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Kirchliche Seelsorge im Rettungsdienst - Notfallseelsorge in ...

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Johannes Zepezauer <strong>Kirchliche</strong> <strong>Seelsorge</strong> <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong><br />

4) Grundlagensem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Stressbewältigung (langfristig für jeden Mitarbeiter),<br />

5) Ausbildung von Mediatoren und<br />

6) Ausbildung von CISM- beziehungsweise SbE ® -Teams (mittlerweile bundesweit<br />

an vier Standorten und jeden Tag 24 Stunden abrufbereit). 400<br />

Der Mediator ist e<strong>in</strong> zusätzlich geschulter RD-Mitarbeiter und hat als Vermittler zwi-<br />

schen Kollegen, Dienststelle und den <strong>im</strong> E<strong>in</strong>zelfall benötigten psychosozialen Fach-<br />

kräften (zum Beispiel Dozenten und CISM-/SbE ® -Team) e<strong>in</strong>e wichtige Funktion. 401<br />

„Dabei bleibt er Kollege <strong>im</strong> Team ohne Vorgesetztenrolle“ 402 , gibt Impulse für das<br />

Fortbildungsprogramm und organisiert bei Bedarf für belastete E<strong>in</strong>satzkräfte Nachsor-<br />

gegespräche nach CISM. 403<br />

4.2 Mensch und Kirche bei den Hilfsorganisationen<br />

In diesem Abschnitt soll auf die vier großen Hilfsorganisation <strong>im</strong> RD e<strong>in</strong>gegangen wer-<br />

den, die e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Praxis des Rettungswesens<br />

geleistet haben und auch heute noch leisten: der ASB, das DRK, die JUH und der<br />

MHD. E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die Entstehungsgeschichte, das normative Leitbild und das Pro-<br />

gramm der jeweiligen Organisation soll prüfen, welches Ideal und Menschenbild ihr<br />

Tun prägt und ob sich e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit der Kirche zum Wohl der Menschen<br />

(Patienten, Angehörige und E<strong>in</strong>satzkräfte) vorstellen lässt.<br />

E<strong>in</strong>leitend lässt sich bereits jetzt festhalten, dass die <strong>in</strong> der Kriteriologie (unter II, 2.1.2)<br />

ausführlich behandelte Samariter-Perikope aus Lk 10,25-37 als „unverzichtbarer Be-<br />

standteil der theologischen Grundlagen“ 404 der Hilfsorganisationen JUH und MHD, die<br />

beide mit den christlichen Kirchen verbunden s<strong>in</strong>d, zu sehen ist. Auch über den b<strong>in</strong>nen-<br />

400 Vgl. RUNGGALDIER: Psychologie, 856-858. Vgl. dazu auch LOVENFOSSE / FALK: Mediatorenmodell<br />

<strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong>, 377-381. Auf CISM wurde bereits unter II, 3.1.1.3 e<strong>in</strong>gegangen.<br />

401 Die Inhalte der Mediatorenausbildung s<strong>in</strong>d neben Kommunikation, Stressbewältigung unter anderem<br />

auch Moral und Ethik <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong> und auch die Bedürfnisse von Patienten, Angehörigen und<br />

E<strong>in</strong>satzkräften. Vgl. LOVENFOSSE / FALK: Mediatorenmodell <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong>, 381.<br />

402 RUNGGALDIER: Psychologie, 857. Dass e<strong>in</strong> RD-Kollege diese vermittelnde Rolle als Ansprechpartner<br />

und Impulsgeber e<strong>in</strong>n<strong>im</strong>mt, hat e<strong>in</strong>e entscheidende Bedeutung für die Akzeptanz unter den Mitarbeitern.<br />

Bestätigend sei die folgende Aussage aus e<strong>in</strong>er Reflexion zur E<strong>in</strong>satznachsorge von Eschede<br />

angeführt: „Viele E<strong>in</strong>satzkräfte gaben die Rückmeldung, daß die E<strong>in</strong>satznachbesprechungen auch<br />

deshalb akzeptiert werden konnten, weil sie überwiegend von geschulten Kollegen und Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

aus Feuerwehr und <strong>Rettungsdienst</strong> durchgeführt wurden. Das Konzept der ‚psychologischen Kollegenhilfe’<br />

hat sich hier bewährt.“ (HELMERICHS: E<strong>in</strong>satznachsorge, 120.) Auch e<strong>in</strong>ige Fragebögen<br />

bekräftigen diesen Aspekt. Vgl. Fragebögen RD 1 (15.2), KID (12) und NFS (11.2).<br />

403 Vgl. RUNGGALDIER: Psychologie, 857. Zum Aspekt der (allgeme<strong>in</strong>en) Stressbewältigung für RD-<br />

Mitarbeiter sei ferner h<strong>in</strong>gewiesen auf FERTIG: Stress und Stressbewältigung <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong>, 383-<br />

393 und LANDEN: Möglichkeiten der Stressbewältigung und WIETERSHEIM: Psychische Aspekte be<strong>im</strong><br />

Betreuungse<strong>in</strong>satz, 143-151 und auch FALK: Ethische, psychologische und theologische Aspekte,<br />

368-370.<br />

404 WIETERSHEIM: Der barmherzige Samariter, 36.<br />

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