Kirchliche Seelsorge im Rettungsdienst - Notfallseelsorge in ...
Kirchliche Seelsorge im Rettungsdienst - Notfallseelsorge in ...
Kirchliche Seelsorge im Rettungsdienst - Notfallseelsorge in ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Johannes Zepezauer <strong>Kirchliche</strong> <strong>Seelsorge</strong> <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong><br />
Telefon, Notrufsäule oder auch per Fax – zum Beispiel bei Gehörlosen), weitere Erste-<br />
Hilfe-Maßnahmen, der RD (gegebenenfalls mit Arzt) und das Krankenhaus. 245<br />
Für die gesamte RD-Organisation ist das Pr<strong>in</strong>zip der Individualmediz<strong>in</strong> ausschlagge-<br />
bend; so wird der RD entsprechend der statistischen Fallzahlen e<strong>in</strong>gerichtet und regel-<br />
mäßig aktualisiert: die Standorte der Rettungswachen, die Bereitstellung der Hilfsmittel<br />
(so genannte Vorhaltezeiten), deren Hilfsfristen und Ausrückzeiten. 246<br />
Die jeweilige Rettungsleitstelle koord<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> ihrem Zuständigkeitsbereich den gesam-<br />
ten RD (also Notfallrettung und Krankentransport) und <strong>in</strong> manchen Bundesländern auch<br />
die Feuerwehr; sie ist sozusagen die Schnittstelle zwischen dem Hilfsbedürftigen und<br />
den Helfern des <strong>Rettungsdienst</strong>es. 247<br />
Geht e<strong>in</strong> Notruf <strong>in</strong> der Leitstelle e<strong>in</strong>, entscheidet dort e<strong>in</strong> Disponent entsprechend den<br />
Angaben des Hilfeersuchenden, welche Rettungsmittel e<strong>in</strong>gesetzt werden müssen und<br />
alarmiert <strong>in</strong> der Regel per Funkmeldeempfänger (FME; so genannte Piepser) die ent-<br />
sprechende(n) Besatzung(en). 248 Auf der Anfahrt gibt der Disponent der Besatzung über<br />
Funk die wichtigsten Informationen zum Notfall, vor allem den E<strong>in</strong>satzort und -anlass<br />
(Indikation), bekannt. 249 Ferner steht er dem E<strong>in</strong>satzpersonal zur Verfügung, wenn die-<br />
ses gegebenenfalls weitere Rettungsmittel nachfordert oder e<strong>in</strong> Krankenhaus sucht, das<br />
den Patienten aufn<strong>im</strong>mt. 250<br />
2.2.2 E<strong>in</strong>satzarten<br />
245<br />
Vgl. RUNGGALDIER: Organisation des <strong>Rettungsdienst</strong>es, 608f und vgl. METZSCH: Menschen helfen<br />
Menschen, 65 und vgl. BÖHMER: Kurzer <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer E<strong>in</strong>satzleitfaden, 18.<br />
246<br />
Vgl. BÖHMER: Kurzer <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer E<strong>in</strong>satzleitfaden, 21. Die Rettungswachen müssen demnach<br />
so stationiert se<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> Rettungsmittel <strong>in</strong>nerhalb der vorgegebenen Zeit (= Hilfsfrist) zu jedem<br />
beliebigen E<strong>in</strong>satzort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bewohnten Gebiet e<strong>in</strong>treffen kann. Die Hilfsfrist wird <strong>im</strong> RD-Gesetz<br />
des jeweiligen Bundeslandes festgelegt und beträgt <strong>in</strong> der Regel ca. 10 bis 12 M<strong>in</strong>uten. Sie bietet<br />
aber ke<strong>in</strong>e Garantie dafür, dass <strong>in</strong> jedem Fall e<strong>in</strong> Rettungsmittel <strong>in</strong>nerhalb dieser Zeit vor Ort ist, weil<br />
das nächstgelegene Rettungsmittel durch e<strong>in</strong>en anderen E<strong>in</strong>satz eventuell bereits besetzt se<strong>in</strong> kann.<br />
Die Ausrückzeiten legen fest, <strong>in</strong>nerhalb welcher Zeit nach dem Notrufe<strong>in</strong>gang beziehungsweise der<br />
Alarmierung e<strong>in</strong> Rettungsmittel <strong>in</strong> Richtung E<strong>in</strong>satzort gestartet se<strong>in</strong> muss.<br />
247<br />
Vgl. RUNGGALDIER: Organisation des <strong>Rettungsdienst</strong>es, 610.<br />
248<br />
Die verschiedenen RD-Ausbildungen werden unter III, 2.2.3 und die Rettungsmittel unter III, 2.2.4<br />
dargestellt.<br />
249<br />
Zu den Indikationen zählen neben den verschiedenen chirurgischen und <strong>in</strong>ternistischen Anlässen<br />
auch gynäkologische, psychiatrische, pädiatrische und sonstige Hilfeleistungen. Um den Funkverkehr<br />
zu entlasten und aus Datenschutzgründen werden bei vielen Leitstellen die Indikationen <strong>in</strong> Form von<br />
Zahlenko mb<strong>in</strong>ationen übermittelt.<br />
250<br />
Vgl. RUNGGALDIER: Organisation des <strong>Rettungsdienst</strong>es, 610.<br />
55