<br />

größte Sportorganisation mit rund 27 Millio-<br />

Deutscher Olympischer Sportbund<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Otto-Fleck-Schneise 12<br />

60528 Frankfurt<br />

Telefon: 069 670-0266<br />

Telefax: 069 670-2691<br />

Internet: http://www.dsj.de<br />

E-Mail: huber@dsj.de<br />

ZDS: 270<br />

ZDP: 316<br />

nen Mitgliedschaften, mehr als 90.000 Turnund<br />

Sportvereinen und 4,5 Millionen ehrenamtlichen<br />

Helferinnen und Helfern.<br />

Als Nationales Olympisches Komitee<br />

Deutschlands vertritt der DOSB die Ziele der<br />

Olympischen Charta und entsendet Mannschaften<br />

zu Olympischen Spielen. Der<br />

DOSB tritt <strong>für</strong> einen humanen Spitzensport<br />

ein und beteiligt sich auf der Basis der „Null-<br />

Toleranz"- Politik des Internationalen Olympischen<br />

Komitees auf nationaler und internationaler<br />

Ebene am Kampf gegen Doping.<br />

Im Sinne olympischer Solidarität fördert der<br />

DOSB die internationale Begegnung und<br />

engagiert sich bei der weltweiten Sport<strong>entw</strong>icklung.<br />

In Bildung, Erziehung und Wissenschaft<br />

verbreitet der DOSB <strong>den</strong> olympischen<br />

Gedanken und fördert das Wissen um<br />

<strong>den</strong> Sport. Der DOSB setzt sich <strong>für</strong> Rahmenbedingungen<br />

ein, die es Menschen unabhängig<br />

von Alter, Geschlecht, Religion und<br />

sozialer Herkunft ermöglichen, an der Welt<br />

des Sports Teil zu haben.<br />

Dabei verhilft auch das Engagement der<br />

Zivildienstleisten<strong>den</strong>, die im Sport in besonderen<br />

sozialen Einrichtungen, wie im Behinderten-<br />

und Seniorensport, aber auch in<br />

Sportgruppen <strong>für</strong> Ausländer und deren<br />

Angehörige eingesetzt sind, <strong>den</strong> betroffenen<br />

Menschen zu mehr Lebensqualität.<br />

mit Vereinsmitgliedern sowie Bewohnern in Altenheimen, Altentagesstätten,<br />

Altenclubs<br />

in Vereinen, Altenheimen, Altentagesstätten, Seniorenclubs (keine<br />

Ausleihe von Zivildienstleisten<strong>den</strong>!)<br />

a. Behindertensport mit Geistig-, Körper-, Sinnes- und seelisch Gestaltung und Organisation des Übungsbetriebes, allgemeine<br />

Behinderten in Vereinen als auch in Zusammenarbeit mit sonstigen Freizeitgestaltung (Spiel, Bewegung, Geselligkeit, Tanz, Wandern,<br />

Trägern der Behindertenarbeit (beschützende Werkstätten, Berufs- Radtouren)<br />

förderungswerke, Berufsbildungswerke etc.).<br />

Organisation gemeinsamer Besuche von Kulturveranstaltungen<br />

Mitgestaltung des allgemeinen Übungsbetriebes<br />

etc.<br />

Unterstützung und Betreuung besonderer Angebote wie z. B. the­<br />

c. Koronarsport<br />

rapeutisches Reiten<br />

mit Infarktpatienten bzw. Patienten mit operativen Eingriffen am<br />

Freizeitgestaltung/Ferienfreizeit mit Behinderten<br />

Herzen nach Klinikaufenthalt aufgrund ärztlicher Empfehlung in<br />

Transportdienste<br />

32 | Zivildienst


Samstag Nachmittag, Kombibad Seestraße im<br />

Berliner Wedding. In der Schwimmhalle ist es<br />

heiß. Am Beckenrand steht ein abschnallbares<br />

Bein, daneben ein einzelner Gummischuh. Ein<br />

Stückchen weiter liegen zwei Krücken auf der<br />

Bank. Eine Gruppe Schwimmer pflügt durch<br />

das 50-Meter-Becken. Im Kraulschlag peitschen<br />

die Arme und Beine durch das Wasser.<br />

Ab und zu hebt sich ein Kopf aus dem Nass:<br />

Training der Behindertenschwimmgruppe<br />

beim SC Wedding 1929 e.V.<br />

„Das sind unsere Leistungsschwimmer“, sagt<br />

Thomas Fiolka. Der 20jährige ist selbst<br />

Schwimmer, vor allem Wasserballer. Seit<br />

einem dreiviertel Jahr ist er Zivildienstleistender<br />

beim Schwimmclub Wedding. Von einem<br />

Bekannten hatte er von der Möglichkeit<br />

gehört, seinen Zivildienst im Sport abzuleisten.<br />

Am liebsten hätte er <strong>den</strong> Zivildienst natürlich<br />

in seinem eigenen Verein, dem SV Preußen<br />

Berlin, gemacht. Das ist aber nicht möglich. So<br />

hat er sich beim SC Wedding beworben. „Ich<br />

muss <strong>den</strong>en wohl ein bisschen sympathisch<br />

gewesen sein“, grinst er. Außerdem hatte er<br />

Übungsleitererfahrung, <strong>den</strong>n der aktive Leistungssportler<br />

hatte im eigenen Verein bereits<br />

das Training der Jugend übernommen. Allerdings<br />

kannte er sich mit Senioren- und Behindertensport<br />

bislang noch gar nicht aus. „Die<br />

Älteren, die sind ganz anders“, sagt Thomas.<br />

„Bei <strong>den</strong> Jugendlichen muss man immer motivieren:<br />

‚na, schwimm doch noch mal hundert<br />

Meter’ und die hier, die muss ich immer brem­<br />

Sport<br />

Zivildienst im<br />

Schwimmbad<br />

sen, damit sie sich nicht übernehmen.“ Eine<br />

ganz neue Herausforderung <strong>für</strong> Thomas Fiolka.<br />

Das ist vor allem bei dem sogenannten kompensatorischen<br />

Sport so. Nach einer Operation<br />

kommen ehemalige Patienten zum SC<br />

Wedding, um sich einfach ein wenig zu bewegen,<br />

vor allem aber um Kondition und Muskeln<br />

wieder aufzubauen. „Besonders bei <strong>den</strong><br />

‚Reißverschlüssen’ – so nennen wir die Leute,<br />

die eine Bypass-Operation hinter sich haben,<br />

muss man darauf achten, dass sie nicht zuviel<br />

tun, <strong>den</strong>n die sind oft extrem ehrgeizig“, sagt<br />

Thomas. Deshalb ist er beim kompensatorischen<br />

Sport nie allein mit der Gruppe. Dort ist<br />

der Zivildienstleistende lediglich Assistenztrainer<br />

und unterstützt einen erfahrenen Diplom-<br />

Sportlehrer.<br />

Thomas Fiolka ist schon der dritte Zivi, <strong>den</strong> der<br />

Verein beschäftigt hat.<br />

„Pro Zivildienstplatz gibt es 25-30 Bewerbungen“,<br />

sagt Wolfgang Herrath. Der Bedarf ist<br />

da. Als Verein kann der SC Wedding keine<br />

Unterkunft stellen oder Mietkosten übernehmen.<br />

„Deshalb ist es <strong>für</strong> uns wichtig, dass der<br />

Zivi am besten noch zu Hause bei Muttern<br />

wohnt“, so Wolfgang Herrath. Außerdem<br />

sollte er Schwimmer sein, schon Trainererfahrung<br />

haben und vor allem Bereitschaft zu flexiblen<br />

Arbeitszeiten mitbringen. „Denn Zivi<br />

bei uns, das ist kein starres Ding.“ Davon kann<br />

Thomas Fiolka ein Lied singen. Wenn die<br />

Freunde und ehemaligen Kollegen des Steuer­<br />

Mitglieder der Behinderten- und Senioren-Leistungsgruppe<br />

des SC Wedding im Wasser<br />

fachangestellten frei haben, steht er in der<br />

Schwimmhalle. Die Trainingszeiten sind eben<br />

häufig abends und am Wochenende.<br />

Nicht missen möchte Thomas auch die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>den</strong> erfahrenen Trainern, von<br />

<strong>den</strong>en er schon jede Menge Tricks und Kniffe<br />

gelernt hat. Wichtig ist ihm auch der Kontakt<br />

zu <strong>den</strong> Senioren. „Jedes Training ist eine aufregende<br />

Sache“, sagt Thomas. „Allein schon<br />

deshalb, weil die Leute oft von früher erzählen.“<br />

Wolfgang Herrath ergänzt: „Wir haben<br />

hier nämlich noch einige, die haben ihren<br />

„Zivildienst“ im Weltkrieg gemacht.“<br />

Für die Behindertensportler ist Thomas eine<br />

Bereicherung. Statt einem Trainer, stehen jetzt<br />

zwei am Beckenrand. Das motiviert zusätzlich.<br />

„Auch wenn ich hier nur Co-Trainer bin, werde<br />

ich zum Beispiel oft gefragt: ‚Schau Dir<br />

doch mal meine Technik bei Rücken an, was<br />

kann ich da noch machen, um schneller zu<br />

wer<strong>den</strong>?“, sagt Thomas. Dass die Gruppe ihn<br />

akzeptiert, freut ihn. Denn das war nicht von<br />

Anfang an so. Thomas musste sich erst in seine<br />

Aufgaben hereinfin<strong>den</strong>. Er musste erst lernen,<br />

wie viel die Behinderten alleine machen<br />

können, dass sie keine Hilfe beim Umziehen<br />

wollen und wie stolz sie sind, wenn sie es beispielsweise<br />

geschafft haben, die schwere rote<br />

Trennleine selbstständig durch das 50-Meter-<br />

Becken zu ziehen.<br />

Text und Foto: Gerlinde Vollmer<br />

Vereinen und in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen e. Sport in Verbindung mit Integrationsbemühungen<br />

(Rehabilitationskliniken, Gesundheitsämtern, Krankenkassen), Mit- mit Kindern ausländischer Arbeitnehmer, von Flüchtlingen und<br />

gestaltung und Organisation des Übungsbetriebes unter ärztlicher Asylanten durch Gestaltung und Organisation des Übungs- und<br />

Aufsicht Spielbetriebes<br />

Mithilfe bei der gesundheitlichen Betreuung der Teilnehmer, Organi- allgemeine Freizeitgestaltung<br />

sation von Veranstaltungen zur Gesundheitserziehung.<br />

Sportliche Aufgaben in Verbindung mit Integrationsbemühungen<br />

d. Kompensatorischer Sport allein rechtfertigen keine Anerkennung als Beschäftigungsstelle des<br />

mit haltungs-, organleistungs- und koordinationsschwachen Kindern Zivildienstes. Sie können jedoch zusammen mit <strong>den</strong> unter a) bis d)<br />

und Jugendlichen sowie mit verhaltensauffälligen und psychosoma- beschriebenen Tätigkeiten von Zivildienstleisten<strong>den</strong> erledigt wer<strong>den</strong>.<br />

tisch gestörten Kindern in Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> schulärztlichen<br />

Untersuchungsstellen, Sportärzten und Schulträgern Auszug aus: Merkblatt des BAZ<br />

Gestaltung und Organisation des Übungsbetriebes, allgemeine<br />

Freizeitgestaltung zur Förderung der Integration, Elternarbeit<br />

Zivildienst | 33


Umweltschutz<br />

Im Dienste der Natur<br />

Umweltschutz ZDS: 2.026<br />

Nicht nur im sozialen Bereich, auch<br />

im Umweltschutz, Naturschutz und<br />

in der Landschaftspflege gibt es<br />

anerkannte Beschäftigungsstellen<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst.<br />

ZDP: 3.867<br />

Was 1972 als Modellversuch <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivil- In Einführungslehrgängen wer<strong>den</strong> die Zivildienst<br />

begann, hat sich seit 1984 zu einem dienstleisten<strong>den</strong> auf ihre zukünftigen Aufeigenständigen<br />

Aufgabenbereich <strong>entw</strong>ik- gaben im Umweltschutz vorbereitet. Die<br />

kelt. Zivildienstschule Barth/Gut Glück (Meck­<br />

Heute leisten in <strong>den</strong> Umweltschutzeinrichlenburg-Vorpommern),<br />

selbst im Landschaftsschutzgebiet<br />

Bod<strong>den</strong> gelegen, bietet<br />

tungen fast 3.000 Zivildienstleistende ihren<br />

Seminare vom allgemeinen Naturschutz bis<br />

Dienst, wobei die Aufgabenschwerpunkte<br />

im praktischen Umweltschutz liegen.<br />

hin zu Wald- und Gewässerökologie an.<br />

Während dieser Einführungslehrgänge<br />

Für die Zivildienstleisten<strong>den</strong> heißt das kon- besteht die Möglichkeit zur selbständigen<br />

kret „warm anziehen“, <strong>den</strong>n der Einsatz in Projektarbeit. Dabei ist man auch gegender<br />

freien Natur ist bei jedem Wetter über Eigeninitiativen der Zivildienstleistengefragt.<br />

Ob Aufforstung von Windbrüchen, <strong>den</strong> sehr aufgeschlossen. So konnte von<br />

Rekultivierung von Abfalldeponien oder die fünf Zivildienstleisten<strong>den</strong> ein Natur- und<br />

Einrichtung von Krötenschutzzäunen – der Wanderführer <strong>für</strong> das Naherholungsgebiet<br />

Umweltschutz ist ein vielschichtiges und<br />

abwechslungsreiches Einsatzfeld.<br />

Barth erstellt wer<strong>den</strong>. Ausführliche Informa­<br />

tionen über Zivildienststellen im Umweltschutz<br />

sind bei <strong>den</strong> zuständigen Zivildienstgruppen<br />

zu erfahren (Anschriften s. S. 36).<br />

Schutzstation<br />

Wattenmeer<br />

Aktiver Umweltschutz, praktiziert bei der<br />

Schutzstation Wattenmeer<br />

Foto: Jan Meier<br />

Tätigkeitsbereiche <strong>für</strong> Zivildienstleistende im Umweltschutz, Natur- 1. Naturschutz und Landschaftspflege<br />

schutz und in der Landschaftspflege a. Pflegemaßnahmen in Schutzgebieten (Naturschutzgebiete, Nationalparks,<br />

Biosphärenreservate, Landschaftsschutzgebiete, Naturparks,<br />

Umweltschutz im Sinne des Zivildienstes beinhaltet vorrangig <strong>den</strong> Schutz<br />

der <strong>den</strong> Menschen umgeben<strong>den</strong> Natur. Unter diesem Aspekt sollen Zivil-<br />

dienstleistende im Umweltschutz insbesondere mit praktischen Aufgaben<br />

im Naturschutz, Artenschutz, Bo<strong>den</strong>- und Gewässerschutz eingesetzt wer-<br />

<strong>den</strong>. Auch der in diesem Zusammenhang zu sehende Einsatz in For-<br />

schungs- und Demonstrationsvorhaben im Bereich er<strong>neuer</strong>barer Energien<br />

oder bei Maßnahmen zur Luftreinhaltung ist möglich.<br />

Natur<strong>den</strong>kmale, geschützte Landschaftsbestandteile) und Erholungsgebieten<br />

(einschließlich Kontrollgänge und Bepflanzung kleiner Flächen)<br />

b. Anlage und Pflege von Besucherlenkungs- und Informationseinrichtungen<br />

c. Maßnahmen im Artenschutz (Amphibien, Brutvögel, Fledermäuse,<br />

Wildkräuter etc.)<br />

d. Tierbeobachtung<br />

Zum erweiterten Begriff des Umweltschutzes in Bezug auf eine schützenswerte<br />

Umwelt des Menschen zählt auch der Einsatz von Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

bei Maßnahmen zum Schutz und Erhalt von Bo<strong>den</strong>- oder Bau<strong>den</strong>kmälern<br />

durch staatliche Träger. Hier sind insbesondere Hilfen bei der<br />

Erfassung und Dokumentation, der Rettung, Sanierung und Bergung, der<br />

Pflege sowie im Informations- und Vermittlungsbereich möglich.<br />

e. Zählungen, Kartierungen, Bestandsaufnahmen<br />

f. Renaturierung von wil<strong>den</strong> und geordneten Abfalldeponien, von Sandund<br />

Kiesabbaugebieten und von Hal<strong>den</strong>, insbesondere in Bergbaugebie­<br />

ten<br />

g. Schutz und Entwicklung von Feuchtgebieten, Mooren, Trockenrasen<br />

h. Forstpflege (Abfallbeseitigung und Durchforstung, Aufforstung von<br />

Windbrüchen, Waldbrandflächen u. Ä.) und Forstwegebau<br />

i. Maßnahmen der Verbesserung der Agrarstruktur, Landschaftspflege<br />

und Bo<strong>den</strong>verbesserung<br />

34 | Zivildienst


An der Nordseeküste – da wackelt nicht nur<br />

die Wand. Vielmehr zieht es immer wieder<br />

junge Männer aus ganz Deutschland dorthin,<br />

die ihren Zivildienst im Umweltschutz<br />

ableisten möchten. Mit 34 Zivildienstplätzen<br />

ist die Naturschutzgesellschaft Schutzstation<br />

Wattenmeer eine der größten und bekanntesten<br />

Beschäftigungsstellen. Seit 1972<br />

haben über 500 Zivildienstleistende bei <strong>den</strong><br />

vielfältigen Aufgaben mitgewirkt und dabei<br />

alles andere als einen „verlängerten Badeurlaub“<br />

erlebt. Kontrollgänge bei jedem Wind<br />

und Wetter, Ölvögel auszählen oder gestrandete<br />

Kegelrobben zu bewachen gehört ebenso<br />

zum Zivi-Alltag wie das Bergen und<br />

Vermessen von toten Seehun<strong>den</strong> und<br />

Schweinswalen zur Weiterleitung an wissenschaftliche<br />

Institute. Nichts <strong>für</strong> zart<br />

besaitete Gemüter.<br />

Wegweisender Zivildienst<br />

Wer aber kann besser und treffender über<br />

die Aufgaben vor Ort berichten als ein ehemaliger<br />

Zivildienstleistender? Dr. Peter Prokosch,<br />

der 1974/1975 seinen Zivildienst bei<br />

der Schutzstation Wattenmeer leistete und<br />

heute WWFArktis- Koordinator ist, schreibt<br />

dazu: „Das Wattenmeer war und ist <strong>für</strong><br />

meinen Lebensweg von zentraler und hochmotivierender<br />

Bedeutung. Von Oslo aus<br />

verfolge ich daher mit großem Interesse,<br />

was sich dort weiterhin tut. Der Schutzstation<br />

Wattenmeer werde ich immer dankbar<br />

bleiben <strong>für</strong> das ganz Besondere, das mir der<br />

wegweisende Zivildienst im Wattenmeer bot.<br />

Und ich bin mir sicher, dass ich diese Sicht mit<br />

vielen meiner ehemaligen Kollegen teile.<br />

Für mich selbst gehört meine Zivildienstzeit<br />

1974/75 im Zentrum Hörnum/Sylt und auf<br />

Hallig Langeneß zu einem meiner wertvollsten<br />

Lebensabschnitte. Auch wenn ich<br />

schon vorher eine Orientierung in Richtung<br />

Naturschutz besaß, so entfachte diese<br />

Arbeit doch eine ganz besondere Begeisterung<br />

<strong>für</strong> die faszinieren<strong>den</strong> Naturphänomene<br />

dieses Lebensraumes und konfrontierte<br />

mich erstmals auf sehr universelle Weise mit<br />

der Herausforderung, Naturschutz selbst zu<br />

begreifen und gleichzeitig zu vermitteln. Ich<br />

hatte zudem das Glück, gleich zweimal in<br />

einer Pionierphase mitgestalten zu dürfen.<br />

In <strong>den</strong> ersten vier Monaten meines Dienstes<br />

hieß es, zusammen mit meinem Kollegen<br />

Udo Seedorf in Hörnum aus einer maro<strong>den</strong><br />

Kirchenbaracke ein neues Informationszentrum<br />

der Schutzstation zu gestalten. Alles<br />

musste gleichzeitig geschehen: Einarbeitung<br />

in die Wattenmeer-Ökologie, die unmittelbare<br />

Weitergabe des eben Erlernten an Kinder<br />

und Erwachsene auf Wattführungen,<br />

Verhandlungen mit der Gemeinde, Renovierung<br />

des Ausstellungszentrums etc. …<br />

Umweltschutz<br />

Im Juni 1974 wechselte ich in das alte Schulhaus<br />

auf Hilligenley der Hallig Langeneß.<br />

Auch hier Neuanfang. Das Leben in der persönlich<br />

meist herzlichen, dem Naturschutz<br />

jedoch auch skeptisch gegenüber eingestellten<br />

Halliggemeinde war spannend. Von<br />

Langeneß aus koordinierte ich bald die<br />

Vogel-Bestandserfassungen <strong>für</strong> alle Betreuungsgebiete<br />

der Schutzstation. Aus der Hallig-Begegnung<br />

mit dem englischen Ringelgansforscher<br />

Andrew St. Joseph <strong>entw</strong>ickelte<br />

sich <strong>für</strong> mich ein langjähriges Engagement<br />

in der ,Ringelgans-Forschungsgruppe’ des<br />

Internationalen Büros <strong>für</strong> Wasservogelforschung<br />

(IWRB). So blieb ich auch nach dem<br />

Zivildienst beim Biologiestudium in Bonn<br />

eng mit dem Wattenmeer verbun<strong>den</strong>.“<br />

Engagierter Einsatz <strong>für</strong>s Wattenmeer<br />

Von <strong>den</strong> Zivildienstleisten<strong>den</strong> wird seitens<br />

der Schutzstation Wattenmeer mehr verlangt<br />

als bloßes Interesse am Umweltschutz.<br />

Neben naturkundlichen Vorkenntnissen und<br />

der Befähigung zur Teamarbeit wird vor<br />

allem ein lebendiges Engagement <strong>für</strong> die<br />

Sache des Naturschutzes vorausgesetzt.<br />

„Nur dann“, so Vorstandsmitglied Dieter<br />

Richter, „wer<strong>den</strong> die Jungs in der Lage sein,<br />

<strong>den</strong> Rund-um-die-Uhr-Dienst auf einer einsamen<br />

Hallig oder in <strong>den</strong> turbulenten Zentren<br />

des Massentourismus optimal abzuleisten.“<br />

Der Naturschutzdienst mit <strong>den</strong> Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

zielt zum großen Teil auch<br />

darauf ab, Informationen an die Besucherinnen<br />

und Besucher des Nationalparks zu vermitteln<br />

– kompetent, auf frische und erlebnisorientierte<br />

Art und Weise. Davon profitieren<br />

insbesondere Stadtkinder, die nach<br />

Erlebnisführungen die Umwelt und <strong>den</strong><br />

Umweltschutz mit ganz anderen Augen<br />

sehen. Den Zivis sei’s gedankt.<br />

Rüdiger Löhle<br />

j. Gebietskontrolle und Bewachung von Schutzgebieten, Eingriffsermittlung i. Forschungs- und Demonstrationsvorhaben im Bereich er<strong>neuer</strong>barer<br />

k. Pflege von öffentlichen Grünanlagen, Spielplätzen, Liegewiesen sowie Energien (z. B. Windkraft., Photovoltaik, Biogas)<br />

Forsten der öffentlichen Hand und Privatforsten, soweit diese Bereiche<br />

<strong>für</strong> jedermann unentgeltlich zugänglich sind.<br />

l. Bau-, Instandsetzung und Pflege von Schutzhütten, Grillplätzen, Ruhebänken<br />

u. Ä.<br />

m. Anlage und Auszeichnung von Wanderwegen (einschließlich der notwendigen<br />

Wartungsarbeiten)<br />

3. Umweltbildung und Besucherinformation<br />

a. Durchführung von Exkursionen und Vorträgen zur Verdeutlichung von<br />

Umweltbelastungen bzw. gelungenen Maßnahmen zur nachhaltigen<br />

Entwicklung einer Landschaft<br />

b. Demonstrationsvorhaben zur Förderung einer nachhaltigen Entwick­<br />

lung im Umweltbereich<br />

2. Gewässer-, Luft-, Ressourcen- und Bo<strong>den</strong>schutz c. Entwicklung, Aufbau und Betreuung von Informationsstän<strong>den</strong>, Infora.<br />

Uferbefestigungen mationszentren, Ausstellungen, Führungen, Erstellung und Vertrieb<br />

b. Vorfluterinstandhaltung von Informationsmaterial, Film- und Diavorführungen, Analysen und<br />

c. Renaturierung von Gewässern Untersuchungen<br />

d. Küstensicherung, Deichbau und Deicherhaltungsmaßnahmen<br />

e. Maßnahmen zur Bo<strong>den</strong>entlastung u. a. eutrophierter Flächen, z. B.<br />

Anbau nähr- und schadstoff-reduzierender Pflanzen<br />

f. Betreuung von Messnetzen zur Zustandsüberwachung Luft, Wasser,<br />

Bö<strong>den</strong><br />

g. Pflegemaßnahmen in Wasserschutzgebieten<br />

h. Probeentnahme, -bearbeitung und Laboranalyse<br />

4. (staatlicher) Bau- und Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmalschutz<br />

a. Erfassung und Dokumentation von Bau- oder Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmalen<br />

b. Rettung, Sanierung, Bergung von Bau- oder Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmalen<br />

c. Pflegemaßnahmen im Bau- oder Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmalschutz<br />

d. Informations- und Vermittlungsdienst im Bau- oder Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmalschutz<br />

Zivildienst | 35


Ansprechpartner<br />

Verzeichnis der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege,<br />

der Verwaltungsstellen sowie der Zivildienstgruppen<br />

Bundesweit zuständig<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.<br />

– Verwaltungsstelle Zivildienst –<br />

Siegburger Str. 197<br />

50679 Köln<br />

Tel. 0221 99399-320<br />

Fax:0221 99399-398<br />

E-Mail: Zivildienst@juh.de<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@juh-<strong>zivi</strong>ldienst.de<br />

Internet: www.juh.de<br />

Arbeiter-Samariter Bund Deutschland e.V.<br />

Bundesverband<br />

– Verwaltungsstelle Zivildienst –<br />

Sülzburgstraße 140<br />

50937 Köln<br />

Tel. 0221 47605-0<br />

Fax: 0221 47605-288<br />

Zivildienstverwaltungsstelle der Malteser<br />

Kalker Hauptstraße 22-24<br />

51103 Köln<br />

Tel. 0221 9822-547<br />

Fax: 0221 9822-539<br />

E-Mail: ZDLZivildienst@maltanet.de<br />

Internet: www.malteser.de<br />

Deutsche Sportjugend Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Otto-Fleck-Schneise 12<br />

60528 Frankfurt/Main<br />

Tel. 069 6700-266<br />

Fax: 069 6702691<br />

Deutsches Jugendherbergswerk<br />

Hauptverband <strong>für</strong> Jugendwandern und<br />

Jugendherbergen e. V.<br />

Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Im Gilde-Park<br />

Leonardo–da-Vinci-Weg 1<br />

32760 Detmold<br />

Tel. 05231 9936-0<br />

Fax: 05231 9936-69<br />

E-Mail: hauptverband@djh.org<br />

Internet: www.jugendherberge.de<br />

Regional zuständig<br />

(Nach Postleitzahlen sortiert)<br />

Diakonisches Werk Berlin-Bran<strong>den</strong>burg –<br />

schlesische Oberlausitz e.V.<br />

Christoph-Lüders-Straße 47<br />

02826 Görlitz,<br />

Tel. 03581 4848-17 und -18<br />

Fax: 03581 4848-20<br />

E-Mail: finke@<strong>zivi</strong>ldienst-sachsen.de<br />

Internet: www.<strong>zivi</strong>ldienst-sachsen.de/stellen.htm<br />

zuständig <strong>für</strong> Sachsen und Schlesische Oberlausitz<br />

Zivildienstgruppe Chemnitz<br />

Glockenstr. 1<br />

09130 Chemnitz<br />

Tel. 0371 369996-0<br />

Fax: 0371 369996-9<br />

E-Mail: Gruppe.Chemnitz@baz.bund.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Sachsen<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

– Gesamtverband e.V. –<br />

Oranienburger Straße 13 - 14<br />

10178 Berlin<br />

Tel. 030 24636-0<br />

Fax: 030 24636-320<br />

E-Mail: Zivildienst@paritaet.org<br />

Internet: www.paritaet.org<br />

36 | Zivildienst<br />

-Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

Geschäftsstelle Bezirke<br />

Zivildienstverwaltung<br />

Kollwitzstr. 94-96<br />

10435 Berlin<br />

Tel. 030 55670520-22<br />

Fax: 030 5532445<br />

zuständig <strong>für</strong> Berlin, Bran<strong>den</strong>burg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Diakonisches Werk Berlin-Bran<strong>den</strong>burg,<br />

Schlesische Oberlausitz (DWBO)<br />

– Verwaltungsstelle Zivildienst –<br />

Schönhauser Allee 141<br />

10437 Berlin,<br />

Tel. 030 443237-20 bis 23<br />

Fax: 030 443237-24<br />

E-Mail: buschke.c@DWBO.de<br />

Internet: www.dwbo.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Mecklenburg-Vorpommern, Berlin,<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

Zivildienstgruppe Berlin<br />

Emser Straße 43<br />

10719 Berlin<br />

Tel. 030 880357-0<br />

Fax: 030 880357-99<br />

E-Mail: Gruppe.Berlin@baz.bund.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Berlin, Bran<strong>den</strong>burg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Deutsches Rotes Kreuz, Landesverband Berlin –<br />

Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst-<br />

Bachestr 11<br />

12161 Berlin<br />

Tel. 030 85005-439<br />

Fax: 030 85005-488<br />

zuständig <strong>für</strong> Berlin/Mecklenburg-Vorpommern/<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

DRK Generalsekretariat Berlin<br />

Carstennstr. 58<br />

12205 Berlin<br />

Tel.: 030 85404-4<br />

Fax: 030 85404-450<br />

Arbeiterwohlfahrt (AWO) Landesverband Berlin e.V.<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Liebenwalderstraße 59<br />

13347 Berlin<br />

Tel. 030 457996-60<br />

Fax: 030 457996-89<br />

E-Mail: awo.<strong>zivi</strong>.berlin@web.de<br />

zuständig <strong>für</strong> alle neuen Bundesländer<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> das Erzbistum Berlin e.V.<br />

– Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst –<br />

Resi<strong>den</strong>zstr. 90<br />

13409 Berlin<br />

Tel. 030 66633-1081 bis 1083<br />

Fax: 030 66633-1089<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@caritas-bistum-berlin.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Berlin, Bran<strong>den</strong>burg und Landesteil<br />

Vorpommern und das östliche Sachsen<br />

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in<br />

Deutschland<br />

Reichensteiner Weg 24<br />

14195 Berlin<br />

Tel.: 030 83001-381<br />

Fax: 030 83001-780<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@diakonie.de<br />

Internet: www.diakonie.de<br />

Sozialer Frie<strong>den</strong>sdienst e.V.<br />

im Bund evangelischer-freikirchlicher Gemein<strong>den</strong><br />

in Deutschland<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Julius-Körbner-Str. 4<br />

14641 Wustermark,<br />

Tel. 03323 474-120<br />

Fax: 03323 474-121<br />

E-Mail: sfd@baptisten.org<br />

Internet: www.baptisten.org<br />

Arbeiterwohlfahrt Landesverband Hamburg e.V.<br />

Rothenbaumchaussee 44<br />

20148 Hamburg<br />

Tel. 040 414023-12<br />

Fax: 040 414023-37<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienstverwaltung@awo-hamburg.de<br />

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg e.V.<br />

– DPWV – Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Wandsbeker Chaussee 8<br />

22089 Hamburg<br />

Tel. 040 415201-75<br />

Fax: 040 415201-26<br />

E-Mail: Juergen.Kaczmarek@paritaet-hamburg.de<br />

Diakonisches Werk Hamburg<br />

Diakonie-Hilfswerk der Nordelbischen<br />

Ev. Luth. Kirche<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Königstraße 54<br />

22767 Hamburg<br />

Tel. 040 30620-235<br />

Fax: 040 30620-365<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@Diakonie-Hamburg.de<br />

Internet: www.diakonie-hamburg.de<br />

Arbeiterwohlfahrt Landesverband<br />

Schleswig-Holstein e.V.<br />

Feldstraße 5<br />

24105 Kiel<br />

Tel. 0431 5114-141<br />

Fax: 0431 5114-108<br />

E-Mail: Zivildienstverwaltung@awo-sh.de<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

– DPWV – Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst –<br />

Schleswig-Holstein<br />

Beseler Allee<br />

5724105 Kiel<br />

Tel. 0431 5602-60<br />

Fax: 0431 5602-78<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband<br />

Schleswig-Holstein<br />

Klaus-Groth-Platz 1<br />

24105 Kiel<br />

Tel. 0431 5707-450<br />

Fax: 0431 5707-458<br />

zuständig <strong>für</strong> Schleswig-Holstein und Hamburg<br />

Diakonisches Werk in Schleswig-Holstein<br />

Landesverband der Inneren Missionen e.V.<br />

Kanalufer 48<br />

24768 Rendsburg,<br />

Tel. 04331 593-155<br />

Fax: 04331 593-238<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@diakonie-sh.de


Diakonisches Werk der Ev.-luth. Kirche in Ol<strong>den</strong>burg e.V.<br />

Kastanienallee 9 - 11<br />

26121 Ol<strong>den</strong>burg,<br />

Tel. 0441 21001-83/84<br />

Fax: 0441 21001-79<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@diakonie-ol.de<br />

Internet: www.diakonie-ol<strong>den</strong>burger-land.de<br />

zuständig auch <strong>für</strong> das Diakonische. Werk Bremen<br />

und das Diakonische. Werk der Evangelisch-reformierten<br />

Kirche in Nordwestdeutschland (Leer)<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Ol<strong>den</strong>burg<br />

e.V.<br />

Kaiserstraße 13 - 15<br />

26122 Ol<strong>den</strong>burg/Oldb.<br />

Tel. 0441 92179-13<br />

Fax: 0441 92179-613<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Weser-Ems e.V.<br />

Klingenbergstraße 73<br />

26133 Ol<strong>den</strong>burg<br />

Tel. 0441 4801-129<br />

Fax: 0441 4801-215<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@awo-ol.de<br />

Zuständigkeitsbereich: Niedersachsen, Bremen<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Bremen e.V.<br />

Henri-Dunant-Str. 2<br />

28329 Bremen,<br />

Tel. 0421 43638-17<br />

Fax: 0421 43638-20<br />

Diakonisches Werk der Evang.-luth. Landeskirche<br />

Hannovers e.V.<br />

– Verwaltungsstelle Zivildienst –<br />

Ebhardtstraße 3 a<br />

30159 Hannover,<br />

Tel. 0511 3604-278<br />

Fax: 0511 3604-296<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@diakonie-hannovers.de<br />

Internet: www.diakonie-hannovers.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Niedersachsen bis auf d. Bereiche der<br />

Diakonischen Werke Braunschweig und Ol<strong>den</strong>burg<br />

Zivildienstgruppe Hannover<br />

Schillerstraße 34<br />

30159 Hannover<br />

Tel. 0511 301868-60<br />

Fax: 0511 301868-69<br />

E-Mail: Gruppe.Hannover@baz.bund.de<br />

zuständig <strong>für</strong> die Bundesländer Bremen, Niedersachsen,<br />

Hamburg und Schleswig Holstein<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband<br />

Niedersachsen e.V.<br />

Erwinstraße 7<br />

30175 Hannover<br />

Tel. 0511 28000-450<br />

Fax:0511 28000-447<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@drklvnds.de<br />

Internet: www.drklvnds.de<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

– DPWV - Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst –<br />

Niedersachsen<br />

Zeißstraße 60<br />

30519 Hannover<br />

Tel. 0511 98783-10 bis 14<br />

Fax: 0511 98783-25<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst-paritaetischer-nds@htp-tel.de<br />

Internet: www.paritaetischer-<strong>zivi</strong>ldienst.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Niedersachsen und Bremen<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Diözese Hildesheim e.V.<br />

Moritzberger Weg 1<br />

31139 Hildesheim<br />

Tel. 05121 938-182<br />

Fax: 05121 938-119 und 139<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@caritas-dicvhildesheim.de<br />

zuständig <strong>für</strong>: BS, CS, CUX, GF, GÖ, GS, H, HB, HI,<br />

HH, HM; HOL,LG, NOM, PE, SHG, STD, UE, VER, WF, WOB<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> das Erzbistum Paderborn e.V.<br />

Am Stadelhof 15<br />

33098 Paderborn,<br />

Tel. 05251 2092-50<br />

Fax: 05251 2092-02<br />

E-Mail: h.koenig@caritas-paderborn.de<br />

Zentrum <strong>für</strong> Freiwilligen–Frie<strong>den</strong>s- und Zivildienst<br />

der Ev. Kirche in Kurhessen-Waldeck<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Lessingstraße 13<br />

34119 Kassel,<br />

Tel. 0561 10991-59<br />

Fax: 0561 10991-69<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst.zffz@ekkw.de<br />

Internet: www.ekkw.de/kdv_zdl<br />

zuständig <strong>für</strong> Kurhessen-Waldeck<br />

Diakonisches Werk der Evang.- luth. Landeskirche in<br />

Braunschweig<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst / Haus der Diakonie<br />

Klostergang 66<br />

38104 Braunschweig,<br />

Tel. 0531 3703-122<br />

Fax: 0531 3703-099<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@diakonie-braunschweig.de<br />

Internet: www.diakonie-braunschweig.de<br />

Zivildienstgruppe Magdeburg<br />

Sternstraße 8<br />

39104 Magdeburg,<br />

Tel. 0391 535679-0<br />

Fax: 0391 535679-69<br />

E-Mail: Gruppe.Magdeburg@baz.bund.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

Der Paritätische Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Halberstädter Straße 168-172<br />

39112 Magdeburg<br />

Tel. 0391 6293310<br />

Fax: 0391 6293355<br />

zuständig <strong>für</strong> Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Nordrhein e.V.<br />

Auf'm Hennekamp 71<br />

40225 Düsseldorf<br />

Tel. 0211 3104-105/213<br />

Fax 0211 3104-109<br />

E-Mail: g.thivissen@drk-nordrhein.net<br />

E-Mail: p.koschnick@drk-nordrhein.net<br />

Diakonisches Werk der Ev Kirche im <strong>Rhein</strong>land<br />

Referat Zivildienst<br />

Lenaustraße 41<br />

40470 Düsseldorf<br />

Tel. 0211 6398-301,-302<br />

Fax: 0211 6398-363<br />

E-Mail: hmichels@dw-rheinland.de<br />

Internet: www.e-k-i-r.de/diakonie<br />

zuständig <strong>für</strong> die Kirchenkreise Wetzlar und Braunfels<br />

und das Saarland<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

– DPWV – Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst –<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Loher Straße 7<br />

42283 Wuppertal<br />

Tel. 0202 2822-0<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@nrw-paritaet.org<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Westl. Westfalen<br />

Kronenstraße 63<br />

44139 Dortmund<br />

Tel. 0231 5483258<br />

Fax: 0231 5483-209<br />

E-Mail: jugend-familie@awo.ww.de<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> das Bistum Essen e.V.<br />

Am Porscheplatz 1<br />

45127 Essen<br />

Tel. 0201 81028-158/159<br />

Fax: 0201 81028-211<br />

E-Mail: poststelle@caritas-essen.de<br />

Internet: www.caritas-essen.de<br />

Ansprechpartner<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Niederrhein e.V.<br />

– Verwaltungsstelle <strong>Rhein</strong>land –<br />

Lützowstraße 32<br />

45141 Essen<br />

Tel. 0201 3105-207<br />

Fax: 0201 3105-276<br />

E-Mail: marion.krueger@awo-niederrhein.de<br />

zuständig <strong>für</strong> die Reg.-Bezirke Düsseldorf und Köln<br />

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche von<br />

Westfalen<br />

Friesenring 32<br />

48147 Münster,<br />

Tel. 0251 2709-160 bis 165<br />

Fax: 0251 2709-169<br />

E-Mail: thor@dw-westfalen.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Westfalen und Lippe<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Diözese Münster e.V.<br />

Kardinal-von-Galen-Ring 45<br />

48149 Münster<br />

Tel. 0251 8901-225 oder 329<br />

Fax: 0251 8901-348<br />

E-Mail: tiedeken@caritas-muenster.de<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband<br />

Westfalen-Lippe<br />

Sperlichstraße 25<br />

48151 Münster<br />

Tel. 0251 9739-122<br />

Fax: 0251 9739-106<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Diözese Osnabrück e.V.<br />

Johannisstraße 91<br />

49074 Osnabrück<br />

Tel. 0541 341-54<br />

Fax: 0541 341-984<br />

E-Mail: pgoth@caritas-os.de<br />

zuständig auch <strong>für</strong> Hamburg und Mecklenburg<br />

Diözesan-<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> das Erzbistum Köln e.V.<br />

Georgstraße 7<br />

50676 Köln<br />

Tel. 0221 2010-218 / -261<br />

Fax: 0221 2010-377<br />

E-Mail: markus.hennekeuser@caritasnet.de<br />

zuständig <strong>für</strong>: K, D, W, LEV, BN, NE, ME, RS, SG, GL,<br />

SU, GM, WW, EU, BM<br />

Zivildienstgruppe Köln<br />

Bernhard-Feilchenfeld-Straße 9<br />

50964 Köln<br />

Tel. 0221 3673-2649<br />

Fax: 0221 3673-2900<br />

E-Mail: Gruppe.Koeln@baz.bund.de<br />

zuständig <strong>für</strong> die Bundesländer <strong>Rhein</strong>land-Pfalz und<br />

Saarland, sowie im Bundesland Nordrhein-Westfalen,<br />

<strong>für</strong> die Reg.-Bez. Köln und Düsseldorf<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> das Bistum Aachen e.V.<br />

Kapitelstraße 3<br />

52066 Aachen<br />

Tel. 0241 431-451<br />

Fax: 0241 431-450<br />

E-Mail: wmertnes@caritas-ac.de<br />

Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.<br />

Oppelner Straße 130<br />

53119 Bonn<br />

Tel. 0228 66850<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>l@awobu.awo.org<br />

Geschäftsstelle Berlin<br />

Blücherstr. 62/63<br />

10961 Berlin<br />

Tel.: 030 26309-0<br />

Fax: 030 26309-401<br />

Zivildienst | 37


Ansprechpartner<br />

<strong>Caritasverband</strong> Trier<br />

Soziale Lerndienste im Bistum Trier<br />

Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Hinter dem Dom 6<br />

54290 Trier<br />

Tel. 0651 7105-401, -402, -403, -564<br />

Fax: 0651 7105-585<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>@soziale-lerndienste.de<br />

Internet: www.soziale-lerndienste.de<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband<br />

<strong>Rhein</strong>land/Hessen-Nassau e.V.<br />

Zivildienst-Verwaltungsstelle<br />

An der Härenwies 31<br />

54296 Trier<br />

Tel.: 0651 93631-20<br />

Fax: 0651 93621-14<br />

E-Mail: else.hoeger@awo-rhn.de<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Diözese Mainz e.V.<br />

/ Zivildienstbüro<br />

Holzhofstraße 8<br />

55116 Mainz,<br />

Tel. 06131 2826-0<br />

Fax: 06131 2826-192<br />

E-Mail: uta.loeffelholz@caritas-bistum-mainz.de<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband<br />

<strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

Mitternachtsgasse 4<br />

55116 Mainz<br />

Tel. 06131 2828-115<br />

Fax: 06131 2828-196<br />

Zivildienstgruppe Frankfurt<br />

Mainzer Landstraße 78<br />

60038 Frankfurt/Main<br />

Tel. 069 7438907-0<br />

Fax: 069 743890719<br />

E-Mail: Gruppe.Frankfurt@baz.bund.de<br />

zuständig <strong>für</strong> das Bundesland Hessen und <strong>für</strong> das<br />

Diakonische Werk Hessen und Nassau<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

– Landesverband Hessen e.V. –<br />

Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Auf der Körnerwiese 5<br />

60322 Frankfurt/Main<br />

Tel. 069 95526260<br />

Fax: 069 95526263<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@paritaet-hessen.org<br />

Internet: www.paritaet-hessen.org<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Hessen-Süd e.V.<br />

Zivildienstverwaltungsstelle<br />

Borsigallee 19<br />

60388 Frankfurt/Main<br />

Tel. 069 42009-203<br />

Fax: 069 42009-103<br />

E-Mail: bv-post@awo-hessensued.de<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Hessen e.V.<br />

Abraham-Lincoln-Straße 7<br />

65189 Wiesba<strong>den</strong><br />

Tel. 0611 790955<br />

Fax: 0611 701099<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Diözese Limburg e.V.<br />

Arbeitsstelle Soziale Dienste<br />

Graupfortstraße 5<br />

65549 Limburg<br />

Tel. 06431 997-333<br />

Fax: 06431 997-335<br />

E-Mail: info@soziale-dienste.de<br />

zuständig <strong>für</strong> die Diözese Fulda<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

<strong>Rhein</strong>land-Pfalz/Saarland<br />

– DPWV – Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst –<br />

Försterstraße 39<br />

66111 Saarbrücken,<br />

Tel. 0681 3885-290 bis 293,<br />

Fax: 0681 3885-294<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienstparitaet@nett-mail.de<br />

Internet: www.<strong>zivi</strong>ldienst.info<br />

38 | Zivildienst<br />

Arbeiterwohlfahrt Landesverband Saarland e.V.<br />

Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

Hohenzollernstraße 45<br />

66117 Saarbrücken<br />

Tel. 0681 58605-119<br />

Fax: 0681 58605-175<br />

E-Mail: dwollscheid@Ivsaarland.awo.org<br />

zuständig <strong>für</strong> das Saarland<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Saarland<br />

Wilhelm-Heinrich-Straße 9<br />

66117 Saarbrücken<br />

Tel. 0681 5004-124<br />

Fax: 0681 5004-192<br />

Arbeitsstelle Frie<strong>den</strong> und Umwelt<br />

der Evangelischen Kirche der Pfalz<br />

Große Himmelsgasse 3<br />

67346 Speyer<br />

Tel. 06232 6715-12<br />

Fax: 06232 6715-67<br />

E-Mail: lutz@frie<strong>den</strong>-umwelt-pfalz.de<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Diözese Speyer e.V.<br />

Obere Langgasse 2<br />

67346 Speyer<br />

Tel. 06232 209-140<br />

Fax: 06232 209-4167<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@caritas-speyer.de<br />

<strong>Caritasverband</strong> der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V.<br />

Strombergstraße 11<br />

70188 Stuttgart<br />

Tel. 0711 2633-1175<br />

Fax: 0711 2633–1999<br />

E-Mail: info@caritas-dicvrs.de<br />

Internet: www.caritas<strong>zivi</strong>.de<br />

Diakonisches Werk der ev. Kirche in Württemberg e.V.<br />

Heilbronner Straße 180<br />

70191 Stuttgart,<br />

Tel. 0711 1656-238<br />

Fax: 0711 1656-202<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>s@diakonie-wuerttemberg.de<br />

Internet: www.0800<strong>zivi</strong>s.de<br />

zuständig <strong>für</strong> ganz Württemberg<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg e.V.<br />

Badstraße 41<br />

70372 Stuttgart<br />

Tel. 0711 5505-176<br />

Fax: 0711 5505-179<br />

Zivildienstgruppe Tübingen<br />

Karlstraße 11/1<br />

72072 Tübingen<br />

Tel. 07071 36691-0<br />

Fax: 07071 36691-9<br />

E-Mail: Gruppe.Tuebingen@baz.bund.de<br />

zuständig <strong>für</strong> das Bundesland Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

– DPWV – Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst –<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

In Rosenbenz 12<br />

72116 Mössingen<br />

Tel. 07473 3770, Fax: 07473 377-165<br />

E-Mail: vst@kbf.de<br />

Internet: www.kbf.de<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Ba<strong>den</strong> e.V.<br />

Hohenzollernstraße 22<br />

76135 Karlsruhe<br />

Tel. 0721 8207-0<br />

Fax: 0721 8207 600<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@awo-ba<strong>den</strong>.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Ba<strong>den</strong> Württemberg<br />

Diakonisches Werk der Ev. Landeskirche in Ba<strong>den</strong> e.V.<br />

Vorholzstraße 3<br />

76137 Karlsruhe<br />

Tel. 0721 9349-274<br />

Fax: 0721 9349-297<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@diakonie-ba<strong>den</strong>.de<br />

Internet: www.diakonie-ba<strong>den</strong>.de<br />

zuständig <strong>für</strong> ganz Ba<strong>den</strong><br />

Deutscher <strong>Caritasverband</strong> e.V.<br />

– Arbeitsstelle Zivildienst –<br />

Postfach 420<br />

79004 Freiburg im Breisgau<br />

Tel. 0761 200-614<br />

Fax: 0761 200-350<br />

E-Mail: Zivildienst@caritas.de<br />

Internet: www.caritas.de<br />

Allgemeine und bundesweite Informationen<br />

Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Badisches<br />

Rotes Kreuz<br />

Schlettstadter 31 - 33<br />

79110 Freiburg<br />

Tel. 0761 88336-430<br />

Fax: 0761 88336-456<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Erzdiözese Freiburg e.V.<br />

Weihbischof-Gnädinger-Haus<br />

Referat Zivildienst/Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Alois-Eckert-Straße 6<br />

79111 Freiburg/Br.<br />

Tel. 0761 8974–0<br />

Fax: 0761 8974-376<br />

E-Mail: leberer@caritas-dicv-fr.de<br />

Internet: www.caritas<strong>zivi</strong>.de<br />

<strong>Caritasverband</strong> der Erzdiözese München und<br />

Freising e.V.<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Pater-Rupert-Mayer-Haus<br />

Hirtenstraße 4<br />

80335 München<br />

Tel. 089 55169-0<br />

Fax: 089 55169-269<br />

E-Mail: skutter@caritasmuenchen.de<br />

zuständig <strong>für</strong> die Diözese Eichstätt<br />

Bayerisches Rotes Kreuz Präsidium<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Volkartstraße 83<br />

80636 München<br />

Tel. 089 9241-1320, -1321<br />

Fax: 089 9241-1208<br />

Arbeiterwohlfahrt Landesverband Bayern e.V.<br />

Zivildienstverwaltung<br />

Edelsbergstr. 10<br />

80686 München<br />

Tel. 089 546754-124<br />

Fax: 089 546754-122<br />

E-Mail: brigitte.tiator@bayern.awo.de<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

– DPWV – Verwaltungsstelle <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Zivildienst – Bayern<br />

Düsseldorfer Straße 22<br />

80804 München<br />

Tel. 089 306110<br />

Internet: www.<strong>zivi</strong>ldienst-bayern.de<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Diözese Augsburg e.V.<br />

Auf dem Kreuz 41<br />

86152 Augsburg<br />

Tel. 0821 3156-306<br />

Fax: 0821 3156-336<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>@caritas-augsburg.de<br />

Zivildienstgruppe Nürnberg<br />

Winklerstraße 12<br />

90403 Nürnberg<br />

Tel. 0911 2147288-0<br />

Fax: 0911 2147288-9<br />

E-Mail: Gruppe.Nuernberg@baz.bund.de<br />

zuständig <strong>für</strong> das Bundesland Bayern<br />

Diakonisches Werk der Ev.-Luth. Kirche<br />

in Bayern e.V.<br />

Pirckheimerstraße6<br />

90408 Nürnberg<br />

Tel. 0911 9354-361<br />

Fax: 0911 9354-360<br />

E-Mail: keiser.harald@diakonie-bayern.de<br />

Internet: www.diakonie-bayern.de


<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Diözese Regensburg e.V.<br />

Von-der-Tann-Straße 7<br />

93047 Regensburg<br />

Tel. 0941 5021-0<br />

Fax: 0941 5021-125<br />

E-Mail: h.prummer@caritas-regensburg.de<br />

E-Mail: p.cramer@caritas-regensburg.de<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Diözese Passau e.V.<br />

Steinweg 8<br />

94032 Passau<br />

Tel. 0851 392-0<br />

Fax: 0851 392-177<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@caritas-passau.de<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Diözese Würzburg e.V.<br />

Verwaltungsstelle Zivildienst<br />

Franziskanergasse 3<br />

97070 Würzburg<br />

Tel. 0931 38666-715<br />

Fax: 0931 38666-711<br />

E-Mail: reuterb@caritas-wuerzburg.de<br />

zuständig auch <strong>für</strong> die Erzdiözese Bamberg<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> das Bistum Erfurt e.V.<br />

Wilhelm-Külz-Straße 33<br />

99084 Erfurt<br />

Tel. 0361 6729-156<br />

Fax: 0361 6729-133<br />

E-Mail: weiser.hj@caritas-bistum-erfurt.de<br />

zuständig auch <strong>für</strong> Sachsen-Anhalt und das<br />

westliche Sachsen<br />

Ansprechpartner/Regionalbetreuer/innen<br />

Deutsches Rotes Kreuz<br />

Heinrich-Heine-Straße 3<br />

99096 Erfurt<br />

Tel. 0361 3440-149<br />

Fax: 0361 3440-314<br />

E-Mail: angelika.moeller@lv.thueringen.drk.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen<br />

Diakonisches Werk Mitteldeutschlands e.V.<br />

Referat Zivildienst<br />

Ernst -Thälmann-Straße 90<br />

99817 Eisenach<br />

Tel. 03691 810-414<br />

Fax: 03691 810-418<br />

E-Mail: <strong>zivi</strong>ldienst@diakonie-ekm.de<br />

Internet: www.diakonie-mitteldeutschland.de<br />

zuständig <strong>für</strong> Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen<br />

Anschriften der Regionalbetreuerinnen<br />

und Regionalbetreuer<br />

Damit das Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst auch vor Ort<br />

erreichbar ist, wurde ein Netz von Regionalbetreuer/innen<br />

über das gesamte Bundesgebiet aufgebaut. Diese<br />

Außendienstbeschäftigten vertreten das Bundesamt <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Zivildienst innerhalb ihres Bereiches, sind die<br />

Ansprechpersonen <strong>für</strong> die Zivildienstleisten<strong>den</strong> und die<br />

Beschäftigungsstellen und sind gemäß § 30 Abs. 1 des<br />

Zivildienstgesetzes Vorgesetzte der Zivildienstleisten<strong>den</strong>.<br />

Zu <strong>den</strong> Aufgaben der<br />

Regionalbetreuerinnen/Regionalbetreuer<br />

gehören:<br />

✖ Beratung und Betreuung von Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

und Zivildienststellen<br />

✖ Überwachung des Einsatzes von Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

✖ Mitwirkung bei und eigenständige<br />

Durchführung von Disziplinarverfahren<br />

✖ Mitwirkung bei Strafverfahren,<br />

in Haftungsangelegenheiten, in<br />

Beschwerdefällen und bei Versetzungen<br />

✖ Durchführung der Besprechungen mit<br />

<strong>den</strong> Vertrauensmännern<br />

✖ Mitwirkung bei der Einrichtung <strong>neuer</strong><br />

Zivildienststellen und -plätze<br />

✖ Teilnahme an Dienstbesprechungen in<br />

<strong>den</strong> Beschäftigungsstellen<br />

Sie sind werktags von 07.30 – 08.30<br />

Uhr telefonisch erreichbar. Außerhalb<br />

der Sprechzeiten läuft ein Anrufbeantworter.<br />

Zusätzlich besteht die Möglichkeit<br />

ein Fax zu schicken.<br />

Zivildienst | 39


Regionalbetreuer/innen<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

Jörg Maier (Zb 60)<br />

Ehrenstraße 27<br />

74889 Sinsheim<br />

Tel.: 07266 911510<br />

Fax: 07266 911511<br />

Mannheim, Heidelberg, <strong>Rhein</strong>-<br />

<strong>Neckar</strong>-Kreis, <strong>Neckar</strong>-O<strong>den</strong>wald-<br />

Kreis (anteilig)<br />

Alfred Braun (Zb 61)<br />

Sudetenstraße 56<br />

74211 Leingarten<br />

Tel.: 07131 6421237<br />

Fax: 07131 6421238<br />

Heilbronn (Stadt und Kreis),<br />

Hohenlohekreis, Schwäbisch-<br />

Hall, Main-Tauber-Kreis,<br />

<strong>Neckar</strong>-O<strong>den</strong>wald-Kreis<br />

(anteilig)<br />

Rainer Paul (Zb 62)<br />

Ebertstraße 17a<br />

76135 Karlsruhe<br />

Tel.: 0721 8301202<br />

Fax: 0721 8301203<br />

Karlsruhe (Stadt und Kreis),<br />

Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong> (Stadt), Rastatt<br />

Susanne Erb (Zb 63)<br />

Postfach 1228<br />

77902 Lahr<br />

Tel.: 07821 909527<br />

Fax: 07821 909548<br />

Ortenaukreis<br />

Elvira Kollmeier (Zb 64)<br />

Schwabstraße 34<br />

70734 Fellbach<br />

Tel.: 0711 3008922<br />

Fax: 0711 3008923<br />

Ludwigsburg (anteilig), Rems-<br />

Murr-Kreis<br />

Andreas Boecker (Zb 65)<br />

Tel.: 07195 135280<br />

Fax: 07195 135281<br />

Stuttgart und Kornwestheim<br />

Roland Czeschka (Zb 66)<br />

Blumhardtstraße 7<br />

73035 Göppingen<br />

Tel.: 07161 920962<br />

Fax: 07161 920963<br />

Göppingen, Hei<strong>den</strong>heim,<br />

Reutlingen, Ulm (Stadt), Alb-<br />

Donau-Kreis<br />

Dieter Vetter (Zb 67)<br />

Im Gieß 7<br />

73087 Boll<br />

Tel.: 07164 800233<br />

Fax: 07164 800234<br />

Böblingen (anteilig), Esslingen,<br />

Ostalbkreis<br />

Waltraud Sink (Zb 68)<br />

Tel.: 07642 926760<br />

Fax: 07642 926761<br />

Emmendingen, Stadt Freiburg,<br />

Breisgau-Hochschwarzwald<br />

(anteilig), Lörrach<br />

Klaus Heinermann (Zb 69)<br />

Tel.: 07734 931163<br />

Fax: 07734 931166<br />

Breisgau-Hochschwarzwald<br />

(anteilig), Schwarzwald-Baar-<br />

Kreis (anteilig), Tuttlingen<br />

(anteilig), Konstanz, Waldshut<br />

40 | Zivildienst<br />

Wolfgang Augustin (Zb 70)<br />

Hugo-Herrmann-Straße 3<br />

88213 Ravensburg<br />

Tel.: 0751 7915234<br />

Fax: 0751 7915235<br />

Biberach, Bo<strong>den</strong>seekreis,<br />

Ravensburg, Sigmaringen<br />

(anteilig)<br />

Jürgen-Peter Zeisluft (Zb 71)<br />

Sophienstraße 5<br />

76703 Kraichtal<br />

Tel.: 07251 618461<br />

Fax: 07251 618462<br />

Böblingen (anteilig), Ludwigsburg<br />

(anteilig), Pforzheim (Stadt),<br />

Calw, Enzkreis, Freu<strong>den</strong>stadt<br />

Hans-Joachim Jung (Zb 72)<br />

Postfach 0161<br />

72108 Rottenburg a. N.<br />

Tel.: 07472 988150<br />

Fax: 07472 988151<br />

Böblingen (anteilig), Freu<strong>den</strong>stadt<br />

(anteilig), Rottweil (anteilig),<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis<br />

(anteilig), Tuttlingen (anteilig),<br />

Tübingen, Zollernalbkreis, Sigmaringen<br />

(anteilig)<br />

Bayern<br />

Bernhard Bayer (Zb 80)<br />

Frankenstraße 30<br />

97249 Eisingen<br />

Tel.: 09306 983831<br />

Fax: 09306 983832<br />

Aschaffenburg (Stadt und<br />

Kreis), Miltenberg, Main-<br />

Spessart-Kreis, Bad Kissingen,<br />

Rhön-Grabfeld, Kitzingen u.<br />

Würzburg (Stadt u. Kreis)<br />

Wolfgang Biersack (Zb 81)<br />

Kupferstraße 23<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel.: 0911 4098772<br />

Fax: 0911 4098773<br />

Coburg (Stadt und Kreis),<br />

Bamberg (Stadt und Kreis),<br />

Kronach, Schweinfurt (Stadt<br />

und Kreis), Haßberge, Lichtenfels,<br />

Erlangen (Stadt), Erlangen-<br />

Höchstadt und Forchheim<br />

Peter Michael Bauer (Zb 82)<br />

Mondstraße 17a<br />

90513 Zirndorf<br />

Tel.: 0911 9657078<br />

Fax: 0911 9657081<br />

Neustadt – Bad Windsheim<br />

(Kreis), Ansbach (Stadt u.<br />

Kreis), Fürth (Stadt und Kreis)<br />

und Nürnberg (Stadt)<br />

Peter Weiß (Zb 83)<br />

Mühlberg 11<br />

92702 Kohlberg-Röthenbach<br />

Tel.: 09608 923868<br />

Fax: 09608 923869<br />

Hof (Stadt und Kreis), Kulmbach,<br />

Wunsiedel, Bayreuth<br />

(Stadt und Kreis), Tirschenreuth,<br />

Wei<strong>den</strong> (Stadt), Neustadt-<br />

Waldnaab, Nürnberger<br />

Land, Amberg (Stadt), Amberg-<br />

Sulzbach, Schwandorf<br />

u. Neumarkt<br />

Kurt Welek (Zb 84)<br />

Boschstraße 12a<br />

86343 Königsbrunn<br />

Tel.: 08231 340899<br />

Fax: 08231 340895<br />

Dillingen, Günzburg, Augsburg<br />

(Stadt und Kreis), Memmingen,<br />

Neu-Ulm und Unterallgäu<br />

Günther Mäbert (Zb 85)<br />

Asamstraße 20<br />

81541 München<br />

Tel.: 089 62272888<br />

Fax: 089 62421885<br />

München (Stadt), Teilbereich<br />

rechts der Isar, Erding, Landshut<br />

(Stadt und Kreis), München<br />

(Kreis)<br />

Albert Draxinger (Zb 86)<br />

Carossastraße 6<br />

94104 Tittling<br />

Tel.: 08504 954538<br />

Fax: 08504 954539<br />

Regensburg (Stadt und Kreis),<br />

Cham (Stadt und Kreis), Straubing,<br />

Regen (Stadt und Kreis),<br />

Straubing-Bogen, Deggendorf<br />

(Stadt und Kreis), Dingolfing-<br />

Landau, Rottal-Inn, Freyung-<br />

Grafenau, Passau (Stadt u.<br />

Kreis)<br />

Erwin Betzner (Zb 87)<br />

Postfach 10 11 02<br />

86881 Landsberg am Lech<br />

Tel.: 08191 427690<br />

Fax: 08191 427691<br />

Landkreise Garmisch-Partenkirchen,<br />

Landsberg am Lech,<br />

Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu,<br />

Starnberg, Weilheim-Schonau,<br />

Städte Kaufbeuren, Kempten im<br />

Allgäu<br />

Helga Kurz (Zb 88)<br />

Jörgstraße 19<br />

80689 München<br />

Tel.: 089 70009464<br />

Fax: 089 70009465<br />

München (Stadt-Teilbereich<br />

links der Isar), Fürstenfeldbruck<br />

Alfons Wittmann (Zb 89)<br />

Herderstraße 15<br />

83043 Bad Aibling<br />

Tel.: 08061 370852<br />

Fax: 08061 370917<br />

Mühldorf, Altötting, Ebersberg,<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach,<br />

Rosenheim (Stadt und<br />

Kreis) Traunstein und Berchtesga<strong>den</strong>er<br />

Land<br />

Anna-Maria Hansen (Zb 90)<br />

Ohmstraße 35<br />

91154 Roth<br />

Tel.: 09171 851291<br />

Fax: 09171 851292<br />

Schwabach (Stadt), Roth,<br />

Weißenburg-Gunzenhausen,<br />

Donau-Ries, Ingolstadt (Stadt),<br />

Eichstätt, Kelheim, Neuburg-<br />

Schrobenhausen, Aichach-Friedberg,<br />

Pfaffenhofen, Dachau<br />

und Freising<br />

Berlin<br />

Georg Dombrowski (Zb B1)<br />

Postfach 90 01 18<br />

14437 Potsdam<br />

Tel.: 0331 5509842<br />

Fax: 0331 5509843<br />

Stadtbezirke Mitte, Kreuzberg<br />

(anteilig), Wilmersdorf, Zehlendorf,<br />

Schöneberg, Steglitz, Tempelhof,<br />

Neukölln<br />

Roberto Tscherner (Zb B2)<br />

Rue Ambroise Pare 3<br />

13405 Berlin<br />

Tel.: 030 41701142<br />

Fax: 030 41701143<br />

Stadtbezirke Tiergarten, Wedding,<br />

Prenzlauer Berg, Charlottenburg,<br />

Spandau, Weißensee, Pankow,<br />

Reinickendorf<br />

Erdmute Rausch (Zb B3)<br />

Postfach 84 04 18<br />

12534 Berlin<br />

Tel.: 030 65018295<br />

Fax: 030 65018296<br />

Stadtbezirke Friedrichshain,<br />

Treptow, Köpenick, Lichtenberg,<br />

Marzahn, Hohenschönhausen,<br />

Hellersdorf, Kreuzberg (anteilig)<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

Gretel Ott (Zb G1)<br />

Kastanienweg 14<br />

14913 Jüterbog<br />

Tel.: 03372 441307<br />

Fax: 03372 441308<br />

Landkreise Havelland, Potsdam-<br />

Mittelmark, Teltow-Flämming<br />

und Städte Potsdam,<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

Dorothee Haucke (Zb G2)<br />

Postfach 11 09<br />

15201 Frankfurt/Oder<br />

Tel.: 0335 2849318<br />

Fax: 0335 2849319<br />

Landkreise Oder-Spree, Märkisch<br />

Oderland, Barnim und<br />

Stadt Frankfurt/Oder<br />

Martina Pfaff (Zb G3)<br />

Postfach 13 01 37<br />

03024 Cottbus<br />

Tel.: 0355 3556803<br />

Fax: 0355 3556838<br />

Landkreise Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz,<br />

Spree-<br />

Neiße, Dahme-Spreewald<br />

und Stadt Cottbus<br />

Christa Nädtke (Zb G4)<br />

Tel.: 03393 134158<br />

Fax: 03393 134159<br />

Landkreise Prignitz, Ostprignitz-<br />

Ruppin, Oberhavel, Uckermark<br />

Bremen<br />

Jens Lubojacky (Zb 06)<br />

Tel.: 0421 6208040<br />

Fax: 0421 6208070<br />

Bremen und Bremerhaven


Hamburg<br />

Rolf-Dieter Bruse (Zb 04)<br />

Auf dem Heidlande 35<br />

22969 Witzhave<br />

Tel.: 04104 692042<br />

Fax: 04104 692043<br />

Bezirke Wandsbek, Hamburg-<br />

Nord, Bergedorf, Eimsbüttel (nur<br />

Stadtteile Schnelsen und Niendorf)<br />

Birgit Krahmer (Zb 05)<br />

Postfach 67 01 31<br />

22341 Hamburg<br />

Tel: 040 239943-64<br />

Fax: 040 239943-65<br />

Bezirke Altona, Hamburg-Mitte,<br />

Harburg, Eimsbüttel (ohne Stadtteile<br />

Schnelsen und Niendorf)<br />

Hessen<br />

Jörg Nikulski (Zb 20)<br />

Pideritstraße 2<br />

34128 Kassel<br />

Tel.: 0561 9883953<br />

Fax: 0561 9883954<br />

Kassel (Stadt und Kreis),<br />

Werra-Meißner-Kreis und<br />

Waldeck-Frankenberg<br />

Friedhelm Fleer (Zb 21)<br />

Postfach 14 05<br />

35254 Stadtallendorf<br />

Tel.: 06428 448261<br />

Fax: 06428 448264<br />

Fulda, Vogelsbergkreis, Hersfeld-<br />

Rotenburg, Schwalm-<br />

Eder-Kreis und Marburg-Bie<strong>den</strong>kopf<br />

Matthias Hofmann (Zb 22)<br />

Postfach 10 04 20<br />

35334 Gießen<br />

Tel.: 0641 5591314<br />

Fax: 0641 5591316<br />

Gießen, Limburg-Weilburg,<br />

Lahn-Dill-Kreis und Wetteraukreis<br />

(anteilig)<br />

Thomas Ulm (Zb 23)<br />

Postfach 31<br />

35645 Waldsolms<br />

Tel.: 06085 988981<br />

Fax: 06085 988982<br />

Wiesba<strong>den</strong>, Hochtaunuskreis,<br />

<strong>Rhein</strong>gau-Taunus-Kreis und<br />

Main-Taunus-Kreis<br />

Jochen Weimer (Zb 24)<br />

Postfach 11 43<br />

35436 Lin<strong>den</strong><br />

Tel.: 0641 3011272<br />

Fax: 0641 3011627<br />

Frankfurt am Main und<br />

Wetteraukreis (anteilig)<br />

Gabriele Schwarze-Tufic (Zb 25)<br />

Postfach 14 44<br />

61104 Bad Vilbel<br />

Tel.: 06101 407099<br />

Fax: 06101 407180<br />

Offenbach (Stadt und Kreis),<br />

Main-Kinzig-Kreis und Darmstadt<br />

Klaus Eiteneier (Zb 26)<br />

Postfach 33<br />

64398 Groß-Bieberau<br />

Tel.: 06162 808988<br />

Fax: 06162 968465<br />

Darmstadt-Dieburg, Bergstraße,<br />

Groß-Gerau und<br />

O<strong>den</strong>waldkreis<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Holger Kühl (Zb M1)<br />

Paul-Müller-Kaempff-Weg 51<br />

18055 Rostock<br />

Tel.: 0381 4402070<br />

Fax: 0381 4402071<br />

Bad Doberan, Rostock,<br />

Nordvorpommern, Demmin<br />

und Güstrow<br />

Silke Volkmann (Zb M2)<br />

Tel.: 0381 3643213<br />

Fax: 0381 3643214<br />

Ludwigslust, Schwerin, Parchim,<br />

Nordwestmecklenburg,<br />

Müritz, Wismar<br />

Sigrid Gorny (Zb M3)<br />

Tel.: 038322 58520<br />

Fax: 038322 58521<br />

Greifswald, Neubran<strong>den</strong>burg,<br />

Mecklenburg-Strelitz, Ostvorpommern,<br />

Uecker-Randow,<br />

Stralsund, Rügen<br />

Niedersachsen<br />

Joachim Fritz (Zb 10)<br />

Weidamm 18<br />

26135 Ol<strong>den</strong>burg<br />

Tel.: 0441 2179024<br />

Fax: 0441 2179052<br />

Ol<strong>den</strong>burg (Stadt und Kreis),<br />

Diepholz, Nienburg, Delmenhorst,<br />

Ver<strong>den</strong>, Vechta<br />

Gerhard Neumann (Zb 11)<br />

Tel.: 04298 468452<br />

Fax: 04298 468453<br />

Wilhelmshaven, Friesland,<br />

Wittmund, Aurich, Em<strong>den</strong>,<br />

Leer, Ammerland und Cloppenburg<br />

und Wesermarsch<br />

Wilfried Dörpinghaus (Zb 12)<br />

Weizenkamp 30<br />

29574 Ebstorf<br />

Tel.: 05822 946064<br />

Fax: 05822 946065<br />

Uelzen, Lüchow-Dannenberg,<br />

Lüneburg, Gifhorn, Wolfsburg,<br />

Helmstedt und Celle<br />

Walter Keim (Zb 13)<br />

Alter Milchpfad 8<br />

27619 Schiffdorf<br />

Tel.: 04706 750001<br />

Fax: 04706 750866<br />

Osterholz, Cuxhaven, Stade,<br />

Harburg, Rotenburg-Wümme<br />

und Soltau-Fallingbostel<br />

Bodo Eike (Zb 14)<br />

Bovender Straße 37<br />

37120 Boven<strong>den</strong><br />

Tel.: 05593 802847<br />

Fax: 05593 802849<br />

Braunschweig, Wolfenbüttel,<br />

Goslar, Osterode und<br />

Göttingen<br />

Dieter Warnecke (Zb 15)<br />

Silurweg 2<br />

30455 Hannover<br />

Tel.: 0511 2159773<br />

Fax: 0511 2159774<br />

Hannover (Stadt)<br />

Manfred Gröning (Zb 16)<br />

An der Mühle 24<br />

49610 Quakenbrück<br />

Tel.: 05431 906529<br />

Fax: 05431 906530<br />

Osnabrück, Emsland und<br />

Grafschaft Bentheim<br />

Kerstin Seyer (Zb 17)<br />

Postfach 64<br />

37542 Kreiensen<br />

Tel.: 05563 999385<br />

Fax: 05563 999486<br />

Hameln-Pyrmont, Holzmin<strong>den</strong>,<br />

Hildesheim, Salzgitter und Northeim<br />

Heinrich Holthaus (Zb 18)<br />

Postfach 15 01 11<br />

30970 Wennigsen (Deister)<br />

Tel.: 05109 512089<br />

Fax: 05109 512091<br />

Hannover (Region), Schaumburg<br />

und Peine<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Norbert Mehren (Zb 30)<br />

Gantesweilerstraße 17a<br />

46483 Wesel<br />

Tel.: 0281 1637649<br />

Fax: 0281 1637650<br />

Borken und Wesel, Kleve<br />

(anteilig)<br />

Birgit Pieszek (Zb 31)<br />

Postfach 6304<br />

48033 Münster<br />

Tel.: 0251 3835812<br />

Fax: 0251 3835813<br />

Steinfurt (anteilig) und Münster<br />

Manfred Siegburg (Zb 32)<br />

Lippstädter Straße 165<br />

33449 Langenberg-Benteler<br />

Tel.: 05248 821188<br />

Fax: 05248 821288<br />

Lippe und Gütersloh<br />

Bettina Berendes (Zb 33)<br />

Am Schulzentrum 5<br />

49143 Bissendorf<br />

Tel.: 05402 641183<br />

Fax: 05402 641184<br />

Bielefeld und Min<strong>den</strong>-Lübbecke<br />

Peter Galios (Zb 34)<br />

Berliner Straße 21<br />

49835 Wietmarschen<br />

Tel.: 05946 995188<br />

Fax: 05946 995241<br />

Recklinghausen, Coesfeld<br />

und Herne<br />

Rudolf Wolter (Zb 35)<br />

zurzeit vertreten durch<br />

Rita Jakobs<br />

Tel.: 05401 480833<br />

Fax: 05401 480893<br />

Soest, Hamm und Unna<br />

Regionalbetreuer/innen<br />

Andreas Kramme (Zb 36)<br />

Nelkenweg 7<br />

58313 Herdecke<br />

Tel.: 02330 603414<br />

Fax: 02330 603512<br />

Ennepe-Ruhr-Kreis, Hagen und<br />

Dortmund<br />

Christof Weller (Zb 37)<br />

Kölner Straße 21<br />

57290 Neunkirchen<br />

Tel.: 02735 658836<br />

Fax: 02735 658837<br />

Märkischer Kreis, Olpe und<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

Martina Lux (Zb 38)<br />

Postfach 11 28<br />

50140 Kerpen<br />

Tel.: 02273 606893<br />

Fax: 02273 606894<br />

Mönchengladbach, Neuss, Viersen,<br />

Kleve (anteilig)<br />

Friedrich Wittke (Zb 39)<br />

Postfach 11 65<br />

46515 Alpen<br />

Tel.: 02802 807411<br />

Fax: 02802 807705<br />

Duisburg, Oberhausen, Bottrop,<br />

Gelsenkirchen und Kleve (anteilig)<br />

Herbert Mackenbrock (Zb 40)<br />

In der Wanne 124<br />

44581 Castrop-Rauxel<br />

Tel.: 02305 353087<br />

Fax: 02305 353124<br />

Essen und Bochum<br />

Dietmar Keppler (Zb 41)<br />

Fröbelstraße 61<br />

50767 Köln<br />

Tel.: 0221 5345079<br />

Fax: 0221 5345606<br />

Mettmann, Solingen und<br />

Wuppertal<br />

Ulrich Theis (Zb 42)<br />

Hauptstraße 109<br />

57587 Birken-Honigsessen<br />

Tel.: 02742 967540<br />

Fax: 02742 967544<br />

Leverkusen, <strong>Rhein</strong>isch-<br />

Bergischer-Kreis und<br />

Oberbergischer Kreis<br />

Udo Emons (Zb 43)<br />

Am Kupferscheid 26<br />

52372 Kreuzau<br />

Tel.: 02422 500561<br />

Fax: 02422 500562<br />

Düren, Aachen und Heinsberg<br />

Stefan Deckert (Zb 44)<br />

Sebastian-Kneipp-Straße 24<br />

50226 Frechen<br />

Tel.: 02234 9599091<br />

Fax: 02234 9599092<br />

Köln und Remscheid<br />

Klaus W. Lillard (Zb 45)<br />

Postfach 12 14<br />

50102 Bergheim<br />

Tel.: 02271 670927<br />

Fax: 02271 670928<br />

<strong>Rhein</strong>-Erftkreis und Euskirchen<br />

Zivildienst 41


Regionalbetreuer/innen<br />

Sven Nielsen (Zb 46)<br />

Postfach 12 34<br />

53853 Niederkassel<br />

Tel.: 02208 901360<br />

Fax: 02208 901361<br />

Mobil: 0173 5493161<br />

<strong>Rhein</strong>-Sieg-Kreis und Bonn<br />

Rainer Karbstein (Zb 47)<br />

Bie<strong>den</strong>kopfer Straße 27<br />

35088 Battenberg<br />

Tel.: 06452 931610<br />

Fax: 06452 931611<br />

Hochsauerlandkreis, Paderborn<br />

und Höxter<br />

Georgios Vasios (Zb 48)<br />

Göppinger Straße 11<br />

50739 Köln<br />

Tel.: 0221 1704547<br />

Fax: 0221 1704548<br />

Mobil: 0173 5493144<br />

Mülheim, Düsseldorf und Krefeld<br />

Rita Jacobs (Zb 49)<br />

Im Nordfeld 23<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Tel.: 05401 480833<br />

Fax: 05401 480893<br />

Herford, Warendorf und<br />

Steinfurt (anteilig)<br />

<strong>Rhein</strong>land-Pfalz/ Saarland<br />

Klaus-Dieter Heyne (Zb 50)<br />

Weissdornweg 34<br />

53177 Bonn<br />

Tel.: 0228 3230750<br />

Fax: 0228 3230751<br />

Koblenz, Landkreise Altenkirchen,<br />

Neuwied, <strong>Rhein</strong>-Lahn-<br />

Kreis, Westerwaldkreis,<br />

Mayen-Koblenz<br />

Jörg Blaumeiser (Zb 51)<br />

Schloßstraße 3<br />

55758 Sien<br />

Tel.: 06788 970513<br />

Fax: 06788 970515<br />

St. Wendel, Donnersbergkreis,<br />

Bad Kreuznach, Kusel, Mainz-<br />

Bingen, Mainz, Alzey-Worms,<br />

Worms und Birkenfeld<br />

Willi Diemer (Zb 52)<br />

Postfach 11 22<br />

66352 Großrosseln<br />

Tel.: 06809 702663<br />

Fax: 06809 702664<br />

Saarlouis, Merzig-Wadern,<br />

Stadt/Stadtverband Saarbrücken,<br />

Saar-Pfalz-Kreis<br />

und Neunkirchen<br />

Frank-Peter Räder (Zb 53)<br />

Max-Pechstein-Straße 8 a<br />

67227 Frankenthal<br />

Tel.: 06233 342851<br />

Fax: 06233 342853<br />

Kaiserslautern, Zweibrücken,<br />

Pirmasens, Bad Dürkheim,<br />

Landau, Speyer, Südliche<br />

Weinstraße, Frankenthal, Germersheim,<br />

Neustadt a. d. W.<br />

und Ludwigshafen<br />

42 | Zivildienst<br />

Susanne Arenz (Zb 54)<br />

Roonstraße 28<br />

56068 Koblenz<br />

Tel.: 0261 1336403<br />

Fax: 0261 1336404<br />

Eifelkreis Bitburg-Prüm, Cochem-<br />

Zell, Vulkaneifel, Ahrweiler,<br />

<strong>Rhein</strong>-Hunsrück-Kreis, Bernkastel-Wittlich,<br />

Trier, Trier-Saarburg<br />

Sachsen<br />

Hans-Jürgen Zocher (Zb S1)<br />

Heinrich-Zille-Straße 15<br />

01558 Großenhain<br />

Tel.: 03522 525576<br />

Fax: 03522 525814<br />

Döbeln, Meißen, Radebeul,<br />

Mittweida, Riesa-Großenhain,<br />

Kamenz, Hoyerswerda<br />

Jürgen Meyer (Zb S2)<br />

Tel.: 034204 36129<br />

Fax: 034204 36130<br />

Leipzig, Delitzsch, Leipziger<br />

Land, Mul<strong>den</strong>talkreis, Torgau-<br />

Oschatz<br />

Tilman Magirius (Zb S3)<br />

Postfach 11 22<br />

09657 Hainichen<br />

Tel.: 037207 65838<br />

Fax: 037207 65847<br />

Chemnitz, Annaberg, Freiberg,<br />

Mittlerer Erzgebirgskreis,<br />

Aue-Schwarzenberg<br />

Walter Lang (Zb S4)<br />

Querweg 1<br />

01454 Großerkmannsdorf<br />

Tel.: 03528 415736<br />

Fax: 03528 415743<br />

Dres<strong>den</strong>, Sächsische Schweiz,<br />

Weißeritzkreis<br />

Martina Herzig (Zb S5)<br />

Muskauer Straße. 2<br />

02694 Lieske<br />

Tel.: 035932 35036<br />

Fax: 035932 35039<br />

Görlitz, Bautzen, Niederschlesischer<br />

Oberlausitzkreis, Löbau-<br />

Zittau<br />

Peter Busse (Zb S6)<br />

Marienstraße 22<br />

08606 Oelsnitz-Vogtland<br />

Tel.: 037421 25036<br />

Fax: 037421 25040<br />

Plauen, Zwickau, Chemnitzer<br />

Land, Stollberg, Zwickauer<br />

Land, Vogtland<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Joachim Blank (Zb A1)<br />

Harsdorfer Straße 4<br />

39108 Magdeburg<br />

Tel.: 0391 7362320<br />

Fax: 0391 7362531<br />

Magdeburg, Bördekreis,<br />

Halberstadt, Jerichower Land,<br />

Ohre-Kreis, Stendal, Altmarkkreis,<br />

Salzwedel<br />

Anke Liebezeit (Zb A2) Joachim Grabietz (Zb T4)<br />

Postfach 16 21 Friedrich-Ebert-Straße 33<br />

06396 Bernburg 99096 Erfurt<br />

Tel.: 03471 622351 Tel.: 0361 6534251<br />

Fax: 03471 622605 Fax: 0361 6534252<br />

Aschersleben-Staßfurt, Anhalt- Erfurt, Eichsfeld, Nordhausen,<br />

Zerbst, Bernburg, Dessau, Kyffhäuserkreis, Sömmerda<br />

Köthen, Quedlinburg,<br />

Schönebeck, Wittenberg,<br />

Wernigerode<br />

Marion Köpper (Zb A3)<br />

Postfach 20 07 40<br />

06008 Halle<br />

Tel.: 0345 6859020<br />

Fax: 0345 6859021<br />

Halle, Burgenlandkreis,<br />

Mansfelder Land, Merseburg-<br />

Querfurt, Saalkreis, Weißenfels,<br />

Bitterfeld, Sangerhausen<br />

Schleswig-Holstein<br />

Wolfgang Müller (Zb 01)<br />

Zur Allee 4<br />

24796 Bovenau<br />

Tel.: 04334 183776<br />

Fax: 04334 183784<br />

Flensburg, Schleswig-Flensburg,<br />

Nordfriesland, Dithmarschen und<br />

Rendsburg-Eckernförde<br />

Barbara Kupsch (Zb 02)<br />

Tel.: 04381 404163<br />

Fax: 04381 404195<br />

Neumünster, Kiel, Plön,<br />

Ostholstein und Lübeck<br />

Reno Schlonsak (Zb 03)<br />

Tel.: 038821 65971<br />

Fax: 038821 65972<br />

Mobil: 0173 5493124<br />

Steinburg, Segeberg, Pinneberg,<br />

Stormarn und Herzogtum<br />

Lauenburg<br />

Thüringen<br />

Andreas Ilse (Zb T1)<br />

Dorfstraße 28<br />

06647 Tauhardt<br />

Tel.: 036377 83577<br />

Fax: 036377 83578<br />

Gera, Jena, Weimar, Weimarer<br />

Land, Greiz, Altenburgerland,<br />

Saale-Holzlandkreis<br />

Frank Koch (Zb T2)<br />

Friedebergstraße 19<br />

98544 Zella-Mehlis<br />

Tel.: 03682 460854<br />

Fax: 03682 460855<br />

Gotha, Ilm-Kreis, Sonneberg,<br />

Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-<br />

Rudolstadt<br />

Jochen Frischmann (Zb T3)<br />

Postfach 20 02 39<br />

98506 Suhl<br />

Tel.: 03681 351386<br />

Fax: 03681 351387<br />

Suhl, Wartburgkreis, Unstrut-<br />

Hainich-Kreis, Schmalkal<strong>den</strong>-<br />

Meiningen, Hildburghausen,<br />

Eisenach


Zivildienstgruppen<br />

Zivildienstgruppe Berlin Zivildienstgruppe Hannover Zivildienstgruppe Nürnberg<br />

Emser Straße 43 Schillerstraße 34 Winklerstraße 12<br />

10719 Berlin 30159 Hannover 90403 Nürnberg<br />

Tel.: 030 880357-0 Tel.: 0511 301868-60 Tel.: 0911 21472880<br />

Fax: 030 880357-99 Fax: 0511 301868-69 Fax: 0911 21472889<br />

Gruppe_Berlin@baz.bund.de Gruppe_Hannover@baz.bund.de Gruppe_Nuernberg@baz.bund.de<br />

Zuständig <strong>für</strong> Berlin, Bran<strong>den</strong>burg und Zuständig <strong>für</strong> Bremen, Niedersachsen, Zuständig <strong>für</strong> Bayern<br />

Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein und Hamburg<br />

Zivildienstgruppe Tübingen<br />

Zivildienstgruppe Chemnitz Zivildienstgruppe Köln Karlstraße 11/1<br />

Glockenstraße 1 Bernh.-Feilchenfeld-Straße 9 72072 Tübingen<br />

09130 Chemnitz 50969 Köln Tel.: 07071 36691-0 bis -3<br />

Tel.: 0371 369996-0 Tel.: 0221 3673-2644, -2649 Fax: 07071 36691-9<br />

Fax: 0371 369996-9 Fax: 0221 3673-2900 Gruppe_Tuebingen@baz.bund.de<br />

Gruppe_Chemnitz@baz.bund.de zdgr_koeln@baz.bund.de Zuständig <strong>für</strong> Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

Zuständig <strong>für</strong> Sachsen Zuständig <strong>für</strong> Nordrhein-Westfalen,<br />

<strong>Rhein</strong>land-Pfalz und Saarland<br />

Zivildienstgruppe Frankfurt<br />

Mainzer Landstraße 78 Zivildienstgruppe Magdeburg<br />

60327 Frankfurt/Main Sternstraße 8<br />

Tel.: 069 7438907-0 39104 Magdeburg<br />

Fax: 069 7438907-19 Tel.: 0391 5356790<br />

Gruppe_Frankfurt@baz.bund.de Fax: 0391 53567969<br />

Zuständig <strong>für</strong> Hessen und das Diakonische Gruppe_Magdeburg@baz.bund.de<br />

Werk in Hessen und Nassau Zuständig <strong>für</strong> Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

Zivildienstschulen<br />

Schule Durchführung Anschrift Telefon Schulleiter/<br />

von Einführungs- E-Mail<br />

lehrgängen seit:<br />

Gruppen/Schulen<br />

Zivildienstschule 1 1971 Kreis Holzmin<strong>den</strong> 05534 9106-0 Rainer Dörnbrack<br />

lth 37632 Holzen 05534 9106-44 Fax Schule_lth@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 2 1975 Zur Herrgottsmühle 1 09573 9225-0 Werner Fehl<br />

Bad Staffelstein 96231 Staffelstein 09573 9225-29 Fax Schule_BadStaffelstein@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 3 1978 A<strong>den</strong>auerallee 59 02871 35-15 oder -16 Günther Keck<br />

Bocholt 46399 Bocholt 02871 31875 Fax Schule_Bocholt@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 4 1979 Gneisenaustraße 1 02291 5515 oder 92200 Edgar Lamm<br />

Waldbröl 51545 Waldbröl 02291 1373 Fax Schule_Waldbroel@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 5 1980 Römerstraße 100 0651 82644-0 Norbert Hasel<br />

Trier 54293 Trier 0651 82644-13 Fax Schule_Trier@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 6 1980 Eschentorstraße 18 05731 30660-0 Roland Witulski<br />

Bad Oeynhausen 32547 Bad Oeynhausen 05731 30660-25 Fax Schule_BadOeynhausen@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 7 1982 Am Tretenbach 31 07823 507-0 Dr. Heinrich Batscheider<br />

Seelbach 77960 Seelbach b. Lahr 07823 507-25 Fax Schule_Seelbach@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 8 1982 Ostender Weg 21 02330 8090-0 Günther Kronenbitter<br />

Herdecke 58313 Herdecke 02330 8090-50 Fax Schule_Herdecke@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 9 1990 Schulstraße 28 08553 6490 Klaus-Dieter Grebenstein<br />

Spiegelau 94518 Spiegelau 08553 1029 Fax Schule_Spiegelau@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 10 1983 Ofterdinger Straße 10 07471 9585-0 Dr. Michael Wild<br />

Bodelshausen 72411 Bodelshausen 07471 9585-44 Fax Schule_Bodelshausen@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 11 1984 Ackerstraße 75 0531 27323-10 Werner Neumann<br />

Braunschweig 38126 Braunschweig 0531 27323-99 Fax Schule_Braunschweig@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 12 1984 Hermann-Stöhr-Straße 4 04181 289970 Hans-Ulrich Zastrow (Kommissarischer Leiter)<br />

Buchholz 21244 Buchholz 04181 289992 Fax Schule_Buchholz@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 13 1985 Schwarzwaldstraße 78 a 0721 933804-0 Rolf Vogelsberg<br />

Karlsruhe 76137 Karlsruhe 0721 933804-33 Fax Schule_Karlsruhe@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 14 1985 Ringstraße 9 04292 81660 Hans-Ulrich Zastrow<br />

Bremen/Ritterhude 27721 Ritterhude 04292 816616 Fax Schule_Ritterhude@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 15 1986 Faluner Weg 34 0431 53737-31 Dr. Harry Kalinowsky<br />

Kiel 24109 Kiel 0431 53737-55 Fax Schule_Kiel@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 16 1991 Ernst-Leitz-Straße 49–53 06441 92494-0 Bernd Pinkernell<br />

Wetzlar 35578 Wetzlar 06441 92494-10 Fax Schule_Wetzlar@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 17 1992 Spremberger Straße 17 035773 9046-0 Margitta Bergmann<br />

Schleife 02959 Schleife 035773 904649 Fax Schule_Schleife@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 18 1992 Wiesenweg 13 038231 6622-200 Dr. Jürgen Westphal<br />

Barth/Gutglück 18356 Fuhlendorf 038231 6622-299 Fax Schule_Barth@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 19 1992 Sudetenstraße 45 08171 80011-7 Christoph Scholz<br />

Geretsried 82538 Geretsried 08171 80011-5 Fax Schule_Geretsried@baz.bund.de<br />

Zivildienstschule 20 1996 Panzerstraße 1 03632 7117-10 Ulrich Fuchs<br />

Sondershausen 99706 Sondershausen 03632 7117-34 Fax Schule_Sondershausen@baz.bund.de<br />

Zivildienst | 43


Chronik<br />

Die Entwicklung der<br />

Kriegsdienstverweigerung Fast 3 Millionen Wehrund<br />

des Zivildienstes seit 1949 pflichtige wur<strong>den</strong> seit<br />

der Einführung der<br />

allgemeinen Wehrpflicht im Jahre 1956 unter Berufung auf <strong>den</strong> Artikel 4 Absatz 3 des<br />

Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland als Kriegsdienstverweigerer anerkannt.<br />

1949: Das Grundgesetz <strong>für</strong> die Bundesrepublik<br />

Deutschland vom 23.05.1949 bestimmt<br />

in Artikel 4 Abs. 3: „Niemand darf gegen sein<br />

Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe<br />

gezwungen wer<strong>den</strong>. Das Nähere regelt ein<br />

Bundesgesetz.“<br />

1956: Mit dem 7. Gesetz zur Ergänzung des<br />

Grundgesetzes<br />

1949<br />

vom 19.03.1956 wird in der<br />

Bundesrepublik Deutschland die allgemeine<br />

Wehrpflicht eingeführt. In Artikel 12 Abs. 2<br />

heißt es u. a.: „Wer aus Gewissensgrün<strong>den</strong><br />

<strong>den</strong> Kriegsdienst mit der Waffe verweigert,<br />

kann zu einem Ersatzdienst verpflichtet wer<strong>den</strong>.“<br />

Es muss auch eine Möglichkeit des Ersatzdienstes<br />

vorgesehen wer<strong>den</strong>, „die in keinem<br />

Zusammenhang mit <strong>den</strong> Verbän<strong>den</strong> der<br />

Streitkräfte steht“. Im Wehrpflichtgesetz<br />

vom 21.07.1956 heißt es im § 25: „Wer<br />

sich aus Gewissensgrün<strong>den</strong> der Beteiligung<br />

an jeder Waffenanwendung zwischen <strong>den</strong><br />

Staaten widersetzt und deshalb <strong>den</strong> Kriegsdienst<br />

mit der Waffe verweigert, hat statt<br />

des Wehrdienstes einen <strong>zivi</strong>len Ersatzdienst<br />

außerhalb der Bundeswehr zu leisten“, und<br />

an anderer Stelle: „Durch <strong>den</strong> <strong>zivi</strong>len Ersatzdienst<br />

wer<strong>den</strong> Aufgaben des Allgemeinwohls<br />

wahrgenommen.“<br />

Das Bundesverfassungsgericht erklärt am<br />

20.12.1960 sowohl die allgemeine Wehrpflicht<br />

als auch die Bestimmungen über <strong>den</strong><br />

<strong>zivi</strong>len Ersatzdienst <strong>für</strong> verfassungsgemäß.<br />

Das Gericht führt insbesondere aus, dass<br />

der Verfassungsgrundsatz der Verpflichtung<br />

zur Wiedervereinigung Deutschlands der<br />

allgemeinen Wehrpflicht nicht widerspreche.<br />

Eine lediglich situationsbedingt begründete<br />

Wehrdienstverweigerung, die etwa<br />

<strong>den</strong> Wehrdienst gegen die Nationale Volksarmee<br />

der DDR, nicht aber gegen andere<br />

Angreifer ablehne, könne nach <strong>den</strong> Grundsätzen<br />

der Verfassung nicht anerkannt<br />

wer<strong>den</strong>. Zulässig sei ausschließlich eine grundsätzliche<br />

Ablehnung jedes Kriegsdienstes.<br />

1961: Am 10.04.1961 treten die ersten 340<br />

anerkannten Kriegsdienstverweigerer der<br />

Jahrgänge 1937/38 an verschie<strong>den</strong>en Orten<br />

der Bundesrepublik ihren Dienst an (damalige<br />

Dauer des Ersatzdienstes = 12 Monate).<br />

1962: Die Volkskammer der DDR beschließt<br />

am 24.01.1962 das „Gesetz über die allgemeine<br />

Wehrpflicht“. Die Pflicht, Wehrdienst<br />

zu leisten, bezieht sich generell auf <strong>den</strong> Dienst<br />

in der Nationalen Volksarmee. Die Dauer des<br />

Wehrdienstes beträgt 18 Monate (von Mai<br />

1990 bis 30.09.1990 12 Monate).<br />

1960: Das am 13.01.1960 verkündete 1964: Die DDR schafft am 07.09.1964 mit<br />

Gesetz über <strong>den</strong> <strong>zivi</strong>len Ersatzdienst tritt am der „Anordnung des Nationalen Verteidi­<br />

20.01.1960 in Kraft. Gemäß § 1 wer<strong>den</strong> gungsrates über die Aufstellung von Baueinhei­<br />

1960<br />

von <strong>den</strong> Ersatzdienstleisten<strong>den</strong> Aufgaben ten im Bereich des Ministeriums <strong>für</strong> Nationale<br />

durchgeführt, die dem Allgemeinwohl dienen.<br />

Dazu gehört der Dienst in Krankenhäusern,<br />

Heil- und Pflegeanstalten sowie<br />

anderen Einrichtungen, die soziale und<br />

gemeinnützige Ziele verfolgen. Das Gesetz<br />

schafft auch die verwaltungsmäßige Grundlage<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Einsatz von anerkannten<br />

Kriegsdienstverweigerern. Die ersten Dienststellen<br />

wer<strong>den</strong> eingerichtet und die ersten<br />

Ersatzdienstpflichtigen einberufen. Durchführung<br />

des Ersatzdienstes obliegt dem<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Arbeit und Sozialordnung.<br />

44 | Zivildienst<br />

Verteidigung“ die rechtliche Grundlage eines<br />

Wehrersatzdienstes <strong>für</strong> diejenigen, die <strong>den</strong><br />

Dienst mit der Waffe aus Gewissensgrün<strong>den</strong><br />

ablehnen.<br />

Die Einführung der allgemeinen<br />

Wehrpflicht wurde nicht nur im Deutschen<br />

Bundestag heftig diskutiert<br />

Im November 1964 wer<strong>den</strong> erstmals 220<br />

Wehrpflichtige als sogenannte Bausoldaten<br />

herangezogen und vom zuständigen Verteidigungsministerium<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bau von militärischen<br />

Einrichtungen (u. a. Kasernen) eingesetzt.<br />

Die Dauer des Wehrdienstes als Bausoldat<br />

beträgt 18 Monate (von Mai 1990 bis<br />

30.09.1990 12 Monate).<br />

1969: Mit Kabinettbeschluss vom 05.11.1969<br />

wird die Einsetzung eines Bundesbeauftragten<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>zivi</strong>len Ersatzdienst verfügt. Der Bundesbeauftragte<br />

vertritt u. a. die Leitung des<br />

zuständigen Ministeriums in grundsätzlichen<br />

politischen Fragen des Zivildienstes gegenüber<br />

der Öffentlichkeit, <strong>den</strong> Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

und <strong>den</strong> Organisationen.<br />

Die Zeitschrift „Zivildienst“ (anfangs „Der<br />

Dienst“, dann „Der Zivildienst“) erscheint<br />

erstmalig und <strong>entw</strong>ickelt sich im Laufe der Zeit<br />

von einem eher offiziellen Mitteilungsblatt zu<br />

einer Informations- und Servicezeitschrift rund<br />

um <strong>den</strong> Zivildienst.<br />

1970<br />

1970: Am 16.04.1970 tritt der frühere SPD­<br />

Bundestagsabgeordnete Hans Iven (1928–<br />

1997) sein Amt als erster Bundesbeauftragter<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>zivi</strong>len Ersatzdienst an.<br />

1971: Die erste staatliche Zivildienstschule<br />

wird auf dem Ith im Weserbergland in Holzen<br />

/Kreis Holzmin<strong>den</strong> am 05.10.1971 eingeweiht.<br />

Mit der neuen Einrichtung, die u. a.<br />

Erste-Hilfe-Kurse, Unterrichtung über Rechte<br />

und Pflichten im Zivildienst sowie staatsbürgerlichen<br />

Unterricht anbietet, sollen die<br />

Ersatzdienstleisten<strong>den</strong> auf ihren Dienst vorbereitet<br />

wer<strong>den</strong>.


1973: Das Dritte Gesetz zur Änderung des<br />

Gesetzes über <strong>den</strong> <strong>zivi</strong>len Ersatzdienst vom<br />

25.06. 1973 (BGBl. I S. 669) bringt als wichtiges<br />

Organisationsgesetz grundsätzliche Neuerungen<br />

<strong>für</strong> die Zivildienstleisten<strong>den</strong> und die<br />

Verwaltung des Zivildienstes:<br />

� die Umbenennung des „<strong>zivi</strong>len Ersatzdienstes“<br />

in „Zivildienst“,<br />

� die Errichtung des Bundesamtes <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Zivildienst als selbständige Bundesoberbehörde<br />

1970<br />

im Geschäftsbereich des<br />

Bundesministeriums <strong>für</strong> Arbeit und<br />

Sozialordnung,<br />

� die gesetzliche Verankerung der Institution<br />

des Bundesbeauftragten <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Zivildienst,<br />

� die Errichtung des Beirats <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Zivildienst,<br />

� die Möglichkeit, Verwaltungsaufgaben<br />

des Zivildienstes an Verbände der Freien<br />

Wohlfahrtspflege zu übertragen.<br />

Am 1. Oktober 1973 nimmt das Bundesamt<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst in Köln mit 282 Beschäftigten<br />

seine Tätigkeit auf. Leiter der neuen<br />

Bundesoberbehörde wird Adolf Krep, der<br />

dieses Amt bis 30.04.2000 innehat.<br />

1980<br />

1974: Am 07.03.1974 tagt der Beirat <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Zivildienst zum ersten Mal. Er soll <strong>den</strong><br />

zuständigen Minister/die zuständige Ministerin<br />

in Fragen des Zivildienstes beraten,<br />

einschließlich der Frage, welche Aufgaben<br />

<strong>den</strong> Zivildienstpflichtigen außerhalb des<br />

sozialen Bereichs zugewiesen wer<strong>den</strong> sollen.<br />

1981: Am 01.10.1981 wechselt die Zuständigkeit<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst vom Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit und Sozialordnung<br />

zum Bundesministerium <strong>für</strong> Jugend, Familie<br />

und Gesundheit.<br />

1983: Das Gesetz zur Neuordnung des Rechts<br />

der Kriegsdienstverweigerung und des Zivildienstes(Kriegsdienstverweigerungs-Neuordnungsgesetz<br />

– KDVNG –) vom 28.02.1983<br />

(BGBl. I S. 203) regelt das Anerkennungsverfahren<br />

<strong>für</strong> ungediente Wehrpflichtige neu.<br />

Nach diesem Gesetz legen ungediente<br />

Erstantragsteller einen Lebenslauf, ein polizeiliches<br />

Führungszeugnis und eine Begründung<br />

vor, über die im Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Zivildienst entschie<strong>den</strong> wird. Hier wird<br />

lediglich die Vollständigkeit und die Schlüssigkeit<br />

des Antrages überprüft und festgestellt,<br />

ob sich der Antragsteller in seiner<br />

Begründung auf vom Grundgesetz geschützte<br />

Gewissensgründe beruft.<br />

Die Bereitschaft, <strong>den</strong> – im Gegensatz zum<br />

Grundwehrdienst – um ein Drittel längeren<br />

Zivildienst zu leisten, wird als das tragende<br />

Indiz der getroffenen Gewissensentscheidung<br />

gesehen.<br />

Das Bundesamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst besteht<br />

zehn Jahre. In dieser Zeit wur<strong>den</strong> über<br />

200.000 Wehrpflichtige als Kriegsdienstverweigerer<br />

anerkannt. 1983 leisten 35.000 junge<br />

Männer Zivildienst – viermal soviel wie bei<br />

Errichtung des Amtes. Die Zahl der Beschäftigten<br />

im Innen- und Außendienst des Bundesamtes<br />

ist auf über 550 gestiegen.<br />

Als Bundesbeauftragter <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

nimmt am 27.12.1983 der evangelische Pfarrer<br />

Peter Hintze seine Tätigkeit auf.<br />

1984: Das KDVNG tritt am 1. Januar in Kraft.<br />

Damit übernimmt das Bundesamt als zusätzliche<br />

Aufgabe die Prüfung und Entscheidung<br />

von Anträgen ungedienter Wehrpflichtiger auf<br />

Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer.<br />

Die Dauer des Zivildienstes beträgt <strong>für</strong> Antragsteller<br />

ab dem 1. Januar 20 Monate.<br />

1985: Am 27.03.1985 besucht Bundeskanzler<br />

Dr. Helmut Kohl die von Bodelschwinghschen<br />

Anstalten in Bethel. Dies ist der erste Besuch<br />

eines Bundeskanzlers bei Zivildienstleisten<strong>den</strong>.<br />

Mit Urteil vom 24.04.1985 bestätigt das<br />

Bundesverfassungsgericht das seit 01.01.1984<br />

geltende Gesetz zur Neuordnung des Rechts der<br />

Kriegsdienstverweigerung und des Zivildienstes,<br />

insbesondere auch die Dauer der Dienstzeit<br />

(1/3 länger als der Wehrdienst).<br />

1986: Die Bundesministerin <strong>für</strong> Jugend,<br />

Familie, Frauen und Gesundheit (BMJFFG),<br />

Prof. Dr. Rita Süssmuth, dankt in einer Feierstunde<br />

am 10.04.1986 in Köln anlässlich des<br />

Chronik<br />

Bundespräsi<strong>den</strong>t<br />

Dr. Gustav Heinemann und der<br />

Bundesbeauftragte Hans Iven im<br />

Gespräch mit Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

erklärt das „Postkartenverfahren“<br />

<strong>für</strong> verfassungswidrig.<br />

25jährigen Bestehens des Zivildienstes <strong>den</strong><br />

Zivildienstleisten<strong>den</strong> im Namen der gesamten<br />

Bundesregierung <strong>für</strong> ihren Dienst.<br />

Am 23.07.1986 besucht Bundespräsi<strong>den</strong>t Dr.<br />

Richard von Weizsäcker die Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

im St.-Lukas-Heim in Papenburg.<br />

1987: Bundespräsi<strong>den</strong>t Dr. Richard von<br />

Weizsäcker empfängt am 03.11.1987 <strong>den</strong><br />

Beirat <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst, um sich über die<br />

aktuelle Lage zu informieren.<br />

Mit fast 90.000 Zivildienstplätzen ist am Jahresende<br />

das Ziel des raschen Ausbaus des<br />

Zivildienstes zur Sicherung des KDVNG<br />

erreicht. Jeder anerkannte Kriegsdienstverweigerer<br />

kann auch zum Zivildienst herangezogen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

1990: Aufbau des Zivildienstes in der DDR<br />

infolge der vom Ministerrat der DDR beschlossenen<br />

„Verordnung über <strong>den</strong> Zivildienst“,<br />

die am 01.03.1990 in Kraft tritt und<br />

bis zum<br />

1990<br />

02.10.1990 besteht.<br />

Wer <strong>den</strong> Wehrdienst aus Glaubens- oder<br />

Gewissensgrün<strong>den</strong> ablehnt, hat das Recht,<br />

Zivildienst von 12monatiger Dauer zu leisten.<br />

Zusätzlich kann jeder Zivildienstpflichtige bis<br />

zu dreimal <strong>für</strong> einen jeweils 2monatigen<br />

Dienst herangezogen wer<strong>den</strong>.<br />

Die Bonner Koalition beschließt am 13.07.1990,<br />

die Wehrdienstdauer von 15 auf 12 Monate zu<br />

verkürzen. Der Zivildienst wird von 20 auf 15<br />

Monate verkürzt. Die Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

können am 30.09.90 vorzeitig aus dem Dienst<br />

ausschei<strong>den</strong>, wenn sie zu diesem Zeitpunkt 15<br />

Monate oder mehr an Dienstzeit hinter sich<br />

haben. Nach Aufteilung des ehemaligen<br />

BMJFFG verbleibt der Zivildienst im Bereich<br />

des ehemaligen Bundesministeriums <strong>für</strong> Frauen<br />

und Jugend.<br />

Zivildienst | 45


Chronik<br />

Durch <strong>den</strong> Einigungsvertrag vom 23.09.<br />

1990 wer<strong>den</strong> das Kriegsdienstverweigerungs-<br />

und das Zivildienstgesetz <strong>für</strong> das<br />

Gebiet der ehemaligen DDR mit Wirkung<br />

vom 03.10.1990 in Kraft gesetzt. Seit dem 3.<br />

Oktober 1990 ist damit das Bundesamt <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Zivildienst auch <strong>für</strong> die Durchführung<br />

des Zivildienstes in <strong>den</strong> fünf neuen Bundesländern<br />

und Berlin zuständig. Durch das<br />

Sechste Überleitungsgesetz vom 25.09.1990<br />

wer<strong>den</strong> das Kriegsdienstverweigerungs- und<br />

das Zivildienstgesetz mit Wirkung vom<br />

03.10.1990 <strong>für</strong> Westberlin in Kraft gesetzt.<br />

1991: Der evangelische Pfarrer Dieter Hackler<br />

beginnt am 2. September 1991 seine Tätigkeit<br />

als Bundesbeauftragter <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst.<br />

1990<br />

1994: Das Zweite Gesetz zur Änderung des<br />

Wehrpflichtgesetzes und des Zivildienstgesetzes<br />

tritt in Kraft. Es senkt die<br />

gesetzliche Höchstaltersgrenze <strong>für</strong> eine Einberufung<br />

in <strong>den</strong> Wehr- oder Zivildienst vom<br />

vollendeten 28. Lebensjahr auf das vollendete<br />

25. Lebensjahr ab. In Ausnahmefällen<br />

kann <strong>den</strong>noch bis zur Vollendung des<br />

28. Lebensjahres bzw. 32. Lebensjahres einberufen<br />

wer<strong>den</strong>. Weiter wird die Nichtheranziehung<br />

von Dienstpflichtigen in das<br />

Zivildienstgesetz aufgenommen, deren<br />

Brüder (mindestens 2) <strong>den</strong> vollen Wehroder<br />

Zivildienst abgeleistet haben. Das Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend wird neu geschaffen.<br />

1995: Das Wehrrechtsänderungsgesetz tritt<br />

am 22. Dezember in Kraft und enthält als<br />

wichtigste Regelung die Verkürzung des<br />

Grundwehrdienstes von 12 auf 10 Monate<br />

und die des Zivildienstes von 15 auf 13 Monate<br />

Dienstzeit ab dem 01.01.96.<br />

1996: Der Zivildienst besteht 35 Jahre. Die<br />

Bundesministerin <strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend, Claudia Nolte, dankt im<br />

Rahmen einer Feierstunde am 26.05.1996<br />

in Bonn allen Zivildienstleisten<strong>den</strong> <strong>für</strong> ihr<br />

großes Engagement.<br />

1997: Im August 1997 wird erstmals die<br />

Marke von 150.000 Zivildienstleisten<strong>den</strong><br />

überschritten.<br />

46 | Zivildienst<br />

1998: Am 26.06.1998 empfangen Bundesjugendministerin<br />

Claudia Nolte und der<br />

Bundesbeauftragte <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst Dieter<br />

Hackler in Bonn rund 30 Zivildienstleistende,<br />

die nach dem ICE-Unglück in<br />

Eschede am 03.06.1998 bei der Bergung<br />

von Verletzten und Toten geholfen hatten,<br />

um ihnen persönlich <strong>für</strong> ihr Engagement zu<br />

danken.<br />

Am 06.07.1998 begrüßt Bundespräsi<strong>den</strong>t<br />

Prof. Dr. Roman Herzog in seinem Berliner<br />

Amtssitz Schloß Bellevue Zivildienstleistende<br />

aus allen Teilen der Bundesrepublik.<br />

2000: Der Zivildienst wird zum 01.07.2000<br />

von 13 auf 11 Monate verkürzt. Zum<br />

30.04.2000 geht Präsi<strong>den</strong>t Adolf Krep, der<br />

das Bundesamt seit dem ersten Tag des<br />

Bestehens geleitet hat, in <strong>den</strong> Ruhestand.<br />

Nachfolger wird Wolfgang Kehm; die<br />

Amtseinführung erfolgt am 05.05.2000<br />

durch die Bundesministerin <strong>für</strong> Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend Dr. Christine<br />

Bergmann.<br />

Am 04.05.2000 beruft die Ministerin eine<br />

Arbeitsgruppe „Zukunft des Zivildienstes“<br />

unter Vorsitz des Bundesbeauftragten <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Zivildienst, Dieter Hackler, ein.<br />

2001: Im Rahmen einer Feierstunde wird in<br />

Bielefeld-Bethel am 3. April das 40jährige<br />

Bestehen des Zivildienstes gewürdigt. Bundesministerin<br />

Dr. Christine Bergmann<br />

bedankt sich bei <strong>den</strong> bisher über 1,7 Millionen<br />

Zivildienstleisten<strong>den</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> erbrachten<br />

wertvollen und wichtigen Dienst <strong>für</strong> die<br />

Gesellschaft.<br />

Auf ihr 30jähriges Bestehen blickt die Zivildienstschule<br />

Ith am 24. Oktober zurück. Als<br />

erste Bildungseinrichtung dieser Art hat der<br />

Ith eine Vorbildfunktion <strong>für</strong> die im Laufe der<br />

Jahre weiter errichteten 19 Zivildienstschulen<br />

gehabt.<br />

Als erster Bundeskanzler besucht<br />

Dr. Helmut Kohl <strong>den</strong> Zivildienst<br />

2002: Das Gesetz zur Neuausrichtung der<br />

Bundeswehr ist zum 01.01.2002 in Kraft<br />

getreten.<br />

Der Zivildienst wird dadurch ab 01.01.2002<br />

von 11 auf 10 Monate verkürzt. Die Dauer<br />

einer Verpflichtung im Zivil- und Katastrophenschutz<br />

verkürzt sich von sieben<br />

auf sechs Jahre.<br />

Die allgemeine Wehrpflicht bleibt verfassungsrechtlich<br />

zulässig. Das Bundesverfassungsgericht<br />

in Karlsruhe weist in einem am<br />

10. 04. 2002 veröffentlichten Beschluss eine<br />

Vorlage des Potsdamer Landgerichts zur<br />

Abschaffung der Wehrpflicht als unzulässig<br />

ab.<br />

Die Ableistung eines Freiwilligen Sozialen<br />

Jahres / Freiwilligen Ökologischen Jahres<br />

von anerkannten Kriegsdienstverweigerern<br />

wird ab 01.08.2002 als Ersatz <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst<br />

möglich.<br />

Seit dem 01.11.2002 wird das Bundesamt<br />

von Dietmar Peikert geleitet.<br />

2003: Im Rahmen seiner Sommerreise trifft<br />

sich Bundespräsi<strong>den</strong>t Johannes Rau am<br />

14.06.2003 in Leipzig mit Grundwehrdienstleisten<strong>den</strong><br />

und Zivildienstleisten<strong>den</strong>,<br />

um mit ihnen über die Zukunft Deutschlands<br />

zu diskutieren.<br />

Am 01.10.2003 blickt das Bundesamt <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Zivildienst auf sein 30-jähriges Bestehen<br />

zurück.<br />

Das neue Kriegsdienstverweigerungsgesetz<br />

tritt ab dem 01.11.2003 in Kraft. Das Bun­<br />

2000 desamt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivildienst ist nun <strong>für</strong> alle<br />

Kriegsdienstverweigerungsanträge zuständig.<br />

Die noch vorhan<strong>den</strong>en Ausschüsse und<br />

Kammern <strong>für</strong> Kriegsdienstverweigerung<br />

wer<strong>den</strong> aufgelöst. Für eine Anerkennung<br />

wer<strong>den</strong> neben dem Kriegsdienstverweigerungsantrag<br />

gemäß Art. 4 Abs. 3 des<br />

Grundgesetzes zukünftig nur noch ein lükkenloser<br />

Lebenslauf und eine persönliche<br />

ausführliche Darlegung der Gewissensentscheidung<br />

gefordert. Die Vorlage eines Führungszeugnisses<br />

ist nicht erforderlich.


2004: Am 15.01.2004 übergibt die Kommission<br />

„Impulse <strong>für</strong> die Zivilgesellschaft“ ihren<br />

Bericht „Perspektiven <strong>für</strong> Freiwilligendienste<br />

und Zivildienst in Deutschland“ an die Bundesministerin<br />

<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend Renate Schmidt. Eine Angleichung<br />

der Zivildienstzeit an die Dauer des<br />

Wehrdienstes sowie Ausbau und Aufwertung<br />

der Freiwilligendienste <strong>für</strong> Frauen und<br />

Männer sind zwei der Vorschläge aus diesem<br />

Bericht.<br />

Durch das 2. Zivildienstgesetzänderungsgesetz<br />

(2. ZDGÄndG) wird die Dauer des Zivildienstes<br />

zum 01.10.2004 von 10 Monate<br />

auf 9 Monate verkürzt und damit der Zivildienst<br />

der Dauer des Grundwehrdienstes bei<br />

der Bundeswehr angeglichen.<br />

Außerdem setzt das Gesetz die Altersgrenze,<br />

bis zu der Wehr- und Zivildienstpflichtige<br />

in der Regel herangezogen wer<strong>den</strong> können,<br />

von 25 auf 23 Jahre herab.<br />

2005: Das Bundesverwaltungsgericht in<br />

Leipzig hebt am 19.01.2005 das Urteil des<br />

Verwaltungsgerichts Köln auf und stellt fest,<br />

dass die Einberufungspraxis zur Wehrpflicht<br />

nicht gegen das Grundgesetz verstößt. Die<br />

2005<br />

Wehrgerechtigkeit wird durch <strong>den</strong> Erlass des<br />

bereits erwähnten Zweiten Gesetzes zur<br />

Änderung des Zivildienstgesetzes und anderer<br />

Vorschriften vom 27. September 2004<br />

gewahrt.<br />

Feierstunde zum 40jährigen<br />

Bestehen des Zivildienstes am<br />

03.04.2001 in Bielefeld-Bethel<br />

Foto: R.L.<br />

Chronik<br />

Dr. Ursula von der Leyen wird am 23.11.<br />

2005 Bundesministerin <strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend. Die neue Bundesregierung<br />

bekennt sich im Koalitionsvertrag<br />

zur allgemeinen Wehrpflicht und damit<br />

auch zum Fortbestand des Zivildienstes.<br />

2006: Zum 31.07.2006 tritt der Leiter des<br />

Bundesamtes, Dietmar Peikert, in <strong>den</strong><br />

2006<br />

erstmals eine Frau die Leitung dieser<br />

Ruhestand. Am 01. Oktober übernimmt<br />

mit der neuen Präsi<strong>den</strong>tin, Helga Roesgen,<br />

Behörde. Ebenfalls am 01. Oktober tritt Dr.<br />

Jens Kreuter als Bundesbeauftragter <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Zivildienst sein neues Amt an und löst damit<br />

Dieter Hackler ab, der diese Aufgabe seit<br />

September 1991 wahrnahm.<br />

Präsi<strong>den</strong>tin Helga Roesgen und der<br />

Bundesbeauftragte Dr. Jens Kreuter<br />

während ihrer Amtseinführung am<br />

02.10.2006<br />

Zivildienst | 47


Malteser

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